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Donnerstag, 24. August 1933
( Um Widerlegung wird ersucht!)
Der Arbeiter Karl Soutup aus Engels allerdings versprochen wurde, Uniformen für die dorf. Bezirk Friedland in Böhmen, wurde am Firma Menfchel in Groß- Schönau anfertigen. 11. März d. J. in Schönfeld in Sachsen von Die Firma hat dafür eigene Schneider entlaffen. SA verhaftet und drei Monate in Bittau, Notwendige Ausbesserungen an den Kleidern und Löbau und auf Schloß Sainewalde feft- Schuhwerk der Häftlinge mußten aber von diesen gehalten. Seine Erlebnisse zeigen, wie es in den teuer bezahlt werden. Lagern zuging und find insoferne besonders intereffant, als auch einige deutschböhmische Blätter fchöngefärbte Berichte über die Verhältnisse in diesen Lagern brachten. Die Erlebnisse Soukups beleifen aber, daß diefe bürgerlichen Blätter Bafcien des Fajcismus find. Im folgenden brin gen wir den Bericht Soukups.
Nicht ohne Kirche.
Nach der Arbeit wurde ererziert. Außerdem
Nachdem in einigen Zeitungen der Tschecho flowakei Berichte über die Verhältnisse erschienen waren, mußten die Gefangenen Reverse unter, zeichnen, in denen sie erklären mußten, daß die Berichte in den Zeitungen unwahr seien, wor auf sie in andere Lager überführt wurden. Ueber die Art, wie Gefangene auf der Flucht" erfchoffen werden, gibt folgendes Beispiel Auskunft.
Heinz Goldberg aus Niederkunnersdorf gab es nationalen Unterricht", der im Singen wurde fahrlässig verwundet( Schußverletzung). Er oon Naziliedern bestand. In der Nacht wurde war schon beerdigt, als ihn seine Frau besuchen mehrmals Alarm gemacht, dabei mußten wiederum wollte. Ihr wurde gesagt, der Mann liege im die Lieder gesungen werden. Jede Woche wurden Strankenhause und sei nicht zu sprechen. Der die Häftlinge gezwungen, in die Kirche zu geben, erschaffene Arbeiter aus Ebersdorf wies nicht
Vann sprach
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Aushäuser, der Führer der deutschen Angestellten Gemertschaften: Der Zwed dieser Konferen; ist, ein Wilfeitszentrum zur Ueberwindung des Fascismus zu schaffen. Die deutsche Sozialdemokratie var fein Block von Reformisten, vielmehr waren die Klasfenfämpfe in feiner anderen Partei von so großen Auseinandersetzungen begleitet wie in ihr. 1933 hat schon 1918 begonnen. Damals find wichtige politische Bofitionen erobert worden, aber die sozialen Kraftverhältnisse wurden nicht geändert.
Man kantit Macht nicht behaupten, wenn sie nicht wirtschaftlich fundiert ist. Die Armee der namenlosen Proletarier, die jest in Deutschland lämpit, ist die einzige Hoffnung für die Einheit der Arbeiterklasse, denn ich glaube nicht an ein Entgegenkommen irgendeiner fommu niftischen Instanz, aber ich glaube, daß fich aus dem Kampf die Einheit der Front bilden wird.
