Nr. 165

Dienstag, 18. Juli 1983

Kommunistische Lügen über die Ernährungsaktion.

Goering   rettet Balbo

vor der Gefahr jüdischer Abstammung.

Seite 3

Aus der Arbeiter- Turn- und Sportbewegung.

Meldungen zum Internationalen Arbeiter­Sporttag in Auffig.

Der Reichenberger Vorwärts" und das erhalten haben und daß die neuen Richtlinien Verbot der ,, Deutschen Zeltung". Rudé Právo überbieten sich wieder einmal fomit eine Verbesserung darstellen, aber Alle Meldungen der Wettkämpfer und in gehäffigen Angriffen auf den Genossen Doktor das macht nichts: die Sozialdemokratie mug be- scheinende Tageszeitung Deutsche 3ei. in Ausfig eintreffen. Die fäumigen Vereine müssen Berlin  , 16. Juli. Die in Berlin   er Spielmannschaften follten bis spätestens 16. Juni Czech   und die freien Gewerkschaften, weil die schimpft und daher der wahre Sachverhalt ver- ung" wurde mit sofortiger Wirkung bis zum daher die Fragebogen raschest einsenden, damit die Bürgerlichen einen Abbau der Arbeitslosen- dreht werden! unterstüßung verlangen. 15. Oftober 1933 cmschließlich verboten. Die Kommunisten behaupten, daß die Borarbeiten gewissenhaft geleistet werden können. Die Kommunisten führen ihren Kampf" Kurzarbeiter nach den neuen Richtlinien büro von unterrichteter Seite erfahren haben, jen namentliche Verzeichnisse an den Atus einge Zu dem Verbot will das Conti- Nachrichten- Für Teilnehmer, die Privatquartiere wünschen, müs­für die Arbeitslosen so, daß sie den Vertei überhaupt keine Lebensmittelfarten erhalten werdag es auf persönliche Anordnung des Minister fandt werden. Fahrtpreisermäßigung gibt es nur digern der Unterstüßung in den Rilden fallen! den, obwohl diese Richtlinien ausdrüdlich be- präsidenten Goering   erfolgt ist. Gleichzeitig auf Grund der Festkarte, Fabrilegitimation und Auf dem Gebiete des Genter Systems, wo stimmen, daß Kurzarbeiter, die in einer Woche hat Goering   angeordnet, daß der verantwortliche dem Mitgliedsbuch einer das Fest mitveranstaltenden fie vorläufig noch mit Rombinationen und Kon- überhaupt nicht oder nicht wenigstens zwei Tage Redakteur der Deutschen Zeitung" in ein Organisation. ffruftionen operieren können, haben sie es verarbeiten, einzubeziehen sind. Ronzentrationslager gebracht werde. hältnismäßig leicht, doch wird ihnen auch hier die Abrechnung nicht geschenkt werden. Auf dem lofen für eine Lebensmittellarte einen halben eines Artikels veranlaßt gesehen, in dem be­Die Kommunisten lügen, daß die Arbeits- Zu diesen Maßnahmen habe sich Goering   wegen Starkes Intereffe für den Arbeiter- Sporttag. In allen Verbänden, die Veranstalter des Sport­Gebiete der Ernährungsaltion, wo die Tag arbeiten sollen, obwohl sie wissen, daß die hauptet wurde, daz Balbo ein getaufter tages sind, wird nun mit aller Straft an dem Ge­neuen Richtlinien schon vorliegen, können die Richtlinien die Gemeinden bloß ermächtigen, 3 ude sei. Diese Meldung stamme von der lingen der Veranstaltung gearbeitet. Die Beteili Burschen aber bereits gestellt und die Lügner Arbeitslosen, die sie wenigstens zwei bis drei Wiener   Presse und verfolge den Zwed, die gung wird nach den bisher eingelaufenen Meldun überführt werden. Tage in der Woche beschäftigen, einen Teil freundschaftlichen Beziehungen zwischen den gen nicht nur, wie erwartet wurde, aus den dem Der Vorwärts" zitiert aus bürgerlichen des 2ohns in Lebensmittelanweisungen zu Deutschen   und dem italienischen Volle zu unter- effort nabe liegenden Bezirken sehr stark sein, fon Blättern nicht weniger als acht Punkte, in bezahlen. graben. Der Minister werde auch in Zukunft dern auch die entfernten Bezirke werden sich stark denen die Richtlinien über die Ernährungs- Die Kommunisten verschweigen, daß es unnachichtig gegen jede Zeitung vorgehen, deren veteiligen. Aus