Seite 2

Dienstag, 21. Feber 1933.

Nr. 44.

-

Dem lügenden Tag" gewidmet.

fauberen Mitteln, von der chinesischen Regie-| Angriff fortsetzt, zur Wahrung seiner mora- Jeuropäischen Völker in sich von den Ver­rung erzwangen. Diesen Erfolgen der wirt- lischen Autorität alle für einen Friedensbre- einigten Staaten von Amerika gar nicht schaftlichen Kolonisation steht der völlige Miß- cher in den Verträgen vorgesehenen Mittel zur reden, Der preußische Ministerpräsident Otto erfolg auf bevölkerungspolitischem Gebiet, anwenden müssen. Es ist nicht viel Hoffnung, Der Abwehrwille Chinas scheint aller- Braun hat dem Angriff", dem großen Vor­steht das rapide Wachstum der chinesischen daß er es tun wird. Die Interessen, die maß- dings das durch den Bürgerkrieg zerrissene bild des lügenden Tag", eine Berichtigung ge schickt, in der es u. a. heißt: Bevölkerung gegenüber. gebende seiner Mitglieder im Fernen Osten chinesische Volk zu einer Einheit zusammenzuschickt, in der es u. a. heißt: haben, überschneiden sich zu gewaltig, als daß schweißen. Dieses von Japan kaum gewünschte ein solcher Schritt wahrscheinlich wird. Diese Ergebnis kann das Antlitz Asiens , auch im Interessen und Gegeninteressen bergen neue Falle einer chinesischen Niederlage, gründlich Konfliktsstoffe, unmittelbare Gefahren für die verändern.

China hat, gestüßt auf die mandschurische Bevölkerung, die En kolonisierung des Landes schon vor Jahren begonnen. Vor allem durch die praktische Beseitigung des japanischen Eisenbahnmonopols, die durch den Bau chine­sischer Umgehungslinien erfolge. Ein nicht minder wichtiges und wirksames Mittel war der Boykott japanischer Waren, der insbeson­dere in den letzten Jahren als Antwort auf japanische Uebergriffe mit aller Strenge durch­geführt wurde. Nun ist die Mandschurei jedoch nicht nur Rohstofflieferant an Japan , son­dern auch der beste Abnehmer japanischer Waren; die mandschurischen Bauern verdien­ten durch die Erzeugung der Sojabohne be­trächtlich, so daß ein großer Teil der japani­schen Gesamtausfuhr in die Mandschurei diri­giert werden konnte. Jeder Borkott mukte, neben der En wertung des javanischen Eisen­bahnnetzes in der Mandschurei und der direk ten Gefährdung der japanischen Unternehmun­gen, die japanische Industrie auf das schwerste treffen.

Ich und die andern.

Von Adolf Hitler .

Der Führer" hat in seinem Buche so lange zu verwerfen. bis auch bestimmt der ,, Mein Kampf " sehr anschaulich geschildert, Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte wie er über die Massen seiner Anhänger sich vorzustellen vermag...

denkt und wie er seine Bewegung propa- Was würde man über ein Plakat sagen, gandistisch aufgezogen hat. Wir entnehmen das eine neue Seife anpreisen soll, dabei jedoch dem Buche folgende Stellen: auch andere Seifen als qut" bezeichnet? Man würde darüber nur den Kopf schütteln. Genau so verhält es sich aber auch mit politischer Reklame. Die Aufgabe der Propaganda ist z. B. nicht ein Abwänn der verschiedenen Rechte, sondern das ausschließliche Betonen eben des einen durch sie vertretenden.

Die Binche der breiten Masse ist nicht Die Binche der breiten Maffe ist nicht embfänglich für alles Salbe und Schwache. Die Masse liebt mehr den Herrscher als den Bitten den und fühlt sich im Innern mehr befriedigt durch eine Zebre, die teine andere neben sich bul­det, als durch die Genehmigung liberaler Frei­heit. Die Unverschämtheit ihrer geistigen Terro­risierung fommt ihr ebenso wenig zum Bewußt­fein wie die empörende Mißhandlung ihrer menschlichen Freiheit, ahnt sie doch den inneren Irrsinn der ganzen Lehre in feiner Weise. So sieht sie nur die rücksichtslose Kraft und Brutalis tät ihrer zielbewußten Aeußerungen, der sie sich

endlich immer beugt...

Der Terror auf der Arbeitsstätte in der Fabrik im Versammlungslokal und anfäßlich der Maffenkundgebung wird immer von Erfolg be­aleitet sein, solange nicht ein gleich großer Ter­tor entgegentritt...

