Seife 4 Dienstag, 28. November 1838 Nr. 278 Des nordens ist kein Ende! Grenelherlchte aus Konzentrationslagern Aus der Praxis der deutschen  Wahlen W. Ein Genosse auü Zwickau   schreibt uns: Die Wahlergebnisse in unserem Gebiet sind teilweise weit über dem Reichsdurchschnitt gün­stig für die Opposition. Es sind Orte vorhan- den, in denen die Reinstiininen über 20 Prozent und mit den ungültigen über 30 Prozent betra- gen. Bemerkenswert ist, daß zum Teil erheb­liche Differenzen zwischen Ja- Stimmen beim Volksentscheid" und Stimmen für die NSDAP  vorhanden sind, vor allem in den ehemaligen Hochburgen der KPD  . Wir führen das auf Auswirkungen nationalbolschewistischer Propa­ganda zurück. Allgemeines Bild ist: in ehe­maligen Hochburgen der SPD   hohe Neinstimmen zahl, der KPD   niedrigste Neinstimmenzahl. Tas Verhältnis schwankt zwischen 30 bis 5 Prozent. Auffallend ist in den Orten, in denen die Zahl der abgegebenen Wahlscheine veröffentlicht wurde, deren große Steigerung. Sie betrug bis zu 700 Prozent. Wir konnten beobachten, daß Nazis von auswärts in großer Anzahl bei den Wahl­lokalen angefahren wurden. Die Wahl selbst war in den meisten Orten nicht geheim, liebereinstimmend wird be­richtet, daß Späher an den Berschlägen aus­gestellt waren, um zu kontrollieren. Bei der Auszählung wurden viele Neinstimmen als un­gültig erklärt. In den Grenzorten unseres Be­zirkes waren einige Tage vor der Wahl große Razzien mit Massenverhaftungen vorgenommen worden. Diese Aktionen schüchterten die Be­völkerung weiter ein und zeitigten eine sehr hohe Zahl von Ja- und NSDAP  -Stimmen. Putschversuch in Spanien  unterdrückt Madrid  , 26. November. Wie aus Huesea am Südabhang der Pyrenäen   gemeldet wird, ist die Polizei dort einer Personengruppe auf die Spur gekommen, die Vorbereitungen zum Umsturz der staakliehen Ordnung trafen. Sie planten Durch- schneid»ng-er elektrischen Kabel, Zerstörung'der Brücken und Besckwdigrmg der Straßen, um jeden Verkehr zu unterbinden. Die Polini beschlag­nahmte-16 Bomben, zahlreiche Schußwaffen mit Mnütion, sowie Tynamitvorräte. Fünf Per­sonen, darunter drei Frauen, wurde» verhaftet. Kriegsgeiahr in Arahien Streit um die Stadt Nejram. Bagdad  , 27. November. lReuter.) Wie ver­lautet, Hat sich die Kriegsgefahr in Arabien   durch die Erklärung des diplomatischen Vertreters Neida, daß Truppen des Iman von Jemens   auf Nejram, ein Gebiet, das Gegenstand eines Strittes zwischen dem Iman von Jemen   und dem König Ibn Saud   ist, im Vormarsch begrif- sen sind, erhöht. Nichtsdestoweniger hat Ibn Saud   noch nicht den Krieg erklärt, tveil sich seine Armee mit dem Heere des Imans von Jemen  nicht messen kann. Ibn Saud   sucht den Streit in freundschaftlicher Weise beizulegen. Rumänisch« Fasclsten verüben Gewalttaten. Bukarest  , 27. November. Agitatoren der epiremistischen Rechtsorganisation, der sogenann­tenEisernen Garde  ", ließen sich in verschiede­nen Öiemeinden gewalttätige-Handlungen zuschul­den kommen. To z. B. machten sie in dem Dorfe Ekibaba in der Dobrudscha   bei einem Zusammen­stoß mit politischen Gegnern von der Waffe Ge­brauch und verwundeten den Bürgernreister, den Gemeindesekretär und sechs Dorfbewohner. Hier­auf flüchteten sie in einem Automobil. In Jassy  errichteten 50 Mitglieder der