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Donnerstag, 11. Jänner 1934
Im Plenarsaal waren die Sessel mit einem läuft, der die deutsche Sprache vergessen hat| rätselhaften Brennstoff präpariert worden. Das und in einem Dauerschlaf nichts von der Außen. sagen überraschenderweise die Sachverständigen welt wahrzunehmen scheint, ein Mensch mit geim Prozeß aus. Die Vorbereitung dieses funden fünf Sinnen. zweiten Brandes muß Stunden gewährt haben, die Herbeischaffung des Brennmaterials muß sehr umständlich und die Arbeit vieler Männer gewesen sein.
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Um die Schuldfrage
Ministerexposee und Aussprache im Parlament
eingereiht, wurden jedoch über Ansuchen des Un ternehmens im Jahre 1930 aus biefer Rategorie ausgeschieden; dabei wurde allerdings eine orbent. liche Berieselung des Kohlenstaubes und andere Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Die Grube war in der letzten Zeit in drei Schich ten voll beschäftigt.
Statastrophe und der sofort eingeleiteten Ret tungsarbeiten und amtlichen Maßnahmen. Der Minister gab nun eine genaue Darstellung
Zweimal in dem Prozeß hat van der Lubbe angedeutet, daß noch Andere" da waren. Prag , 10. Jänner. Im Parlament nahm Beidemale ist er vor dem entscheidenden Wort heute eine gemeinsame Sigung des sozialpolitischen wieder berstummt. und des Ausschusses für Technik und Verkehr ein Nach dem Brande ereignet sich der beNun hat man dem Großwürdenträger des ausführliches Exposé des Arbeitenministers Do= kannte Putsch der Nationalsoziali. Dritten Reiches, dem Scharfrichter, das ft a tek entgegen, der vor Abschluß der gerichtsten. Zufällig waren an dem Brandabend alle Wort erteilt, daß er es jenem endgültig ent. lichen Untersuchung natürlich auf die Schuldfrage Naziführer in Berlin . Zufällig erscheint Goeziehe. So tief der arme Teufel den Kopf aud) eine Kohlenstaubexplosion zurückzuführen; daß die der nicht einging. Die Katastrophe ist zweifellos auf ring an der Brandstätte, ehe er noch die Mel hatte sinken lassen, es war nicht tief genug für Betriebsleitung auf die wiederholt beanständeten auch dung erhalten hat. Zufällig teilt Dr. BeII feine Richter. So stumm sein Mund war, ihnen großen Ansammlungen diefes gefährlichen Stan den Brand ausländischen Korrespondenten eine war er nicht stumm genug. 3u laut war bes nicht sonderlich achtete, geht aus einigen Stelhalbe Stunde vor der offiziellen Brandmeldung sein Schweigen, zu fest saß dieser närrische, len des Exposés aber deutlich hervor. In einem mit. Zufällig wird Dr. Bell, Verbindungsmann störrische Stopf zwischen den Schultern des hol. Schlußwort versicherte der Minister noch, er habe der NSDAP mit dem Petroleumfönig Deter. ländischen Maurers, zu klar war noch das Hirn, von der Untersuchungskommiffion auf die Frage, ding und mit den Tscherwonzenfälschern, be- das sie mit Gift physischen oder psychischem, ver- ob vielleicht das Bergrevieramt in Brüg an der rüchtigten Provofateuren, wenige Wochen spä dummt, verwirrt ertötet hatten. Katastrophe mitschuldig sei, einstimmig eine ne= ter in Tirol von einem SA- Mann ermordet. gative Antwort erhalten. Zur felben Zeit wird auch der intime Freund des Polizeipräsidenten von Potsdam , des Gra fen Helldorf , der Hellseher Hanussen ,
ermordet aufgefunden.
Brandes wußten, bei dem van der Lubbe nicht Alle andern, die um das Geheimnis des mehr als ein Statist gewesen ist, der die Blicke des Publikums den entscheidenden Moment lang von der Haupthandlung ablenkt, sind wahrschein. lich längst schon beseitigt. Den einen aufbewahrt zu haben, hat Goering vor aller Welt bedauert. Nun hat er ihn zu den andern Schweigern versammelt.
