Nr. 256

Donnerstag, 2. November 1988

Der Vertrauensmann

Seite 3

Sittlichkeitsverbrecher... Hugenberg- journaliſt Tribüne

und

als Zeugen des Oberreichsanwalts gegen Torgler

Berlin , 1. November. In der heutigen Ver- schildern wolle, der die irregeführten Arbeitermassen handlung im Reichstagsbrand- Prozeß wurde als vor seinen Wagen spannt, um Karriere zu machen. erster Zeuge der Kriminalassistent pie ver. Dieser Typ war für ihn Torgler. nommen, der am Vormittag nach dem Brand bei Der Vorsitzende hält Zimmermann dann Torgler eine Hausdurchsuchung vornahm und vor, daß er das angebliche Gespräch erst am anvesend war, als Frau Torgler zweimal 6. Oktober der Behörde mitgeteilt hat. Dr. Sad telephonisch angerufen wurde. Spie sagt aus, stellt fest, daß nach dem Reichstagebrand in ganz baß er beidemal weibliche Stimmen ge- Deutschland das Wort Fanal umgegangen ist, und hört habe. Während Torgler aussagt, daß er daß der Reichstagsbrand das anal zum Bür­an jenem Vormittag seine Frau angerufen hat, gerkrieg fein sollte. Aber gerade dem Zeugen, behauptet piet, daß dies unmöglich sei, da er als Journalisten soll es nicht eingefallen sein, daß dies gehört haben müßte. Torgler das Wort gebraucht hat?

Frau Torgler als Zeugin

-

zweimal

Zeufe Kunzack wegen Sittlichkeitsverbrechen verurteilt

Torgler : Gerade ich mußte die damalige poli­tische Situation genau kennen und gerade für mich Es wird hierauf Frau Torgler vernom- wäre es der größte Irrsinn gewesen, wenn ich nicht men. Auf die Frage nach den Telephongesprä alles getan hätte, um ein solches Attentat mit allen then antwortet fie, daß ihr vor 9 Uhr früh von mitteln zu verhindern, weil ich wissen mußte, daß Frau Caspar und Frau Sühne mitgeteilt diese Aktion große politische Auswirkungen gegen wurde, daß bei ihnen Polizei gewesen sei, Sie die PD. haben mußte. habe darauf gesagt, daß sie denselben Besuch hätte. Frau Torgler fagt weiter, der Zeuge Spies irre in der Zeitangabe für das zweite Gespräch. Es sei um 9 Uhr gewesen. Um 11 Uhr fei die Polizei längst weg gewesen. Ihr Mann habe zwischen 9.30 und 9.45 angerufen und da Nach einer Verhandlungspause wird der Berg­habe sie ihm schon gesagt, daß die Polizei dage­wesen sei. Die Beamten seien also zu dieser Zeitmann Sun; ad vernommen, dessen Vereidi. schon aus dem Hause gewesen. gung einstweilen ausgesetzt wird. Kunzad ist zweimal wegen Sittlichkeitsverbrechens, einmal wegen Meuterei und auch sonst vorbestraft. Runzad war früher bei der USPD . und feit der Verschmelzung bis Anfang 1932 in der KPD . Aus dieser wurde er Anfang 1932 ausgeschlossen. Während der illegalen Zeit der Partei hat er auch Sturierdienste geleistet.

Der Oberreichsanwalt versucht nun aus der Tatsache, daß Torgler manchmal bei Freunden übernachtet hat, weil er Befürchtungen wegen eines Ueberfalls durch Nationalsozialisten hegte, die Fol­gerung zu ziehen, daß Torgler in der Brand­nacht einen besonderen Grund hatte, nichi nach Hause zu gehen. Torgler beruft sich auf Zeuge habe sich dann daran erinnert, daß er seine frühere Aussage und fragt: Hält es denn der Oberreichsanwalt im polis auf einer Sonferenz in Düsseldorf im Jahre 1925 tischen Interesse Deutschlands wirklich mit einem Lubbe zusammen gewesen sei. Der Leiter für angezeigt, daß folche Aussagen hier wiederholt dieser Versammlung sei Heinz Neumann gewesen. Van der Lubbe habe sich bereit erklärt, die Ju­Vorsigender: Angeklagter Torgler , gendbewegung aufzubauen und später einmal verfallen Sie nicht in den Fehler von Dimis deren Zeitung zu übernehmen. troff. Wir wollen doch ruhig und fachlich bleiben."

werden?

