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Donnerstag, 28. Dezember 1933

Nr. 302

Wir verwahren und entschieden gegen jegliche weitere Erschwerung der Lebenshal tung der breitesten Boltsmassen und protestic ren mit besonderem Nachdrud gegen die beab fichtigte Margarinefteuer und gegen jede Maß nahme, die zu einer Verteuerung dieser Er. faßfettstoffe führen müßte.

Bauern zur ernsten Besorgnis, wenn sie leicht ihre Drohung wahr machen, ihre Verf der Bauern fallen wird. Man muß sogar mit Ben Not nicht wesentlich gestiegen, der Butter­hören, daß die Heimwehren den totalen treter aus der Regierung zurüdziehen und sich einem ganzen oder wenigstens teilweisen Er- abfat geringer geworden, ein Zeichen der feh Staat" anstreben, der nach den Grundsätzen den Nazi in die Arme werfen. Ein solches Be- folg der Heimwehren rechnen. Die politische Stunftſchmals, weil es wesentlich billiger ist wie lenden Rauffraft. Gestiegen ist der Absatz in eines österreichischen Fascismus" eingerichtet ginnen müßte alle Republikaner und Demo- Kraft der Bauernführer, die jetzt langsam die das Schweineschmalz, dessen Umfak wegen sei­werden soll. Ein christlichsozialer Bauernber- fraten zum Widerstand gegen einen fascisti Vorzüge der Demokratie zu erkennen beginnes hohen Preises gewaltig zurüdgegangen ist. treter hat vor furzem im niederösterreichischen schen Angriff mobilisieren. Die Regierung nen, ist erstens hiei groß gewesen und zweitens Gerade die Verbraucher von Margarine und Landtag erklärt, es gäbe gewisse Großgrund- würde bei einer gewaltsamen Aftion der Fasci  - durch den Antauarrismus zum Unheile der Speisefett bedürfen des größten Schußes und es besitzer im Lande, die es vorzögen im Augen- sten auf die Unterstüßung der arbeitenden Bauern gefeifelt. Deshalb gibt es hierzulande müßte böses Blut machen, wenn dieser ärmste blick dem Vaterlande die Steuern, die sie ihm Bevölkerung rechnen können. Damit verlöre nur eine Kraft, die imstande ist die gänzliche Teil der Bevölkerung sich zugunsten eines ande­schuldig seien, nicht zu bezahlen, da sie hoffen, aber jede Aktion der Fascisten von vorneher- Fascisierung zu verhindern und diese Straft ist ren Teiles, dessen wirtschaftliche Lage wohl nicht daß ein politischer Umsturz sie von diesen Ver- ein jede Aussicht auf Erfolg. Für die beiden die Arbeiterklasse, die entschloffen ist, sich gegen rosig, aber immerhin günstiger ist, noch mehr pflichtungen befreien werde. Die Heimwehren fascistischen Richtungen müßte ein solches den Fascismus zur Wehre zu setzen. Die Kraft einschränken soll. erflären auch ununterbrochen, daß der Staat Bündnis, wenn es nicht sehr rasch zur Macht- der Bauernschaft kann sich nur entfalten, wenn den sie aufbauen wollen, nicht mehr unter ergreifung führt, tödliche Wirkungen haben. diese Werktätigen sich mit der Arbeiterschaft dem Einfluß von Parteien stehen darf. Nun Ein Bündnis der Heimwehren mit den Nazi verbünden. Der Fascismus will die Bauern haben aber die österreichischen Bauern, soweit wäre für beide Teile gleich tompromittierend. ihrem historischen Todfeind, dem Feudaladel sie jemals Macht und Einfluß besaßen, diese Es ist wahrscheinlich, daß die christlichsozialen an Händen und Füßen gebunden ausliefern. über politische Parteien ausgeübt. Sie wissen Bauernvertreter es gerne sehen würden, wenn Deshalb müssen die Bauern, wenn sie nicht daher recht gut, daß die Ausschaltung der die Regierung Dollfuß den heimwehrfascisti- blind in ihr Verderben taumeln wollen, die Die Landwirtschaft will die Steuer haben. Parteien nicht nur die politische und soziale schen Ballast los würde. Nun haben aber die Bundesgenossenschaft der Arbeiter suchen. Ver- Die Fabriken werden durch das Versprechen ge­Entrechtung der Arbeiter, sondern auch die Bauernvertreter in der christlichsozialen Par- bünden sich Arbeiter und Bauern, dann haben fügiger gemacht, daß neue Fabriken, also neue Entrechtung der Bauern bringen müßte. Die tei weitaus weniger zu reden, als sie zu reden die Werftätigen in unserem Lande die Schlacht Ronkurrenzen, nicht geschaffen werden dürfen. ganze Macht müßte, wenn die Beseitigung der haben müßten, wenn ihr Einfluß, der Zahl auch schon gewonnen. Es ist aber zu befürch wird nicht Rüdsicht genommen, fie Auf die Wünsche der Konsumenten Parteien zur Tatsache würde, an die Büro- der Wähler entsprechen würde, die sie immer ten, daß sich die politischen Führer der Bauern bürfen nur zahlen! fratie, an die einflußreichsten Kliquen des wieder für die Partei aufzubieten imstande nicht rasch genug von den antimargistischen Wir fühlen uns verpflichtet, nochmals feft. Hochadels und, der mehr oder weniger, boden sind. Ohne die Bauern wäre die christlich Schlagworten werden befreien fönnen, um zustellen, baß ein solcher Vorgang nicht zwed ständigen" Großbourgeoisie fallen. Es ist soziale Partei längst aus der österreichischen rechtzeitig, die, im Interesse der von ihnen mäßig ist und hoffen, daß es nicht zur Einfüh selbstverständlich, daß solche Aussichten nicht Politik verschwunden. Deswegen sind aber Geführten notwendigen Taten zu setzen. So rung dieser unsozialen und ungerechten Steuer imstande sind, bei den Bauern und ihren noch lange nicht die Vertreter der Bauern die daß also die Arbeiterschaft Desterreichs in fommen wird." politischen Vertretern Begeisterung hervor jenigen, die über die Politik der Partei zu ent- entscheidenden Stunden allein wird kämpfen zurufen. scheiden haben. Deshalb ist es recht wenig müssen. Sie wird sich deshalb nicht schlechter wahrscheinlich, daß die Entscheidung im Sinne schlagen.

