Titl.

Dělnická akademie

Praha Hybernská ul.7

Zentralorgan d. De  

13. Jahrgang.

Kopfprämie auf

II.

BLOVER

Ginzelpreis 70 Seller. ( Einschließlich 6 Heller Porto)

demokrat

zialdemokratischen Arbeiterpartei i.d.Ischechoslowakischen Republik  

Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früb.

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Donnerstag, 14. Geptember 1933

Nr. 215.

geflüchtete Kommunisten Vor dem Sturm auf Wien  ? Arbeiter und Bauern

Mordanklage gegen KPD  - Abgeordneten

Berlin  , 13. September. Nach einer Wolff­Meldung ist der Mord an den Polizeihauptleuten Anlauf und Lent, der am Sonntag, den 9. August 1931 auf dem damaligen Bülowplay von Kommunisten begangen wurde, jetzt von der Kriminalpolizei in enger Zusammenarbeit mit der SA. restlos aufgeflärt worden. Diese Bhuttat soll nach derselben Quelle keine Einzel­altion fanatischer Parteimitglieder" gewesen, son­dern von der obersten Parteileitung der SPD.  planmäßig vorbereite: und durchgeführt" worden fein. Gegen insgesamt 21 Sommunisten wird des halb wegen gemeinschaftlichen Mordes eine ge­richtliche Untersuchung geführt.

Die bisherigen Ermittlungen jolien ergeben haben, daß die früheren Reichstagsabgeordneten der KPD  . Hein; Neumann und Hans Kip­ penberger   für die Mordiaten der SPD.   ver­an wortlich sind. Sie und neun andere mit der Mordtat in Zusammenhang gebrachte Kommuni ften find geflohen und werden von der Kriminal­polizei noch immer gesucht.

Für Mitteilungen aus dem Publikum, die zu einer Festnahme der Gesuchten führen, schreibt die Polizei eine Belohnung von 4000 Reichsmart

Wilde Gerüchte über Starhembergs Pläne

Wiou, 13. September.  ( Eigenbericht.) Es zirkulierten heute abends Gerüchte, die sowohl bei den Christlichsozialen, wie unter den unpolitischen Schichten der Bevölkerung verbreitet waren. Es wird behauptet, daß die Heim­wehr alle Vorbereitungen getroffen hat, um in den nächsten Tagen den ange fündigten Plan Starhembergs wahrzunehmen und das Wiener Rathaus   mit Gewalt zu besetzen. Andere Gerüchte, die sich hartnädig behaupten, wollen wissen, daß die Gründung eines Direttoriums Dollfuß- Starhemberg­Fey geplant sei.

Die Gerüchte erzeugen in Desterreich um so größere Beunruhigung, als bei den herrschenden Preffeverhältniffen feine Zeitung es wagen kann, die Situation chrlich und den Tatsachen entsprechend darzustellen.

Was an den Gerüchten tatsächlich wahr ist, läßt sich natürlich nicht sest stellen. Es ist aber zweifellos tichtig, daß Starhemberg alle Anstrengungen macht, um seine Putschabsichten durchzusehen. Wie weit er dabei von den Christlichsozialen unterstützt wird, läßt sich nicht abschen.

Der Sieg des Fascismus in Deutschland  , die drohende Gefahr eines fascistischen Ver­fajjungsoftroi in Desterreich weisen der tsche­choslowakischen Demokratic im allgemeinen, der Arbeiterklasse der Tschechoslowakischen Republik eine historische Aufgabe allerersten Ranges zu: der fascistischen Flut, die sich über Mitteleuropa   ergießt, einen Damm entgegenzustellen, an dem sich die Wogen der Reaftion, Kulturlosigkeit, Bruta­lität und Unmenschlichkeit brechen. Soll dieser Damm standhalten, dann muß er aus felsen­fejtem Material gebaut sein, d. h. er muß sich auf starte soziale Kräfte stüßen. Die Klassen, welche die Demokratie in dieser Zeiten Schande zu erhalten imstande sind, fönnen der Natur der Dinge nach, entsprechend der jozialen Zusammensetzung der Bevölkerung sein. Diesem Gedanken hat vor einigen Tagen der Vorsitzende der tschechischen Sozialdemo fratie Gen. Anton Hampl auf der Prager  

2500 Bergarbeiter streiken im Schacht biefes Landes, die Bauern und die Arbeiter

Der Streik in Steiermark   breitet sich aus

hat damit eine Barole ausgegeben, die auch auf der Gegenseite Beachtung finden sollte.

