el

221

er

11.

D

t

Ginzelpreis 70 Heller. ( Einschließlich& Heller Borto

ozialdemokrat

Zentralorgan d. Deutschen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei i.d.Tschechoslowakischen Republik

13 Jahrgang.

Japan läßt sich nichts dreinreden!

Tokio , 17. Jänner. ( Reuter.) Die Regie­rung hat sich entschlossen, der japanischen Dele­gation in Genf die telegraphische Weisung zu er teilen, sich, wie verlautet, gegen den Vorschlag

iderscheint mit Ausnahme des Montag täglich früb.

R.daktion u. Verwaltung: Brag B, Retázanta 18 Zelepd.: 25795, 31469. Racirebaft.( ab 21 or): 33858 Boßidedami: 37544

Mittwoch, 18. Jänner 1933.

3

Nr. 15.

Reichstags- Neuwahl Ende Feber? Zwischenspiel.

Bei den letzten Reichstagswahlen Qu

Schleicher sucht die Entscheidung.- Vermittlungs- 6. November 1932 hat der Glaube vom, un­versuche im Gang.

aushaltsamen Siegesmarsch des deutschen Der Fascismus ein großes Led bekommen. Oberofaf und seine Posaunenbläser, die das Kommen des Dritten Reiches wiederholt in nächste und sicherste Aussicht gestellt hatten, mußten mit Wehmut feststellen, daß die zu­der unerfüllten Verheißungen, sich mißmutig zu verlaufen beginne. Zwei Millionen Stim­menverlust binnen weniger Monate für eine Bewegung, die angeblich nur ein paar Meter vor dem Ziel stand, das war eine schmerzliche Erkenntnis von der Vergänglichkeit alles Jrdischen. Was den Reichstagswahlen folgte, war noch schlimmer. Bei allen seither vorge= nommenen Landtags- oder Gemeindewahlen zeigte sich weiterer Schwund der Naziftimmen. Der mit allen Lungenkräften aufgeblasene

Berlin , 17. Jänner. Bei Beurteilung der würde. Biel eher erweckt das Verhalten des Kanz­zu stellen, Staaten, die nicht Mitglieder des politischen Lage herrscht heute in den maßgeben lers den Eindrud, daß er nicht die Absicht habe, Bölferbundes seien, wie z. B. die Vereinig- ben Kreisen die Ansicht vor, daß für die nächste sich mit einer zweidentigen Lösung zufrieden zu Woche im Hinblick auf den unversöhnlichen Stand geben, sondern verlangen werde, daß in der poli­ten Staaten und Rußland , zu den Ar- punkt der Nationalsozialisten ein Konflikt der fischen Lage völlige Klarheit eintrete, d. i., fammengetrommelte Gefolgschaft, überdrüssig beiten des Unterausschusses des Völkerbundes Schleicher- Regierung mit dem Reichstag und in daß die Nationalsozialisten gezwungen werden, zuzulassen. In diesen, Weisungen ist auch ange- unmittelbarer Folge die Ausschreibung sich flar darüber auszusprechen, ob sie die Regie­führt, daß die japanische Delegation sich gegen von Neuwahlen zu erwarten find. In Kret rung Schleicher tolerieren wollen oder nicht. Unter diesen Umständen könnte man eine jedwedes Eingreifen des Unterſen, die der Regierung nahe stehen, werden sogar schon genaue Daten angegeben, und zwar der Verschiebung der Neuwahlen nur von der Aktion ausschusses in die direkten Verhandlungen 26. Jänner für die Auflösung des Reichstages gewisser politischer Persönlichkeiten erwarten, die zwischen China und Japan verwahren möge. und der 19. oder 26. Feber für die Neuwahlen. bemüht sein sollen, daß es zwischen Schleicher Auf der anderen Seite muß aber konstatiert und Hitler zu einer zusammenkunft Vom Kriegsschauplatz. werden, daß sämtliche Hoffnungen auf Erzielung lomme und so die Voraussetzung für eine even Peiping, 17, Jänner. Dem chinesischen eines Kompromisses noch nicht aufgegeben sind. tuelle Einigung gegeben werde. Hauptquartier wurden gestern nur kleinere ver Die Nationalsozialisten, die von etwaigen Neu­Besprechung Hitler- Hugenberg einzelte Zusammenstöße an verschiedenen Ab- wahlen keinen zahlenmäßigen Erfolg, sondern nur Berlin , 17. Jänner. Adolf Hitler ist gegen schnitten entlang der Grenze der Proving Jehol eine erhöhte Zerfahrenheit der finanziellen Ver­gemeldet, wobei weder die japanischen noch die hältnisse in der Partei zu erwarten haben, scheis Abend in Berlin eingetroffen. Die in Aussicht Solo zeigte sichtbare Zeichen seines Zusam­chinesischen Truppen einen erheblichen Gewinn nen nicht so unversöhnlich zu sein, wie genommene Besprechung Hitlers mit Geheimrat menschrumpfens. Streit zwischen den Führern, Bugenberg hat heute Nachmittag stattgefunden. Abjägung und Saltstellung efficher von ihnen, zu erzielen vermochten. Längs der großen chine- es ihre Kundgebungen andeuten. fischen Mauer und Reichstanzler Schleicher unternahm jedoch| Die Unterredung dauerte langere Zeit. Ueber Rebellion unter den SA - Banden, leere und an der mandschurischen Bachposten bis jetzt nichts, womit er den Nationalsozialisten ihren Inhalt wurde von beiden Seiten Ver- mur dürftig von der Schwerindustrie aufge­Grenze waren Feuerwechsel von zwischen den Orten Tschiomentau und Schimen die Annahme eines Kompromisses erleichtern traulich leit bereinbart.

