Cuite 2.
Samstag, 80. Dezember 1983
land und vor den Zugeständnissen an ihn Freunde sehen in der Verſtändigung mit
warnen.
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Landjugend gegen Bund der Landwirte
Geheime Sizungen der oppositionellen Landjugend.
Die Landbündler haben es bis heute trot
An alle Abonnenten und Verschleißer!
Nr. 304
Anläßlich des Staatsfeiertages am Montag, den 1. Jänner 1934, wird im Buchdruckergewerbe nicht gearbeitet und entfällt daher unsere Ausgabe am Dienstag, den 2. Jänner 1934. Unsere nächste Nummer erscheint erst am Mittwoch, den 3. Jänner 1934, zur gewohnten Stunde.
Deutschland ein erstrebenswertes Ziel, von Die NEOB" find schwankend. deren Realisierung die Befriedung Europas abhängt. Noch stärker als bei Daladier perBereits an der Grenze der Sozialistischen fönlich wird dieser Standpunkt durch den Bartei hört diese Eindeutigkeit der außenpoli- Redaktionsstab des ihm nahestehenden Blat tischen Haltung auf. Schon die abgesplitterte tes, der„ Republique" betont( Emil Roche, A. Bartei Renaudels- Deats zeigt eine Siveiden- Bayet) und noch weiter als diese gehen manche allen Anstrengungen noch immer nicht vermocht, tigkeit. Die kleine rechtsofzialistische Partei, will Kreise der Jungradikalen, die im pro- fascisti- Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. In gleichzeitig national" und staatspolitisch" schen Pazifismus machen. Schließlich gibt es fische Zustände. Vor allem ist es die Landjugend, ihren Organisationen herrschen geradezu chao sein. Da sie ,, national" sein will, ist sie bereit, in der Radikalen Partei Kreise, die die Poli- in deren Köpfen die Hakenkreuzlerei arge Ver jede Militärvorlage anzunehmen, die die raditik der Verständigung mit Hitler gewisser wirrung angerichtet hat, die gegen die Parteileifalen Regierungen einbringen. Da fie aber maßen als ihr politisches Fach betrachten: die tung unaufhörlich rebelliert. Es ist noch in aller auch„ staatspolitisch" sein will, ist sie bereit, Bolonté", manche Mitarbeiter von„ Notre Erinnerung, daß vor einigen Wochen alle öffent- hand Mittel bebient. Das ist für eine kapitali. die Verhandlungen mit dem Hitler- Deutsch- Temps".( Aber der Mitherausgeber von lichen Rundgebungen der Landjugend verboten ftische Zeitung allerdings nicht unheimlich. land mit allen fich daraus ergebenden Folgen Notre Temps" der Daladier persönlich nahe- wurden. Wer dieses Verbot veranlaßt hat, ist Schließlich ist Minister Dr. Czech wirklich nicht gutzubeißen, falls das Staatsinteresse" das stehende ehemalige Sefretär der Radikalen unschwer zu erraten, sind doch die Gegenfäße dazu hier, um sich das Wohlwollen der Unterverlangt. Am Tage der Eröffnung des Grün- Partei Edouard Pfeiffer erklärt eben in die zwischen der Führung der Landjugend und der nehmer zu erwerben. Die Zeiten, wo die Rapidungskongresses der Neo- Sozialisten schrieb jen Tagen seinen Rücktritt: er hält diese zu- Parteileitung des Bundes der Landwirte längst talisten glaubten, rüdsichtslos Profite einheimsen das Organ Marcel Deats Paris Demain": weitgehende Verständigungsbereitschaft für gebungen ist es um die landbündlerischen Jugend nehmen zu dürfen, sind nicht mehr vorhanden. bekannt. Seit dem Verbot der Landjugend Kund zu lönnen, ohne auf das Staatswohl Rücksicht Bolen berhandelt mit Hitler? Gut wir wol unmöglich.) Diese Kreise stehen allerdings führer etwas still geworden. Den Hauptfunktio Selbst in Italien , wo der Rapitalistenanwalt len mit ihm auch verhandeln!" Der Stand- schon am Rande der Radikalen Partei und rären der Landjugend, Toni Müller, Tronis, Mussolini herrscht, wird ihrer Gier nach mehrpuntt einer einheitlichen und verpflichtenden besitzen gar keinen Einfluß. antifascistischen