3

Sie hat nicht objektiv auch die Wahrheit, soweit sie den anderen ünstig ist. zu erfor­schen. um sie dann der Masse in doktrinärer Aufrichtigkeit vorzusehen, sondern ununter

brochen der eigenen zu dienen.

Die breite Masse des Volkes besteht nicht aus Diplomaten oder auch nur aus Staatsrechts­Yehrern. ja nicht einmal aus lauter vernünftig Urteilsfähigen. sondern aus ebenso schwankenden wie zu Zweifel und Unsicherheit geneigten Men­

schenkindern.

In Nr. 40 des Angriff" vom 16. Februar 1933 wird im Leitartikel behauptet, von der preu Bischen Regierung seien 1.4 Mill. Reichsmark ver wendet worden, um mit ihnen anläßlich der preußischen Landtagswahl die Wahlpropaganda der Novemberparteien zu bezahlen"; die Behaup tung, man habe das Geld für den Verbrecherfonds gebraucht, sei als Lüge erwiesen"; die in der Denkschrift vom 7. November 1932 enthaltene Er flärung, in der bestritten werde, daß die Mittel für parteipolitische Zwecke verbraucht worden seien, sei bewußt unwahr".

Diese Behauptungen sind unrichtig. Richtig ist vielmehr, daß keinerlei Mittel zur persönlichen Bereicherung gedient haben, auch kein Diebstahl vorliegt. Die bei dem Titel Bekämpfung des Verbrechertums" verausgabten Mittel des preu ßischen Staates sind vom Staate nicht verwendet, um die Wahlpropaganda der Novemberparteien zu bezahlen, sondern um strafbare Handlungen, ins besondere hochberräterische Unternehmungen, Sprengstoffverbrechen, Gewalt- und Terrorafte, Staatsverleumdungen usw. zu verhüten und zu unterbrüden. Die Behauptung, man habe das Geld für den Verbrecherfonds gebraucht, ist feines­wegs als Lüge erwiesen, entspricht vielmehr den Tatsachen. Auch die genannte Erklärung in der Denkschrift vom 7. November 1932 ist feineswegs bewußt unwahr, vielmehr entspricht auch sie den Tatsachen.

Der Tag" bringt in seiner Ausgabe vom vergangenen Sonntag einen Artikel unter dem vierspaltigen Titel: Severings Griffin die Staatstafe". In diesem Artikel wer den die Beschuldigungen des Angriff" wieder­gegeben, die Braun berichtigt.

Daher die Schaffung des Vasallenstaates, in dem jeder Versuch der Chinesen, ihrem Vaterlande zu dienen, als Räuberei bezeichnet und mit Schwert und Galgen geahndet wird. Japanische Vorherrschaft in der Mandschurei , das bedeutet: Einstellung des Baues chinesi­scher Bahnlinien, Einstellung des Banes des von den Chinesen geplanten Eigenhafens, Verhinderung des Boykotts javanischer Waren, Die Masse braucht in ihrer Schwerfälligkeit Die Kämpfer für Wahrheit und Recht", freie Entfaltung des japanischen Wirtschafts­immer eine bestimmte Zeit, ehe sie auch nur von die so erbärmlich verleumden, werden ihre Lüge imperialismus. Weil die politische Macht Gott sei gedankt darin liegt ja eben der einer Sache Kenntnis zu nehmen bereit ist. und natürlich nicht richtigstellen. Es kann dafür ge­Japans trotz den räuberischen Verträgen nicht Sinn einer germanischen Demokratie, daß nicht nur einer tausendfachen Wiederholung einfachster sorgt werden, daß auch sie den Berichtigungs­ausreichte, die Entkolonisierung der Man- der nächstbeste unwürdige Streber und mora Begriffe wird sie endlich ihr Gedächtnis schenken. paragraphen zu spüren bekommen. lische Drieberger auf Umwegen zur Regierung Die große Linie allein, die nie verlassen werden Die Gelder sind, wie Braun weiter mit­dschurei zu verhindern, darum ist Mandschu- feiner Voltarenoffen kommt, sondern daß schon darf. läßt bei immer gleichbleibender fonfequens teilt, nicht zur Bezahlung der Wahlpropaganda Noch aber ist eine der drei nördlichen wortung Nichtskönner und Schwächlinge zurüd- fen. Dann aber wird man mit Staunen feststel- Befämpfung durch die Größe der zu übernehmenden Verant- ter Betonung den endgültigen Erfolg heranrei- der Novemberparteien", sondern tatsächlich zur Verbrecherun Provinzen, deren Besitz den Japanern aus geschreckt werden. len können. zu welch ungeheuren. faum ver- esens verwendet worden. Offenbar haben den oben angeführten Gründen wichtig ist, Sollte sich aber dennoch einmal ein solcher ständlichen Era bnissen solch eine Beharrlichkeit die Erneuerer Deutschlands ", die Bomben­nämlich Jehol , unter chinesischer Oberhoheit. Bursche einzustehlen versuchen dann kann man führt. Jede Reflame, maa fie auf dem Gebiet leger und Mordbrenner, die jetzt in Die japanischen Industriellen drängen auf die ihn leichter finden und rücksichtslos anfahren: des Geschäfts oder der Politik lienen, trägt den Deutschland das große Wort führen, die richtige Eroberung Jehols, fie und die Generale find Sinweg. feiger Lumb! Ziehe deinen Fuß zurüd. Erfolg in der Dauer und gleichmäßigen Einheit Verwendung des Fondsmittels am eigenen Leibe außerdem bestrebt, der wachsenden Unzufrie- du beschmußest die Stufen; denn der Vorderauf- lichkeit ihrer Aniverdung... denheit im Lande ein außenpolitisches Ventil stieg in das Pantheon der Geschichte zu schaffen.

