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Standgericht verzichtet

auf Arbeit

Mittwoch, 29. November 1933.

Das Dokument des brammen Verrats

Präsident Masaryk

Nr. 279.

glaubt nicht an den Krieg

Wien , 28. November. Dem Standgericht in Auf keinem Gebiet hat sich die Hitler- Dema-| Deutschen rbeitsfront Hoffnungen erwedt, Präsident Masaryk gewährte dem Redakteur Wien wurden bisher 12 Verbrechen gemeldet, die gogie, folange die Nazi noch nicht an der Macht die zur Bergirrung und Unruhe führen. Der poli- der Zeitung New York Times " ein Interview. waren, mehr ausgetobt als auf dem der sozialen tische Gegner wird sich solche Versprechungen sehr Der Präsident unterhielt sich mit dem Redakteur eventuell in die Kompetenz des Standgerichtes Frage. Besserung der Lage der Arbeiter war sorgfältig notieren und wird die Arbeitskameraden Shepard Stone über die Demokratie und fallen. Das Standgericht erklärte sich aber in den das mindeſte, was das anbrechende Dritte Reich höhnisch fragen, wann denn diese Berspre hauptsächlich über seine Ansichten über das jetzige meisten Fällen nicht für kompetent und bringen wollte. Erhöhung der Löhne, Bierzig, chungen nun endlich verwirklicht wer- Deutschland . Nach der Uebersetzung der Miss stellte die Akten den zuständigen lokalen Gerichten ſtundenwoche ohne Lohnabzug, Urlaub, Ermäßi- den. Das Programm der Partei ist das Programm Listy" ſagte der Präsident: gung der Massensteuern und vieles andre wurde der Deutschen Arbeitsfront und umgekehrt. Andre in den Naziflugblättern versprochen. programmatische Erklärungen kennen wir nicht.

zum normalen Verfahren zurück.

Deutsche Arbeitsfront

Troß dem Militarismus der deutschen Nation und den inneren Geschehnissen in Deutschland , Seit dem Anbruch des Dritten Reiches ist es Zuständig für den Abschluß von Tarifver- fürchte ich den Strieg nicht. Wir müssen geduldig haupt auf die hohen Preise der schechoslowa Deutsche Arbeitsfront , die Spikenorga Arbeit vom 19. Mai 1933( RGBI, Nr. 285), die Möglichkeiten vorbereiten. Deutschland weiß freilich davon stillgeworden. Die sogenannte trägen sind nach dem Gesetz der Treuhänder der sein. Selbstverständlich müssen wir uns auf alle tischen Industrieprodukte zurückgeführt werden nisation der gleichgeschalteten deutschen Gewerk- Treuhänder der Arbeit.( Nicht die Gewerk ebenso gut, wie die anderen Staaten, daß man fann. Unsere Ausfuhr ist vielfach nur dadurch schaften. hat sich sogar veranlaßt gesehen, in meh schaften! Red.) Zur Entlastung der Arbeit der Treu - zum Kriegführen noch einiges mehr benötigt, als möglich, daß wir Kompensationsverträge mit reren Verordnungen gegen die Eingriffe ihrer händer der Arbeit soll die Vorarbeit der Be nur Waffen. Der Krieg kostet sehr viel Gelb, wel anderen Staaten abschließen, d. h., daß wir Anhänger in das kapitalistische Getriebe Stellung zirksleiter der Deutschen Arbeitsfront dienen. Die ches niemand zur Hand hat. Die Versailler Ver bestimmte Waren ins Ausland ausführen und zu nehmen. Da aber inzwischen die Lohntür Bezirksleiter der D. A. müffen sich darüber tar fein, einbarung bietet die Möglichkeit einer Revision, dafür von diesen Ländern andere Waren ab- jungen weitergehen und daher auch der Unwille daß sie nicht einseitige Intereffen zu aber es ist nicht möglich, von dieser Revision nehmen. Im allgemeinen können wir, abge- weiter wächst, fährt man jest ein schärferes Ge- vertreten haben, sondern daß sämtliche Gruppen gleich mit gezogenem Schwerte zu sprechen. Die sehen von industriellen Rohstoffen, hauptsäch einzelnen Verbandsleiter folgendes vertrau- gegliedert sind. Eine Fühlungnahme der Verbände nähern, sie müssen lernen, sich gegenseitig zu schütz auf. Auf höhere Weisung versenden die der Wirtschaft in die Deutsche Arbeitsfront ein- europäischen Nationen müssen sich einander mehr lich nur Nahrungsmittel einführen. Wenn liche Rundschreiben: Der Unternehmer und der Arbeitnehmer für vertrauen und dann, als Freunde, fönnen wir aber die Agrarier feine land­unverbindliche Vorbesprechungen in von einer Revision sprechen. wirtschaftlichen Produkte her= tariflicher Angelegenheit sind an sich nicht unftatt. von einer Revision sprechen. einlassen wollen, dann können baft, sollen aber tunlichst nicht ohne Kenntnis der Desterreich gehört in das Gebiet der deut­Bezirksleiter der D. A. vorgenommen werden. Es ſchen Kultur, aber es ist notwendig, einen Unter­ift in feinem Falle gestattet, daß Verbände unterschied zu machen zwischen deutscher Kultur und Umgehung der Bezirksleiter der D. A. direkte Füh- preußischem Geist und ebenso zwischen preußischer lung mit dem Treuhänder der Arbeit aufnehmen. Tradition, welche heute in Deutschland vor Diese Richtlinien sind unbedingt zu bewaren Deutsche, aber sicher würden sie nicht Hit­herrscht. Lessing , Goethe, Herder und viele andere lerianer sein wollen. Wenn Desterreich nicht mit dem Reich vereinigt werden will, wird es seiner alten Tradition folgen. Meiner Meinung nach werden sich diese Dinge in den nächsten Jahren ganz beruhigen und man wird von ihnen weniger prechen. Im unteren Donaugebiet wird keine politische Konfederation entstehen, cher kommt es zur Schaffung eines Systems von Handelsver trägen zwischen den unabhängigen Staaten. Aber es besteht auch die Möglichkeit, daß die Grundsäge der Kleinen Entente angenommen werden

