Nr. 88.
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Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Sonnabend, den 15. April 1899.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
machen. Sie gelangten aber nur dazu, ihre Geschicklichkeit während er die Einzelheiten in der Kommission zu erörtern sich vor als Sonntagsreiter der Politit aller Welt zu zeigen. Sie sind schmählich abgeworfen worden und das Bublikum jubelt in unbändigem Gelächter über die Zerschundenen.
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Politische Mebersicht.
behielt. Aehnlich wie gestern sein Kollege Thielen, betonte er die unzulänglichkeit der Eisenbahnen zur Bewältigung des steigenden ergänzen. Mit Recht wies er darauf hin, daß es sich hier nur um Verkehrs, und die Notwendigkeit, die Eisenbahnen durch Kanäle zu eine wirtschaftliche, nicht aber um eine politische Frage handle. Es set verkehrt, bei einem solchen Kulturiverk die Interessen der einzelnen Landesteile gegen einander abzuwägen, man müsse vielmehr die Interessen des gesamten Volfes im Auge haben, und von diesem Standpunkt aus müsse man dem Projekt zustimmen.
Hatte die Debatte bisher einen ruhigen Verlauf genommen, so wurde sie durch das Eingreifen des Abg. Gothein( frf. Vg.) auf ein tieferes Niveau gebracht. Herr Gothein, der sonst, wenn er das Wort ergreift, stets von den Agrariern aller Schattierungen daß diese ihm stellenweise sogar Beifall zollten. Er warf der Reausgelacht wird, sprach heute seinen sonstigen Gegnern so zu Munde, gierung eine tendenziöse Begründung der Vorlage vor und vertrat
Die alldeutschen Sonntagsreiter. Der bultanische Boden der Samoa- Inseln ist ein gefährlicher Boden. Den Regierungen Englands, Deutschlands und der Vereinigten Staaten hat er schon viele heißen Stunden und viele Unannehmlichkeiten bereitet. Blutige Niederlagen sind dort Europäern beigebracht worden. Doch die blutigen Niederlagen der Deutschen , der Engländer und Berlin , den 14. April. Amerikaner in diesem Paradiese der Südsee sind nicht entVernichtung der Selbstverwaltung Berlins ? fernt zu vergleichen der Niederlage, die dieses Paradies dem Im Zeichen des Zickzackfurses find alle Dinge möglich. Nichts deutschen Wasser und Landchauvinismus in der gestrigen ist so seltsam, als daß es nicht geglaubt wird. Es ist nicht etwa Sigung des deutschen Reichstages bereitet hat. eine scherzhafte Erfindung, sondern Thatsache, daß man in BotSie hatten es ganz hübsch eingefädelt, die Herren schafter- Kreisen als unbedingte Wahrheit erzählt, daß der Ober: Deutschen und Aldeutschen mit dem agrarisch- antisemitischen bürgermeister Kirschner die kaiserliche Bestätigung überhaupt Wolfshunger. Die jüngsten Nachrichten aus Samoa mußten nicht erhalten werde. Der Kaiser habe die Absicht ausgesprochen, lediglich den Standpunkt der Provinz Schlesien , die sich dadurch bedas Publikum etwas erregen; und die agrarisch- antisemitische aus Berlin und dem gesamten Vorortgebiet eine besondere nachteiligt glaubt, daß infolge des Kanals das Ruhrkohlenrevier Presse that ihr Möglichstes, durch Rühren der Lärmtrommel Provinz zu machen. Alsdann solle ein Oberpräsident an die Spitze des dem oberschlesischen Kohlenrevier nahe gerückt und demselben Konund wilde Posaunenstöße die Erregung zu steigern und eine ganzen Gebiets gestellt werden, während jedem einzelnen Diftrift turrenz bereitet wird. Sein Verlangen, für die Provinz Schlesien Flamme, zu entfachen, bei der ein agrarisch- antisemitisch- ein Regierungsrat als Oberhaupt beigegeben würde. Zur Verwirt- Kompenfationen zu erhalten, wies der Minister Thielen grundalldeutsches Süppchen sich kochen ließ. Zwei Fliegen galt es lichung dieses Planes bedürfe es natürlich der Zustimmung des fäglich zurück, da die Regierung nicht verpflichtet sei, Kompenmit einer Klappe zu schlagen, oder richtiger: mit einem Bandtags und deshalb solle eine dementsprechende Vorlage dem fationen aus Anlaß der Errichtung neuer Verkehrsstraßen zu geNetzschlag zu fangen: einen Streit mit dem verhaßten Groß- Landtag noch in dieser Session zugehen. Man glaube an maß- Morgen wird die Debatte fortgesetzt. Freistaat von Amerika und mit dem gleich verhaßten freiesten gebender Stelle, daß der Landtag für eine derartige Vorlage jetzt Großstaat Europas : England, aus dem ein 3oIItrieg zum Vorteil der Großtornwucherer und Brotverteuerer herausspringen konnte.
