Seite 2

Donnerstag, 23. November 1933

Getreideautarkle in Italien   Das Exposee des Fürsorgeministers:

im 1938

Rom  , 22. November.( Stefani.) Mussolini  gab gestern in der Sitzung des Ständigen Ge­81,003.200 q Getreide auf einer Anbaufläche von 5,085.934 Heftar bei einer Durchschnittsproduk tion von 15.9 a geerntet worden seien. Es ist dies das beste Durchschnittsresultat, welches in der Geschichte der italienischen Landwirtschaft jemals verzeichnet worden ist. Die Getreide produktion wird damit in Italien   zum er stenmale fe I b st genügsam für den Eigenge­selbst brauch uzw. nach den Abschätzungen der letzten Jahre, die auf Grund der heimischen Ernten und den Einfuhrquanten in den einzelnen Jah­ren vorgenommen worden sind.

Deutschland  , höher als in England und trotz­dem kann unsere Industrie mit der übrigen Welt fonfurrieren. Unsere Landarbeiterlöhne sind doppelt so hoch wie in Deutschland   und boch fönnen wir Butter und Fleisch billiger produzieren als Deutschland  .

Mr. 274

hält, über dem Niveau fener gefeßlichen Reges lung, die die jeßige Reglerung bei Antritt tea Amtes übernommen hat.

40 Stundenwoche bricht sich Bahne Genter Unterfibungsfonds in empfind

( Fortseßung von Seite 1.)

Das Fürsorgeministerium hat sich niemals dem Glauben hingegeben, daß etwa die Verwirklichung der von ihm vor zwei Jahren überreichten Vorlage auf Einführung der Vierzigſtundenwoche mit der Arbeitslosigkeit aufräumen und dem Massenelende ein Ende bereiten wird;

es ist sich dessen bewußt, daß die Beseitigung der Krise im Rahmen des bestehenden Wirtschafts­systems ganz unmöglich ist und daß alle Maßnahmen gegen die Krise nur eine Linde rung ihrer Auswirkungen herbeiführen können. Des aber vermag die Einführung der Vierzig­stundenwoche, indem sie die verfügbare Arbeits­menge auf einen größeren Kreis von arbeits­hungrigen Menschen aufteilt und so viele Zehn tausende darbender Familien nach langer Zeit wieder dem Nährstande zuführt.

Leider hat der Widerstand der Industrie gegen die Vierzigstundenwoche auch in Icgter Zeit feine Abschwächung erfahren. Aber inzwischen hat sich der Gedanke der Vierz gstundenwoche nahezu die ganze Welt erobert.

risch wäre.

der

lichster Weise verschlimmert, die Auswirkungen der Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß neuen Novelle würden auch nicht im entfernteſten tede andere Regelung einfach illufo- so fühlbar sein, als dies tatsächlich der Fall wer Außerordentliche Hilfsaktionen Ebenso wichtig sind Sicherungen in der Rich­tung, daß die Frage der Einschränkung oder Ein­ung, daß die Frage der Einschränkung oder Ein­Gleichzeitig mit der Neuregelung der geseplichen stellung des Betriebes nicht in das ausschließliche Ermessen des Betriebsinhabers gestellt, sondern der Arbeitslosenfürsorge erfolgte auch eine durchgreifende Witentscheidung der suständigen Reorganisation der staatlichen Ernährungsaktion, insbesondere durch deren Einschränkung auf Per Amtsstellen anheim gegeben wird.

Wären die vorstehenden Grundsäße schon im sonen, die mindestens durch drei Monate in einem Jahre 1931, in dem das Fürsorgeminifterium versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse standen seinen Entwurf überreichte, verwirklicht worden, und lediglich durch Arbeitslosigkeit in Notstand at­wäre von vielen Tausenden und Abertausend von raten sind. Diese Einschränkung machte sich an­Arbeitern, die de Opfer willkürlicher Betriebs- gesichts des allgemeinen Notstandes, der auch die stillegungen wurden, viel Ungemach abgewendet n'chtersicherten Bevölkerungsschichten sehr empfind lich traf. in diesem Kreise start fühlbar.

worden.

Arbeitslosenfürsorge heuer 900 Millionen

-

Das Fürsorgeminifterium ist unermüdlich be. müht, alle Anstände, die bei der Durchführung der Hilfsakt on zutage treten, und jede unrich. tige Auslegung der von der Regierung be schloffenen Richtlinien zu beseitigen.