( folgt Name der Berufsorganisation) wir teine Industrieprodukte aus im Gesamtverband der Deutschen Arbeitnehmer. führen, wenn sie auch billiger wären, als Rundschreiben Nr... sie jetzt sind. Dazu kommt noch, daß die Berlin , im Oktober 1933. Menge der von uns auszuführenden Pro­An alle Dienststellenleiter!

dukte ebenso im Kompensationswege bestimmit Nachstehend gebe ich Ihnen eine Anweisung wird, so daß also wieder unsere Ausfuhr von des Leiters des Amtes für Sozialpolitik, Pg. den Preisen der Industrieprodukte durchaus Peppler der Deutschen Arbeitsfront , bekannt: nicht abhängig ist. Schließlich wird die Aus­fuhr vielfach auf Grund von internationalen Startellverträgen geregelt, wodurch jedem Land ein bestimmtes Exportquantum zugewie­fen wird, was wieder nicht abhängig ist vom Preis der Produkte.

folgen.

Heil Hitler!

Ich verbiete hiermit allen in der Sozial­( Folgt Unterschrift des Verbandsleiters.) politik tätigen Dienststellen der Deutschen Dieses Rundschreiben entlarvt den Arbeiter­Arbeitsfront, in Reden, Vorträgen, Artikeln verrat der Hitlerschen Arbeiterpartei" restlos. usw. irgendwelche Erklärungen zu machen wie: Unverantwortliches Treiben ist es, Wir Nationalsozialisten werden den Wochen die sozialen Verheißungen, mit denen Hitler zur lohn einführen, wir werden die Urlaubszeit macht emporgeklettert ist, zu wiederholen! Es ist verlängern, wir werden für höhere Löhne for- verboten, zu sagen: Wir werden für höhere gen und ähnliches. Söhne sorgen. Die Sozialfascisten werfen das werden in den Reihen der Mitglieder der talistenknechte da, die sie sind. Durch solch unverantwortliches Trei- foziale Mantelchen ab und stehen als die Rapi­

Der entscheidende Gesichtspunkt scheint uns jedoch darin zu liegen, daß der Export aller Länder heute gedrosselt wird durch Zah- ben lungsschwierigkeiten der den Export aufnehmenden Länder. Wir könnten viel mehr ausführen, wenn unsere Exporteure die Ge

währ dafür hätten, daß die Waren auch be- Warum schweigt das Reichsgericht? Volksverräter

Hugenberg"

