Nr. 52

Kampiwahlen

im Altertum.

Die Parolen der Parteien von Pompeji . Frauen erlassen Wahlaufrufe. Schmier­folonnen bor 1900 Jahren.

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Donnerstag, 2. März 1933

tein Stimmrecht hatten. Politisch interessierte Wie heute die Plakate von den Gegen­Frauen aber verstanden es, ihren Einfluß geltend parteien überklebt werden, wurde dazumal der zu machen. Eine gewisse Dame namens Afillina Name eines mißliebigen Kandidaten mit Kalt muß im politischen Leben Pompejis eine sehr übertüncht. In weiser Voraussicht dessen finden große Rolle gespielt haben, denn man findet ihren sich auf manchen Plakaten schon Bemerkungen Namen in zahlreichen Wahlaufrufen. In einem wie: Mögen die Götter den mit Best strafen. Wahlaufruf heißt es zum Beispiel: Asillina bit- der dies übertüncht!" Wahlen sind bei uns bald keine Ausnahme- tet um Unterstübung ihres treuen Freundes Lu­Nur aus Ghrgeiz bewarben die Kandidaten erscheinung mehr; in den letzten Jahren häufen cius Secundus." Ein anderer Wahlaufruf be­sie sich in immer stärkerem Maße, und immer fagt: Afillina hofft, daß jede Ehefrau dafür sor- sich um die städtischen Aemter, denn irgendwelche riefiger werden die Wellen, die sie durch das Leben gen wird, daß ihr Mann für Lucius Secundus Einnahmen waren mit ihnen nicht verbunden, des Alltags ziehen. Längst stehen die Flugzeuge stimmt." Einer der Wahlkandidaten wird von vielmehr erwarteten die Wähler, daß der von im Dienst der Wahlpropaganda, ungeheure feiner Schwiegermutter empfohlen wenn das ihnen Gewählte sich durch Geschenke und durch ihnen Gewählte sich durch Geſchente ne sh Bapiermassen werden aus den Lüften auf die teine Empfehlung ist!! Natürlich werden stellen fostenlose Theatervorstellungen erkenntlich er­Ende niedergeschleudert, jede Partei wirbt, ist in weise die Kandidaten auch mit Hohn und Spott Siedehize. Menschen, die über dieses Wahlfieber überschüttet. Ein gewisser Vatius wird für den weise. Also konnte unbedingt nur der Ver­die Stöpfe schütteln, sollen sich in Erinnerung Posten eines Polizeimeisters, den man damals mögende einen erfolgreichen Wahlgang durch­rufen, daß auch Tacitus schon beschreibt, wie Aedil nannte, von sämtlichen Einbrechern, Die- machen. bibig es bei Wahlen zugehen konnte. Wenn in ben und Nachtschwärmern empfohlen!

Banoptikum der Zeit.

Konjunktur für Spediteure.

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E. D.

Genoffen!

3n

Seite 7

Senoffinnen!

jeber Betriebsversammlung. jeber Gewerkschaftsverfammlung. jeber Genoffenschaftsversammlung jeber Wählerversammlung. jeder Frauenverfammlung jeber volitischen Bersammlung. jeber Beriammlung oder Sigung eines proletarischen Organisation fout Ihr für die

fozialdemokratische Parteiprefi

intenftofte Werbearbeit leiften

Kaze und Silberpapier.

Von Erna Büsing.