jai zu verzeichnen. Japanischen Meldungen zu folge unternahm eine japanische Trup­penabteilung in Jehol einen Gegen angriff gegen chinesische Guerilla. frondeure in der Nähe von Schajlu.

Fran reichs Sparmaßnahmen. Auch das Militärbudget betroffen. Paris , 17. Jänner. Die Regierung hat heute nachmittags der Rammer die Finanzvorlagen in der Form des Budgetzwölftel- Gesezentwurfes für Feber vorgelegt. Toch hat die Regierung hie bei nicht um deren beschleunigte Durchberatung erfucht, wozu eine Zweidrittelmehrheit notwen dig sein würde, sondern nur um eine schnelle Behandlung der Vorlagen. Der Finanzausschuß hat sich auf morgen vertagt, um den einzelnen Kammerklubs die Möglichkeit zu geben; zu den Finanzvorlagen Stellung zu nehmen.

Nachmittags herrschte in den Couloirs der Stammer der Eindrud, daß die Finanzvorlagen nicht als Ganzes, wie sie von der Regierung vor­

Die Arbeitszeit- Resolution.

Unter Erhaltung des Lebensstandarts der Arbeiter.

Genf , 17. Jänner. Auf der Nachmittags Inalen Arbeitsamtes Butler. Er führte u. a. fizung der Internationalen Konferenz über die aus, die Aussprache habe gezeigt, wie ich mer es Einführung der vierzigstündigen Arbeitswoche sei, zu einem Autommen zu gelangen. Es müsse wurde die allgemeine Aussprache zu Ende ge- aber der Versuch gemacht werden. führt und der Texteiner Entschliehung bekanntgegeben.

Die Entschließung vermeidet jede Fest­legung im einzelnen. Sie stellt jest, daß die Arbeitszeitverkürzung eines der Mittel sei, die zur Verminderung der Arbeitslosigkeit geeignet feien. Das Ziel der Einzelberatungen sei, eine internationale Abmachung zustandezubrin­gen, deren Durchführung so zu gestalten sei, daß die Erhaltung des Lebensstandards der Arbeitnehmer ermöglicht werde.

Die Entschließung, die vom Internationalen gelegt wurden, zur Annahme gelangen würden, Arbeitsamt vorbereitet wurde, ist im Namen der sondern nur jener mit Erste Rate" im französi Regierungen Frankreichs , Belgiens , Hollands , ichen Barlamentsjargon bezeichnete Teil. Der Spaniens , Chiles , Deutschlands und Italiens Rest wird entweder einer Aenderung unterzogen eingebracht worden. Von den Regierungen haben oder dem ordentlichen Budget vorbehalten wer sich England und Portugal dagegen ausge den. Vorläufig ist es allerdings noch nicht sicher, sprochen. Den Abschluß der allgemeinen Aussprache wie sich die Regierung und namentlich der Finanzminister zu einem derartigen Vorgehen bildete eine Rede des Direktors des Internatio­

stellen wird.

