Celte 2

aus der Annahme und Durchführung eines Uebereinkommens ergebende Verkürzung der Arbeitszeit nicht gesenkt werden dürfen", wurde

dienen hat.

und militärisch.

Sonntag, 7. Jänner 1934

Immer noch Hunderttausend!

Keine Verminderung der Zahl der Schutzhäftlinge im Ditten Belch

Str. 5

GEDENKET

bei allen Anlässen

und Unterdrüdung deutscher   Gewerkschafter auf­gibt und das Recht deutscher   Arbeiter und Arbei­terinnen auf unabhängige Gewerkschaften ihrer eigenen Wahl anerkennt. Laut Bundesgesetzen muß in den Vereinig

auch von Italien  ! abgelehnt, d. h. es wurde der ganzen Aktion jenes Element ge­nommen, das allein eine Garantie hätte dafür sein können, daß man mit dieser Maßnahme nicht Goering   hat vor Weihnachten die Entlassung| staaten wurde gemeldet, daß Baden 137, Sachfen der Arbeiterfürsorge! nur ein demagogisches Manöver verfolgt, son. von 5000 Schußhaftgefangenen in Preußen an- 300 von insgesamt mindestens 3000, und dern ihre Durchführung wahrhaftig der mate- gekündigt. Er wollte damit beweisen, daß das Lübed 60 Schußhaftgefangene entlassen hat. gegenwärtige Regime es sich leisten könne, Geg- Bayern hat keine Zahl angegeben. Von den über riellen und moralischen Geſundung der Welt zu nern gegenüber großherzig zu sein. Aber diese 2500 Gefangenen in Dachau   ist nur ein winziger Ankündigung ist nicht ausgeführt worden. Die Bruchteil zur Entlassung gelangt. Der Fascismus fann sich 3ahl der entlassenen Schuhaft= Neue Verhaftungen erfolgen jedoch nicht verleugnen. Sein gefangenen beträgt selbst nach den jeden Tag. Sie sind zweifellos in den ten Staaten eingeführte Ware stets das Zeichen 8iel ist nicht die Besserste I offiziellen Angaben nur etwa lung der Menschheit, sondern 3000. Amtlich wurde gemeldet, daß in den drei letzten vier Wochen größer gewesen als die ihrer Herkunft tragen. Jedes Spielzeug, jedes Me­der gegenseitige Kampf bis Lagern bei Papenburg   1500, in Lichtenburg bei Entlassungen. Die" Sopade- Informa bilament, jede Flasche Bier und jedes unter dent tion" hält deshalb nach wie vor an der Auf- Terror- Regime Adolf Hitlers   hergestellte Pro aufs Weiier, wirtschaftlich Torgau   500 Schutzhaftgefangene zur Entlassung fassung fest, daß neben den etwa 50.000 Schußult muß an gut sichtbarer Stelle die Auſſchrift gelangt seien. In allen übrigen Lagern Preußens sind die Entlassungen zahlenmäßig so geringfügig haftgefangenen in Gefängnissen sich auch noch zeigen: ,, Made in Germany". Die amerikanischen  sind die Entlassungen zahlenmäßig so geringfügig gewesen, daß man es nicht gewagt hat, ihre ge- rund 50.000 Schutzhaftgefangene in den Konzen Arbeiter und alle, die die Freiheit lieben, müssen naue Zahl anzugeben. Aus den übrigen Einzel- trationslagern befinden. auf diese Angabe achten und dafür sorgen, daß feine Ware, die dieses Zeichen trägt, den Weg in einen amerikanischen   Haushalt findet! Wenn wir die Kauffraft der Millionen ame= ren, als Protest gegen die Verwendung von Gütern, die in den Fabriken Nazi- Deutschlands hergestellt werden, wo die Werftätigen unter einer Dittatur arbeiten, die den letzten Schein irgend einer Freiheit vernichtet hat, so wird Hitler   und seinen barbarischen Gesellen bewußt werden, daß wir protestieren gegen die Zerstörung der deutschen   Arbeiterbewegung, die Auflösung der deutschen   Geiverkschaften, die Beschlagnahme der rung Hunderter von Funktionären und die Millionenwerte ihrer Bejißtümer, die Einlerke unglaublichen Verfolgungen von Arbeitern und der ganzen jüdischen Bevölkerung.

