Nr. 247
Samstag, 21. Oftober 1983
Wer sind die Reichstagsbrandstifter?
Bon Andreas Riebiling.
Wie ich van der Lubbe kennen lernte. Das deutsche Proletariat stand vor dem schwersten Wahliampf, den es je durchzufechten hatte. Hitler hatte am 30. Jänner 1933 fattife schon die unbeschränkte Macht in Händen. In jenen Kreisen, die besonders in Berlin immer aftiv waren, wurde schon hin und her erörtert, die proletarischen Wählermassen im letzten Augen blid auf die Liste 2( Sozialdemokratische Partei ) zu konzentrieren. Der Parteigeist ließ bei den fommunistischen Funktionären aus Prestigegründen die einheitliche Parole nicht zu. In einem Lokal in der Alexandrinerstraße gegenüber lag -
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Genoffen! Genoffinnen!
In
jeber Beffiebsversammlung. jeder Gewertschaftsversammlung. jeber Genossenschaftsversammlung jeber Wählerversammlung, jeder Frauenverfammlung. jeber politischen Bersammlung, jeder Versammlung oder Sigung einer proletarischen Organisation follt Ihr für die
ſozialdemokratische Parteipreſſe
intensivite Werbearbeit leiften
der Nazisturm 84 fanten vicle attiv tatige Aufruhr. Das Sturmlofal glich su jeder Tages- ich feststellen, daß dieser van der Lubbe ein gan; mal den SA- Mann Kurt Schön, den Usinger
Bopoff war. Vielleicht stellt man diesem Zeugen Lulatsch" vor, der hat diese Größe.
Es wäre noch eine dankbare Aufgabe festzustellen, ob der Schriftsetzer Thaler diese von mir genannten Attentäter kennt und den Keller vom Bayernhof Hellmer des Meineids zu überführen. Denn es ist vollständig ausgeschlossen, daß ein Mensch in der zerfetzten Kleidung eines van der Lubbe überhaupt in den Bayernhof eingelassen wird, wo er doch an mehreren Portiers hätte vorbeilaufen müssen, ehe er zu den geheimen Beratungen mit Torgler , Münzberg und den
macherhandwert seit mehr als einem Jahre be trieben, hier auch den van der Lubbe aufgegabelt haben, der bestimmt mehrere Tage hier genäch figt hat und als Mittellofer leicht zugänglich war. Es ist noch besonders erwähnenswert, daß Rote Hahn",„ Nurmi" und der Uringer Qulatsch bei dem ersten Fadelzug, mit dem das Hitler den Reichstag in Brand gesteckt haben und daß regime in Berlin seinen Sieg feierte, der„ rote" der ganze Sturm geraubt und geplündert hat!" Hahn, Nurmi und Schön an der Spitze des Diese Schreie waren von unbeschreiblicher Wir- Demonstrationszuges durch das Brandenburger ung auf die Zuschauer. Es war klar, daß diefer Tor marschierten und der Rundfunkansager- Mann beseitigt werden sollte, weil er geplaudert nach den Zeitungsberichten den roten Hahn batte und zuviel weiß. Einige Frauen schrieen mit seinen 3. b. V. Kameraden als den Helden und ballten die Fäuste. Schon wollte die SA. der siegreichen deutschen Revolution" feierte. Das gegen uns vorgehn, da kam ein Trupp SA Leute ist verwunderlich, weil diese drei Gesellen drei schwarze Husaren genannt) und prügelte auf all verschiedenen Stürmen angehörten. und jeden los, der sich noch auf der Straße aufhielt. Ich flüchtete in ein Haustor mit einem Einige Schlußbemerkungen. Bewohner des Hauses, schloß und riecelte es ab. Betrachtet man nun die Prozeßkomödie vor Im SA- Sturm 84 war die nächsten Tage dem Reichsgericht in Leipzig und Berlin , so muß Proleten zusammen, um unter gemeinsamem Schutz die Wahlvorbereitungen durchzuführen. ſtunde einem Ameisenhaufen. Interne Zwiftigtei anderer geworden ist. Nach seinem mir gegen Sier lernte ich an dem Sonntagmorgen vor ten wurden ausgetragen und geschlichtet. Doch über gemachten Geständnis wollte er im Reichsdem Reichstagsbrand van der Lubbe kennen. schien die gesamte Sturmmannschaft einig in der tag auf den Polstern der Wandelhalle schlafen. Da er schwer verständlich war, verwies man ihn Auffassung, daß dem„ Chemnizer" recht ge- Seinen Mantel und seine