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Donnerstag, 9. Feber 1933

Sette 5

Zu seinem Todestag am 10. Feber. Was der Röntgenstrahl alles fann. Auswirkungen wiss senschaftlicher Forschertätigkeit.

Wohl kaum eines zweiten Physikers Name ist

Marr- Feiern im Ausland. Aus Anlaß der Einz ſteht absolut feſt: gleichgültige Sandlungen genau weiß, daß der Herr Profeffor nicht eines Röntgen 10 Jahre tot. fünfzigsten Wiederkehr des Todestages von Karl werden ohne weiteres unter Hypnose ausgeführt, Versuches wegen einen Zuohörer einfach nieder­Marr wird am 11. und 12. März im Parte haus allein es widerspricht jeglicher Erfahrung, daß ein fnaflen läßt. der Britischen Arbeiterpartei in London jittlich vollwertiger Mensch sofort auf hypnoti ( Transport House) eine Ausstellung statt- schen Befehl ein Verbrechen begehen wird. finden. Die Ausstellung soll die Beziehungen Anders liegt der Fall bei Personen, die in zwischen Marr und der Klassenbewegung des ihrer ganzen Persönlichkeit überhaupt dazu neigen, Proletariats in Großbritannien dar- sich über Hemmungen und Strafgesebe einfacher stellen. Sie wird Photographien von Orten hinwegzujeten. Allerdings wird über Versuche an zeigen, die mit Marrens Leben in England zu manchen Kliniken berichtet, die beweisen sollen, jammenhängen und historische und literarische daß die Möglichkeit, jemanden in der Hypnose zu Belege für die Entwicklung des Margismus einem Verbrechen zu bewegen, besteht. Sypnoti­bringen. Die Arbeiterbildungszentrale Wien fierte drücken einen( natürlich ungeladenen) ( V., Schönbrunnerstraße 56) veröffentlicht soeben Revolver auf einen Herrn im Zuschauerraum ab einen Zyklus von sechs fleinen Gedichten von oder vollführen einen Diebstahl und dergleichen Josef Luitpold Stern unter dem Titel Man darf aber nicht übersehen, daß es sich hiebei leine Musik um Karl Marx " Sie um Laboratoriumsversuche handelt und daß die sind eine volksliedartige skizzenhafte Darstellung Versuchsperson in ihrem Unterbewußtsein ganz der Gestalt der Mutter Mary, Jenny Marx , Karl Marr und Friedrich Engels . Die Lieder find von Paul Pist für einen Sänger, eine

( eventuell mit fleinem Blasorchester) bertont wor den. Das Heft kostet fünf österreichische Schilling.

Sängerin, einen Sprechchor und ein slavier Todesurteil vor dem Prager Schwurgericht.

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Gibt es Verbrechen in Hypnose?

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Franz Kohout der Mörder seiner Geliebten.

