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гha II. bernská ul. 7.

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Semokrat

Zentralorgan d. Deutschen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei i.d.Tſchechoſlowakischen Republik.

13. Jahrgang.

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Mittwoch, 15. November 1933

Das deutsche Regime

eine internationale Gefahr

Aufsehenerregende Rede Paul- Boncours in der Kammer

Paris , 14. November. In der Deputiertenkammer gab Außenminister Paul- Boncour eine wichtige Erklärung über die französische Außenpolitik ab. Einleitend betonte Boncour, daß die fran zösische Außenpolitit, ungeachtet aller Ereignisse im Auslande, unverändert bleibe. Frank reich vergißt nicht seiner Freunde und will mit allen Völkern guten Willens auf internationalem Boden zusammenarbeiten.

Frankreich zusammen mit den übrigen Staaten auf der Abrüstungskonferenz in Genf vollbracht haben, sind wichtig und bedeutungsvoll und fönnen daher nicht einfach ver­lassen werden.( Beifall.)

Paul- Boncour skizzierte sodann die Haupt Eine innere Revolution hat Deutschland er linien der Arbeiten der allgemeinen Abrüstungs schüttert und die Kräfte, auf die sich die franzö- tonferenz. Frankreich verlange nichts anderes als fische Annäherungs- Politik verließ, wurden zer- Bürgschaft für seine und der übrigen Staaten trümmert. Das ist eine Tatsache, über die man Sicherheit. Es will den Frieden, den ge­nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. ficherten und auf internationale Stonvention gereich, weit entfernt davon, eine Politik der Um­Trotz der noch so lauten friedlieben: stüßten Frieden. Ein solcher freiwilliger Friede, den Ausforderungen, die das gegenwär: unterzeichnet von allen Staaten, würde die er tige deutsche Biegime verfündet, darf forderliche Beruhigung allen Staaten, auch nicht vergessen werden, daß die Ideen, Deutschlands bringen. die die gegenwärtige deutsche Politif

und insbesondere den bis zum Ertrem aufgepeitschten Nationalismus der gegen wärtigen deutschen Politit beherrschen, eine Gejahr bilden, gegen die fich alle Nachbarstaaten Deutschlands wehren müssen.

Die Rüstungsvorbereitungen, die in

Deutschland bereits längst aufgenommen Man könne sich daher nicht wundern, daß die Nachbarn Deutschlands benn ruhigt find. Die Ideologie, die heute in Deutschland herrscht, greist über die Grenzen Deutschlands . Außenminister Boncour zitiert unter Beifall die Worte des Außenministers Dr. Benes in den Außenausschüssen der beiden Prager Kam­mern, daß es notwendig ist, ruhig zu blei ben und auf der bisherigen Arbeit für die An­näherung und Versöhnung der Völker zu be­harren. Die Anstrengungen und Arbeiten, die

wurden, werden jeht unstreitig verstärft.

Nr. 267.