Dies zeigt mit aller Deutlichkeit gerade in diesem Zusammenhang die Einstellung der deutschen   Fascisten zu diesem Pro­blem. In seiner fürzlich vor der Reichsregie­

nes, doch werden Weine mit mehr als 24% Alto­bol zwei

Geraubtes Arbeitergeld better bon quei Dollar pro Gallone ritanischer Arbeiter und ihrer Familien mobilific­

rung und den Spigen des öffentlichen Lebens" Geraubtes Arbeitergeld

gehaltenen Rede bezeichnete Dr. Ley, der Füh. rer der Deutschen Arbeitsfront  ", zunächst die von den freien Gewerkschaften in Washington  

Auslandguthaben zurück!

Heute in Audienz beim Rönig.

wie Alkohol unterworfen. Von alfoholischem Ge­mischen werden zwei Dollar 30 Cents pro Gal Als auf die vierzehn Jahre der Schmach" lone als Steuer oder als Zoll entrichtet werden. eroberte48- Stunden- Woche als ein ganz gewöhn der braune Seelenaufschwung in Deutschland  , Die neue Steuer wird nach einer Schäzung von liches Manöver der Vereinigten Staaten  , die der vor allem die groschenweise aufgefsammelten Sachverständigen rund einen Ertrag von 550 Dr. Len zufolge allein deshalb ihre Zustimmung Raiſenbestände und sonstigen Vermögensobjekte Millionen Dollar jährlich abwerfen. Einige Ab­zur 48- Stunden- Woche gaben, weil sie schon der Arbeiterbewegung raubte, ließ man dabei auch änderungsanträge wurden durch die demokrati damals technisch für die Arbeitszeitverkürzung gewaltige Beträge mitgehen, die ausländische Gesche Mehrheit in stürmischer Weise abgelehnt. gut ausgerüstet waren und sich deshalb aus der wertschaften als Hilfe in schwerer Not vorgestrekt allgemeinen Einführung einer Arbeitszeitver. hatten. Die Bauarbeiterinternationale hat nun fürzung Vorteile im wirtschaftlichen Kontur. nach langem Sinundher die Aussicht erlangt, ird Titulescu   Außenminister? 96.000 w. zurückzubekommen, die seinerzeit renzkampf versprachen. Nachdem sich Dr. Zey in der Gestalt von 4800 britischen Pfund dem des langen und breiten über diese schamlose deutschen   Bauarbeiterverband zur Rettung aus Bukarest  , 6. Jänner.  ( Rador) Die Nach­Krämerpolitik Amerikas  " aufgehalten hatte, der Inflationskatastrophe. geliehen worden wa- richten, daß Titulescu das Portefeuille des forderte er zum Schluß genau die gleiche Ein- ren. Eine entsprechende Witteilung ist von der Außenminiſters in der neuen Regierung bereits stellung seitens Deutschlands  , d. h. die Beurtei. Baufektion der Deutschen Arbeitsfront  " an das angenommen habe, sind nicht genau. Wie lung der Arbeitszeitfrage vom Standpunkt des internationale Bauarbeiterfekretariat gelangt. bereits gemeldet, ist Titulescu gestern abends um rücksichtslosen Konkurrenzkampfes gegen die Das Geld foll von der Geheimen Staatspolizei 19 Uhr in Bufarest eingetroffen und hatte zivei übrige Welt: Ja, ich glaube sogar, daß aus dorthin überwiesen werden. Die Gewerkschafts  - lange Unterredungen mit dem Borjizenden der internationale strebt die Wiedererlangung auch nationalliberalen Partei Konstantin Bratia­diesen Gründen heraus in manchen Industrie. der sonstigen ausländischen Darlehen an die che- nu und mit dem Ministerpräsidenten Tata­zweigen infolge Erhöhung des Arbeitstempos maligen Freien Gewerkschaften in Deutschland   rescu. Morgen wird Titulescu   in Sinaja   vom eine weitere Arbeitszeitverkürzung( natürlich an. Su diesem Zweck soll eine Treuhandgesell Sönig in Audienz empfangen werden. bei niedrigeren Löhnen, Red.) kommen muß. fchaft oder ein Gläubigerverein gebildet werden. Bei der Eidesleistung der Mitglieder des Damit will ich sagen, daß wir in der nächsten Wenn Nazideutschland   nicht zu einer freiwilligen neuen Kabinettes in die hand des Königs hielt Zukunft wahrscheinlich gezwungen sein werden, Herausgabe dieser Beträge zu bringen ist, soll die Ministerpräsident Tataras cu folgende An­dieser Konkurrenz wegen das Arbeitstempo, die ganze Sache vor den Internationalen Schiedsge- sprache: Arbeitsmethoden, die Mechanisierung und Ra. richtshof in Haag gebracht werden. tionalisierung bestimmter Industrien noch bei weitem zu erhöhen, daß wir aber gleichzeitig, um die Menschen überhaupt zu erhalten(!! Red.), die Arbeitszeit verkürzen müſſen, alſo den um gefehrten Vorgang, wie er 1919 unſeren mit Blindheit geschlagenen Marristen von Washing­ ton   aufgezwungen wurde."

