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wähnt worden ist.

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Moment fein Wort

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gewesen sei, weiß aber nicht, ob der Kuchen auch im Brotokoll er- Der deutsche Fischerei Verein, Station Müggelsee, hat beim Die Ueberfüllung der Aufnahmeklaffen der Gen einde schulen, verständlich, dak Präs.: Es bleibt auf alle Fälle ganz un Magistrat beantragt, ihm neben der bisherigen Unterſtügung unents der Angeklagte, der sich doch auch über geltliche Gewährung von Wasser und eine bare Unterstügung von für die wir als Beispiel in der Mittwoch- Nummer eine Schule an Schillings ausgelassen, über dieses überaus wichtige Alibi: 500 W. eine weitere Unterstützung von 2200 M. zur Aufstellung führten, die diesmal über 100 Kinder in einem einzigen gefagt hat. Der Angeklagte fucht eines Hebewerks, um unfiltriertes Wasser aus dem See zu nehmen, a um zusammenpfer chen mußte( und nahezu dieselbe Zahl mit großer Geläufigkeit dies zu erklären. Er sei auf die Schillings aus städtischen Mitteln zu gewähren. Das Magistratskollegium noch heute, Freitag, in diesem einen für 70 Kinder berechneten Raum nicht zurückgekommen, weil der Kriminalinspektor Braun ihm ge- hat das Gesuch abgelehnt. zujammen unterrichtet!), wird gelegentlich durch ein Verfahren bes sagt habe, nach Schillings Behauptung sei er nur überhaupt etwa Der Magistrat und das Bürgerliche Geschbuch. Mit seitigt, das geradezu unwürdig der Reichshauptstadt ist. dreimal bei ihnen gewesen. Er besinne sich, daß er eines Nachts bei Rücksicht auf das bevorstehende Infrafttreten des Bürgerlichen Wan stedt einen Teil der eben erst eingeschulten Kinder mit solchen der Zeugin Anna Schulz, zugebracht und am nächsten Morgen im Gesetzbuches hat nunmehr die vom Magistrat eingesetzte Kom- zusammen, die bereits ein halbes Jahr die Schule besucht haben. Borbeigehen bei Schillings einen Rollmops gegessen habe. Kriminal inspektor Braun bestreitet, die vom Angeklagten gemachten Be- mission unter dem Vorfiz des Bürgermeisters stirschner die vor Sie fommen dabei zwar weniger gut vorwärts, aber was schadet's! bereitenden Beschlüsse gefaßt. Nach einem vom Stadtrath Kauff Wenn sie nur untergebracht sind! denkt die Schulverwaltung. merkungen gemacht zu haben. Zeugin Anna Shula kann nicht sagen, an welchem Tage das mann gegebenen Referate über die Tragweite der Neuerungen Mögen die Lehrer sehen, wie sie mit dem ungleichen Material des Bürgerlichen Gesetzbuches . und der Ergänzungsgesege fertig werden, mögen die Kinder sehen, wie sie sich gewesen ist. Der Angeklagte habe ihr gesagt, daß er aus Berlin hat die Kommission beschlossen, Erörterungen mit den durchhelfen! Stedt man in den Dorfschulen Ost el biens ver­und nur zum Besuch in Frankfurt sei. Dr. Schwindt: Der einzelnen hierbei in Betracht kommenden Abteilungen der schiedene Jahrgänge in ein und dieselbe Klasse, warum soll das Angeklagte behauptet, er habe beim Weggang von der Zengin gesagt, städtischen Verwaltung über die erforderlichen Maßregeln ein Berlin nicht ebenfalls thun?! Man stelle sich danach vor, wie ein er habe Appetit auf eine Tasse Bouillon. Ist das richtig? zuleiten. Bei dieser Gelegenheit soll auch die Nechtssprache des Kind, das in eine solche Ausnahmeflajie gerät, seine Schul. Zeugin: Ja. Wert.: Wissen Sie, wie er gekleidet war? Zeugin: Nein.