Gegen die geplante Margarinefteuer.

Der Get- Berband gegen die Bertenerung des Kunftfettes

Demonstrationen gegen Minister Beneš in einem Bodenbacher Kino  . Am ersten Weih­Die geschilderten, fehr realen Intereffen. gegensäße sind die Ursache des Konfliktes zwi nachtsfeiertage tam es bei der letzten Borstellung im Varieté- Rino in Bodenbach zu schen der legitimistischen, aristokratischen einem höchst unerfreulichen Zwischenfall. In der Heimwehr und den verschiedenen Bauern­For- Wochenschau wurde an erster Stelle der gruppen Desterreichs. Als der Landbund, eine tschechoslowakische Außenminister Beneš ge deutschnational orientierte, fleine Bauernpar. zeigt, während er in tschechischer Sprache eine tei noch in der Regierung war, hat der Gegen­Friedensbotschaft vortrug. Ein Teil der auf den jah zwischen den Aristofraten und den Bauern Angesichts der drohenden Margarinesteuerschen Bünschen zuliebe noch weiter eingeschränkt besseren Blasen sisenden Besucher hatte die arge richtete ber GEC- Berband an alle in Betracht werden soll. seinen Ausdrud in häufigen Konflikien zwis fommenden Regierungsstellen einen Protest, Wir wollen aber mit besonderem Nachdrud ein lautes Sustentonzert zu beran­Geschmadlosigkeit, während dieser Aussprache schen den Heimwehrvertretern und den Land- den wir im nachstehenden wiedergeben. Er ist feststellen, daß die Annahme, durch die Marga ftalten, das sich immer mehr steigerte, so daß die bundlern gefunden. Seit der Ausschaltung des, auch allen Abgeordneten und Senatoren aur rinefteuer den Butterkonsum steigern zu lönnen, Rebe Benes' unverständlich blieb. Die Leitung als Prellbod zwischen den christlichsozialen Kenntnis gebracht worden. durchaus falsch ist. Der Butterlonfum lann bei des Keinos sah sich genötigt, das Licht wieder ein­Bauern und den Heimwehren liegenden Land­Der unterfertigte. Verband protestiert im den gegebenen Wirtschaftsverhältnissen nicht stei­bundes, häufen sich die Konflikte zwischen den Namen der ihm angeschlossenen 250.000 Bergen, weil die Konsumenten nicht die Mittel zuschalten, worauf erst einigermaßen Ruhe ein­christlichsozialen Bauernvertretern und den braucherfamilien gegen die beabsichtigte Besteue- haben, Butter und Schweinefett zu laufen und trat. Die dumme, unsinnige Demonstration gegen Fascisten. In der letzten Zeit sind christlich- rung von Margarine und Kunstspeisefetten aller mit Margarine und Kunstspeisefette wegen deren den in der ganzen Welt geachteten Minister, bie joziale Bauernvertreter jogar so weit gegan- Art. Die Verbraucher, die Margarine und Kunst- billigeren Preisen vorlieb nehmen müssen. von den Bodenbacher Fascisten veranstaltet gen, sich öffentlich zur Demokratie zu beten- speisefett als Ersatz für die teuere Naturbutter Rommt eine Steuer auf diese Artikel, dann wird wurde, löfte unter der demokratisch gesinnten nen. Wenn auch die bäuerlichen Demokraten und echtes Schweineschmalz verwenden, könnten wohl der Margarinetonsum start zurückgehen, Besucherschaft große Empörung aus. Sie zeigt nen. Wenn auch die bäuerlichen Demokraten die geplante neuerliche Belastung ihres meist ganz der Butterkonsum aber auch nicht im geringsten aber auch, daß die vom deutschen Bürgertum am Borstellungen vom Wesen der Demokratie targlichen Haushaltes nicht mehr ertragen. Die teigen. 