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Freitag, S. Dezember 1933
Exposee des Ministerpräsidenten
im Budgetausschuß des Senats
Prag . 7. Dezember. Im Budgetausschuß des Senates fam Ministerpräsident Malypetr gestern abends u. a. auch auf die Entwicklung des Staatsangestelltenproblems in Nachkriegszeit zu sprechen.
fordere.
Vernonitig sparen
Was noch?
Nr. 287
Prag, 7. Dezember. Nationalberteidigungsminifter Bradáč erflärte heute im Budgetausschuß des Senates, er wisse nicht, ob er nicht gezwungen fein werde, ein Nachtragsbudget ein die Kohlenpreise zubringen; die Grenze müsse mit Hilfe der tech her. Sier betrage der Inder gegenüber der Vor- nischen Truppen geschützt werden. Die politischen friegszeit für Industrielohle nur 6 bis 8, bei Haus Ereignisse in Europa wvängen uns, die techbrandkohle dagegen 12 bis 14. An der Industrie- nische Ausrüstung der Armee jenen gleichzustel fohle laffe fich nichts mehr verbilligen, weil ihr Preis len, die sich für Pazifisten ausgeben, dabei aber taum den Gestehungskosten entspreche, während die etwas Entgegengefeßtes tun. Wenn die CSR Ohne Lohnherabsetzung(?!) fönne bei aus. dies nur ein schwaches Echo der AuslandsereigBohnsätze auf das 11- bis 12fache geftiegen feien. etwas zur Verbesserung ihrer Armee tue, so sei brandfoble auf den Gruben nur ein Nachlah nisse. Der Minister fügte diesen wahrhaftig von höchstens 5 Prozent zugestanden werden. Um die nicht beglückenden Eventualitäten dann Kleinverkaufspreise um 10 Prozent zu fenfen, müßte noch hinzu, daß er vielleicht in naher Zeit auch mit der Forderung nach Verlängerung der Dienstpflicht werde kommen müssen, damit auch in dieser Richtung die Möglichkeiten der Verteidigung der Demokratie und Existenz des Staates erhöht würden.
Vorgehen gegen die Kartelle
Auf den Vorwurf, daß die Regierung gegen die Kartelle zu lag vorgehe, wendet Malypetr ein, daß bei Zucker, Eisen und Papier die An gelegenheit bereits der Kartellfommission über geben wurde. Es werde hier zu gewissen notwen digen Eingriffen in den Produktionsprozeß kommen müssen, um zu annehmbaren Wirtschaftsgiffern zu kommen.
Wir stellen diefen ministeriellen Perspekti ven die Feststellung vor allem entgegen, daß, wie schon unser Genosse Heeger im Abgeordneten haus erklärte, selbst Frankreich ohne Dienst zeitverlängerung sein Austommen findet!
Champagner genoffen und das Volf verratent zu haben; weiter mußte er sagen, er sei ein Gauner und Feigling. Beide, Ebert und Heilmann, haben den Weltkrieg mi gemacht und waren, beide schwer verwundet. Beide wurden von den Hitlerjadisten gezwungen, auf Sän den und Füßen herumzufriechen und wie Hunde und Katzen zu bellen und zu miauen. Einmal angenommen, feineswegs zugegeben, daß Sitler und seine nächsten Belfer nicht wissen, was im Einzelnen in den KonzenDaß unsere Administrative in vielen Zweigen mit Personal überfüllt ist, erklärt er aus den trationslagern vorgeht, wie kommen sie über außerordentlichen Verhältnissen nach der Neugrünhaupt dazu, Zehntausende von deutschen bung des Staates; das führte auch dazu, daß man Männern einzusperren, ohne jede Anklage, nicht in allen Zweigen zu einer entsprechenden ohne jede Fristbestimmung, nur deshalb, weil Sonorierung der Leistungen gelangen fonnte. Juden, Margisten, Jesuiten oder Frei- Nach einer eingehenden Untersuchung über die man die Bahntarife um 15 Prozent, die Distribu maurer find! Neumundneunzig von hundert Nachkriegsentwicklung und die Scheinkonjunktur vortionsausgaben des Zwischenhandels ebenfalls um aller dieser der Freiheit beraubten und gefol- einigen Jahren erklärte der Ministerpräsident, daß 15 Prozent senten, dann würde der Jnder auf 10.5 terten Männer sind absolut einwandfrei, ihr die Rüdanpassung an die verschlechterten Berhält bis 11.5 zurückgehen. einziges Verbrechen besteht darin, daß fie den nie jest um so schwerer sei, je mehr Opfer fie er Nationalsozialismus abgelehnt oder bekämpft haben. Alle diese Unglüdlichen, deren Fami Tien in größten Nöten und Sorgen leben, In der Staatswirtschaft tritt er für einen Mithaben nur von verfassungsmäßigen Rechten