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Vom Leben und Leiden

Sonntag, 24. Dezember 1988.

unserer Bergarbeiter.

Reportage aus dem nordwestböhmischen Braunkohlenrevier.

reden sein wird, oder sie mit Säden und Wägelchen die Deputattohle heimschaffen und dergleichen. Als im Zuge der Jugend­heim" Aftion eine systematische ärztliche Un tersuchung durchgeführt wurde, ergab sich der schreckliche Sachverhalt, daß nicht weniger als fiebzig Prozent der untersuchten Kinder Zeis chen von Unterernährung trugen. Schwarzschächte"

Rr. 301.

Weihnacht der Zukunft!

Von Pierre.

Die Gloden läutert der alten Zeit, Sie läuten dem Hunger, der Not und dem Leid Einst werden sie heller erflingen,

Sie werden, seid ihr zur Freiheit bereit, Das Sturmlied der Zukunft singen!

Dichter weißer Nebel liegt über der Land- J fahren, desto höher ist sein Verdienst. Je weni schaft. Wir sehen nichts von dem durchwühlten, ger Absazz, desto weniger Arbeitsbedarf, desto Bei der dargestellten nahezu fatastrophalen Die Weihnmacht der Armen ist Qual und ist Not,' mit Schlacken durchseßten Oedland rechts und mehr Feierschichten" und desto fleiner das Ein­links unseres Weges, nichts von den Kratern und kommen. Einige Zahlen müssen hier zum Ver- Situation der arbeitenden Bevölkerung des Die Weihnacht der Zukunft heißt Freiheit und Löchern, in denen trübes Wasser steht, von den ständnis der Sechlage genannt werden. Rohlengebietes tann es nicht wundernehmen, daß Brot! jeder begierig die Gelegenheit ergreift, um zu Wir wollen nicht winseln uud lagen, Halden   und Tagbaugruben, aus denen graublaue Jm dritten Quartal 1933 entfallen auf den einem Verdienst zu kommen. Auch der beschäfWir wollen der Fahnen flammendes Rot Dunstwollen empordampfen. Nur hie und da Mann 52 verfahrene Schichten. Im Jahre 1929 tigte Bergarbeiter hat infolge der Feierschichten Sittein in das Leben tragen! taucht schattenhaft die Silhouette eines Förder waren es 71. Die Förderung ist im Jahre 1933 freie Zeit genug, gar nicht zu reden von den turms aus dem Nebel, strahlt uns blendendes auf den Stand von 1893 zurüdgejunten, also auf ganz Arbeitslosen, die noch durch die außer Arbeit elektrisches Licht entgegen, dringt uns Dampf dieselbe Stufe gefallen, die schon vor vierzig gefesten Glas- und Metallarbeiter verstärkt wer- Die Bäume der Großen sind bunt und sind reich, zischen und das dumpfe Getöse der arbeitenden Waschinen ins Ohr. Und dann mahnt uns der Jahren erreicht war. Und die Gesamtlohn den. Da das Geld in einem Kohlengebiet ge- Die Bäume der Armut sind fahl und sind bleich, Kohlendunst, den wir bei jedem Atemzug einum me für das ganze Revier ist heuer um wissermaßen in der Erde steckt und nur heraus Einst aber sollt ihr sie schmücken, sichen, daß wir uns im Kohlenrevier befinden, zuholen ist, gibt es genug Leute, die auf eigene Dann sollen sie alles, was menschengleich, im Reich der Braunkohle zwischen Mittel- und Faust zu graben beginnen oder aufgelaffene Im Zauber des Sieges entzüden! Schächte ausbeuten. Erzgebirge  , zwischen Komotau   und Aussig  .

129,210.256

fleiner als im Jahre 1929!

Das Land, in den 24.000 Bergarbeiter am Feierschichten...! Wo immer man Sungertuch nagen. Und das chronische Elend mit Bergarbeitern zusammenfommt, tlingt dieses diefer 24.000, die den Grundstock der einheimi Wort auf. Es ist der Alpdruck, der auf dem gan schen Bevölkerung bilden, von deren Kauffraft sen Gebiet liegt. Wut, Haß und Augft flingen wieder tausende anderer Eristenzen abhängen, mit, wo dieses Wort ausgesprochen wird. Denn hat eine so allgemeine Not heraufbeschworen, diese Feierschichten sind es, die die Löhne so daß man ohne Uebertreibung sagen fann, furchtbar haben schrumpfen lassen, daß die daß dieses Gebiet nur mehr und eben noch vege- Lebenshaltung einen kaum mehr zu unterbieten tiert. Ergänzt wird das Elend der Bergarbeiter den Tiefstand erreicht hat. noch durch die fatastrophale Arbeitslosigkeit in der Glas und Maschinenindustrie, so daß das Bild der allgemeinen Not vollkommen ist. Wie das Leben des nordwestböhmischen Bergarbeiters im Jahre 1933 beschaffen ist, dar über will ich nun einiges erzählen.

