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Sonntag, 14. Jänner 1934

Warum Landflucht?

Verschlechterte Arbeitsbedingungen des Landproletariats

Der Landesbeirat für Angelegenheiten der gut ging. Am Aufstieg derselben nahmen die landwirtschaftlichen Arbeiterschaft in Böhmen   Landproleten verteufelt venig teil. um so mehr hat Inapp vor Neujahr die Richtlinien für das jetzt beim Niedergang. Auffallend bleibt die Kür­Jahr 1934 beschlossen. zung der Naturalleistungen angesichts der vor­handenen lle berschüsse der Ernte, beson ders in Getreide..

einer fascistischen Gefahr nicht gesprochen wer den kann, die Arbeiter seit alters her Kommu nisten und vom zersetzenden sozialdemokratischen Einfluß nicht erreicht! Allen Ernstes wagen die Moskowiter ihren Gefolgschaften solche aller­gröbste unwahrheiten vorzusetzen! Sie wissen, daß diese Gläubigen nichts anderes lesen als kommunistische Blättchen und daß ihre einzige gefittige Nahrung das von Zeit zu Zeit neu auf. Die neuen Richtlinien traten mit 1. Jänner gewärmte Linien- Ragout bildet. Die anderen 1934 in straft und bringen von den bisher gel­wiffen: dort, wo der Bolschewismus die Arbeitenden Lohnfäßen folgende Verschlechte= terbewegung gespalten hat, wo er Proletarier rungen: gegen Proletarier stellte, wo er in einem Teil 1. Taglöhner: In den Wirtschaftsge des Proletariats einen Gewaltaberglauben er bieten. B und C wird für die Kategorie I, d. i. zeugte, der aufs Haar dem der Fascisten gleicht für erwachsene Männer und starte Burschen, der dort konnte der Fascismus siegen! Allüberall Stundenlohn um 5 Heller herabgesest. war der Bolschewismus der Wegbereiter des Fascismus!

Und er bleibt dieser Rolle treu! Er will nichts anderes! Die Hohepriester haben es neuer­lich bestätigt! Nachdem sie die Sozialdemokratie weiter ungeheuerlich beschimpft: jie spiele die Hauptrolle der Stüße der Bourgeoisie auch in den Ländern mit offener fascistischer Diktatur, indem sie gegen die revolutionäre Einheit des Broletariats und gegen die Sowjetunion   kämpft und der Bourgeoisie durch die Spaltung der Arbeiterklasse das Bestehen des Kapitalismus verlängern hilft", nach diesen niedrigen Ent­stellungen wird neuerlic) zur Untergrabung des Masseneinflusses der Sozialdemokratie" aufge­fordert. Ein paar Säße früher aber wird be­hauptet, die Sozialdemokratie befinde sich in den meisten Ländern bereits in Prozeß des Zer­falls! Das wagt der hohe Rat der kommunisti. schen Scheininternationale zu sagen, die doch überhaupt, nachdem ihr mit dem Sturz der deut­schen Demokratie der Lebensboden in Deutsch  land entzogen worden ist, nirgends mehr etwas bedeutet! Das aber ist das Schändliche, ist das Stumpffinnig- Kurzsichtige, ist das Verbreche rische der kommunistischen   Hohepriester, daß sie auch jetzt noch, in einer Zeit, da es nichts Wich tigeres, Erusteres, Dringenderes gibt als die Zusammenfassung aller antifascistischen vroleta. rischen Kräfte, weiterhin den Kampf gegen die Sozialdemokratie predigt, weiterhin zum Bru derkrieg auffordert!

Wenn es jemanden gibt, der die Zeichen der Zeit nicht versteht, so sind es die Kommu. nisten. So bleibt der Sozialdemokratie nur ein Weg: allein, ohne die Kommunisten, gegen ihren Widerstand, im Stampfe gegen sie, die Arbeiter zu sammeln und in den antifascistischen Kampf zu führen! Abseits des Kampfes werden die Lenin Pfaffen stehen und ihre Sprüche auf jagen. Gegen sie werden die kommunistischen  Unterläufel stehen. So muß der Kampf geführt werden auch gegen sie!

In allen Wirtschaftsgebieten wird für die Kategorie II, d. i. für Burschen über 16 Jahre, Weiber und erwachsene Mädchen über 16 Jahre, der Stundenlohn um 5 Heller ermäßigt.

In allen Wirtschaftsgebieten wird für die Kategorie III. d. i. für Burschen und Mädchen unter 16 Jahre, der Stundenlohn um 10 Heller herabgesett.