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Und ein neues Flottengeset. Hätten wir zehn oder noch lieber: zwanzig Panzerkoloffe in Samoa , so wären die Engländer und Amerikaner natürlich ins Mauseloch ge schlüpft meinen die Herren. Daß wir unsere Flotte niemals auf die Höhe der englischen bringen könen, und daß die Engländer auch Amerikaner- für jedes Striegsschiff, das wir bauen, je zehn bauen können, das ist eine Thatsache, die für den alldeutschen Verstand nicht existiert.
Durch die Verwandlung der anfangs tendenziös gefaßten Interpellation in eine einfache harmlose Frage war es den Herren Alldeutschen gelungen, aus allen Parteien des Hauses mit Ausnahme der Socialdemokraten, die in feiner Form für solche Hanswurstiaden zu haben sind sich Unterschriften zu ergattern.
reif sei.
So weit die uns gewordene Information. Man erzählt das, wie gesagt, in ernsthaften Kreisen, die die Vertretung dec aus wärtigen Mächte umfassen. Man hält es also in unserer diplomatischen Gesellschaft für möglich, daß aus der Neichshauptstadt eine Provinz zu dem Zwede gemacht werde, damit statt der Selbst. verwaltung ein Regierungsbeamter mit der obersten Leitung betraut wird. Der Regierungspräfident als Oberbürgermeisterdas ist die neueste Meldung vom Schauplatz des Bidzadkurses.
Wir erwarten sofort Aufklärung über den Plan, und wir erflären von vornherein, daß ein formales Dementi nach üblicher Schablone nicht mehr genügt.
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währen.se
Eine schmachvolle Niederlage. Ein Durchfallskandidat, der sich seiner Haut wehrt, ist der Geheime Regierungsrat Witowski der anscheinend gehofft hat, den zweiten Berliner Wahlkreis zu eve obern. Der Geheimrat erläßt im Reichsboten" folgende Kunde gebung:
Aus Anlaß meiner Reichstags- Kandidatur hat der Reich 3- bote" für die von mir vertretene nationale Sache, das heißt für den Kampf um unsere idealen Güter: Christentum, Monarchie und Vaterland, im Gegensatz zu dem größten Theil der Berliner Presse ein warmes Herz an den Tag gelegt. Gerade im Hinblick auf die schmachvolle Niederlage, die die politische und religiöse Indolenz und der Parteihader im bürgerlichen Lager der guten Sache zugefügt haben, halte ich es für meine Pflicht, der geehrten Redaktion und jenen 5000 Männern zu danken, die im zweiten Berliner Reichstags- Wahlfreise die Lust und den Mut gehabt haben, mit mir Zeugnis abzulegen für Gott, für König und Waterland! Hochachtungsvoll Witowski,
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hatte heut eine denkwürdige Sigung, die sobald nicht vergessen sein wird namentlich nicht von den Opfern der großen Indeß, was in der Interpellation wohlweislich verschwiegen Aftion", die auf die Tagesordnung gesezt war. Von RevoluGeheimer Regierungsrat. ward, mußte bei der Begründung gesagt werden. Und es tionen heißt es: fie lassen sich nicht ansagen wie ein Theater- 5000 Männer dienen immer noch der guten Sache des Herrn wurde in der denkbar plumpften und ungeschicktesten Weise stück. Das gilt auch von anderen großen Aktionen. Wenn witowski. Ist das nicht reichlich genug? Eine sehr vorteilhafte gejagt von Herrn Lehr, dem„ Geschäftsführer des Alldeutschen sie angesagt sind, wird nichts daraus; wenigstens meistens Meimmg hat er übrigens nicht von den Anhängern seiner guten Berbandes", einem Demagogen, dem alle besseren Fähigkeiten nicht. Heute sollte die Samoa- Frage aufgerollt und ein Sache; denn er sucht sie in den Streisen des politischen und des Demagogen fehlen: Mutterwig, Schlafertigkeit, Drastik des patriotischer Entrüstungssturm heraufbeschworen werden, der religiösen Stumpfsinus, um das von ihm gebrauchte FremdAusdrucks und biedermännische Miene. Statt den Pferdefuß die Regierung in einen Zollfrieg mit Amerika trieb und den wort zu verdeutschen.- zu berdecken, gab Herr Lehr sich ordentlich Mühe, ihn renom Agrariern Monopolpreise in die Taschen wehte. Die Tribünen mistisch herauszustrecken, er zerriß den Schleier, den die all- waren zum Plazen voll. Auch die Reichsboten hatten deutschen Geschäftspolitiker so sorgfältig um ihre Endziele" fich zahlreich eingefunden. Die Patrioten strahlten von gelegt haben und verdarb so den Geschäftspolitikern gründlich Siegeszuversicht. Aber ach! es wär' so schön gewesen, es hat das Geschäft- er ihr Geschäftsführer.