telweg ein: Sparen, dabei aber die Sparsamkeit Gebrauch gemacht, haben die Zeitungen der nicht derart ins Extrem treiben, daß die ganze WirtDemokraten, des Zentrums( der Christlich schaft daran zugrunde geht; andererseits müsse man sozialen), der Sozialdemokraten oder Kommu mit allen Mitteln eine gewisse, wenn auch allmäh nisten gelesen, oder Organisationen dieser liche Aktivität der Wirtschaft anstreben. Parteien angehört. Männer wie Löbe, Ebert, 6. November vorgelegt wurde, deutet darauf hin, Schon der Umstand, daß das Budget erst am Rationalisierung der Demokratie? Tschuppit haben die Politik befürwortet, die bak es einigemale umgearbeitet und jeder Areu auch der deutsche Meichspräsident gutgeheiser in der Hand noch einmal umgedreht Systemt der Koalitionsfommissionen biz litärkrediten für die Ergänzung der Ausrüstung Im Anschluß an gewisse Vorwürfe, daß das ßen und unterzeichnet hat, nämlich die Poli wurde. Was da getan murde, war notwendig, Ausschaltung der Demokratie bedeute, erklärt der Armee und Neuanschaffungen von Kriegstif der Bölferversöhnung und des Weltfrie- auch die Sparmaßnahmen im Personalbudget. Wenn Malypetr, daß wir in einer Zeit leben, in der viele material Stellung. Nach eingehender Diskussion dens. Die Politik, die die Koalitionsparteien er im Feber einer Deputation der koalierten Bar Staaten sogar dieses System der Kommissionen als hat die Fraktion mehrheitlich beschloffen, die der Tschechoslowakei betreiben, wird, in teien erklärt habe, die Regierung denke an weitere etwas gar zu Parlamentarisches be- neuen Militärkredite abzulehnen. Deutschland betrieben, jest„ Berbrecherpoli- Gehaltstürzungen nicht, so habe damals niemand trachten würden. Eine der Ursachen des gegenwär tif" genannt; wer eine solche Politik gutheißt, vorausschen können, daß die Staatskasse gegen tigen Regimes in Deutschland sei gerade die allzu ift für die Safenkreuzler ein Verbrecher, ber Jahresschluß einen Fehlbetrag von anderthals Milgroße Rompliziertheit des bortigen politi. onzentrationslager gehört. schen Lebens gewesen, die schließlich so weit ging, daß Prag , 7. Dezember. Innenminister Černy niemand mehr die Berantwortung auf sich nehmen stellte heute im Budgetausschuß des Senates in die Wirtschaft wollte. Um zu bestehen, müsse die Demokratie mög fest, daß 37 tommunistische Beitlichst viel leisten und ihre Arbeitsmethoden schriften eingestellt worden sind, 6 Halen Der Staat werde auch in Zukunft der Ent- möglichst vereinfachen. Unser ganzes System treuzler blätter, wobei„ Der Tag" widlung der Verhältnisse namentlich auf wirt- entspricht schon nicht mehr den alten Auffassunüberhaupt nicht mehr erscheinen wird, schaftlichem Gebiet nicht ruhig zusehen können. Er jgen von Demokratie und Parlamentarismus. 8 deutsch nationale Zeitungen, 5 3eit wird vor allem darauf sehen müssen, daß ein Bei den bevorstehenden Verhandlungen über die schriften der Fascisten und Bigisten und Privatunternehmer in seiner Expansionssucht nicht Wohnungsvorlagen und die Sozialver- 5 Zeitschriften diverser Richtungen, insgesamt biele andere derart zn Boden werfe, daß sie nicht sicherungsnovellen schwebt dem Minister also 61 Blätter. Außerdem 14 Ersatzblätter, so mehr aufstehen tönnen. Der Staat werbe nament. präsidenten vor, daß durch interne Beschlüsse der daß die Gesamtzahl der eingestellten Zeitschriften lich die sogenannte Planmäßigkeit der Wirtschaft Stoalitionsparteien auch dem Senat ein entsprechen- 75 erreicht. Vor dem Abschluß stehe auch die unterstügen müssen. der Einfluß auf diese Verhandlungen eingeräumt Bestätigung der Gemeindevorsteher, eine Aftion, werde. In der Sigung der politischen Minister von welcher in Böhmen 8456, in Mähren wurde beshalb empfohlen, daß die Parteien selbst Schlesien 3325, in der Slowakei 3479 und in entscheiden, inwieweit sich Vertreter ihrer Senats- Sarpathorußland 487 Gemeindevorsteher befraktionen zur Information auch an den Berhand- troffen waren. Davon wurden nicht bestä lungen der betreffenden Siebenerausschüsse des Par- tigt in Böhmen 4.9 Prozent, in Mähren 2.9 lamentes beteiligen sollen.