Ein korrekter Beamter Als nächster Zeuge wird kriminalassistent

Monatsschrift

Sür Arbeiterpolitik und Arbeiterkultur.

Die Tribüne" unterrichtet den sozialistischen Ver trauensmann über dle aktuellen Probleme des internationalen Sozialismus. der Oekonomie und der Kulturpolitik. Jahresbezug 40. vierjährlich 10. Einzelheite 4. Bestellungen durch den Vertrauensmann, die Schriftenabteilun Prag II. Nekazanka 18.

möglich seien, sollte man zu Brandstiftungen. Volksbuchhandlung oder direkt durch die Verwaltung in gen übergehen. Jest segen Sie, von Brand­stiftungen habe er nicht gesprochen.

Zeuge: Das hat er nicht im Zusammenhang

gesagt, sondern für sich.

Behauptungen,

habe.

Was die Kommunisten treiben!

Sie verschachern ihre Genossenschaften an die tschechischen Nationalsozialisten.

die sofort widerlegt werden! daß er ihn aus seinem Büro im zweiten Stocivert unter dem Einfluß der Kommunisten und ist das Auf die Fragen Torglers e- lärt Runzad, Der Konsumverein Beela" in Prag steht des Karl- Liebknecht Hauses und aus Versammlungen Zentrum der kommunistischen Genossenschafts­lenne. in der Neuen Welt" im Jahre 1930 und früher propaganda in der Tschechoslowakei . Die Herr­schaften, die den Konsumverein leiten, haben stets im Saale der Neuen Welt gesprochen habe, u. 3v. boten, in der letzten Zeit haben sie freilich das Torgler : Ich stelle fest, daß ich nur einmal alles andere an revolutionärer Gesinnung über­1925, seitdem nicht wieder. Ich habe nie im Start- Fürchten gelernt. Das Vorgehen der Behörden Liebknecht- Haus ein Büro gehabt und mich nur sehr gegen einzelne nichtdemokratische Parteien hat sie felten vorübergehend in diesem Hause aufgehalten. aufgeschreckt, sie befürchten ähnliche Maßnahmen Zeuge: Ich wollte nur sagen, daß ich ihn gegen die kommunistische Partei und glauben, im Karl- Liebknecht- Haus, wo das Büro ist, getroffen daß dadurch auch der Konsumverein bedroht sein fönnte. Was tun sie nun? Sind sie gleich mutigen Revolutionären entschlossen, tropig der Gefahr entgegenzusehen und für ihre Genossenschaft tapfer zu kämpfen? Fällt ihnen nicht im Traume ein. Sie denken an nichts anderes als die Veela" zu verschachern und zwar an die Nationalsozialisten. Gehts nicht mit den Kommu nisten, wird es vielleicht mit den Nationalsozia listen gehen und ob Gottwald oder Klofáč macht ihnen wenig aus. Sie haben jahrelang gegen die Sozialdemokratie gehezt, ihren Leuten die So. zialdemokraten als den Ausbund alles Bösen hin gestellt und wozu das alles? Um eines schönen Tages mit klingendem Spiel in das Lager der tschechischen Nationalsozialisten hinüber zu mar­schieren. So endet die kommunistische Revolution.

Dr. Sad: Es ergibt sich aus einer Darstellung der Verwandten des Angeklagten Van der Lubbe, daß dieser im Jänner oder Feber 1925 gar niche in Düsseldorf gewesen fein tann.

Darauf wird als Zeuge der Kriminalaffistent Staned vernommen, der Kunzad wiederholt ein gehend über die Sprengversuche in der Wuhsheibe vernommen und das Ergebnis dieser Vernehmung protokolliert hat. Der Zeuge betont, Rungad habe mit aller Bestimmtheit auf die wiederholten Fragen immer wieder gesagt, er wisse ganz genau, daß die kommunistischen Abgeordneten Stasper und Torgler bei den Sprengversuchen dabei gewesen seien. Der Zeuge hat mit Kunzac auch die Wuhl beibe ausgesucht, um die Höhle, in der die Spreng versuche gemacht wurden, ausfindig zu machen, Sungad Ionnte aber die Stelle nicht wiederfinden. Auch der Revierförster habe nichts von einer Höhle gewußt.

