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Samstag, 8. Juli 1988
Nr. 157 Den größten Erfolg dürften die Maßnahmen und geistigen Tiefstand seiner heutigen Macht- sich der braune Geist baut, das ist das litische Ernte der Hunnenzeit in die Scheue zu haber würde das deutsche Volt nicht einmal Dritte Reich mit allen seinen bringen. Gerne nehmen sie dabei deutschnatio- gegen die Sperre haben; schlecht dabei fahren... Serrlichkeiten! Der totale Staat Hits nale Dienstbotenhilfe an und verschmähen es mehr vorkommen, daß die Regierung zu Mazes Außerdem reibt Krebs dem Hitler- lers und seines total verrückten Göringnicht, Demokraten " vom Schlage Rosche snahmen wird greifen müssen, weil ein Kartelf trotz alter Freundschaft der westlerischen Demokratie" tung! Krebs führt Masaryk und Profej Jung proklamiert sich bereits als fünftiger riums wollte einen Staatlichen Wirtschaftsrat( dhafDie ursprüngliche Vorlage des Justizministe. -die Borzüge das ist die nationalsozialistische Selbstverwal- als" na, sagen wir Zugtiere vorzuspannen. über einen Außenseiter die Sperre verhängen will. nicht schlecht unter die Nase. Es gehört eine for Rád I als Kronzeugen für den Kampf Führer der sudetendeutschen Nation. Er will fen; im interministeriellen Verfahren wurde statt Portion Bosheit dazu, als Nationalsozialist um die Autonomie", wie er ihn auffaßt. Der ihr Befreier" sein. Er will aber bei diesem dessen ein komplizierter Mechanismus just um diese Zeit auszupaden, was das in winselnde Nazi hält es ganz gerne mit Befreiungswerk teine Scherereien mit den geschaffen, dem die äußerst einfache, einheitliche und den Friedensdiktaten niedergelegte Winder- Demokraten und Pazifisten. Der Herr tschechischen Behörden und Gerichten haben. damit auch äußerst schlagträftige Rariellheitenrecht beinhaltet. 3. B.: ichende Nazi jagt sie außer Land oder sperrt Solche Berührung ist unseren Naziführern, front gegenübersteht. Man müsse deshalb befürchten, Gewährung des Schußes von 2 efie ins Konzentrationslager. Der Sudeten - die der Ruhm der irischen Sinnfeiner nicht daß der Mechanismus der Kartellfommission nicht ben und Freiheit, sowie unbehinderte Reli- nazi Nr. 1 gafft verzückt in seinen totalen schlafen läßt, peinlich. Darum stülpen sie rasch ordentlich funktionieren wird. gionsausübung aller Bewohner." Idealstaat hinüber und begeil: sich daran, wie über die braune Hitlerkutte das blütenreine oder noch besser: dort jede oppositionelle Regung unter SA- und autonomistische Unschuldsgewand. „ Gleichheit vor dem Gefeß der bürgerlichen SS- Stiefeln zertreten wird. Sein Milchbruder Wie sie sich darin ausnehmen, ist eine und politischen Rechte bei Zulassung zu Aemtern, Nr. 2 schaut bekümmert nach Prag und Brünn private Geschmacksfrage. Ehrenstellen und Ausübung von Berufen." und beklagt in Katertönen die Unzulänglichkeit Das sudetendeutsche Volt ober darf die Dazu ist Göring mit seinen subjektiven der Bürger- und Völkerrechte in der Tschecho Wittel seiner innerpolitischen Daseinssicherung Rechtsbegriffen" bestimmt nicht Bate gestan- slowakei . Des einen Feldzeichen ist das nicht durch solches Affentheater lächerlich den und auch die anderen Subjekte im Füh- Braunhemd, des anderen Symbol die machen lassen. Der Kampf um die Autonomie rerhemd würden nicht schlecht medern, wenn braune Unterhose! erfordert es, den, autonomistisch getarnten mau ihnen eine solche jüdisch- marxistische Eins und zwei addiert ergibt die Fascisten die heuchlerische Maske vom Gesicht( b. Nat.- Soz.) wie Dr. Bacher( AWG.) von vornGleichmacherei zumuten wollte. Krebs Nr. 2 judetendeutsche Freiheitsbewe- zu reißen und sie als Todfeinde demokratischer herein an, daß die Borlage keine allzu großen Wirmeint freilich, daß ein solcher Schutz für grögung"! In der judetendeutschen Provinz| Selbstverwaltung, als Totengräber eines frei- tungen haben wird. Geyer behauptet u. a., eir zere Minderheiten mit geschlossenem Sprach ziehen die Nazis alle Register der total- fasci- heitlichen Minderheitsrechtes an den Schand- Charakteristikum für den Begriff hoher Breis" gebiet nicht genügen könne. Krebs Nr. 1 ftischen Agitation. Und sie becilen sich, die po- pfahl zu heften!