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Tokales.

Prozeß Guthmann.

Aber die Ge­

Bürgerlichen Gesetzbuchs in dem Formularwesen durchgeführtlaufbahn beginnt. Erst pfropft man es mit 100 anderen werden. Ferner sind Vorträge für die Bureau Assistenten Kindern in einen Raum hinein, der nur für 70 bestimmt ist. Da Aus dem Kneipenleben des Guthmann. auf Kosten der Stadt in Aussicht genommen; für die Sekretäre sien dann die Kinder, eines beinahe auf dem anderen, drücken und 3euge Restaurateur Julius Silbernagel giebt dem An- werden solche Vorträge bereits von dem Verein derselben vers drängen sich gegenseitig, daß die Flügelmänner" fast von der Bank geklagten darin recht, daß er eines Nachts in einem Café gewesen anstaltet. Endlich sollen für die juristisch vorgebildeten Mitglieder herunterfallen, und halten ihre 3-4 Stunden in einem Klassenzimmer fei und mit ihm und der Vorzeugin Schulz zusammen Bier ge- der Verwaltung besondere Vorträge auf ihre gemeinschaftlichen aus, das ihnen nur zwei Drittel der ohnedies mir sehr knapp be­messenen Luftmenge gewährt. Von einem Beginn des Schreib­trunken habe. Der Zeuge behauptet aber, daß dies am 17. Mai Kosten gehalten werden. unterrichtes kann keine Rede sein, wo soll denn der Platz dazu gewesen sei. Er habe dies Schwarz auf Weiß. Er habe nämlich an den Oberkellner des Cafés eine Geldforderung gehabt, die in herkommen! Der Lehrer muß die Kinder beschäftigen, so gut oder schlecht es geht, aber alles ist nur ein Provisorium er weiß ja Naten abgezahlt werde. Da schon lange teine Zahlung erfolgt war, habe er sich in das Lokal begeben, dort eine Zeche von 3 Mark ge­noch nicht einmal, wen er behält. Er thut es mit Ingrimm oder macht und diese mit dem Datum der Zahlung auf einen die mit Gleichgiltigkeit, je nach seinem Temperament, aber besser mit Abrechnung betreffenden Zettel geschrieben. Deshalb wisse er so Gleichgiltigkeit; denn wer in den Berliner Gemeindeschulen als Lehrer. Der Prozeß gegen den Schneider Guthmann spinnt sich recht thätig sein will, der muß sich sehr bald ein dickes Fell anschaffen­genau, daß es der 17. Mai gewesen und dies habe er auch dem langsam ab. Es sieht so aus, als sollten sich die Verhandlungen oder er wird davonlaufen. Die Kinder harren erwartungsvoll der Kriminal- Inspektor Braun mitgeteilt. soll sich der Gerichtschemiker Dr. Jese rich morgen darüber äußern, fehlt es in ihm an erregenden Momenten, Auf Antrag des Verteidigers vor dem Schwurgericht bis tief in die nächste Woche erstrecken. Noch Dinge, die da kommen sollen, aber vorläufig kommt nichts Rechtes, und an entscheidenden nach einigen Tagen übergiebt man sie einem anderen Lehrer! ob auf dem Zettel des Zeugen mit der Jahreszahl nicht eine Ver­änderung vor sich gegangen ist. Staatsanwalt Blasch te ladet Wendungen nach der einen oder anderen Seite und an jenen Wahrlich, ein schöner Schulanfang, sehr geeignet, das Interesse des Kindes telegraphisch den Oberkellner des Wiener Cafés zu Frankfurt a. D. grauenhaften Bildern socialer Berkommenheit, die etwa in dem zu beleben! Und mun geht's vielleicht noch hinein in eine Klasse, in zu morgen als Zeugen. Heinzeschen Mordprozeß hervorgetreten find. Der Alibibeweis des der ein erheblicher Teil der Kinder bereits über die ersten Anfänge hinaus ist. Restaurateur Günther aus Frankfurt a. O., bei