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Samstag, 27. Jänner 1934

" Sozialdemokrat"

T. 22

Toleranz" zu reden.

Produktive Arbeitslosenfürsorge im Jahre 1931

Nach dem Bericht über die Tätigkeit der Ge­werbeinspettoren im Jahre 1931, der vom Für­forgeministerium herausgegeben wurde, wurden im Jahre 1931 rund 6000 Gesuche autonomer Störperschaften um Baubewilligung günstig erle digt und aus Staatsmitteln ein Beitrag von 82 Millionen für verschiedene Notstandsarbeiten bewilligt, die 150.000 Personen Arbeit für ein Wierteljahr beschafften.

fchaft der Rüftungsindustrie werden wird. Gleich| Europas   und für ihre kapitalistischen Förderer.| englischen Sozialistenführer, George Lans- fen bringt das Gesetz, da es einer gewissen Einschrän Hugenberg wirbt Rothermere für seine fafcifti. Sie wollen den Erfolg der Hafenfreuzler aus. bury, hat sich an die Spitze dieses Kampfes kung der Lehrlingsbeschäftigung gleichläme, ebenfalls ſchen Schützlinge mit dem Argument, daß es nützen und sie beeilen sich, Hitlers   Methoden um die Zugend gestellt. Und gegen Mosleys gewiffe Erleichterungen. Der Erfolg der praktischen friedliche Leute seien. Er leugnet ihre terroriſti. nachzuahmen, froh über jeden Tag, der Hitler   Hoffnungen, mit der antiparlamentarischen Agi. Durchführung dieser Bestimmungen ist in Desterreich ersichtlich, wo die gesetzlichen Verpflichtungen zur schen und antisemitischen Absichten, und leistet noch an der Macht sieht. Für die Sozialisten tation Anhänger zu gewinnen, hat die Labour- weiterverivendung von Lehrlingen nach deren Aus. jich den Scherz, von einem Fascismus der aller Länder bedeutet diese Tatsache eine ein Party einen großen, von dem Abgeordneten lehre bereits seit einigen Jahren besteht und sich dringliche Mahnung, alle Kräfte im Kampfe Gripps geführten Aufklärungsfeldzug mobi günstig auswirkt. Daß Mosley   mit denselben zugkräftigen gegen den Mittelpunkt der fascistischen Gefahr lisiert, der die Massen darüber belehrt, daß die Barolen, die Hitler   benützt hat, auf dieselben zusammenzufassen. Nicht nur Hitlers   Beispiel Arbeiterpartei int( sehr wahrscheinlichen) Falle Schichten, die dem Hakenkreuz anheimfielen, ermutigt die Fascisten aller Länder, auch die ihres baldigen Wahlsieges das ärgste Uebel der Eindrud zu machen versucht, beweist seine Bir Gespaltenheit der Arbeiterbewegung und jedes englischen Parlamentsverfassung, das reaktio. mighamer Rede. Sie enthält nicht die Spur Zögern im Kampfe gegen den Feind des Welt- när- feudale Oberhaus beseitigen würde und daß eines positiven Programms, aber sie strost von proletariats, des Marrismus und der europäi- sie im übrigen nicht die Absicht hat, um libera­nationalistischen und kraftmeierischen Phrasen, schen Kultur ermutigt fie. ler Vorteile willen auf wirtschaftsdiktatorische die in dem Schlagwort vom neuen Britannien" Maßnahmen zu verzichten. gipfeln, das der Redner aufbauen" will. Sie betont mit der von Sifler leicht zu lernenden Kühnheit, daß der Fascismus die Sehnsucht und die Verkörperung der Jugend im Staate sei und sie befolgt die in Deutschland   so erfolgreich ge­wesene Methode, mit lärmender Eindringlichkeit die schwachen Punkte der Demokratie anzugrei. fen: die Vorherrschaft der älteren Generation, die Schwerfälligkeit des Parlamentarismus und die Ueberlebtheit der liberalen Ideen, um dann mit einem fühnen Gedankensprung das mittel. alterliche Ständeideal als höchst moderne Er­fenntnis und als Lösung aller politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu empfehlen. Auch die Methode, sich als Bekämpfer nicht nur