Mieze ist ein reizendes Käschen. Stein Mensch ist glücklicher Besizer ihres Geburtsscher­nes, aber da man allgemein sagt, Mailapen ge­raten so besonders gut, muß Mieze unbedingt eine Maikaße sein.

der Stadt Lucoria Wahltag war, jagt er, jo jetzte es Steinwürfe, arobe Worte und Stockschläge. Zeitungen hatte man für den Wahlkampf damals nicht zur Verfügung, aber man hatte Schilder­maler, und diese verrichteten die Arbeit, die heute durch die Zetteltleber besorgt wird. Der Schild­verständnissen vorzubeugen. In Dänemark wurde maler stellte seine Leiter an die Hauswand, dann bestrich er ein großes Stück der Wand mit Kall , Im Weißen Haus in Washington rief eine dieser Vorschlag gemacht. Man habe in Kanada gün­und wenn der staff troden war, schrieb er mit Speditionsfirma an, verlangte den Sekretär Hooverstige Erfahrungen mit der Verpflanzung dieses Tieres großen Buchstaben und ockergelber Farbe den zu sprechen und fragte ihn, ob er nicht eine Liste in nördliches Klima gemacht; es sei ausdauernder Namen des Kandidaten und der Leute, die ihn aller Republikaner in politisch wichtigen Stellungen als bas Pferd und brauche weniger zu fressen. empfahlen, an die Wand. zu liefern vermöge, die am 4. März, zum Amts­In Pompeji verteilte sich die Arbeit dieser antritt des neuen Präsidenten, umziehen müßten Ote bar una on nannte man Doalbator; ein Der Sekretär eviderte, die Speditionsfirma solle Plakatherstellung auf drei Personen: einer tünchte aus Gründen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen". zweiter schrieb die Buchstaben, das war der Scrip- sich fieber an tor; bei diesem Geschäft hatte er einen Helfer, der genauen Bescheid geben. ihm die Laterne hielt und Lanternarius genannt wurde. Dieser Lanternarius war in einer Stadt, Zu drei Jahren Zuchthaus wurde der Gemeinde in der Straßenbeleuchtung etwas Unbekanntes war, teine unwichtige Berson. Unter einer der Pfleger von Onimettingen in Württemberg ver­erhalten gebliebenen Wahlreklamen steht denn urteilt, nachdem er gestanden hatte, selbst das Feuer auch: Dant meinem Laternenträger habe ich in bas Onfimettinger Rathaus gelegt zu haben, das ein Autobusbetrieb wurde eigens für Bettler aufge- Auf dem Teppich fand sie Silberpapier, das zu meine Arbeit so gut ausführen können." Manche im vergangenen Herbst abgebrannt war. Als Grund nommen: der Sohn eines Grengwirts fährt seine einer fleinen Kugel gedreht war. Sofort pfötchete dieser Wahlreklamen sind ganz furz gefaßt; da führte der Gemeindepfleger an, er habe sich so lange unben" regelmäßig mit dem Lieferauto nach fie und spielte fullernderweise Ball. Sie lag auf teht zum Beispiel: Stimmt für Oneus Elvius über seine Amtstätigkeit ärgern müssen, bis der Bürich. Cabinus, er ist ein weißes Schaf in einer schwar- Plan zur Tat in ihm reifte, das Rathaus anzuzün­zen Herde." Oder: Stimmt für Panja. Man den und damit den gangen Kram loszuwerden". Als wählt werden, man fann feinen weiseren Gesetz- hauptübung abhielt, weil er damit rechnete, daß dem Vorbild der Großen ,, nationale Organisationen" ab. Mieze schrie entsetzlich und ihr lautes Jame Stelle steht: Popidias muß zum Decurion gedem die dortige Feuerwehr ihre Jahres- ichelbe Hütte etablierten Dußende von Kindern nach und klemmte der armen Mieze die Schwanzspite bat ihn nie bezecht gesehen." An einer andern Termin der Brandstiftung wählte er den Tag, an Dann wieder: Wer gutes Brot am Abend dieses Tages alle Feuerwehrleute be- in Form von Soldatenvereinen, die sich erbitterte mern setzte sich als übertragenes menschliches