Die Lohnfäße für das Jahr 1984 betragen daher:

Wirtschaftsgebiet und Lohnstufe

a) Intensiver Rilbenbau A) Rüben­wirtschaft b) weniger inten

fiver Rübenban

B) Getreidewirtschaft I. C) Getreidewirtschaft II. D) Kartoffelwirtſchaft E) Futterbaugebiet

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1.

Kategorie II. Shindenlohn ке

III.

Darf man sich in agrarischen Streisen unter solchen Umständen wundern, wenn die Land flucht in noch stärkerem Maße als bisher ein­feßen würde und gerade der beste Teil des Land­proletariats dem Dorfe den Rüden kehrte, das ihm tros des große.t Erntesegens feine rechtschaf= fene Eristenz zu bieten vermag? Abg. Dr. So bin a bom ,, Bund der Landwirte" hat am 5. Feber 1933 in einer Sternberger Versammlung höhnisch über die Landarbeiterfrage gesagt, nach Errichtung von Kinos und Tanzdielen

Die Eisenbahner bei Malypetr

Um den Werkstättenakkord und die Neben­bezüge der Eisenbahnbediensteten

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bei furger Arbeitszeit und hoher Bezahlung würden genügend Landarbeiter zur Verfügung stehen. Glaubt man durch emp findlichen Lohnabbau das lebel- Mangel an Arbeitsfräften zu beseitigen?

Uebrigens: Was machen denn die neugebał fenen landbündlerischen Gewerkschafts. jetretäre a la Janausch, die sich trotz des Landstandsgedankens so warm um den..Arbeiters stand" annehmen möchten, sofern es sich um die berwaisten Mitglieder der Nazigetverkschaften handelt. Möchten sie sich nicht innerhalb des Su detendeutschen Landstandes" auch etwas der Aermsten der famosen Dorfgemeinschaft" an

nehmen??

Und Herr Minister, Professor Dr. Spina, der Führer des Landstandes: was sagt er zu dies fer Art von Demokratie", besser- St I assen fampf in seinen Reihen? Glaubt er ivirflich, durch erhöhte Ausbeutung der Landproleten könne der Marrismus ausgerottet werden?

aller Entschiedenheit müssen wir aber den Versuch aurüdweisen, die Verantwortung, die er als Refe rent trägt, auf unsere Partei abzuwälzen. Das tut aber Herr Ivanka, indem er sich auf den An­trag unserer Genossen Hadenberg und Schweich  hart beruft, eine Aeußerung der Revierräte eine zuholen, wie das Gesetz vom 25. Fever 1920 dies Brag, 13. Jänner. Die foalierten sozialisti vorschreibt. Herr Dr. Zvanta unterläßt nur mit schen Eisenbahnerorganisationen Verband zuteilen, daß dieser Antrag in der Sibung des der Eisenbahner" ,,, lnie železnič Berfassungsausschusses vom 21. Juni 1932 ge nich zaměstnancü" und" Jednota ſtellt wurde, also vor mehr als eineinhalb Jahren, zřizenců dra h" führten im vorhergehenden so das wahrhaft reichlich Zeit gewesen wäre, diese Einvernehmen mit dem Eisenbahnminister Be= von, daß sie insofern bereinigt ist, als das Mini­1'15-'90-75 d hně, den Ministern Dr. Frante und Dr. Angelegenheit zu vereinigen, ganz abgesehen da Meiner heute eine Intervention beim Ministerium für öffentliche Arbeiten festgestellt hat, daß sterpräsidenten Malypetr durch.

1:35 1--80

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1.

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-85-65 1-75-60

1-70-55 Die Getreideprämien nach§ 16. P. 3, der Richtlinien, die ständigen Tagarbeitern nach der Anzahl der Arbeitstage bei einem und demselben Arbeitgeber zustanden, werden zur Gänze gestrichen.