Daß der Kampf gegen eine heranwachsende fascistische Bewegung im eigenen Lande von Die englischen Sozialisten wissen zwar, daß vornherein zielbewußt und entschlossen geführt jeder ihrer Erfolge die fieberhaften Bemühun werden muß, haben die englischen Sozialisten gen ihrer Gegner verstärkt, aber sie müssen auch aus dem deutschen   Beispiel lernen können. Da erkennen, daß es gegenüber der fascistischen Ge­Mosley darauf ausgeht, die Jugend für sich zu fahr keine schlechtere Tattik als das Zögern und gewinnen, kommt ihm die Labour Party   dadurch keine bessere als den entschlossenen Kampf gibt, zuvor, daß sie eine sozialistische Jugend. der die Lüge und die Terrorabsichten der Geg. liga bildet, die schon heute 20.000 Mitglieder ner entlarbt und die Verwirklichung der eigenen umfaßt. Einer der ältesten und angesehensten Ziele kraftvoll in Angriff nimmt.

Oesterreich

des Sozialismus, fondern auch der unpopular wartet noch bis Sonntag

Reaktion( in England also der Konservativen) auszugeben, hat Mosley   übernommen. Und er hat auch nicht unterlassen, seine Rede mit cinem nationalen Appell zu schließen, der Eng­land als bedrohtes und wehrloses Land hinstellt und gegen Sozialisten und Konservative die An. Tlage erhebt, die Aufrüstung( besonders die Ver­stärkung der Luftflotte) landesverräterisch ver. hindert zu haben.

Wien  , 26. Jänner. Wie die Abendblätter mitteilen, wird die österreichische Regierung auf die deutsche Antwort noch drei Tage,' d. i. bis zum 28. Jänner, warten; falls bis Sonntag vom deutschen   Außenamt keine Antwort der deutschen   Regierung auf die österreichische Be­fchy.verde bezüglich der Unterstützung der national sozialistischen Propoganda einlangt, wird die österreichische Regierung über ihr weiteres Vorgehen Beschluß fassen.

viel.

Der ,, Temps"

für Völkerbund  - Intervention!

Eine Intervention der drei Großmächte in Berlin   zugunsten Desterreichs wird von der Mehr zahl der Blätter für besser gehalten, als dirette Verhandlungen vor dem Völkerbundrat. Der schiedenen Seiten auf Desterreich ein Druck aus­Temp 3" dagegen bedauert es, daß von ver­geübt werde, davon abzulassen, seine Angelegen heit vor das Forum des Völlerbundes zu bringen, und daß neuerdings ein gemeinſames Einſchreiten

Vor der Lüge haben Mosley   und Mother. Die Pariser Presse bespricht sehr aus­mere ebensowenig Furcht wie vor der Lächerlich führlich den britischen Standpunkt zur Abrüstungs­feit. Mosleys Schwarzhemden haben sich jedes. frage und zu den österreichisch- deutschen Beziehuns mal auf die Demonstranten gestürzt, die vor der gen. Von einer neuen britischen Vermittlung zivi­Londoner deutschen   Botschaft gegen den Leipzischen dem franzöſiſchen   und dem deutschen   Stand­ger Justizskandal protestierten, und Rothermere, punkt in der Abrüstungsfrage crivartet man nicht dessen Northcliffe- Presse während des Welt. frieges am lauteiten gegen die Hunnen schrie, er. flärt in seinem Leitartikel den Hitler- Terror für eine unblutige Revolution und die deutschen  Konzentrationslager für eine verleumdete humane Einrichtung. Aber wenn derselbe Rothermere in der Daily Mail" für die Auf­rüftung Stimmung macht, dann weist er auf Hitler   und die Sa hin, um zu zeigen, wie ſehr England bedroht ist. Die Faseisten geben sich gegenseitig die Stichworte: die Stichworte ihrer antidemokratischen und antisozialistischen Het. reden und das Stichwort der Ausrüstung. Es ist nicht mehr zu verkennen, daß sich hier eine In­ternationale der Nationalisten bildet, einig im Stampfe gegen den Marrismus und in der För derung der Rüstungsindustrie.

Gerade dieser an sich so groteske englische  Fascismus beweist deutlich die Weltgefahr des Hitler- Regimes. Die bloße Eristenz des braunen Terrors als Regierungsform im Zentrum Euro­pas bedeutet eine Ermutigung für politische Abenteuerer und Brandstifter in allen Ländern

A. M. de Jong:

Verschlungene Pfade

Ein Roman in vier Episoden

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Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R Fuchs.