Mieze ist stets spielfreudig, wajchlustig, mau es gierig. Sie hält Haus und Hof rein von lästigen Nagern, tut also, vom menschlichen Nüglichkeits standpunkt aus betrachtet, voll und ganz thre Pflicht. Körperlich ist sie untadelig sauber. Im Blüten der Not. Charakter ist sie selbstbewußt und außerordentlich Schweizer Zeitungen Magen darüber, daß die selbständig, doch da sie diese Selbständigkeit dem orbschweizerischen Orte seit einiger Zeit ruhigen Betrieb des Hauswesens einordnet, wird Roosevelt wenden, der tönne ficheron Bettlern aus Deutschland über- ihre stark betonte Eigentierlichkeit nicht als stö­flutet werden. Es sind zum großen Teil Arbeits­lose, die von bitterster Not über die Grenze getrieben Spielen tut fie für ihr Leben gern. Da die werden. Sie haben sich zur Ausübung ihres schweren Menschen diesen Spieltrieb als steten Anreiz des Gewerbes regelrecht organisiert; in Grenzwirtschaften Mäusefangens betrachten, wird es freundlich als find Bettlerbörsen" eingerichtet worden, wo Adressen gegebene Tatsache hingenommen, listen gehandelt und Tips gegeben werden. Sogar

geber finden. effen will, stimme für Olconius" Priscus."

Die Berechnung hat gestimmt,

trunten und zum Löschen zu müde sein würden. Diese Berechnung hat gestimmt...

Schminken verboten!

Die Sonntagsheiligung in London treibt felt­

Jm Grunde ist zwischen einem Wahltag in dem alten römischen Staat und einem Wahltag| in unserer Zeit wenig Unterschied. Jeder stimm­berechtigte Bünger bekam einen Stimmzettel, eine jame Blüten. Jetzt hat das Leicestertheater zwar die Heine Holzplatte. auf die er den Namen seines Genehmigung erhalten, Sonntags zu spielen und ein Randidaten schreiben fonnte. Die Stadt war in Orchester sowie Stabarettisten mitvinden zu lassen-

In den

Wie die Alten fungen... Bunkeranlagen der stillgelegten Nieber

Schlachten lieferten. Der Soldatenklub Adolf" tämpfte mit Luftbüchsen, Steinen und Holzfäbeln gegen den Augusta- Klub". Als Erwachsene hinzu­tamen, waren zehn Stinder bereits erheblich verletzt und mußten in ärztliche Behandlung gebracht werden. Die Zeitung auf dem Grammophon In London erscheint fett furzem eine Hörzei­

rend empfunden.

Doch neulichst hatte Mieze abscheuliches Pech.

der Lauer, sie folgte dem rollenden Ball und trieb ihn durch ein paar Hiebe zu neuer, fullernder Bea wegung an. Dabei geriet sie zwischen die, nur einen Spalt breit geöffnete Tür. Die schlug zu

Wehklagen im ganzen Hause fort. Jeder wollte helfen und feiner getraute jich die fast abge­trennte Schwanzspite anzufassen. Bis der Herr des Hauses Schwanz und Schwanzspite nahm und sie beide mit Heftpflaster aneinander flebte. Doch die Natur fennt feinen Seilungsprozeß mit tels Heftpflaster. Mieze scheuerte das Heftpflaster ab und wurde so die Schwanzspite los.

Bezirke eingeteilt, und gewählt war der Kandidat, aber die Schauspieler dürfen nicht in Maste, sondern ning", die hauptsächlich für Blinde gedacht ist und Nun ist Mieze wohl etwas verschunden, aber der die Stimmenmehrheit hatte. Jeder Kandidat nur im Gesellschaftsanzug auftreten, und fic dürfen täglich in Form von drei bis vier doppelseitigen trotzdem wieder voll luftiger Streiche und unent­mußte sich selber zur Kandidatur melden. Wenn sich nicht schminken. Seufzend brachten die Schau- challplatten erscheint, auf denen alle Zagesereignisse wegt guten Mutes. Stez turnt sie auf dem Büfeit fich jedoch nicht genügend viel Kandidaten mel- spieler ber englischen Bigotterie das Opfer, ſich aur festgehalten find. Diese Ergänzung zu den Kund- zwischen den hauchdünnen, chinesischen Teetassen delen, was häufig vorfam, da es ziemlich lost in bangpielerinnen? We begin been beefunfachrichten ist allerdings nicht so billig wie eine und wirft keine entzwei, regungslos fist fie stun­pielig war, politischer Beamter zu sein, so konnte die Wo ihnen die gewöhnliche Tageszeitung. eine geeignete Persönlichkeit als Kandidat aufge- Bühnenschminke", wo hört die Alltagsschminke auf? stellt werden, hatte dann aber das Recht, einen Die überwachenben Polizisten werden ihre Sorgen