Außenpolitik des internatio Dr. Hey, Liebotschan, und Gustav Hader, werten Zügel angelegt. In den Vereinigten Podersam, wurde von der Parteileitung nahe Staaten Nordameritas ist es mit der schrantennalen Sozialismus ist für die Neos unzu- Zwei Standpunkte auch auf der Rechten gelegt, entweder zu Kreuze zu friechen oder sich losen Herrschaft des Großlapitals feit Roosevelts gänglich. Sie begnügen sich mit einem ge= Das Groß der Rechten ist gegen Ver- aus der Politik zurückzuziehen. Daß sich die Be Eingriff in die wankende Wirtschaft auch schon fährlichen Gemisch aus der nationalen Wehr handlungen und gegen Zugeständnisse. Tar- troffenen aber von ihrem Standpunkt auch durch borbei. Und ausgerechnet in der Tschechoslowakei politik und dem außenpolitischen Opportu- dieu und Mandel, die große politische Presse Drohungen nicht abbalten laſſen, beweist die Tat soll eine Handvoll organisierter Unternehmer der Rechten,„ Echo de Paris",„ Journal de sache, daß Toni Müller für den 25. Dezember über das Wohl von Hunderttausenden Arbeitern Bei den Robikalen: Herriot contra Daladier Debats", Liberté"- schlagen Alarm. Aber Sisung einberief, zu der alle Unterführer der Soll man Handel und Wandel lähmen, den nadymittags nach Tronis eine geheime nach eigenstem Gutbunken entscheiden tönnen? Sehr fompliziert liegen die Dinge bei der Position der Rechten nicht. In den letzten die Beisungen der Bar eileitung des Bundes der schädigen fönnen? Was sich doch manche Herr Sehr kompliziert liegen die Dinge bei der einheitlich, wie es scheinen mag, ist die Landjugend eingeladen waren und in der gegen Volkswohlstand aufs schwerste millfürlich Radikalen Partei. Sie regiert und fie regiert Sigungen des auswärtigen Ausschusses der Landwirte energisch Stellung genommen wurde. schaften noch einbilden! oflein. Sie ist der bestimmende altor für die Rammer wandten sich fämtliche Redner der man fann begieria fein, welche Schritte die ParAußenpolitit Frankreichs . Aber einheitlich Rinken gegen die Sonderverhandlungen mit tei gegen Toni Müller munmehr unternehmen ihre Politit nicht. Der Parteiführer Herriot iſt dem Sifler- Deutschland und gegen Zugeständ- wird. Da der Vater des Toni im Bund der Landgegen die Berhandlungen und gegen Zugeniffe, dafür hat sich allein der einflußreiche wirte zahlreiche wichtige Funktionen bekleidet und ständnisse an das Hitler- Deutschland. Die feindliche Einstellung gegen den deutschen Abgeordnete der Rechten barnegary ausge- als einflußreiche Persönlichkeit gilt, wird es für widerrufen; ich würde damit zum Mit Fascismus ist für ihn nicht allein eine natio- prochen. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß die Parteileitung nicht eben leicht ſein, mit dem schuldigen an einer Bolitit werden, natio- prochen. cigensinnigen Landbundführer, der die ganze, zah welche das Proletariat in den nale, sondern auch eine politisch- toeltanschau- hinter einer solchen Position sich auch manche lenmäßig starke Opposition hinter sich hat, fertig Abgrund führt." liche Angelegenheit. Serriot will eine Aus- Induſtrie und selbst Militärkreise verbergen, zu werden. Es dürfte den„ Alten" im B. d. 2. die durch die Zubilligung des Aufrüstungs- wohl faum mehr gelingen, durchzusetzen, daß die redakteur des„ Rubé právo über bie Josef Guttmann , bisher Chefgegen Berlin und ohne Rom . Er ist für die rechts an Hitler für sich das Recht auf die zu" Jungen" ebenso zwitschern wie sie au fingen rebatteur des„ Rubé Právo über bie zu Politit der Kommunistischen Partei. Front Paris Mostau- London - Washington . fäßliche Aufrüstung behalten wollen. Es muß gewohnt sind. Er ist der Vorfämpfer einer Politit der An- auch festgestellt werden, daß in den Rechts
nismus.