Eisernen Garde Barrikaden und werden von Polizei und Gendar­merie belagert. Der Unterstaatssekretär des Inne­ren erklärte, daß die Regierung die Ruhe mit allen Mitteln Herstellen werde. Neber die Unsinnigkeit der kommunistischen  Politik schreibt treffend der bekannte Publizist F. P e r o u t k a in denLidopü Noviny". Er sagt da: Die Hauptbedeutung der kommunistischen  Partei beruht darin, daß sie die Demokratie schtvächl. Es ist dies ihr Ziel, gut. Aber wie sich überall zeigt, unterliegt die geschwächte De­mokratie dem Faseismus, nicht dem Kommunis­mus. Das müssen sich die Anhänger des Kom- munismnS überlegen. Es kommt nicht darauf an, welches subjektive Streben sie in ihre Tätig­keit legen, sondern daraus, welche objektiven Er­gebnisse ihre Tätigkeit hat. Und die sind solche, daß der Faseismus im Kommunismus den stärk­sten Heiser hat, denn die Demokratie muß sich nach ztvei Seiten hin wehren." Sleuerverwaltnngen auch in der Slowakei  . Die Regierung hat dem Senat einen Gesetzent­wurf über die Errichtung von Steuerverwaltungen in der Slowakei   und Karpathorußland vorgelegt. Ter Entwurf schlägt für die Slowakei   und Kar- Pathornßland eine analoge Organisation der Finanzbehörden erster Instanz vor, wie sie in den Ländern Böhmen   und Mähren-Schlesien be­steht, d. h., daß die Berwastung der direkten Steuern und der Umsatzsteuer in Hinkunst die St euer Verwaltungen besorgen würden, während die übrige Agenda bei den Bezirks» Uinanzdirektionen verbleiben würden. W. Berlin  , im November. Schon vor eini­ger Zeit ist die Nachricht von dem schrecklichen Ende des Genossen Eugen Fritsch, des frü- heren Redakteurs der Plauener  Volkszeitung für das Bogtland", ins Ausland gedrungen. Jetzt sind wir in der Lage, einige zuverlässige Einzel­heiten über seinen Tod zu berichten. Fritsch war zuerst monatelang in dem besonders schlimmen Konzentrationslager O st e r st e i» bei Zwickau  . Tort wurde er entsetzlich mißhandelt, West er be­stimmte Dinge aus seiner Redaktionszeit ver­raten sollte. Trotz der schrecklichen Qualen blieb unser Genosse standhaft und sagte nichts. Dar- aushin wurde er in das Lager H o h n st e in in der Sächsischen   Schweiz   gebracht. Dort wurde in seine Zelle ein Lockspitzel gelegt, der es verstand, das Vertrauen unseres völlig verzweiselten Freundes zu gewinnen und ihn zu einer gemein­samen Flucht zu überreden. Dabei wurde er dann natürlich gefaßt und von den Wachmannschaften buchstäblich zertrampelt, totgetreten! Niemand durfte nachher die Leiche sehen, wie schon in so vielen Fällen braunen Mordes. Ganz allgemein ist es in den Konzentra­tionslagern so schlimm wie nur je. In Oster- stein haben die Mißhandlungen, besonders an den Neueingelieferten, in letzter Zeit wieder furchtbar zugenommen. Wenn die Geschlagenen nach dem großen Blutverlust, den sie oft bei den Mißhandlungen erleiden, starken Durst empfin­den, dann werden ihnen Wasser und Zigaretten bingestellt ober wenn sie danach grerfen, wer­den sie daran gehindert und unter Hohngelächter erneut gepeinigt. Wenn die Verwandten ihre Angehörigen besuchen wollen, werden sie mit Lügen abgewiesen man kann die furchtbar Zugerichteten nicht zeigen. Im Filzteich bei Schneeberg   im Erzgebirge  wurden, Ivie zum Teil schon der Auslandpresse gemeldet