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Nr. 5.

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Die Schlüsselstellungen Midlers"

Freitag, 6. Jänner 1933.

Seite 3.

fatiffen in gore, he befondets mit hen Medizinalkapitalismus und Tuberkulose

lich machte, an der Sigung teilzunehmen. Die Konferenz beschäftigte sich Ver­hältnissen Polen , Jugoslawien , Rumänien und Ungarn und faßte die entsprechenden Beschlüsse.

Von Dr. Theodor Gruschka

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geben dem Tag" wieder einmal Anlaß, hoff­nungsfreudige Töne anzuschlagen. Zwar hat er Unter diesem Titel brachte die Weihnachts-| Fall auch zu heilen, sondern erklärt die man­sich noch nicht dazu aufgerafft, die Mörder des Blutige Schlägereien nummer der sozialdemokratischen Blätter einen gelhafte Mitwirkung der Heilärzte an den SA - Mannes Hentsch zu nennen, aber nun macht in der Wiener SA. mit dres" gezeichneten Aufsatz, der von der notwendigen, umfassenden, außerhalb der Heilung er sich immerhin wieder bei Hitler mausig, bei Redaktion als wichtiger Diskussions des Einzelfalles liegenden vorbeugenden, dem Manne, der den Strasser des Tag" be= Die Wiener Arbeiter- Zeitung " seht ihre beitrag zum Thema Tuberkulosebekämp- das heißt nachforschenden, überwachenden, er­urlaubt hat. Nun ist der Urlaub Gregors abge Enthüllungen über die Skandale im österrei- fung" angezeigt war. Es sei mir also gestattet, zieherischen und vielerlei anders gearteten sozial Taufen, ohne daß diese knorrige Eiche" seinen chischen Nazilager fort. Sie bringt den genauen die Diskussion" fortzusehen. hygienischen Maßnahmen, die zur Ausrot Dienst wieder angetreten hat; so ist er denn für Bericht über eine SA.- Versammlung in Wien , der Geschlechtskrankheiten notwendi den Tag" vorbei und erledigt der Straffer bei der es zu skandalösen Auftritten und zu einer halben Wahrheiten, die ja oft gefährlicher find wären. Lenz kommt dabei zu Forderungen, d Der Aufsatz strotzt von Unrichtigkeiten, tung nämlich, dem die grundsatzfeste Schriftleitung in blutigen Schlägerei fam. Im Hakenkreuzlager als volle unwahrheiten, und Verdrehungen. Er vollkommen richtig sind und dem Gesundheitspre Dur vor kurzem rechtgegeben hat. herrscht volle Aufregung über die Enthüllungen. Am Beweise, daß die Aerzteschaft gar nicht die Ab- men ſein könnten: All das, was jetzt über die NSDAP gespro- Einer verdächtigt den anderen des Verrats. In beginnt gleich mit einer großen Fälschung. Zum gramm einer sozialdemokratischen Partei entnom chen wird, bezeichnet Der Tag" als Lügen und Dienstag sollten beim Appell der Hakenkreuzler ficht habe, zu heilen, sondern nur zu behan Es ist auch im rassenhygienischen Interesse Kombination um die NSDAP ". Und wenn auch 15 Mann durchsucht werden, weil man ihnen beln, wird eine Stelle aus dem Buche des ſehr zu begrüßen, daß auf diese Weise ein immer die Lügen" mit den vom Tag" vierundzwanzig nicht traute, Die Leute setzten sich zur Wehr, und Münchener Rassenhygienikers Prof. Dr. Friz Stunden nachher gemeldeten Tatsachen meist es tam schließlich unter den Hakenkreuzlern zuzenz Grundriß der menschlichen Erblichkeits­übereinstimmen, verschwendet er doch kostbare einer förmlichen Schlacht mit Gummifnüppeln, lehre und Rassenhygiene" wiedergegeben. Lenz Druckerschwärze, fie zu ,, widerlegen". Die Lügen bei der es schwere Verletzungen absetzte. Der ist der Theoretiker des deutschen Rassismus, der brut sei noch nicht ausgestorben, meint das feine Führer der SS. erklärte, er bedauere, daß es bei der politischen und wirtschaftlichen Reaktion Blatt und es hat damit recht: die Lügenbruf und den österreichischen Nationalsozialisten noch keine eine biologische Begründung liefert. Aber muß das Mördergesindel sind eins. Sie beladen das Feme gebe, wie sie sich in Deutschland seit langem man einem Gegner gegenüber nicht doppelt ung der hiesigen Premier- Werke hatte den beste­deutsche Volk mit Schmach und Schande und gut bewährt habe. gerecht sein? Deshalb darf in der sozialdemo- henden Kollektivvertrag zum 31. Dezember ge­wenn sich ,, Der Tag" auf Schiller bevuft, der der Lügenbrut den Untergang gewünscht hat, so fratischen Presse eine Fälschung an Lenz nicht fündigt und einen Lohnabbau von zehn bis fünf­möge er nur schnell Selbstmord vollziehen. durchgehen. dres" gibt an, daß die zitierte zehn Prozent verlangt. Die eingeleiteten Ver­Stelle den zwei ersten Auflagen seines Buches" entnommen sei. Die zweite Auflage ist mir nicht zugänglich, aber in der ersten Auflage lese ich anderes, als dres" anführt.