Nach der Ansicht von Prof. Pilcz muß die Rechtspflege daher mit den Behauptungen, daß Verbrechen lediglich auf hypnotischen Befehl ausgeführt werden können, äußerst vorsichtig um­gehen. Ebenso schwer ist es, etwa Angeklagte zu so in aller Welt bekannt geworden, wie der Name hypnotisieren, um irgendeinen Tatbestand aus Wilhelm Conrad Röntgens, des schlichten, ihnen herauszuloden. Der Rechtsbrecher wird nur seiner Wissenschaft zugewandten Forschers, sich hüten, seine sorgsam gehüteten Geheimnisse der der Menschheit das unschätzbare Geschenk der in der Hypnose willenlos auszuplaudern. Der nach ihm benannten Strahlen machte und damit berühmte Forscher von Wagner hat zu diesem der undurchsichtigen Materie Durchsichtigkeit ver Punkt das Zitat geprägt, daß die Angaben lieh. Spnotisierter absolut nicht zu verwerten sind, da Ueberblickt man all das, was sich aus den der Verbrecher in der Hypnose ein ebensolcher grundlegenden Beobachtungen Röntgens in den Lügner und Betrüger sei wie außerhalb. 90er Jahren des verflossenen Jahrhunderts bis Dr. med. M. St. heute entwickelte, so bietet sich ein fast unüber­sehbares Arbeitsfeld dem geistigen Auge dar. Mit dem entscheidenden Jahr 1895 setzte eine erstaun­liche Entwicklung der Physik und Medizin ein, eine Bewegung, die, soweit sie aufs Praktische ge richtet war, dem reinen Wissenschaftler Röntgen durchaus fern lag. Ohne Röntgen wüßten wir Amerikanische Einwanderungssperre wird Prag, 8. Feber. Als dritter Fall dieser Schwur- über. Es gelang ihr, Kohout durch Liebkosungen und nichts von Röntgendiagnostik, nichts von Rönt gentherapie. Die von ihm entdeckten Strahlen, berschärft. Die Einwanderungskommission des gerichtsperiode wurde heute der blutige Mord ver- Bureden zu beruhigen und ihm das Messer ab- deren Eigenschaften er so genau untersuchte, daß Repräsentantenhauses hat den Entwurf des soge- handelt, den der 36jährige Fleischer Josef Kohout zunehmen. Aber dem Ünheil sollte sie nicht entgehen. andere Forscher noch ein Jahrzehnt lang später nannten Schneider- Gesetzes angenommen, das den an seiner Geliebten, der geschiedenen Ludmilla De- Nachmittags fam Rohout zum zweiten nichts Neues feststellen konnten, machtet uns die Schiffen verbietet, in die Häfen der Vereinigten tanovský berübt hat. Der Schauplay dieser blu- mal zu seiner Geliebten. Er fand sie, wie sie gerade Feststellung innerer Erkrankungen auf dem Wege Staaten ausländische Seeleute zu brin- tigen Tragödie ist ein aus der Biskupská ulice in den Zinoleumteppich fäuberte. Ein unglüdlicher Zu der Durchleuchtung möglich. Sie gaben uns ein. gen, die auf Grund des Einwanderungsgesetzes ziztov. Die Vorgeschichte dieses Liebesdramas ist fall wollte es, daß auf dem Tisch ein großes, unerfeßliches Hilfsmittel in die Sand, um Opera lein Aufenthaltsrecht in den Vereinigten Staaten eigenartig genug. piziges Küchenmesser lag. Ohne weitere tionen mit viel größerer Sicherheit für die Hei besitzen. Dieses Gesetz soll den Zufluß chinesischer Die beiden Hauptpersonen des Auseinandersetzungen padte Kohout das Messer und lung des Kranken durchzuführen, als das bis und japanischer Seeleute verhindern, welche in waren seit Jugend auf vertrautem Fuß. Sie stieß der gebüdt arbeitenden Frau die dahin möglich war. Sie machten es möglich, schon amerikanischen Häfen von ihren Schiffen flüch besuchten miteinander die Schule in ihrem linge blizschnell dreimal in den die geringsten Anfänge einer Lungenerkrankung teten, um sich im Gebiete der Vereinigten Staa Seimatort Bavorov im Böhmerwalt, waren guie ei b. Die beiden ersten Stiche verlegten die Lunge; festzustellen und damit eine frühere, mit größerem ten niederzulassen. Freunde und Kameraden und als sie heranwuchsen, der dritte Stoß war mit so fürchterlicher Wucht ge- und schnellerem Heilungserfolg verbundene Be­wurden sie Liebesleute. Aber zur Ehe fam es nicht, führt, daß die Spitze des Messers am Schul- handlung eintreten zu lassen, denn das Mädchen wählte aus Vernunftsgründen ter blatt abbrach. Ludmilla brach zusammen. statt des damals vermögenslosen Fleischergesellen den Der