Preisen
Urtell des Chefredakteurs " Ich kann meine Ansichten nicht
lehrung an die Sowjetunion , bes politiſchen beijen die Neigung zur Bertändigung mit Ein unheimlicher Gesetzentwurf? Křepek Bürgermeister in Leitmeritz
Zusammengehens und des militärischen Bünd- Hitler um so größer ist, je mehr abenteuerlich bens jiebt Serriot nicht in der deutsch - französind. Es sind Hervé, der einſt Jaures von nisses. Die Sicherung des europäischen Frie- und fascistenfreundlich sie in der Innenpolitik links attadierte und heute eine nationalfozia sischen Verständigung, sondern in der Verlistische Miliz aufzieht und der Herr Coty , die ständigung der nichtfascistischen Weltmächte. heute die leidenschaftlichsten Partisanen der Herriots außenpolitischer Gegenspieler Berständigung mit Hitler find. Herr Coty beißt Daladier . Man darf die Gegensätze zwischen den beiden radikalen Parteiführern nich: macht aus seinem Herzen keine Mördergrube überschäzen, aber ihr Vorhandensein ist offen und läßt durch seinen Ami du Peuple" versichtlich. Für Daladier und seinen Kreis bleibt fünden: Mit Hitler- Deutschland gegen den das Problem der deutsch- französischen Ber. Stommunismus". Aber eben in diesen Tagen ständigung in seinem früheren Sinne beste bat sein„ Ami du Peuple" Bankeroit gemacht, hen. Auch Daladier und seine Freunde wären und so wirkt dieser Aufruf wie ein Vermächt bereit aus einer offensiven, die Verständigung nis des Sterbenden. jabotierenden, Europa herausfordernden, die
Wir erhalten folgende Nachricht: zember schreibt unter dem Schlagworte Zwangs aberkannten Mandate zur Durchführung gebracht. Der Prager Börsen- Courier" vom 21. De- Heute wurden die Ernennungen anstelle ber magnahmen gegen die Industrie?" folgendes: Zum Bürgermeister wurde Senator Franz Minister Dr. Czech hat einen unheimřepet( Bund der Landwirte), zum 1. Bür lichen Gefeßentwurf eingebracht, n. 3. germeisterstellvertreter der Augenarzt Dr. Böhm handelt es sich um Zwangsmaßnahmen gegen( parteilos ) ernannt. Stadträte: Genosse Stret solche Judustrien, die den Betrieb entweder ein fer, JUDr. Töpfer( DAWG), Zahntechniker stellen oder einschränken. U. a. steht die Verpflich Czech( Christlichsozialer - bisher Stadtverord tung darin, daß ble Unternehmer gezwungen neter). Stadtverordnete: Genossin Novotny, werben fönnen, ben Betrieb weiterzuführen, Genosse Front, die Herren Sahn, MUDr. gegebenenfalls soll die Regierung das Recht er. Eduard Klug, 3ider! Josef, Albert Bergner, halten, dritte Personen mit der Be- August Schlesinger( sämtliche Christlichsoziale), triebsführung zu beauftragen.
Das fapitalistische Blatt findet es also unheimlich, daß den brutalsten Unternehmern es Aufrüftung fortjeßenden Politik Hitlers Kons Es mag parador Klingen, ist aber eine erschwert wird, burch vorübergehende Einschrän jequenzen zu ziehen. Noch mehr: man war in Tatjache: es gibt drei Kräfte in der französi- lung oder Schließung der Betriebe die Arbeiter der Deffentlichkeit der Meinung, daß für den schen Innenpolitik, die, von verschiedenartigen mürbe zu machen. Wer die Dinge auch nur halb Fall des Scheiterns der Verhandlungen eben Motiven ausgehend und entgegengesette Biele pegs kennt, weiß, daß recht häufig Betriebsein Daladier der starke Mann sein wird, der verfolgend, die Zugeständnisse an den deutschränkungen und Einstellungen unter gleichzeiDeutschland mit starker Hand und wenn nötig schen Fascismus verweigern und den Weg der auch mit Gewalt zur Bernunft bringen fann. Berständigung mit Hitler versperren. Diese Daladier ist übrigens der radifale Politi Kräfte find die Sozialistische Partei, der Her fer, der die besten Beziehungen zum General- riot- Flügel der Radikalen und die Mehrheit stab hat, er ist auch zum unabsetzbaren Kriegs- der Rechten von Mandel bis Marin. minister geworden. Aber Daladier und seine A. Sch.