Ju ersten Bericht über die Verhaftung des Täters im„ Völkischen Beobachter" heißt es noch, er habe einen Paß auf den Namen van Bergen bei sich gehabt. Unter dem Namen van Bergen oder van Dergen sind nationalsozialistische Macbeth und Richard III. in einer Person, Mörder jahrelang umbergereift, es war ein sozusagen stehender" falscher Paß der nationalen wird der Sadiktator des Dritten Bewegung. Goering teilt im Rundfunt init, Reich& manchmal die Geister der Gemordeten daß der Täter eine kommunistische Parteilegiti. an seine schwarzberhangne Tafel laden, bei Ser. mation bei sich hatte. Im Prozeß gibt Goering zu, sich in diesem Punkte„ geirrt" zu haben. Die Schreibung des Namens van der Lubbe im Baß ist falsch und ohne Zweifel von einer deutschen Hand herrührend: van der Lübbe. Die Hollän.
der kennen feinen Buchstaben„ ü".
3enschein und unterm Richiſchwert mit den stummen Männern Zwiesbrache zu halten. Aber ihn schredt es nicht wie Macheth der Geist Vanquos. Er ist gefeit gegen die Gefühle, die Shake. ſpeare noch in die Bruſt ſeiner Mörder gelegt hat.„ Bei Tod bleibt er und bei Verderben kalt
..", bis der Rächer ersteht, bis der tote Wald lebendig wird, jeder Baum ein Mann und hinaustürmt den Berg des Troyes , bis sein Macduff ihm erscheint, den Bann der Unvermundbarfeit bricht.
führte zunächst detaillierte technische Daten über Minister Dostalek die Schachtanlagen der Unglüdsgrube an.
Wasserdurchbruches aus dem Gebiet der Tepliker Die Grube gehört zu jenen, wo die Gefahr eines Thermalquellen besteht; sie wird deshalb jedes Vierteljahr durch eine Fachkommission fontrolliert.
Durch Zeugenaussagen wurde sichergestellt, daß die Grube unter häufigen Bränden litt und daß die Kohle eine Neigung zu starkes Sohlenstaubbildung zeigte. Ob eine ordentliche Be. rieselung, bzw. Beseitigung des Kohlenstaubes durchgeführt wurde, muß Gegenstand der ordent lichen Untersuchung sein. Am Tag der Katastrophe wurden feine barometrischen Störungen beobachtet, die etwa ein erhöhtes Ausströmen von Me. than unterstützt hätten, das mit Luft ein explosi. ves Gemisch bildet.
Der Minister führte zum Schluß an Hand der Inspektionsberichte die leste normale Inspektion hiebei wiederholt beanständet wurde, daß viel nicht hat im Jahre 1982 stattgefunden 1. a. an, daß besprengter Stohlenstaub gefunden wurde. Die Kohlenstaubbildung war in den letzten Wochen naturDie Reviere Salefins I und II waren in die gemäß viel größer als sonst, da in drei Schich erste Klasse der Gruben mit Schlagwettergefahr ten voll gearbeitet wurde.
Anklagerede des Genossen Kremser
In die Debatte griff von unserer Seite Genoffe ser e nt ser ein, der zunächst allgemein über die Lage der Grubenproleten sprach und dann eine ganze Reihe konkreter Tatsachen vorbrachte, die fast mit voller Gewißheit darauf schließen lassen, daß die Toten die Opfer der schrankenlosen Profitgier des Unternehmertums geworden sind, die bedenkenlos Fahrlässigkeit auf Fahrlässigkeit häufte. Sum Schluß faßte Genoise Keremser die Forderungen unserer Partei und der Bergarbeiterge wertschaften zusammen.
Wir entnehmen seiner Nede folgende Stel
Die. 142 Opfer, die in der Vorwoche bei einer find, find Opfer der Profitgier der Unmer mehr herauszuholen, ihnen immer weniger an Lohn zu geben, um nur den Profit zu steigern, hat die Menschen gemordet. Bei der Untersuchung darf man nicht nur von diesem sveziellen Fall ausgehen, sondern muß man die Verhältnisse der Bergarbeiter im ganzen Staate untersuchen.