SPD - Abgeordnete

Die Deutschen für die Republik Ein historisches Geschehnis."

Pravo libu" beschäftigt sich gestern au leitender Stelle mit der Teilnahme weiter deutscher Bevölkerungsschichten an der Feier des 28. Oktober. Es schreibt u. d.: Wir können als historisches Geschehnis den

Hohmann vernommen, der am 28. Feber früh Terrorgruppen bei den weiblichen Genossen festafeld sei an sich bereit nach Deutschland zu unserem national gemischten Gebiet betrachten.

Rechtsanwalt Seuffert hält dem Zeugen ein Schreiben an den Untersuchungsrichter vor, in dem Stunzad sich als Zeuge anbietet und schreibt, daß er die Mittäter Van der Lubbes auffinden müßte, und sich erbietet, die Schlupfwinkel der illegalen den kommunistischen Fraktionssekretär Sühne stellen. In dem Schreiben heißt es dann weiter, ich verhaftet hat. Der Beuge sagt aus, er habe garantiere, daß ich das innerhalb von acht Tagen Rühne in seiner Wohnung getroffen und sofort zu Wege gebracht habe. festgenommen. In der Wohnung habe er einen Rechtsanwalt Dr. Sad bemerkt dazu, Mann getroffen, der wohl eben aufgestanden war., auffällig, daß gerade Runzad, der zweimal wegen Ich sagte sofort, fuhr der Zeuge fort, anstands Sittlichkeitsverbrechens zu je einem halber Guten Morgen". Nachher fragie Jahr Gefängnis verurteilt wurde, fich dazu erbietet, ich, wer das sei. Darauf sagte Frau Kühne: die Schlupfwinkel der Illegalen bei den weib­Das ist Besuch! Darauf habe ich den Mannlichen Genossen festzustellen.( Heiterfeit.) nicht mehr behelligt. Vorsitzender: Haben Sie denn

nicht gefragt, wer dieser Besuch war? Zeuge: Nein, Kunzak widerspricht sich

dazu hatte ich eigentlich fein Recht. Ich hatte ja

nur den Befehl,& ühne, festzunehmen. Vor­figender: Wenn Sie erfahren hätten, daß der Mann

Forgler war, hätten Sie ihn also auch nicht festgenommen? Seuge: Nein.

Scherl- Reporter Zimmermann will cin Wort gehört haben Als nächster Zeuge wird der Journalist 3immermann aus Karlshorst vernommen. Er macht Bekundungen über ein Zusammentreffen mit

Torgler in der Straßenbahn kurz vor dem Reichstagsbrand. Der Zeuge erklärte:

Torgler schaute in Gedanken aus dem Fenster und ich hatte den Eindruck, daß er mit Beziehung auf einige braune Uniformen, die draußen gingen, sagte: Es bereitet sich allerhand vor. Es ist dicke Luft. Wenn das anal aufleuchtet, so werden sich die Herrschaften in ihre Mauselöcher ver­friechen. Der Zeuge hält es für wahrscheinlich, daß die Begegnung am Donnerstag, den 23. Feber war. Vorsitzender: Was haben Sie unter anal verstanden? Zeuge: Ich habe nicht an ein Fenerzeichen, sondern an ein Alarm; cichen gedacht. Ich war ähnliche Ausdrücke der KPD gewöhnt und fannte auch von Torgler aus seiner politischen Tätigkeit solche drohende Aus­brücke.

Der Vorsitzende ersucht Torgler , sich zu der Aussage zu äußern:

es sei

Der Zeuge macht dann weitere Bekundungen über die Sprengversuche in der Wuhlweide. Auf die Frage des Vorsigenden ob Stasper und andere noch

dabei gewesen seien, antwortet der Zeuge: Meines Erachtens dem Aussehen nach noch Torgler .

Der Vorsitzende hält dem Zengen eine frühere Aussage vor, in der er mit Bestimmtheit ver­sicherte, daß zwei der anwesenden Personen Torgler und Kasper waren.

Der Zeuge gibt zu, daß er Torgler nur vom Schen kenne.

Der Zeuge schildert weiter, wie man nach den Sprengverjuden wieder in die Stadt fuhr, wo der Oberfeuerwerker, der die Sprengversuche leitete, er flärt habe, wenn man so weit wäre, sollte man nichts schonen, sondern wo es möglich fei, öffent fiche Gebäude in die Luft sprengen. Vorsitzender: Hat er auch etwas von Brand­stiftungen gesagt? Zeuge Nein!