ins
Die Empörung gegen diefe„ arische" Weltanschauung muß Gemeingut der gesam ten Sulturmelt werden. Eine Politik, die nicht davor zurückschredt, die eigenen Lands leute wegen ihrer ehrlichen Ueberzeugung oder ihrer Religion zu martern, wird nicht zurückschreden, wenn sie sich erst
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start genug fühlt, auch die Franzofen und die Slawen sich zu unterjochen, denn alle, die nicht arisch sind, sind in ihren Augen Untermenschen.
Aus der Presse erfuhr man erst dieser Tage wieder, daß der unfehlbare Program matifer der Nazi, Herr Gottfried reder, zur Beit Staatssekretär des Dritten Reichs, in ſeinem soeben erschienenen Buche wieder fagt: Deutschland verzichtet auf feinen einzigen Deutschen im tschechoslowakischen Sudetenland , in Elsaß- Lothringen , in Polen , in Oester reich ..."
liarden zu verzeichnen haben werde. Staatliche Eingriffe
Die Pensionierungen:
Die vom Ministerrat diesbezüglich erlassenen Richtlinien sind nur generell, auch hier gibt es feine Regel ohne Ausnahme. Ein Verbot der Aufnahme neuer Kräfte ist eineswegs erfolgt, aber eine sehn prozentige Reduktion ber Gesamtzahl der Staatsangestellten ist das Ziel, das erreicht werden muß, wenn sich nicht folche Eingriffe wie bisher wiederholen sollen. Die Frage
Belgische Sozialisten lehnen neue Militärkredite ab Brüssel , 6. Dezember. ( Jnsa.) Die sozialisti sche Fraktion der belgischen Kammer und des Senats nahm gestern zu den neugeforderten Mi
75 eingestellte Blätter
Prozent, in der Slowakei 4.2 Prozent und in In der heutigen Sigung des Budgetausschusses Karpathorußland 20.7 Prozent. Die nicht bewurden die Rapitel Verteidigung, Aeußestätigten Fälle betreffen jedoch alle politischen res und Inneres berhandelt, mobei u. a. Parteien. In Böhmien purden beispielsweise namens der Koalition Novat( tsch. Soz.- Dem.) die nicht bestätigt 10 republikanische GemeindevorErklärung abgab, daß sie das Budget für National- steher, 2 aus den Reihen der Volkspartei, einer des Doppelverdienertums verteidigung so wie es vorgelegt wurde, ohne Vor- aus der Gewerbepartei, 4 aus den Reihen der behalt genehmige. tschechischen Sozialdemokraten, ein tschechischer beschäftigt auch andere Staaten; sie ist außerorbent Der Landbündler Stöhr verdiente sich eine Nationalsozialist, 1 Ligist, 59 Fascisten, ferner lich schwer und muß mit ungewöhnlicher Gewiffen- nachträgliche sehr herzliche Anerkennung Hilgen- 5 Vorsteher aus diversen Lokalgruppen, Das ganze Friedensgerede der Hitler- baftigkeit gelöst werden. Malypett hat bereits ange. reiners, als er erklärte, es gehe nicht an, jeden Sommunisten, ferner 17 Mitglieder des Bundes leute ist Schindel . Ganz Europa soll sich die ordnet, daß Erhebungen darüber angestellt werden, Deutschen als Verräter und Hakenkreuzler anzusehen, der Landwirte, 2 deutsche Sozial. sen Rassenfanatikern guvillig fügen, oder es wie diese Frage in anderen Staaten geregelt wird. wenn er sich offen zu seinem Volf bekenne". Stöhr demokraten, 2 Mitglieder der DAWG. 12 droht ihnen schließlich das Konzentrations aftion ist die Regierung nicht zufrieden. Man befindlichen politischen Untersuchungen rascheft abge- und 9 Mitglieder lokaler Gruppen. Mit den Erfolgen der Verbilligungssprach weiters den Wunsch aus, daß die im Zuge Deutschnationale, 12 deutsche Nationalsozialisten lager, über dem das Hakenkreuz meht: das werbe den ganzen Prozeß von dem Urprobuzenten schloffen werden. ist der Traum der nationalsozialistischen bis zum Konsumenten in feine Bestandteile zerlegen Gegen Abend sprachen noch die Minister Cerny Raffenfanatiker. Dieser Traum darf nicht und und den Einfluß der einzelnen Komponenten auf und Bradač sowie in Vertretung des Außenmini wird nicht in Erfüllung gehen, wenn Europa die Preisbildung genau untersuchen müssen. Afsters Gesandter Dr. Krofta, worauf fich der Ausauf der Hut ist und nicht einschläft. Beispiel nimmt er micher fchuß auf Montag vertagte.