28. Oftober bekundete Loyalität zur Tschechoslo­haben, die von den landläufigen Borstellun in der Krisenzeit eingetretenen Bollerhöhungen, Der Margarineberbrauch in anderen Län- wakischen Republik   ein plumper Schwindel und gen oft recht weitgehend abweichen, so hat ihr die Erhöhung der Wahrenumfassteuer, die Devi dern ist mehrfach größer wie bei uns. Der Mar- daß in diesen Neu- Patrioten die braune Gefin Auftreten doch genügt, die Führung der Heim- fenverordnung, die von der Devisenkommiffion garinelonsum in unserem Lande ist trop der gro- nung noch immer lebendig ist. wehren nervös zu machen. Diese strebt nun geübte Braris der Exportprämien und die schred­mit verstärkter Energie die Durchsetzung ihrer liche Strise selbst mit ihrer großen Arbeitslosig Forderungen an. So ist es Inapp vor Weih- feit und überall verringertem Einkommen haben nachten zu dem bekannten Ultimatum der die Rauffraft der breiten Verbrauchermassen Seimwehren an die Regierung gekommen. In Familien der Verbrauch von Margarine und fürchterlich geschwächt. Heute schon ist für viele diesem Ultimatum wird nicht weniger ver Sunstspeisefett ein seltener Lurus geworden, und langt als die Uebergabe der ganzen Staats­die Einführung einer Margarineftener müßte Prag  , 27. Dezember. Wie die ,, Prager   die Exportmöglichkeiten der Indu. crefutive, also der Staatsmacht, an die Fafci katastrophale folgen für die Ernährung Presse" erfährt, wurden die zwischen den Ber  - strie erweitert, ohne die Intereffen der sten, die Ausschaltung aller Parteien, die großer Verbrauchermassen haben. tretern der Industrie und Landwirtschaft geführ Landwirtschaft zu beeinträchtigen. Unterdrüdung der Sozialdemokratie, die Ein- Welche gesundheitliche Folgen daraus erwachsen ten Verhandlungen noch am leßten Tage vor Durch diese Abmachungen, welche den Jms schung eines Regierungskommissärs in Wien   müßten, braucht hier nicht näher ausgeführt zu gebnis abgeschlossen, welches auch bereits die Südslawien und Rumänien   ermöglichen, ist das den Feiertagen mit einem positiven Er- port von landwirtschaftlichen Produkten aus und schließlich die Schaffung einiger neuer werden. Bosten für bestimmte Heimwehrführer. Die Steuer wird von der Landwirtschaft Grundlage für das Einvernehmen in der Regie- pofitive Ergebnis der Kleinen WirtschaftsEntente, deren Lagerung über diesen Gegenstand bildete. bie am 10. Jänner zu ihren Beratungen in Prag  Vorläufig ist es noch ganz unsicher, welche berlangt, um der Milchwirtschaft " Es mögen, schreibt das Blatt, noch Ein zusammentritt, als gesichert anzusehen. Die ge Folgen dieser neue Heimwehrvorstoß haben gewiß nicht rosig ist und dem Butterkonsum zu helfen. Wir legen nicht das Hauptgewicht zelheiten weiteren Beratungen vorbehalten meinsamen Beratungen zwisechn Industrie und wird. Sicherlich könnte die Regierung Dollfuß unseres Protestes auf die Feststellung, daß es sein, jedenfalls ist das Rahmenablommen perfekt, Landwirtschaft werden im Jänner fortgesett nur gewinnen, wenn sie sich wirklich stark und einen ungemein schlechten Eindruck auf die brei durch welches die Vergrößerung des Handelsver werden und fich hauptsächlich mit Fragen der autoritär erwiese und das freche Ultimatum testen und ärmsten Verbrauchermassen machen tehrs mit den Ländern der Kleinen Entente er- Exportförderung befassen. ablehnte. Die Heimwehren würden dann viel- muß, wenn deren Lebensunterhalt den agrari- möglicht wird, und zwar durch einen Modus, der