In Zittau wurden fäglich maffenhaft Ge- der Besuch des Geistlichen war obligatorisch. Be weniger als 28 Schußberlegungen auf, davon Roosevelt nimmt den französischen fangene eingebracht. Ihre Unterbringung ersuche wurden alle fünf Wochen gestattet, doch waren elf tödlich. Er ist also an die Wand ghrüstungsplan an. folgte im Gerichtsgefängnis, im Volkshaus und mußte erst ein Gesuch eingereicht werden, welches ſtellt worden. in der Volfsbuchhandlung. Die Räume waren 40 Pfennige loftete, doch fonnte es auch abgelehnt Diese Schilderungen sind nur ein Teil der berart überfüllt, daß für die Gefangenen feine werden. Für geringste Berschen gab es barbarische Schlafgelegenheiten mehr vorhanden Strafen. Die Bewachung bestand zum Teil aus Erlebnisse des Arbeiters Soukup, der heute noch maren. Die Berpflegung war vollständig unge- Deutsch böhmen, die sich im Schifanieren be- nicht weiß, warum er in Saft mar. Die Gleich Deutschböhmen, nügend: trockenes Brot, schwarzer Kaffee, wöchent- onders hervortaten. Unter den Gefangenen beschaltungspreffe aber hat Gelegenheit, unfere lich 50 Gramm Fett und völlig ungenießbare, ge- fanden sich auch ein Neger, zwei Russen, mehrere Greuelpropaganda" zu widerlegen. Sie wende frorene Kartoffeln. Biermal wöchentlich durften Tschechen und Polen . Am 6. Juni wurde Soukup jich an den Arbeiter Soukup. Er ist bereit, Ausfunft zu geben. die Gefangenen 10 Minuten in Hofe Bewegung entlassen. machen. Fajt alle Häftlinge im Volkshaus und
in der Bolfsbuchhandlung wurden schwer mishandelt. Das Schreien der armen Opfer
murde Tag und Nacht von den übrigen gehört. Die Konferenz der Internationale über
Besonders schwer Mißhandelte wurden in Einzel 23 Häftlinge
Hyde Park( New York ), 23. Auguft. Prä ſident Roosevelt hat Norman Davis dahingehend instruiert, daß er den französis den Vorschlag auf Schaffung einer Rü stungskontrollkommission für die ganze Welt unterstüßen wolle. Roosevelt foll Nor man Davis angewiesen haben, die Abrüstungeberhandlungen zu beschleunigen. Gewaltiges Flottenprogramm Englands
London , 23. August. Der Marinemitarbeiter des Daily Telegraph " schreibt, daß Vorschläge, die die einzige Alternative zu dem Zusammen bruch Großbritanniens als Großflottenmacht" darstellten, in Kürze von der Admiralität gemacht werden dürften. Nach Informationen des Marinemitarbeiters umfassent die Vorschläge der Admiralität folgende Punkte:
vielfach die Folge der Mißhandlungen. Am Paris , 23. Auguft.( Eigenbericht.) In Wir verstehen, daß man die Regierungsgewalt 28. März wurde Alwin Hansbach aus Frieder Debatie auf dem internationalen Kongreß übernimmt, um sie dem Fascismus zu verwehren, drichsdorf nach furchtbaren Mißhandlungen er spiegelte sich auch gestern die Vielfältigkeit der aber wir würden das Vertrauen der Arbeiter in schoffen. Die SS - Mörder gaben natürlich an, Meinungen innerhalb der sozialistischen Arbeiter den Sozialismus enttäuschen, wenn wir die J 25 neue Kreuzer, die an Tonnengehalt und in Notwehr geschoffen zu haben. Am gleichen bewegung, aber zugleich die einmütige Entusion crweden würden, daß diese bloße Inne Bewaffnung den besten ausländischen Schiffen Tage wurden auch zwei schwerverletzte Häftlinge schlossenheit, aus der deutschen Katastrophe habung der Macht innerhalb der kapitalistischen gleichlommen sollen; Neubau von jährlich 15 bis weggeschafft. die internationalen Lehren zu ziehen und alle Gesellschaft schon den Sozialismus bedeutet oder 18 Zerstörern, ein großes U- Boot- Bau- ProAm 24. April wurde Soukup nach Löbau Kraft gegen den Fascismus zusammenzufassen, bringt. Die Arbeiterklaffe braucht eine moralische gramm, beträchtliche Vermehrung der Marinegebracht. Hier waren die Gefangenen im Keller wieder. Anfeuerung. Die beste Anfeuerung wäre ein flugzeuge; Erhöhung der Mannschaftsstärke um der Oberlausißer Volkszeitung" eingesperrt. Die In der Fortsetzung der Generaldebatte sprach Schritt zur organisatorischen Einheit, die die ge- mindestens 10.000 Mann; beträchtliche größere Zustände waren furchtbar. Die Häftlinge mußten heute als erster spaltenen Teile des Proletariats nicht einfach in Aufwendungen für Schiffstreibstoff; Uebungsauf bloßem Betonboden schlafen. Als Deden er ihrer Zahl summieren, sondern in ihrer Kraft munition und Flottenmanöver. Leo Winter( Tschechoslowakei ): hielten sie Zeitungen. Alles ftarrte vor Dred. Die Vernichtung der deutschen Sozialdemto multiplizieren würde. Darum müffen wir auf Sozialismus in Deutschland , noch we kommunistischen Internationale fortschreiten. niger eine Vernichtung der Internatio nale. Die Fehler der deutschen Sozialdemokratie find ergänzt und noch übertroffen worden durch find ergänzt und noch übertroffen worden durch die verhängnisvolle Taktik der Kommunisten. Abramowitsch( Rußland )
Für 175 Häftlinge waren als Eßgeschirr 18 Löffel fratic bedeutet feineswegs die Vernichtung des dem Wege internationaler Verhandlungen mit der
und 20 Teller vorhanden.