Sauft denn dein Vater auch?" fragte Peter höchlichst verwundert. Ich dacht, daß vornehme Leute nich saufen... Nu ja", erinnerte er sich dann plößlich. Wein und Champagner und so, grad wie die Studenten in der Stadt... Wird er da audi so gottslästerlich trunken von wie vom

Schnaps?"

Run", antwortete sein Begleiter bedrückt, und ob er gottslästerlich trunken davon wird! Wenn Vater mit Graf..."

Für die Welterbeschäftigung von Lehrlingen

Englands, Frankreichs   und Italiens   in Berlin  erfolge.

Für die Ernährungsaktion wur den in diesem Jahre 123 Millionen ausgene­ben, für die Fürsorge um die Stinder Arbeitsloser 11 Millionen und zur Verminderung der Not der fleinen Gewerbetreibenden 2 Millionen.

Erlebnisse mit der Bohemia". Dic ,, Bohe mia" hätte gestern eine Gelegenheit gehabt, ihre demokratische und kulturfreundliche Gesinnung zu beweisen: sie hätte fönnen den Bericht des Reichs­tagsabgeordneten eg er über seine Erlebnisse in Oranienburg   wiedergeben. Dies taten alle an­ständigen Blätter Prags  , soweit sie Gelegen­heit hatten, bei dem Vortrag Segers vertreten zu sein. Die ,, Bohemia" half sich mit dieser Notiz:

Ueber Erlebnisse in Oranienburg  . Im Klub­raum der deutschen   sozialdemokratischen Abgeord neten sprach vor Bertretern der Presse der chema­lige anhaltische Reichstagsabgeordnete der SPD  . Gerhart Seger   über seine Erlebnisse im Konzen­trationslager Dranienburg, aus dem er im Des zember geflüchtet ist. Seine Ausführungen bezwel­fen vor allem, auf ein Buch hinzuweisen, das er demnächst veröffentlichen wird. Jun Anschluß an seine Darlegungen beantwortete Seger Anfragen über das Schicksal einzelner Personen, die er im Konzentrationslager gesehen hat.

,, Diese Aktion wurde bereits im vorigen Jahre in dieser Angelegenheit unternommen, schreibt das Blatt, und es ist allgemein bekannt, wie tieffie enttäuscht hat. Es wäre deshalb ein großer Irrtum, diesen Versuch eines diplomatischen Einschreitens der Großmächte in Berlin   bei der deutschen   Regierung neuerdings zu unternehmen. Wenn das österreichische Pro­blem vor das internationale Forum gebramy werden soll, so kann das nur in Genf   ge= Selbstverständlich: Seger hat sich in Ora schehen. Das einzige Mittel, wie der Völker nienburg nur einsperren lassen, um ein Buch über bund gestärkt werden könnte, besteht darin, dem seine Erlebnisse schreiben zu können. Das Sterben Völkerbund   die Möglichkeit zu geben, in Funt- von 50.000 Menschen unter der Snute der Hun tion zu treten. Die Großmächte müssen im nen, über das Seger berichtete, ist für die., Bohe Völkerbundrat öffentlich die Verantwortung auf mia" unerheblich;, von Bedeutung ist für sie nur, sich nehmen und ihre Versprechen halten, daß fie ob sie dem Hunnentum durch das Verschtveigen von Desterreich bei Berteidigung seiner Unabhängig- Tatsachen, durch das Diffamieren der Opfer und feit unterstützen werden.

des Dienstgebers(§ 82 a) genötigt sein, aus dem Dienstverhältnis vorzeitig auszutreten, so soll der Dienstgeber verpflichtet sein, ihm die auf die reſt­liche Zeit entfallende Entlohnung sofort auszu

Prag  , 26. Jänner. Genosse Macoun hat im Namen unserer Parlamentsfraktion einen Ini- zahlen. tiativantrag auf Ergänzung der Gewerbeordnung Diese Bestimmungen foffen zwingendes eingebracht, wonach in einem neuen§ 105 a) der Recht, günstigere Bestimmungen von Stollektivver­Gewerbeinhaber verpflichtet werden soll, trägen jedoch zulässig sein. Das Geses soll sich den Lehrling nach ordnungsgemäßer Beendigung auch auf die bei seinem Intrafttreten bereits be­der Lehrzeit noch mindestens ein Jahr als stehenden Lebeverhältnisse beziehen. Gehilfen gegen die tarifmäßige, bzw. ortsübliche In dem Motivenbericht wird darauf verwiesen, Entlohnung zu beschäftigen. Sollte der Gehilfe daß die Lehrlinge nach ihrer Auslehre gewöhnlich der während dieses Jahres infolge eines Verschuldens| Stellungslosigkeit preisgegeben sind. Für die Gehil

Das fressen die reichen Leute auch... Hast Froschschente! gern?"