Der

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uppenspieler

Roman von Felix Fechenbach  Ich glaub', ich werd' auch nimmer lang machen... Bin jest immer so müd und schlaff. Is halt, wie mit'm Dellämple. Wenn's Del weni ger wird, dann brennt's immer fleiner. Das Flämmle zuckt und zappelt noch e bißle, und dann is es auf einmal aus..."

Geh, Großmutter," wehrte Sans ab, wer wird sich denn so traurige Gedanken machen. Bist noch rustig und wirst's noch lang schaffen." Hans, ich weiß, was ich weiß! Und wenn's Del gar is, geht's Lämple halt aus..."

-

Mit Franz sprach er noch furz, bat ihn, er möge an den Bater schreiben und der Gretl fagen, sie solle ihn einmal besuchen. Dann wurde er gleich über den Hof ins Gefängnis abgeführt.

*

Sans war in Einzelhaft gekommen. Das ge­schah meist mit jüngeren Strafgefangenen. Man brachte sie nicht in Gemeinschaftszellen unter, weil befürchtet wurde, die jungen Menschen könnten dort unter schlechten Einfluß geraten, wenn sie mit Strafgefangenen zusammenkommen, die schon mehr auf dem Sterbholz haben.

Aber Einsamkeit war Hans nicht gewohnt. Schon die paar Tage, die er in Untersuchungshaft verbringen mußte, waren ihm recht quälend ge wesen. Und jetzt war er wieder in eine enge Zelle eingesperrt, ganz allein.

Einigung Industrie- Landwirtſchaft?

Rahmenablommen perfekt- Grweiterung der Grportmöglichkeiten?

schon..."

boten.

Ich kann heut nit! beffer, oder heut abend schielleicht geht's morgen| müssen sie voneinander halten. Sprechen ist ver­Sie sind das erste Mal im Gefängnis?" fragte der Beamte.

Ja, und auf eine ganz dumme Weise bin ich reingefontmen." Er erzählte furz, wie es sich zu getragen hatte.

,, Na, die paar Wochen gehen ja schnell herum. Wenn Sie erst mal ihre regelmäßige Arbeit haben, dann wird's auch leichter für Sie sein."

Der Beamte holte einen anderen Gefange nen, der Papier, Stleister, Pinsel und Falzholz brachte. Dann wandte er sich an Hans:

Es war ein enger Hof. Auf zwei Zeiten ragte das Gefängnis hoch mit seinen gelben Stein­wänden und großen Gitterfenstern dazwischen, die wie hohle Augen ins Leere glosten. Die beis den anderen Seiten des Hofes waren von hohen, grauen Mauern eingefaßt. Wenn der Blick dar­über weghuschte, fing er nur die Kronen von ein paar alten Kastanienbäumen und ein Stüd Sim­mel ein.

