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Donnerstag, 16. Feber 1933.

Arbeitszeitvorlage

Nr. 40.

die fascistischen Nachbarstaaten wettzu- schieden gegen den Willen des größten Teiles den energisch Rechenschaft fordern von einer machen versuchte. Da die österreichischen Fasci  - des österreichischen Volkes gehandelt, als sie Regierung, die die Feinde des Staates, die sten erkannt haben, daß sie auf demokratischem die Durchfuhr der für Ungarn   bestimmten Heimwehrputschisten vor aller Augen mit soll von einem eigenen Subkomitee aus­Wege, auf verfassungsmäßigem Wege niemals Waffen duldete, denn acht Zehntel der öster- Mordwaffen herumlaufen ließ, ja selbst an der gearbeitet werden. ihre Ziele verwirklichen können, hoffen sie, reichischen Bevölkerung wünschen alles cher Spitze bewaffneter Heimwehrleute marschierte, mit Hilfe der ungarischen und italienischen als eine Annäherung an das Schurkenregime während sie die Träger der republikanischen Genosse Tayerle im sozialpolitischen Ausschuß Brag, 15. Feber. Heute hielt der tschechische Bajonette ihre Ordnung" zu fördern. Ver- in Ungarn   und Italien  . Staatsidee wehrlos macht. Sie wird es nicht des Abgeordnetenhauses ein Schlußwort zur treter der Regierung treffen ganz zufällig" In diesen Tagen hat die österreichische dulden, daß man die Oeffentlichkeit über den Debatte über die vorliegenden Initiativanträge und ohne jede Nebenabsich." den jungen Arbeiterschaft eine schwere historische Aufgabe Hirtenberger Skandal bewußt belügt und irre- zur Arbeitszeitverkürzung, die schon vor ge Herrn Otto Habsburg  , der einen ebenso zu erfüllen. Umgeben von einer Reihe fasci- führt und dafür sorgen, daß nicht fascistische raumer Zeit in Beratung gezogen worden zufälligen" Besuch in Berlin   abstattet, die stischen Staaten muß es ein Hort der Demo- Abenteurer eine Ba banque- Politik treiben, die waren. österreichische katholische Frauenorganisation tratie bleiben, den Feinden der Arbeiterschaft die schwerkranke Wirtschaft gefährdet. Es muß ernennt die Erkaiserin Zita   zu ihrer Ehren- einen sicheren Wall entgegensetzen. Das öster- Arbeit geschaffen werden im Sinne des Auf­präsidentin, während die Vertreter der österreichische Proletariat ist sich dieser Aufgabe baues und Schluß gemacht werden mit dem reichischen Regierung in Budapest   mit den bewußt. Seine Vertreter im Parlament wer- i gewissenlosen fascistischen Kurs. Legitimisten bei Czardas   und Tokajer mulat­tieren. Die Reaktion wittert Morgenluft. Un­zählige Spione, die im Sold Italiens   und Ungarns   stehen, rekognoszieren die Grenz­gebiete Desterreichs.

Die Debatte

im Außenausschuß.

ten liegt eine ungeheuere Gefahr für den Frieden. In dieser Hinsicht ist die Lage der Tschechoslowakei  immer schwieriger, denn der fascistische Ring um die Tschechoslowakei   schließt sich immer mehr.

Tayerle faßte die Debatte dahin zusammen, daß sie die Nowendigkeit der Lösung dieser Frage dar getan habe. Man müsse schnell ein Mittel zur Ab wehr finden, vor allem die Ueberzeit arbeit einstellen, die sich in bestimmten Zwe gen, namentlich im Verkehr und im Nahrungs mittelgowerbe, ständig erhält. Auch die Frage der Doppelbeschäftigung muß gelöst werden; sie wäre als Ueberzeitarbeit anzusehen. Wir dürfen in dieser Frage nicht länger zögern.

