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Das Urteil gegen Zajíček:

Freitag, 2. Feber 1934

Viereinhalb Jahre Kerker

Mähr. Ostra u, 1. Feber. Knapp vor 20 Ihr fällte der Senat des Kreisgerichtes in Mähr. Oftrau das Urteil, durch welches Dr. Karl Zajíček zu schwerem Kerker in der Dauer von viereinhalb

Jahren, verschärft durch einen Faſttag im Viertel­jahr, verurteilt wird. Das Gericht hat ferner den Berlust des Wahlrechtes ausgesprochen. In die Strafe wird die Haft vom 16. September 1933 bis heute eingerechnet. Der Staatsanwaltschaft wurde die Verfolgung wegen des Verbrechens der Berleumdung im Sinne des Pamgraphen 209 des Strafgesettes vorbehalten.

In der Urteilsbegründung wird angeführt, daß das Gericht zu der Ueberzeugung gelangt sei, daß Dr. Zajíček das Verbrechen des Betruges da durch begangen habe, daß er durch listige Vorspie­gelungen einen Betrag von mehr als 7 Millionen K herausgelodt habe.

Was die subjetive Seite der Strafiat anlangt, ist das Gericht überzeugt, daß er durch die listigen Vorspiegelungen die in der Anklage angeführte Person geschädigt hat. Das detail­Hierte Urteil wird schriftlich bekanntgegeben wer­den. Das Gericht hat als erwiesen angenommen, daß der Angeklagte die Tat aus niedrigen und un­ebrenhaften Beiveggründen begangen hat: deshalb mußte der Verlust des Wahlrechtes und des atas demischen Titels ausgesprochen werden.

Drei Tage Bedenkzeit

Dr. Zajičet hat fich drei Tage Bedenk zeit vorbehalten. Sein Verteidiger hat die Nich­tigkeitsbeschwerde angemeldet. Im ganzen nahm Dr. Zajíček das Urteil mit Ruhe auf.

Die Diskussion der Schuldfrage dieses in vielfacher Hinsicht geradezu unwahrscheinlich an mutenden Prozesses lief darauf hinaus, daß der Angeklagte sich damit verteidigte, er sei fein Defraudant, sondern im Dienste seines Serrn ein ehrlicher Korruptionär ge­wesen, die sieben Millionen seien nicht betrügeri­scherweise verunirent, sondern ,, redlich" zu Be­frechnungsziveden zum Vorteil des Herrn Larisch verwendet worden. Daher sei auch das rätselhafte Monto Separato 3" feineswegs ein Gaunertrid, sondern ein durchaus forretter" Dispositionsfonds getvesen.

Die Zeugen haben diese Verteidigung" je doch in feiner Weise bekräftigt. Auch am lezzien Tag der Verhandlung fam nichts zutage, was der Berteidigung dienlich gewesen wäre.

Der Angeklagte begann wieder von der..bol nischen Angelegenheit zu reden, wobei ich), durch Zwischenfragen des Staatsantvaltes ge­nötigt, Herr Zajíček zu der Erklärung bequemte, cr habe 1. a.

auch beim damaligen Stellvertreter des Minister präsidenten Stříbrný interveniert.

Hierauf sprachen die Rechtsvertreter der Pri­tatbeteiligten. Sie konstatierten, daß der ganze Stritt durch einen außergerichtlichen Ausgleich beis gelegt wurde, jie liquidieren solidarisch einen Scha­den von 6,062.630 samt 6 Prozent Zinsen ab 1. Feber 1931 und schließen sich als Solidargläu­biger dem Strafverfahren an.

Die Bestechungsaffäre bei Pittel und Brausewetter

Die Firmenchefs aus der Haft entlassen.

