Cette 6.

Sonntag, 24. Dezember 1983.

Nr. 301.

Proletarier und Weihnachten eften werden wohl zur heutigen Weihenacht dieje wa ma verloren; Alles an mir Drganiſche,

SE

Ihr Richard.

Wien  , 24. September 1896.­

allem Volle widerfahren wird!" usw. Am lau- ich habe wieder einen Sommer, besonders durch und ähnliche Weihnachtslieder gesungen und ge- daher Heilige, wird dann als Brutalität, Verbre Die meisten Menschen lassen sich in ihren Angelegenheit derer, die sich Derartiges leiſten ten in braunen Hemden, vielleicht sogar in den meine und nur meine Natur, die sich von anderen brüllt werden von den Mördern und Foltertnechchen ausgelegt. Das an mir Wertvolle ist aber festlichen Gewohnheiten leiten von dem, wie es können. Arbeitslose, Rentner und In Wachlokalen der Konzentrationslager. Die amt feine moralischen Geseze diftieren immer war" und wie es andere machen." Vom validen sind nur in der Lage mitzufeiern, lichen Diener des Geburtstagslindes werden als laffen fann. Ich liebe die Freiheit, den Frieden, Weihnachtsfeste haben sie in der Schule wenn sie sich zu Bitt oder Koſtgängern erniedri- lichen gehört, daß Jejus am 25. Dezember feinen Ge- gen. Wie mag es den Kindern dieser Bedouiche" Chriſten im Dritten Reich  " die Er- die Natur! Adieu, in unauslöschlicher Freund burtstag gehabt haben soll. Das festliche Drum Sauernswerten zu Mute sein, wenn sie gerade um kennen, und noch deutscher: Christen werden wie­füllung der alten messianischen Weissagung erschaft. und Dran pflanzt sich fort von Geschlecht zu Ge- die Zeit des Festes christlicher Liebe in den Schander singen: Hitler   der Netter ist da!" Wohl zu schlecht, selbst in den Streifen der Arbeiterschaft, fenstern der Lebensmittelgeschäfte allerhand best feiner Zeit ist der Sinn des firchlichen Weih­als ob es immer so gewesen wäre und immer jo lidhes" sehen und bei ihrem Gange durch die nachtsfestes für Proletarier so fragwürdig und für so bleiben müßte. Dabei war es nicht immer Wohnhäuser so viel Köstliches" riechen, aber nicht nachtsfestes für Proletarier so fragwürdig und für Meine liebe Annie! so und darf es nicht immer so schmecken dürfen! Sind Gebräuche aus der Zeit das Proletariat so bedenklich gewesen wie in die­bleiben. Warum schreiben Sie nicht mehr?! Was rit der Natural und Sleimvirtschaft heute noch zum fer Zeit. Die Botschaft der Christnacht gift nicht Erst seit dem vierten Jahrhundert ,, weiß" die bestefeiern notwendig? Gibt es nicht edlere und mehr allem Volle", das Wohlgefallen nicht mehr das?! Schönaich   hat mich gestern auffordern lai. ,, allen Wienschen"; den Dahunten", den roten sen, ihm ein Feuilleton zu schreiben. Ich gebe thir Christenheit den Geburtstag ihres Begründers. zeitgemäße Formen der Feste und Feiern? Weit der Bescherung ist es nicht anders. Strolchen", den Gaunern" des Marrismus und Venedig in Wien". Heute, Samstag, Holiday. Die heutige Form der Geburtstagsfeier ents hält Gebräuche, die teils vor, teils nach der firch Sie ist heute nur möglich in den Familien, deren den dioten" in der großen Völkerfamilie Trost Sehr heiß, die Aschanti- Idylle ungetrübt. Nacht lichen Errechnung des Geburtstages lebendig ge- Ernährer noch im Lohn und Gehalt ſtehen. Tau- und Hilfe zu spenden, wird dem Arier Chriftus mahl mit Akolé unſagbar ſchón. Nôté ſagte geſtern worden find. Das Weihnachtsfeit soll nach den jende und Abertausende von Kindern sehen nur und der arischen Kirche verwehrt. Der am Kreuze auf englisch  : Akolé geht nicht mehr zurüd nach Ergebnissen der neuesten Wissenschaft das sein, die Geschenke für andere und hören nur den Ju- Gemarterte ift von seinen eigenen Anhängern Afrika  , fie bleibt bei Dir." Hélas πcin was unsere Vorfahren in grauer Vorzeit als bel in anderen Familien; das eigene Erlebnis ist enthront und zu einem Werkzeug in der Hand Sulfest gefeiert haben. Der Ausdrud Jul" wird ihnen versagt. Wahrhaftig: das Weihnachtsfeit der braunen Machthaber gemacht worden. hergeleitet vom lateinischen ,, joculus", das so mit seinen Gebräuchent ift in unserer Zeit für Durch die langen Nächte unseres Win- blieb sie steden. Sie mußte von vorne anfangen, viel wie heiteres Spiel, Mummen- Millionen ein Erlebnis, das sie hinabschauten läkt ters hallen die Schreie der am Hakenkreuz schanz, Maskerade u. a. bedeutet. In den lan  - auf den sacro egoismo  ( heiligen Egoismus) und Gemarterten. Die romantisch idyllische Zeit des strenge. Flehentlich blidte sie auf mich, den Efel, gen Winternächten, bei unzulänglichem Lichte auf den trügerischen Schein der heutigen Gesell- Alles schläft, einsam wacht" ist gewichen einer der nicht aschantisch zählen kann. Da rannte ich ( Rienspan), nach getaner Arbeit( eldwirtschaft), schaftsordnung. Zeit, die für ungeheure Massen nur schlaflose in die Hütte zu einer meiner erwachsenen Freun bei natürlich aufgezwungener Muße wurden die Und nun gar die frohe Botschaft" der Nächte und qualvolle Tage bedeutet. Wer wird dinnen, schrieb auf ein Papier die Ziffer 20 und Menschen jener Zeit von Langeweile gequält, die( Christnacht: Chriftus, der Netter ist da!" diesem Volfe Retter sein? in ihnen, namentlich in der Jugend, das Be Siche, ich verkündige euch große Freude, dic dürfnis nach Kurzweil und Allotria erivedte. Die Finsternis des Winters war gute Zeit für aller­hand Bermummungen und Maskeraden; es wer­während