Es war fein Zufall, daß der Butschmini­( Schluß von Seite 1) De Vorwürfe von fommunistischer Seite, daß Der Referent beantragt schließlich die Ein­fter Fey die Entwaffnung der Wiener- Neu- Das waffenstarrende Ungarn  . mir Sitler tolerieren, find historisch und fachlich sehung eines Subkomitees, das die vorliegenden städter Arbeiterschaft in Szene jetzt, da sich im völlig falsch. Ruhe, Ernst und innere Entschlossen- Anträge fachlich überprüfen und einen einheit In der Debatte griff Genosse Nečas Ungarn heit sind jest die einzigen Aufgaben der deutschen   lichen Antrag zur Vorlage an das Ausschuß. Deutschen Reich der Fascismus an den Regie- heftig an. Es sei heute bis an die Zähne bewaffnet Arbeiterklasse. Vor dem 5. März bat feine Arbeiter- plenum ausarbeiten soll. Dieser Antrag wurde rungstisch gesetzt hat. Die Berufung des gro- und verfüge über 600.000 gut ausgebildete Mann- partet das Recht, die Dinge in Deutschland   auf die einmütig genehmigt. Von unserer Fraftion Ben Rattenfängers Sitler zum Reichstanz schaften. Daneben besitze es eine Reihe geheimer Spitze zu treiben oder darauf hinzuarbeiten, daß es gehört dem Subkomitee Genosse Taub an. ler hat den österreichischen Fascisten Mut ge- Organisationen und Vereine, die das militaristischeste überhaupt zu feinem 5. März tommt. Auch in die Gleichzeitig wird die Regierung ersucht werden, macht. Allerdings stehen die Braunhemden, Element Ungarns   seien. Im Kriegsfall fönnte fer schweren Zeit geht der Kampf der Kommunisten in der ersten Sizung dieses Subkomitees thren von ihrer Konkurrenz im Arbeitermord- Ungarn   200.000 Mann zum Waffendienst stellen. so gut wie ausschließlich gegen die Sozialdemokraten. Standpunkt darzulegen. gewerbe, den Heimwehren, die sich der weit- 3n absolutem Widerspruch zu den Friedensverträgen So befämpft man den Fascismus nicht! gehenden Förderung der Regierung erfreuen, sei namentlich der Offiziersstand der ungarischen Der Bericht des Ministers zeichne sich durch in der ja mehrere von ihnen sitzen, verdrängt, Armee; diese sei nun ein Kader von Offizieren und feine Objektivität aus; insbesondere ist es erfreulich, Kommunisten sich heute im Ausschuß über­Es darf ncht unvermerkt bleiben, daß die jenseits des Bereiches des politischen Macht Unteroffizieren. Die Militärausgaben sind in allen daß er jede aggressive Tendenz vermissen lasse. Wir haupt nicht zeig ten, obwohl sie wußten, möglichen Budgetfapiteln versteckt; auch die Selbst find in einer gewiffen Gefahrenzone und unsere verwaltungskörper müssen Militärfonds biten und Arbeiterklasse hat baber ein Intereſſe caran, daß wir daß die Frage der Arbeitszeitverkürzung als erster die größeren Unternehmen eine eigene Militärstener nicht von diesen Verftridungen erfaßt werten. besten zu ersehen, wie wenig ihnen selbst an der Punkt verhandelt werden wird! Daraus ist am abführen. Der Redner fordert, daß von der Regie: Darum erklären wir, daß wir mit der Stellung artig wichtigen Problemen gelegen ist, die das rung aus der Sirtenberger Waffenaffäre tatsächlich nahme des Außenministeriums und mit dem Exposee Schicksal Hunderttausender Arbeitsloser betreffen! alle notwendigen Konsequenzen gezogen würden.

Světlik( tsch. Vp.) greift Italien   an. Man müsse fonstatieren, daß Italien   ganz offen den Revisionis­mus unterstüge, nicht aus Sympathien für eine Biele, sondern aus Gegnerschaft gegen Jugoslawien  und Frankreich  . In Mitteleuropa   unterſtüge Stalien

neuen Dreib und Italien  - Deutschland  - Ungarn  

einverstanden sint.

erleichtern.