Warnung

Nr. 27

Die sozialdemokratischen Organisationen werden auf einen Bernhard Johannes Kran nich, geb. in Düsseldorf , zuletzt wohnhaft in Borna bei Leipzig , aufmerksam gemacht. Der Am vergangenen Mittwoch wurden die wegen Genannte gibt sich als Emigrant aus und hat es der Bestechungsaffäre bei der Firma Pittel und verstanden, sich unter Verpfändung seiner Legis timation eine Bescheinigung der Partei- Beziris­Brause wetter verhafteten Chefs dieser organisation Komotau zu verschaffen, die er jetzi Firma Ing. Fehre und Ing. Machaczek wahrscheinlich als Ausweis benützt. Dem Manne aus der Haft des Brünner Kreisstrafgerichtes ent- ist diese Bescheinigung ſofort abzunehmen. lassen. Die übrigen sechs Verhafteten verbleiben weiter in Haft.

Sodann hielt der Verteidiger Zajíčeks eine eins einhalb Stunden dauernde Verteidigungsrede. Dr. Goliath führte insbesondere an, daß Larisch nicht ge­schädigt sei, da die Bank den Schaden bezahlt habe. Zur Entlassung der beiden ist es angeblich Die Bank fönne von Bajiček nichts fordern, da sie auf Wunsch der Angestellten und Arbeiter der Geld zu Best edungszweden geliehen habe. Weiter hebt der Verteidiger hervor, daß Dr. Baji Firma gekommen, die die Befürchtung ausgefpro­der nicht wegen Fälschung der Unterschrift Larischschen haben sollen, daß der Betrich bei Nichtan auf dem Kontokorrent ausgeliefert wurde. Er führte auch eine Reihe mildernder Umstände an und betont wesenheit der Chefs zugrunde geht und sie ihre insbesondere, daß die Angelegenheit vor ein Stellung verlieren. Diese Behauptung haben die Schwurgericht gehöre. Angestellten damit begründet, daß die Banken, als jie sahen, daß der Betrieb ohne Führung ist, den Stredit gekündigt haben.

Ulm 19.30 1hr fehrte der Senat nach einer

bofitende verkündete das bereits erwähnte Urteil. viertelstündigen Beratung zurück und der Senats

Tagesneuigkeiten

Die Katastrophe des Stratosphäre ballons

Leyte Nachrichten aus der Gondel. Mostau, 1. Feber( Taß). An den Ort der Katastrophe des Stratosphärenballons ist eine Kommission abgereist, der u. a. Professor Molt. schanow, der Vorsitzende der wissenschaftlichen Stommission, angehört, die vor dem Start des Ballons die Apparate geprüft und versiegelt hatte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wer­den in einigen Stunden erwartet. Bereits jetzt fann die Vermutung ausgesprochen werden, das der Stratosphärenballon dadurch gescheitert ist. daß er durch starke Luftströmungen abgetrieben wurde und in ziemlich großer Höhe in überaus ungünstige atmosphärische Verhältnisse gerater ist.

Am 30. Jänner etwa gegen 13 Uhr soll ein Radioamateur aus der Umgebung von Homel nachfolgende Depesche aufgefangen haben:

Bier spricht der Stratosphärenballon und teilt mit: Der Ballon befindet sich in einer Zone von Niederschlägen und wurde abgetric ben. Wir sind in einer unerfreulichen Situ ation und sinken, wobei der Ballon mit Eis bedeckt ist. Genoffen, es steht sehr schlecht um uns!"

Diese Mitteilung wird allerdings noch einer aufmerksamen Prüfung bedürfen.