Eine Stunde täglich gingen die Gefangenen im Streis. Stumm und tattmäßig. Die meisten Sie sollen Tüten machen. Der Gefangene batten die Hände auf dem Rüden ineinander da wird's Ihnen zeigen, wie das geht. Es lernt gelegt. Es jah aus, als wären sie gefeffelt. fich ganz leicht, und Sie haben dann auch einen In der Mitte des Hofes war eine Rasenfläche mit ein paar Blumen darauf. Das brachte etwas Hans ging mit niedergeschlagenen Bliden im Jen andere Murgen ging Sans mit Franz ab. Wie ein Tier im Menagerieläfig an den machte Hans die einfachsten Handgriffe vor. Eten die Gefährten, die mit ihm im Kreise gingen. Jest setzte sich der andere an den Tisch und Saf. Zuweilen hoben sich seine Augen und streif Hein zum Gerichtsgebäude. Auf dem Flur vor Gitterstäben hin und her rennt, so rannte auch er war nicht schwer, und Hans fonnte nach furzer Zeit Alte und junge waren es. Jeder mochte sein be dem Berhandlungsraum fam Dr. Baier zu ihnen in seiner Zelle unaufhörlich hin und her, her und Tütenjäde machen. Dann wurde er allein geloj fonderes, persönliches Schicksal tragen, jeder von Raum fünf Meter lang war die Zelle und/ fen. Die Riegel an den Zellentüren flappten wie anderen Sorgen und Kümmernissen gequält wer

Er ging hin und her in dem fleinen Raum Beitvertreib. Da ist's Ihnen nicht mehr so lang Farbe in das eintönige Einerlei der Mauern.

und teilte hans mit, er habe ein neues ärztliches Gutachten beantragt, das sei auch erstattet wor den, und es wäre viel günstiger als das erste. Man könne also mit einem Erfolg in der Be­rufungsverhandlung rechnen.

Dr. Baier sollte recht behalten, wenn auch die Hoffnungen, die fich Hans gemacht hatte, nicht ganz in Erfüllung gingen.

schritt die Zelle unzähligmale ihrer Länge nach

bin. Immer wieder.

veieinhalb Meter breit. Ein Bett stand darin, ein fleiner Tisch und ein Schemel.

Das Fenster war zwei Meter über dem Fuß boden, und es war nach der Hausordnung, die als ein fleines Heftchen an einem Nagel in der Zelle hing, den Gefangenen verboten, auf den

sehnten sich fort aus der brüdenden Enge, heraus den. Aber eines war ihnen allen gemeinsam: fie aus dieser Welt der Gitter und Mauern, die sie obschloß vom Leben...

Die Arbeit interessierte Hans und lenkte ihn ob, solange ihm alles neu war. Er bekam dann auch noch Bücher für die arbeitsfreie Zeit. So wurde das Quälende der Einsamkeit für ihn er­träglicher. Wenn Sans wieder in seine Belle tam, jette In der Mittagsstunde und abends nach dem stern und zu leben. Jest ging alles schon ganz er sich an seinen Tisch und begann wieder zu klei Das neue ärztliche Gutachten stellte eine be. Schemel zu steigen und zum Fenster hinaus zu Effen fonnte er jest lesen. Und da morgens erst mechanisch. Papier   falzen, Kleister anstreichen, deutende Besserung im Befinden des Nudolph fehen. Nur ein Stüd Simmel fonnte man visum fieben Uhr die Klingel durchs Haus schrillte, leben, Boden umbrechen und wieder fleistern. So Groß feft. Eine dauernde Schädigung sei nicht schen den Gitterstäben hindurch sehen. zurüdgeblieben. Das Gericht fam dann auch zu

die zum Aufstehen rief, hatte Hans auſt morgens ging's fort in unendlicher Reihe. Er brauchte Als am ersten Tage das Mittagessen durch noch Reit zum Lesen, denn von abends um neun längst nicht mehr dabei zu denken. Die Hände bis früh um sieben Uhr konnte er nicht schlafen. vollführten die einzelnen Arbeitsgänge faſt ohne, Um fünf Uhr früh war er meist schon wach. Es daß sie vom Gehirn dirigiert zu werden brauch war ja im Sommer, und da war es um diese ten. Man fonnte an alles mögliche dabei denken. 3eit schon hell in der Zelle. Gortferung folgt.)

dem Ergebnis, daß keine schwere Störperverlegung die kleine Klappe in der Zellentür hereingereicht vorliege. Hans wurde nur wegen einfacher kör, wurde, ließ es Sans unberührt stehen und gab berberlegung, begangen mit einem gefährlichen den Napf mit dem Essen später wieder zurüd. Werkzeug, zu zwei Monaten Gefängnis ver- Nachmittags tam ein Gefängnisbeamter in urteilt. Er erklärte darauf, daß er die Strafe so die Zelle und fragte thn, warum er nicht effen fort antreten wollc.

polle.

Eine Stunde täglich konnten die Gefangenen im Hof ipazieren gehen. Drei Schritte Abstand.