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Und nun dieser Gallimathias taleidoskopisch, wie Kraut und Rüben durcheinander geschüttelter Phrasen und Schlagwörter! Eine solche rednerische Vorstellung ist dem gewiß nicht verwöhnten Reichstag niemals geboten worden. Von wunderbarer, wenn auch nicht beabsichtigter Komit war die pathetische Betheuerung, die Herren Interpellanten wollten nicht einen Krieg mit Amerita. Nur einen 8ollfrieg", ertönte es aus den Reihen der Sozialdemokraten unter schallendem Gelächter des Hauses.
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nicht sollen sein! Der unglückliche Sonntagsreiter, den man auf die alldeutsche Rosinante gehoben hatte, fam mit seinem Klepper elend zu Fall und wurde so jämmerlich zugerichtet, daß man Mitleid hätte empfinden müssen, wenn es nicht gar jo komisch gewesen wäre. Unter brausendem Gelächter, wie der Reichstag wohl noch niemals vernommen hatte, hinkte der Verunglückte aus der Rennbahn, seinen Klepper hinter sich herziehend. Das Nähere findet der Leser im Leitartikel. Hoffentlich gilt hier das französische Sprichwort: le ridicule tue die Lächerlichkeit tötet! Wenn das Wort wahr ist, sind Umsonst alle Appelle an den" Patriotismus", an das wir die Alldeutschen für immer los. nationale Empfinden" der Volksvertretung. Das hysterische Nach diesem heiteren Vorspiel wurde die Debatte über die Bravo der antisemitisch alldeutschen Dugendpatrioten Postgeseze wieder aufgenommen, und die Lesung des die gestern auch ein Patrioten Dußend gewesen sein zweiten, des Telephongesetzes, beendigt. Es kam in dieselbe mögen wurde übertäubt von dem homerischen Ge- Sommission wie das erste, und dorthin wird ihm auch das Tächter der Reichstagsmehrheit, die in diesem Falle fast der britte folgen, dessen Debatte heute begonnen hat und morgen ganze Reichstag war. Mit folchen Hurra Komödien ist im fortgesetzt wird. deutschen Reichstage nichts zu machen. Blaß schlich der Ge- Für morgen steht außer dem dritten Postreform- Gesetz, schäftsführer des verkrachten Geschäfts von der Rednerbühne, dem Telegraphen Wegegefet, auch das Fleischschau Gesez, um von dem Staatssekretär des Aeußeren, Herrn v. Bülow, sowie die Novelle zur Gewerbe- Ordnung nebst dem Antrag ebenso furz wie erbarmungslos abgethan zu werden. Heyl auf der Tagesordnung .- Wie die begoffenen Pudel faßen die Alldeutschen da. Indeß noch dämmerte ihnen ein Schimmer der Hoffnung. Vielleicht gelang es in der folgenden De batte, das verlorene Terrain, wenigstens einen Teil wieder zu erobern.
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Die Schiedsgerichtsfrage vor der Abrüstungskonferenz. Wie aus London berichtet wird, foll amerikanischerseits und englischerseits die Abficht obwalten, auf der Abrüstungskonferenz die größte Aufmerksamkeit der Schiedsgerichtsfrage zu widmen. Dies soll auch der Grund sein, weshalb für die Vertretung Englands auf der konferenz der englische Gesandte in Washington, Pauncefote, von Anbeginn an in Aussicht genommen worden ist, da dieser sich durch eifrige Studien, betr. die Schiedsgerichtsidee, deren Anhänger er ist, hervorgethan habe. Deutsches
Reich.
Das Gottesgnadentum.
Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat gestern die Aeußerung des Kaisers über die Politit von 1866 als erfunden bezeichnet. Demgegenüber nennen die„ Braunschweiger Neuesten Nachrichten" ihren Gewährsmann. Der Herr, dem gegenüber der Kaiser die Aeußerung gethan haben soll, ist der Major a. D. und königliche Stammerherr Gö b. Olenhusen.