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Sparsamkeit...

Die badische Gesandtschaft in Berlin joll aus

Arbeitsplay 1933.

denlang vor einem Mauseloch, um Bente zu machen und Regenwürmer holt sie sich aus Pfüßen, da sie nicht einmal wasserschen ist. Nichts Ein junger Mann in Leverkusen , der seine Stelle imponiert ihr, nichts erschrickt sie, nur das kleinste als Technikerlehrling infolge der Krije verloren hatte, Stück Silberpapier bringt sie außer Rand und erbot sich ohne Entgelt weiter zu arbeiten. Das Band. Sie zittert vor Wut, sie fann sich weder

Stellvertreter zu stellen. Eigentliche Wahlver- haben. sammlungen wurden nicht abgehalten, aber in den der Wahl vorangehenden Tagen wurde eine allen Raufläben wurden die Kandidaten und ihre Sparsamkeitsgrünben verschwinden. Dabei ändert wurde ihm bewilligt; aber die Arbeitslosenunter- selbst noch läßt sie sich beruhigen und sie schilt in wilde Agitation entfaltet. In allen Kneipen, in gel an Wahlaufrufen, in denen zum Ausdrud ge-/ tretung beim Reich. Aber jetzt muß plöglich die Arbeit habe. Um nicht verhungern zu müssen, gab er so dumm, das Silberpapier für die verlorene Borzüge und Nachteile erörtert. Es ist kein Manich nicht viel, aus der Gesandtschaft wird eine Ver- stüßung wurde ihm vorenthalten, da er ja nun weiter ihrer scheußlich fauchenden Kayzenart. Ist sie doch asinssiener bezahlt werden, die bisher nicht er- feine Stelle auf. ben wurde, weil das Gesandtschaftsgebäude exter­

bracht wird, daß jeder, der für einen bestimmten fandidaten sich entscheidet, erwarten kann, daß dieser seinen Wähler, falls er gewählt wird, einen Begendienst leistet.

ritorial" war.

Auch die Frauen find schon damals bei den Bahlen beteiligt gewefen. obwohl sie natürlich den

Neue Formen

der Ehegemeinschaft.

Kamele bevorzugt.

Zum Vergnügen und gegen Todesgefahr. In Dresden soll ein Rino gebaut werden, das einen unterirdischen Barkplatz erhalten soll, der zu Jest soll das Kamel in Europa eingeführt wergleich als Gasschusraum benüßt werden das asiatische, veihöderige, um allen Mig- tann...

Schwanzspizze verantwortlich zu machen.

Ich sehe die Kaße in ihrem fitrchtbaren Ver nichtungswillen und ich denke darüber nach, cb den Menschen auch wohl jo ähnliche Verwechslun gen wie der Katze mit dem Silberpapier unters Laufen?

sich das Ehepaar Pothuis in seinem Buche| Mädchen würden gern heiraten, wenn sie nicht| Produzenten bei weitgehender genossenschaftlicher So soll die Ehe werden" gegen diese Anregung mit Schrecken daran dächten, nachher an einen Eigenproduktion wird die Nahrungsmittel weit wendet. Jhrer fritischen Betrachtung entnehmen erwerbslofen Mann gefesselt zu sein und noch billiger liefern und berstellen können als der wir die nachstehenden Ausführungen: überdies durch Kinder in ihrer wirtschaftlichen heutige Kleinhaushalt mit feiner vielfachen Bere Echte Berliebtheit, um nun einmal dieses Bewegungsfreiheit beeinträchtigt zu sein. Wir geudung wichtiger Nährstoffe. Die zentralisierte