Ebenso mie in Dänemark   hat auch in Obwohl das Fürsorgeministerium in der Schweden   die sozialdemokratische Regierung Arbeitsbeschaffung das Kardinale feiner Aufgaben Leider ist es bisher nicht gelungen, die im Bor unter der Leitung von Albin Hansson  , erblickt, mußte es für die weitestgehende Fürsorge jahre durchgeführte Startoffelation wieder cinem Schüler Hjalmar Brantings, die Wirt­zugunsten der vom Krisenelende heimgesuchten Fa- zu altivieren. Auch von der Brotattion läkt schaftskrise erfolgreich bekämpft, obwohl Schwe Die französische und englische Regie millen Sorge tragen. Das war angesichts der wach- jich nicht erwarten, daß sie in diesem Jahre in den überwiegend Industrieland ist: die Ar- rung haben Gefeßesvorlagen über die Einführung der fenden Arbeitslosigkeit, aber auch der erheblichen dem früheren Umfange durchgeführt werden wird. beitslosigkeit ist in Schweden   im Vergleich zu Bierzigstundenwoche eingebracht. Amerika  - der Verschlechterung der finanziellen Verhältnisse des Dafür bemüht sich das Ministerium, die Brotaftion industrialisierteste und fapitalistischeste aller Staaten Staates überaus( d'erig. wenigstens durch Ausgabe von Brotanjene Deutschland sehr niedrig. hat über die Vierzigstundenivoche hinaus die Während der Gesamtaufwand für Arbeitslosen- Kinder von Arbeitslosen zu verwirklichen, Zu diesen Tatsachen, die die Lügenhaftig- Dreißigstundenwoche gesetzlich normiert und deren fürsorge im Jahre 1932 813 Millionen Ka betrug, die bei der Milchbeteilung nicht zum Zuge kommen. feit der Behauptung erweisen, daß die Sozial- Einführung und Zuhaltung unter ſchtverſte Straf- resp. sich nach Abrechnung der an die Genter Fonds Das Fürsorgeministerium ist auch bemüht, die demokratie nicht regieren könne, tommt weiter, fanttionen gestellt. In Deutschland   sind-emteilten Vorschüsse per 125 millionen auf rund Roble nation und die Kinderbespei. daß es in den nordischen nach Hitlers Aus- von der Strife und Massenarbeitslosigkeit dazu ge 688 millionen stellte, ist im Jahre 1983 mit Rüdung, die im Vorjahre von dem inzwischen auf­drudsweise reinarischen- Ländern feinen drängt die gewaltigen Industriekonzerne zur ficht auf die um ein Drittel angewachsene Arbeits- gelösten Ernährungsministerium veranstaltet wur Gesinnungsterror, feine Rassenfrage, feine Bierzigshundenwoche übergegangen. Es wird bald losenzahl mit einem Gesamtjahresaufwande von zu den, auch im beurigen Jahre au erneuern. Die Seilfürsorge für Arbeitslose foll auch im Judenverfolgungen und nichts von all den fein Land geben, daß sich diesem Arbeitszeitregime mindest 900 Millionen zu rechnen. In diesem Be­Standalen gibt, mit denen Hitlerdeutschland noch zu entziehen vermöchte. Heute, da die Erkennt- trage ist sowohl der Staatszuschuß zur gewerkschaft- fommenden Jahre eine Fortfegung erfahren. Als die Welt erfüllt. Wir haben sehr wenige nis allgemein ist, daß die Welt selbst für den lichen Unterstügung mit rund 540 Millionen, als Ergänzung aller dieser Aktionen ist die Bellet. Kommunisten und noch weniger National Ball des Wiederaufbaues der Weltwirtschaft auch auch die Stoſten der staatlichen Ernährungs- und dung von Rindern arbeitsloser Fa. sozialisten, über die man in Skandinavien   nicht einen Bruchteil dessen verbrauchen fann, was Weilchaktion mit 280 Millionen, der produktiven milien und die Wiedereinführung der Heim­der in solchem Maße rationalisierte Produktions- Arbeitslosenfürsorge und aller anderen Silfsaktionen ftätten für die arbeitslose Jugend

nur lacht.

-

-

Gegenüber den Behauptungen vom Rüd- prozeß zu schaffen vermag, vollzieht sich diese Wand- inbegriffen. Rüd- lung zwangsläufig.

gang der Sozialdemokratie verweist Genosse Jörgensen auf die Wahlsiege unserer Bruder­parteien nicht nur in den drei standinavischen Ländern, sondern selbst in Finnland  , wo die Lappobewegung von der deutschen   Reaktion gestützt wird, die Sozialdemokraite jedoch unter den schwersten Verhältnissen, bedroht von den Nationalsozialisten und den Lappofascisten, einen großen Sieg errungen hat.