dem der An- Angeklagten rollte sich heute in widerspruchsvollen Beugenaussagen sind zu ruinieren und einzuschüchtern. Wir möchten fast wünschen, Gerade im ersten Schuljahre trägt das dazu bei, ein geklagte auch am 4. Juni abends gewesen sein will, kann sich darauf vor den Geschworenen ab, nachdem die gestrige Darstellung des daß es ein einziges Mal in einer Vorschule zu solchen Zuständen nicht befinnen. Der Angeklagte hält in ausführlicher Weise dem objektiven Thatbefindes noch in einigen Punkten ergänzt worden fäme, wie wir sie jetzt in den Gemeindeschulen haben. Welches Bengen einen Vorgang vor, der sich gerade an jenem Abend im Lotal abgespielt haben soll. Der Zeuge weiß aber von solchem Vor- war. Bei dieser Ergänzung fehlte es wieder nicht an Schlaglichtern, Betergeschrei würde sich da in den Reihen der Bemittelten erheben, gange nichts. die auf die Organisation unserer Kriminalpolizei fielen. Man er und wie rasch würde Abhilfe geschaffen werden! Frau Restaurateur Günther weiß gleichfalls nicht, ob der fuhr die unglaublich flingende Thatsache, daß die Polizei bei der meindeschulen sind ja nur Armenschulen. Angeklagte am 4. Juni abends im Lokal gewesen ist. Sie entsinnt Inaugenscheinnahme des Thatortes eines Mordes keinen medizinischen fich auf einen Besuch des Angeklagten in Mai, wobei er ihr erzählt Sachverständigen hinzuzieht. Mühselig sich der Sachverständige Nach zweijähriger Gefangenschaft ist am Donnerstags habe, er habe sich jetzt wieder in Frankfurt niedergelassen und kehre erst lange nachher aus den Angaben der Kriminalisten ein wild nachmittag unser Parteigenosse, der Tischler Emil Hinz, aus nicht mehr nach Berlin zurück, denn er habe dort einen Konflikt mit davon zu entwerfen suchen, wie die That wohl verübt, in Plößensee entlassen worden. Hinz wurde am 17. Oktober 1896 einem Mädel gehabt und sei angezeigt worden.-Angeklagter welchem Augenblicke das Opfer getroffen sein kann. Wichtige Strafe verurteilt; das Vergehen fand man in dem Umstande, daß wegen Majestätsbeleidigung zu der genannten hohen bestreitet dies. Gegen die Beweiskraft des Silbernagelschen Zettels Rüdichlüsse auf die Art der Mordthat und des Mörders, die der Hinz an 1. September desselben Jahres ein Flugblatt vers erheben die Berteidiger lebhafte Bedenken und beantragen, den wissenschaftlich gebildete und erfahrene Arzt ziehen kann, wenn er breitete, welches majestätsbeleidigende Aeußerungen enthielte tea Zettel durch Herrn Jeferich photographieren und untersuchen zu laffen. Staatsanwalt Blaschke hält dies für überflüssig. da schon mit eigenen Augen sieht, werden dadurch unmöglich gemacht, und Wie es socialdemokratischen Gefangenen gegenüber die Negel der Augenschein Lehre, daß unter der Bemerkung 17. mai 1898" man begreift, daß der gerichtliche Sachverständige Dr. Störner fich ist, hat auch hinz feine von den Vergünstigungen augeteilt bekommen, irgend etwas gestanden haben muß. Der Gerichtshof beschließt, über diese unbegreifliche Praris des Berliner Polizeipräsidiums zwar die chrenhaften Leuten die schwere, gesundheitsschädigende Strafe wenigstens um etwas erleichtern könnten. Herrn Dr. Jeserich mit der Photographirung des Bettels zu beaufin zurückhaltender Form, aber doch recht eindringlich beschwerte. tragen. Gestern hörten wir, daß nicht weniger als dreißig Kriminal- Wunder