Im Sommer beginnt der große Prozeß. Trotz äußersten Druces auf die Zeugen, froß Eingreifen Goerings, der im Gerichtssaal einen sadistischen Schimpforgasmus bekommt, fann das Gericht vor der Weltmeinung einen In dieser Stunde, die kommen wird, so len: Schuldspruch der angeklagten Bulgaren und Torglers nicht verantworten. Mit ihrem Frei wahr das Blut eines mißbrauchten Handlanspruch bricht die ganze Skonstruktion der Brand- gers und nicht das eines planenden Verbreder größien Grubenfatastrophen zugrunde gegangen stiftung, die Behörden und Nichter des Dritten chers an diesem Morgen das Schaffott von Leip- ternehmer. Der Wunsch, aus den Menschen im Reiches aufgestellt hatten, kläglich zusammen. aig gerötet hat, werden die verwesten Münder der Gemordeten sprechen, im Feuerschein des 27. Feber, der durch die Weltgeschichte leuchtet, werden die Zeugen aufstehen und eherne Wahrlebrig bleibt, als geständiger Brand. heit verfünden. Danntommt auch Deine stifter. Marinus van der Lubbe . Er hat Stunde, armer, schandbar betrogeschwiegen. Nach den ersten schon sehr unklaren und lüdenhaften Aussagen ist er in Apathie verer Bubbe. Dann kommt der Augenblick, da gener und geopferter Marins van fallen. Zweimal erwacht er aus diesem Schwei bander Lubbe nicht mehr schweigt! gen und Hindösen: einmal, als Graf SeII. dorf, der Polizeipräsident von Potsdam , der sein Alibi für den Brandabend erbringt ihn an.
brüllt, das anderemal ſehr unvermittelt. Als er Eldesleistung Titulescus
zu reden beginnt, unterbricht man die Sigung. Nach der Pause schweigt van der Lubbe wieder.
Ausländische Aerzte stellten mit äußerster Borsicht eine Ferndiagnose auf Scopoma lin Vergiftung auf. Das Gericht verhan. delt weiter, als wäre der schweigsame Mensch, dessen Kopf tief auf die Brust hängt, dessen Nase
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Der Puppenspieler
Wir müssen aber sehr energisch jede politi sche Geschäftemacherei mit dem Unglück ablehnen, wie sie von kommunistischer Seite versucht wird. Wir verlangen für alle Bergarbeiter, ohne Unterschied ihrer politischen Gesinnung, weitestgehenden Schutz und alle Vorsichtsmaßregeln, damit in Zufunft derartige Ratastrophen nicht wieder vor. Tommen fönnen.
Einen Tag nach der Diseker Statastrophe sind vier Mann in der Sohlengrube Turn nur durch Bukarest , 10. Jänner. ( Rador.) Titucinen Bufall geretiet worden. Sie waren fnavy darIescu wurde heute vom König in Sinaja in an, durch einen Stredeneinstur; ihr Leben einzuAudienz empfangen. Titulescu übernahm definitiv büßen, und nur durch die übermenschlichen Anstrengungen ihrer Sameraden fonnten sie gerettet werden. das Portefeuille des Außenministers im neuen Auch hier waren Nachlässigkeit, Sparwut Stabinett und leistete in Anwesenheit des Minister- und Profitgier die alleinige Urface. Es genügt daher nicht, nur die Schuld jener festzustellen, präsidenten Tatarascu das Gelöbnis in die Hände die die Offeter Statastrophe herbeigeführt haben. des Königs. Aehnliche Zustände, wie am Nelsonschacht gibt es auch
" Hast nur noch ein' Fuß?" rief die Mutter crschrocken.
Sam sie dich arg geplagt, Hans? Haft viel aushalten müssen?" fragte Gretl weich. Die Tränen traten ihr in die Augen, und sie streichelte Hans leise über den Kopf.
anderwärts. Alle Grubenbesizer müssen dazu vers halten werden, die gefeßlichen Vorschriften auf das ſtrengste einzuhalten. Unternehmergewinn und Lohn
anteil
Wenn wir uns die Unfallstatistik ansehen, so ergibt sich, daß man im Brüger Kohlengebiet bis. her keinen Tag ohne Sanitätswagen auskommen fönnte. Die Profite der Gesellschaften aber find so groß, daß sie ohne besondere Opfer alle Maßnah men zur Verhütung von Katastrophen treffen fönnten. Die Brüger Bergbaugesellschaft zahlt feit 1883, die Nordböhmische Kohlengesellschaft seit 1890 fiets Dividenden aus. Die Unterlassung von Simerheitsvorkehrungen fann also nicht durch schlechten Geschäftsgang entschuldigt werden.