den bereits vorliegenden Anmel altion verschlechtert worden sind. Bei näherem gerade durch diese schwer erkämpfte Regelung Inhalt geeignet jei, die außenpolitischen Be- dungen erwähnen wir: O- Rothau( 30), Bärringen Zusehen ergibt sich, daß nicht weniger als dem Minister und den sozialdemokratischen Funlichungen Deutschlands   zu stören. fieben babon aus den bestehenden Nicht- tionären in den sozialen Kommiffionen gelungen linien übernommen, zum Teil wörtlich abge ist, die von den Bürgerlichen mit fanatischem schrieben find! Eifer betriebene Arbeitspflicht abzuwehren. Dabei übernehmen die Kommunisten von Die Kommunisten verschweigen, daß die ihren bürgerlichen Gewährsmännern unbe- neuen Richtlinien den vom Militärdienst zurück­fehen die Mitteilung, daß Personen, die Unter- fehrenden Soldaten die Einbeziehung in die Wien  , 17. Juli. Auch in der Nacht vom früßungen oder Einnahmen aus öffentlichen Ernährungsaftion ermöglichen. Samstag auf Sonntag hat die Wiener   Polizei eine mußte zweds Beseitigung dieser Malereien ge­Mitteln beziehen, grundsäßlich von der Die Kommunisten verschweigen, daß die groß angelegte Razzia auf nationalsozialistische schlossen werden. Drei der Tat verdächtige Ber­Agitatoren vorgenommen. Sie hat insgesamt jonen wurden verhaftet. besonders hart betroffenen Familien in berüd- 600 Personen, die Farbtöpfe zum Aufmalen des neuen Richtlinien die Möglichkeit vorschen, daß 1500 Personen angehalten und perlustriert und fichtigungswerten Fällen auch mehr als 20 Kläglich ausgefallen? dhentlich gegeben werden kann, was nach Blatate, Knallfrösche, Schreckpistolen oder Waffen fongreß der bayrischen Hakenkreuzes oder zur Beschädigung gegnerischer den bisherigen Vorschriften unzulässig war. Der mit großer Reflame angefündigte Kreis bei sich hatten, verhaftet. tongreß der bayrischen nationalsozialistischen Kurz, die Kommunisten lügen die In Melf an der Donau   haben in der Nacht Sturmabteilungen in Kiefersfeld   auf bayrischem Bemühungen des Fürsorgeministers für die auf Sonntag Nationalsozialisten die Südfron: Boden in der Nähe von Kufstein   wickelte sich Arbeitslosen in Unterstüßungsraub" um! des dortigen Klosters mit zwei in Riesenaus. Sonntag bei einer Anwesenheit von 3000 bis Die Kommunistent wiffen, welchen Kampf Das Proletariat steht infolge der schwierigen maßen gehaltenen Hakenkreuzen und national 4000 Teilnehmern der erwartete Maffen­der Minister für soziale Fürsorge nicht erst in Finanzlage des Staates und unter dem Drud sozialistischen Schlagworten bemalt. Einer der besuch war infolge des Regenwetters ausgeblieben den letzten Wochen, sondern seit Jahren der internationalen Reaktion in einem schweren Täter wurde gefaßt und mit Kerfer von sechs in Ruhe ab. Da die österreichische Grenze voll gegen die agrarischen Bestrebungen führt, die Defenſivkampf. Die Kommunisten aber wollen Wochen bestraft, wie dies auch bei einer Reihe den Saisonarbeitern überhaupt offensiv" sein. Und da es zur Offensive gegen wegen ähnlicher Vergehen verurteilter Personen jede Unterstüßung nehmen wollen, die das Bürgertum nicht langt, find fic, in in anderen österreichischen Städten der Fall war, Kommunisten wiffen, daß in vielen Bezirken die Schmähungen und Verdrehungen, offensiv In Bodensdorf in Kärnten   drangen nachts Saisonarbeiter seit langem überhaupt nichts gegen die Sozialdemokratic!

Ernährungsaktion ausgeschloffen sind, obwohl dies nur dann der Fall ist, wenn der Unterhalt dieser Personen und ihrer Familien nicht gefährdet ist. Der einzige von den acht Punkten, der eine Aenderung gegenüber den bisherigen Richtlinien bringt, betrifft die Saisonarbeiter und bestimmt, daß solche Saisonarbeiter ausgeschieden werden, die nicht wenigstens die halbe Saison hindurch beschäftigt sind.

