Titl.

Dělnická akademie

Praha I I. Hybernská ul.

JEŚRÓ

Einzelpreis 70 Heller. Einschließlich 6 Heller Porto).

Semokrat

Zentralorgan d. Deutschen   ſozialdemokratischen Arbeiterpartei i.d.Tschechoslowakischen Republik.

13. Jahrgang.

Erscheint mit Ausnahme des montag täglich früb.

Rdaktion u. Berwaltung: Prag   II, Nekázanka 18 Telepd.: 20795, 31409, Nairebant.( ab 21 Ur): 33858 Boldedamt: 57544

Mittwoch, 22. November 1933

parlament erst am Dienstag Das Büro der SAI zur Weltlage:

Brag, 21. November. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses hat beschlossen, die für Montag, den 27. November, 11 Uhr anberaumte Plenarjibung des Abgeordnetenhauses, in der der Ausschußbericht über den Staatsvoranschlag für 1934 vorgelegt werden sollte, auf Dienstag, den 28. ds., 10 Uhr vormittags zu verschieben. Die Verschiebung erfolgte aus technischen Gründen, um für die Drucklegung des Aus­schußberichtes genügend Zeit zu haben. Nach dem bisherigen Stand der Ausschußarbeiten wird mit der Budget- Abstimmung im Ausschuß für Freitag gerechnet. Hentte werden die staatlichen Betriebe in ungewohnt furzer Debatte absolviert: für morgen ist soziale Fürsorge und Gesundheit, für Donnerstag Finanzen und Pensionen vor gesehen.

Neues Wettrüsten

eine Weltkatastrophe

unter dem Vorsiß Vanderveldes fand am ten, die Internationale dann die vom Völkerbund Zürich  , 21. November.( Eigenbericht.)| nicht, zu erklären, daß, um den Frieden zu erhal 19. und 20. November in Zürich   eine Sigung des beschlossenen Maßnahmen, den politischen, mora­erweiterten Büros der Sozialistischen Arbeiter. lischen und wirtschaftlichen Druck und Boykott Internationale ftatt, an der teilnahmen: Hanunterstüßen würde. en Dänemark  , Hilferding   und Wels. Deutschland  , Leon Blum  - Frankreich  , Comp to n- Großbritannien, Albarda- Holland, Mio­diglani Italien, Otto Bauer   Desterreich, Dan Rußland, Lindström Schweden, Grimm Schweiz, Soukup Tschechoslowakei

Gegen den Dollfuß- Terror Heute schon aber muß die energischeste Attion

Vor dem Umbau der Reichsregierung timidity. Geweben gegen den Terror der Diktaturen

Sackgasse

Büro:

Nr. 273.

Europa   nach Hitlers  ,, Wahlsieg"

Die Gleichberechtigung Deutschlands  und die Befriedung Europas   wird als von einander abhängig hingestellt. Gleich. berechtigung ais die Brüde zum curopäischen Frieden. Ein an derer Weg als über diese Brücke wird nach dem kommenden Plebiszit nicht mehr vorhanden sein." So sprach am Tage vor der Zwangs affentierung seiner Untertanen, der Kanzler des Dritten Reiches   durch den Mund seines Die­ners Gerhart Hauptmann  , zu den Völkern Europas  . Hitler   hat aus der Katastrophe von 1914 immerhin einiges gelernt. Er hat be den zu reden und dabei den Krieg vorzuberei dauernd vom Krieg zu reden, ohne ihn ernst­daß man sich die Zustimmung der Schlacht­lich zu wollen, und er scheint gelernt zu haben, opfer in aller Form Rechtens verschaffen muß. ten, es habe den Krieg nicht gewollt, es sei Nach 1918 fonnte das deutsche   Volf behaup

griffen, daß es gescheiter iſt, immer vom Frie­

Deutschland in der wirtschaftlichen und der Sekretär der SAF Friedrich Adler  . und für die demokratischen Freiheiten, statt wie sein Vorgänger Wilhelm II.  In einem Beschluß zur Weltlage erklärt das ten unternommen werden in Desterreich, Die Internationale   hat stets die Gleichheit wo die Konkurrenz zweier faſciſtiſcher Kräfte zu der Rechte und der Pflichten der europäischen  Mächte gefordert. Sie hat stets die Auffassung gleich die Freiheit des Volkes und den Frieden vertreten, daß diese Gleichheit nicht aus der Wie- Europas bedroht, sowie in den vom Völkerbund deraufrüstung der besiegten Völker, sondern aus