G. M.

ben ja auch heute noch die Maskenbälle prend Drei Briefe Peter Altenbergs

der ,, Wintersaison" und nicht im Hochsommer ver­anstaltet. Da Jugend befanntlich keine Tugend hat, wurden i dia Nummenschanz und in des beitere Spiel die verstorbenen Ahnen, die Götter, Gottheiten und andere Wesen" einbezogen. Die chriftliche Kirche jab sich später gezwungen, diesem ,, heidnisch" natürlichen Triebe der Menschen insofern Rechnung zu tragen, als sie an Steffe heidnischer Wesen die zwölf Apostel, das Christ­find mit Maria und Josef, die Heiligen u. a. dar­stellen ließ. Aus jener Zeit und von jenem mensch lichen Triebe rühren die Figuren des Nikolaus, des Knecht Ruprecht, des Christkindleins her, die gegenwärtig schon wieder bloßer Mummenschanz und heitere Maskerade geworden sind.

Die Feldwirtschaft ruhte während des Win­ters. Das überflüssige Vich, das nicht mit durch gefüttert werden konnte, wurde abgeschlachtet. Schmausereien und Trinkgelage im Winter sind daher für diese Zeit nichts Seltenes und etwas Verständliches. In den Karpfen­schmäisen, Bodbierfesten u. ä. haben sich solche Selbstverständlichkeiten" bis in unsere Tage fortgepflanzt. Und das Weihnachtsfest ist, im Gegensatz zu anderen Festen, fein richtiges Fest gewesen, wenn sich die Festteilnehmer nicht ge mugend voll Gans, Hase, Kuchen u. a. gegessen baben. Wer denkt mitten im Gelage an das Ge burtstagskind in der Armutei von Bethlehem  ?