ist wieder der konträren Auffassung, daß für
ein Sechzigmillionenvolk viel weniger genüge. Wenn diese ungleichen Namensvettern
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mal zuſammengeraten, da fanns ſchönen Krach Das Kartellgefeß in der Hand einer entschloffenen
jetzen!
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Regierung eine gute Waffe.
Allerdings wird auch viel davon abhängen, ob wir eine Regierung haben werden, die gegon die Kartelle wird eingreifen wollen, und ob fic dazu genügend Kraft haben wird. Wenn die Regierung nicht darnach sein wird, dann wird auch das strengste Kartellgefeß nichts nüßen! Saben wir aber eine Regierung, die gegen die Kartelle vorgehen will, dann bietet ihr das vorliegende Gesez eine sehr gute Waffe.
Von den weiteren Rednern nehmen Geher
werde sich nicht festlegen lassen; darin liege die ,, innere Unmöglichkeit" des Gesetzes. Dr. Bacher erklärt, der Wert der Vorlage liege darin, daß die Kartelle ihres Geheimnisses entfleidet werden und die Regierung zur Ueberwachung der Preisbewegung moralisch verpflichtet wird; das alles sei ein Für politische Schwankdichter sei noch er Fortschritt gegenüber dem ersten Entwurf. wähnt, daß sich Krebs in dem Büchlein selbst Der tschechische Gewerbeparteiler Ostry stellte fich merkwürdigenverse ganz zitiert und zwar, wie er im Jahre 1931( neunPrag, 7. Juli. In der heutigen voraus- 1 zehnhunderteinunddreißig) eine Gedächtnis- jichtlichen vorlegten Parlamentssitzung vor den Einfluß der Kartelle auf die Boli Fremder in einen so vertvidelten Wirtschaftsorganis Genosse Dr. Winter machte zunächst auf den artelle: Es sei nicht Poli- Fremder rede" über die Achtundvierziger- Revolution Sommerferien wurde die Vorlage über das tit und auf das ganze öffentliche mus eindringe und seine Preiskaltulation überprüfc. gehalten hat. Nämlich so: Minister verantwortlichkeitsgeset eben aufmerksam. In den Kartellen ist uns Bei uns gibt es angeblich leine Teuerung, die freie „ Die Zeit des vormärzlichen Absolutismus fast ohne Debatte in beiden Lesungen verab- ein einflußreicher Faftor erwachsen, der nieman- Ronkurrenz in Sandel und Gewerbe set so willwar vorüber. Zum erstenmale fonnten die Völler schiedet; weil an dem seinerzeitigen Senatsbeschluß dem verantwortlich ist und von niemandem kon- fürlich, daß sie cher gefeßliche Maßnahmen gegen Desterreichs ihre Stimme erheben und es schien Aenderungen durchgeführt wurden, muß die trolliert wird. Jezt soll der Staat und die die Unterbietung der Preise erfordern jo, als ob sie von nun an die Geschide ihrer Län- Vorlage nochmals an den Senat zurüdgeleitet Deffentlichkeit die Kontrolle durchführen. würde. In der jetzigen Zeit dürfe in die Privatder aus eigenem Willen gestalten fönnten. Die werden. Die früheren Regierungen haben sich zu wirtschaft nicht noch mehr„ Unsicherheit hineinVersammlungsfreiheit, die Frei Dagegen wurde die Debatte über das Kar- ciner wirtschaftlichen Deflations. getragen werden. heit der Presse und der politischen Nach dem Kommunisten adet ist die Vorlage tellgesetz vor dem letzten Redner abgebrochen politit bekannt, in der aber nur die erste Ueberzeugung war erkämpft und und auf morgen vertagt. Wie es heißt, ver- Etappe, die Herabseßung der Löhne und Ge- wieder nichts anderes als ein Gesez zum Schuße hoch schlug die Welle der nationalen langt die Nationalbant eine Aenderung des hälter, durchgeführt wurde; es kommt aber der Kartelle und der von ihnen diktierten Preise. Begeisterung." § 39, der davon spricht, daß die Vorlage nicht immer noch nicht zur zweiten Etappe, zur