Die welfische Deutsche Voltszeitung" schreibt dazu: wir haben hierzu zu bemerken, daß es sich hierbei nicht um eine Bemerkung über die Auflösung der Hannoverschen Armee, sondern um eine solche über die Annegion Hannovers handelt. Die erstere famm der Staifer ja auch gethan haben, es ist aber kein Beweis dafür, daß der Kaiser die hier besprochene nicht gethan hat. Der betreffende preußische Kammerherr hat die von den Braunschw. Neuesten Nachrichten" gebrachte Aeußerung weiter erzählt. Mißverständnisse in dieser Hinsicht giebt es nicht; was die Hann. Tagesnachr." bringen, ist absolut keine Berichtigung, kein Dementi, Wenn man nach dem bisherigen Gang der Debatte einen Schluß sondern eine Vertuschung, respektive eine Verdrehung." Wenn die gesamte bürgerliche Bresse fortgesezt sich so stellt, als gerade den Vorwurf, daß der Kaiser aus seinem oft und deutlich bekamuten Gottesgnadenglauben nicht die notwendigen und selbstverständlichen Konsequenzen ziehe.-
Die Kanalvorlage im Abgeordnetenhaus.
Mufterbeamte. Die Hilfe" citiert folgende Säße aus einem Eisenbahn- Fachblatt:
Ach die Hoffnung war trügerisch. Die Parteien der ziehen wollte auf das Schicksal der Vorlage, so tönnte man mur 3 habe der Kaiser nicht so sprechen tönnen, so erheben sie damit Linken, das Centrum, die Socialdemokraten erklärten sich gräbnis zu teil werden wird. Die beiden konservativen Parteien gegen eine Diskussion, da die Angelegenheit so weit sind dagegen, ebenso einige Nationalliberale und einige Mitglieder es jetzt möglich, durch die Erklärungen des Herrn der freifimigen Vereinigung, sowie die sämtlichen schlesischen Centrums von Bülow erledigt sei. Und mun fiel der bitterste abgeordneten. Falls sich nicht ein großer Teil der jezigen Gegner Tropfen in diesen Kelch der Bitternis: Die Konser durch die Kommissionsberatung eines Besseren belehren läßt, oder bativen verleugneten die alldeutschen Brüder: Levezom falls nicht die Regierung den östlichen Landesteilen erhebliche Komschüttelte sie ab, und sogar der Erstaatssekretär Herbert, Sohn penfationen gewährt, dürfte der Stanal schwerlich zu stande kommen. Von den Rednern, die heute zu Worte tamen, sprachen sich die feines Vaters Bismarck, stotterte eine Absage hervor, wobei er sich abgg. Stengel( ft.) und Gothein( frs. Vg.) entschieden gegen nicht enthalten konnte, dem Haus zu verraten, daß er gern ge- die Vorlage aus, und auch bei dem dritten Redner, dem sprochen hätte, weil er bei Abfassung der Samoa- Afte geholfen abg. ( C.), Herold der fich für die Vorlage hatte habe. Der Tölpel! Er begriff nicht, daß die stümperhafte einschreiben lassen, schienen die Gründe gegen den Kanalbau Fassung der Samoa Atte an tausend Standalen, auch dem zu überwiegen. Abg. Stengel bekannte sich aus Zwedmäßigkeitsjezigen schuld ist. gründen gegen die Kanäle, die feiner Meinung nach weniger leistungsUnter braufendem Gelächter stürzten die Alldeutschen wie fähig sind als die Eisenbahnen. Man solle den Bau von Kanälen von Furien gepeitscht aus dem Saale, hinter ihnen her die Privatunternehmern überlaffen, da der Staat mit den Eisenbahnen Freunde, von denen sie so schmählich verlassen worden, und gerade genug zu thun habe. Nach dem Centrumsredner ergriff der Minister v. Miquel das die mit ihnen geschlagen waren. Wort; da er wohl einsehen mochte, daß es in diesem Stadium der Die alldeutsch antisemitisch- agrarischen Geschäfts- und Verhandlungen teinen großen Zwed habe, es mit den Agrariern zu Gemütspolitiker gedachten einen Husarenritt zu verderben, so beschränkte er sich auf allgemeine Bemerkungen,
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.... Wir haben erfahren, in welch Ieutseliger Weise unser Herr Minister die Zugführer- Deputation empfangen hat; er wurde ferner in einem Schreiben gebeten, bei der Gehalts-) aufbesserung für die Zugführer einzutreten. Er hat es gethan, freilich nicht in dem Maße das erreicht, was er geivollt und wie es unsere Subalternstellung erheischt. Doch was ein Minister gewollt und nicht erreicht hat, wird er für fernere Zeit zu erreichen suchen, bis dahin wollen wir uns zufrieden geben. Wir, meine Herren Kollegen, wollen ihm für das Eintreten für uns dadurch unsern Dant abstatten, daß wir durch stete Pflichterfüllung uns der Vertretung würdig zeigen und die jüngere Generation in diefem Sime erziehen. Wer am 26. Januar d. J. der Kaisergeburtstagsfeier bei Kroll beigewohnt hat, muß den Eindruck mit nach Hause genommen haben, daß unser Herr Minister ein Vater seiner Eisenbahner ist, und ein Vater wird seinen