Gegen Deutschlands Aufrüstung

Frankreichs außenpolitische Offensive

A. Sch. Paris , Mitte November. Frankreich hat bisher keine direkte Ant­wort auf Hitlers Faustschlag in Genf erteilt. Die große außenpolitische Debatte in der Sammer, die am 10. November begann, hat gezeigt, daß Frankreich nunmehr die Initiative Richtungen dieser französischen Politik ver- ergreift. Frankreichs Gegenschlag kommt, er zichten.( Lauter Beifall.) wird in den nächsten Tagen, spätestens Wochen, geführt werden. Für Oesterreichs Selbständigkeit Zwei Reden standen im Zentrum der In vollem Einvernehmen mit Italien außenpolitischen Aussprache: die Rede des und der Tschechoslowakei habe Frankreich im Sprechers der radikalen Fraktion Guernut mer die Selbständigkeit Desterreichs als grund- und die von Mandel, des Schülers und legenden Faltor für das Gleichgewicht und Vertrauensmanns Clemenceaus, der keiner die Stabilität in Mitteleuropa angesehen und Fraktion angehört, aber als Fachmann in den werde nicht zugeben, daß die Selbständig außenpolitischen Fragen in der Kammer eine keit Desterreichs tangiert werde. große Autorität genießt. Beide Reden galten Deutschland , der deutschen Aufrüstung. Guer­nut bat den Standpunkt der radikalen Fraktion präzisiert. Man weiß, daß die radikale Partei eine Verständigungspartei ist, daß sie auch nach Hitlers Machtantritt für die deutsch­französische Verständigung war, daß sie alle Möglichkeiten zu einer außenpolitischen Ent­ipannung ausnüßt. Ihre Tradition und ihre Schlüffelstellung in der französischen Politik Schluß mit der Bitlerei machen die radikale Partei zum Pfeiler der Friedenspolitik in Europa . Sie war für den Eine Stimme aus England. Viererpakt, sie war gemäßigt und zurückhaltend London , 14. November. ( Reuter.) In der im Ton, selbst die Nazipresse mußte die weiteren Debatte im Unterhaus, die gestern. bis unkriegerische, die friedensfördernde Haltung Baul- Boncour zerstreute hierauf die Bein die späten Abendstunden dauerte, sprach der der radikalen Außenpolitik unter Daladier fürchtungen, als ob die intimere Zusammenarbeiterparteiler Weggwood, der erklärte: Die anerkennen. Die deutsch fascistische Presse sprach arbeit Frankreichs mit Italien die freundschaft dringendste Notwendigkeit der Zivilisation iſt, dem seinerzeit gerne von dem friedensliebenden lichen Beziehungen Frankreichs zur Kleinen Geifte ein Ende zu machen, der gegenwärtig in seinerzeit gerne von dem friedensliebenden Entente und zu Polen geschwächt hätte. Frank Deutschland herrscht. Deutschland , fügte er hinzu, Frontsoldaten Daladier ". Es ist feine leber­reich wünsche eine Annähernug an Italien , wolle verschlingt Danzig , morgen wird es der polnische treibung zu sagen, daß die deutsch - fascistische aber zur Kleinen Entente und zu Polen loyal Rorridor sein und jetzt kommt eigentlich Dester Außenpolitik auf diese Haltung der Radikalen reich an die Reihe. Wann werden wir alt!" weitgehende Spekulationen und große Hoff­bleiben und deren Vertrauen behalten. rufen? nungen setzte. Frankreich sei mit den Staaten der Kleinen Bei der Abstimmung im Unterhause wurde Entente und mit Polen durch zu viele Bande der Tadelsantrag der Arbeiteropposition mit 409 und vertrauliche Beziehungen verbunden und gegen 54 Stimmen abgelehnt. fein französischer Politiker fönne in Sin- Die liberalen Anhänger Sir Herbert kunft auf die prinzipiellen und traditionellen Samuels enthielten sich der Stimme.

Zum Schluß erklärte der Minister: Frank flammerung Deutschlands zu betreiben, wie das manchmal behauptet wird, führt und wird eine Poli: der Befestigung des Friedens durchführen und wird in diesem Geiste neuerlich zur allge Der Außenminister betonte besonders die meinen Abrüstungstonferenz gehen. Frankreich Bedeutung der internationalen ist bereit, mit Deutschland zu ver­Rüstungskontrolle, welcher sich alle handeln, wenn es konkrete Anträge vorlegt. Staaten anschließen würden. Deutschland hätte hier Gelegenheit, das Wert der Versöhnung zu erleichtern und zu beschleunigen. Frankreich bleibt seinen Freunden treu

Hendersons Demissionsdrohung

Die Liberalen in Opposition? am stärksten die Radikalen abgestoßen. Im

Nun meldete sich in der Kammer die Partei Daladiers zum Wort, und es hat sich herausgestellt, daß die radikale Partei nicht daran denkt, Hitlers Hoffnungen zu erfüllen. Im Gegenteil, Hitlers Schlag gegen den Völkerbund und die Abrüstungskonferenz hat Stampfe gegen die deutsch - fasci London , 14. November. ( AR.) Die liberalen stische Aufrüstung will die radi­soll Klarheit in der Abrüstungsfrage schaffen Abgeordneten, die bisher in den Bänken der Regie- tale Partei nunmehr führend berrscht große Spannung, da die angekündigte fühle, daß ihm die berechtigter Weise exparte: e sammen, um darüber zu beraten, ob es nicht besser nächsten Zeit stark attiviert werden. So sollte Gens, 14. November. In Völkerbundkreisen der Abrüstungskonferenz große Sorgen bereite; errungspartei im Unterhause sagen, treten heute zu ein, und da sie die Regierungspartei ist, wird auch Frankreichs Außenpolitik in der Demiffion Hendersons noch immer Gegenſtand Unterſtüßung nicht zuteil werde. Als die italienische wäre, auf die andere Seite der Nammer in die die Rede Guernut für Berlin als ein Sturm­der verschiedensten Kommentare bildet und Delegation zu verstehen gab, daß ihre Aufgabe in bildet und Delegation zu verstehen gab, daß ihre Aufgabe Ungewißheit darüber herrscht, was er in der Genf nur die Aufgabe eines Beobachters sei, Oppoſi: ionsbänke einschließlich der Rechten zu zeichen wirken. Guernut selbst stammt aus der nächsten Zeit unternehmen will. Eine tatsächsei Henderson sehr enttäuscht gewesen. Außerdem übersiedeln, was ihnen die Möglichkeit bieten alten radikalen Schule, ist ein ausgesprochener liche Demission Hendersons würde unter den bestehe jichtlich fein guter Wille, nach dem Austritt würde, den Gegenstand der Debatte an beftimm- Briandist" und außerdem einer der Führer Umständen, die heute die Arbeit des Ausschusses der Deutschen aus der allgemeinen Abrüstungston ten Tagen zu wählen. in Genf aufhalten, eine sehr gefährliche ferenz entscheidende Schritte zu unternehmen, die Lage hervorrufen.

emzig und allein zum Abschluß einer Konvention

Play bleiben würden.