tuo gegründet worden.

und die neu Hinzugekommenen ihn selber als

Der Glaube ist schwerer zu erschüttern als ist nicht für Schleicher da, sondern das Wissen, Liebe unterliegt weniger dem Wech­für Helden!... sel als Achtung. Haß ist dauerhafter als Abnei­Der Lytton- Bericht des Neunzehneraus- Je mehr eine Bewegung zu vergeben hat aung. und die Triebkraft zu den gewaltioften schusses, den Javan zum Anlaß seines Aus- an leicht zu erringenden Posten und Stellen, um Umwälzungen auf dieser Erde lag zu allen Rei­trittes aus dem Völkerbund machen will, gibt so größer wird der Zulauf an Minderwertigen ten weniger in einer die Masse beherrschenden den Japanern moralisch unrecht; er bezeichnet fein, bis endlich diele politischen Gelegenheits- ten weniger in einer die Masse beherrschenden sie ganz eindeutig als die Angreifer. Er verarbeiter eine erfolgreiche Bartei in folcher Rabliſſenſchaftlichen Erkenntnis als in einem sie langt zwar das Ordnen der mandschurischen überwuchern, daß der redliche Kämpfer von einſt befeelenden Franatismus und manchmal in einer Verwaltungsverhältnisse, sieht aber die Wie- die alte Bewegung gar nicht mehr wiedererkennt sie vorwärtsjagenden Hrsterie..." derherstellung der Oberhoheit Chinas vor. fäftigen Unberufenen" entschieden ablehnen. Um die Massen die Hitler also qualifiziert Um die Massen die Hitler also qualifiziert Selbstverständlich will er die Wirtschaftsinter- Damit aber ist die Mission" einer solchen Bewerben feine Brüder Krebs und Jung, wat essen Javans im Rahmen dieser Regelung wegung erledigt. tere Rämpfer für Wahrheit und Recht". schützen. Der Beschluß des japanischen Kabi- Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein Die Aufnahmefähigkeit der Massen ist jedoch netts, dem Mikado den Austritt aus dem und ihr geiſtines Niveau einzustellen nach der Völkerbund zu empfehlen, läkt nicht hoffen, Aufnahmefähigkeit des Beschränkte ften daß der Krieg im Fernen Osten berhindert unter denen an die sie sich zu richten gedenkt... Die Aufnahmefähigkeit der groß n Maffe ist werden kann. Die Truppen stehen bereits an den Grenzen Jehols, vielleicht hat der Ein- nur sehr beschränkt, das Verständnis flein, da für jedoch die Vergeßlich feit groß. marsch der Japaner schon begonnen. Aus diefen Tatsachen herans hat sie jede wir Der Völkerbund wird für den Fall, daß fungsvolle Brovaganda auf nur sehr wenige Japan , seines Einspruchs nicht achtend, den j Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig zu erforschen.

49

Die Kellnerin Molly. ihren Konfirmationsschein

Roman von Hans Otto Henel . Copyright by Jadelreiter- Verlag. Berlin .

Nachbruck verboten.

von den

groß genug, den Charakter der Männer zit er fennen. die sich Hitlers Mordgarden in Biebe verbunden fühlen: die Vergeßlichkeit der Massen ist nicht so groß daß sie das Schwanken unserer Naziführer völlig übersehen.

"

verspürt.

Wahlen auf der Prager Straßenbahn.