Ein Blick in die Frühstücksbündel Schichtwechsel...! Die Straße belebt fich. Einzeln oder in Gruppen kommen sie ge­zogen. In der Hand das Frühstücsbündel und die unvermeidliche Kaffeekanne. Da die Berg mannsarbeit den Wagen hungrig macht und die Kehle ausdörrt, weiß man. Wie sollte ein Kör­per jo unmenschlich schwere Arbeit leisten, wenn er nicht ordentlich genährt wird?

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Wo die Kohle an der Oberfläche liegt, ist die Die Weihnacht der Zukunft sie sei die Tat! Sache ja einfach genug. Anders aber steht es, Die Weihnacht der Zukunft ist unser Staat! wenn es sich um Ausbeutung verlassener Schächte hr Licht brennt in tausend Schmerzen, oder gar um selbständiges Graben handelt. Na As heil'ges Gelöbnis der veifenden Sant mentlich im Durer und Teplißer Revier In unseren gläubigen Herzen! scheint es genug solcher Kleinunternehmer" zu geben. Freilich bekennt sich niemand dazu, denn es bestehen natürlich strenge Verbote gegen solche Strohschober, um auf der warmen Schlacke zu Unternehmungen. Es ist ein höchst risfantes und fchlafen. Manche von diesen haben das warme lebensgefährliches Unternehmen in Nachtlager mit Verbrennungen büßen müffen, Von guten und anderen Löhnen einen verlassenen Schacht, dessen Sicherungen auch Kohlengasvergiftungen find vorgekommen. Von, guten schon unzuverlässig geworden sind und von nie- und einmal foll es fich erreignet haben, daß ein Dem Uneingeweihten scheint es zunächst un- mandem mehr lontrolliert werden, hinabzustei solcher unglüdlicher Schlafgänger sein Nachtlager faßlich, daß ein Schwerarbeiter im vollsten Sinne gen und dort zu arbeiten. Tatsächlich ereignen so unglüdlich gewählt hatte, daß gerade über ihm des Wortes am Samstag einen Lohn nach Hause fich auch häufig genug Unglüdsfälle, wobei die eine neue Ladung Kohlenglut entleert und- bringt, der die Hundertergrenze eben ge- Grabenden verschüttet oder erdrüdt wurden, oder unter ihr begraben wurde. rade noch übersteigt. Ich habe es so oft hören durch Grubengase ums Leben gekommen sind. müssen, daß ich meine anfänglichen weifel auf Aber Sunger tut weh und das Leben mag man geben mußte. Es gibt Löhne von 110 Ke( ohne chem diefer armen Teufel als tein allzu großes Abzüge). Ausnahmslos wurde mir ein Wochen Gut erscheinen. verdienst von 150 Ke als gut bezeichnet. Und in der Tat die Gewerkschaftsstatistik errechnet einen Lohndurchschnitt von 121 Ke pro Woche.