..Hab's noch nie gegessen", bekannte Piet. Der andere musterte ihn nachdenklich. Er sant in seiner Achtung. Noch nie Froschschentel getoſtet?... Dann war's jidher mit seiner Vor­nehmheit und dem Reichtum zu Hause ein wenig windig.

Pict.

,, Aver wird es nicht zu spät werden?" fragte

Zu spät?" höhnte Beter. Wozu zu spät? :. Wir sind doch von Haus weggelaufen und wir haben die Zeit für uns alleine... Und' s dauert noch gut' n paar Stunden, bis es dunkel wird... Und vor Dunkelheit dürfen wir nich in

die Stadt kommen."

Allerdings Ueberlegungen, gegen die Piet

nichts vorbringen konnte. Er unterstellte sich also ohne weiteren Protest der Führung seines tat­

,, Scheißerig!" urteilic Peter verächtlich und bohrte seinen Stock in den Boden des Grabens, aber die Frösche ließen sich nicht mehr sehen. Dann zogen sie ein Stückchen weiter und er­beuteten neue Schlachtopfer bei einer Solonie, der das tüdische Verhängnis noch nicht bekannt war. Bis endlich Peter mit seinem schwarzen Zeigefinger untersuchend in den armen, blanken

Froschschenkelchen in seinem Taſchentuch wühlte und erklärte, daß es genug wäre: es reichte für eine ledere Mahlzeit. Jest brauchten sie nur noch Erdäpfel...

Die fanden sie auf einem Feld, am sanft abfallenden Hang eines Hügels. Niemand war zu sehen, daher krochen sie unter den Zaun und be­gannen eifrig die blühenden Pflanzen auszu­reißen und mit den Händen die Erde zu durch­

etta durch das Nachdruden der gleichgeschalteien Auffäße des René Kraus nüßen fann. Die feine Notiz über Seger gehört zu dem Ordinärsten, das die Bohemia" bisher von sich gab. Gesinnung? Schn Sie, das ist ein Geschäft!

Nationalsozialist in Turn verhaftet. In Turn wurde gestern der Nationalsozialist. Schön­herr im Auftrage des Leitmerißer Streisgerichtes wegen Vergehens nach Paragraph 2 des Schutz­gesetzes verhaftet.

Der deutschnationale Landesausschußbeisiger von Mähren  - Schlejien, Prof. Reinfuß, wurde auf Grund des Gesezes über die staatsfeindlichen Parteien seines Mandates im Landesausschuß für verlustig erklärt. Sein Mandatsnachfolger soll in der nächsten Zeit ernannt werden.

schön pennen...' s is eine wirkliche Höhle, Pe­terchen, und wir haben da keinen Wind nich und... vielleicht tönnen wir morgen früh' n paar Staninchen totschlagen, wenn sie aus'm 2od) kommen."

Piet war etwas verblüfft über die plötzliche Abänderung ihres Reiseplanes.

,, Aber wir wollen doch am Abend noch mit dem Zug nach der Küste?" fragte er unschlüssig.

liche Höhle noch nicht gefunden", antwortete der ..Nu ja... aber zuerst hatten wir die herr­Anführer gleichgültig. Und heute oder morgen ... auch' ne Sorge!... Wir haben Zeit genug! ... Vorwärts, nu erst trocken Holz gesucht für das Feuerchen, denn ich verred fast vor Hunger!"

iet lachte. Er protestierte nicht mehr. Strolches, lebte nur noch dem Augenblick und glücklich in der Gesellschaft dieses wetterwendischen fand es wunderschön, ſo von einem Blen auf den anderen zu verfallen. Doch besaß er nicht die erschütterliche Zuversicht seines