Die Kommunisten verlieren an Stříbrny. Prag , 19. Feber. Bei den Betriebsausschuß

wahlen bei den elektrischen Unternehmungen der Hauptstadt Prag erhielten: Die Nationalsoziali ften 2957 Stimmen( 10 Mandate), die Sozial demokraten 1348 Stimmen( 4 Mandate), date), die Stribrny- Liga 566 Stimmen( 2 Wan die Nationaldemokraten 609 Stimmen( 2 Men date), die Kommunisten 1382 Stimmen( 4 Man date). Gegen die letzten Wahlen hat die Liga ein Mandat gewonnen, die Kommunisten eins, ver loren.

Der Senat hielt Montag nachmittags eine Sigung ab, in der der tschechische Genosse Wo draček über den Staatsrechnungsabschluß für Wir wollen wader mithelfen, die Brüder 1931 referierte. Es wurde beschlossen, die Debatte Hitlers den Massen in ihrer wahren Gestalt zu hierüber mit der Budgetbedatte zu vereinigen, zeigen. Es genügt dazu, objektiv die Wahrheit die heute Dienstag beginnt und bis Freitag an dauern dürfte.

An den Gesprächen ihrer Leidensgenossen

men genannt. Male entsetzte sich vor dieser Un­

-

001

#

nahmen, schob sich durch die Reihen. Kontrol-| roch es auch in dem Spetsesaale, eine vornehme| Male horchte auf. Ihre Schwangerschaft lierte, verlangte Papiere. Male wies als einziges Bezeichnung, die hier wie Hohn wirkte. An die tam ihr schmerzlich zum Bewußtsein. Herrgott, vor. Der Name dreihundert Frauen sagen dort, findlich junge was sollte werden, wenn sie aus dem Elend nicht wurde, wie der aller anderen auch, in die Kar- und uralte, darunter welche in den verschieden- herauskam und dazu noch ein Kind zur Welt tothet eingetragen. sten Stadien der Schwangerschaft. Jede bekam brachte? Sie wollte sich überlegen, ob die Ab­Los, ausziehen! Stehen Sie nicht so däm einen Blechnapf mit Haferfuppe und ein Stüd treibung so schlimm sei, wie Hansjürgen be lich da!" Brot. Der entsetzliche Gestank bedrückte Male so, hauptet hatte, oder ob sie für arme Leute nicht Das galt zwar der alten Bettlerin, die neben daß ihr das Essen schwer fiel. Aber sie hatte eine Wohltat sein könnte. Aber das Geschwäs Aber am anderen Abend hielt sie es, geld: Male stand, aber Male fühlte sich selbst mitge- erbärmlichen Hunger und würgte den Fraß hin- der Frauen ließ ihr keine Ruhe zum Nachdenken. und kraftlos, müde zum Umfallen, nicht mehr auf In ihrem Schoße glaubte jie Bewegungen des den Straßen aus. In einer Kaffeestube, wo sie scholten und riß sich hastig die Kleider herunter. unter. für einen Becher Kaffee zehn Pfennige zahlte, Die alte Frau, augenscheinlich nicht ohne Erfah­fast ihr letter Groschen, wies eine erfahrenere rung, erwiderte etwas, aber der weibliche Wacht hätte sie sich nicht beteiligen fönnen. Darin offen- tindes zu spüren. Dieses Kind sollte sie aus­batte sich eine Welt, in der sie, wie sie wußte, tragen und zur Welt bringen, das war Befehl Leidensschwester ihr den Weg. Oben im Norden, meister fuhr sie an: Ristieren Sie fein Wort mehr, sonst frie- zwar schon mit beiden Füßen stand, vor der sie aber feiner fümmerte sich um die Möglichkeit, der Gesetze, wie ihr Hansjürgen erklärt hatte. hinter dem Humboldthain, in der Wiesenstraße, aber zurückschauderte. Etliche sprachen sentimen fand sie dann das Obdachlosenasyl. Auch wenn gen Sie eins in die Schnauze." Male dachte kaum daran, sich zu schämen. tal von der Liebe, wie gern sie heiraten würden, wie das geschehen könnte. Man befahl nur. Und fie das Schild nicht schon von weitem gesehen hier war jede, Scham überflüssig. Greifinnen um von diesem Elend loszukommen, andere wer befahl, das war für Male teine Frage. De das Vergißmemnnicht" gesungen es strebten viele nach dem grauen Hause. Ohne neben findhaften Mädchen, alles haftete nadt zerrten mit unverhüllten und rüden Worten die hatten und die Sächsische Schweiz ", die erminal scharfen zarteren Gefühle durch den Kot. Die geschlecht- Richter werden und