So sieht es mit dem Versprechen Hitlers  aus, daß er seine lieben deutschen   Arbeiter nicht wegen der internationalen Wirtschaft zu Ma­schinen herabwürdigen, sondern Deutschland  menschenwürdig für Deutsche   einrichten werde! Im Gegensatz zu dieser heuchlerischen Hals. abschneider- Politik kämpft die freigewerkschaft. liche Arbeiterschaft für die 40- Stunden- Woche wie sie für die 48- Stunden- Woche gekämpft hat: sie sieht darin eine Forderung zum Wohle der Menschheit und nicht aum gegenseitigen Vernichtungskampf!

Der

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Ohne Gründe anzugeben meldet das DNB aus Berlin  : Der Reichsbauern der daß an aus Berlin  : Der Reichsbauern, wie der Landesbauernſchaft mit ſofortiger Wirkung von seinen sämtlichen Aemtern be­

urlaubt.

Darré hat den Landesobmann

550 Millionen Dollar

wird die amerikanische   Alkoholsteuer bringen. Washington  , 6. Jänner.  ( Reuter.) Das Repräsentantenhaus genehmigte mit 388 gegen 5 Stimmen den Gefeßentwurf über die Versteue tung altoholischer Getränke. Der Entivurs nimm! den Tarif von zwei Dollar für eine Gallone 50proz. destillierten Alkohols zur Grundlage die fer Steuer. Die Biersteuer beträgt 5 Dollar pro Jaß. Die Weinstener beträgt 4 bis 50 Cents pro Gallone je nach dem Alkoholgehalt des Wei­

Jeder amerikanische Arbeiter, der nicht wenig­stens die Waren Hitler- Deutschlnads boykottiert, billigt die Brutalitäten eines Regimes, das von der ganzen zivilisierten Welt verurteilt wird!"

Hitler als Schuldenmacher Neber sechs Milliarden Mark ungedeckte Schulden.

Die Berichte des Dritten Reiches   über die öffentlichen Finanzen sind von einem Optimis mus erfüllt, der in den tatsächlichen Verhältnissen keinerlei Grundlage hat. Die Steuereinnahmen reichen gerade aus, um die ordentlichen Ausgaben zu deden. Die Ausgaben für Arbeitsbeschaffung, Das Programm der gegenwärtigen Regie- für militärische Rüstungen, für die Sanierung tung ist das gleiche wie das Programm der Re- der Landwirtschaft, der Großindustrie und der gierung Duca 3, seine Verwirklichung setzt Banten   aber werden alle durch Schuldenmachen des Landes müssen sich ausschließlich auf das Reichshaushaltsplan für 1933", herausgegeben Ruhe im Lande voraus. Die Bestrebungen gedeckt. Die im ,, finanziellen Ueberblick über den aber, Stonfolidierung und des Ausbaues be: vom Reichsfinanzministerium, nachgewieſenen es die Erfordernisse der gegen Schulden des Reiches betragen, wie die ,, Sopade­wärtigen Zeit gebieten. Infolgedessen ist es der information mitteilt, 6166 Millionen Mart. Da­unerschütterliche Wille der Regierung, die innere von entfallen 2416 Millionen auf die Ausgabe Nuhe aufrechtzuerhalten. von Steuergutscheinen, 870 Millionen auf die Arbeitsbeschaffungsprogramme des Jahres 1932, 1880 Millionen auf die Fehlbeträge früherer Jahre und 1000 Millionen auf die Durchführung bes Arbeitsbeschaffungsprogrammes vom Juni 1933. Dieser gewaltige Betrag ist nur kurzfristig gededt. Er wird in den Jahren 1934 bis 1938 fällig. Allein im Jahre 1934 sind 917 Millionen aufzubringen. Eine solche leichtfertige Finanz­politit, die täglich neue Schulden macht, führt auf der einen Seite zu rücksichtsloser Einschränkung der sozialen Ausgaben, auf der anderen Seite aber auch zu einer Inflation.