Berlin  . Um die Pläne, die Reichsreform durchzuführen, die in der Aufhebung der Länder und Ländergewalten und in der Ueberführung der Polizei unter das Reichskommando bestehen soll, ist es in den letzten Tagen etwas stiller geworden. zweifellos hat die Gruppe um Goering  , gegen die fich die Reichsreform in erster Linie richten soll, ihren Einspruch geltend gemacht.

Es ist beabsichtigt, Röhm oder Erhardt zum Reichs- Polizeiminister zu ernennen Dicien Boften beansprucht aber Goering   für sich und die Schwerindustrie ftüßt ihn. So erwägt denn Hit­ ler  , Goering   zwar zum Polizeiminister zu er. nennen, dem Röhm aber ein Wehrsportministe rium zuzuteilen, deni die SA   unterstellt würde.

Blomberg   bliebe in diesem Falle Heeresminister. Die Lessing  - Mörder

-

der Abrüstung der Siegermächte her- vert. teten Gebieten wie Danzig   und der für die Politik seiner Regierung nicht verant vorgehen soll. In diesem Sinn spricht sich das

Büro

gegen fede Wiederaufrüstung Deutschlands  ,

litarismus,

Saa t.

wortlich. Mit größerem Rechte wird solches einmal von der Politik der Hitlerdiftatur ge­fagt werden fönnen, für die das Volf wirf Verteidigung der Sowjetunion   lich nur insoweit verantwortlich ist, als es