Wien  , 13. September.  ( Eigenbericht.) kam es vor dem Bergwert zu Unruhen, da die Gaukonferenz der Partei Ausdruck gegeben, er der Bergarbeiterstreik in der Steiermark   hat jich Arbeiter Unterhändler der Betriebsleitung, die noch weiter ausgebreitet und wird überall lücken berfuchten, sie zum Berlassen des Schachtes zu los durchgeführt. Die Alpine Montangeſellſchaft   bewegen, mit Pfuirufen verjagten. In der glei hat jede Verhandlung mit den Streifenden abchen Nacht sind auch mehrere Brände im Berg­gelehnt, sie hat sich aber unter dem Druce der wert ausgebrochen, die aber bald gelöscht werden Voltsmeinung bereit erflärt, den eingeschlossenen fönnten. fühlungnahme mit Italien   Bergarbeitern die Versorgung mit Lebensmitteln Man ist um das Schidjal der in den Schacht

aus.

zu bewilligen. Es fahren in der Abrüstungsfrage von eingeschlossenen Bergarbeiter sehr besorgt, da in Bergarbeiterfrauen in den Schacht, um ihre folge der schlechten Luftzufuhr und der mangeln um London  , 13. September. In politischen Krei Männer mit Lebensmitteln zu versehen. Für die den Nahrung Krankheiten ausgebrochen fen Großbritanniens   ist man der Anschauung, daß ledigen Bergarbeiter wird aus gesammelten sind, deren feuchenartige Ausbreitung man be es nach den französisch  - englischen Unterredungen Lebensmitteln, die bezeichnenderweise von den fürchtet. Der Streik hat übrigens bereits eine anfangs der nächsten Woche in Paris   zu einem Kaufleuten und Bauern der Umgebung reichlich schwere wirtschaftliche Folge nach sich gezogen weiteren Austausch der Ansichten zwischen Eng  - gespendet werden, Proviant bereitet. Die große Papierfabrik in Judenburg   hat land und Italien   in Rom   fommen werde. In Fohnsdorf   liegt die Führung des heute die ganze Belegschaft entlassen, da sie wegen. Daily Telegraph  " zufolge wird der Präfi- Streites in den Händen des freigewerkschaftlichen| Stohlenmangels den Betrieb nicht weiterführen dent der Abrüstungskonferenz en de rjon mor- Betriebsrates. Die freien Gewerkschaften haben tann. gen in der britischen   Hauptstadt eine Zusammen- dort die Mehrheit. In der Nacht zum Mittwoch funft mit dem amerikanischen   Bevollmächtigten Norman Davis haben, bei der die Abrüstungs­frage erörtert werden soll.

Eine politische Jagd

Budapest  , 13. September. Die ungarischen

Handelsbilanz für August 1933 mit 18.4 Millionen aktiv Jänner bis August 1933: Passivum von 45.3 Millionen.

Winterhilfe mit Eintopfgericht

Hitlers Arbeitslosenhilfe: Zwangsbettelel

Die Arbeiter und die Bauern sind, so meinte Genosse Hampl, durch das Interesse verbunden, daß sie beide für ihre Arbeit einen angemessenen Preis verlangen. Der Arbeiter will dafür, daß er Werte schafft, einen anstän digen Lohn und dem Bauern gebührt ein jolcher Preis der von ihm erzeugten Pro­dufte, daß er leben und seine Steuern bezah len fann. Der Bauer hat, das ist hier schon oft und oft gesagt worden, ein Le. bensinteresse an einer faufträf tigen Arbeiterbevölkerung. Kann die Arbeiterschaft nur wenig Mehl, Fleisch, Butter und Eier taufen, jo fallen die Preise der landwirtschaftlichen Artikel. Gerade das Sinten der Weizenpreise in den letzten Wochen follte den Bauern eine Lehre sein. Je auta r- fer unsere Ernährungswirtschaft wird, d. h. je mehr wir dazu gelangen, un­sere Nahrungsmittel im Lande zu erzeugen, je weniger wir davon aus dem Auslande ein