Ta allen nicht verbildeten Menschen ein Trieb zur Natur innewohnt, der selbst im Bitter Befriedigung erheischt, finden wir zu ollen Zeiten den Brauch, auch in der ,, falten Winternacht" Reisig und Reislein ins Zimmer zu nehmen, daß dabei der Tannenbaum beson­bers bevorzugt wurde und wird, verstehen wir aus dem Liede: ,, Du grünst nicht nur zur Som merszeit, nein, auch im Winter, wenn es jdmeit." Der Christbaum" in seiner heutigen Auf­machung wird in der Geschichte erst um das Jahr 1737 erwähnt. Daß bei vielen Christbäumen" unserer Tage Blendwerk, ditsch, und Kunst" die Natur und die wirkliche Kunst verschütten, dürfte mohl typisch für die Jesus- Geburtstags- Feier des Durchschnittschriften bürgerlicher und proletari­scher Herkunft sein.

Die Bescherung, wohl neben dem Ge­burtstagsschmaus für viele das Wichtigste am Weihnachtsfeste, ist ein aftrömischer Brauch. Zu Beginn des neuen Jahres, also am Neujahrstage, erwiesen die römischen Herrschaften ihren Sfla­ven die Gnade eines nicht alltäglichen Geschen fes. Einmal im Jahre Gnade, die übrige Zeit aber Rute und Peitsche! In lateinischen Ländern, wie in Frankreich  , wird die Bescherung auch gegenwärtig noch am 1. Jänner vorgenommen. Die Bescherung am Weihnachtstage ist eine deut­sche Sitte. Seit Luther   werden auch die Kinder bei der Bescherung mit und vornehmlich bedacht: Gnade der Eltern. Glaubt wirklich noch ein Kind und ein Erwachsener, daß die Geschenke vom Christkind gebracht werden?

Am 8. Jänner 1984 werden es 15 Jahre, daß Peter Altenberg  , der zarteste Dichter einer Epoche, die zwar Sentimentalität und frankhafte Empfindsamkeit, aber wenig Kultur der Seele besessen hat, in Wien   gestorben ist.

einer der Schlachtruse Altenbergs im Kampfe gegen einer der Schlachtrufe Altenbergs im Kampfe gegen Konvention, Züge, Sentimentalität, den er nicht minder fanatisch als den gegen Roheit, Dummheit und Geschäft bis an sein Lebensende geführt hat.

Gmunden  , 20. Oftober 1893.

Liebe Annie!

Gestern zählte sie in der Schule bis 20, da tam wieder nicht weiter. Der Lehrer wurde

blidte sie fragend an. Nomajnó", sagte die Freundin erstaunt und zugleich selbstverständlich. Da lief ich zurüd. Gerade ftodte Afolé wieder bei 20. Da fagte ich leise ,, nomajnó". Dieses Gesich terl hätten Sie fehen follen!!! Jeden Abend, 8 Uhr, bekommt sie eine heiße Knadwurst, Bier, Emmentbaler. Da ift fic ausgelassen lustig, wic ein Acffchen. Nie habe ich mich zu beklagen, immer brüde ich sie an mein Herz, tüffe ihre Augen. Ein einer Kreis von Menschen ist immer um uns. Niemand versteht es eigentlich.

Diese Feiertage sind schredlich. Zu viele Men­schen. Eine Schaustellung, kein Paradies. Wann werde ich wegfahren?! Und wohin?! Mein Land­geld besigen größtenteils die Aschanti! Sie sollten Tioko sehen, wenn ich ihr Glasperlen bringe. Aber wahrscheinlich langweile ich Sie mit meinen Aschanti.

Schreiben Sic!!!