gegen alle Sonzessionen anden Das Büro erinnert schließlich die Arbeiter, ihren Sieg über die eigene Nation ermöglicht denischen Nationalismus und Mitasse aller Länder an die Resolution der Exeku hat. Aber Hitler   schafft gegen einen geſchicht­tive vom 22. Mai 1932 über die Kriegs- lichen Wilderungsgrund, den das deutsche  gegen jede Sonderunterhand gefahr im Fernen Osten. Japan   ist von Bolt im Prozeß des Weltunterganges geltend Inng mit der Hitlerregierung der Völkerbundversammlung als Angreifer ge- machen könnte, vorsichtigerweise seine Garan­aus. Jebe Politik, die heute Deutschland   Zuge- brandmarlt worden. Im Augenblick, da die Ge- tie. Ehe er seine kriegerische Politif fortsetzt, ständnisse machen wollte, würde den Eindrud er fahr besteht, daß der Angriff Japans   über China   zwingt er das deutsche   Volk, sie ,, freiwillig" wecken, daß Deutschland   für seinen Austritt aus auf die Sowjetunion   hinausgreift, wird die Ver- billigen. Was sich sozusagen im fleinen" dem Völkerbund eine Prämie erhielte. Eine pflichtung der Regierungen der Mitgliedsstaaten vollzieht, wenn ein Schutzhäfling bei der Ent­elden des Dritten Reiches   solche Politit würde nur zu einer Stärkung des des Völlerbundes noch gebieterischer, wirtlassung aus dem Konzentrationslager den Bei der Staatsanwaltschaft in Eger ist eine deutschen   Nationalismus und Militarismus füh- chaftliche und finanzielle Santtio- Revers Gendarmericanzeige über die Flucht der Mörder ren und damit zu neuen Forderungen, die sich auf nen anzuwenden. In jedem Fall wird die Arbei- Revers unterschreiben muß, er sei gut behan­des Professors Lessing  , 3ischka und Edert, eine größere militärische Macht stüßen tönnten. terilasse alle Anstrengungen unternehmen, um die delt worden, diese Erpressung hat sich im gro eingetroffen. Nach dem Morde haben S- Leute Zugleich aber verlangt das Büro den mög, Verteidigung der Sowjetunion   zu ßen wiederholt: Jersinnige und Räuber, die ein Haus in die Luft sprengen wollen, zwin­ihnen Fahrkarten nach München   besorgt, wo die lichst raschen Abschluß der allgemei, fördern. beiden bis in die letzten Tage unter falschen nen Abrüstungstonvention mit oder gen die Infaffen, ihnen vorher zu bescheinigen, Namen bei einem Münchener   A- Sturm Dienst ohne Deutschland  . Für die SAJ war stets Eine weitere Entschließung wendet sich daß sie dies Vorhaben billigen und sich keine geleistet haben. Der deutschen   Presse wurde jede untrennbar verbunden der Kampf gegen die gegen den Naziterror in Danzig   und besseren Wächter wünschen. Mit dem Revers Mitteilung über die Flucht der Mörder nach deutsche   Ausrüstung und die Forderung nach der fordert das sofortige Eingreifen des Völkerbun in der Hand verüben die Banditen und Nar­Bahe rn verboten. Dagegen ist in Münchener   allgemeinen Abrüstung. Ab. des, unter dessen Schuß die Danziger Verfassung ren, che sie nun wirklich die Lunte an das SA  - Kreisen ihre Anwesenheit offenes Geheim- rüstungskonvention wird es ermöglichen, eine steht. Pulverfaß legen, zunächst noch eine Expres­nis. Man begegnet ihnen mit großer Ach- internationalekontrolle einzurichten, jung an den Nachbarn. tung und sie wurden besonders während der die der geheimen Aufrüstung ein Ende zu setzen Feiern vom 9. November als Parade- berman. Das Büro fordert daher alle Sektionen personen von Versammlung zu Versamm der SAJ auf, auf ihre Regierungen den schärfsten lung geschleift. Da sich ihr Inkognito in Mün- Drud in diesem Sinne auszuüben. chen langjam lüftet, sollen sie domnächst an einen andern Dienstort man spricht vom Dachauer Ronzentrationslager abkommandiert werden.

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Die

Französische   Schlichtungs­kommission

Gründung einer neuen Partei und die Tagung

Dies war, wenn man dem Worte Hit­Ters, gesprochen durch den Mund eines ver­

Zu den Vorgängen in der sozialistischen achtungswürdigen Greises, glauben soll, der Partei Frankreichs   seht das Büro eine Rom.wahre Sinn des 12. November. Und nun büte mission von vier Mitgliedern ein, sich Europa  ! um in einem günstigen Augenblid die Dienste der Reine Regierung eines Kultursmates ist Internatonale anzubieten, um den Wieder ein imstande, ihrerseits eine Wahl durchzuführen, tritt der derzeit außerhalb der französischen   bei der sie mit 96 Prozent Wahlbeteiligung Partei Stehenden zu erreichen. Das Büro ersucht und 92 Prozent Regierungsstimmen aufwar­zugleich diejenigen, die derzeit von der franzöſiten könnte. Also, folgert wohl Hitler, wird schen ſozialistischen Partei getrennt find, die feine es wagen, dem Ruf des deutschen   Vol­eines lonstituierenden Kongresses a uszufchie fes nach Gleichberechtigung", also nach der ben, da die formelle Gründung einer neuen Aufrüstung, Widerstand zu leisten. Partei eine Intervention der SAJ außerordents Es wäre überaus gefährlich, wenn die lich erschweren würde. In die Kommission wurden demokratischen Regierungen sich dieser Logit, gewählt: Vandervelde  , Friedrich Adler  , die auf dem Nährboden von Erpressung und Albarda und Gillis( England). Wahnsinn erwachsen ist, tatsächlich fügen, Das Büro begrüßt schließlich den Sieg der nur noch mit Zugeständnissen an Sitler er­wenn sie glauben würden, der Friede fönne Das Büro muß jedoch auch den Fall ins sozialistischen   Gewertschaften bei fauft werden. Wer einmal in die Hände eines Auge faffen, daß nach Abschluß eines Vertrages den Arbeiterkammerwahlen in Jugosla Deutschland es ablehnt, diesem Vertrage bei wien  , durch den die Neugründung der sozialisti. Erpressers fällt, entgeht ihm nicht mehr. Wenn zutreten und sich der für alle Teilnehmer gelten- fchen Partei Jugoslawiens   in nächste Nähe ge- man dem Dritten Reich beute die Aufrüstung den Kontrolle zu unterwerfen. Das Büro zögert rückt wird.