Wir hören weiter von den sozialdemokra­tischen Wahlsiegen in der Schweiz  , sowohl in den deutschen   Gebieten von Basel  , Bern  und Zürich   wie in dem französischen   Genf  . In England ist die Arbeiterpartei in unauf­haltsamen Aufstieg, Roosevelt  , der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika  , macht sozialistische Politik. Und da entblöden sich die halbverrückten Diktatoren nicht, zu sagen, die Sozialdemokratie gehe zurüd.

Auch unsere Regierung hat fich inzwischen für die internationale Regelung der Bierzigstundenwoche ausgesprochen und

Das Fürsorgeminister um setzt die Bemühun­Das Fürsorgeminiſter um seßt die Bemühun gen um die Verkürzung der Arbeitszeit weiter fort und hofft zuversichtlich, daß sich der Gedanke der Vierzigstundenwoche in kurzer Zeit auch in unserem Lande den Weg bahnen wird.

Das Genter System

gedacht. Das Ministerium wird namentlich alle Aktionen unterstüten, die geeignet sind, der Jugend Arbeits. Ausbildungs- und eventuelle Schulungs gelegenheiten zu erschließen.

Arbeiterschutzgesetzgebung

5

Das ständige Ansteigen des Aufwandes für die in dem Sinne dem Vertreter unseres Landes für Arbeitslosenfüvforge brachte im Zusammenhange mit den wachsenden finanziellen Schwierigkeiten das in die Internationale Arbeitskonferenz Direktiven mit Auf dem Gebiete der Arbeiterschutzgesetzgebung auf den Weg gegeben; sie hat ferner für alle aus gewissen Streisen immer stürmischer vorgebrachte Ver­anlangen der Arbeitsanleihe zu vergebenden Arbeiten die Arbeitslosenfürsorge und vor allem nach Durchfüh- Möglichkeiten für legislative Betätigung. Trotzdem der Arbeitsanleihe zu vergebenden Arbeiten die langen nach einer durchgreifenden Reorganisation der bot das zurückliegende Jahr leider nur geringe Einhaltung der Bierzigstundenwoche angeordnet. Es hat auch eine große Zahl von ung gewisser restriktiver Maßnahmen ins Rollen. fonnte eine Reihe hartumstrittener sozialpolitischer Selbstverwaltungslörpern in ihrem eigenen Wir- Das Fürsorgeministerium machte demgegenüber Forderungen der Verwirklichung zugeführt werden, tungstreife analoge Borkehrungen hinsichtlich der freiwilligen staatlichen Arbeitslosenfürsorge geltend werbeordnung über die Auflösung des Arbeits. und verlangte feinerseits die schleunigste Einführung verhältnisses, die Borlage über den Badenfchluß der bereits im Prinzip beschlossenen Nota bgabe, für Handelsunternehmungen in der. Slo die von den Arbeitgebern zu tragen wäre, die- wakei, die Pensionsversicherung der anders als in anderen Staaten-- an dem Auf- Botalbahnen und eine Unifizierung der wande für die staatliche Arbeitslosenfürsorge nicht Iowa fifchen Unfallsgesetzgebung. In partizipieren. Nach langwierigen Berhandlunger der nächsten Zeit dürfte auch die zum 31. December fam es zur Verabschiedung der Arbeitslosennovelle terminierte Regierungsverordnung über die Mei. Die neue Novelle, die am 15. September die erzahlung der Teuerungszulagen zu ses Jahres in Wirksamkeit trat, bewegt sich noch den Unfallsrenten zum Beschluß erhoben immer im Rahmen der im Jahre 1930 getroffenen Auch auf administrativem Wege wurden gefeßlichen Regelung, sie hält deren fardinale Normen, wie die Verdoppelung der im Bereiche des Arbeiterschutzes weitgehende Maß­Unterstüßungsdauer, die Enführung der nahmen getroffen. So fonnten auf dem Gebiete ber Arisenfürsorge, die Schaffung der pro- Sonntagsruhe und des Laden schlusses im duktiven Arbeitsloser fürsorge auf. Sandelsgewerbe im zurüdliegenden Jahre recht, sie ist in ihren Unterstützungssäten sozial sehr bedeutsame Fortschritte erzielt werden. gegliedert und bewegt sich, indem sie gegenüber dem Gefeße vom Jahre 1921 an der Verviel fachung der gewerkschaftl chen Unterstüßung fest­