Der Finanzjanierungsplan enthält: 1. Einspo tungen von 5326 Millionen und 2. Steuerangleichun gen von 5473 Millionen Franks. Unter den Einspa­tungen steht u. a die Herauffeßung des Pensions alters der ehemaligen Frontkämpfer um fünf Jahre Als provisorische Maßnahmen für 1983 follen die Beautengehälter von über 12.000 Frants getivit werden. 638 Millionen sollen am Militärbudget ein In 1933 sollen, außerdem alle Stener

Krawalle im Preußenlandtag

Berlin , 17. Jänner. ( Tsch. P.-B.) Der preu­ßische Landtag trat heute zu seiner ersten Voll fizzung im neuen Jahre zusammen. Nach Zuwet fung einiger fommunistischer Anträge an die ver­schiedenen Ausschüsse folgte die Beratung des kommunistischen Antrages auf Einsetzung eines

gespart werden. pflichtigen 5 Prozent über den Betrag bezahlen, den Untersuchungsausschusses fie bisher entrichteten.

Ein Gegenentwurf der Sozialisten.

Die Abstimmung über die vorliegenden Ent­schließungen wurde auf Mittwoch vertagt.

Für die Meistbegünstigung.

füllte Kassen, dazu Schulden, die den Volks betrügern immer bedrohlicher über den Kopf wuchsen die Bleite schien vor der Tür zu stehen.

Der Traum Hitlers , Reichspräsident zu werden, ist schon längst ausgeträumt, bente miegt er sich mir mehr in der vagen Hoff­werden. Doch mit der verblichenen Glorie, die nung, vielleicht doch noch Reichstanzler ihm nach den mehrfachen Wahlniederlagen und den Zersehungserscheinungen in seiner Partei verblieb, war nicht viel Staat. 34 machen. Da nahten die für letzten Sonntag ausgeschriebenen Landtagswahlen in ippe Detmold . Dieser fleinste deutsche Freistaat Einwohner, unter unter ihnent

Genf , 17. Jänner. Der Wirtschaftsunteraus zählt 165.000 chuß der Sachverständigen, die die Welt wirt- 110.000 Wähler. Viele deutsche Provinzſtädre fchaftskonferenz vorbereiten, hat heute den übertreffen das Ländchen um ein vielfaches ant Teil des Berichtes, der von der Zoll- und Han- Einwohnern. Welche Bedeutung fonnte schon delstarifpolitik handelt, fertiggestellt. In der der Wahl in diesem einstigen Duodez Fürsten Frage der Meistbegünstigung ist es zu einer Eini- tum zukommen! Aber Hitler rüstete und setzte gungsformel gekommen. Der Berichterstatter er einen Apparat in Bewegung, als sollten hier flärte, daß die uneingeschränkte und un- im Teutoburgerwald die Römer aufs neue ge­schlagen werden. werden. Tausende Braunhemden bedingte meist begünstigung Grundlage der Meistbegünstigung sein müsse. Die Arbeiten des Finanzausschusses der Sach wurden von Hitler ins Land geworfen, eine verständigen über die Stabilisierung der Währun Sintflut von Flugblättern ergoß sich über gen, den Abbau der Devisenbewirtschaftung, die Lippe, ein Terrortreiben im größten Ausmaße Freiheit des Kapitalverkehrs und die Preisbewe- wurde in Szene gesetzt, alle Nazigrößen, gung sind ebenfalls heute weiter fortgeschritten. Göring , Goebbels , Klagges, Frid, Rojen

Rücktritt des preußischen Finanzministers.