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Der Schlüssel befinde sich, entgegen allen Gerüchten, in den Händen des Nationalsozialis­mus und diese Tatsache errege seine Feinde mäch­tig. Und diese Erregung steigere sich durch die Er­kenntnis, daß die NSDAP und ihr Führer den ,, eisernen Willen" haben, den alten Kampf wei­terzuführen.

Krankenschwester begeht politischen Mord.

Sofia , 5. Jänner. Der Mörder des Direk­tors des Blattes ,, Makedonia" Ewtimow, Christo Trajanow, der in einem hiesigen Spital in Be­handlung stand, wurde in der Nacht auf heute von einer Krankenschwester ermordet, die An­hängerin Michajlows ist.

Expräsident Coolidge gestorben.

Nun, an dem eisernen Willen" mag es nicht fehlen. Bloß ein bißchen an der Fähigkeit, ihre durchzusetzen. Und wenn ,, Der Tag" nun feine Leser damit tröstet, daß Hitler , dem er vor furzem die Leviten las, das Kind schon schaukeln werde, so ist das auch dann ein magerer Trost: New York , 5. Jänner. Wie aus Northamp­wenn er unter der vierspaltigen Ueberschrift: Calvin Coolidge heute im 61. Lebensjahr gestor­wenn er unter der vierspaltigen Ueberschrift: ton gemeldet wird, ist der frühere Präsident Sie lügen wie gefunkt" erscheint. Solange die ben. Er wurde in seinem Heim von seiner Frau, Gegner der NSDAP nicht so lügen wie Der die vorübergehend abwesend war, tot auf Tag" und solange Hitler seine Partei so führt gefunden. wie bisher, ist Deutschland nicht verloren.

Das Auslieferungsbegehren gegen Krebs und Konsorten.

Der Nationaldemokrat Ježek urgiert die Aktenvorlage.

Prag , 5. Jänner. Der Vorsitzende des Jm­munitätsausschusses Abg. Ježek hat an den Justizminister Dr. Meißner einen Brief ge­richtet, in dem er den Minister ersucht, den zu­ständigen Organen die Weisung zu geben, die vom Ausschuß zwecks Beurteilung des Ausliefe­rungsbegehrens gegen die fünf nationalsozialisti schen Abgeordneten Krebs, Jung, Schubert, Senirsch und Kasper bereits vor einem Monat angeforderten Akten des Brünner Volkssport­Prozesses unverzüglich dem Immunitätsausschuß zukommen zu lassen.