Absolute Mehrheit der französischen   Linken.

Die Rechte spridit von, moralischer Spaltung".

Paris  , 17. Juli. Der französische   Partei- Praktisch und formell ist so die Einheit er tag, auf dem die Gegenfäße zwischen der Rechten halten, aber die Worte dieser Erklärung, daß die und der marxistischen   Linken unter Blum und Resolution des Parteitages eine moralische Spal Faure zur Austragung tamen, wurde heute zu tung bedeute, die jede Verständigung unmöglich Ende geführt. mache, riefen einen Sturm der Entrüstung Dem Parteitag lagen vier Refolutionen hervor, der von minutenlangen Obationen für über den Bericht der Parlamentsfraktion vor. Paul Faure   und Leon Blum   abgelöst wurde, Diejenige der Linken, die der Mehrheit der als sie betonten, daß fie auch weiterhin die Eini­Rammerfraltion wegen ihrer Haltung in den gung aller Mitglieder der Partei anstreben abgelaufenen Monaten, namentlich wegen ihrer wollen. Abstimmung zugunsten des Budgets eine

Rüge erteilt, erhielt die absolute Mehr Die Erflärung der Rechten, die im Namen heit von 2197 Stimmen, während die übrigen der von dem Tabel betroffenen Abgeordneten Resolutionen des Zentrums mit 791, der Re- und Parteimitglieder sprach, trägt teine Unter­naudel- Gruppe mit 752 und der äußersten Linfen schriften. Man ist überzeugt, daß von den 69 zur mit nur 94 Stimmen in der Minderheit blieben. rechtsstehenden Fraktionsmehrheit zählenden Par­Unter Totenstille begann daraufhin Re- lamentariern nicht mehr als 20 ihre Unter­naudel die Erklärung der Rechten zu verlesen. schrift darunter feßen werden, und daß unter Sie enthielt eine Ankündigung irgends dem Druck des nicht mehr zu bezweifelnden welcher Niederlegung von Manda Willens der Partei der innere Parteifriede sich ten oder des Austritts aus der Partei. herstellen lassen wird.

Tagung der 1. D. A. S.

600 Wiener   Hakenkreuzler verhaftet.

( 9), Sirmit( 5), Steinauges( 6), Marthausen( 5). Aus Mähren   und Schlesien   liegen ebenfalls Mel­dungen vor, unter anderen aus Söhle, Smittau, Olmüz um. Die Genossen der DT3. werden allein aus Brag mit einem Sonderzug ungefähr 1000 Fest­teilnehmer bringen.

ständig abgesperrt war, war der Zustrom der öfter reichischen Nationalsozialisten abgeschnitten. Wer schenkt fünf Flugzeuge? Nationalsozialisten in die dortige Kirche Berlin  , 17. Juli, Der Leipziger   national­und bemalten die mit Gemälden bedeckten Wände jozialistische Gau hat fünf Flugzeuge zum rund herum mit großen Hafenkreuzen, national Geschent erhalten. Einzelheiten über dieses Ge­sozialistischen Schlagworten sowie mit Beschenk sind nicht bekannt, da der deutschen   Presse schimpfungen und Drohworten gegen den dortigen untersagt wurde, über diese Angelegenheit z Pfarrer und die politischen Gegner. Die Stirche referieren.

Eine beachtenswerte bürgerliche Stimme:

für 40- Stundenwoche, Konsumausweitung, Zwangsmaßnahmen gegen die Großberdiener.

Das Prager Montagsblatt" schreibt in einem Artikel wangsarbeit der In­dustrien" über die Ursachen der Wirtschafts frife:

strebung zur Steigerung der Kauffraft und Senkung der Arbeitszeit darstellen.