wurde, kürzlich drei Leichen, die mit Stricken und Steinen beschwert waren, ge- T agesneuigkeiten 3u den Waffeuübungeu 1834 werden einberufen die Offiziere und Rottmeister der Assentjahrgange 1930, 1928, 1926 und 1924, von der Mannschaft die Afsentjahrgänge 1929 und 1927 der Qualifikation A(Dienst mit der Waffe), 8s(Wachdienst) und 8(Kanzleidienst), vom Assentjahrgang 1925 nur die mit der Qua­lifikation A, von der Ersatzreserve die Astentjahr- gänge 1931, 1929, 1927, 1925 und 1923 ohne Rücksicht auf die Qualifikation. Die Crsatzreserve des Assentjahrganges 1931 wird vier Wochen, alle übrigen drei Wochen Reserveübungen machen. Lynchjustiz an zwei Entführern vom Gouverneur gutgeheißen. San Jostz(Kalifornien  ), 27. November. Unter dem Verdacht, Brooke Hart, den Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes, entführt und ermordet zu haben, wurden zwei Männer ver­haftet. Die Bevölkerung geriet über die Tat in eine derartige Erregung, daß sie sich der beiden Gefangenen bemächtigte und sie kurzer Hand an einen Baum in der Nähe des Gefängnisses auf- knüpste. Der Gefängniswächter erlitt bei dem Angriff auf das Gefängnis leichtere Verletzungen und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Als dem Gouverneur von Kalifornien   die Nachricht von dem Vorgehen der Bevölkerung gegen die beiden Mörder Brook Harts übermit­telt wurde, erklärte er, damit habe die Bevölke­rung den übrigen Amerikanern eine Lehre erteilt, wie man mit solchen Leuten umgehen solle. Einfache Propaganda. Der große Propa­gandafeldzug der britischen Arbeiterpartei bringt nun jeden Tag zahlreiche Versammlungen, in denen die bekanntesten Parlamentarier der Par­tei sprechen. Lord Ponsonby   sagte u. o., die sozia. listische Propaganda müsse einfacher und sinn­fälliger gestaltet werden. Da Zeichen wie Ham­mer und Sichel und das Hakenkreuz so populär geworden, wähle er den fünszackigen Stern zu seinem Zeichen. Die fünf Spitzen sollten bedeu­ten: Abschaffung der Armut, deö Krieges, des Kapitalismus, der Vorrechte und der Unwissenheit. Lord Ponsonby   fügte hinzu, er hätte gern auch noch die Abschaffung der Dummheit dazugenommen, aber er müsse gestehen, daß dies bedeuten würde, zuviel zu verlangen. Die Jugend im Schweizer   Wahlkamps. Mir uns zum roten Wahlsieg gemeldet wird, hat die Arbeiterjugend von Lausanne   glänzende Arbeit geleistet. Zu den zahlreichen Mitgliedern der sozialistischen   Jugend stießen ganze Kolon­nen junger Arbeiter, die eine äußerst aktive Pro­pagandatätigkeit überall, wo sie auch nur hin­kamen, entfalteten. Dieser Elan der jungen Garde ist um so bemerkenswerter in jenem Augenblick, wo sich gewisseErneuerer" anmaßen, die Schweizerjugend hinter sich zu haben oderwek- ken" zu wollen. Bete zu Gott, aber rufe:Heil Hitler  ". Der Kongreß der nationalsozialistischen Kirchenver­tretungen Schleswig-Holstein   hat allen evange­lischen Pfarrern Anweisung erteilt, den Gottes­dienst mit dem Ruf:Heil Hitler  " zu beginnen und zu beenden. funden. Einer der Toten war der frühere kom­munistische Unterberirkssekretär H o o b, der vor­her Tag für Tag furchtbar»nißhandelt worden war. Nach der allgemeinen Meinung der Be­völkerung dieser Gegend sollen in diesem Teich noch zahlreiche Leichen proletarischer Funktio­näre, die spurlos verschwunden