USA . noch lange desinteressiert.

Die spanischen Monarchisten entkommen.

nach dres"

ernsthafte

Streik bei den Premier­Werken in Eger.

Eger, 5. Jänner. ( Eigenbericht.) Die Le..

handlungen führten zu keinem Ergebnis, wes­halb in einer Belegschaftsversammlung, die heute abends stattfand, einstimmig der Streit beschlos­sen wurde.

Vor der Annahme von Arbeit in den Wer­

Eine

Original. Daß es möglich wäre, Daß es bei genügender ten wird gewarnt! die Geschlechtskrankheiten Energie möglich wäre, ganz auszurotten, daran die Geschlechtskrankheiten fann kein Zweifel sein. so gut wie ganz auszu- größerer Teil der Aerzte in den Dienst der Krank­Auch auf diesem Gebiet rotten, daran kann gar heitsverhütung treten würde, denn die Heilung stehen freilich der Ge- kein Zweifel sein. Weil einmal ausgebrochener Krankheiten ist in der sundung schwerwiegende dadurch aber nicht nur Regel doch nur unvollkommen oder gar nicht entgegen. Man muß sich von wirtschaftliche Interessen zahlreiche Fachärzte, die mehr erreichbar. Im Interesse der Einheitlichkeit der Behandlung der gesamten Volksgesundheitspflege sollten die nur einmal flarmachen, Geschlechtskranker leben, sozialhygienisch tätigen Aerzte womöglich alle daß durch eine wirklich brotlos werden, sondern vom Staate und nicht, wie es jetzt meist geschieht, Bekämpfung auch viele andere Aerzte von den Gemeinden besoldet werden. Diese Ent­der Geschlechtskrankheiten in ihren ohnehin nicht wicklung geht in der Richtung auf eine all­nicht nur viele Hunderte großen Einkünften schwere mähliche Verstaatlichung des ärzt­von Fachärzten brotlos Einbuße erleiden würden, lichen Standes hin, wie sie Schall­Washington, 5. Jänner. Ueber die ameri- werden, sondern auch scheint es im Interesse meyer schon im Jahre 1891 gefordert hat. Es fanische Haltung gegenüber den Ereignissen von Behntausende andere einer wirklich durchgrei- fann gar feinem Zweifel unterliegen, daß die Schanhaitwan verlautet von maßgebender Seite, Aerzte in ihrem ohnehin senden Bekämpfung der ausschließliche Bezahlung der Aerzte nach ein­die amerikanische Regierung beabsichtige weder faum zum Leben aus Geschlechtskrankheiten wie zelnen Leistungen nicht im Interesse der Volks­Einkünften der Volkskrankheiten un- gesundheit liegt. Bei privatwirtschaftlicher Be­Truppen noch Kriegsschiffe an den Schauplatz der reichenden Zusammenstöße zu entsenden. Sie beschränke sich schavere Einbuße erleiden bedingt nötig zu fein, zahlung werden durch jede wesentliche Besserung auf eine Mißbilligung des japanischen würden. Es wäre unge- daß die Aerzte auch für der Volksgesundheit die Einkommensmöglichkeiten Vorgehens und würde eine Konferenz mit den recht, wenn man von den vorbeugende und sozial- der Aerzteschaft geschmälert. Folglich muß der europäischen Mächten erst dann erwägen, wenn Aerzten einfach die Auf- hygienische Tätigkeit an- Staat dafür sorgen, daß durch die Gesundung der die fremden Niederlassungen in Tientsin und opferung ihrer Existenz gemessen bezahlt werden, Bevölkerung, welche eine seiner vordringlichsten Peting bedroht werden sollten. im Interesse der Volks wovon weiter unten auch Aufgaben ist, nicht die Existenz der Aerzte unter­gesundheit verlangen noch in anderem Zusam graben wird. Denn wenn der ärztliche Stand menhange zu reden fein ruiniert wird, so muß natürlich auch die Volks­würde." wird." gesundheit schweren Schaden leiden. weitsichtige Volksgesundheits­Während dres" also durch seine Fälschung pflege ist also ohne angemessene Be Paris, 5. Jänner. Gestrigen Meldungen zu zeigen will, daß Lenz das Sabotieren der rüdsichtigung der Interessen des folge lief in den Hafen von Etienne in Franzö- Volksgesundung rechtfertigt, bemüht sich