Die freie Verlobung" zwischen zwei jungen Wort zu gebrauchen, wenn es auch leicht Anlaß haben es hier mit Dingen zu tun, über die uns Fernheizung für ganze Städte wird weit öfono­Menschen, wie sie das holländische sozialdemokra zu Mißverständnis bietet, ist weit mehr nur ein noch keine Statistik hinreichende Auskunft gibt, mischer wirken als heute Hunderttausende kleiner tische Ehepaar Wibaut in seinem Buche zu Erwachen des Geschlechtstriebes. Dies Erwachen und doch scheint es, als ob die Zahl der jungen Heizgelegenheiten mit Kleineinfauf der Brenn funftsche"( Wordend Huwelijk) als Zwischenform geschah, namentlich bei dem jungen Manne, wahr Menschen, die sich in dieser Lage befinden, eher stoffe. Diese und andre Maßnahmen, zu denen Ungebundenheit empfiehlt, betrifft eins der zen dann nicht mit tieferen Gefühlen ver- würde in einer Gesellschaft mit teiner oder nur schaft im Interesse ihrer Selbsterhaltung gezwun traisten Problemte des Seruallebens der Jugend- bunden war. Aber jest tritt das Mädchen in geringer Arbeitslosigkeit sehr schön sein; unter gen sein wird, werden aber erst der Frau bei end lichen unsrer Zeit. Sie eröffnet eine dem Schei sein Leben ein. Jest greift in fein Leben die den heutigen Verhältnissen würde sie nur zu einer licher Begrenzung ihres Arbeitstages, soweit sie tern der späteren Ehe vorbeugende Möglichkeit. junge Frau ein, die den unbestimmten Borstel- wilden Ehe mit allen ihren Schattenseiten führen. nicht selbst erwerbstätig ist, eine Entlastung bers Darüber liest man in dem genannten Buche die lungen dessen, was ihm, häufig unbewußt, als Alle Liebesromantik ändert an diesen Tatsachen schaffen, die die bis in die Mittelschichten hinein einen jungen Mann, den es gern hat. Ebenso allerlei andern Gefühlen verbunden, die auch nen glaubt, und bei aller Liebesleidenschaft stem- mag. Selbst bei Durchführung dieser Maßnah tennt der heiratsfähige junge Mann wohl ein fein geistiges Leben berühren. Gefühle unsag- pelin muß, dann verfliegt der Rausch sehr schnell, men in einer wesentlich noch kapitalistisch einge ,, Das heiratsfähige Mädchen fennt wohl Gestalt gibt. Jetzt ist der Geschlechtstrieb mit chen gefunden hat, ohne daß er nicht leben zu fön - Hausfrau unsrer Tage sich nicht zu träumen ver Mädchen, das er leiden mag. Sollen fie bei barer Sympathie, außerordentlicher Ueberein- und an eine Heirat ist nicht zu denken.

folgenden Zeilen:

taten?

Ideal vor Augen schwebte, erst Leben, Farbe und

Sie haben beide Einkommen. Der ftimmung zu tief für Worte, beinahe zu tief für

nichts; wenn der junge Mann zehnmal das Mão - zwölf und mehr Stunden täglich schwer arbeitende

stellten Gesellschaft würden die Lebensunterhalts Wir sind in unserm spätkapitalistischen Zeit- ten ,, und damit ist auch die materielle Voraus tosten sich dann mindestens um 30 Prozent en Liebeslebens gekommen.