Auf den Halden  

Die Konsequenzen des kapitalistischen   Systems

Es wurde schon erwähnt, daß gegenüber dem Jahre 1929 ein Lohnausfall von faft 130 Ist es da ein Wunder, daß diese schwer ar­Die Kohlenhalden zählen zu den charakteri Millionen Ke im ganzen Braunkohlengebiet zu beitenden Menschen mit trodenem Brot und stischen Kennzeichen der Berg und Süttenindu berzeichnen ist, d. i. um fast ein ganzes Drittel. trodenen Kartoffeln ihr Auslangen finden Striegebiete überhaupt. Zur Nachtzeit bieten sie Wie sich diese Reduzierung des Einkommens Und nun, nach dieser humanen Erwägung, müssen? Ist es ein Wunder, daß für Anfch a fein eigenartiges Bild. Die glühenden Kohlen an den unmittelbar betroffenen Arbeitern aus. wirf einen Blid in die Brotbindel! Trodeungen jo gut wie gar nichts übrig bleibt? chladen verglimmen und erlöschen, hier und wirkt, zeigt eine kurze Schilderung seiner wirt. nes Brot bei den meisten und keineswegs in In manchen dieser Kleinen verrußten Arbeiter- dort fladern plötzlich wieder fleine Flämmchen schaftlichen Situation. Natürlich hat der Ausfall übermäßig großen Portionen. Hie und da ein häuschen, die einander alle irgendwie gleichen, auf, feurige Bänder schlängeln sich über die dunk einer solchen Summe die ganze Wirtschaft m schwerste Mitleidenschaft gezogen. Auch Gewerbe hauchdünner Margarineaufstrich. Aber auch an macht sich die wachsende Not schon in einer Weise len Massen. und Handel find durch die Herabdrüdung der derer Proviant findet sich in den Frühstücksbün bemerkbar, die nicht mehr weit von Verwahr Die Halden   haben aber auch eine sehr praf Lebenshaltung des Arbeiters schwer betroffen deln. Trockene talte Kartoffeln losung entfernt ist." tische Bedeutung für die arme Bevölkerung. Am und auch diese Wirtschaftszweige vegetieren nur müssen hie und da das Brot ersetzen, zu dem es Kleider, Wäsche und Schuhe werden aufs Tage werden sie von den Kohlensuchern nach mehr. Wie der Arbeiter selbst die unmittelbar nicht mehr gereicht hat. Selbst das trockene Brot ängstlichste geschont und instandgehalten, um den unverbrannten Kohlenstücken durchforscht. Arſten und lebensnotwendigsten Ansprüche, Nah­ist schon zu teuer. Schredenstag möglichst lang hinauszuschieben, da beitslose, Männer, Frauen und Kinder sind rung und Kleidung, nur aufs allerdürftigste be Und die dünne Brühe, die in den Kannen frog aller Mühe das lang getragene Stüd einfach emfig an der Arbeit. Sie ist nicht angenehm und friedigen kann, wurde gezeigt. Wie es um die aludert, it langit nicht nicht der ehemals be- zerfällt und nicht mehr zu brauchen iſt. Und was keineswegs ungefährlich. Mit Eisenhaken wer übrigen steht, darüber gibt die Lebenshaltungs dann? Im Sommer pflegen viele ohne den die Schlacken durchscharrt und jedes verwend statistik der Union der Bergarbeiter" die flare liebte Rornfaffec. Man trinft heute eine ganzäjche zur Arbeit zu gehen, um sie nicht bare Rohlenstückchen aufgelesen. Die Ausbeute Austunit. In der Rubrik Ausgaben für Ver­dünne Malzbrühe: das ist billiger. Und wer sich abzunüßen. Zu Hause geht man barfuß, um die wird dann an Privatlente verkauft. Auch hier gnügungen( Stino, Gasthaus usw.)" figuriert in heute noch den Lurus eines Stüdchen Zuders Schuhe zu schonen. Den besseren oft einzigen geht es nicht ohne Unfälle ab. Zuweilen bricht vielen Fällen eine große Null. Und dies bestätigt leisten kann, der ist sicher ein sehr beneideter Anzug zicht man immer seltener an. die erfaltete Struste, die noch nicht genügend nur den Eindrud, den man von einer Wanderung ,, Vielverdiener". Welcher Wochenverdienst heute tragfähig geworden ist, durch und die Folge ist aus dem Kohlengebiet mitnimmt. unter Bergarbeitern als gut" gilt, davon erhielt 70 Prozent der Kinder dann oft eine schwere Verbrennung. ' ch immer wieder eindrucksvolle Belehrungen. unterernährt Unter der Herrschaft des Wortes Feier­Bom Ertrag dieser Arbeit kann man sich schichte" sind viele Tausende in einen sonderba Bergarbeiterfamilien sind vielfach sehr fin eine Vorstellung machen, wenn man erfährt, daß ren Zustand geraten. Zwar ist die Zahl der hun derreich. Und wenn die Not die Bissen immer für einen Wagen von der Größe eines der üb- dertprozentig Arbeitslosen verhältnismäßig ge fleiner werden läßt, so sind es in erster Reihe die lichen Milch oder Obstwägelchen bis zwanzig ring, weil es dem Abwehrkampf der Gewerkschaf Heißer starker Kaffee ist eine gute Sache bei Kinder, die unter dem Mangel an wertvollerer Kronen bezahlt werden, zuweilen auch weniger. ten gelang, die geplanten Maſſenentlassungen und 15 Grad Kälte und so war der alte Hauer, mit Nahrung zu leiden haben. Schon bei einem blo. Es gehört aber nach fachverständiger Meinung damit weiteres großes Elend zu verhindern. Aber dem ich in der Kantine faß, gesprächiger als es zen Spaziergang durch eine Bergarbeiterfiedlung ein voller Tag angestrengter und wie die Grubenbefiger droffeln unter Berufung auf sonst wohl seine Art iſt. Bom Kaffee kam die fann man feststellen, wie blaz, franklich und bemerkt- nicht ungefährlicher Arbeit dazu, um den Rückgang der Ausfuhr wie des Julanda Rede auf das Essen überhaupt. Fleisch..." schwach die Kinder im allgemeinen sind. Sie einen solchen kleinen Wagen voll zu bekommen. marktes das Einkommen der Arbeiter nach gut meinte kopfschüttelnd der Alte." Ja, Genoffe, gehen von klein auf durch eine furchtbar harte Und dann muß man noch das Glück haben, einen Papitalistischen Rezept durch Einlegung der das war einmal." Dann bekomme ich Bei Lebensschule. spiele zu hören. Der und der gibt ganze zehn Kronen in der Woche für Fleisch aus. Wie groß die Familie ist? Achte sinds zu­sammen."