Wir haben schon anläßlich der Budgetdebatte auf die elenden Löhne der Beraarbeiter hin gewiesen. Seit dem Jahre 1922 ist der Lohnanteil am Metergentner Kohle im Durchschnitt um 52, in einzelnen Revieren sogar um 62 Prozent geſunten; im Brüger Revier von 3.45 Kč auf 1.91 Kč bro Beniner. Dagegen haben die 11nfälle scit dem Jahre 1921 eine ungeheure Steigerung erfahren. Im Steinkohlenbergbau stieg die Zahl der schweren und tödlichen Verletzungen auf je tausend Bergarbeiter von 37.56, im Jahre 1921 auf 80.69, im Jahre 1930, das ist auf 214.59 Prozent der Un fallssiffer von Jahre 1921. Jm Braunkohlenbergbau ist die Zahl der Unfälle in derfelben Zeit von 25.18 auf 58.06 pro Tausend gestiegen, also auf 231.81 Prozent der ursprünglichen Biffer! Daraus geht her vor, daß die Gefahren im Bergbau folossal groß find.
Die„ Union der Bergarbeiter" hat gewarnt!
Der GI id auf", daß Organ der Union der Bergarbeiter, hat am 16. November 1933 auf die Gefahren am Nelsonschacht aufmerksam gemacht und mitgeteilt, daß in den ersten zehn Monaten 1981 87 schwere Unfälle von Arbeitern und drei Unfälle von
und die Mutter erzählten Hans, was sich in Würz burg alles ereignet babe, während er draußen im Feld war. Am Mittwoch wollten sie wieder Tommen.
Feldpostpädchen, schrieb einen langen Brief dazu| Lazareit umgewandelt worden war. Sie waren Sie saßen noch lange ausa men, und Greif und schickte beides an Hans nach dem Feldlazarett die ersten, die nach Beginn der Besuchszeit einin Lille. gelassen wurden. In einem großen Schulzimmer Dann tam die erste Karte, die Hans selbst standen fünfzehn Betten. In einem davon lag geschrieben hatte. Es stand nicht viel darauf. Es Hans. Grett stürzte auf ihn zu: gehe ihm wieder besser, schrieb er, und sie sollten„ Daß d' nur wieder da bist, Hans! Wie geht's Mutter Cornelius schlug der Greil vor, sie zu Hause feine Angst um ihn haben. Es wäre denn?" Und dann überhäufte sie ihn mit Fragen, wolle fünftig um zwei ihr ins Lazareit gehen, Roman von Felix Fechenbach nicht so schlimm. legte ihm einen großen Strauß Blumen auf das unh Grett solle um drei Uhr kommen. Dann Wochen vergingen. Die Nachrichten von Nachttischen und padte eine Menge Ledercien ous, hätte jede von ihnen Hans eine ganze Stunde Jezi waren schon drei Wochen vergangen. Sans tamen reichlicher und wurden ausführ- die sie ihm mitgebracht hatte. für sich allein. und immer noch keine Nachricht von Hans. Da fier. Er schrieb jetzt schon Briefe und teilte mit, Mutter Cornelius wartete, bis Grett jie entschloß sich Frau Cornelius, an den Kompag- daß er vielleicht in ein paar Wochen nach dem auch zu Worte kommen ließ. nieführer zu schreiben und anzufragen, was mit Seimatlazarett fäme. Ueber die Art seiner Ver=..Blaß schaust aber aus, Hans. Wie is denn Hans wäre. lebung schrieb er nicht viel. Er teilte nur mit, mit dei'm Bein?" Bevor aber von der Kompagnie Antwort daß er von einem Granatsplitter am Bein ge- Mein Bein? Mutter, das liegt in Lille. zurüid ſein fonnte, tam ein Brief vom Feld- troffen worden sei. Im Lazareti habe er es fehr Das haben sie mir abnehmen müssen, sonst wär ich lazarett in Lille . Er war von fremder Sand. gut und er freue sich, daß es bald wieder heim- draufgangen...