Angeklagte ließ aber nicht von ihr ab. Er 30g leuchtung und Röntgenphotographie hinausgegan­Aber die Röntgentechnik ist über die Durch­Was ist Sypnose überhaupt? Experimente novsky. Die im Jahre 1924 geschlossene Ehe war sein blutiges Wert durch einen als schnitt, der gen; sie hat die Kinotechnik in den Dienſt ihrer Halsschnitt, beweisen nichts. Hypnotisierte Angeklagte. aber nicht glücklich. Endlich kam es zum offenen mit solcher Kraft geführt war, daß der Kopf fast Bestrebungen gestellt und damit die Röntgen. In Zeiten der Not gewinnt erfahrungsgemäß Bruch und im Feber 1981 wurde die Ehe getrennt. völlig abgetrennt wurde und nur durch ein Stüd- tinematographie geschaffen, bei der durch Rönt­besonders leicht eine Bewegung, die irgendwelche Schon vor dem Scheidungsurteil hatte Ludmilla chen Haut am Rumpf hing. genstrahlen eine Filmaufnahme des erfranfien mystischen Momente in sich schließt, die Ober- Defanovsky ihren Mann verlassen und war zu ihrem Organs hergestellt wird. Die große Bedeutung Der Mörder blieb eine Weile bei seinem Opfer dieses Schrittes liegt darin, daß man das zu hand. Die Menschen wollen durch geheimnisvolle früheren Geliebten, dem heute angeklagten Josef Beeinflussungen ihrer täglichen Sorgen enthoben o'hout gezogen, mit dem sie seither in Gemein- stehen, dann traf er Anstalten, sich aufzuhan- beobachtende Organ in seiner Bewegung unter­gen. Aber da verließ ihn der Mut und der suchen und damit einer sehr genauen Durchfor fein. So befinden wir uns auch augenblicklich schaft lebte. wieder in einer Sypnosesüchtigkeit, die zugleich mit Aber auch dieser Bund war nicht glüdlich. geplante Selbstmord unterblieb. Kohout suchte dann schung unterwerfen kann. Borliebe für Gepantenlejerei, Bellicherei und sohout war starter Trinker, und sehr eifersüchtig Schnaps trant. Dem Kellner fielen seine blutigen fich auf der Grundlage der von Röntgen ended. ein Gasthaus auf, wo er einige Gläser Bier und Als Sondergebiet der modernen Medizin hat ähnliche offulte Handlungen verbunden ist. und rechthaberisch. So kam es natürlich häufig zu Es ist daher zu begrüßen, daß Universitäts- erregten Auftritten und stürmischen Szenen zwischen Sände auf, was ja aber bei einem Fleischhauer ten Strahlen die sogenannte Röntgentherapie ent­professor Dr. Pilcz einmal farlegt, wie sich den Lebensgefährten. Die Situation verschärfte sich nichts Aeußergewöhnliches ist. Die Leiche wurde in­eigentlich die moderne Rechtspflege zum medizi- noch weit mehr, als Kohout davon Kenntnis erhielt, zwischen aufgefunden und noch am gleichen Abend wickelt, bei der erkrankte Zellen durch Bestrahlung nischen Gebiet der Hypnose stellt. Ge liegt ja daß der geschiedene Gatte Děkanovský sich bemühte, Josef Kohout, der keinen Versuch machte, sich der geheilt werden. Der Röntgenstrahl erreicht auch Krankheitsherde im Innern des Körpers, die immer die Möglichkeit vor, durch die Macht der neuerlich mit Ludmilla in Beziehungen zu treten. Polizei zu entziehen, verhaftet. Er war von Anfang sonst nur dem Messer des Chirurgen zugängig Die war nicht an bis den heutigen bredzens bestimmen, d. 5. zwingen zu können. im Zusammenleben mit ihrem Jugendgeliebten Ent- erflärt er jetzt, er habe in momentaner Sin­Vom Erfahrungsstandpunkt fanu nun freilich zu täuschungen erfahren hatte. Schließlich verließ sie nesverwirrung gehandelt, und könne sich an ben Josef Kohout und mietete sich in der Bis. nichts mehr entsinnen. Die Tat motiviert er mit Röntgenstrahlen durchleuchten und auf seinen ge= triminalistische Literatur nur äußerst wenige be- fupfta in Ziztov eine eigene Wohnung. Der Ange- feiner großen Liebe und Eifersucht. Im übrigen fundheitlichen Zustand untersuchen. Auch die tote lagte, der die Frau wirklich lieb hatte, trug die genoß sowohl Kohout, als die Getötete einen sehr Materie wird vom Röntgenstrahl durchdrungen weisende Fälle dieser Art fennt. Der hypnotische Schlafzustand fommt ja lucht seiner Geliebten sehr schwer. Seinen Belann guten Ruf und niemand kann dem Angeklagten( ab- und auch bei ihr zeigt uns das Röntgenbild Stö sehen von der Schwäche für