Jade hatte er so zu an mich, der den Dolmetscher abgeben sollte. Er schehen sei. sammengelegt, als wenn sie zum Kopfkissen bemachte den denkbar schlechtesten Eindrud. Aeußer- Der„ Chemnißer" war das Objekt des oben mußt worden wären", wie der Untersuchungs lich vollständig heruntergekommen, hatte er auch beschriebenen Strafgerichts. Er gehörte dem richter, Reichsgerichtsrat Vogt vielleicht ohne für unsere Tätigkeit( Flugblattverbreitung etc.) Sturm faum ein Jahr an, hatte sich aber ver- die Bedeutung dieses Sages überlegt zu haben überhaupt fein Interesse. Sonst schien er ziem möge seines großen Mundwerks eine gewisse bekundete. Wenn ich diese Frage in den Vorlich flar. Seine Worte in holländischer Sprache Sonderstellung angemaßt. Von keinen Hemmun dergrund stelle, so verflechte ich sie mit der zwei mit ostfriesischem Platt vermischt, waren immer gen angekränkelt, hatte er die Bewohner des gan ten, von Kriminalkommiffar Seiffig ausgefpro noch schwer verständlich. Er flagte mir, daß er sen Bezirks für die SA abgeschnorrt. Gut effent denen:„ Ein Rätsel bleibt, wie ein Mann aus Bulgaren " gelangen fonnte. fein Geld habe und solches bei einer Matince in und trinken war ja bei diesen Landsknechten die sich heraus für zehn bis fünfzehn Mark Kohlen- Wir wissen im voraus, daß der Verhandder Volfsbühne am Bülowplatz zu bekommen Hauptfache und kein Geschäftsmann wagte es, die anzünder lauft und sich mit hungrigem Magen lungsleiter, Senatspräsident Dr. Bünger seine hoffe. Ich machte ihn darauf aufmerksam, daß Nazistrolche abzuweisen. Es gab Hunderte von obdachlos durch die Berliner Straßen schleppt." vorgeschriebenen Wege geht, gehen muß, will er unmöglich in diesem Aufzug seine ausge- Fällen, in denen Lebensmittelgeschäfte geplünier flaffen Widersprüche, die nur van der er nicht plötzlich von der Bildfläche verschwin fransten Hosen waren vom Senic aus etwa 15 Dert wurden, weil der SA - Bettler abgewiesen Lubbe aufklären kann. den. Wir wissen aus Erfahrung, daß in Hitlers Zentimeter lang aufgegriffen über die Straße worden war. Dieses Spezialgebiet hatte der Aber er fann es nicht, denn van Deutschland kein Mensch in dieser Angelegenheit und in die Volksbühne gehen könne und veran Chemnißer" zur vollsten Zufriedenheit seiner der Zubbe ist nicht mehr Herr feines sprechen wird, wenn ihm sein Leben, Weib und lagte ihn, mit Nadel und Faden wenigstens diefe Sturmfameraden beadert, bis er nach der Macht Willens. Sind lich ist. Aber wir wissen auch, daß die Sosenwund: zu heilen. Dann sah ich van der übernahme Hitlers in die Hilfspolizei eingereiht ländische BPsychiater einbringen, wenn ihnen Ge- cine arce erkannt und sich ihr Urteil gebilIn dieses Geheimnis fönnen höchstens aus Weltmeinung schon jetzt den ganzen Prozeß als Lubbe in den nächsten Tagen nicht wieder. worden war trotz eines langen Borstrafen Zwei Tage nach dem Reichstagsbrand wurde registers, das er auf dem Kerbholz hatte. Langelegenheit gegeben würde, van der Lubbe einige det hat. ich plötzlich von dem Kriminalkommissar Seissig Gewohnheiten heischen Befriedigung. So hatte Seit zu betreuen. Der Polizeiwachtmeister Bogun Deshalb glaubte ich meine Pflicht zu tun, und einem Assistenten aus meiner Wohnung geder„ Chemnißer seine Quellen nicht versiegen will einen Menschen in der Größe von 183 bis noch in letzter Stunde die in meine Kenntnis holt und während wir mit der Untergrundbahn laffen und für seine eigene Tasche weiter requi- 184 3entimeter( wie genau doch ein Beamter gestellten Tatsachen der Oeffentlichkeit zu überzum Polizeipräsidium fuhren, wurde meine Woh riert". Das konnte nicht verborgen bleiben; des auf Willimeter schäßen kann!) aus dem Portal geben. Das Schloß vor meinem Munde konnte mung nach Strich und Faden durchsucht. halb kam das besagte Strafgericht über ihn. II