Vorsitzender: Früher haben Sie gesagt, der Mann habe erilärt, wenn solche Sprengungen nicht

Henlein und Mercy

Der Oberreichsanwalt behält sich seine Stellungnahme zu diesen Anregungen vor und erklärt, das Gericht könne freies Geleit nur er teilen für Dinge, die zu seiner Zuständigkeit gehören, für die Verfolgung strafbarer Hand­

werden als Zeugen geladen? Dr. Sad beantragt den früheren Abg. Sasper als Zeugen zu laden. Dr. Sad versucht ferner den früheren Rechtsanwalt Rosenfeld, zur Zeit zu des in kommen, seine Adresse sei ihm befannt. Doktor Aus den nordböhmischen Städten kamen Nachrich Sad fchlägt ferner die Vernehmung von Zeuten, die wie Märchen flangen: Tausende deut­gen vor, die sich in ähnlicher Situation wie icher Menschen haben unseren Staatsfeiertag ac­Rosenfeld befinden. Es lämen n. a. in rage feiert und von ein und derselben Tribüne hat die frühere Abgeordnete Frau Neese, der frühere man tschechisch und deutsch gesprochen. Staats­fozialdemokratische Parteisekretär Dr. Herz und fahnen wehten von den Häusern der Tschechen der frühere sozialdemokratische Abgeordnete Doktor ebenso wie von denen der Deutschen und deutsche Breitscheid . Rathäuser wie in Reichenberg - waren fest­lich erleuchtet und strahlten ebenso, wie die Wan­gen der deutschen Jugend, die auf den Oktober­enifestationen so zahlreich vertreten war. Wir täuschen uns nicht und wollen uns nicht täuschen. Die Bewegung für die Tschechoslowakische Repu blik war und ist bei unseren deutschen Mitbür­gern ungezwungen und wahrhaft. Wenn an der Spitze der deutschen Massenfundgebungen für unferen 28. Oktober die deutsche Sozialdemokra­tic war, dann deshalb, weil sie vor allem der Ausdruck der Massen unserer deutschen Bevölke Wleder ausgeschlossen rung ist und weil sie die Genugtuung erntet für Dimitrow wurde heute neuerlich aus dem ihr festes Bekenntnis zur Koalition und zu kon­Verhandlungsfaal gewiesen, weil er das Gericht struktiver Arbeit, welches sie mit Erfolg in beschuldigte, daß es seine Inſtruktionen von unserem deutschen Lager mehr als jede andere einem gewissen großen nationalsozialistischen Tag deutsche Partei, durchgekämpft hat. blatt erhalte. Der Vorsitzende bezeichnete die Be­merkungen Dimitrows als eine unerhörte Jm­pertinenz", namentlich seine gestrige Außerung, daß die Reihe der nationalsozialistischen Kronze­gen mit dem nationalsozialistischen Abgeordneten besinne und über die nationalsozialistischen Jour­nalisten bis zu den Verbrechern führe.

lungen.

Die Verhandlung wird dann auf Freitag

bertagt.

Dimitrow

Aud Srámek gegen die Diktatur

Am 28. und 29. Oktober fand in Brünn eine Konferenz der tschechischen Volkspartei statt, wobei Minister Srámek das Haupt­referat hielt. Er erklärte dort u. a.: ,, Man könnte uns sagen, daß auch wir mit unserer Koalitionspolitik ausgeschaltet werden, wenn eine Diftatur fäme. Wir sind uns dessen wohl bewußt, was für eine bedenkliche Sache es