Die Kartoffelprämie nach§ 16, . 2, der Richtlinien wird durchwegs um P. 2, der Richtlinien wird durchwegs um 1 q ner herabgesetzt. Tagarbeiter, welche dem Arbeitgeber durch das ganze Jahr zur Verfügung siehen, erhalten von jest av bei wenigstens 100 Arbeitstagen 2 q, bei wenigstens 125 Ar­beitstagen 3 q, und bei wenigstens 150 Arbeits­tagen 4 q Startoffeln.

die Aeußerung der Revierräte bereits im intermis Die Vertreter der loalierten Organisationen nisteriellen Verfahren eingeholt wurde, wenn auch erklärten, daß sie die schwere wirtschaftliche Ei- nicht zu der dem Ausschusse vorliegenden Fassung tuation des Staates und der Staatsbahnen verder Borlage. Unsere Genossen haben nichts ande stehen und anerkennen. Sie sind jedoch der Auf- res getan, als daß sie ein gesetzliches Recht der fassung, daß aus dieser schweren Situation glei- Revierräte geltend gemacht haben. che Opfer für alle erfließen müssen. Wenn aber die Herabseßung der Akkordentlohnung in Für die neunjährige Schulpflicht.( Aus einem den Werkstätten der C.S.D. um 70 Prozent und der Nebenbezüge anderer Einbahnertategorien um 4 Prozent bei den Eisenbahnbediensteten als ausnahmsweiſe Maßnahme angewendet werden sollte, dann würde unter den Eisenbahnbediensteten eine tiefe Unzufriedenheit playgreifen.

Die Vertreter der koalierten Organisationen ersuchten deshalb den Herrn Miniſterpräsidenten. zu veranlassen, daß die von den Eisenbahnbedien fteten geforderten Opfer in Einklang mit jenen aller übrigen Bediensteten gebracht werden.

Der Ministerpräsident ersuchte die Organisa tionsvertreter, ibm bis Montag nächste Woche eine schriftliche Begründung dieser Forderung vorzu­legen, damit die Regierung im Laufe der nächsten Boche dazu Stellung nehmen und darüber ent­scheiden kann.

2. Deputatisten: Die Lohnregelung der Deputatisten bleibt unverändert. Lediglich die Bestimmungen über das Getreidedeputat.§ 7, Abs. I, lit. b), werden geändert. Bisher standen den Deputatisten monatlich im vorhinein 60 Stilo­gramm einmalgemahlenen Korn, Gersten- und Weizenmehl oder nach Vereinbarung 85 Kilo gramm Getreide( Korn. Gerste, Weizen) zu. Die Menge des Deputates bleibt unverändert. Das Deputat wird jedoch nur mehr in Storn und Wer hat die Zwangsver waltung Weizen, bezw. Korn- und Weizenmehl, aber nicht in Gerste und Gerstenmehl berabfolgt wverden.

Krawalle in Madrid  Die Landarbeiter und Arbeiterinnen, der ärmste und widerstandsschwächste Teil des gesam­Madrid, 12. Jänner. Aus Anlaß des Wieten Proletariats müssen demnach für 1934 eine dererscheinens einer fascistischen Zeitschrift, die empfindliche Lohnverschlechte gestern abend auf der Straße verkauft wurde, terung hinnehmen. Die Agrarier begründen dies mit ihrer schwierigen Lage. Leider hat das gab es zahlreiche Zusammenstöße zwischen Fasci­gute Herz der Agrarkapitalisten auf das Schlag ſten und Marxisten. Ein Student wurde erschos- wort von der Dorfgemeinschaft" vers jen, mehrere Personen verwundet. geiſen gehabt, als es der Landwirtschaft seht

Der

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uppenspieler

,, Das kann ich mir an meine' sechs Finger abzähl'n. Ich kenn doch die Grett! Ohne dei'n Will'n fann sie nit heiraten. Und wenn sie sieht. daß du nit ja ſagſt, dann weiß sie sich schließlich nimmer anders zu helfen..."

Ich kann aber doch dem Hans nit nachlau­fen und ihn schön bitten, daß er die Greil heirat", Roman von Felix Fechenbach   polterie jest Stilian Hein ärgerlich. Das verlangt auch kei Mensch von dir, Vat­..Weißzt doch, Franz, daß ich von der Sachter. Natürlich muß der Hans zu dir kommen und nig wissen will...." muß dir sagen, daß er die Greil heiraten will." ,, Damit is aber nit erledigt, daß du nix da­..Er is aber noch nie dagewesen, hat sich von wissen willst, Vatter. Die Grett heirat doch tein andern, und jetzt scho garnimmer, wo's so überhaupt noch nit seh'n laffen." mit ihr steht."

Und da meinst, jetzt müßt ich ja sagen?

Da fennit aber dein Vatter schlecht!" ..Id) fenn mein' Vatter recht gut. und des megen weiß ich auch, daß er sei Mädle nit ins Inglid   jagt...."

,, Was willst denn damit sagen, Hans?" Ki­lian Hein wurde etwas unruhig.