des Reichstagsgebäudes haben stürzen fehen; auch nur durch meinen Grenzübertritt geöffnet Im Vernehmungszimmer erfuhr ich den Das erzählte uns ein aus diesem Vorfall fann aber nicht genau sagen, ob es der Bulgare werden. Grund meiner Verhaftung. Ich stand im Ver- fahnenflüchtig gewordener SA- Mann, dessen a dacht der Mitwisserschaft oder Beteiligung am Eltern die brutalen Ausschreitungen mit angeReichstagsbrand. Jedenfalls aber sollte ich Befehen hatten. Auch weihte er uns in die verschie ziehungen zu van der Lubbe gehabt und ihm die densten Geheimnisse des Sturmes 84 ein, verriet öffentlichen Gebäude gezeigt haben. Nach etwa uns auch, daß die vom„ Chemnitzer " ausgestoßedrei Stunden wurde van der Lubbe mir gegen nen Verdächtigungen ein offenes Geheimnis der übergestellt. Der Mann war faum wiederzuer- Wissenden sei. Seine Andeutungen haben wir tennen. Er machte den Eindruck eines Schyvach nach mühseligen Nachforschungen voll und gan; finnigen. Seine frühere Lebhaftigkeit war verbestätigt gefunden. Hier das Ergebnis. schwunden. Kommissar Heissig fragte ihn aus und binter mir stand der Regierungsrat Diels( heute Chef der Geheimen Staatspolizei), auf den Lubbe Der rote" Hahner heißt wirklich Hahn bei jeder Beantwortung immer erst einen ge - hat seit Jahren ein bestimmtes Rollkommando quälten Blick warf. Seine Antworten waren nur vom Mordsturm 33 in Charlottenburg geführt, auf Nein oder Ja beschränkt. Vollständig zusam das gefürchtetste aller sechs Berliner Standarten. mengefnidt saß er da, bei jeder Frage seine zweimal wurde er vor das Schwurgericht geStirn in Falten zichend, als wenn eine unsicht ſtellt wegen Todschlages und immer standen ihm bare Macht ihn dirigiere. Und als ich, über die genügend abkommandierte Entlastungszeugen zur Ein ungeheurer Jubel erhob sich auf diese ses Häuschen Elend erbittert, die Frage an ihn Berfügung, so daß selbst der gewissenhaftefte Berkündigung. Also: ist es wahr? Zu Ende? stellte, wie er dem deutschen Profetariat einen Richter nicht umhin fonnte, mangels ausreichen Napoleon - geschlagen! solchen Tort antun fonnte, antwortete er, indem der Beweise für Freispruch zu votieren. Nach er sich zusehends zusammenris:„ Ich woll nur unseren Erkundungen ist Sahn auf Vorschlag des Schatten, Geschichte. Die Fenster der Stadt leuch door floope".( Ich wollte mur dort schlafen.) Grafen Helldorf von einer nicht festzuUeber dieses Wort habe ich später oft und stellenden Instanz mit dem Auftrag betrant worteten auf, Kerzen, Lampen und Laternen kündeten der Nacht, daß eine neue Geschichtsperiode heranbiel nachgedacht und als der Kriminalfommissar den, durch Brandstiftungen öffentlicher Gebäud Seissig in meiner Vernehmung von Kohlenan die Volksgemüter zur Siedehiße zu bringen und gebrochen fei.„ Eine Epoche der Freiheit", meinzündern im Einkaufswerte von fünfzehn bis damit den letzten Schlag gegen die" System" ten die Sieger. Aber mit dieser neuerworbenen Freiheit war es so, daß selbst die Fensterbeleuch wanzig Mark sprach, erwiderte ich ihm: Das Republik als eiserne Nonvendigkeit plausibel zu Geld hätte van der Lubbe sicher für seinen Ma machen. Die genaue Zahl der bei den Brand tung nicht ohne Regierungserlaubnis stattfinden gen verwandt wenn er es gehabt hätte! Stiftungen Beteiligten ließ sich nicht feststellen. tonnte, eine Deputation der„ besten Bürger hält Einwandfrei aber läßt sich beweisen, daß von Brags" mußte erst die Genehmigung holen, um Wie wir auf die Spuren der Brandstifter kamen. 25. Feber 1938 der„ rote" Hahn mit den die Kerzen und Laternen in die Fenſter ſtellen zu fönnen. Behördlich genehmigte Freude über den Sturz Napoleons . Ja, die Geschichte martet waren, nacht auf die Straßen herausgefärzt,
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Der rote Hahn"," Nurmi“ und„ Lulatsch".