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3s ja jetzt noch Zeit. Sie hat sich halt scheniert, sowas zu sagen. Wie die Mädle halt emal sin. Und dei'm Batter brauchst nit sagen, was wir zusammen g'sprochen ham. Ich glaub uppenspieler nämlich, dei Batter und mei Batter, die ham die ganze schicht zwischen dir und der Gretl ein g'fädelt." Alla Franz nach Hause kam, wurde er schon ungeduldig von Grett erwartet. Sast ihn angetroffen?"
Roman von Felix Fechenbach ,, Das kann ich ihm nit sagen. Nä, sowas bring ich nit fertig. Da schenier ich mich viel ju viel." da, und g'sagt hab ich's ihm auch. Brauchst „ Daun müßt ich halt selber mit ihm reden." fei Sorg mehr ham, der Michel läßt dich jetzt in " Ach ja, jag's du ihm! Du kannst sowas Ruh. Da kann der Vatter machen, was er will." beffer. Und wer's ihm fagt, is ja gleich. Aber dem Hans seinen Namen brauchst dabei nit nennen."
Dur, 7. Dezember. Die in Dur erscheinenden chemals nationalsozialistischen Wochenblätter Sudetendeutsches Wochenblatt", Volfsfreund und„ Der Ruf" find auf sechs Monate verboten worden
einmal. Dann kam es zwei Tage später. Aber| Ungewißheit heraus. Was es auch wäre, sei es auch die zwei Tage vergingen, und es blieb aus. doch immer besser, man wisse, wie man dran sei. Nun wird es doch so sein! Aber sie hatte ,, Allein geb ich nit hin. Da mußt du mitauch schon davon gehört, daß erheblichere Stö- gehn, Gretl, und dabei bleiben, menit er mich rungen eintreten fönnen. Ob das wohl bei ihr untersucht." der Fall ist? Sie mußte sich Gewißheit verschaf- Gretl fagte zu. fent. Diefe ewige Angst wollte sie nicht länger Am andern Tag gingen die beiden Mädchen mit sich herumtragen. zu Dr. Franke. Das Sißen im Wartezimmer Wenn sie nur mit jemandem darüber sprechien Lene eine Envigkeit zu dauern. Sie befahen chen könnte, wäre ihr schon leichter. Der Großund Mädchen, die da auf ben mutter konnte man das nicht sagen. Vielleicht der Grett? Ja, mit Gret! wollte sie darüber gen blätterten. Weshalb die wohl alle tamen? sprechen. Ein paar Tage später ging sie hinüber Ob die auch so schwere Sorgen haben? Jest zur Bäckerei. Gret! war im Laden. waren nur noch zwei Frauen vor ihr dran. Jest nur noch eine. Das Warten wollte kein Ende nehmen. Wenn jetzt die Tür zum Sprechzimmer wieder aufgeht, würde sie drankommen. Noch eine Viertelstunde. Endlich!
hublen Vielleicht Stühlen herumfaßen und in illustrierten Zeitun
Seit einiger Zeit war Lene Cornelius von Gret, ich muß mal was arg wichtiges mit Franz ging am Montag in die Peterstraße die Großmutter sie rief, schredte sie auf, war ver fommen?" einer merkwürdigen Unruhe erfüllt. Oft, wenn dir reden! Mannſt nit e bißle rüber zu mir zur Spieß'schen Bäckerei. Im Laden traf er den wirrt und wie geistesabwesend. Aber durch noch Ich will die Mutter bitten, daß sie solang Michel. Magit nit e bißle mitgehn? Ich möchto vieles Fragen konnte die Großmutter nichts in Laden geht, dann komm ich gleich nut." aus Lene herausbringen. Die beteuerte immer was mit dir reden." wieder, es fehle ihr gar nichts.