Amerika   boykotiert Deutschland  

Der Pressedienst des Amerikanischen   Gewerf schaftsbundes verbreitet folgenden Aufruf:.

In Ausführung des vom Amerikanischen Gewerkschaftskongreß des Jahres 1933 gefaßten Beschlusses hat jedes Mitglied die hohe und drin­gende Pflicht, jede in Deutschland   hergestellte Ware und jede Dienstleistung zurüdzuweisen, bis Reichskanzler Hitler   seine Politik der Verfolgung

beit, die mit einer Hand gemacht wer'n fann.| ich vor'm Spiel'n fassier, frieg ich nig von den Wohnwagen losfahren, die Drehorgel auf den Weißt scho? Morgen komm ich an die Front." Baungästen. Und nachher laufen sie alle wieder Meßpläßen spielen, während der Kasperlvorstel ,, Mach's gut, Hans, und bring deine Knochen weg. Mitten im Spiel muß tassiert wer'n, sonst lungen Geld einkassieren und bei den Abendvor­wieder mit heim!" bringt's nir. Und mit einem Hintern fann ich stellungen vielleicht eine Rolle übernehmen. Das

uppenspieler and linen in den stichfahen und baut in nicht auf fuel bedeiten ſigen. Wenn ich ſpiel, eege alles mit einer Hand, meinte Band.

Roman von Felix Fechenbach  ..Bist du denn scho draußen gewesen und hast die Hand verlor'n?"

.., mich kann man nit brauchen. Dauernd

dienstuntauglich, ham sie bei der Musterung g'jagt."

die Stube Cornelius fann ich nit zugleich fassier'n." riet gerade mit Mutter Anna, wie es mit dem Milchladen werden solle, wenn sie wieder mit ihrem Wohnwagen fort fahren würden.

,, Wir werden ihn wohl verkaufen müſſen",

wär vielleicht der Richtige dazu. Er schlug das Da fiel dem Hans der Josef Verger ein. Der gleich vor.

Ja, was is denn das für einer?" fragte der ſagte Vater Cornelius. Wenn die Lene noch da Vater. Is er denn zuverlässig, und tennst du war, die könnt ihn ja übernehmen. Aber so..." ihn gut?"

Mutter Anna wollte es gar nicht so recht in den Sinn, daß man den Milchladen aufgeben sollte. Sie überlegte hin und her, ob es nicht doch noch irgend einen Ausweg gebe.

..Wir sin zusamm in die Schul gangen. Der is froh, wenn er bißle was verdienen fann mit sei­Ja, wo hast denn dei' Hand gelassen?" ner einen Hand. E Rente triegt er ja. Wenn er bei In der Möbelfabrik! Ich war an der Fräse. Affordarbeit. Da war mir die Schußvorrichtung dir dann' s Essen hat und noch e bißle was dazu, beim Arbeiten im Weg. Is nit schnell genug gan­,, Wie wär's denn, Peter", fragte sie schließ- nachher is er totfroh drum. Und ehrlich is er, gen. Da gab ich halt das Ding weg, und dann lich, wenn du e Weile allein im Wohnwagen das is die Hauptsach. Die Drehorgel kann er auch is passiert. Ritsch, ham die Fräsmesser mei' Hand fahr'n tätst? Abendessen kannst dir ja ſelber rich bedienen. Sei' rechter Arm is ja noch ganz in ten, und mittags gehst halt in e Gasthaus. Dann Ordnung. Und wenn d' ihn e bißle anlernst, kann er sogar bei den Abendvorstellungen e Puppe Krieg aus is, will der Hans ja sowieso heiraten, führ'n. Mußt halt solche Stüde   raussuchen, bei hat er g'sagt, dann is ja alles wieder anders. denen nie mehr wie drei Figuren zu gleicher Zeit jeden Fall behalten." Bis dahin sollten wir aber den Milchladen auf an der Spiellatte sin. Nur mit den Frauenrollen wird's schwierig. Mußt sie halt selber spiel'n und dei' Stimm e bißle verstell'n."

Suns schaute ganz entsetzt auf den roten könnt ich hier im Laden bleiben. Wenn dann der

g'fressen... Hans Stummel an Josefs Arm.

,, Was machst denn jetzt?"

,, Nir. Rumlungern tu ich. Rentner bin ich ge­worden. Bezieh doch jetzt Unfallrente...'