Nach mehrmonatlichem unfreiwilligen Aufent- Männern Nurmi" und dem„ Uinger Lulatfch" halt in den Konzentrationslagern Spandau , zusammengearbeitet und dann den Reichstag in Oranienburg und Naugard kam ich los. Ich war Brand gesteckt hat.
Vor hundertzwanzig Jahren.
Die große Völkerschlacht bei Leipzig .
Am 21. Oftober 1813, einem Donnerstag, abends, waren die Straßen Prags wirr und laut: Extraausgabe! Oberpoftamtszeitung- Extraausgabe!" Die Vorstellung im Theater wurde unterbrochen und einer der Schauspieler, das frischbedrudie Papier in der Hand, verfündete mit bebender Stimme dem Publikum: Meine Herrn, einen Moment... es ist etwas überaus Großes geschehen... eben jetzt kam die Extraausgabe. Napoleon geschlagen! Die französische Armee bei Leipzig vernichtet
An diesem Abend war Napoleon Gewesener,
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schierte bereits Metternich entgegen, dem Manne,
nicht mutlos; doch auch beherrscht genug, nicht Nurmi" ist ein ehemaliger Bankbeamter der das Turnen, als staatsgefährlich", vermit dem Kopf gegen eine Wand zu rennen. Aber aus Königsberg in Preußen namens Krüger bot. Auch Freitag abends sah man nur frohe auch nicht zu feige, die Flinte ins Korn zu wer- und seit Jahren Nazi. Seinen Spitznamen hat Gesichter. Die Bürgergarde zog unter Fackelschein fen. Raum zwanzig Schritt von meiner Woher daher, weil, er als der schnellste bei allen durch die Straßen, alles sang. Bis in die späte nung liegt ein Nazi- Sturmlokal des SA- Stur Naziaktionen war. Bei irgendwelchen Provola- Nacht wogte das freudig erregte Menschenmeer mes 84. Der Inhaber- Urbahn hatte frütionen 3. b. V."( zur besonderen Verwendung) in den Straßen.