Tja, das waren schöne Zeiten! Darum auf den Zinsfuß der Geldinstitute angewendet Deflationspolitik in den Warenpreison. Die erhöhte Verantwortlichsind unsere Nazis auch so tief betrübt, weil all werden kann, solange das( zeitliche auf zwei Hier sind vor allem die Unorganisiertheit des feit der Minister. diese großen Errungenschaften des Liberalis - Jahre begrenzte) Recht der Regierung auf Zins- Distributionsdienstes, weiters aber 8ölle und Kartelle das Hindernis. Der Landwirtschaftsmus, später machtvoll ausgeweitet durch die fußregelung nach dem Gesetz über den unlauteren Zur Vorlage über die Ministerber. minister wie der Handelsminister wollen die antwortlichkeit erklärte sozialen und Wahlrechtskämpfe der Sozial- Wettbewerb im Geldwesen besteht. Aus dieser hohen Zölle erhalten, um der heimischen Pro- Dr. Cerny, die Vorlage werde von der Deffentdemokratie, im deutschen Vaterland durch eine Fassung geht hervor, daß der Regierung nach buftion hohe Preise zu sichern; das verträgt lichkeit als notwendige Ronfequen; verböjerte Neuauflage des Vormärz mit Ablauf dieser Frist doch wieder ein gewiffes fich jedoch abfolut nicht mit der sonstigen Defla- des Ermächtigungsgesees begrüßt. Stumpf und Stiel ausgerottet worden sind! institute aus dem Titel des§ 7 des Kartell Eingriffsrecht in die Zinsfußpolitik der Geldtionspolitit. Nicht einmal das schwarz- rot- goldene Dreifarb, gesezes zustünde, u. a. auch, wo von unanAuch die Einhaltung des Budgets steht unter Bisher hat die Jubilatur Kartellverträge nicht Straffanffionen; Ueberschreitungen dürfen nur das einst über der deutschen Nationalversamm gemessen hohen Tarifen" der Geldin stianerkannt. Es ist zwedmäßiger, mit dieser Bogel mit Genehmigung des Parlamentes erfolgen. lung in der Frankfurter Paulskirche wehte, fute die Rede ist. Strauß- Politit aufzuräumen; die Oeffentlichkeit Gerade hier sei eine unerbittliche und kompro wird in Deutschland mehr geduldet. Da hören Die nächste Sizung wurde für morgen wird nun wenigstens wissen, mit wem sie mißlose Verantwortlichkeit notwendig. Alles, sich aber die alldeutschen Schwärmereien un halb 10 1hr früh angesetzt. Bis dahin soll es zu tun hat. was die Verantwortlichkeit erhöhe, müsse man jerer Nazis auf. Lieber werden sie lamm- die Regierung über eine eventuelle Abänderung Der Führung des Kartellregisters schreibt begrüßen; das sei keine Verdächtigung und kein fromme Bürger der Tschechoslowakei und hal- des Kartellgesetzes in dem angedeuteten Sinn ent- Redner einen Einfluß auf die Preisbildung zu, Mißtrauen, sondern diene der Stärkung der ten als einziges Vermächtnis der teueren scheidet. Auf der Tagesordnung steht außerdem aber es wird wenigstens die Anonymität Demokratic. Achtundvierzigerzeit das Jdeal der Selbstver- noch die Aufhebung des Ernährungsgelüftet, und die Kartelle werden wenigstens waltung hoch, vor Volk und Staat, vor Par- ministeriums. Sier ergaben sich nach dem widerstandsfähig gegen Kritif In der Debatte sprach als einziger Redner lament und vor Gericht... Self Gott, daß Blenum im Verfassungsausschuß Differenzen Auch von der Verfolgung der Kartellpreise durch der Kommunist Dr. Stern, der die Vorlage über die Aufteilung der Kompetenz. das Statistische Amt föune man nicht schon eine furzerhand als ein Täuschungsmanöver" becs wahr ist! In der Debatte zum Kartellgesen hielt der Preissenkung erwarten, aber man wird durch diese zeichnete, durch das sich die Massen aber nicht „ Es ist der Geist, der sich den tschechische Genosse Dr. Winter eine sehr bemer- ständige Preisbeobachtung feststellen können, wel täuschen