sind, verborgen sein. Die Verwaltung weigert sich das Wasser abzulassen, was an sich nach den Leichenfunden selbstverständlich wäre man kann sich leicht denken, warum es nicht geschieht. Kommt in ein Lager wirklich einmal irgend­eine Kommission von Journalisten, so werden vorher Potemkinsche Dörfer errichtet. Daü wis­sen wir ganz konkret ans Sonnenburg und Bran­ denburg  , und in den änderet« Lagern ist eS natürlich nicht anders. In Brandenburg   wur­den eines Morgens olle Gefangenen zum Rasie­ren kommandiert, dann erhielt feder einen Stroh­sack, während sonst mehrere zusammen auf einem Strohsack schlafen inußten, und dann gab es ein festliches Mittagessen. Des Rätsels Lösung: eine Besichtigung. Nachher mußten die Strohsäcke so­fort wieder abgegeben werden, und es gab wie­der den alten Fraß. DaS furchtbare Schicksal dieser Konzentra­tionslager, dieser SA   Kasernen, dieser Mißhand­lungen, Martern und Todesqualen hängt dauernd über allen, die in Deutschland   leben, ohne sich gleichgeschaltet zu haben. Es ist in höchstem Maße bewundernswert, daß trotzdem Millionen der Sache des Marxismus treu bleiben und Tau­fende und aber lausende in Hinderten von Städten unter stündlicher Lebensgefahr weiter für die Arbeiterbewegung tätig sind. Ein Prole­tariat, das solchen Mutes und solcher Opfer fähig ist, wird auch diese furchtbarste oller pro­letarischen Niederlagen überwinden und den Weg frei machen zum Siege der Arbeiterklasie in Dentschland und in der ganzen Welt. Uebersiedlung des Gesundheit-minifteriumS. DaS Ministerium für öffentliches Gesundheits­wesen und Körpererziehung ist mit allen.Ressorts sowie mit der Direktion der Staatsbäder in das neu adaptierte Gebäude des ehemaligen Armen­hauses beim Hl. Dartolomäus in Prag   ij., Vyöehrodskä, übersiedelt. Die Amtsstunden und Besuchsstunden beim Gesundheitsminister bleiben unverändert. Schwere Jungen. Di« von den tschechosio- wakischen Behörden wegen zahlreicher Kassenein­brüche verfolgten berüchtigten internationalen Einbrecher, der 44jährige TischlergHilfe Wenzel L e y y, genannt derböhmische Breitwiesrr" und der 38jahrige Hilfsarbeiter Rudolf L i b e r k a sind vom Wiener   Sicherheitsbüro eruiert, verhaf­tet und dem Wiener   Landesgericht eingeliefert worden. Chinesische   Piraten überfielen einen fran­ zösischen   Dampfer, der aus dem.Hafen von Hongkong   ausgelaufen war. Es gelang ihnen, vier reiche Chinesen zu entführen und 1000 Pfund in bar mitzunehmen. Der Anschlag glückte, obwohl die Polizei im Rundsttnk vorher eine Warnung hatte ergehen lasten, daß eine chine- fische Bande offensichtlich einen Airschlag im Schilde führe. Der 2615 Tonnen große Dampfer war sogar vor feiner Abreise von.Hongkong   von der Polizei gründlich durchsucht worden. Trotz oller Vorsichtsmaßnahme« sah sich der zweite Offizier, der sich am Steuer befand, plötzlich von mehreren Piraten umringt, die ihn überwältig­ten und bald den ganPN Dampfer unter ihre Kontrolle brachten. Sie steuerten ihn nach Chi- lang, wo sie sich in den Besitz von Dschungken setzten, um auf ihnen mit ihren Gefangenen und ihrer Beut« das Weit« zu suchen. Banditen brachten den sibirischen Ex, preßzug 70 Kilometer östlich von Tschitschikar zum Entglei­sen. In dem Zuge befanden sich 600 Reisende. Tie mit einer