her jahrelang seine Kneipe den Kommunisten zur zugeteilt, hat man ihn bei allen Zusammenstößen Und wer es sonst nicht hätte glauben wollen, Verfügung gestellt. Mit der wachsenden Ston- bemerkt. Sicher ist auch, daß er mit den verwerf daß eine ene glückliche Epoche" herangebrochen junktur war der Budifer Urbahn schnell ein lichsten Mitteln arbeitete. So schoß er im Jul: sei, der fand es amtlich bestätigt in der„ Kaiserwaschechter Nazi geworden. Eines Nachts, an 1932 auf einen von der Prenzlauer Promenade lich- Königlich privilegierten Prager Oberpostfangs Juli, wurde die ganze Alexandrinenstraße abfahrenden mit Kameraden seines Sturmes 80 amtszeitung", denn da las man: durch ein Geschrei aus dem ersten Schlaf geweckt. besetzten Autobus und traf einen Zuschauer tödStraßenauflauf zur mitternächtlichen Stunde ist lich. Nur zu dem Zweck, die kommunistischen auch in einer Millionenstadt etwas nicht alltäg Gegner des dortigen Bezirkes unschädlich zu liches. Auf der Alexandrinenstraße spielte sich ein machen. Wenn die denunzierten Führer des feltsames Schauspiel ab. Ein Mensch, nur mit Rampfbundes gegen den Fascismus" nicht ein einem Hemd bekleidet, wurde mit Gummifnüp wandfrei ihr Alibi hätten nachweisen können, pelhieben durch die Straßen gejagt und schrie würde dieser Schurke obsiegt haben. Zwei Mo aus Leibeskräften Zeter und Mordio. Bald brach nate später erschoß er zwei von einem Demoner zusammen, um sofort wieder von einer Schar ſtrationszuge heimkehrende Kommunisten aus dem SA- Leute emporgezerrt und weiter verprügelt Sinterhalt zwischen Spandau und Siemensstadt . zu werden. Unmenschlich hieben sie auf den Geflisfentlich schob man zwei arbeitslose SA Wehrlosen ein. Ab und zu schnappte ich Worte Leute vor, die auf Befehl eine mehrwöchige Unauf von Reichstagsbrand", Wortbrüchiger", tersuchungshaft auf sich nehmen mußten, um den Angeber"," Spion" und dergleichen, die in der wirklichen Täter- Nurmi" zu deden. Krü Erregung von den prügelnden Nazihelden aus ger war vom 25. bis 28. Feber in der 3. b. V. gestoßen wurden. Das interessierte mich und Unterkunft Voßstraße beim Reichstag fom. so schnell mich meine Beine trugen, war ich bei mandiert.
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zösischen Einzelposten vor sich treibend. Ich hielt das Haus geöffnet und erquickte die Befreier vom Franzosenjoch nach Möglichkeit mit Speise und Trank; die später Nachdringenden konnten nur mit Brunnenwasser regaliert werden. Da forder. ten einige Geld oder Geldeswert, wofür sie sich schon Lebensmittel verschaffen wollten.( Die erste Schadloshaltung"). 3unächst möchte ich die Taschenuhr herausgeben, meinte der
Eine.( Jept gewinnt das Leben seinen Reiz!")
Ich entfloh die Treppe hinauf und verschloß die Saal- und Stubentür. Einige mir nach, sprengten mit Kolbenstößen die beiden Türen, drangen ins Wohnzimmer und plünderten.( ,,... Auf leben aller Tätigkeit, Gedeihen aller nüßlichen Gewerbe.") Mehrere wertvolle Gegenstände waren verschwunden( ,,... die Sicherheit des Beyes...") meinem Lehrling hatten sie ein zu sammengebundenes Paket mit seinen besten Kleidern und Leibwäsche entwendet."(„ Die Jugend gewinnt ihre Hoffnungen!"?
Auch ein zweiter zeitgenössischer Bericht ent chrreiches:
„ Die Leichname der verstorbenen Soldaten wurden abends gewöhnlich aus den Fenstern der Kirchen und Säle, welche zu Lazaretten eingerich
wo man jie suderweise auflud und auf die e- gräbnispläne fuhr. Mit meinem Freunde Petiscus ging ich einmal hinter einem solchen Leichenfuder her, und wir glaubten zu bemerken, daß in einem der daraufliegenden Soldaten, dessen Ropf bervorstand, noch Leben sei, namentlich die Pippen bewegten sich. Wir hielten daher den Fuhenn an und sagten ihm von unserer Wahrnehmung. Er ging mit uns an das hintere Ende 1.3 Wagens, ließ sich den Kopf zeigen und schlug zu unserem Entseyen mit dem in der Hand baberden Spaten dem Leichnam zweimal über den Hals, worauf er grinsend sagte: So! Wenn er noch nicht tot gewesen ist, so ist er es nun gewiß!" ( Dr. F. S. Lucius.)