Heute benötigen wir für Europa ein allge mein angenommenes Programm. Den Anfang dazu sehe ich im Völkerbund. Ich weiß, daß ber Völkerbund sehr klein ist und daß er mit Schwie rigleiten fämpft, aber das ist ein Anfang. Früher zahlt werden. Eine ganze Reihe von Staaten gab es nichts dergleichen. Es wurde viel gespro­und zwar gerade diejenigen, die für den tsche- Wien , 28. November. ( Inpreß.) Der frühere chen von der Wirkungslosigkeit der Demokratic. choslowakischen Export in Frage kommen, Naziführer Ehn, der in einer Wiener Versamm Aber die Demokratie log und enttäuschte nicht. Berlin , 28. November. ( Inpreß.) Ueber die Eher enttäuschten einige führende Männer der haben Moratorien erlassen, oder zahlen nur lung behauptete, daß Graf Helldorf den Befehl im Clearing- Verkehr( gegenseitiger Ausgleich zum Reichstagsbrand gegeben und der Gruppen- Art, wie die Kandidatur des Reichsministers Demokratie. Wir dürfen nicht vergessen, daß auch der Zahlungen und Forderungen). Das alles Stürme die Brandstiftung begangen habe, teilt 12. November zustande gekommen ist, erfahren Schwierigkeiten leiden und ihnen auch heute be­a. D. Hugenberg für die Reichstagswahl" vom die Demokratie und Diktatur unter denselben führer Ernst mit ausgewählten Leuten seiner geschieht mit Rücksicht auf die Notwendigkeit der Wiener Reichsvoſt" mit: bente t wir aus einer Geheimen Führerbesprechung des gegnen. Die Demokratie ermöglicht die Konzen­der Erhaltung des Wertes der Währung, die Stahlhelms folgende verbürgte Einzelheiten: tration der Macht in den Händen Weniger m der durch eine passive Zahlungsbilanz gefährdet den" Reichstagsbrand habe ich bereits im "... Bezüglich meiner Mitteilung über Sugenberg ist von dem Beauftragten der Zeit der Krife. Schließlich wurde Hitler doch von wäre. So lange diese Verhältnisse in Europa mai 1933 in einem Schreiben an Adolf Nazis, von Zuge, aufgefordert worden, seinen dem deutschen Volle gewählt. Präsident Rooie anhalten, ist an eine bedeutende Belebung des Hitler meine Informationen zum Aus- Namen mit auf die Wahlvorschlagsliste seßen zu belt hat gleichfalls dittatorische Macht. Manche internationalen Handels nicht zu denken. drud gebracht. Als der Reichstagsbrand- lassen. Hugenberg lehnte zunächst fategorisch ab Männer, die am Ruder sind, fönnen ihre Macht Es ist also nicht der Preis der Produkte prozeß Tatsache geworden war, wurde Er verwies auf die brüste Form seiner Desavou- mißbrauchen, andere tun es wieder nicht. Aber unserer Industrieartikel, welcher unseren Ex- von mir ein ausführliches Pro ierung und Entlassung. Erst auf die Drohung, das ändert nichts an dem grundlegenden Wert port auf weniger als ein Drittel herunter test schreiben über die wahren daß man ihn dann als einen Feind des Staates der Demokratie. Ich bin überzeugt von dem reduziert hat, sondern es ist die Wirtschafts- trheber des Brandes dem betrachten müsse, hat er seine Zustimmung ge- unausweichlichen Sien des demokratischer Ge­frise in jenen Ländern, die von uns Waren Reichsgericht Leipzig übergeben. Luze erklärte, daß vor dem Ausland u n- dankens. bisher abgenommen haben, die zur Einschrän- mittelt. Auf Grund meiner Informa- bedingt der Eindrud völliger Einigkeit erreicht fung unserer Ausfuhr geführt haben. Die tionen, die mir nochmals im Juni 1933 werden müsse. Hugenberg, verlangte gegen sein Wiederherstellung geordneter finanzieller Ver- bestätigt wurden, halte ich meine dem Zugeständnis, daß auch seine Freunde auf der Reichsgericht mitgeteilten Behauptungen Liste erscheinen müßten; was man zusagte. Dar hältnisse, die Wiederherstellung des internatio- vollinhaltlich aufrecht. Ich möchte beson- aufhin hat man die Namen von Claaß und Bang nalen Streditverkehrs in Europa iſt eine der ders darauf verweisen, daß im Leipziger auf die Liste gesetzt, ohne die Herren gefragt zu wichtigsten Voraussetzungen für die Wieder- Prozeß wohl die unbedeutendsten Zeugen haben. Ueber diese Methode, die in deutsch belebung des tschechoslowakischen Exportes und einvernommen wurden, von meiner nationalen Kreisen als Vergewaltigung bezeichnet für die Einstellung tausender deutscher Arbei- chrift jedoch bisher keine Er wird, herrscht bei den Betroffenen und ihren ter in den Produktionsprozeß. wähnung gemacht wurde." Freunden größte Empörung.