Der
Puppen
nspieler Roman von Felix Fechenbach Während Hans im Gefängnis war, hatte sich Gretl Hein jeden Tag nach der Großmutter umgesehen und immer ein halbes Stündchen mit ihr geplaudert. Das war der alten Frau so zur Gewohnheit geworden, daß ihr etwas fehlte, wenn Gret! einmal nicht zur gewohnten Stunde fam. Mit ihrem Bruder Franz ging Grett einmal hinaus in die Ottostraße. Sie wollte Hans im Gefängnis besuchen. Das wurde aber nicht zugelassen. Nur der Besuch von Eltern, Geschwistern, Ehegatten und Stindern war erlaubt. Grett war recht traurig darüber, aber Franz meinte, es dauere ja ohnehin nicht mehr lange, dann wäre. Sans wieder frei.
Als die Kilianimesse begann, suchte Greil den Bater Cornelius auf, der am Tag vorher Hans im Gefängnis besucht hatte. Er erzählte Grett von diesem Besuch. Sie fragte ihn viel mehr, als er antworten fonnte, war aber froh, als sie erfuhr. daß Sans gesund sei, und daß es ihm gut gehe.
tiger Kündigung und Entlassung der Arbeiter seßung der Tariflöhne zu erzwingen. Gewisse nur zu dem Zwede erfolgen, um eine HerabVorgänge in der Metallindustrie beweisen, daß die Unternehmerorganisation neuerdings einen tonzentrischen Angriff auf die Lebenshaltung ihrer" Arbeiter unternimmt, wobei sie sich aller
halb hatte Karl Spieß vorgefchlagen, daß man halt den Hosenboden boll. Die Oesterreicher fönsich bis auf weiteres jeden Tag zur gewohnten nen sich doch nit so einfach ihr'n Thronfolger von Stunde am Stammtisch treffen toolle. Zum Kar- den Serben abknall'n lassen! Da muß doch was tenspiel lamer die re Bäderme.fter aber nicht g'fcheh'n!" Und Karl Spieß hieb mit der geball mehr viel. Jes: wurde über die wichtigsten Tagessten Faust auf den Tisch, daß Tassen und Gläser creignisse debattiert. tanzten.
Die österreichische Regierung batte eine Note Ueberall in der Stadt fprach man vom Krieg. at Serbien abgeschickt und bestimmte Forderun- Gar nicht, als ob das etwas Schlimmes wäre. diesen Schrift Desterreichs lebhaft. Der General- ständlichem, etwas, das eben einmal fommen gen darin erhoben. Die Zeitunger tommentierten Man sprach davon als von etwas ganz Selbstveranzeiger teilte auch mut, was die französische und mußte. Und dann, Serbien war ja weit weg von englische Presse zu dem österreichisch- serbischen Würzburg... Skonflikte schrieb. Die Kilianimesse war ant 23. Juli zu Ende. Rarl Spicß laufte sich täglich die Frank An den letzten Tagen war es besonders hoch her furter Zeitung", um genauer unterrichtet zu sein. gegangen. Die patriotische Hochstimmung, die Am Stammtisch fonnte er dann mit seiner Weisest überall aufflammte, fam auch allenthalben im heit paradieren. So erzählte er dort, die auslän- Meffetrubel zum Ausdruc. Nationale Lieber wur dische Presse bezeichne die österreichische Note an den gejungen und Hochs auf Desterreich ausSerbien als ein Ultimatum". gebracht. ,, Was is denn das, cin Ultimatum..?" Dann kam der 25. Juli, an dem bekannt wollte Stilian Sein wissen. wurde, daß Serbien das österreichische Ultimatum Karl Spieß fonnte ießt wieder einmal zeigen, abgelehnt habe. In den Gasthäusern und Cafés dag er viel mehr wußte, als die anderen. Er er ählte man schon, daß jetzt der Krieg unvermeid framte sein erst aus der Zeitung erworbenes Willich sei. jen mit einer gewissen Gönnerhaftigten aus: Die drei Bäckermeister saßen mittags wieder Ein Ultimatum, das is en diplomatisches im Hirschen. Da kam der Sellner Franz mit einem Schreiben, das ein Staat an einen andern schickt. neuen Ertrablatt die Treppe herauf: Da sind ganz bestimmte Forderungen drin auf. Der Krieg ist erflärt!" rief er ganz aufge ' stellt. Und wenn die andern die Forderungen nit regt in den Saal und schwenkte ein bedrucktes erfüll'n, dann gibt's Strieg..." Stüd Papier über dem Stopf.