,, Kannst denn damit auskommen, Josef?" ..Da wird nit lang danach g'fragt. Ich muß einfach mit mei'm Einkommen auskommen. Erst ham sie mir sechzig Mark im Monat ge'm, dann bin ich wieder untersucht worden. Gewöhnung eingetreten. hat's g'heißen, und jest krieg ich die fürstliche Dauerrente von vierzig Mart im

Monat."

Josef ging mit bis in die Kärrnersgasse. Hans fragte ihn, ob er denn in der Möbelfabrik keine Arbeit mehr bekommen könne.

,, Mit einer Hand? Was soll ich denn da tun? Da können sie nur Arbeiter mit g'sunden Kno­

,, Wie steht's denn mit dir und deiner Gretl?" fragte Vater Cornelius.

nit. Aber, wenn die Gretl volljährig is, dann ,, Gut. Wir zwei sin einig, nur der Alte will heiraten wir, mit oder ohne Segen vom Bäcker­meister."

Und will denn die Gretl in den Wohnwagen? hat sie nig gegen das Rumzigeunern...?"

Da brauchst kei' Sorg ham, Vatter. Die Gret! geht hin, wo ich hin geh. Kasperlspiel'n will sie auch lernen."

,, No, da wär ja alles soweit recht. Aber ganz allein komm ich doch nit zurecht mit der Kasperl­bude. Wer soll denn kassier'n, wenn ich spiel? Zum Aufbau'n frieg ich ja immer jemand, der ,, Wirst scho noch was finden, Josef. Jezt mir hilft, wenn ich's bezahl. Aber zum Kassier'n braucht man überall Leut. Und's gibt auch Ar- muß ich scho en verlässigen Menschen ham. Wenn

chen brauchen."

..Ob der Josef aber auch will? hatte der Vater wieder Bedenken.

hin mit mir bis vor'n Laden gangen und wollt Ich kann ja emal mit ihm reden. Er is vor Heimgeh'n. Wenn ich gleich rüber spring, treff ich ihn noch."

Hans machte sich sofort auf den Weg und suchte Josef Berger in seiner Wohnung auf.

,, Willst unter die Zigeuner geh'n, Josef?" fragte er, kaum daß er in die Stube gekommen ivar.

Josef wußte im ersten Augenblick überhaupt nicht, ,, Unter die Zigeuner? Wie meinst denn das?" wo Hans mit seiner Frage hinaus wollte.

Der setzte ihm nun seinen Plan auseinander. Josef solle im März mit Vater Cornelius im

,, Einmal hast mir ja scho beim Kasperlspiel rote Frizz der Gretl ihr'n Ball gestohl'n hat und g'holfen. Weißt noch, Josef, damals, wie der hat ihn nachher zerschnitten, wie wir ihn wieder holen wollten? Wie ich dann mit einer Kasperl­vorstellung bei uns im Hof drüben das Geld zu einem neuen Ball verdient hab, da hast du Ein­trittstarten für die Vorstellung verkauft, und dann vor'm Spiel hast Musik gemacht mit deiner Mundharmonika."

Josef erinnerte sich noch sehr wohl daran. Jest überlegte er nicht lange:

is

nur was für Teut, die den dazu nötigen biden ..Das Privatisier'n paßt mir sowieso nit. Das Geldbeutel ham. Wenn ich mit dei'm Batter einig wer', geh ich unter die Jahrmarktzigeuner!"

Josef ging gleich mit hinüber zu Batter Cor­nelius, und eine Stunde später war alles abge= macht. Im März würde Josef Berger mit Vater Cornelius auf die Messen und Jahrmärkte fahren.

Mutter Anna fonnte also ihren Milchladen vorerst behalten. Mit Hans besprach sie, wie sie sie jezt überhaupt nicht mehr verkaufen. Es wäre sich alles für später dachte. Den Milchladen wolle doch schade um das schöne Geschäft, das so gut eingeführt ist, meinte sie. Und für ihren Sheu matismus wäre das Herumfahren auch schlecht. Wenn Hans wieder aus dem Krieg zurück wäre, dann sollte er heiraten und mit der Gretl zusam men den Wohnwagen und die Kasperlbude über­nehmen. Sie und Vater Cornelius wollten dann gen. Da könnten sie's auf ihre alten Tage noch in Würzburg   bleiben und den Milchladen befor gemütlich haben.

( Fortsetzung folgt.)