Der

Pupp

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,, Da schaun Sie mal, Herr Spieß! Die dazu. schönen Anemonen! Da bring ich der Mutter einen Strauß mit."

Die Weimarer Verfassung wuroe nur aufs Papier gefchrieben, aber feineswegs in die Seele der deutschen Nation. Das Pendel zeigte heftige Schwingungen in Deutschland am Ende des Krie­ges. Es erlangten die Sozialisten die Macht im Staate, wo jahrhundertelang die Militärs herrschten und wo man dem Kommando immer gehorchte. Der Sozialismus bildete sozusagen ein Ertrem im breußischen Deutschland . Heute sehen wir im Reiche ein anderes Ertrem. Deutschland

Michel war überzeugt, recht deutlich gezeigt Ja, Mädli gibts genug, Fräulein Gretl., auf. Michel sah so komisch damit aus, daß Gretl zu haben, daß ihm die Gretl sympathisch ist; und Aber jede mag ich nit, und jede mag mich wieder hellauf lachte. fie gefiel ihm auch. So frisch und munter, so it." Beim Kranzauffeßen hatte Michel mit sei duftig und jung war sic. Wie er nur früher so ,, No, jeds Töpfle find sei Deckele." nem Kopf leise Gretls Schenkel gestreift, und er enspieler über fe hat wegjohen fönnen. Er hatte ſie eben Michel hatte jest wieder keine Schneid, mehr dachte sich, wie schön das sein müßte, seinen Kopf immer noch als Stind in Erinnerung gehabt. zu sagen. Was das nur war? Wenn er sonst so in den Schoß zu legen. Da müßte sich gut Jetzt war ihm mit einem Mal flar geworden, mit einem Mädchen zusammen war, io zum Zeit- ruhen lassen. Er sagte das auch gleich zu Gretl Roman von Felix Fechenbach Saß die kleine Greil von einst ein erwachsenes vertreib, dann war alles so einfach. Eine Weile ,, Das könnt Ihnen so passen, mich als Kopf­Mädchen geworden war, und ein recht hübsches ging man nebeneinander, dann faßte man sich bei tiffen zu benuben. Da wird nix draus!" Gret! hatte plötzlich etwas Scharfes und Ab­der Hand und lange hats meistens nicht gedauert, Wissen Sie was, Herr Spieß", schlug Grett dann ist man mit dem Mädel per Arm gegangen weisendes in der Stimme. vor, wir setzen uns da in Wald rein. Sie lau- und was er einem Mädel hat sagen wollen, das Deswegen brauchen Sie doch nit gleich bös sen doch nit gern, und ich möcht mir e Stränzle hat er ihm gesagt. Da war alles so leicht, und werden, Fräulein Grefl. Ich hab das nur so ins Haar machen. Is Ihnen recht?" einen Ruß hat man haben fönnen und manch- hingefagt." mal auch mehr. Bei der Gretel Hein ist alles Er hatte sich aufgerichtet und saß jetzt neben io schwierig. Die ist so anders. Gretl. Auf dem Weg unten waren mittlerweile chreat ihn Brett aus seinen Gedanken auf. Sie gen auf Michel und Gretl zu. Sie reden ja gar nir mehr, Herr Spiek", Franz und Karoline zurüdgekommen. Sie gin­Ihr seid mir schöne Faulenzer!" begrüßt fragte sie scherzhaft. werden doch keinen geheimen Summer haben?" Karoline die beiden. ,, Wenn der Michel dabei is, kann man keine große Marschleistung erwarten," fügte Frans hin­Faulheit is bei ihm eine Tugend, wie im Schlaraffenland."

Und schon war sie vom Weg ab zwischen die Baumstämme gehuscht und begann, Anemo­nen zu pflücken.

Sie könnten sich eigentlich nüßlich machen!" rief sie Michel zu. Wolln Sie nit e bißle hel­fen? Da wern'n wir schneller fertig mit unserm

Strauß."