Altenberg, den die Rotte der Literaten gern als Kuriosum, als halbverrückten Bohémien lächer lich zu machen strebte, war ein Original in ganz anderem Sinne als die Wiener   Journalistit, Soeben bin ich von einem der schönsten Tage, die an ihm schmaroßte und noch heute die Anekdoten die ich je erlebt, zurüdgekehrt, und lese Ihren so ausmünzt, die von ihm erzählt werden, es der traurigen Brief. Ich bin heute um 6 Uhr früh Mitwelt weismachen wollte. In ihm existierte noch aufgestanden, an einem Morgen, wie das Para­die große Einheit von Leben und Dich dies. Der Schnee funkelte, die Luft leuchtete, Immer die alten Sachen!? Wozu?! Sie wol ten. Man kann daher sein Schaffen nicht nach atmete Frische, Freude. Ich ging zur Marien- len sich Grund machen zu Verstimmungen. Ich den Sphären eines Privatlebens, das dem Geschäft brücke. Man kann das nicht beschreiben. Dann schreibe über mein Leben einfach, tun Sie das. gehörte, und eines des literarischen Betriebs son hinunter hinter Theresiental. Um 10 fuhr ich selbe. Ich weiß nicht, wie es sie interessiert. Was dern. Altenberg dichtete das Leben auch dort, wo mit Propeller nach Ebensee  . Diese Fahrt war gran- geht es den Schreibenden an?! Was kann man es anderen nüchtern erschien, und er ließ sich nie dios, Winterlandschaft und Sommer- Grün und kontrollieren im Leben?! Die Gefühle vielleicht?! zu der Konzession herbei, irgendetwas außerbalb Serbst- Rot. Dann fuhr ich nach schl, prome Man hat sie in 10.000 Nuancen. Leben und nicht feiner persönlichen Wertbegriffe zu stellen. Wie er nierte in der herrlichen Au im wärmsten Sonnen- grübeln. Es ist keine Zeit dazu. Eine eigene es sah, wie er es gestaltete, so war es. Er konnte schein im Schatten hat es plus 1 Grad. Dann Seele haben, ist Alles. Alolé ist da und Tajwidh abgöttisch lieben und fanatisch hassen, keines so zur Post speisen, dann Café Ramsauer, wo ich und Ago und Amon und Tiolo und Monámbo. fonsequent, daß nicht die eine Leidenschaft plößlich ein ganz warmes Zimmerchen fand, in welchem Alle lann man lieben, zu sich nehmen, wenn man in die andere umgeschlagen wäre. Selbst ein ich rauchte und las und einschlief. Nach dem Er- Geb hat. Selbst Afrika   gibt seine Schätze. Ihr Stud Natur, verpflanzt in die Welt des Wie- wachen ging ich langsom den Solenweg bis Armen!!!!

ner Caféhauses, liebte er die Natur in allen Er­scheinungen, indem sie ihm entgegentrat: 2 and ichait, Tier, Kind und Frau; das sind die Kategorien, in denen Altenberg fühlte, dachte und dichtete.

Langwies. Ich mußte immer stehen bleiben und genießen. Jezt bin ich mit der Elektrischen ange­kommen. Ah süße Einsamkeit! Natur, Lebens­friede! Alles, Alles, das Höchste, Vollkommenste gibt sie uns für Nichts! Ja doch, für unsere Be­geisterung. Es war zu herrlich, dieser unvergleich Bei einem Dichter wie Peter Altenberg   gehören fiche Tag. Denfen Sic, Schnee in den rostroten Briefe in den Gesamtrahmen des dichterischen Buchenwäldern, in den grünen Tälern, eisige Lebenswertes. Er selbst hat sie nie als Privatsache Luft und Sommer- Sonnenlicht und überall angesehen, sondern als Bekenntnis, als Ge- Friede. An den kleinen Traun  - Sümpfen stand ich, dicht. Daher ist es zu begrüßen, daß der Verlag bergaß die Welt. Undergängliche Stunden habe ich erlebt.