Nachteiliges nachsagen.

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Aber nicht nur den Menschen fann man mit

Noch weiter in den Aufbau der Materie

durch Ginreden und Einbildung zustande. Der besuchte Kohout seine Geliebte und beschmor sie, zu dgl., die sich in Verminderungen ihrer technischen hypnotisierte Mensch schläft nicht wirklich, sondern ihm zurückzukehren. Obwohl noch intime Beziehun Obwohl die Sachlage an sich völlig flar liegt, Brauchbarkeit auswirken. So untersucht man er bildet sich ein, schlafen zu müssen, er spielt fogen vischen den beiden bestanden, merfte Stobout wurden dennoch zur Aufklärung der Hintergründe heute Gußstüde, gefchweißte Konstruktionen und zusagen den Schlafenden. Die oft aufgeworfene boch, daß seine Frau ernstlich daran dente, sich ganz und Zusammenhänge des Falles, welche zur Beur- dergleichen mehr auf ihre Fehlerfreiheit. frage, wer hypnotisieren kann, läßt sich flipp und von ihm abzuwenden und sich mit ihrem geschiedenen teilung der Tat notwendig sind, über zwanzig Beu­tlar dahin beantworten: jeder, der zu imponieren Diann auszusöhnen und eine neue Lebensgemein- gen einvernommen. Die Verhandlung dauerte den hinein führte uns der Röntgenstrahl, als man forbnbhrase bermag und die Möglichkeit besist, entsprechendes schaft mit diesem aufzunehmen, daß die stür ganzen Tag. Den Geschworenen wurde außer der entdeckte, daß er an Kristallflächen gebeugt wird. Bertrauen einzuflöken. Dementsprechend kann mischen Auftritte, die Kohout in seiner Wut Frage nach Mord, noch die Eventualfrage auf Tot Mit dieser zunächst rein theoretischen Beobach auch jeder Mensch in hypnotischen Schlaf versetzt und Eifersucht hervorrief, nicht geeignet waren, fie schlag vorgelegt. Der Vorsitzende OGR. Hraba tung erschloß sich uns das wunderbare Gebiet der werden, der daran glaubt. Es ist aber sehr schwer, gegen diese günstiger zu stimmen. hatte sein Bestes getan, um den Fall auch in seinen Gefügeuntersuchungen; wir lernten den Einzel­So reifte die Situation der Katastrophe ent- Motiven und Voraussetzungen flar zu machen. Das fristall der Metalle, der Faserstoffe, ja selbst der iemandem einzureden, daß er etwas sehe, höre gegen, die am 18. Oktober v. 3. eintrat. An diesm Urteil erging gegen acht Uhr abends. Die Geschwo- keramischen Erzeugnisse kennen und gewannen den ist. Viel Leichter ist es, den Hypnotifierten Tag öffnete der Angeklagte, der die ganze Nacht renen bejahten die Schuldfrage auf Mord mit Einblick in seine Funktion als Baustein des kom­dazu zu bringen, daß er irgendeinen Sinnesein im Gasthaus verbracht hatte, feinen lei elf Stimmen. Die Beweggründe wurden nicht patien technischen Werkstoffs. Für die Erfor drud nicht wahrnimmt. Zum Beispiel eine an scherladen nicht, sondern ging gleich am frühen Mor- als unehrenhaft erklärt. Das Gericht schung und damit die zielbewußte Herstellung wesende Person oder einen Gegenstand nicht sieht, gen zu Ludmilla Dekanovsky. Er hatte sich für diesen fällte hierauf das Todesurteil. Bemer- praksischer Metallegierungen ist diese Unter­Trobem ter inn für die reale Welt während Besuch mit einem Meffer und einem Strid tenswert ist, daß die Rede des Verteidigers im uchungstechnik von ungeahnter Wichtigkeit ge­der Sypnose doch nicht gänzlich verloren. Der ausgerüstet, denn er war entschloffen, feine Geubitorium Applaus auslöste, gegen den der worden, aber auch in vielen enderen