Der Schalk saß Gretl heute im Nacken. Sie dachte, wie für den dicken Michel das Bücken nach Blumen mühselig sein müßte und wie er dabei in Schweiß geraten würde.

Michel unterzog sich der für ihn fo unan­genehmen Ritterpflicht und pflückte im Schweiße seines Angesichts Anemonen, bis Gretl erklärte: So, jetzt langts!"

Michel reichte feine Blumen Gretl, die sie zu einem schönen Strauß zusammenband; dann wischte er sich tief auffeufzend den Schweiß von der Stirn.

,, Na, wars denn gar so anstrengend?" fragte Gretl schelmisch.

Och, ich hab Ihnen gern g'holfen, Fräu­Yein Greil. Ueberhaupt, wenn ich Ihnen einen G'fallen tun fann..."

Alles war Michel recht, was ihn der Not wendigkeit einer förperlichen Anstrengung enthob. Es mußten aber erst noch genügend Ane­

monen gepflict werden, che man sich auf einem

breiten Moosteppich niederlassen fonnte.

Grett faß, eifrig an einem fleinen Krans flechtend, Blüten und Blätter der Anemonen im Schoß, neben Michel, der sich lang ausgestreckt auf den Rücken gelegt hatte. Er wandte sich. auf den linken Ellbogen gestützt, seitwärts und fah Gret! bei ihrer Arbeit zu.

Soll ichs Ihnen zeigen, wie man einen

Stran: macht?"

"

Was soll ich denn damit?"

sucht."

, Summer hab ich feinen, nur Sehn­Die Sehnsucht is das allerschönste. Da denkt man an was, das is ganz weit weg und man malt sich aus wie schön' s wär, wenn mans

haben könnt."

wollte.

Und Greti dachte an Hans und an die nächste " O. da tönnten Sie Ihrer Braut emal e Messe, zu der er wieder nach Würzburg kommen Kränzle machen. Das tät die sicher freun." Die fann sich nit freun." ,, Aber von der Sehnsucht allein wird keiner fatt" bemerkte Michel.

Warum denn nit? Hat sie einen Trauer fall g'babi?"

, ich hab feine."

Ach sooo! Da müssen Sie sich halt eine fuchen. Gibt ja genug Mädli in Würzburg , die So viel Höflichkeit is man ja von Ihnen zu einem Bädersjohn nit nein fagen täten.' gar nit gewöhnt. Herr Spieß." Sackerlot, denkt Michel, und das Gespräch Damen gegenüber bin ich immer höflich, geht ihm durch Kopf, das sein Vater am Mitt­und bei Ihnen erst recht," iagte er. und nahm woch mit ihm geführt hatte. Jest wär eigentlich sich in seiner Kavaliersrolle ein wenig fomisch eine gute Gelegenheit! Aber wie sag ichs bloß? Dann faßte er sich ein Herz:

aus.

Die Gretl schien ihn und seine Sehnsucht aber nicht zu verstehen. Sie hatte ihren Blumen­franz fertig und setzte ihn sich aufs Haar.

,, Schön is der Kranz aber geworden", be­wunderte Michel. Und wie gut er Ihnen steht!"

Seßen Sie ihn doch emal auf, Herr Spieß. Ich möcht sehn, wie das aussicht."

Gehorsam hielt Michel seinen dicken Stopf hin, und Gretl setzte ihm den zierlichen Strang

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,, Du tust Herrn Spieß aber unrecht, Franz", verteidigte Gretl jetzt den Michel. Wir waren jogar recht fleißig. Da schau mal her!" Und sie zeigte ihren Strauß Anemonen vor. Einen Stran; hab ich auch geflochten, und Herr" Spieß hat fleißig beim Blumenpflücken geholfen."

"

Jeßt erst sah Franz den Anemonenkranz auf Michels Kopf.

Mensch. wie siehst du denn aus! Wie ein garnierter Schweinstopf im Metzgerladen! Fehlt nur noch die Zitrone ins Maul!"

Franz und die beiden Mädchen lachten aus­gelassen. Aber dem Michel war gar nicht zum Lachen zumute, als er sich so zur Zielscheibe des Spottes gemacht fah. Mit einer ärgerlichen Be wegung riß er den Kranz vom Kopf und erklärte in gereiztem Ton:

( Fortjegung folgt.)