Schnelligkeit von 80 Kilometer Per Stunde fahrenden Waggons stürzten vom Damme ab. In der allgemeinen Verwirrung, als die Reisenden sich aus den Trümmern des Zuges zu'befreien suchten, begannen die Banditen auf sie zu schießen. Man glaubt, daß viele Rei­sende getötet wurden währeird andere von den Banditen als Geiseln verschlept worden sein sollen. Ter Zug fuhr in der Richtung von Ost gegen West. Deckeneinsturz in einem mexikanischen Thea­ter. In M« x i e o City stürzte Sonntag abends während einer Vorstellung die Decke eines Thea­ters ein. Zwölf Personen, größtenteils Frauen und Kinder, wurden ernstlich verseht, 60 bis 80 Personen leicht, Schlangen überfallen einen Flieger. Der Postflieger, der täglich die Verbindung zwischen der Küste und den: Innern von Nen-Guinea herzustellen hat, verspürte vor kurzem, als er sich gerade halbweyS über einer felsigen Gebirgsgegend befand, eine rätselhafte Berührung, dreht« sich um und sah neben sich einen riesenhaften Schlangen­kopf. Da eine Notlandung unmöglich war, ergriff er einen schweren Schranbenschlüstel, den er dem Ungeheuer auf den Kops schmetterte. Während die Schlange getroffen zurücksank, mußte der Flie­ger feststellen, daß das Flugzeug noch drei oder vier weitere riesige Schlangen enthielt, die sich aber gar nicht weiter um ihn kümmerten, son­dern vergnügt auf den Postsäcken und Paketen uncherkrochen. Es blieb dem Flieger nichts an­deres übrig, als die Reise mit seinen unheim­lichen Fahrgästen zu vollenden. Am Ziele ange­kommen, verständigte er durch das Fenster die Landemannschaften, die vorsichtig die Tür des Achtung! Mcherwartel Reu eingelangt: Levy.Lenz: Die Technik der Schwan, gerschastsunterbrechung, statt llr 45. nur Ile 10..(Bestellnummer 102.) Max Sodann: Geschlecht und Liebe, statt Ke 64. nur Ke 25..(Bestell­nummer 108.) Zentralstelle für das Bildungswesen, Prag   II, Nekäzanka 18. Flugzeuges öffneten und die Schlangen es waren nicht weniger als fünf Stück nachein­ander erschlugen. Todesurteil gegen eine Kindesmörderin. In Esten wurde die Ehefrau K o n z y l i a, die am 9. Dezember vorigen Jahres ihre drei Kinder im Rhe>n-Herne-Kanal ertränkt hatte, wegen Mordes in drei Fällen zum Tode verurteilt. Schachwettkampf Flohr: Botwinnik   in Moskau  . Die Moskauer Presse befaßt sich aus­führlich mit dem bevorstehenden Schachwettkamps des Prager   Schachmeisters Flohr mit dem Vorkämpfer der Sowjet-Union  , Botwinnik  . In einem Interview mit einem Pressevertreter erklärte Flohr, er schätze die Spielstärke der sowjet­russischen Schachmeister hoch ein. Der Wettkampf könne eventuell remis oder mit dem unbedeuten­den Siege eines der beiden Partner enden. Bot­ winnik   bezeichnete Flohr als einen der stärksten Schachmeister der Welt. Er betrachtet für seinen Teil den Wettkampf als einen Prüfstein. Dem Wettkampf wird ein außerordentliches Interesse entgegengebracht. Die Eintrittskarten für sämt­liche Spieltage find vergriffen. Schachweltmeister Aljechln spielte am Sonntag in S ch l a n an 50 Brettern bei zahlreichem Besuch aus der gesamten Umgebung. Das ganze achtstündige Spiel wurde mit ungeheuerem Interesse verfolgt. Aljechin   gewann 37 Partien, verlor vier und remi- sierte neun. Ein Schloß verbrannt. Am SamStag nachmit­tag brack im Schloßgebäude Lähn bei