nehmen, daß unser Parteigenosse törperlich bald herunterkam. Die Alibi- Zeugen Cigarrenhändler Steinmetz und Restaura- beamte in der Stube der Singer gewesen sind. Sollte die Kriminal. Er ward häufig frank und mußte mehrfach das Lazarett aufsuchen; sein teur Schmidi können zu Gunsten des Angeklagten nichts befunden. polizei wirklich glauben, mit solchem Massenaufgebot etwas aus zu verhüten, ein irlaub von vier Monaten gewährt werden Zustand war im vorigen Jahre so bedenklich, daß ihm, um das Schlimmste Belastendes. richten zu können? Und doch reichte diese große Schaar von Beamten mußte. Aber auch die kurze Unterbrechung der Haft war nicht im Beuge beraberg, bei dem der Angeklagte in Frankfurt a. D. nicht ans, offenbare Berfäumnisse zu verhüten. Es tam zur Sprache, stande, die Kräfte unseres Genossen wesentlich zu heben; ein Gesuch gearbeitet hat, widerspricht aufs entschiedenste aus seiner Erinnerung daß auf dem Nachttischchen der Ermordeten eine Reihe Journale ge- aber, den Urlaub noch um einen Monat zu verlängern, lehnte und aus seinen Büchern der Behauptung des Angeklagten, daß legen haben. Die Singer hatte gar keine Sachen", wie die die Gefängnisverwaltung rund weg ab. Aurz vor dieſer am Sonnabend den 4. Juni an ihn etwas abgeliefert habe. Wirtin erzählte, aber sie war wohl auf einige Pfennigblätter Weihnacht vorigen Jahres mußte Hinze wieder ins Gefängniß Er wiſſe auch ganz beſtimmt, daß Guthmann auch am 6. Juni nicht abonniert. Diese Journale waren mit Blut beschmukt, der Mörder wandern und dort den Reſt ſeiner Straße bis auf die letzte Minute bei ihm gewesen sei, wie er behauptet. Er, Zeuge, pflege des abbüßen. Montags die Arbeit für die Arbeiter für die ganze Woche hat sie mit blutigen Händen berührt. Bei seiner Haftentlassung wurde unserem waderen Mitkämpfer auszugeben. Seine Arbeiter feien auch sämtlich am Montag abdrücken ließe sich mit wissenschaftlicher Objektivität feit von einem engeren parteigenössischen Kreise selbstverständlich die übliche bei ihm gewesen, nur Guthmann nicht, dem daher am Montag stellen, об Guthmann der Mörder gewesen ift. Aber Ehrung bereitet. Auch sein Leidensgefährte Lerche, der eben­die Arbeit auch nicht eingerichtet worden, sondern erst am Dienstag, diese wichtigen Beweisstücke sind nicht zur Stelle, und keiner falls in der Majestätsbeleidigungs- Affäre zu zwei Jahren Gefängnis nachdem er durch einen Boten des Geschäfts dorthin citiert worden der Beamten weiß, wo die Journale geblieben sind. Auf dem verurteilt worden war, beteiligte sich an diesem Empfang. war. Auf den Vorhalt, warum er denn nicht am Montag gekommen Gerichtstische liegt ein Berg beschlagnahmter Gegenstände, auch das Die förperliche Verfassung unseres Genossen ist derart, daß an ſei, habe er gesagt, er ſei in Berlin gewesen. Die Arbeiter im Ge- blutige Handtuch ist zur Stelle, in dem der Mörder das Messer ab- die Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit vorab gar nicht zu denker fragten, ob er denn so müde sei, habe er geantwortet: Der Teufel aber viel ist nicht daran zu sehen, und der Gerichtschemiker Dr. Jejerichmählich wieder zu erholen. schäfte hätten dann geſehen, daß er sich sehr rätelte und als sie ihn gewischt haben soll. Die Geschworenen betrachten dies Handtuch, iſt. Hoffentlich ist es hina möglich, sich durch sorgsame Pflege all­