Industrie. Sypnotifierte spielt nämlich bis zu einem gewis- liebte und fich felbst aus der Welt zu schaffen. Borsisende in schärfster Weise einschritt. Der Verzweigen spielt sie eine unschäzbare Rolle, en Grab bei der ganzen Prozedur selbst mit. Doch ging der Tod noch einmal an der Frau vor urteilte nahm das Urteil ruhig auf. F. Petri. Einen vollen Monat hielt er den Bauern fest Haß und Wut der Bauern gaben feinen Par-| Feld umstanden und schweigend auf das ungleiche Freiheit und Fron. und verbot auch den übrigen, den Acer des Foften don. Nur den Bogt erbat gotten sich aus. Doch Gespann sahen. Nach der Unterwerfung der deutschen Völker zu schneiden. So verkam das Korn und fiel über verriet er mit feinem Worte, was seine Rache So pfligte der Bauer seinen Ader. Seine durch die chriftliche Stirche und die Franken reif zu Boden, und die Vögel und die Mäuse sich ausersonnen. Er hatte in stillen Stunden Faust und seine Geißel waren unerbittlich. Der bemühten sich beide im treuen Verein, nun auch fraßen sich satt. Und Wetter und Stürme gingen alles bedacht, was ſeinem Herzen wohl tat. Er Schweiß des Ritters tropfte in blutigen Tränen die Bollsfreiheit zu Grabe zu tragen. Das gelang darüber hin, der Roggen grünte im Halm, und dachte nicht an den Tod des vieledlen Herrn; die auf den Grund. Er stöhnte tief wie ein zu Tode ihnen überraschend schnell. Die Bauern wurden das Stroh verfaulte in den Herbst und Winter Wohltat gönnte er dem Bauernschreck nicht, und gefchundenes Tier und wußte taum noch, daß er hörig, wenn nicht leibeigen. Nur einen Stamm hinein. Die Bauern aber wußten jetzt, was damit war ihm selbst auch nicht gedient. Nein, nehr war als das Roß, das schnaubend neben bermochten Zoll und Zehnten nicht zu tnechien: fronen heißt. Auch Christoph Fotten hatte es nun da sollte ein Leben verderben in seiner eigenen ihm dahinschritt. Rund um den Ader kreifte der das waren die Friesen. Frei saßen sie auf ihrer zur Genüge gelernt und gab fortan den Zehnten Scham, in der zerbrochenen Würde und zerrissenen Pflug, einmal. zweimal, dreimal, Furche um Erde, nur Gott und dem Kaiser untertan. Andre von seinem Eigen und alle Abgabe, die Recht und Ehre seiner ritterlichen Herrlichkeit. Seine Rache Furche sprang auf und zerbrach, und der Mensch, Herren duldeten sie nicht über und nich: unter Willtür von ihm verlangten; Tat auch den Mund war grausam und hart, aber auch ebenso gerecht: der sie aufriß, meinte in den tobenden Wellen fich. Was für des Landes Wohl getan werden nicht mehr auf, wenn er zu Herrendiensten Er führte den gefesselten Ritter vor seinen Ader, versinken zu müssen. Bis an den Hals stiegen ihm der noch in Schanden lag, spannte ein Roß vor die Wasser; da tat er einen Schrei, warf die Arme mußte, berieten sie alljährlich im offenen Thing befohlen wurde. Aber sein Bauerntrus war nicht tot; fein den Pflug, sah den Gefangenen hart an: ,, Eggerid hoch und fiel vornüber mit dem Gesicht in die Wohl hatten benachbarte Fürsten verschiedentlich freies Friesenblut tobte noch in alter Wildheit; Poppinga, Ihr habt mich wie einen Sund auf aufgewühlte Adererde, die sein Stol; einen Dred unterm Upstalsbem in der Nähe von Aurict. bersucht, sie zu unterjochen, doch war ihr Herren doch er rang fich in Demut und Kleinheit und Euren Hof getrieben und mit Peitschen traftieri; genannt hatte. Da schirrte der Bauer Pferd und Mitte des 13. Jahrhunderts