ärztlichen Standes gar nicht mög- Ein Gehaltsabbau, über den sich die Bürger- isch- Westafrika eine Fischerbarke mit 28 politi- Lenz in Wirklichkeit, die vorbeugende ärztliche lich. Zur Lösung dieser Aufgabe aber wird eine lichen nicht aufregen. Daß die Koalitionsregie- fchen Gefangenen ein, die aus der spanischen Arbeit materiell sicherzustellen. Lenz macht fein gewisse Verstaatlichung oder, wenn man will rung, um eine Inflation zu verhin- Straffolonie Vila Cisneros Samstag abends ge- Einbekenntnis" über den mangelnden Willen Sozialisierung" des ärztlichen Standes schwer­dern, die Gehälter der Staatsangestellten vor- flüchtet waren. lich zu umgehen sein. Auch die Aerzte, welche sich übergehend um 3 bis 10 Prozent gekürzt hat, in ihrer Gesamtheit immer durch soziales Füh­wurde ihr, vor allem aber den Sozialdemokraten, len ausgezeichnet haben, werden es auf die Dauer von den deutschbürgerlichen Parteien und natür­nicht wollen fönnen, daß sie in einer wirtschaft­lich auch von den Hakenkreuzlern und Kommu­lichen Lage bleiben, die durch Besserung der nisten übel angetreidet. Die Sozialdemokraten wurden geradezu als Verbrecher hingestellt, weil Volksgesundheit gedrückt, durch ihre Verschlech­terung aber gehoben wird." sie die größten Anstrengungen unternommen Der Tag" und die gesamte bürgerliche haben, um die Staatsangestellten vor noch schlim- Bresse veröffentlichen ,, Nationalsozialistische Fest­merem zu bewahren. Nun wird berichtet, daß die stellungen zum Falle Hentsch", in denen zwar städtischen Stadt nicht die Rede ist von der Tatsache, daß Hentsch Searlsbad jeit Mai 1932 nur noch das von den Nationalsozialisten, also von halbe Gehalt bekommen, aber siehe da, das seinen eigenen Stameraden, ermordet wurde, da­gesamte Bürgertum ist deswegen feineswegs ent- für aber die Behauptung aufgestellt wird, die rüstet, sondern findet das ganz in der Ordnung, Dresdener Polizeidirektion stehe in Verbindung denn in Karlsbad ist der zwar nicht offiziell be- mit der marxistischen Presse und beliefere sie mit schlossene, aber tatsächlich durchgeführte Gehalts- material. abbau auf die Maßnahme eines Hakenkreuz­Ters des Finanzreferenten Geyer zu Gegen die Stichhaltigkeit dieses Materials rückzuführen und das ist selbstverständlich etwas jedenfalls nichts zu sagen; aber sie irrt sich, wenn weiß die nationalsozialistische Mörderbande anderes. Einem Nazi wird man doch wegen seiner Unfreundlichkeit" gegenüber der Angestell- sie meint, durch den Hinweis auf die Material­tenschaft feine Vorwürfe machen. Hier war eben, quelle die Bedeutung der den Fall Hentsch be­so führt das Bürgertum als Entschuldigung an, treffenden Nachrichten abzuschwächen. Sie möge eine bis major, eine höhere Gewalt" uit im teber vom Material" selbst reden, das sie aus­piele. Wenn freilich ein Sozialdemokrat das drücklich als amtlich bezeichnet. Seine Richtigkeit getan hätte, was der Geyer gemacht hat so wird also von ihr selbst bestätigt. In einer seiner letzten Nummern hat ,, Ter wäre er von der bürgerlich- hakenkreuzlerischen Meute auf der Stelle zerrissen worden. Tag" zum Fall Hentsch lediglich mitgeteilt, man Beratungen der Metallarbeiter- Internatio- vermute", daß entsch ein Spion gewesen sei, nale. Gestern, Donnerstag, wurde in Prag eine" wodurch der Fall Hentsch in ein ganz neues Sigung des Zentralfomitees der Metallarbeiter- Licht gerückt würde". Kein Wort gegen die Wier­Internationale eröffnet. Anwesend waren Ver- der, versteckte Billigung der Bluttat beeter der Metallarbeiterverbände folgender Län- bie Saltung des Tag", der also seine wahre ber: England, Belgien , Dänemark , Frankreich , Gesinnung wieder einmal äußert. Holland , Deutschland , Schweden , Norwegen , Un­