Regelung des Arbeitsmarktes

In den Bereich jener Maßnahmen, die eine Zum Schluß sagte Genosse Jörgensen: Jch Gesundung der Wirtschaft anbahnen sollen, gehört habe große Bewunderung für die Tschechoslo- ouch die staatliche Regelung des Arbeits­wafische Republik und für die Haltung ihrer martes. Sie erheischt nicht nur eine umfassende Regierung gegenüber den Flüchtlingen aus und straffe Organisation aller mit der Arbeitsver­mittlung betrauten Amtsstellen, sondern vor allem Deutschland  , für die sie mehr getan hat alsicherungen in der Richtung, daß auf Grund die anderen der Welt. Die letzten Worte des der vorgeschriebenen Meldung die frei gewordenen Außenminister Dr. Beneš über die Ehren- Arbeitsstellen nicht der willkürlichen Entscheidung pflicht der Tschechoslowakei   gegenüber den des Betriebes überantwortet, fondern den sozial Flüchtlingen haben mich mit Freude erfüllt. Bedürftigsten vorbehalten werden. Die

Der

Duppenspieler

17 und fleißiger Mensch. Haft' n ja selber auf­wachsen sehen bei seiner Großmutter." Kilian Hein waren die jachlichen Gründe der Mutter unangenehm, weil er nichts Stich deshalb auf eine wenig überzeugende, aber er folgreiche Weise, indem er noch heftiger wurde und, sich fast überschreiend. erklärte:

openspieler event

Roman von Felix Fechenbach  Bast' n denn so gern?"

Greil fiel der Mutter um den Hals, und unter Schluchzen fams heraus:

Ja, Mutter, arg gern!"

Die Mutter strich ihrem Mädel liebkosend übers Haar.

Sei nur wieder ruhig. Ich red mit'm Batter."

Das beruhigte Greff ein wenig. Wenn die Mutter ihr hilft, wird der Vater vielleicht doch nachgeben und alles fönnt wieder gut werden. Sie ging jetzt ruhiger ihrer Hausarbeit nach.

Die Mutter ließ zunächst den Zorn des Bädermeisters verrauchen. Mittags wird er wie der schlafen, und wenn er ausgefchlafen hat, wire besser mit ihm zu reden sein. Aber Frau Hein hatte sich getäuscht. Was sie auch vorbrachte, der Bater war nicht umzustimmen.

Js denn das ein Umgang für eine Bäder­meisterstochter? So ein bergelaufener Mensch Und Rofentränz haben fie auch n't grad mitein. ander gebetet. Ich habs ja selber g'iehn. wie er fie abgefnuticht hat!"

Aber Kilian! Hast denn ganz vergessen. da d' auch emal jung warst? Die Gretl und der Hans fennen sich doch schon von Kindsbein auf, und jetzt sinds feine Kinder mehr, jetzt ham sie sich halt gern. Das is halt fo."

"

,, Es muß aber nit so bleiben! Und ich wills emal nit ham, daß die Gretl mit so einem Ri geuner rumlauft!"

Aber der Hans is doch e ganz ordentlicher

Ich will nir mehr davon hören! Und jetzt 18 Schluß damit!"

Mutter Hein war es llar, daß sie heute nichts erreichen würde. Sie ging in die Küche und tröstete Gretl.

Mußt halt e paar Tag warten."

Am Abend wartete Hans vergebens auf Gretl. Sie tam nicht. Hans brachte ihr Aus­bleiben mit ihrem plötzlichen Wegrennen am vorigen Abend in Verbindung, fand aber feine vernünftige Erklärung dafür.

Zwei Tage später sagte Frau Hein am Vor­mittag zu ihrer Tochter:

Gretl, nimm das Netz und geh auf'n Markt. Rannst mir grünen Salat holen und Tomaten, und für morgen bringst gleich gelbe Rüben mit."

werden.

Angesichts der herrschenden Massenarbeits­losigkeit wurde selbstverständlich unter Mitwirkung der Gewerbeinspektion und der politischen Behör

Ich hab ja nit tommen können. Der Vat- Zigarren dazu. Vorne am Fenster saßen fie ter hat mich nit fortlassen. Abends, wie wir immer. Da lonnte man sich behaglich auf die beimgangen sind, hat er uns g'ichn. Da hab ich Bolſterbant feben und das Treiben unten auf fo Angst g'habt, daß ich gleich von dir weggelau- dem Platz beim Vierröhrenbrunnen beobachten, geben. Ich hab ihm aber g'jagt, daß ich mir Um den Brunnen herum hielten die Lohndroich nit berbieten laß, mit dir zu gehn und daß du len mit ihren alten Gäulen, vor dem„ Hirschen" fein Zigeuner bist. Da is er fuchsteufelswild gestanden die Laftfuhrwerte der Boten aus den worden und hat g'sagt, er tät mir die Knochen Dörfern um Würzburg  , ein Dieastmann war hier im Leib taputt schlagen, wenn er mich nochemal mit dir erwischt."