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Nach dem Referat Brožits wurde die Ver

handlung dieses Gegenstandes vertagt.

einflusses und die Christlichsozialen werden sich bemühen, ihnen den Aufstieg zu verrammeln, aber das fascistisch orientierte österreichische Bürgertum freut sich an der Tatsache, daß wie­der in einem Nachbarstaat ein scharfer Rechts­furs die Rechte der Arbeiterschaft berennt, daß wieder irgendwo die Faust eines starken In seinem Schlußwort betonte Dr. Krofta Im Ausschußz wurde dann auch der sozial Mannes" über den Massen lastet, zur hysteri­schen Freude jener Klasse, die der Sturm vom bezüglich des angeblichen Dreibundes Italien  - demokratische Initiativantrag auf Ergänzung des November 1918 in den Hintergrund gedrängt Deutschland  - Ungarn  , daß hier eine natürliche Bejeges über die Bergbauschiedsge Annäherung zwischen diesen Staaten vor- richte verhandelt. alles, was gegen die Kleine Entente  hat, zur Freude der Adeligen, die sich in der ei; man fpreche jogar von einem militärischen herrschenden Regime fich ideell nabestehen; das des unmöglichen Zustandes, daß die Baggerarbeiter liege, daraus hervorgehe, daß die in ihnen Es geht dabei hauptsächlich um die Beseitigung Demokratie beengt fühlen, zur Freude der Bündnis Italien  - Ungarn  - Deutschland  . Großkapitalisten und Großagrarier, die sich Dr. Hajn( Nat.- Tem.) interpell ert den Minister, bedeute aber noch nicht, daß zwischen ihnen der im Bergbau keine Schiedsgerichtsinstanz finden Dr. Hajn( Nat.- Tem.) interpell evt den Minister, durch die soziale Gesetzgebung und die moderne was an den Meidungen Wahres jei, die von einem Vertrag bestünde, den Dr. Hajn erwähnt hat. Vor fönnen, da sowohl das Bergbauschiedsgericht we was an den Meidungen Wahres sei, die von einem dem Revisionismus brauchten wir uns nicht zu auch die ordentlichen Gerichte sich für unzuständig arbeitsrechtliche Stellung ihrer Arbeiter in ihrem hemmungslosen Profithunger geschmä- prechen. Er wünscht, daß von maßgebender Seite fürchten; es sei überflüffig, das Volk ständig mit erklären. lert fühlen, all das Geschmeiß dieser bürger- ein energiicheres Wort über die Unteiibarkeit revisionistischen Bestrebungen zu schrecken und da­lichen Weltordnung jubelt auf, daß nun im des tschechoslowakischen Gebietes und über die Be- durch der ungarischen Propaganda die Arbeit zu Reich die ,, langen Messer" des braunhemdigen reitschaft zu feiner Verteidigung falle Krofta habe Barbarentums herrschen sollen. Da Hiller in braucht. Da habe sich Hajn erinnert, wie Iernig, ungewöhnlich mäßige und höfliche Ausdrücke ge­Deutschland, triefend von Phrasen und Dro- energiich und unerichroden" der polnische hungen ins Reichskanzlerpalais   einzieht, so Außenminister auf die deutschen   Korridonwünsche meinte die österreichische Reaktion nicht uns geantwortet habe. tätig bleiben zu dürfen und so hat der Sicher­heitsminister" Fey den Streich von Wiener Neustadt   ins Werk gefeßt, jener Sicherheits­minister, der von rechts wegen aus Gründen der republikanischen Sicherheit hinter Schloß und Riegel gehören würde. Die Sozialdemo­tratie hat wegen der Hirtenberger Waffen­schiebung im Parlament rückhaltlos Aufklä rung verlangt, weil sie sich bewußt ist, wie der Zwischenfall geeignet ist, Desterreichs An­sehen zu schädigen, wie er geeignet ist, Zünd­stoff anzuhäufen und den gerechten Wider­Zwischen demokratischen une fascistischen Regie spruch jener Staaten hervorzurufen, die sich rungsformen feinen Unterschied sehen zu wollen, ist begreiflicher Weise durch die Rüstungen der nicht nur falsch, sondern auch gefährlich für fascistischen Staaten in ihrer Sicherheit be- die Demokratie und besonders für die droht fühlen. Die Regierung hat ganz ent- i Arbeiterklasse  , denn in den fascistischen Staa­

Die

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Kellnerin Molly.