Sudetendeutsche Diebe und Folterknedite.
Der schwedische Delegierte Fongt jagte: Sprechen wir weniger von der Eroberung der Macht und weniger davon, wie man Revolu tion macht, fagen wir den Völfern einfach, daß sie die Wahl haben zwischen Fascismus, Unfreiheit und Krieg auf der einen, Demokratie, die mehr und mehr vom Sozialismus beeinflußi ift, Fric den und Freiheit auf der anderen Seite.
Die SA und es haben in der Druderei fchlimm gehaust. Alle Maschinen, die Inneneinrichtung, Fenster und sogar der Fußboden wurden vernichtet. Die der Druderei gehörenden vier machte folgende Bemerkungen zu den deutschen Lieferautos, zwei Personenwagen und zwei Motor- Ereignissen: Die Tragik der deutschen Sozial. röder waren von der SA in wenigen Tagen voll- demokratic war, daß im entscheidenden Augenblick fommen faputt gefahren. Der 10.000 Liter fascine ähmung des Willens eingetreten ift. fende Benzintank der Druckerei wurde allen Haken. Ich denke an unseren armen Franz Stelling freuzlern, die Motorfahrzeuge besaßen, gratis zur und frage mich, ob er nicht lieber auf einer Barri Heuchelei und Ausflüchte Verfügung gestellt und in wenigen Tagen geleert. fade gestorben wäre als im Steller totgeschlagen Die SA stahl auch in Löbau wie die Raben. zu werden. Das eine erfordert aber Aktivität und Motorräder, Fahrräder, Geld und Wertsachen. Wagemut, das andere nur passives Erdulden. Die Virtuosen auf diesem Gebiete waren die SA Leute Bourgeoisie muß wissen, daß das Experiment des Mönch und Sand aus Löbau , Zimmer- Fascismus auch für fie foftfpielig ift. mann aus Kiesdorf ( 750 Mark) und immer mann aus Ebersbach ( 250 Marf und ein Motorrad).
Nun hörte der Kongreß eine scharf fritische
rü
Nede des amerikanischen Delegierten ger, cines jungen Intellektuellen, an. Er er Die Dunkellammer der Druderei wurde als lärte, daß sozialistische Parteien nicht unter allen Folterfammer hergerichtet. Sier betätigten sich Umständen und nicht um jeden Preis die birals besondere Barbaren die Leute Scherliche Demofratic su berteidigen mann und Heine aus Löbau , Stari aus Rarbik und Florian aus Baulsdorf. Der aus seiner Tätigkeit von Reichenberg her auch in unserem Gebiete befannte Herr Ziegler war Propagandaredner für einen Einmarsch der SA in Böhmen .
haben.
Hakenkreuznest in St. Pölten ausgehoben.