Alles war ihm recht. Er fühlte sich vollkommen

wühlen, auf der Suche nach den begehrten Snol­Sie waren nicht groß, aber das hinderte Ten. Er ſtodie, schaute verlegen auf seinen Freund fräftigen Freundes und ein wenig später lagen nicht sie würden dafür um ſo beſſer ſchmecken. und beendigte seine Rede mit einer bagen Hand- sie alle beide, ein starkes Weidenstöckchen in der und die Säde vollgepfropft mit Kartoffeln, das bewegung. Peter hatte ihn jedoch nicht völlig ver- Sand, bäuchlings am Ufer des Wassergrabens Taschentuch, fugelig prall mit den ſchlüpfrigen standen, denn er jagte nach einem Frosch, der sei- und Tauerten auf unvorsichtige Frösche, die dumm roschschenkelchen gingen sie auf die Suche nach Heimlich war er davon überzeugt, daß sie auf­nen diden Stopf mit den erstaunt hervorquellen genug waren, ihren Kopf über Wasser zu streden. einem geeigneten Plätzchen, um ihre Landstreicher gegriffen würden, che sie weglämen. Es würde

den Augen aus dem Gras am Straßenrand emporstreckte. Er griff fehl und der Frosch plumpste hurtig in den Graben hinein.

Schau!" schrie Peter begeistert. Es wim­melt da von große Frösche. Weißt was: vir wer­den ein paar solche totschlagen und dann stehlen wir ein paar Erdäpfel aus dem Boden und wir machen ein Feuer und dann essen wir gebratene Erdäpfel und Froschschenkel. Nu?"

Wenn sie sie sahen, schlugen sie nach ihnen und wenn der Schlag richtig getroffen hatte. streckte der Frosch seine Pfoten von sich und lag bewußt­los oder tot auf dem Wasser. Dann wurde er mit einem Jubelschrei ans Ufer geholt und Peter schnitt ihm mit seinem Messer die Hinterfüße ab, die er geschickt schälte, worauf die weißen Dinger­chen sorgfältig in sein schmuziges Taschentuch ge­schichtet wurden. Beter hadte dann den Fröschen auch den Kopf ab, aus lauter Barmherzigkeit, denn sonst kämen sie wieder zu sich und hätten so fürchterliche Schmerzen: man soll kein Tier­quäler sein!... Es war eine aufregende Jagd. Einigemal mußten sie ein Stückchen weiter wan­dern, denn als ein paar Frösche erlegt waren. ,, Gut! Wachen wir!" blieben die anderen erschroden in der gefahrlosen Froschschentel", verführte das Redermaul Tiefe des Wassergrabens unier den Wasser­Beter. Das is' n feiner Bissen, Mann!... lpflanzen versteckt.

Piet hatte wenig Butrauen zu den Ledereien seines Freundes: der Etel vor dem schlüpfrigen Ei faß ihm noch in der Kehle. Aber die festliche und abenteuerliche Mahlzeit wurde ihm mit ful­cher Begeisterung ausgemalt, daß er auch Feuer fing und zustimmte:

mahlzeit zu genießen...

IV.

Ihre Erwartungen wurden noch über­troffen.

Am Rand cines höher gelegenen Waldes hatten sie eine Art Höhle uner den Wurzeln einer großen Eiche entdeckt. Der Sand dazwischen war herausgefallen und als sie mit ihren Taschen­messern das Wurzelwerk weggeschnitten und mit den Händen Boden und Wände glatt geschlagen hatten. tanzten sie Hand in hand im Kreis und jubelten in übermütiger Freude über diese präch tige Räuberhöhle, in der sie wunderbar sißen und liegen konnten und die ausgerechnet für sie ge­macht schien.

Ist das nicht fein?" rief Peter mit glibern­den Augen. Hier können wir doch die Nacht

Freundes.

Schlafen

etwas absetzen!... Aber das war ihm einerlei. Er wollte gerade so sein und so handeln wie der bewunderungswürdige Peter, über den alltägliche Angst keine Gewalt hatte, der feine Sekunde be dachte, was in einer Stunde geschehen könnte, der fröhlich und tapfer jeden Moment etivas anderes ersann und der ungestüm von einem Abenteuer in das andere taumelte, ohne sich um etwaige furcht­einflößende Folgen zu bekümmern hier in der Höhle, am Rand des Waldes, unter den rauschenden Bäumen... Sta' nchen fangen, Feuer anzünden... Froschschenfelchen braten .. gestohlene Erdäpfel rösten in der Glut... Das war ganz neu und entzückend, unbekannt und gewaltig interessant... Solz   flauben im Wald für das eigene Feuer... gerade wie im Märchen! ( Fortseßung folgt.)