Es wird allerdings noch eine Zeit dauern, bis Bürgerliche, die solche Kritik an den Metho Geht man den Krisenursachen bis auf die den der Unternehmer und ihrer Verbände zu Wurzel nach, so wird es auch dem Nicht üben, solche Vorschläge zu billigen wagen, bei sozialisten aufgefallen sein, daß die uns etwas dichter gefät sein werden. Denn vor­Erfolge der Jahre 1927/29 den Unternehmer läufig dürfte das Montagsblatt" mit seinen daran glauben ließen, als finge die Vorschlägen bei den Unternehmern und ihren Prosperity" erst bei einem Gewinn politischen Anwälten wenig Beifall finden. Völ­ant, der 50 Prozent überschreitet. Sicht lische und jüdische Industrielle, die Sudeten  man von jenen Zusammenbrüchen ab, die durch deutsche Tageszeitung" und die Bohemia", der rettungslose Fehlinvestitionen und übermäßige Dr. Peters und der Dr. Bacher sind sich Verschuldung eingetreten sind, so muß bei objet darin einig, daß man mit allen Sträften gegen tiver Betrachtung auf die in allen Staaten sich die Vierzigstundenwoche und für den Lohnabbau mehrende Einstellung des Unternehmers hinge fämpfen müffe. Es wäre nur zu begrüßen, wenn wiesen werden, das Unternehmerrijfs bei einer sich in den Kreisen des Kleinbürgertums wenig Gewinnmarge von 10 Prozent nicht mehr zu stens Gedanken wie der folgende, vom Montags­tragen. Durch die Konjunkturjahre verwöhnt, verblatt ausgesprochene, durchsetzen würden: treten diese Kreise die wenig produktive Anlicht, daß es besser sei, ihr Gelofapital in einer, ihrer Meinung nach risikolosen Anlage zu verzinsen. Vielfach sind aus dieser nicht gerade vaterlän­dischen und arbeiterfreundlichen Erwägung Be triebe geschlossen worden, die Arbeiterschaft ißwurde auf die Straße gesezt, die

zahl von 200.000 auf 60.000 erfahren. Um den Bestand der J.D.A.S. trotzdem sicherzustellen, wurden die diesbezüglichen Maßnahmen in mate rieller Hinsicht getroffen. Siezu gehören auch die Beschlüsse wegen Flüssigmachung der noch in Berlin   in der Bant der Arbeiter und Ange­stellten" eingelegten Beträge.

Sigverlegung von Berlin   nach Teplitz  . Sonntag, den 16. Juli, fand in Karlsbad  , und zwar im Jugendheim der Kinderfreunde in Fischern, eine Konferenz der Vertreter der Internationale der Arbeiterjänger Als Sitz der J. D. A. S. wurde Desterreich, statt. An derselben haben die Verbände folgender Schweiz   und die Tschechoslowakei   vorgeschlagen. Länder teilgenommen: Polen  ( Deutscher   Ver- mit Zweidrittelmehrheit wurde dann die B. Mit Zweidrittelmehrheit wurde dann die band), Holland  , Elsaß Lothringenverlegung in die Tschechoslowakei  ( Vereinigung der Arbeitergesangvereine). Defter nach Teplit schön au beschlossen, und die reich, Ungarn  , Tschechischer Arbeiterfängerbund Erefutive des D.A.S. in der Tschechoslowakei   mit ( Prag  ) und Deutscher   Arbeiterfängerbund in der Führung der J.D.A.S.- Geschäfte betraut. Es der C.S.R.( Teplit). wurde weiter der wichtige Beschluß gefaßt, späte­

Die Tagung war deshalb notwendig gevorstens im Jahre 1935 neuerlich eine Sonferen; der den, weil infolge der Liquidierung des D.A.S. m Vertreter der der J.D.A.S. angeschlossenen Ver Berlin  , dessen Eyefutive gleichzeitig die Geschäfte kände einzuberufen.

der J.D.AZ. besorgt hatte, lettere ohne Führung Ver Abschluß der Tagung gedachte noch Ge­war und weil schließlich Berlin   injolge der polinosse Wondrej;-Bodenbach der reichsdeutschen tischen Verhältnisse als Sitz der J.D.A. nicht mehr in Frage kommen fonnte.

Den Vorsitz führten die Genoffen Wondreiz Bodenbach und räntel Wien  . Als Schriftfüh rer wurde Genosse Braun Wien bestimmt.

angesgenossen, die zur völligen Untätigkeit auf dem Gebiete des Gesanges verurteilt sind, wenn sie sich nicht unter das Joch fascist scher Kontrolle und Bevormundung begeben wollen.