ander vielleicht gerade hinreichend, um zusammen eine Sprache, die weit über die nüchtern formu falls man nicht zu einer den Vorschlägen des leßung einer veränderten Ausdrucsform des junge Mann mehr als das Mädchen. Mitein- flar umrissene Gedanken, reden in solchen Phasen alter bet schnell zunehmender Arbeitslosigkeit, ten ,, und damit ist auch die materielle Vorauss zu leben. Aber halten sie genug voneinander, um fierte Darlegung in Zukunftsehe", wie sie vor amerikanischen Ingenieurs Scott ettva entspre

Da beide Bücher von Sozialisten gefchrieben

tebend zitiert wurde," hinausgeht.".

chenden radikalen Berkürzung der Arbeitszeit Man braucht dann einer freien Verlobung übergeht auf einer Phase angelangt, in der der im Sinne der Wibauts feineswegs grundiäglich

tet man für immer. Bei verschiedenen| su heiraten? Wie man zu fagen pflegt, heira Sie fönnen sich auf jeden Fall verloben. Aber ampfe des niederländischen Proletariats ihr höchstentwidelten Industrieländer in seiner Wur- Romantik des Liebeslebens, wie sie das Ehepaar ihrer älteren Bekannten ist es schlecht abgelaufen. wurden, die seit Jahrzehnten im Befreiungs- Fortbestand des gesellschaftlichen Lebens der ablehnend gegenüberzustehen, denn die aus der eine Verlobung ist meistens nicht das Mittel um Bestes geleistet haben, so ist es begreiflich, daß die zel bedroht ist, sofern man sich nicht zu einer Pothuis so schön schildert, sich ergebenden Gefühle fich gegenseitig gut genug fennen zu lernen, Ja Sontroverse dieser beiden Ehepaare weit über die grundlegenden Umgestaltung des wurzeln im tiefsten Grunde ebenfalls m. Ges Verbindung übergehen kann. Eigentlich sollte partei Hollands hinaus ungeheures Aufsehen er- Die Ehescheu muß angesichts der Kosten des heu- formen. Daß auch das Problem der Verkürzung mit man getroffen Mutes zu einer dauerhaften noeren Kreise der Semokratischen Arbeiter foziologischen Unterbaues entschließt. schlechtsleben und sind nur seine Veredelunge

man eine Zeitlang Mann und Frau sein müssen. regt hat. bebor man beiratet."

Beide sehr gut begründete Auffassungen Ueberlastung der verheirateten Frau nur noch Arbeitslosigkeit hierbei eine Rolle spielt, wurde

Daß dieser mit der Probeehe der modernent werden jedoch in ein anderes Licht gerückt, wenn zunehmen, wenn sich nicht aller Gewohnheit zum schon gestreift. Vorläufig aber stehen wir der lich durch die Form der freien Verlobung eine Betracht zieht. Unzählige junge Männer got mit zentralisierter Küche endlich durchsetzt. Die augenscheinlich noch tiefer werden muß, bis die Thereformer gleichstehende Vorschlag, der ledig man die wirklichen Verhältnisse unfrer Zeit in Troße die genossenschaftliche Haushaltungsform Tatsache gegenüber, daß der kapitalistische Sumpi lichen will auch in holländischen foualdemokrati nicht beiraten. weil ihr Einkommen zum Unter fich stets teuer stellen; die Zentralfüche hingegen Selbsterhaltung der Gesellschaft ihren foziologi Roch leichtere Lösbarkeit des Verhältnisses ermöglichen 20 und 30 Jahren fönnen heute einfach Zentralfüche als vereinzeltes Experiment wird befreienden Kräfte der Rukunft im Interesse der schen Kreisen nicht unkritisch aufgenommen halt einer Familie nicht hinreicht und die auf breitester Grundlage mit direktem Großein- fchen Unterbau zu zerschlagen vermögen. wurde, zeigt die romantische Opposition, mit der Existenzunsicherheit zu großz iſt. Unzählige junge kauf aller benötigten Lebensmittel Großein­

Otto Burgemeister( Amsterdam .)