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Beamten

der

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der Aerzte, den ihnen anvertrauten einzelnen

Feststellungen der Mörder.

,, Der Tag" zum Fall Hentsch.

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Mör­

das ist

Wer Hentsch war, geht aus einer Zuschrift garn, Desterreich, Rumänien . Spanien , Schweiz hervor, die seine Freunde an unser Dresdener und Tschechoslowakei . Den Bericht des Gefre- Parteiblatt richteten. Darin heißt es u. a.: tariats erstattete Sekretär Genosse II g. Die Ver­treter der einzelnen Landesorganisationen be richteten über die Verhältnisse in ihren Ländern. Für die Tschechoslowakei sprachen die Genossen Hampl und Kaufmann. Aus den Berichten ging hervor, daß die Arbeitslosigkeit in der Metallindustrie seit dem Jahre 1929 in allen Ländern außerordentlich heftig gestiegen ist, so daß gegenwärtig nur zu etwa fnapp 40 Prozent gearbeitet wird. Aus den schriftlichen Mitteilun gen der polnischen und finnischen Metallarbeiter­organisationen ging hervor, daß in diesen Län­dern eine soziale Reaktion fondergleichen berricht, die es den Vertretern dieser Länder auch unmög

gekommen, weil die Tätigkeit in der Sturmdrehung Auf diese Fälschung folgt sogleich eine Ver­Zigarettenfabrik naturgemäß die Zeit des Herbert drehung von gleicher Schwere. Es wird von einer Tuberkuloseindustrie" gesprochen, der das Lü­Hentsch in Anspruch nahm und ihn der Bartei- beder Kindersterben" zur Last gelegt wird. Nach arbeit etwas entzog. Bis zum letzten Tage war bem Vorgehenden muß man also glauben, daß Hentsch heiter und ausgeglichen. Alle, die ihn und die Aerzteschaft durch ihre materiellen Intereffen seine Offenheit näher kannten, sind überzeugt, daß am Fortbestande der Tuberkulose oder am Ge­er von keinen dunklen Ahnungen und Sorgen be- beihen einer von der Tuberkulose Nutzen ziehen­lastet war. Noch am Abend des 4. November, nach den Industrie die Heilung der Tuberkulose ver­dem Schenk ihn telephonisch nach Strehlen be- hindern wollen und, daß es infolge dieser sabo­rufen hatte, scherzte er vorm Abschied, erschien fierenden Vernachlässigung zum Sterben in ruhig, ja vergnügt. Er verließ ahnungslos das Lübeck gekommen ist. Die Lübecker Tragödie ge­Haus, um nie mehr zurückzukehren. hört zu den traurigsten Vorkommnissen in dem