Wie aus Moskau gemeldet wird, trafen die sterblichen Ueberreste der drei verunglüdten Stratosphärenflieger Donnerstag in Mostau ein. Auf dem Bahnhof hatte sich eine tausendröpfige Ferner ergab sich, daß er durch Vermittlung Menschenmenge eingefunden, um den Forschern die einer Verwandien noch aus der Untersuchungshaft in leßte Ehre zu erweisen. Auch eine Ehrenwache der Christobal versucht hat, awei Parlamentarier Roten Armec erwies den Toten militärische für seine Sache zu engagieren, und zwar wiederum Ehren. Die Beiseßung findet Freitag auf dem Herrn Siti br und den kommuniſtiſchen Ab- Roten Platz in Moskau statt. An einer am Don geordneten Iiwa. Auf die Frage, warum er dies veranlagt habe, meinte der Angeflagte, er habe eben nerstag abends stattfindenden Trauerfeier für die Interesse daran gehabt, daß die Sache neuerlich berunglückten Stratosphärenflieger werden Ver­aufs Tavet lomme. Der Vorsigende schnitt schließtreter der Regierung und der Partei teilnehmen. lich die sich entspinnende Debatte um diesen Bunkt ab, mit der Bemerkung, daß das nicht zum Prozeß­thema gehöre. Wieviele dunfle Dinge, die nicht aum Brozeßzthema gehören, berbergen sich wohl hinter den Sulissen dieses Prozesses?!

Nach Einvernahme von vier wenig bedeutenden Zeugen famen

die Sachverständigen ans dem Bantfach zur Bernehmung, die sich dahin äußerten, daß die Bank zwar im Anfang das geheimnisvolle onto Separato 3" als regulares Larisch- Konto hätte betrachten fönnen, doch hätte später auffallen müffen, daß durch Zajicek immer neue Engagements auf das schon längst hochpassive Konto erfolgten und c3 wäre daher angebracht gewesen, mit dem offiziel Ten scontoinbaber Larisch ins Einvernehmen zu tre­ten. Da das Zeugenverhör beendet war, wurde zur Protokollverlesung

Explosion

in einer Münchner Färberei

Ein Todesopfer.

nehmen, wenn jede deutsche Mutter ihre Win delwäsche dermaßen beflaggt. Und sinnfälliger als durch das Hissen von Hakenkreuzfahnen zu sammen mit Kinderwindeln kann man überhaupt nicht ausdrücken, wie es um das deutsche Volk im Dritten Reiche bestellt ist- nämlich: besch....!

Für die Opfer von Osset. Für die vom Re­vierrat in Brür zugunsten der Hinterbliebenen der Opfer der Ofseter Grubentatastrophe veranstalte­ten Hilfsattion sind bis zum heutigen Tage 703.005.60 eingegangen.

Stationen Kriegern und Rudig auf der Straßens überführung der Landstraße Lubenz- Podersam zu Es bleibt falt. Im äußersten Westen der Re­einem Zusammenstoß eines leichten Lastautos des publik schneite es gestern wieder. Ueber Standi Gutsbesitzers Bas aus Stytal, Bezirk Podersam, nabien breitet sich nunmehr ein Gebiet höheren mit einem Eisenbahnzug. Der Wagen, mit wel Luftdrucks aus. Der Wind dürfte daher nach chem der Gutsbesitzer Milch zur Bahn befördert, Nord- Ost drehen und unseren Gebieten in den fuhr auf die geschlossenen Bahnschranken auf, nächsten Tagen weiterhin falte Luft aus dem art. durchschlug sie und wurde sodann durch den An- tischen Frostgebiete zuführen. Wahrscheinliches prall auf die Lokomotive des Personenzuges Nr. Wetter heute: Veränderlich, strichweise noch 301, der von Pilsen gegen Saaz fuhr, in den Schneeschauer, Andauern der Fröste, frischer Straßengraben geschleudert, wo er vollkommen Nordostwind. zertrümmert liegen blieb. Zum Glück wurde nic mand verletzt, da die Personen rechtzeitig aus dem Wagen herausgesprungen waren. Die ilr­sache des Unfalls wird untersucht.