lassen würden. Störper baut." Das hat schon Schiller tenswerte Rede, in der er die Vorlage einer chen Anteil am Preis die Produktion und welchen Nachfolgend geben wir im Auszug die gesagt, der zwar keine Lesebüchel für ahnungs- objektiven Prüfung unterwarf und die ener- der Zwischenhandel hat. Diese Feststellung wichtigsten Bestimmungen der Vorlage wieder: lose Nazijünglinge, aber dafür den Wilhelm gische Fortseßung der begonnenen Deflations- fann dann ein brauchbares Mittel im Kampf gegen Die Vorlage bestimmt, daß der Präsident der Tell" geschrieben hat. Und der Körper, den' politik hinsichtlich der Preise forderte. die hohen Preise sein. Republif nur wegen Hochberrat berfolgt wer
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Die Sache mit Borris
Kriminalroman von Grete Hartwig
Alle Redite vorbehalten
tete Lillian noch einmal den zerknüllten Brief, prägte sich nochmals den Namen des Restaurants und die Nummer des Separees ein, obwohl sie beides schon genau wußte, so etwas, wie man aus Nervosität beim Berlassen der Wohnung nochmals nachsicht, ob die Tür auch richtig ins Schloß fiel, obwohl man noch den Gegendrud in den Fingern spürt, dann zerriß sie den Brief in kleine Fehen und warf ihn in den Eimer, der neben dem Waschtisch stand.
einen Bräutigam warten lassen! Dann nehme ich natürlich alles zurüd. Ich lasse ihn unbefannterweise grüßen. Werden Sie es bestellen?"
Ja, doch," sagte Lillian zerstreut.
der Referent
trant ihn aus. Sie hoffte damit die Ueblichkeiten, die sie schon wieder peinigten, zu coupieren. Ihr Magen schien gegen ihr Herz zu stoßen und die Luft in ihrem Halse wurde eng.
Kleine Schweißtropfen standen auf ihrer Stirne, sie wischte sie mit dem Handrücken fort. Wenn sie mit jemanden sprechen hätte können, wäre ihr leichter geworden!
Aber die Mutter hatte sich bereits schlafen gelegt. Auch, wenn sie gewacht hätte, sie durfte ja von Hildegards Zustand nichts wissen. Die würde sie sie sogar schlagen, obwohl sie dem Mutter würde zanken, schreien, weinen, vielleicht Alter, zu dem diese zweifelhafte Erziehungsmethode gehörte, reichlich entwachſen war.
Sie hätte während des Gespräches ihre Tätigkeit nicht einen Augenblic unterbrochen, hatte kaum die Augen von Schminktisch, KleidungsWenn er ein so kostbares Ding einem Boten ſtücken, Waſchzeug und Kasten gehoben und anvertraute, warum nicht zugleich den Paß? grüßte auch jest nur flüchtig, als die Kollegin Oder warum gab er ihr die Tabatiere nicht auch fie verließ. Sie war sich nicht darüber flar, was erst bei ihrem Bejuche im Separee? Das war Etwas beruhigt begab sie sich dann zu diese bewog, sich heute so viel mit ihr zu beihr unflar und trübte ihre Freude über den ihrem lezten Auftritt auf die Bühne, tanzte, fassen. Brief. Und wieso hatte der Portier den Dienst war ohne fünstlerische Ambition, aber mit fonLo Lu war noch nie in Lillians Garderobe mann passieren lassen, er, der sonst jeden in zentriertester Storrektheit, verbeugte sich ernst, gekommen, immer hatten sich die beiden Künstquirierte, noch dazu während einer Vorstellung, lächelte hart und gehorchte ihren geschulten Glielerinnen nur zufällig getroffen, auf der Bühne, wo doch Unbeschäftigten das Betreten der Büdern, ging wortlos in die Garderobe zurück und auf der Stiege, beim Lesen der Anschläge oder Aber vielleicht würde die Mutter nur jamAls das Klingelzeichen Lillian zu ihrem begann sich auszukleiden, mechanisch, mit bei- im Sekretariate, dann hatten sie ein paar zumern und klagen, also mehr ein passives Hindernächsten Auftritt rief, war sie noch ganz benom nahe