Anton Schroll eine Ausgabe der Briefe Altenbergs durch Franz Glüd vorbereitet. Eine Freundin des verstorbenen Dichters stellt uns aus den hunderten Briefen, die sie besitzt, drei zum Abdruck zur Verfügung.

Mein förperlicher Zustand ist entschlich. Mein Marf verbrennt. Richtig, ich war geſtern Abend, Sonntag, mit N. und W. im Hotel Schiff. Es war nicht so öde; Souper   grandios.

Ihr B. Altenberg.

Wien  , 16. Dezember 1897. Meine liebe Annic!

Das Left ist nirgends zu bekommen. Ich schreibe um dasselbe an S. Fischer. Sie brauchen ich wegen nichts zu entschuldigen. Sie sind so, wie Sie sind. Meine Welt mordet die Ihre. So war es immer. Darum mußte ich Sie vor sich selber retten. Sehen Sie über die toten Freun dinnen, erst soll ich mit Ihnen reden!??? Aber alles Lebende muß Ihnen ein Geheimnis bleiben. Sie sind die Annie§..... und ich bin Beter N. Doran ist nichts zu ändern. Das wissen wir Beide. Suchen wir die organischen natürlichen Zu Denken Sie, heute sagte mir der Kondutteur sammenhänge, welche sich im Laufe des Lebens Der eine stammt noch aus der Frühzeit des vor allen Passagieren: Sie sind Einheimischer, ergeben. Geben wir uns, was wir uns lügelos Dichters und trägt die Unterschrift Richard( Alten Sie zahlen nurmehr 10 Kr." Was ist dagegen bergs bürgerlicher Name war Richard Engländer  ). Schnipler's Erfolg? Ueberhaupt Sadet man sich Der Brief atmet Altenbergs Naturbegeisterung, jetzt rein von den letzten Schlacken. Sie sind eine aus der er seine beste Kraft schöpfte. Der zweite Seele. Café Griensteidl und Café Schiff- Brief ist in der Zeit geschrieben, da Altenberg täg welcher Abgrund!... Ich darf Ihnen auf Ihren lich eine Aschantitruppe besuchte, die im Pra- Brief absolut nichts erwidern. Aber wie wird ter gastierte, und sich mit den dunklen Kindern es weitergehen?! Ich habe mit zu viel Entsetz Afrikas   unterhielt, glücklich in dieser Naturnähe. lichen in mir und außer mir zu lämpfen, um Der dritte Brief läßt Altenbergs nicht hie und da doch zu vergessen, daß Sie Weltanschauung ganz unmittelbar erkennen. mir ein blühendes Leben geopfert haben. Die Scien wir Erwachsene des Lebens!", das war Ruhe hier allein hat mich wachsen gemacht und

Das Indiz

Mir ist fürzlich etwas Seltsames passiert. Allgemein Menschliches, wirtschaftlich und Soffentlich wird es nicht einmal zum Indiz gegen geschichtlich Bedingtes, firchlich dogmatisches und mich―. in dem, was man heute als Weihnachtsfeier be­zeichnet.

viel oberflächlicher Kitsch finden sich zusammen Ich stehe, ein wenig verträumt und gedan

fenschläfrig, nachts gegen helb 3 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle Ecke Wenzelsplaß- Hein Kritisch denkenden Proletariern müssen berichsgaffe. Mein Blid fliegt geistesabwefend über folchem Durcheinander und in der heutigen, polis das rote Fahrtzeiten- Verzeichnis am Haltestellen tisch   und wirtschaftlich so schweren Zeit allerhand mast...