Roman von Hans Otto Henel  . Copyright by Jackeltetter.Berlag Berlin  .

Nachdruck verboten.

Male wagte ihrer Empörung erst Ausdruck zu geben, als sie mit Hansjürgen daheim in ihrem Bette lag. Sie betrübte sich, als er ihren Zorn über die Roheit der antisemitischen Aerzte nicht teilte, ja, das Verhalten der beiden bezechien Aerzte jogar forrekt und lobenswürdig fand. Er beschimpfte die Juden im allgemeinen und meinte, daß gerade die echtdeutschen Aerzte Feinde der Juden sein müßten, weil die Juden, insbesondere aber die jüdischen Aerzte, diese gott­verdammten Hunde, diese plattfüßigen Beschnit tenen, die Seuche der Abtreibung über unser armes Volk gebracht hätten.

Wäh end die Ausführungen der Rodner bisher sich fast ausschließlich gegen Ungarn   oder Italien  gerichtet hatten, machte

Genosse Pohl

darauf aufmerksam, daß Oesterreich wirtschaft tich und politisch in schwierigster Lage sei, umgeben von fascistischen und halbfascistischen Staaten: on fascistischen und halbfascistischen Staaten: wenn es da unten doch zu etwas kommen sollte, so sei die Gefahr für Desterreich ungeheuer groß. Eine solche Gefahr könne Desterreich aber nur

bannen, wenn es streng neutral bleibe.

Eine offizielle Abstimmung über das Exposee fand nach den gültigen Beschlüssen der Präsidien der beiden Häuser nicht statt.

Bombenflugzeuge nach Ungarn  .

Lieferant: Italien  .

Právo Zidu" berichtet über die Entwicklung der Wachstum der tschechischen Sozialdemokratic tschechischen Sozialdemokratie von 1930 bis 1932 Trop der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse ist die Zahl der Organisationen gewachsen. Während im Jahre 1929 die tschechische Sozial demokratie über 3833 Organisationen verfügte Paris, 15. Feber. ,, Echo de Paris" bringt ist deren Anzahl bis Ende 1932 auf 5075 ge heute die angekündigten Einzelheiten über den wachen. Die Zunahme beträgt 1242 Organisa Transport von 32 italienischen Jagd. und tionen. Von den 5075 bestehenden Organisatio Bombenflugzeugen nach Ungarn  . Die nen entfallen auf Böhmen   2716, Mähren  - Schle erste Gruppe sechs Flugzeuge- flog am 29. fien 1615, Slowakei   606, Karpathorußland 138. November des Vorjahres vom italienischen Flug- In den angeführten drei Jahren haben die An plak in Tolmezzo   über Billach, Graz nach gehörigen der Partei fünf Millionen Mitglieds Steinamanger  , die zweite Gruppe gleichfalls marken abgenommen. Die Anzahl der regelmäßig sechs Flugzeuge- am 4. Dezember von Tolmezzo   zahlenden Mitglieder ist um 30.000 gestiegen. den über Fürstenfeld   in Desterreich nach Varpalata größten Ruwachs weisen die Gaue Brag Mähr in Ungarn  , die dritte Gruppe- wiederum sechs Ostrau, Brünn   und Laun auf. Einen Verlust Apparate flog am 29. Dezember über Bibim we ft fein einziger Gau auf. Eine genauere Sta gleich alle nach Varpalata. Weitere Flugzeug- tiftit wird dem Songrek der tschechischen Sozial gruppen zu je fieben Flugzeugen folgten am 4. demokratie vorgelegt werden, der im Herbst zu und 9. Jänner von Tolmezzo   nach Szegedin  . I sammentreten wird.