Mutter und Schwester durchlebten qualvolle von herrlichen Erfolgen begleiteten Kampf der Wochen der Ungewißheit, des Wartens, der Angst. ärztlichen Wissenschaft gegen Siechtum und Tod. Kein Hakenkreuzführer hielt es für nötig, der Ich bekenne mich als Gegner der Calmetteschen Familie auch nur durch ein tröstendes Wort bei- Impfung, aber ich zweifle nicht eine Sekunde zustehen Am 25. Dezember endlich wurde die an den reinen, von keinem materiellen Motiv ge­gräßlich zugerichtete Leiche in der Talsperre ge- trübten Absichten aller, die an dieser Impfung funden Herbert Hentsch ist das Opfer einer Be mitwirken und in Lübeck mitgewirkt haben. Die wegung geworden, der er aus ehrlicher Ueberzeu Calmettesche Impfung ist ein vorbeugen­gung anhing Er war nicht der erste junge Mensch, des Verfahren, welches nach der Absicht und dessen Gläubigkeit von einer verantwortungslosen Ueberzeugung des Erfinders den Ausbruch der Führerschaft schmählich mißbraucht wurde. Jest Tuberkulosekrankheit verhindern soll. Der Impf­wagt es die Presse der Partei, der er stoff wird in staatlichen oder anderen öffentlichen diente, den Toten zu verdächtigen Instituten hergestellt und( wie in Lübec) tosten­und versteckt zu beschimpfen. Viele von los oder gegen Ersatz der Selbstkosten vertrieben. uns, die wir bisher der gleichen Partei ange- Calmette bezieht keine Lizenzgebühum oder Ge­hörten und Hentschs Kameraden waren, wenden winne irgendwelcher Art und gibt das Ausgangs­sich jetzt voller Ekel von einer Bewegung ab, in material und die Bereitungsvorschriften an ver­der solches möglich ist. Wir haben nie geglaubt, daß läßlich erscheinende Laboratorien unentgeltlich ab. so viel unmenschliche Roheit, Gemeinheit, Bestia- Wo ist ein tapitalistisches Interesse einer Tuber­lität von der nationalsozialistischen Führerschaft, fulosenindustrie? die doch angeblich eine sittliche Erneuerung des barin liegen, daß die Tuberkulin- und Sana­Dieses kapitalistische Interesse kann also nur Volkes anstrebt, schweigend hingenommen, ja durch Vertuschung von Tatsachen gedeckt werden Tuberkulöser Geld, verdienen will und daß des durch Vertuschung von Tatsachen gedeckt werden toriumsindustrie" auch weiter an der Behandlung halb der Fortbestand der Seuche durch die Cal­metteimpfung gesichert werden soll. Die Aerzte haben sich also wie die Weisen von Zion verschworen, die Tuberkulose in der Menschheit zu verbreiten, um nur die dicken Dividenden den Tuberkulinfabriken und den Sanatorien zu erhal­ten. Die dritte große Fälschung. Tuberkulin wird heute so gut wie gar nicht mehr angewendet

tönnte.

Mit seinem Arbeitseinkommen unterstüßte Herbert Hentsch seine Familie mehr als pflicht­gemäß. Seine Mutter und die im gleichen Haus­halt lebende fast gleichaltrige Schwester, die seit der Aufdeckung des entsetzlichen brutalen Mordes vollkommen fassungslos und verzweifelt sind, schildern ihn als einen mäßigen stets hilfsbereiten Menschen. Dem Alkoholgenuß war Hentsch abge­Den Ermordeten zu verdächtigen und zu be­neigt, das isolierte ihn etwas von den SA - Kame- schimpfen, hat sich auch Der Tag" zur Aufgabe raden. Hentsch, so berichtet die Mutter, habe vor gestellt. Er kommt ihr mit Eifer nach, er trägt allem feiner Arbeit der politischen wie der be- alles zusammen, was die Mörder entlasten ruflichen sit Schenk, der in der könnte. Er ist ein Blatt, in dem niedrige Mör­gleichen politischenteilung stand, ist es in der dergesinnung Raum hat. Er ist, kurz gesagt, eine letzten Zeit mehrfach zu Auseinandersetzungen nationalsozialistische Zeitung.

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gelebt