Sie gingen zufammen auf die Straße. Michel dachte sich schon, um was es fich handeln würde.
s wegen der Gret!?"
Ja!"
Mei Batter hat mich heut auch icho g'fragt,
mie's damit steht."
aufhörlich, seit jenem Zusammensein mit Rudolph Ein Gedante verfolgte und peinigte Lene un Groß auf seinem Zimmer: Wenn doch etwas palliert wäre...?
Gret ging mit ins Sprechzimmer. Der Arzt, ein freundlicher Man in den Vierzigern, Sie ging einen Augenblick in die Küche verstand im langen, weißen Mantel vor seinem ständigte Frau Sein und ging dann mit Lene Schreibtisch. Lene brachte ihr Anliegen vor. fich die beiden Mädchen in Lenes Kammer. weg. Drüten bei Frau Berta Lechner setzten No, was is denn? Du siehst ja ganz verstört aus!" fragt die Gretl erichroden.
"
So, die monatliche Regel ist ausgeblieben? Wie lange schon?" Eine Woche", flüsterte Zene. ,, Na, wir wollen mal sehen. Ziehen Sie sich bitte aus, damit ich Sie untersuchen fann." Lene legte zögernd einige Meidungsstüde ab. Ja, io kann ich Sie doch nicht untersuchen. Fräulein! Sie müssen sich schon ganz entfleiben. Es geschieht Ihnen ja nichts." nichts. Schließlich lag fie auf dem Untersuchungs stuhl.
Rudi hatte ihr das immer wieder auszureden ,, Du mußt mir erst versprechen, daß d' nie ,, Schlecht steht's damit, Michel. Mei'm versucht. Er habe sich vorgesehen, und es jei mand was davon sagst, was wir jetzt reden. Auch Batter märst du ja recht als Echotegeriohn, er ausgeschlossen. Aber ene fonnte sich dabei nicht dem Franz nit." möcht's sogar gern ham, daß ihr zwei s'jamme beruhigen. Es war ihr auch manchmal io eigen- Gretl gab das gepünschte Versprechen. lommt. Aber bei der Gretl wirst lei Glid ham." artig zu Mute, vor allem in der Früh nach dem Dann erzählte Lene, langfant und stodend, „ Das hab ich icho gemerkt. Aber da bin ich aufstehen. So ein merkwürdiges Uebelbefinden. daß sie mit Rudolph Groß zusammen war. Sie Lene genierte fich entfeßlich, aber es hal selber schuld dran. Ich hab's zu dumm an- Das hatte sie sonst nie gehabt. Ob das damit wisse selbst nicht, wie es gefommen sei, aber auf zusammenhängt? Sie hatte ja teine Ahnung. einmal wäre es eben geschehen. Sie hätte gleich Niemand hatte es ihr je gefagt. Woher sollte sie fo Angst gehabt, und jetzt wäre die Regel ausgees wissen? Einen leisen Schimmer von Hoff- blieben. nung hatte sie immer noch gehabt, daß alles nur Lene brach in heftiges Wernen aus. ängstliche Einbildung sei.
' tellt." Da liegt's nit dran, Michel. Das hat einen andern Grund. Ich will dir's ganz offen fagen, weil das das g'icheitste is: die Gretl hat schon lang einen andern gern. Da wirst einsehn, daß du zurücstehn mußt..."
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Das hab ich nit gewußt! Die Gret! hätt mir das gleich sagen folln, dann hätt ich sie bon borne herein in Ruh gelassen."
Aber dann batte sie auf den Tag gewartet an dem alle vier Wochen ein natürliches Greig nis eintrat. Diesmal blieb es aus. Es fonnte ja eine Unregelmäßigkeit sein, das hatte sie schon
Der Arzt untersuchte sie eine Weile eingehend, dann fragte er:
Sie müssen mir eine Frage beantworten Gretl beruhigte sie. Man dürfe nicht gleich Fräulein. Haben Sie Verkehr?" das ärgste denken. Das könne ja auch einen anLene wurde über und über rot, gab abe deren Grund haben. Nach langem Beraten schlug feine Antwort. Es war ihr, als fäße ihr ein Grell vor. Lene solle morgen zu einem Frauen- dicker Siloß im Hals und hinderte sie am Schlucken. arzt gehen, dann käme sie wenigstens aus der
( Fortjepung folgt.)