Wien , 23. Auguft. In Sankt Pölten wurde gestern eine nationalsozialistische Unterkunftästa te ausgeforscht und gesperrt, in der sich junge Nattonalfozialisten, die sich zu der österreichischen Legion in Lechfeld in Bayern begaben, verborgen hatten und wo fie Nachtlager und Verpflegung erhielten. Die Unterkunftsstätte hatte täglich bis zu zwanzig Personen Nachtlager gewährt.
Oberreichsanwalt in Verlegenheit. Verschleppungsmanöver der Hitlerjuristen.
Die Forderungen Brantings und Romain Rollands haben den Oberreid; s anwalt in cine arge Klemme gebracht. Obwohl er auf die Schreiben, die wir gestern veröffentlicht haben, sofort antwortet, versucht er, eine wirtliche Entscheidung zu ver schleppen, bis der Prozeß begonnen hat. Scheinbar nimmt der Oberreichsanivalt einzelne der zehn Punkte Brantings an. In den entscheidenden Fragen zicht er sich jedoch hinter formale Einwände zurüd. Wo es ihr paßt, hält sich die fascistische Justiz an den( leinsten J- Bunft im Geseß. So lehnt es der Oberreichsanwalt ab, die Zulassung ausländischer Ber teidiger zu bewilligen und verweist auf die Entscheidung des Gerichtes; nicht genug daran, macht er noch darauf aufmerksam, daß auch das Einverständnis des deutschen Verteidigers notwendig sei. Dabei ist dem Oberreichsantvalt natürlich genau bekannt, daß sich fein Verteidiger in Deutschland finden wird, der gegen den Willen der Machthaber ausländische Rechtsanwälte zu lassen und sein Leben aufs Spiel seßen wird. Ebenso ist aus andern Stellen des Briefes das Manöver des Oberreichsantvalts flar erjichtlich.
mit vielen Fragen auseinander, die heute das geis Besonders schwer mißhandelt wurden in stige Leben des internationalen Sozialismus be Löbau die Lehrer Lorenz- Sittau, Schön wegen: berg Zittau, Fabian- Neugersdorf, chr= Unser Ziel ist die Eroberung der politischen mann Riesdorf, Pietsch- Wittgendorf und Macht, aber mit der Absicht, mit Hilfe der poli Einleitend bezeichnet der Oberreichsanwalt Er habe nicht erwartet, daß er Waterial zur Richter- Seishennersdorf. Die Mißhandlungen tischen Macht die wirtschaftliche und soziale Um die von Branting zum Ausdrud gebrache weiteren Belastung der von ihm verfolgten Nichters waren so schwer, daß ihn drei Wochen gestaltung der Gesellschaft zu vollziehen. Deswegen Auffassung, daß er das gegen die Angeschuldigten Bersonen erhalten werde. Er jei vielmehr von niemand sehen durfte. Zwei Arbeiter wurden müssen wir unterscheiden zwischen der Eroberung auf der Flucht" erschossen. Es waren dies Heinz der Macht und der Ausübung der Regierungs- Dorliegende Beweismaterial selbst nicht für dem von allen deutschen Staatsanwaltschaften von Goldberg aus Niederlunnersdorf bei Löbau gewalt innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft. ausreichend halte, als fehlgehend. teher als vornehme Pflicht empfundenen Bestres und ein Arbeiter aus Ebersdorf . Zwei Häftlinge wurden verwundet.( Hoffmann aus Seifhenners dorf und ein Zimmerer.)
Zugvich in fainewalde.
Am 23. Mai wurde Soukup nach Hainewalde transportiert. Der Transport umfaßte 51 Häfts linge mit 60 S Leuten als Bewachung. Die mehr als siebenstündige Wegstrede mußte zu Fuß, ohne jede Verpflegung zurückgelegt werden. Das Lager Sainewalde ist in dem dortigen Schloß untergebracht. Es ist baufällig und täglich droht Einsturz. Die Unterkunftsräume waren schlecht, berwanzt und verlaust. Sier war Sträflingsloſt. Bwangsarbeit mußte täglich von 7 Uhr früh bis 8 Uhr abends geleistet werden, bei einer Mittagspause von 30 Minuten. Die Zwangsarbeit 5. steht zum größten Teil aus eldarbeit bei jedem Wetter. Für die schwerste Arbeit wurden be sonders Lehrer und Angestellte ausgesucht und als Ersaß für Zugvich( Wir veröffentlichten Bilder. D. Neb.) verwendet. Andere Häftlinge hatten Innendienst, wozu auch Schuhpuzen für die Herren A- Leute gehört. Handwerfer wurden in ihrem Berufe beschäftigt, entweder für die S- Führer oder als Schmuskonkurrenz. So mußten die Schneider ohne jede Bezahlung, die
Attentats- Versuch auf Schacht!