Blätter melden, daß Bundeskanzler Dr. Doll­  fuß den ungarischen Ministerpräsidenten Julius Mitte Feber hat die Primadonna in einem die Sammlungen durchgeführt werden, soll sich führen, desto wichtiger der innere Gömbös zu einer in der ersten Hälfte des Interviem gejagt, jie garantiere, daß die Ar die gesamte Bevölkerung mit einem Eintopf Markt für das Wohl und Oktober in den Forsten von   Mürzzuschlag statt beitslosigkeit in sechs Wochen abgeschafft sein gericht begnügen und das dadurch Ersparte unserer Bauern. Wenn der nichtland­findenden Jagd eingeladen habe. Die Jagd wird würde, wenn sie die alleinige Macht befäme. Dem wohltätigen Zwed zuwenden. Den Beamten wirtschaftliche Teil unserer Bevölkerung kauf hom 7. bis 9. Oktober dauern. Außer dem Seither ist Hugenberg schon lange ausgeschifft und Angestellten werden die Beiträge abgezogen schwach ist, dann müssen die Preise sinken. Ministerpräsidenten   Gömbös werden auch und Herr Sifler konnte sich nach Herzensluft werden, Inhaber von Bank- und Postipartas- schwach ist, dann müssen die Preise sinken. Innenminister Keresztes   Fischer ausleben. Seine großmäulige Versprechung hat senfonten werden aufgefordert" werden, einen Dann hilft auch das altbeliebte Mittel der und Außenminister Kanha, von österreis er nicht wahr gemacht, dafür ist er jetzt damit Beitrag von ihrem Konto abbuchen zu lassen, Bollerhöhung nicht, trop hoher Zölle gibt es chischer Seite einige Mitglieder der Regierung beschäftigt, die betrogenen Voltsmassen sein Ver- außerdem wird eine Straßenlotterie dann niedrige Preise. Seit Jahren predigt es sowie auch First Starhemberg an der sagen mit dummen Phrasen vergessen zu veranstaltet werden. Die Vergnügungsstätten der schlesische Landwirt Alfred Rosma­machen. Jagd teilnehmen. follen Freifarten für Eriverbslose zur Ver- nith den Bauern, daß eine wohlhabende Swar geben die amtlichen Stellen an, die fügung stellen, ferner werden sie den Reinertrag Bauerntlasse eine fauffräftige Arbeiterschaft Arbeitslosenziffer fei schon um zwei Millionen eines Abends abgeben müssen. Dafür werden gesunken, doch ist es flar, daß diese Meldung diese Vergnügungsstätten im Rundfunk bekannt zur Voraussetzung habe, ohne daß man es ihm in seinen Berufskreisen geglaubt hat. Jetzt den Tatsachen nicht entspricht. Dafür brachten gegeben. wir vor kurzem Beweise. Herr   Hitler sprach anschließend über ,, natio- haben die Agrarparteien durch ihre arbeiter­Ein neuer Winter naht. Er birgt Gefah nale Solidarität", die er der internationalen, feindliche Politik die Bauern in eine Not­ren nicht nur für die Millionenmasse der Ar margistischen" gegenüberstellte. Er mußte einge lage gebracht, aus der sie mit den Mitteln Nach dem Bericht des Statistischen Staats beitslofen, die bei gekürzter Unterstüßung ein stehen, daß es mit der Freiwilligkeit der neuer der alten Agrarpolitik nicht hinaustönnen. amtes betrug die Einfuhr im reinen Warenver clendes Dasein führen, sondern mehr noch für dings verlangten Opfer nicht weit her ist, trop Die beiden Agrarparteien hätten alle lehr( Gesamteinfuhr ohne Edelmetalle) im August die Regierung, die den Bierjahrsplan.   Hitlers dem aber wiederholte er bis zum Ueberbruß die Ursache ihre Politik zu revidieren. Sie 1933 425,703.000( im Auguſt des Vorjahres ebenso vergessen hat, wie die anderen angefün- Phrase von der Volksgemeinschaft. Marristische Solidarität: das war der haben mit ihrer Zollpolitikvoll­482,169.000, die Ausfuhr 444,084.000 digten Wirtschaftsmaßnahmen. ( 510,069,000). Die Handelsbilanz für den Die Angst vor dem Winter hat Herrn Kampf um das Recht auf Arbeit, der Kampf tommen Schiffbruch erlitten. Frü­reinen Warenverkehr ist also mit 18,381.000 Göbbels zu einer neuen Propaganda- Tat veran- um die Arbeitslosenversicherung, also auch der her haben sie den Bauern eingeredet, daß sich aktiv( gegenüber einem Altivum von 27,900.000 laßt. Er hat gestern eine Tagung einberufen, Rampf um die menschliche Würde. Nationale angemessene Preise nur durch hohe Zölle er im August des Vorjahres). Edelmetalle für auf der er in beredten Worten auf die unbe Solidarität": das ist Wohltätigkeit unter Zwang, reichen lassen sie haben ihre Zölle, aber Münzzwecke wurden im August für 219,517.000 dingt zu leistende Silfe für die Erwerbslosen das ist ein Eintopfgericht, eingemacht mit alber- niedrige Preise. Die Agrarier haben, an der   eingeführt; die Ausfuhr von Edelmetallen er- hinwies und ein Winterhilfswerk an- nen Bhraſen. Wahrhaftig, eindringlicher konnten freien Marktwirtschaft einer tapitalistischen fündigte. Die Regierung, habe den Plan gefaßt die Gefängniswärter des   deutschen Volkes, die es Bodenkultur festgehalten, jetzt hat sie die reichte lediglich einen Betrag von 137.000. man höre und staune!, Sammlungen durch gleißende Versprechungen besiegt haben ,, freie Marktwirtschaft ins Chaos Für die ersten acht Monate 1933 er­gibt sich für den veinen Warenverkehr folgendes zu veranstalten. An den Sonntagen, an denen ihre Ohnmacht nicht offenbaren. geführt und sie rufen nach dem Getreide­Bild: monopol. Die Ereignisse aber werden sie wei­ausgeschlossen. Der zweite Zeuge ist der Frakter belehren und die Erkenntnis ist auf dem tionssekretär der nationalsozialistischen Reichs- Marsch, daß zu einem Getreideein­tagsfraktion,& reuer, der britte ein führender fuhrmonopol die Planwirtschaft der Getreideproduktion im In­österreichischer nationalsozialistischer Funktionär namens Frey.