Illustrationen zur Lebenshaltung der Bergarbeiter

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Zu Spiel und Kurzweil hat das Bergarbei­terlind heute weniger Zeit als jc. Es muß mitverdienen helfen. So sieht man Kinder auf den Kohlenhalden, von denen noch zu

Felix holt Senf. Von Erich Kästner  .

Abnehmer zu finden.

Die Leute auf den Halden   wissen aber auch von verschiedenen tragischen Vorfällen zu erzäb len. Unterstandslose Menschen suchen sie in falten Nächten gern auf, so wie anderswo die

Feierschichten nach Möglichkeit weiter. So it eine nach Tausenden zahlende Arbeiterschaft ur Kurzarbeit verdammt, zu einem Zustand zwischen Beschäftigtsein und Arbeitslosigkeit, dessen Ende nicht abzusehen ist.

Bg.

Später befam ich eine außerordentlich sorg­fältig geführte Lebenshaltungsstatistit unserer Union der Bergarbeiter" zu Gesicht, brasselten an den Schaufenstern herunter und von Felix noch aus der Küche. Wir können jest die über die Ausgaben der Mitglieder für ihren Felir merkte, daß er sich seit einer Stunde in der nicht mehr auf ihn warten." Lebensbedarf verläßliche Auskunft gibt. Da be­Stadt herumtrieb. Die Würstchen waren sicher griff ich erst, daß die von dem Alten erwähnte längst geplaẞt! Felix brachte es nicht über sich, wöchentliche Ausgabe von zehn Kronen für Doch, um es rasch zu sagen: Felix fam wie­Es war am Heiligen Abend, im Jahre 1921, nach Hause zu gehen. So ganz ohne Senf... Ges Fleisch( bei achttöpfiger Familie) beinahe als gegen 6 Uhr, und Preißers hatten beschert. Der rade heute hätte er Ohrfeigen nicht vertragen! der. Es war am Heiligen Abend, im Jahre 1926, Beichen eines fleinen Wohlstandes anzu Bater balancierte auf einein Stuhl, dicht am Weih fchen ist. Diese Ziffern gaben mir erst das rich nachtsbaum, und zerdrückte die Sicarinflämmchen mit Aerger und ohne Senf! Um adhyt Uhr wurden Bürstchen hereingebracht, da meinte der Boter: Herr und Frau Preißer aßen die Würstchen furz nach 6 Uhr... Die Mutter hatte die heißen tige Verständnis für das, was ich hier und dort zwischen seinen angefeuchteten Fingern. Die Wint fie ängstlich. Um Neun liefen sie aus dem Haus" örst du nichts? Ging nicht eben die Tür?" Sic gesehen und gehört hatte. So ist z. B. ein all fer hantierte draußen in der Stüche, brachte E- und flingelten bei Felixens Freunden. Am ersten lauschten und aßen dann weiter. Als jemand ins belegt, wo eine mehrföpfige Familie wöchentlich geschirr und den Kartoffelsalat in die Stube und Weihnachtsfeiertag verständigten sie die Polizei. Cine zitternde Stimme fagte: o, da ist der fer in Bimmer trat, wagten sie nicht, sich umzudrehen. für Fleisch 3.50 Ke( drei Kronen fünfzig fagte: Die Würstchen sind gleich beiß!" Ihr Sie warteten drei Tage lang. Sie warteten dre: Seller) und 2 Ke( zwei Stronen) für Wurst aus Mann fletterte vom Stuhl, flatschte fidel in die Jahve vergeblich. Langjam ging ihre Hoffnung Senf, Vater!" Und eine Hand schob sich zwischen gibt und viele ähnliche. Sände und rief ihr nach: vast du denn auch ein, schließlich warteten sie nicht mehr und verhaftig ein gefülltes Senfglas auf den Tisch. den beiden alten Leuten hindurch und stellte wahr­Fett, Butter und Speck scheinen allmählich Senf?" Sie fam, statt zu antworten, mit dem fanken in Traurigkeit. vollkommen aus den Haushaltungen zu verfeeren Senfglas zurück und sagte: Felix, bol Die Mutter fenfte den Stopf, ganz tief und schwinden. Hält man alle