berg , Frank, furz der gesamte eld­herrustab wurde als Redner in zahlloje Versammlungen dirigiert und sogar er selbst, Hitler, der Oberojaf aller Deutschen , ließ sich herab, in die kleinsten Versammlungen zu Berlin , 17. Jänner. Der preußische Finanz- gehen, um den Zauber seiner Trommlerkünfte minifter Klepper hat schon seit längerer Zeit zu erproben. Was sollte dieser Aufwand, die den Wunsch geäußert, aus seinem Ami entlassen ses farnevalistische Hitlertreiben? Es sollte zu werden. Klepper, der parteipolitisch nicht ge- ein Exempel statuiert" und bewiesen werden, bunden sei und der deshalb ein politisches In- daß sich der Nationalsozialismus noch immer teresse an dem gegenwärtigen Streit zwischen den im Aufstieg befinde! zur Prüfung der Koalitionsparteien des Kabinetts Braun und Aus dem Wahlausfall glaubt Hitler Zuständigkeit in den Fürsorgeerziehungsanstalten, den Reichskommissarem nicht habe, vertrete die welcher Antrag mit den Vorgängen in der An- Auffassung, daß bei den jetzt ungeklärten Regie- schließen zu können, daß dieser Beweis erbracht wurde. Er macht große Worte, kündigt an, cinte erfprießlich e stalt Scheuen und im Erziehungsheim Dehrn bei Tätigkeit für ihn als preußischen Finanz- ,, am Feinde zu bleiben und den Kampf mit Limburg a. d. Lahn begründet wurde. minister nicht zu erwarten sei. Für den der größten Intensität weiter zu führen", auch even- jei die nationalsozialistische Bewegung aufs Der sozialistische Gegenantrag zu den Finanz Während der Aussprache über Anträge des Fall, daß Ministerpräsident Braun das borlagen der Regierung verlangt, daß diese kommuni- fuelle Blick: unverzüglich Verhandlungen mit den sandwirtschaftsausschusses machte der kommun- fuelle Rücktrittsgefuch Klepper annimmt, rechnet neue zum Angriff übergegangen" usw. Blidi übrigen Staaten wegen Festigung der ſtiſche Abgeordnete Fraenken Rheydt den man damit, daß Wohlfahrtsminister diert man mit einiger Aufmerksamkeit auf das Währung und der Währungsfurie sowie wegen Nationalsozialisten den Borwurf, sie hätten einen liefer zum Finanzminister bestätigt wird, da Getue hin, so merkt man, was dahinter stedt allgemeiner Herabseßung der Rüstungen einleite. fommunistischen Antrag abgeschrieben. Als er Das Kabinett Braun hält noch in dieser Woche Diese Maßnahmen halten die Sozialisten für not dann an die Adresse der Nationalsozialisten er­wendig, um aus der jetzigen Weltkrise heraus flärte: Ein feigeres Gesindel als ihr seid, gibt zukommen. Zur Erzielung des Gleichgewichtes es gar nicht mehr", setzten bei den Nationalsozia berlangen die Sozialisten u. a. das sofortige Ber - listen Entrüstungsrufe ein. Enva 30 National­bot eines zweifachen Dienstes und zweifachen sozialisten stürmten auf die Rednertribüne, väh­Gehaltes der Staatsangestellten und die Revis rend von der anderen Seite ebenso viele kommu­sion der Sonderentlohnungen. welche den hohen nistische Abgeordnete herbeieilten. Ein National­Staatsbeamten gewährt

der kommunistischen

das Wohlfahrtsministerium aufgelöst wurde.

eine Kabinettssigung ab.

in

gerade so, daß es zu Purzelbäumen Anlaß geben könnte. Gewiß, gegenüber dem 6. No bember v. J. ist die Zahl der nationalsoziali Amerikanische Waffensendung stischen Stimmen von 33.038 auf 38.844 ge für Bolivien stiegen, aber damit haben sie noch nich an nähernd die Höhe erreicht, die sie im Juli Buenos Aires , 17. Jänner. Einer Meldung 1932 erreicht hatten, das sind 42.283 Stim

weiters die Monopolisierung der privaten Ver- neten Fraenken ein, doch gelang es Mitgliedern Dampfer Santa Maria" eine Großiendung erlittenen Verlustes fehlen noch immer fait Unternehmen, chließlich... ben sie die rasche ichen Fraktion, die Streitenden zu trennen, che Aisten Munition und acht Flugzeuge, die für die Einführung emer wirksamen Bankenton- die Schlägerei einen größeren Umfang annehmen bolivianischen Truppen in dem Grand Chaco

trolle an.

fonnte.

Strieg gegen Paraguay bestimmt sind.

men. Zur Deckung des am 6. November 1932 viertausend Stimmen! Unter folchen Umstär. den von einem Wiederanstieg des National jozialismus zu sprechen, heißt sich in einer