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Aus den Finger­

So fann es denn kein

foll nicht müde sein, wenn man so zwei Nächte in Berlin durchgefallen ist." Der Angeklagte suchte das Zeugnis muß erklären, daß er nicht einmal mit Sicherheit sagen kann, ob die als ein entschieden irriges darzustellen, der Zeuge bleibt aber mit Abdrücke von einem Messer herrühren. So schwankend ist alles, von uns empfangen hat. Zum Amüsement unserer Leser wollen wir der allergrößten Bestimmtheit dabei, daß jeder Frrtum völlig aus- und da wird ein Beweismittel von solcher Bedeutung, wie die blut gefchloffen sei. Auf Antrag des Angeklagten wird beschlossen, das befledten Journale vergessen. Kriminalinspektor Braun ist freilich Herzbergsche Lohnbuch herbeischaffen zu lassen, da der Angeklagte fein Freund des Bertillon'schen Systems und der Messung und Ver­daraus beweisen will, daß der Zeuge sich irre. merkt, daß bei einer solchen Sache, wo es fich um eine Auflage werten Resultate damit erzielt." Hier scheint eine Gelegenheit dazu Der Präsident be- gleichung der Fingerlinien. Wir haben bisher noch keine nennens­wegen Mordes handle, der Gerichtshof alle solche Anträge unmöglich versäumt worden zu sein.

ablehnen könne.