Unter allgemeinem Beifall tonnte der Sprecher

Der erste Teil der Verhandlung galt der zum Ausdrud bringen, daß der D. A. S. von der Frage, welche Auswirkungen die Liquidation des fascistischen Diktatur zwar niedergetrampelt worden D.A.S., welcher 70 Prozent der Mitglieder der ist, daß aber der frühere Geist die Sängerscharen J.D.A.S. hatte, auf lettere haben muß. Sebei noch beseelt und daß alle der J. D. A. S. angeschlos­wurde festgestellt, daß die bisherige Leitung der senen Verbände sehnsüchtig auf den Tag warten, an J.D.A.S. in Berlin   alles wahrgenommen hat. welchem mit dem Wiederaufbau in Deutschland   be­um die Interessen der Internationale in vollem gonnen werden wird, um mitzuhelfen. Umfange zu wahren und einstimmia der Beschluß Bemerkt sei noch, daß aus begreiflichen Grün­gefaßt, daß der Leitung für die opferwillige Arden der D.A.. Berlin   feine Vertreter zu dieser beit im Interesse der Arbeiterfängerbewegung Konferen; entienden konnte, was zwar allgemein der beste Dank und die Anerkennung zum Aus- bedauert wurde, aber anerkannt werden mußte. drud gebracht wird. Dak die Schwei  ; es unterlassen hatte, cinen Ver Durch das Ausschiden des V.A.S. hat die treter zu entfenden, wurde von der Konferenz J.D.A.S. eine Verminderung der Mitglieder übel vermerkt.

Staatsfassa zugunsten dieser Be­dauernswerten belastet, wogegen das freigewordene Geldkapital fid, jest auf alle Jrr wege der internationalen Verzinsungssuche begab, um alle Nüglichkeiten und Annehmlichkeiten des Rentners zu genießen, weil das Unternehmertum bei 10 Prozent Gewinn zu wenig ertragreich" erschien. Daß diese gesuchten Annehmlichkeiten des Rentnertums vielfach zu erheblichen Vermögens verlusten geführt haben, ändert nichts an der Tatsache, daß jede dieser überheblichen Erwägun­gest eine der Hauptursachen der Är beitslosigkeit ist.

Dieser sehr richtigen Kritik der Unternehmer­politik hängt das genannte Blatt ein Lob des Präsidenten Roosevelt   an, der immerhin be­griffen hat, daß man mit den alten Mitteln nicht weiter kommt. Es schreibt dazu:

Es geht nun in der ganzen Welt darum, ob die Staaten in der Lage sein werden, durch ihre Steuerrevisoren den Großbe­trieben nachzuweisen, daß bei Fortfüh rung der Werke noch ein bürgerlicher Nutzen be steht und fein zwingender Anlaß vorhanden ist, um das Elend der Arbeitslosen zu erhöhen. Es muß in Sinfunft unmöglich sein, neuerlich Ar­beitslose zu schaffen, nur weil der Verdiener­Appetit der Großunternehmer auf mindestens 20 Prozent eingestellt ist und alles uninteressant findet, was unter dieser Grenze liegt. Dem Unternehmertum darf der Entschluß, die Arbeiter auf die Straße zu seße 11, nicht leichter fallen, als der Ent schluß, seinen Lebensstandard einzu­schränken und seinen Lincoln, Padard oder Daimler gegen einen heimischen Tatra oder Praga einzutauschen.

und die Sozialdemokratie hat sich in Wollte man diesen Versuch bei uns machen der Regierung und in der Koalition seit Jahren für die Verkürzung der Arbeitszeit, für die Stärkung des Inlandsmark tes, für die staatliche Kontrolle der großen Unternehmen mit Energie ein­Es scheint dem amerikanischen   Präsidenten gefeht so stieße man wie uns dies seit Jahren vorbehalten zu sein, in der amerikanischen   Wirt- geschicht, auch jetzt wieder eben auf den erbitter­schaft diktatorische Methoden durchzusetzen, wenn ten Widerstand der bürgerlichen Front, sowohl man glauben darf, daß sein Uebereinkommen mit der bürgerlichen Regierungsparteien als auch der der Baumwollindustrie, die ab 17. Juli die 40 bürgerlichen Opposition, wie man es zulegt beim Stundenwoche und einen Mindest- Kartellgesek sah, das zuerst von den Bür­lohn von durchschnittlich 12.5 Dollar gerlichen sabotiert, dann abgeschwächt und von wöchentlich einzuführen beschlossen hat, und der bürgerlichen Opposition, in der sich bic eine ähnliche Abmachung mit den Kohlengruben Seo st fa und Wenzel einträchtig zusammen­der Anfang einer allgemeinen wirtschaftlichen Befanden, nach allen Regeln gehunzt wurde.