Ich glaub, er will nächstens emal tommen. Uebrigens, der Hans hat jest einen Auto- Wagen in Frankfurt   bestellt. Da wird's die Gretl garnit schlecht ham. Wird alles funkelnagelneu einge= richt." ,, Das lost' doch en Haufen Geld!"

,, Der Hans hat's aber dazu. Und alles wird bar bezahlt. Keine Schulden will er machen." ..Wirst's wohl selber wissen, was ich damit Kilian Hein konnte sich gar nicht denken, wo­jagen will. Die Gretl will ihr'n Hans heiraten, her Hans Cornelius   das viele Geld haben soll. Er und wenn du's nit erlaubst, passiert e Unglüd." gab's auch auf, eine Erklärung dafür zu finden. Franz sagte das ganz ruhig. Und weil ich ver- Von der Rentenabfindung wußte er ja nichts, und

bindern will, daß es soweit kommt, drum jag ich Franz hielt es auch nicht für nötig, etwas davon dir's selber zuzuschrei'm. Da hilft's dann nig, Als Franz zur Tür hinausging, begegnete wenn d' nachher sagit: Sätt ich doch nachge'm! er im Hof der Grett. Sie fragte ihn gleich, ov Weißt's ja. hintennach kommen die Reuerer." er schon mit dem Vater gesprochen hätte.

dir's rechtzeitig. Wenn was passiert, dann hast zu sagen.

Jezt vetams Kilian Hein doch langsam mit Wer Franz fagte nur: Schön's Wetter is der Angst. Daß die Grett aber auch so närrisch heut!" und wischte vorbei. in den Hans verschossen is! Schließlich springt Die Grett schaute ihm ganz verdußt nach. sie noch ins Wasser! Eine Zeitungsnachricht aus Was sollte denn das nur bedeuten? Aber sie dem Generalanzeiger sieht er jest wieder ganz wußte, Franz liebt Ueberraschungen, und ein deutlich. Vor ein paar Wochen erst hatte er sie guter Nothelfer war er ihr ja immer gewesen, gelesen: Selbstmord aus Liebestummer". So wenn sie in Drud war. was gibt's also wirklich. Nein, dahin wollte Sti- Franz war zum Tor hinaus und gleich lian Hein seine Greit nicht treiben. Er wendet hinüber in den Milchladen gegangen. Er wollte sich wieder an Franz und ist ganz weich: mit Hans Cornelius   sprechen. In der Stube traf ,, Meinst denn, daß sie sich noch was antut?" er ihn. Frana erzählte nun, daß er mit dem

längeren Artikel der Mest. škola  )... Es zeigt sich hente bereits, daß viele Eltern ihre Kinder ohne gefeßlichen Zwang noch ein 9. Schuljahr die Schule besuchen lassen, nämlich überall dort, wo die Bür gerschule 4 Stlassen hat. Die Klassen nehmen von Jahr zu Jahr zu, in absehbarer Zeit wird jede Bürgerschule 4- flajjig sein. Heute schon sind in Böhmen   421 Lehrturse bei 1095 Sajulen, in Mähren   Schlesien 230 in 627 Schulen und in der Slowakei   102 Rehrturje bei 162 Schulen. Es bleibt nichts anderes übrig, als dieser 4. Klasse endlich einen gefeslichen Charakter zu geben; ihre Grundlage gefeßlich zu sichern, ihre Erhaltung Bu übernehmen( eingeschlossen die nötigen Lehr­Träfte), so daß diese klassen ein geseglicher Be­standteil jeder Bürgerschule werden. Das Spren gelbürgerschulgeset wird die Zahl der Bürgerschu len so vermehren, daß alle befähigten Kinder der Oberstufe der Gemeinden die Bürgerschule und da mit auch die 4. Klasse werden besuchen tönnen. Aber auch schon die Arbeitslosigkeit sollte die Ge In einer aufgeregten Polemit wehrt sich Herr fetzgeber veranlassen, sich für den Schulbesuch bis Abgeordneter Ivanka, der Referent des Verfassum 15. Lebensjahre zu entscheiden, wie dies eben sungsausschusses über die Novelle zum Berggejes, in- Dänemark   geschicht. Durch die Verlängerung in der unter anderem auch die Möglichkeit der der Schulzeit um ein Jahr vermindert sich die wangsverwaltung von Gruben vorgesehen wird, Bahl der Arbeitslosen dadurch, daß die jungen gegen die Beschuldigung, daß er, bzw. seine Partei Leute ein Jahr später in den praktischen Beruf an der Verschleppung dieser Vorlage, die bereits eintreten. In vielen Fällen kommt es vor, daß vor etwa 2 Jahren den Senat passiert hat, die junge Leute, die bereits prattisch tätig waren und Schuld trägt. Wir bestreiten Herrn Dr. Ivanka arbeitslos wurden, anstatt herumzulungern, die 4. natürlich nicht das Mecht, sich zu verteidigen, mit Strasse besuchen.

der Gruben sabotiert?