Times" ist der Ansicht, daß die liberale Daher erwartet man auch mit Spannung, führen können. Henderson könne unter den gegebenen Partei heute mit großer Mehrheit beschließen wie die römische Regierung und namentlich die Berhältnissen nicht unendlich lange in Genf bleiben. wird, in den Bänken der Opposition Platz zu Londoner Regierung auf die Gefte Bendersons Wenn leine Vorkehrungen zu einem größeren Fort­reagieren werden. In diesem Zusammenhang schritt getroffen würden, sehe Henderson leinen annehmen, wenigstens in großer Mehrheit, so daß wird die Ansicht ausgesprochen, daß die Haupt- deren Ausweg, als die ihm vom Völkerbundra: einige Mitglieder der liberalen Partei an ihrem ursache der Entscheidung Hendersons in Eng übertragene Funktion zurüdzustellen. land liegt und zur Politik der Labour Party gehört. Henderson soll seine Entscheidung im Einvernehmen mit der Leitung der Labour Partyh nach der gestrigen Erklärung des englischen Ministerpräsidenten Macdonald getroffen haben.

Ein neuer Wahlsicg in der Schweiz

der Liga für Menschenrechte. Um so größeres Gewicht erhielten seine Ausführungen. Er begann mit einem Frontalangriff, ohne Be­schönigungen, die Dinge mit ihrem wahren Namen nennend: die Flucht aus Genf sei ein Betrugsmanöver gewesen, Deutschland habe die Abrüstungskonferenz verlassen, um der Rüstungskontrolle zu entgehen. Es treibe eine totale Abrüstungspolitik der allumfassenden Militarisierung der Geister und der Organi­sation und der rücksichtslosen Kriegsmaterial­anhäufung. Trotzdem, und hierin besteht die starke Seite der Außenpolitik der französischen Linken, war Guernut gegen eine Gewalt­politik. Er verlangte politische Gegen­mittel. Die Antwort der radikalen Partei an Basel , 13, November.( Jnja.) Am Samstag partei 580( 633), Kommunisten 2209( 1522), Hitler, durch Guernut verkündet, lautet: unter ferenz noch vor dem festgefeßten Datum, läng Sonnisg fanden in Basel die Erneuerungswahlen Ratholische Voltspartei 2070( 1799). teinen Umständen Separatverhandlungen mit stens bis Mittwoch nächster Woche, einzuberufen, in den Bürgerrat statt; bei dieser Wahl haben Die voraussichtliche Sigverteilung im vierzig Deutschland , auch keine Verhandlungen im um so die Regierungen einiger Groß tächte zu nur Bürger, die das Bajeler Bürgerrecht be zwingen, zur allgemeinen Abrüstungston- igen Stimmberechtigung. Wie in Zürich und Mitglieder umfassenden Bürgerrat ist. folgende: Rahmen des Viererpaktes, auch keine Kon­feren; verantwortliche Staatsmänner zu schicken Genf iſt auch in Basel die Sozialdemokratie auf Sozialdemokraten 11( bisher 9), ferenz der Großmächte; sondern nur Ver­und. Schritte zur Stlärung der Läge zu unter- dem Vormarsch. Es erhielten Stimmen: Radikaldemokraten 7( 7), Bürger- und Gewerbes Radikaldemokraten 7( 7), Bürger- und Gewerbe- handlungen in Genf , im Rahmen der Ab­Sozialdemokraten 3182( 2350),( bisher 7), Liberaltonservative 6( bisher 7), mit wird die Außenpolitik Hitlers durchkreuzt. Sozialdemokraten 4624( 3134 im partei( bie start fascistischen Einschlag. hat) 6 rüstungsfonferen; und des Völkerbundes. Da­Henderson erklärte heute dem Vertreter des Bürger- und Gewerbepartei 2576( 2263), Liberal Evangelische Volkspartei 1( 1), Rommunisten Der Weg der Geheimkonferenzen, wo er auf Reuterbüros, daß ihm die gegenwärtige Lage auf tonservative 2657( 2273), Evangelische Volls-( bisher 4), Katholische Volkspartei 4( bisher 5). die Unterstützung Mussolinis und die wohl=

Es wird ferner behauptet, daß Henderson. entschlossen ist, das Büro der Abrüstungston­

nehmen.

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Bei den Basler Bürgerratswahlen

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