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ich Komödie zu spielen. ,, Ach sage ich und mache ein richtig bedauerndes Gesicht, das ist ja sehr unangenehm. Gar feine Möglichkeit mehr, mit der Straßenbahn nach Nusle zu kommen?" ,, Leider gar keine mehr", echot der Be -", amte mit einem Mitleidsatzent in der Stimme, grüßt höflich und geht langsamen Schritts mil feinem Kollegen fort.

geben können. Genießen wir, was das Nerven system in Ruhe erhält, wandeln wir geschickt und brutal an Abgründen vorbei. Seien wir Erwach sene des Lebens! Ich verdanke Ihnen das, was mir niemand auf der Welt geben fonnte. Freilich scheint Ihre Seele alle Leidenschaft an fich are nommen zu haben.

Ich erwarte Sie bestimmt Freitag,% 4 Uhr. Adien, meine treueste Erretterin.

Peter Altenberg  .

Ich glaube, es war eine gewiffe Sentimen talität... Ich konnte es einfach nicht übers herz bringen, dem freundlich besorgten Beamten mit dem fröhlichen Gesicht mitzuteilen, daß er sich ganz unnötig über meine Fahrverbindung nach Nusle den Kopf zerbreche. Aber in schlaflosen Stunden ist es mir schon manchesmal unheimlich zum Bewußtsein gefom Ein Passant, der unser Gespräch gehört hat, men... diese kleine nächtliche Komödie an der kommt auf mich zu und schlägt mir vor, ein ge- Straßenbahn- Haltestelle in Nusle ist ein böses meinsames Auto zu nehmen. Er fahre auch nach Indiz Bedenken kommen. Der Trieb zu heiterem Ob man noch einmal an den Würstl Stand Nusle und dann wäre es doch billiger Gesetzt den Fall, daß ich mich einmal vor Die Situation wird unangenehm-. Ich dem Strafrichter zu verantworten hätte. Und Winter sollen und müssen auch fernerhin dazu geht? fragt das schläfrige zweite Jch schwer stammele einige Höflichkeitsfloskeln und verdrüde jener Polizeibeamte mit dem unternehmenden biel mehr als bisher und nicht nur an wenigen fällig. Schnurrbart und dem fröhlichen Gesicht träte auf oder gar nur an einem einzigen Tage gepflegt Im selben Augenblid kommen zwei Poli mich diskret. Denn ich will ja überhaupt nicht nach Nusle. und erzählte davon. Nichts wäre damit zu be Werben. Das sind allgemein menschliche Notwen- zisten vorüber. Der eine, ein breitschultriger, gut­digkeiten. mütiger Mann mit einem unternehmenden Ich wohne 15 Häuser von der Straßenbahn- weisen, gewiß. Aber wie sehr zeugte die verwor Schnauzbart und einem fröhlichen Gesicht, ruft haltestelle entfernt. Ich bin, dies für Psychoana- rene Lüge dieser Dezembernacht gegen mich...! Anders verhält es sich. mit dem überreich­lichen Essen, oder sagen wir lieber Ueber- mir zu: Eine Bahn kommt nicht mehr, da müslitiker, sonst relativ wahrheitsliebend, meide Dunkle Sache würden die Richter den­und Köpfe wiegen, was sollte Tragen nicht. Sauber? Nein, sauber ist das auf keinen Fall!" überflüssigen" Biches ist in unserer Zeit der Ar- Auto nehmen!" beitslosigkeit und der hungerenden Millionen sinn- Und plötzlich geschieht das Seltsame: Ich Umso rätselhafier bleibt, weshalb ich dem Es wäre, kurz und vieldeutig gesagt-: ein los geworden. Feitgebräuche mit allerhand Bra habe nicht den mindeſten plausiblen Grund dazu, freundlichen Polizisten ein so läppisches Theater Indiz! ten und Stuchen machen ein Fest nur zu einer aber unter einem unerklärlichen 3wang beginne vorspielte.

Spiel, die Liebe zur Natur auch im falten

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effen, zum Weihnachtsfefte. Das Wegeffen dessen Sic schon zu Fuß nach Nusle fahren oder ein frumme Wege und liebe im Alltage das Masten das? Welche Pläne verfolgte er damit?

Pierre.