Mitten in den fröhlichen Trubel der Würz burger Rilianimesse im Juli 1914 plaste plöglich Wegen den Serben Strieg?" fragte Hein. die Nachricht von der Ermordung des österreichi" Ja, die französischen Zeitungen sagen, die fchen Thronfolgerpaars in Sarajewo . Extrablätter österreichischen Forderungen wär'n für Serbien waren überall angeschlagen, die Zeitungen berich- unannehmbar. Vollständig un- an- nehm- bar!" Starl teten mit großen Ballenüberschriften von dem Spieß betonte jede e nzelne Silbe und dehnte das Attentat, das von serbischen Nationalisten verübt letzte Wort start in die Breite. worden war. Aus Wien meldeten die Zeitungen, Ich hab aber gelesen," mischte sich test daß energische Schritte gegenüber Serbien uner- Schorsch Fischer an, daß Serb : en in allermeteTäglich feien. sten Maß Genugtuung geben müßt." Jm Café Sirfchen trafen sich die drei Tarod.. Wenn die Serben aber didtöpfig bleiben brüder jest nicht nur am Samstag. Es war eine und woll'n nit?" warf Stilian dazwischen. aufgefühlte Beit, ba gab es viel zu bereden. Des
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Dann friegen sie von den Desterreichern
Redakteur Damm( DAWG), Gastwirt Winter ( Gewerbepartei), OG. Säffig( parteilos ). Die fonstituierende Sigung und Angelobung der von der Regierung ernannten Vertreter findet am Mittwoch, den 3. Jänner, vormittags 10 Uhr statt. Die Sozialdemokraten haben in der Gemeindevertretung nunmehr 6, im Stadtrate 2 Mandate.
schloß, beim Vatikan einen Botschafter zu er Madrid , 29. Dezember. Der Ministerrat be. nennen. Seit dem Bestande der Republik war bisher dieser Posten nicht besept.
und die Serben sin dabei, ihre Hauptstadt Belgrad zu räumen."
sten Tagen brachten die Zeitungen ausführliche Jest war's also ernst geworden. In den näh Betrachtungen darüber, ob es bei einem öfterreichisch- serbischen Krieg bleibe, oder ob sich Ruß land einmischen und auf die Seite Serbiens tre ten werde.
Tage und in den Gesprächen auf, das man bisEin Wort tauchte in den Zeitungen diefer her selten gehört oder gelesen hatte: TripleEntente!
Angelpunkt aller Gespräche am Zisch der drei Dieses Wort wurde jest auch zum Dreh- und Bäckermeister im Café Hirschen. Start Spieß setzte die politische Situation auseinander:
neutral bleibt! Wenn die Russen den Serben nit Jeßt handelt sich's halt barum, ob Rußland beispringen, dann fann alles noch gut ablaufen, und in e paar Wochen sin die Oesterreicher mit den Serben fertig."
tei nehmen und gegen Desterreich losschlagen? ,, Wenn die Ruffen aber für die Serben Par Was ist dann?" fragte Schorsch Fischer. gegeben!" ertlärte Karl Spieß. ,, Dann is der Bündnisfall für Deutschland
Du meinst den Dreibund?" jagte Fischer. fen, wenn die Russen gegen Desterreich geh'n. Natürlich muß dann der Dreibund eingrei Aber dann wer'n die andern auch nit ruhig zu schau'n. Rußland hat nämlich auch en Bündnis bertran mit Frankreich und England, das is die Triple- Entente. Dann steht der Dreibund gegen die Triple- Entente!"
Das wirfte elektrisierend. Man wollte Näheres wiffen. Das Extrablatt wanderte von Tisch zu Tisch, und wo man es gerade laß, dräng ten sich Gäste von anderen Tischen herzu und schauten denen, die am Tisch saßen, über die Schultern. Jeder wollte das schicksalschwere Blatt is fa fast ganz Europa im Krieg miteinander!" ,, Donnerwetter," poltert Kilian Sein, dann felbst gelesen haben. Soweit wird man's wohl nit tommen lafAlso, jest is es so weit. wie ich scho vor fen. Ich hab fcho gelesen, daß versucht wird, den e paar Tag g'sagt hab, daß es tommt." stellte Starl Seonflift auf Desterreich und Serbien zu Spiek felt. Die Serben ham das Ultimatum ab- Ichränken. Jede Regierung behauptet, bak sie den be= gelehnt, und fest is der Strica erflärt! Die Defter. Frieden will. Ob sie's aber fertig bringen...?" reicher marschieren scho, heißt's im Crirablatt, ( Fortjepung folgt.)