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als er in Frage komme, werde er sich seinen Vers pflichtungen nicht entziehen können.

den. Der Arzt, der die Idiotin ständig behandelte, Idem heutigen Gesetz nicht zulässig. Die Aerzte stellte ihre Schwangerschaft fest. Er schickte die gaben statt ihrer helfenden Kunst einige gute Patientin in das zuständige Landeskrankenhaus Ratschläge, zum Beispiel, daß das Mädchen bis In Male fiel alles zusammen. Sie erlitt mit dem Antrage- und das machte Hansjürgen zum Ende der Schwangerschaft am besten nach einen Weinkrampf. Wie er so mit den Händen in ihm zum schweren Vorwurf<-, man möchte Hause zu entlassen sei, auch, daß nach erfolgter den Taschen und zweifelndem und doch spöttischem dort die Unterbrechung der Schwangerschaft vor- Geburt zur Verhütung einer neuen Schwanger Gesichte vor ihr stand, hätte sie ihn erwürgen nehmen. Dr. K. begründete seinen Antrag damit, schaft der dauernde Aufenthalt in einer Anstalt mögen. Aber ihre Entrüstung und ihre Wut daß es sich bei der Patientin um ein einwand für Geistestrante erwünscht sei. Ols Dr. K. von ließen nach, als er sie mit einigen banalen Wors freies Krankheitsbild von Idiotie handle, daß diesem Gutachten erfuhr, war es allerdings zu ten tröstete und ihr versicherte, daß nach seiner ferner zwischen den Eltern des zu erwartenden einem Eingriff ohnehin zu spät. In der An- Erfahrung mit der Zeit auch ein Rat fommen Kindes nächste Blutsverwandtschaft bestehe. Nachnahme, ein solcher Fall gehe die Oeffentlichkeit werde. Vorläufig jei ja noch gute Weile bis dahin. den bisherigen Forderungen über Vererbung sei sehr an, übergab er ihn den Zeitungen. Dese werde ja auch trotz ihres Zustandes, den ihr mit einer gehäuften Vererbung der degenera- wegen wurden ihm heftige Vorwürfe gemacht fein Mensch anmerte, noch ein paar Monate be tiven Anlagen" zu rechnen. Man könne zwar an- und Males Liebster, der Student der Rechts- dienen tönnen, also Geld verdienen. Und zum nehmen, daß vielleicht keine schwere Gefahr für wissenschaft Hansjürgen Howald, beschimpfte ihn Schlußz bat er sie, wie schon des öfteren, ihm mit Leben und Gesundheit der Mutter durch die Ge- als jüdischen Volksverderber. etwas Geld auszuhelfen. Male bedachte sich keinen burt beſtünde, immerhin aber sei nicht ausge­Augenblick, ihm die diesmal außergewöhnlich hohe schlossen, daß ein neuer Schlaganfall, der nun Summe zu geben. Es waren einhundertfünfzig tödlich wirken könne, die Folge der Geburt sein Mart, fast ihre ganzen Ersparnisse.

würde.

Von Abtreibung hatte Male schon manches Die Aerzte des Landeskrankenhauses hatten munkeln hören, wußte aber nichts genaues. ein fachärztliches Gutachten gestellt, in welchem Darum benutzte sie die Gelegenheit, sich von es hieß:

Male war nicht ganz der Meinung ihres Geliebten, aber sie getraute sich nicht, ihm das zu sagen. Denn sie liebte ihn, weil er ein Mann und Jurist war.

eben die natürliche Folge und dagegen ließe sich nichts machen. Der üblichen Berechnung nach tönne es sich natürlich höchstens erst um das Stadium des zweiten Monats handeln, falls Male nicht vor ihm einen andern beglückt habe. Male geriet in ungeheure Bestürzung. Wie