empfangenen Eindrücke Senf. Die Würstchen sind gleich fertig." faltete die Hände. Der Vater zog sich am Tisch zusammen, so kann man sagen, daß eine Berg­Felix saß unter der Lampe und drehte an Die Heiligen Abende wurden von nun an das hoch, drehte sich, lächelnd trotz der Tränen um, arbeiterfamilie heute ihr Leben im wesentlichen von Brot, Margarine, billigſtem Stöße und Milch einem kleinen billigen Photoapparat herum. Der Schlimmste im Leben des einsamen Paares. Da hob den Arm, gab dem jungen Mann eine ichal­von Brot, Margarine, billigſtem Käse und Milch Vater versetzte dem Fünfzehnjährigen einen Selaps saßen sie schweigend vorm Christbaum, betrachte- lende Ohrfeige und sagte: Das hat ziemlich lange fristet. Im Eisenbahnzug lernte ich einen jun­gen Soldaten kennen, Weihnachtsurlauber, der und hnurrte:" Nachher iſt auch noch Zeit. Hier hen den kleinen billigen Photoapparat und ein gedauert, du Bengel. Set dich hin!" Was nüßt der beste Senf, wenn die Würst­aus seiner flowakischen Garnison nach Hause hast du Geld. Los, hol Senf! Nimm die Schlüffel Bild ihres Sohnes, das ihn als Sonfirmanden fam. Als Weihnachtsgabe brachte er einige mäch mit, dann brauchst du nicht zu klingeln. Soll ich zeigte, im blauen Anzug, den schwarzen Filzhu: chen falt werden? Daß sie talt wurden, iſt er­feck auf dem Ohr. Jedes Jahr lagen jene zehn wiesen. tige Brotlaibe mit. Er wußte wohl, was er tat. Dir Beine machen?" Felix hielt das Senfglas, als wollte er damit Bigarren unterm Baum, die er dem Vater damals Felix saß zwischen den Eltern und erzählte photographieren, nahm Geld und Schlüffel und geschenkt hatte, und die warmen Handschuhe für von seinem Unuveg über Amerika  , von Formen Die Felerschichten stieg auf die Straße. Hinter den Ladentüren stan, die Mutter. Jedes Jahr aßen sie Startoffelsalat und fünf langen Jahren, von einem Banffonto Man halte sich vor Augen, daß diese trostlose mit Bürstchen, aber aus Bietät, ohne Senf. Das Lebenshaltung keineswegs das Schickial nur eines fich vom Schicksal ungerecht behandelt. Aus den war ja auch gleichgültig, es konnte ihnen doch nie- hielten ihn bei den Säuden und hörten vor Freude Teiles der Bergarbeiterschaft sind. Es ist das Fenstern aller Stockwerke schimmerten Christ- mals wieder schmecken. nicht zu. Unterm Christbaum lagen Vaters 3i­Kollektivschicksal jener 24.000, deren Arbeitsein- bäume... Felix spazierte an hundert Läden vorbei Sie faßen nebeneinander und vor ihren wei- garren, Mutters Handschuhe und Felixens Photo­Tommen eine geradezu fatastrophale Herabfekung und starrie hinein, ohne etwas zu sehen. Er war menden Augen verschwammen die brennenden Ner- apparat; und es schien, als hätten die fünf Jahre erfahren hat. in einem Schwebezustand, der mit Senf und zen zu glitzernden großen Lichtkugeln. Sie saßen nur zehn Minuten gedauert. Die Arbeitseinheit des Bergarbeiters ist die Würstchen nicht die mindesten Berührungspunkte nebeneinander, und er sagte, jedes Jahr: Dies Schließlich stand die Mutter auf und sagte: berfahrene Schicht" de größer der Ar hatte. Er war glücklich, bis ihm, vor lauter Glüd, mal ſind die Würstchen aber ganz besonders gut." So Felir, jest kriegst du deine Würstchen." Und beitsbedarf, desto mehr Schichten werden ver- das Senfglas aus der Hand fiel! Die Rolläden und sie antwortete jedes Mal:" Ich hol dir die damit lief sie in die Küche.

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