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Vor dem Reichstagsbrand­prozeß

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Einfuhr 3.621,202.000( i. 2. 4.987,143,000). Ausfuhr 3.575,900.000( i. 23. 4.759,067.000). Die ersten acht Monate 1933 weisen also ein Passivum unsere Handelsbilanz von 45,302.000 Ke auf: in derselben Zeit des Vorjahres betrug   Leipzig, 13. September  .( Inpreß.) Wie wir das Passivum 228,076.000. erfahren, sind als Hauptbelastungszeugen für den Es ist selbstverständlich, daß diese Zeugen" lande treten muß, wenn die Bauern nicht Rechnet man noch die Einfuhr von edlen   Leipziger Reichstagsbrandprozeß ausgesuchte Na­als Funktionäre einer Partei, die ein Lebensinter- vollkommen ruiniert werden sollen. Wenn die Metallen für Münzzwede hinzu, die 292,327.000 tionalsozialisten vorgesehen. beträgt, während die entsprechende Ausfuhr Gegen den   kommunistischen Reichstagsabge effe daran hat, die Wahrheit über den Reichstags- arbeitenden Bauern ihre wirklichen Lebens­nur 68,169.000 ausmacht, so ergibt sich für ordneten   Torgler soll zunächst der national brand zu vertuschen, völlig unglaubwürdig find. und Daseinsinteressen vertreten wollen, dann die ersten acht Monate 1933 in der Gesozialistische Reichstagsabgeordnete Rarwahnte Sie werden nur das aussagen, was ihnen durch müssen sie die beiden Agrarparteien zum Auf­iamthandelsbilanz ein Passivum von als Belastungszeuge auftreten. Sarmahne wurde das Propagandaministerium vorher einererziert geben ihrer fapitalistischen Wirtschaftspoli it zwingen, die im Interesse von   Banten, Spiri 269,460.000. im Jahre 1925 aus der Kommunistischen Partei worden ist.