Ein Ehrenmann und noch ein Ehrenmann. Nach einer der schönsten gemeinsam ver­Hansjürgen darüber aufklären zu lassen. Zur Die zwanzigjährige Imbezille X. ist von brachten Nächte mußte Male ihrem Liebsten ge­Illustrierung erzählte er ihr einen Fall, der sich ihrem siebzehnjährigen, geistig zurückgebliebenen stehen, daß sie schwanger sei. Der Student er­wenige Wochen zuvor in der Leipziger Gegend Bruder geschwängert, also besteht neben dem schrat erst, verbarg aber seinen Schrecken schnell abgespielt hatte. Da hatte ein siebzehnjähriger Schwachsinn noch engste Blutsverwandtschaft der hinter einem zynischen Lächeln. Nun ja, das sei Fürsorgezögling im mehrmaligen Verkehr seine Erzeuger. Nach unseren bisherigen Kenntnissen zwanzigjährige idiotische Schwester geschwängert, über die Vererbung des Schwachfinns ist mit die seit frühen Kindesjahren infolge zweimaliger großer, fast an Sicherheit grenzenden Wahrschein Schlaganfälle linksfeitig gelähmt war. Die Kinlichkeit damit zu rechnen, daß die Nachkommen ber benutzten gemeinschaftlich ein Schlafzimmer. der X. wieder schwachsinnig sein werden." Ihr Vater war vor einem halben Jahr an Troß dieser Feststellung hatten die Aerzte Zuckerkrankheit gestorben. Die Mutter arbeitete den Eingriff doch abgelehnt, weil eine unmittel- er ihr das zutrauen fönne! Er wisse doch, wie in einer Hutfabrit und unterhielt nicht nur die bare Lebensgefahr nicht vorliege. Die Möglich sehr sie ihn liebe. Wie es überhaupt für sie un zwanzigjährige Idiotin, sondern auch noch dret keit, daß die Schwangere zum dritten Male einen denkbar sei, einen andern zu lieben. Er blieb andere kleinere Kinder und zum Teil auch den Schlaganfall erleide, berechtigte nicht zur Unter- spöttisch. Gewiß doch, aber bei ihrem Berufe er­meist arbeitslosen Siebzehnjährigen. Hansjürgen brechung der Schwangerschaft, obwohl zugegeben warte fein Mensch von ihr, daß sie sich wie eine fand es unverantwortlich, daß diese Leute so eng werden müsse. daß der Eingriff vom eugenischen Nonne benehme. Was sie für Verhältnisse vor beieinanderhodten. weil dadurch naturgemäß die Standpunkte nicht nur gerechtfertigt, sondern ihm gehabt habe, wisse er ja nicht. Aber sollte Schweinereien" der Geschwister begünstigt wür- sogar erwünscht" wäre. Aber leider sei er nach sich mit Sicherheit herausstellen, daß kein anderer

Hansjürgen Howald ließ seine Liebste im Bette zurück. Er mußte pünktlich auf dem Fecht boden seiner Verbindung sein, wollte aber vor her, was er Male freilich nicht sagte, gut früh stücken. Er hatte ja jezt Geld in der Tasche.

Male war faum aufgestanden, als es flin gelte. Ihre Wirtin sagte, ein Herr Zecker wünsche das Fräulein Habenicht zu sprechen. Sie hatte sich faum notdürftig zurechtgemacht, als er schon ein trat. Er schien nicht minder aufgeregt als male selbst, die sich nicht vorstellen konnte, was det Prinzgemahl aus der Walhalla  " von ihr wollte.

in

Die Nachbarschaft der Walhalla  ", unter An führung der Frau, bei der Male in Wohnung gewesen war, hatte der Walhallawirtin ein ge richtliches Verfahren wegen unerlaubten Alkohol ausschankes angehängt Males Nachfolgerinnen der Walhalla" hatten vor Gericht beschworen, daß in der Walhalla  " kein Alkohol ausgeschenkt werde, so daß ein Freispruch der angeklagten Wirtsleute wahrscheinlich werden mußte. ( Fortjegung folgt.)

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