“ Mit zitternden Händen öffnete Frau Cornelius wärts gehe. den Brief. Eine Rotkreuzschwester schrieb, Hans Dann, wieder nach Wochen, schrieb Hans, Cornelius sei mit einer Beinverlegung im Laza in drei Tagen gehe ein Lazarettzug nach Bayern , rett eingeliefert worden. Er befinde sich den Um- da täme er mit. Wann er aber in Würzburg sei, ständen entsprechend gut, sei nur noch ein wenig wisse er noch nicht. sduvach und habe sie gebeten, an die Mutter zu Nun war die Freude groß, bei Mutter Corschreiben und auch einen herzlichen Gruß an nelius nicht weniger als bei Greil. An der Bahn Fräulein Greil zu bestellen. Frau Cornelius beim Roten Kreuz, versuchte Greil in Erfahrung tänne unbesorgt sein, es bestehe feine unmitiel zu bringen, wann ein Lazarettzug aus Lille täme. bare Gefahr. Dort gab man aber feine Austunft. Die LazarettAls Greil wieder in den Milchladen berzüge fämen gewöhnlich des Nachts, und wenn sie übertam, gab ihr Frau Cornelius den Brief aus schon am Tage anlamen, wurden die VerwunLille zu lesen. Sie war recht erschrocken über deten doch erst nach einbrechender Dunkelheit in die den Inhalt. einzelnen Lazarette gebracht. Gretl mußte sich Wenn der Hans nit selber schreiben tann, also schon gedulden, bis sie von Hans dirett Nachdann muß er scho arg verwundet sein..." Sie richt bekommen würde. malte sich alles in den schlimmsten Farben aus Es waren nur wenige Tage, aber für Greit und war leichenblaß geworden. schien es eine endlos lange Zeit. Endlich kam eine Am Bein, hat die Schwester g'schrieben," Postlarte. Sans teilte mit, er liege jest in Würzjagte die Mutter Cornelius tonlos, is er berburg im Zentralschulhaus. Besuchszeit sei am wundet. Er wird doch sein' Fuß nit verlier'n..?" Mittwoch und Sonntag von zwei bis vier Uhr. Grett und Mutter Anna hatten in den näch Die Starte war am Sonnabend gekommen. sten Wochen schwere Sorgen. Dem Vater Corne- Am Sonntag Nachmittag standen Mutter Cornelius wurde sofort der Brief aus Lille geschickt, und lius und Gretl schon lange vor zwei Uhr vor dem Dann richtete Gretl ein besonders reichhaltiges Eingang zum Schulgebäude, das längst in ein
So wurde es dann auch das nächste Mal gemacht. Als die Mutter am Mittwoch weggegangen war, fragte Greil, welches der letzte Brief gewesen sei, den Hans von ihr bekommen habe. Es stellte sich heraus, daß Gretz Tester Brief ihn nicht mehr erreicht hatte. Es war der, worin Gretl mitgeteilt hatte, daß sie ein Kind erwarte. Jezt jagte sie, was sie ihm in diesem Brief geschrieben. Hans war überglücklich, faßte Greil an beiden Händen und füßte sie auf den Mund, ohne Rücksicht auf die übrigen Verwundeten und ihre Besucher. Gret! wehrte ihn ab. Sie genierte sich Das Schlimmste is überstanden. Und bis vor den vielen Leuten und bekam einen Inallroten zum Senie hab ich mei Bein ja noch. Das linke is es. Stopf. Von einzelnen Betten riefen einige VerUnterhalb vom Stnie ham sie's wegnehmen müssen. wundete derbe Scherzworte herüber. Hans mußte Aber in Würzburg frieg ich jetzt en fünstlichen seine überschwengliche Freude ein wenig bändigen. Fuß. Die können sie jest so gut machen, daß man..Du weißt gar nit, Greil, wie ich mich freu, damit tanzen kann, hat mir der Doktor g'sagt. daß wir zwei e Kindle miteinander ham soll'n.." Tanzen brauch ich ja nit. Aber meine Kasperl- Ich freue mich ja auch, Hans. Aber, jest puppen kann ich noch tanzen lassen auf der Spiel- mußt schau'n, daß d' bald aus'm Lazarett rauslatte." tommst. Und mit mei'm Vatter müssen wir jest Hans streckte seine beiden Arme aus und be auch reden. Das wird noch en harten Strang wegte die Hände, als führe er in jeder Hand geben..." eine Kasperlpuppe. Ein paar Wochen später besuchte Frau Hein eßt mußt aber erst emal wieder gamit Grett zusammen Sans im Lazarett. Er berg 'stellt sein und dein künstlichen Fuß ham, ch' humpelte jetzt schon auf zwei Strüden im Zimmer du wieder ans Kasperlspiel'n denken tannst", herum. meinte Mutter Cornelius.
„ Das wird so lang gar nimmer danern. In e vaar Wochen darf ich scho mit der Krücke spa=! zieren gehn, wenn's schön Wetter is."
( Foriseyung folgt.)