Die Völler haben nun die letzte Möglichkeit, den Frieden zu bewahren. Wenn die demokratis schen Regierungen, insbesondere die britische, die Habsburgfeindliche französische und die amerikanische   Regierung, fich Kundgebungen in Budapest Budapest  , 21. November. Anläßlich eines nicht in letzter Stunde verſtändigen, wenn der Festessens, das der Verband der Heiligen Krone" zum 21. Geburtstag des Erzherzogs Otto deutsche Nationalfascismus ſeine Aufrüftung fort bon Habsburg   veranstaltete, fam es gestern fekt, wenn die dadurch bedrohten Völker ihren abend zu großen habsburgfeindlichen Demonstra tionen. Mehr ols tausend Angehörige der habs burgfeindlichen Jugend empfingen vor der Re doute, wo das Festessen stattfand, die Eintreffen den mit den Rufen: Pfui Otto!"," Bfui abs burg!" Als das Festessen begonnen hatte, brang eine Gruppe der Antihabsburger in den Souper  raum ein und demonstrierte gegen die Veran staltung durch Vfui- Rufe und Werfen von Stint. bomben, bis sie von Polizeibeamten verdrängt

wurde.

Zwischenfall im Oberhaus Arbeiterparteiler gegen den König. London  , 21. November  .( Reuter.) Jin Ober­haus ereignete sich heute in der Eröffnungs­fizung ein Zwischenfall. Als der König gerade feine Thronrede beendet hatte, machte der Ab. geordnete der Labour Party   Mc. Goven Zwis schenrufe, in denen er die Arbeitslosenpolitik der Regierung fritisierte. Dann wandte er sich an ben stönig ſelbſt und tief: Sie sollten sich schämen und an die Leute denken, die draußen bor Hunger sterben."

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Schuh nur in einem neuen Wettrüsten chen können, wird die Weltkatastrophe unaus weichlich.

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Verläßt Italien   den Völkerbund?

Rom  , 21. November.( Stefani.) Die Blätter heben hervor, daß der Große Fascistenrat in seiner Sitzung Gelegenheit haben werde, die internationale Situation zu prüfen, vor allem auch die Beziehungen zum Völker: bunde   und die Leistungsfähigkeit des Bundes nach dem Abgang Japans   und Deutschlands  , wobei die Bereinigten Staaten von Amerifa und Sowjetrußland niemals demselben angehört hatten. Die Blätter erinnern daran, daß es sich der Große Rat bereits vorbehalten habe, die Lage im Verhältnis zum Völker? bunde   in Anbetracht der Ergebnisse zu prüfeu, die durch die Abrüstungskonfe renz erzielt werden würden.

gestattet, wer garantiert dafür, daß Hitler nicht nach drei Monaten eine neue Volksab­stimmung durchführt, in der er die Forderung nach Revision der Grenzen von 150 Prozent der Wahlberechtigten denn warum sollte es solche Zahlemvunder im Dritten Reich  nicht geben!- unterschreiben läßt, um Europa   ernent vor die Alternative zu stellen: Entweder Oder, Revision- oder Krieg mit einer Nation, in der jeder bedauert, dem ,, Vaterland" nur ein Leben opfern fönnen?!

Wenn die Welt, die nähere und weitere Umgebung Hitlerdeutschlands, noch einen Fun­