Berlin , 22. August.( Eigenbericht.) In den leßten Tagen ist mehrfach beobachtet worden, daß der Reichsbankpräsident Dr. Schacht von unbekannten Personen verfolgt wurde und daß seine Wohnung und Diensträume unter ständiger Kontrolle standen. Der Reichsbankpräsident teilte feine Beobachtungen der Staatspolizei mit, die sofort einen großen Apparat in Bewegung seßte, um den Tatbestand aufzuhelfen. Als geftern vormittag der Reichsbankpräsident fein Büro verließ, um sich nach einem benach barten Gebäude zu begeben, wurde er wiederum von einigen Unbekannten verfolgt; dic Polizei griff zu und verhaftete drei Personen, während fünf weitere entfliehen fonnten. Bei der Bernehmung ergab sich die sensationelle Tatsache, daß die Verhafteten sämtlich der SA angehörten; über den Zwed ihres Vorgehens veriveigerten sie die Aussage. Die Haussuchung brachte jedoch einwandfreies Material dafür zutage, daß sie ein Attentat auf den Reichsbankpräsidenten geplant und bereits in allen Einzelheiten vorbereitet hatten. Die Polizei ist der Meinung, daß dieses Attentat an dem Tage der Verhaftung durchgeführt werden sollte. Den Berhafteten wurde das vorgefundene Belastungsmaterial vorgelegt. Sie haben alle ein volles Geständnis abgelegt, behaupten jedoch, daß das Attentat lediglich politischen Beweggründen entsprang. Durch die Erschießung Schachts sollte der Stapi falismus getroffen und die sozialistische Revolution eingeleitet werden". Aus den vor. gefundenen Plänen ergibt sich, daß der Kreis der Berschwörer außerordentlich groß gewesen sein muß; die Polizei fahndet nach weiteren Beteiligten.- Unmittelbar nach der Berhaftung und nach der Feststellung des Tatbestandes erging an die gesamte reichs. deutsche Preise das strikte Berbot, über die Angelegenheit zu berichten, widrigenfalls die betreffenden Zeitungen mit allen Mitteln unterdrückt würden.
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ben ausgegangeit, möglichst restlos alle für die Beurteilung der Schuldfrage bedeutende Tatsachen, also auch die etwa zur Entlastung dienenden Momente dent Gericht zur Kenntnis zu bringen. Zu der Erklärung Brantings, daß Branting es für richtig halte, das Wiaterial dem Gericht nicht durch die Anflagebehörde, iondern durch die Verteidigung vorzulegen, be merkt der Oberreichsanwalt, daß der Weg, auf dem das Material dem Reichsgerichte zugänglich gemacht werde, für ihn von untergeordneter Bes deutung sei.
Zum weiteren Inhalt des Schreibens Brantings bemerkt der Oberreichsanivalt u. a.:
1. Den Angeklagten stehe die freie Wahl des Verteidigers aus der Zahl der bei einem deutschen Gericht zugelassenen Rechtsanwälte sowie der Rechtslehrer an deutschen Hochschulen frei.
2. Die Zulassung ausländischer Verteidiger unterliege nicht dem Befinden des Oberreichsanwaltes, sondern sei von der Genehmigung des Gerichtes ab hängig. Ausländische Verteidiger könnten nach gefeßlicher Vorschrift nur in Gemeinschaft mit einem deutschen Verteidiger zugelassen werden. Das