überkompensiertem Willen, marionetten- fällige Worte miteinander gewechselt, Lo Qu men, vollkommen unsicher, erregte Staunen und haft sicher. Es war, als gehörten ihre Gedanken hatte ein paar Fragen gestellt, ein paar Wize nis darstellen, jedenfalls würde sie mit tausend Aerger bei Kollegen und Regisseur durch falsche nicht mehr ihr. So war sie nicht einmal er- gemacht, harmlose, kollegial- nedende Andeutun- Vorwürfen bestehendes Unglüd sinnlos multia Bewegungen, voreiligen Abgang und geistes- taunt, als 2o Lu nach kurzem Klopfen bei ihr gen, aber nie hatte sie an Lillian irgendeinen plizieren und gewesenes Glück zertrümmern. persönlichen Anteil genommen. Hildegard war grenzenlos allein und rich abwesenden Gesichtsausdrud. Sie hörte Chor- eintrat und fragte, ob Lillian schon fertig sei. damen hinter sich fichern und kam erst halbwegs Ja, ich ziche mich gerade an, um fortzu- machte, während die anderen Kolleginnen in teiten etwas nach und der Körper gestattete dem Während Lillian die letzten Handgriffe tete sich mühsam auf. Nun ließen die UeblichGehen Sie direkt nach Hause?" forschte wo ihrer Garderobe lärmend Kleider wechselten, Geifte einige fleine, erlöste Freiheiten. Er begann mit Frau Marchner zankten oder scherzten, schoß zu denken und zu rechnen und er errechnete, daß mit forciertem Lächeln. Lillian der Gedanke durch den Kopf, ob Lo Lu das Malheur" nun schon neun Wochen alt war. Wir gehen noch auf eine halbe Stunde am Ende etwas von ihrem, Lillians GeheimCafé Bayer. Ich wollte sie nur fragen, ob nisse, ahnen mochte. Angst stieg in ihr auf. Aber sie hatte keine Zeit, bei dieser Sorge zu verweiSie nicht vielleicht mitgehen wollen?" ,, Danke für Ihre liebenswürdige Auffordelen, fie stülpte den Hut auf ihre Loden, schlüpfte rung, aber ich komme nicht mit." in den Mantel, dachte einen Moment daran, daß Oh, nein! Warum? Wenn etwas sein sie morgen schon den Belz tragen wollte, da die Nächte doch schon recht falt seien und verließ das Theater. Es war zwei Minuten vor halb zehn.
zur Besinnung, als Lo Lu sic fragte, ob ihr nicht gehen." wohl sei.
doch, aber... sie wisse selbst nicht!... Qu Ob denn in dem Briefe vielleicht unangeMehme Nachrichten gewesen seien.
Nein, nein, nichts von Belang, es sei nur die Rückerstattung eines Gegenstandes gewesen, den sie vor ein par Tagen hergelichen und bereits etliche Male dringend reklamiert hätte. So, so!
Lillian freute sich über diese Lüge, ohne zu wissen, warum. Sie freute sich vielleicht bloß über die gelungene Irreführung der Neugier biefer glatten, schwarzen Frau, die ihr plötzlich so unsympathisch war, daß sie sich gar nicht erVären fonnte, warum.
An ihrem Schminktisch angelangt, entfal
ins
"
Warum denn?"
" Sie sind seit ein paar Tagen so sonderbar gegen mich. Habe ich Ihnen etwas getan?"
,, Aber, liebste Lo Lu, was fällt Ihnen denn ein? Ich würde sogar sehr gerne mit Euch gehen, aber ich habe noch ein Rendezvous."
11.
Lo Lu lachte. Warum sagen Sie denn das Hildegard Ammer. nicht gleich? Das geht natürlich vor! Man kann Hildegard Ammer sah, daß in der Flasche doch wegen ein paar lumpige Kollegen nicht noch ein leiner Reft von Kognat war und fic
Neun Wochen, vom medizinischen Standpunkt aus war also noch nichts verloren, aber jeder Tag Zögern war ein Tag Gefahr. Angst?
mußte, dann wuchs der Mut in ungeahntem Maße. Sie war jung, gesund und träftig und Sie war nicht feig. In ein paar Stunden würden die Schmerzen überstanden sein und Körper und Geist würden sich bald zu neuer Spann fraft regenerieren. Viel Schivereres und ganz Anderes drückte fic.
( Fortfegung folgt.)