„ Die vergangenen Tage waren die erste Schadloshaltung für eine lange Reihe jorgenvoller Jahre; die Morgendämmerung einer neuen und besseren Zeit. Jest endlich kann jeder So brachte das Zeitalter des rechtmäßige Bürger wieder frey Athem schöpfen, jest gewinnt Genusses" der Peurgeoisie über die bunder is das Leben seinen Reiz, die Jugend ihre voff- tausend gemeine" Leichen der Arbeiter- und nungen, das reife Alter die Sicherheit des Be Bauernsöhne bei Leipzig heran. Auch Tausende sizzes, das höhere den beitern Blid auf das Schick aus Böhmen fanden in diesen Tagen Lei Leipzig sal der Kinder und Enkel wieder. Dieser den Tod, kämpfte doch eine ganze böhmische Sieg ist der llebergang aus einem Zustande des Armee" für Staiser und Vaterland. ll rdings Leidens, der Entbehrungen, der Demütigungen, der blieben die braven Soldaten" auch nicht unbeBerrüttung aller gesellschaftlichen Verhältnisse. lohnt, sie befamen ein faiserliches Manifest zu der qualvollsten Ungewißheit der Zukunft, in einen lesen, das, wie es sich bei solchen Gelegenbeiten Zustand der Ruhe, der Sicherheit, des rechtmäßigen ziemt, etwas umfangreich gehalten war, und ein Genuffes, des Auflebens aller Tätigkeit, des Ge Jahr darauf, am 18. Oftober 1814, deihens aller nüßlichen Gewerbe, der Befestigung wurde den Soldaten Prags eine aller Bande, die das bürgerliche Leben zufammen doppelte Löhnung ausbezahlt und halten."( 25. Oftober 1813). So sah es die„ Oberie ein Seidel Wein dargebcacht." postamtszeitung". Wenn auch nur auf der Kleinseite, die vom rech Doch in Wirklichkeit vakten diefe Erwägunten Ufer erhielten nichts. Doch die im Hause abre in der Welt herumgetrieben und ist in gen nur für die besten Bürger", oder, wie der Zum halbgoldenem Stern" herausgegebene Berlin bei dem SA- Sturm 80 gelandet, wo ihn Franzose sagte, für die„ citoyens actihs"( so Kaiser und Königliche Prager Neue Zeitung" Nurmi" zu seinem willfährigen Werkzeug ge- hießen damals die Nichtstuer), doch nicht für die wußte noch über eine Woche lang zu berichten, macht hat. Zulegt wohnte er in Berlin- Weißen übrigen, für die citoyens passihs", wie man wie sich die glanzvollen Siegesfeste, Mastenbälle, see. Im Rauschzustand am Antonplatz hat er sich die Arbeiter bezeichnete. Denn hören wir nur Tanz- und Feierabende, Soirés und dergleichen oft gerühmt, die Brandfadel im Reichstags an, was ein gewiffer Friedrich Hofmeister aus abgespielt haben, die am Hofe Seiner Majestät, gebäude richtig gehandhabt zu haben. Es ist nicht Leipzig berichtet: Franz I ., in Wien abgehalten wurden zur Ehre ausgefchloffen, daß Nurmi und Schön, die in der Gegen 12 1hr famen querit zwei pommer des Kaisers, der bei Leipzig siegreich geblieben Tröbelstraße bei den Asylisten ihr Proselyten- sche Füsilierbataillone, von Norden her, die fran war." Dr. Máté Teles.
dem Zuschauerzug, der die Prügelprozedur durch Der, singer Qulatsch" heißt Sturt Schön, die Hollmannstraße begleitete. An der Ecke der ist ein gebürtiger Oberschlefier aus dem Streise Alten Jakobstraße brach der Deliquent erneut Streuzburg und hat mal das Schreinerhandwert usammen und blieb liegen. Es war zum Er- erlernt. Seit seiner Lehrzeit hat er sich drei barmen, den so viehisch behandelten, aus Nose and Mund blutenden Menschen auf der Straße röcheln und wimmern zu hören.
Ein SA- Mann wird geprügelt. Blöglich, wie von unsichtbaren Händen hoch geriffen, sprang der Halbnackte auf und wie ein Wahnsinniger schrie er:„ cut foll die Seffent lichkeit alle, alle, sollen erfahren, daß der
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