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Kasperle rächt sich für die Ohrfeigen, die er rechts und links mitteilen, was er nunmehr in der Deutschen Tagesztg." auspackt: " Im Anschluß an die Angelegenheit des Arbeiters Bruno Witt teilt uns ein anderer Berichterstatter mit, daß Unterstützungsgesuche der Genossen" von der Redaktion des Vorwärts" grundsätzlich vielen Hunderten die Augen geöffnet und sie der Partei entfremdet hat. abgelehnt werden. Das ist eine Lehre, die im Laufe der Jahre schon Gewöhnlich trinken sich die armen Teufel vorher Mut und schlagen Zeuge Brandt, bei Herzberg im Geschäft, weiß gleichfalls auf Soweit der Alibibeweis des Angeklagten auf den Aussagen Radau, wenn sie von den Oberbonzen hinaustomplimentiert das bestimmteste, daß der Angeklagte am Montag, 6. Juni nicht feiner nächsten Angehörigen beruhte, hatte er mit dem natür werden sollen. Dann werden sie im günstigsten Falle zur Be­feine Einrichtung" sich geholt und erst am Dienstag erschienen sei. lichen Einwande zu kämpfen, daß diese Aussagen nicht unbeeinflußt ruhigung an die Expedition des Vorwärts" gewiesen, wo es Er habe zu seiner Entschuldigung gesagt, er sei am Montag erst abgegeben sein könnten. Der alte Guthmann machte zwar ein Almojen giebt, das in seiner Geringfügigkeit sofort durch die aus Berlin zurückgekehrt, er habe dort die Nächte' rumgebummelt, einen recht Vertrauen erwedenden Einbrud, als er, die Brust mit ehle wandert. Wer so etwas in socialdemokratischen Versamm­fich ganz gut amiifirt, habe aber dann am Montag die Zeit ver- Kriegsdenkmünzen geschmückt, vor den Geschworenen stand. natürlich ausgelacht oder ver hauen. Wahr bleibt es deshalb lungen oder in Arbeiterlokalen zur Sprache bringen wollte, würde fchlafen. Beugin Budig und diese bleibt dabei, daß der Angeklagte in der Aber sein gutes Gedächtnis, feine Fähigkeit, sich auf Einzelheiten, natrlich ausgelacht oder ver hauen. Wahr bleibt es deshalb Nacht vom 5. zum 6. Juni in ihrer Wohnung gewesen sei. die weit zurückliegen, zu besinnen, schien ihn verdächtig zu machen. Niemand wird uns zumuten, daß wir uns diesem Denn das hieße ihn Der Angeklagte hatte behauptet, daß am Sonntag, 5. Jumi Er geriet dadurch in die Kategorie jener Zeugen, die zu viel wissen Blödsim gegenüber verteidigen sollen. der Zeuge Rosenthal bei dem Vater Guthmann gewesen und zu bestimmt aussagen. Und dann ist ein böser Brief vor ernst nehmen. Zu bedauern bleiben aber die Interessenten der fei, um sich vom Angeklagten eine weiße Beste machen zu handen, den der Angeklagte an seine Eltern gerichtet hat, Deutschen Tageszeitung", die zuschen müssen, wie ihr Blatt nach laſſen. Der Zenge Rosenthal weiß sich auf das Datum nicht zu und in dem er sehr offenherzig von seiner Mieze" erzählt, die den Principien der Circusmanege redigiert wird. Es lohnte erinnern, bezweifelt aber start, daß es ein Sonntag gewejen fein er eingekluftet" habe und die ihm schon zwei Tage nachher verweil es eines der wenigen gegnerischen Blätter ist, hinter denen eine, fich, mit der Deutschen Tageszeitung" ernsthaft zu polemisieren, fann. Der Angeklagte, der alle feine Einwendungen mit großer haftet worden sei. Solche Vertraulichkeiten werfen fein gutes Licht wenn auch rückschrittliche W a cht stedt. Aber ein wunderliches Ver Ruhe und Ueberlegung macht, sucht auch diesen Zeigen durch ganz auf die Familie. detaillierte Angaben daran zu erinnern, daß er am Sonntag, den hängnis waltet über unsern Feinden: Soweit sie sich ernsthaft be­5. Juni, mit dem Zeugen über die Weste verhandelt habe. Der Der Angeklagte merkte den üblen Eindruck, den dieser Brief nehmen, ist ihre Bedeutung oft nicht mehr als Schall und Rauch Renge kann darüber keine Auskunft erteilen. Auch ein anderer machte, und drehte und wandte sich, bevor er die Verfasser- und soweit sie etwas bedeuten könnten, machen sie sich durch über diese Westen- Angelegenheit benannter Zeuge Jahr weiß nichts. schaft zugab. Natürlich unterstrich der Staatsanwalt dies Clownspäße unmöglich. Auch ein Beispiel von dem Schweines Die Vernehmung der sogenannten Alibizeugen ist hiermit be- Verhalten. Aber so ein Angeklagter zögert, das Mig- glück", das die Socialdemokratie nach den Worten des Centrums endet. Um 11hr vertagt der Vorsitzende die Verhandlung auf trauen ist sein Verteidigungsrecht. Passiert doch auch einem Staats- mannes hat. anwalt auf dem Kriegspfade allerhand. Heute morgen ver- Im Victoriapark sind jetzt sämtliche sechs Hermen- Dentinäler Einzelne Zeugen find zum Dienstag wieder vorgeladen worden. kündete Herr Plaschke als auffälligen Umstand, bei der der Dichter der Befreiungstriege" aufgestellt. Ueber die Denkmäler telegraphisch angeordneten Haussuchung im Hause der Eltern sei der Uhlands, Rückerts und Körners ist bereits berichtet worden. Die olivgrüne Sommerüberzieher des Angeklagten, der für seine drei neu hinzugekommenen Hermen ſtchen westlich vom Wassersturz. Refognition von Wichtigkeit sein soll, nicht gefunden worden. Und Auf der Höhe des Berges, unweit der großen Plattform vor dem Nationaldenkmal, erhebt sich, diesem zugewandt, die vom Bildhauer einige Stunden später wird dieser Ueberzieher aus einem der beiden Hans Latt , modellierte Herme Ernst Morig Arndts. Das vom Bild­Leinwandsäcke, die die beschlagnahmten Kleidungsstücke enthielten, hauer Pracht geschaffene Denkmal Heinrich v. Kleists steht nahe dent unversehrt hervorgezogen. Das Verzeichnis der Frankfurter Polizei Aufmarschterrain, und in derselben Höhe, etwas nach der Schultheiß­war ungenau gewesen. Brauerei zu, steht die Herme Mag v. Schenkendorffs, ein Werk des Bildhauers Neichel.