Jetzt kommst doch wieder zu mir?" " Sonst folg ich' m Batter in allem. Aber ich laß mir nit verbieten, zu dir zu gehen. Da tann er sagen, was er will!" Bist e tapfers Mädle!" Hans drückte ihr so heftig die Hand, daß leise aufschrie. Au! Du zerquetschst mir ja die Hand zu

Brei."

sie

Das war nit bös gemeint. Ich hab mich nur so g'freut über das, was du eben g'jagt hast." Solange die Messe noch dauerte, durfte Gret! nach sechs Uhr abends das Haus nicht mehr ver­lassen. Aber die Mutter schickte sie jeden Vor Sonst ging die Mutter immer selbst zum mittag auf den Markt zum Einholen. Und Gretl Markt. Was war denn heut bloß los? Aber machte jedesmal den Umweg über den Kranen, während Grett sich das Net holte, lams ihr in wo Hans schon auf sie wartete, um sie zu be­den Sinn: Die Mutter will mir Gelegenheit gleiten. geben, mit Hans zu reden! Eilig ging fie aus Vater Hein erfuhr von diesen verbotenen Sem haus, machte aber einen Umweg über den Morgenpromenaden nichts, und der Mutter Stranen. Vor dem Wohnwagen war Hans da- brauchte Gretl nichts zu sagen. Die merkte es mit beschäftigt. einen fleinen Galgen für die ihrer Tochter an dem frohen Gesicht an, daß sie Kasperlbühne zusammenzubasteln: die Gänge zum Markt zu nutzen verstand.

Morgen Hans! Ich muß auf'n Markt. Gehst e Stickle mit?"

Natürlich ging er mit, und nit nur e Stüdle". Bis zum Markt begleitete er bie Gretl und wieder zurüd.

"

Warum bist denn letthin abends so auf ein mal" davongelaufen und am andern Tag nit tommen?"

stets zu treffen, und die Straßenbahn hatte auch eine Haltestelle am Vierröhrenbrunnen, so daß immer was los war. Man sah allerhand wenn man so vom ersten Stod im Hirschen" herunter­schaute, und man brauchte sich dabei nicht zu langweilen.

Heute war Rilian Sein früher gekommen als sonst. Es beschäftigte ihn etwas, das ihm keine Ruhe ließ. Selbst dem Sellner Franz war das frühe kommen des Bäckermeisters aufgefallen, der sonst fast immer der Leßte von der Stamm­tischrunde war:

"

,, Tag, Herr Hein! Sie ham sich wohl in der Zeit verschaut?"

Kilian Sein fah durchs Fenster auf die Uhr am Grafen- Edarts- Turm.

Wirklich,' s is erst zwei Uhr! Da muß meine Ubr vorgehen."

ja,

Und er tat. als richte er feine Uhr.

,, Tasse Kaffee, Herr Hein?"

was ich immer hab." Brauchst doch nit fragen, Franz. Weißt

Kilian Hein faß auf seinem Platz am Fens ster, steckte sich eine Bigarre an und schaute auf den Vierröhrenbrunnen hinunter. Aber er jah ins Leere. Die Geschichte mit der Gret! ging Jm Café Hirschen" traf sich der Bäder- ihm durch den Stopf. Während er den Rauch meister Hein jeden Samstag nachmittag mit ein feiner Zigarre in diden Wolten ausstößt. über­paar Innungsfollegen. Das waren der Schorsch denkt er alles noch einmal: Ja, ich muß heut Fischer und ber Karl Spieß, zwei wohlbestallte mit dem Spieß reden. Sätt ja eigentlich noch Würzburger   Bädermeister. Sie spielten an ihrem Beit gehabt. Aber die Gretl, der Fraß, macht Stammtisch in dem gemütlichen Seleinbürgercafé mir sonst noch meinen ganzen Plan faputt, wenn ihren Tarod, tranlen Kaffee und rauchten ihre ich jest nit gleich alles ins Gleis bring. Fortlegung folgt.)