unternahm- Wilhelm nicht verrieten und die wartende Rache. tum stets am Bauerntruß zerbrochen. Um die schlug die Augen unter sich, daß sie seinen Saß Ihr werdet es gerecht finden, wenn ich Euch in Mensch aus. bon Holland einen erneuten Angriff auf das frete Land; und wirklich glückte es ihm auch. neun feinen ersten Erfolg, erließ nun an die Seelande Euch wider ein Gebot Gottes auflehnen!" Damit Eure Füße tragen; alle Wege stehen Euch offen!" Der Ritter stand auf, sah sich mit toten friesische Ortschaften abzusplittern und zu bebal- und Bauernrepubliken die Aufforderung zur als griff er den Ritter hart an, zwang ihn in Rette fie in harte Fron nehmen mußten. len. Er jeste allfogleich jemne Vögte über sie, die balbigen Unterwertung. Die Bauern wiefen ihn und Geschirr wie ein widerspenstiges Roß und Augen um und wandte sich stumm. Und ging stolz ab. Da rüstete der Fürst und rückte mit spannte ihn neben seinem Tier vor den Pflug. als sei er gezeichnet wie Rain, da er feelenlos in die Fremde schritt. Der befahl die Beuern zu Diensten auf feine Sinterhalt gelodt, wurde sein Heer elendiglich leisem Schlage das Pferd an. Und das ging, wie Nach Jahren tauchte am Hofe des Bischofs Burg. Die Friefen aber hielten die Ohren steif. aufgerieben und er selbst erschlagen. Die bedrohte es gewohnt war, zog das Eisen durch die braune von Utrecht ein Mann auf, der wie aus Nach jagte der Vogt die Harthörigen mit seinen Freiheit war gerettet, Friesland wieder frei! Die Erde und warf und deďte sie über die Fäulnis und Wirren ins Leben geworfen zu sein schien. Sriegsmannen aus ihren Bütten heraus und trieb Burgen wurden gebrochen, die Bögte vertrieben. einer Ernte, die auf ein Herrenwort nicht batte Gebärden und Gebaren aber ließen auf ritterliche fie wie eine Koppel Sunde auf den Fronhof. Berr, die Ernte steht reif im Salm!" rief chrien nach Pflug und Saat, Da ereilte auch Bauern fuhr wie eine feurige Geißel über den Kennearer Bauern geführt zu werden, die sich Christoph Follen, und Und wieder und abermals zeichnete das Leder erste, der mit der Art in der Hand die Mauer tief in die Schollen. Er sah nicht auf und meinte focht wider die Bauern wie ein tobsüchtiger Ber­Ein Peitschenhieb zerschnitt ihm das Wort. Bauern hoben ihn aus. Christoph Fokken war der fein Rüdent bog sich, und seine Reiterstiefel traten versuchten. Man gab ihm ein ähnlein, und er einen blutroten Strich durch sein Gesicht. Einer erstürmte und in den Burghof sprang. Sein Blut doch, die gesamte Ritterschaft Hollands fehe auf ferfer. In einem der blutigen Kämpfe wurde er Dred frag' ich nach deinem Land", schrie der Vogt fchäumite, feine Rache flammte blutrot; die Nar seine blutige Demütigung und Entehrung. Und überwältigt und erschlagen wie ein wildes Tier. aber wart' nur, ich will dich fronen lehren!" ben in seinem Gesicht brannten.

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gleicher Weise begegne; hat nicht Mojes geboten: Eggerid Poppinga lag wie tot. Der Bauer Auge um Auge, Zahn um Zahn! Und wollt Ihr rührte ihn an; Steht auf, geht, wohin Euch

Darüber war's Frühjahr geworden und die Aecker Brot werden dürfen. Und die Peitsche des Herkunft schließen. Er verlangte, gegen die Eggerid Poppinga sein Geschick. Seine eigenen Ritter, daß er sich mußte in die Stränge Tegen: ebenfalls vom firchlichen Joche frei zu machen

es waren doch nur die Bauern, die da rings bas

Wilhelm Lennemann.