Sonnabend 9 11hr.

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Nach einer Mitteilung des Vorsitzenden tann am Montag in dieser Strafsache nicht verhandelt werden, da eine andere dringende Straf­Strafsache nicht verhandelt werden, da eine andere dringende Straf fache erledigt werden muß.

Kommunales.

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Aus der Magiftratofizung am Freitag. Ueber die Ver­legung des Märtischen Provinzial- Museums und des Am Nachmittag nahm der Prozeß eine für den Angeklagten Gewerbegerichts aus dem Kölnischen Rathause nach dem sehr günstige Wendung. Es traten drei ganz unverdächtige Zeugen, Markthallengrundstück in der Zimmerstraße hat das Magistrats ein Gastwirth aus Frankfurt a. O. mit Frau und Tochter auf, die feinem Teftament dem hiesigen Asylverein für Obdachlose ein Legat Ludwig Bamberger hat, wie die Bolts- Zeitung" hört, in Kollegium endgültig beschloffen, der Stadtverordneten- Berjammlung mit unerschütterlicher Bestimmtheit bekundeten, Guthmann sei am von 20 000. vermacht, dessen Annahme der Verwaltungsrat zu empfehlen, das Museum in das erste und das Gewerbegericht in das zweite und dritte Stockwerk des Gebäudes in der Zimmerstraße Morgen nach der Mordnacht in ihrem Lokale gewesen, und sie unter dem Ausdrucke lebhaften Dantes in der letzten Sitzung be­fönnten sich auf besondere Umstände für ihre Gedächtnistreue be- schlossen hat.

zu verlegen.

Der Vorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft rufen. In den Augen der Anklage ist das gute Gedächtnis Guth- Die Nene Preußische( Kreuz-) Zeitung" hat sich in eine hat an den Mbgistrat das Gesuch gerichtet, ihm zu der am 26. und manns bisher etwas wie ein belastendes Moment gewesen. Man Gesellschaft mit beschränkter Haftung verwandelt. Das Stammkapital 27. Mai in Berlin abzuhaltenden Generalversammlung der Gesellschaft wunderte sich, daß er nach langer Zeit noch genau beträgt 36 000 M. Nach dem Gesellschaftsvertrage bringen in An­die Festsäle des Rathauses zu überlassen. Ein gleiches Gesuch richtete anzugeben im im stande sei, was er in dem betreffenden rechnung auf ihre Stammeinlagen die Gesellschafter: Graf Günther der Vorstand des Lettevereins an den Magistrat für den geitabschnitt im einzelnen gethan habe. Im Prozeß Kosche- Find von Findenstein auf Troffin, Stammerherr Arel von Colmar­10. Mai dieses Jahres. Das Magistrats- Kollegium hat beide Gesuche mann wunderte man sich, daß der Angeklagte teine genaue wulich, Graf Leopold von der Often auf Groß- Jannewis, Ritterguts Meyenburg zu Lügen, Rittergutsbesizer Kurt v. Rohr auf Hohen­genehmigt. Zum Verwaltungsdirektor des großen Friedrich- Waisen Angaben über die Verwendung seiner Zeit geben konnte. befizer Otto v. Rohr auf Dannenwalde, Rittergutsbefizer Hermann hauses ist an Stelle des verstorbenen Direktors Fischer der Nun treten hier Zeugen auf, die ein ebenso gutes Gedächtnis haben, v. Jagow- Scharpenhufe zu Gehrhof ein jeder seinen Anteil an dem Ober- Stadtsekretär Schuster vom Magistratskollegium gewählt wie der Angeklagte. Das wird die Geschworenen nicht gleichgültig Handelsgeschäft: Berlag der Neuen Preußischen( Kreuz-) Zeitung". laffen. O. v. Rohr mit Attiva und Passiva und allen mit dem Verlage und

worden.