Hirschberg  (Riesengebirge) ein Brand aus, der sich so schnell ausbreitete, daß das geräumige Schloß bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Tas Schloß war etwa 300 Jahre alt und besaß historischen Wert. Die ganzstaatliche Meisterschaft im Maschinen­schreiben fand- am 28. November in Olmüh unter Leitung der Handels- und Schulbehörden statt. Es veleiligten sich 59 Konkurrenten, die auf unbezeich­neten Klaviaturen schrieben. Die ersten acht Preis­träger erhielten Preise im Gesamtbetrag von 10.000. Im Final:, in das 16 der an dem Wettkampf Beteiligten kamen, die mit verbundenen Augen schrieben, siegte Thomas Zbokil mir 7,98 Anschlägen in der Sekunde und A. Schneeweis mit 7.01 Anschlägen. Zbokil ist unausgesetzt Meister der Republik   seit dem Jahre 1930. Die Schallgeschwindigkeit im Gestein. Dr. L e e t von der seismographifchen.Harvardstation in Massachusetts   hat festgestellt, daß der Schall gewisse Gesteine mit einer viel höheren Geschwin­digkeit durcheilt als die Luft. Dr. Leet stellte Schallversuche mit Tynamite^plosionen an einem Granitselsen bei Rockport Massachusetts) und an einem Noritfeksen bei Sudbury  (Ohio  ) an, nm die Elastizität und die Druckeigenschaften dieser Gesteine nachzuprüfen. Er gelangte zu dem Resul­tat, daß die Schallgeschwindigkeit im Granit an­nähernd sechstausend Meter und im Norit(einem Eruptivgestein) über siebentausend Meter in der Sekunde beträgt; sie ist also beim Granit fast sechzehnmal beim Norit sogar fast neunzehmnal so hoch wie in der Luft bei Windstille. FliegerSgattin mit Papiermachsslügeln. Eine französische Filmgesellschaft hotte May Co st es, die Gatin des weltberühmten französischen   Flie­gers, für die Aufnahme desErlkönig" in der französischen   Fassung verpflichtet. Sie sollte Erl­königs Tochter darstellen, doch gab ihr im letzten Augenblick der Regisseur eine weitere Rolle, die der.Häuptels«. Frau CosteS bekam ein phanta­stisches Kostüm und ein Paar prächtige silber- tvciße Flügel. Die- Flügel brachten Unglück. Madame Costes fand es unmöglich, daß sie, die fliegende Frau, die Gattin eines Lufthelden, mit lächerlichen Papiermachöe-Flügeln vor Millionen Kinobesuchern auf der Leinwand erscheinen sollte, und wies diese unwürdige Rolle mit großer Ent­rüstung zurück. Nun ist sie von der Filmgesell­schaft auf 12.000 Franken Schadenersatz verklagt worden, da diese die Auslagen für daS Kostüm, daS soviel gekostet hat, zurückhaben will. Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen. Mittwoch. Prag  : 12.10: Schallplatte». 13.15: Schallplatte». 16,50: Kindertheater. 18.30: Deutsche   Sen­dung: Arbeiterfunk: Abgeordneter Wenzel I   a k s ch und Kleiübauernselrelär Adolf Schmidt  : Zwiegespräch:Warum sind Arbeiter und Bauern berufen, gemeinsam die Kris« zu lösen?" Bericht vom A r b c i t s m a r k t. 1910: Französisch. 2005: Sinfoniekonzert. Brünn: 1805: Aktuali­täten der Woche. 18.25: Deutsche   Sendung: Arbeitersendung: Dr. Lampl: Kamps um die Volksgesundheit. 19.10: Große Lieve, Funkspiel. Kaschau: 18: Orchesterkonzert, frantzösische klassische Musik. Wien  : 18.10: Hygiene am Krankenbet:. 19: Unterhaltungskonzert. 20.15: Der Br'ef, Spiel von Maugham  . 22.25: Tanzmusik. Heilsberg: 1.8.25: Die Kunst des Klavierspielens. Leipzig: 20.30: Wir musizieren.