begeisterter und man sicht deutlich die Freude, die man dort empfindet, sich nun endlich auch Unter diesem Titel schreibt der Neue als ein von der Tagblatt"-Linie unabhängiges wäre, wenn bei uns wirklich irgend eine Dikta Morgen": politisches Organ aufspielen zu fönnen und den tur aufgerichtet würde. Aber bei uns wird Sudetendeutschen , denen man im Hinterteil derzeit feine Diftatur sein.( Freneti Seit die Polizei im Blauen Stern" inter - mindestens ein paar Dutzend distreter Hebam scher Beifall" verzeichnet der Bericht an dieser venierte, ist es wieder still geworden um Sen- men mit den verschiedenartigsten Lebenselirie Stelle.) Auch wenn wir durch die Verhältnisse lein und viele werden nicht wissen, ob die Sei- ven und reichlich viel Manneskraft offeriert, gezwungen würden, welche sich um uns und neben matsfront" noch weiterlebt, oder ob sie kurz auch etwas für die politische Schlagkraft bieten uns entwickeln, vielleicht zu irgend einer geschlos­nach ihrer Geburt wieder sang- und flanglos zu fönnen. Im Gegenteil zu anderen politischen seneren, autoritativen Form der Demokratie zu verschieden ist, so rasch und unvermittelt, wie Parteien, die auf die Propaganda der Mor- rückzukehren, wir hatten sie schon( Zurufe: In sie gekommen war. Darüber verläßliche Aus- genpost" gar keinen Wert legten und sich des der Zeit der Pětka). Es war dies damals eine funft zu geben, ist nun allerdings schwer und halb oft energische Stritik gefallen lassen mußten, gefährliche Zeit in der Nation mit solchen vielleicht fönnte heute nicht einmal Henlein nahm Henlein dieses Angebot an, aber man soll anarchistischen Neigungen im Beginn der staat­ſelbſt etwas Bestimmtes und zuverlässiges ihm auch in den Streisen seiner Gegner dar lichen Selbständigkeit ohne Tradition, daß es not lagen. Aber eines ist sicher: Der Sprung der aus feinen Vorwurf machen und ihm seine wendig war, alle demokratischen Ziele fester ins früheren Turnwarts in die augenblicklich recht politische und auch journalistische Unerfahren Auge zu fassen. Wenn etwas ähnliches auch hente notwendig wäre und die Gründe für eine aufgewühlten Gewässer sudetendeutscher Politit heit zugute halten. hat eine neue Bewegung gezeitigt und überall

,, Eine soldie Trottelei..." Torgler : Herr Präsident, ich habe mich gestern schon gewundert, daß ein Mann wie Lebermann einem deutschen Gericht so hane­büchene unwahrheiten vorzusehen wagt, ich erkläre, daß ich mich wundere, daß ein Mensch. der Anspruch auf Intelligenz erhebt, es wagt, dem höchsten deutschen Gericht eine solche Ausgeburt der Phantasie vorzusehen. Hält mich Zim mermann für einen solchen Trottel, glaubt er, daß werden die Kreise sichtbar, die sich ringsherum Aber über die sogenannte antimarristische solche Aenderung zwingend wäre, fönnten wir ich ihm, von dem ich weiß, daß er Deutscht bicie Stelle altebreiten und die enter Linie der Neuen Morgenpost" sollte sich Senlein unsere Zustimmung dazu wieder geben." um diese so nationaler ist, so etwas sage? Einer solchen Trottetet mich für fähig zu halten, bekommt nur eſſant find, daß man den kühnen Schwimmer nicht allzuviel freuen, denn es ist noch in affer vorübergehend aus den Augen verlieren kann. Erinnerung, daß es die Neue Morgenpost" war, ein leiner Scherl- Reporter fertig." Da ist vor allem einmal festzustellen, daß Sen die seinerzeit für den Streit im Brüger Kohlen­Der Vorsitzende greift ein und untersagt dem fein eine gute Presse gefunden hat und die aller rebier eifrigst Propaganda machte, für einen Angeklagten derartige Beleidigungen. beste wohi gerade dort, wo er es selbst am wenig Streik, den Kommunisten und Hakenkreuzler Zimmermann- Torglers Feind ften erwartet hätte, nämlich im Mercy- Verlag. inszenierten. Damals schwamm die Nene Mor­Das Hauptblatt äußerte zwar seine Sympathie genpost" in höchster Streitbegeisterung, machte Der Zeuge erklärt dann weiter, er arbeite an mit vornehmer zurückhaltung, aber dafür war also ultrarevolutionär- marxistische Politik. einem Buch, in dem er den Typ des Politikers und ist die Neue Morgenpost" um so henlein­

Litwinow nadı Amerika abgereist Paris , 1. November. Der Sowjetvolkskom­missär für äuswärtige Angelegenheiten Marim Litwino w ist gestern im Auto von Paris ab­gereift. Da der Fahrt ist wahrscheinlich Cherbourg , wo er sich auf der Bremen " oder der Berengaria" zur Ueberfahrt nach Amerika einschiffen wird.