Aerzte und Lehrer und B Scham verabschiedete vor ihr sich zärtlich ein zer- Worten der Wärterinnen. lichen Funktionen wurden brutal bei ihrem Na- amte das waren die, nach deren Befehl sie lumptes Bärchen, um dann getrennt den Weg nach den zwei Abteilungen für Frauen und Män­flätigkeit, aber sie verkannte nicht, daß die Ge- das Kind auszutragen hatte. Ach, einer ner einzuschlagen. meinheit in dem Munde dieser Leute weniger ihnen hatte ihr ja das Kind sogar gegeben. gemein flang, als die heimliche Biertischzote der Sie empfand es selbst als merkwürdig daß gebildeten Akademiker. thr gerade jetzt Pastor Zidmann einfiel. Das Neben ihr erregten sich fünf oder sechs Wei- war doch auch ein Studierter. Warum hatt, der ,, Kleider aufhängen! Marsch ab!" ber über einen Professor. Dann schimpften sie den vielen Mädchen, die nichts wußten und die Gänzlich nadt, nur Seife in der Hand, auf die Aerzte. Eine Alte wollte lieber in der er jahrein jahraus erzog, nicht erzählt, wt ge wurde die Weiberherde abteilungsweise m den Gosse verreden ,, als jemals wieder ins Spital mein die Welt ist? Statt dessen hatte er sie ver Baderaum getrieben und dort nochmals genau gehen. Das Spital sei schlimmer als das Ge- prügelt und ihnen von Gott erzählt. Male batte Sie mußte wie auch die anderen lange war auf Ungeziefer untersucht. Das Bad empfand fängnis. An den armen Leuten wollten die in diesem Augenblick gern Gott gelästert, wenn ten, getraute sich aber nicht, die Menschen dreist Male als wohltuende Erfrischung. Noch mehr Arzte nur lernen. Es sei ihnen schnuppe, ob man sie an Gott geglaubt hätte. Sie hätte ihm jagen anzusehen. Scheu las sie die Schilder:" Für ab- Trost war ihr die Stimme der Badewärterin, die dabei draufgehe. Die reichen Leute bezahlten dem mögen, daß sie auf ihn pfiffe, thn verabscheue, gegebenes Gepäd fann feine Garantie über für diese Hölle ungewöhnlich freundlich flang. Arzt die Kenntnisse, die er an den Leibern der ihn hasse. Aber sie glaubte ja längst nicht mehr nommen werden."" Die auf Pappfarte abgege- Man schob ihr Holzpantoffeln und einen langen armen erworben habe. An allem aber seien die an thn. Sie hatte sein Walten nie empfunden, benen Gepäckstücke müssen jeden Morgen wieder Drill chfittel zu, militärische Lazarettkleidung aus Juden schuld. Sie selbst säße vielleicht heute und wenn es ein Gott war, der sie in den Dred nicht hier, wenn nicht in ihrer Jugend die gestoßen hatte, dann hätte sie ihn für ihr Sch de abgeholt werden." Alfo gab es Frauen, die jeden dem letzten Striege, jest stark duchlöchert. Abend hierher famen. Und wenn sie selbst wie- Alles beeilte sich, in den Eßraum zu tom- Frau war vielleicht fünfzig Jahre alt ihr fal verantwortlich machen müssen. elder selbst der herkommen mußte, tönnte sie ihr Gepäck auch men. Ein langer Gang, an der Wand standen jüdischer Chef ihr ein Kind gemacht hätte. Heute das fonnte sie nicht einmal. mitbringen. Holztische und Bänke, links und rechts davon wüßte sie natürlich, was sie zu tun hätte. Ein Eine ältere Beamtin, schimpfend wie ein lagen die Schlafsäle, die Wandflucht unterbrochen paar Griffe, und das Kind wäre weg. Bis zum Wachtmeister über so viele und so späte Neuauf- durch die Aufschrift: Aborte. Und wie Abort fünften Monat ging das ganz gut.

In der großen Sammelhalle drängten sich mehrere hundert Frauen auf den Holzbänken.. Male wagte sich nicht zu sehen, obwohl Play fre: war. Sie fürchtete sich vor der Nachbarschaft. Sie fühlte, wie sie ihres verhältnismäßig guten Aussehens wegen von manchen mit nicht freund lichen Blicken betrachtet wurde.

Semd links ziehen! Dalli, dalli!" Male gehorchte. Geübte Augen forschten nach, ob fein Ungeziefer im Hemd jei. Eine mit einer Nummer flog ihr über den Hals, ein schwerer eiserner Bügel wurde ihr in die Hand gedrückt.

( Fortegung folgt.)