Bater gesprochen hätte und daß der auf seinen| Dann saßen die vier noch lange beisammen und Besuch warte. sprachen über die Zukunftspläne, die Hans hatte.

,, Mußt halt emal nüber zu mei'm alten Brummbär'n. Aufeffen wird er dich ja nit gleid. Ich hab ihm tüchtig eing'heizt, jest wird er wohl nimmer nein sagen, wenn d' ihn wegen der Greil fragit."

Wie du das so schnell fertig gebracht hast, weiß ich ja nit, Franz. Das is zu rund für mein' eckigen Stopf."

Tu nur, was ich dir sag Morgen mittag kommst nüber und red'st mit mei'm Batter. Sagit ihm, du möchst die Gretl heiraten, und du wirst seh'n, es is alles in Butter. Nur eine Bedingung is dabei: der Gretl darfst vorher kei' Wort von dem fagen, was wir jetzt miteinander g'sprochen ham."

,, Abgemacht!" sagte Hans. Morgen mittag gch ich zu dei'm Batter."

Am andern Tag, als die Greil beim Abwasch in der Küche war, wurde sie von ihrem Vater in die Wohnstube gerufen. Der Hans war auch da. Jest wußte die Gretl gleicht daß Franz seine Hand im Spiel hatte.

Ende August war Hochzeit. Im Haus bei Stilian Hein belam das junge Paar ein Zimmer eingerichtet. Dort sollten Greil und Hans wohnen. bis sie im nächsten Frühjahr in den Wohnwagen übersiedeln würden.

Hans lernie jest das Autofahren, damit er sei­nen Führerschein rechtzeitig bekommen könnie. Und Greil hatte viel Arbeit mit Kinderwäsche und mit ihrer eigenen Wäsche, die sie von der Mutter für den jungen Ehestand bekommen hatte. Da mußten Monogramme eingestickt werden, zu manchen Wäschestücken hatte Greil nur das Lei­nen bekommen, und nun gings ans Zuschneiden und Nähen. Dann mußte noch die Einrichtung für den neuen Wohnwagen besorgt werden, der ja viel größer sein würde als der alte des Vaters Cornelius. Die Einkäufe dazu besorgten Grell und Hans gemeinsam, und sic machten ihnen viele Freude. Der alte Wagen sollte dann mit der ge­famten Einrichtung verkauft werden.

Anfang Ottober mußte die Hebamme zur Gretl gerufen werden. Hans wurde von Mutter Hein dem Haus geschickt. wäre nichts

Gretl", sagte Kilian Hein, der Hans Cor­netius hat mich d'fragt, ob er dich zur Frau ham für Mannstent, fagte fie, lib sans are inter tönnt. Und weil mei Teufelsmädle ja doch kein andern nimmt, hab ich g'sagt, daß mir's recht

wär."

Jetzt geschah, was im Hause Hein schon lange nicht mehr geschehen war. Die Gretl ficl ihrem Vater um den Hals und füßte ihn.

Bist doch e lieb's Valterle!"

Sei nit so närrisch", wehrte Kilian Hein die stürmische Liebkosung seiner Tochter ab. Der Hans wart' scho lang drauf, daß, er en friegt." Das ließ sich die Gretl nicht zweimal sagen. und Hans bekam auch sein Teil.

Mutter Hein wurde aus dem Laden herein gerufen und mit der frohen Neuigkeit überrascht.

in den Milchladen, wußte aber nichts mit sich anzufangen. Er fand keine Ruhe.

Aufgeregt stelzte er in der Stube hinterm Las den hin und her und wartete ungeduldig auf Nachricht aus dem Bäderhaus. Mutter Hein hatte versprochen, ihn sofort zu rufen, wenn alles vor­über sei.

Von Zeit zu Zeit lief Hans vor die Ladentür auf die Straße hinaus und schaute nach dem Haus des Bäckermeisters Hein, ob noch nicht bald jemand täme. Dann ging er wieder in die Küche, sprach mit seiner Mutter und wollte alles mögliche wissen, wie das sei bei einer Geburt, und wie lange das noch dauern könne.

( Schluß folgt.)