Zur Berhaftung des Kaufmanns Kollinitys

durch bayrische Sicherheitsorgane, wird uns mit geteilt, daß es sich nicht um den 24jährigen aus Prag Marlin stammenden Weripapierhändler Jo­fef Stollinstý handelt. Der erwähnte Staufmann weilt in Prag und seine Name wurde im Zusam menhang mit der Verhaftung dem tschechoslowati schen Preßbüro, wie auch einigen Blättern direkt durch einen unbekannten Mystififator übermittelt. Der Name des in Bayern verhafteten Kaufman nes wurde bisher noch nicht sicher feſtgeſtellt.

Hakenkrenz und Windel. Wirklich: Windel, nicht etwa Wimpel! Es lebt da nämlich in Dres­ den der Asienforscher Stötner, der sich wahr. scheinlich in der Nordmandschurei. besser aus­fennt als in politischen Regionen. Seine Ver­Dienste um die Erforschung gewisser, heute noch) auf der Stulturstufe der Steinzeitmenschen leben­den nordmongolischen Stämme sollen nicht ge­schmälert werden. Aber Stößer scheint derartige primitive Kulturbegriffe nach Deutschland im. portieren zu wollen. Jedenfalls hat er sich aus seinent ethnographischen Fach in die Politik ver­irrt, und wie der Tibetforscher und Kaiser- Wil­helm- Schwärmer Sven Hedin hat sich Stößner für Hitlers Nationalsozialismus begeistert. Und dieser Begeisterung hat er letzthin in einem im Dresdner Rathaus vor geladenem Publikum ge- j

haltenen Vortrage Ausdrud, gegeben. Dresdner

Sturm über Hamburg . Am Mittwoch abend gingen über dem ganzen nordwestdeutschen Stüſten­gebiete starte östliche Winde ein, die sich in der Nacht zu vollem Sturm entfalteten. Es wurde die Windstärfe 8 bis 9, in einzelnen Höhen sogar 12, erreicht. Der Sturm, der bereits wieder abge flaut ist, war von heftigem Schneetreiben beglei tet. In Hamburg sind vielfach Bäume entivur gelt, Reflameschilder und Fensterscheiben einge drückt worden.

Autostreit in Paris . Am Dienstag und im Laufe des Mittwoch fanden an verschiedenen Stellen von Paris leine Demonstrationen der Automobilisten statt, die gegen die am 1. Feber in Kraft tretende erhöhte Betriebsstoffsteuer pro­testierten. Die Chauffeure brachten auf ein gege­benes Zeichen die Automovile an Straßenfren zungen und wichtigen Verkehrszentren zum Ste­hen und unterbanden so vollkommen den Ber fehr. Die Polizei mußte die Automobile selbst an die Gehsteige schieben. Zahlreiche Chauffeure und Autobefizer wurden verhaftet und auf das Polizeikommissariat gebracht..

Ein Experiment mit Flora. Auf dem Mot­tarone bei Novara wird ein Garten für Alpen­blumen, genannt Duria, errichtet. In diesem Gar ten werden deren Organisatoren den Versuch unternehmen, die gesamte europäische Flora zu aftlimatisieren, da diese 3one bis zu einer gewiffen Höhe selbst für tro­pische Vegetation geeignet erſcheint.

Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen: Samstag:

Prag , Sender 2.: 10.15 Deutsche Nach

richten, 16.50 Rundfunk für erwachsene Jugend,

17.35 Zschechischer Stonversationsfurs, 18.10 Deuts sche Sendung: Jungen erzählen von Winter­sportfahrten, 19.00 Deutsche Pressenach­richten, 20.30 Bunter Abend, 21.25 Orchester­fonzert. Sender S.: 15.10 Deutsche Gen=

Zeitungen haben darüber ausführlich berichtet und mit besonderer Genugtuung vermerkt, daß München , 1. Fever. Am Donnerstag Vor­Stözner dabei für eine aus militaristischen mittag ereignete sich in den Betriebsräumen der Gründen ersehnte Geburtenvermehrung Propa­Färberei Nette in Neu- Detting eine schwer Explosion, durch die der 19jährige Färbergehilfe ganda gemacht hat. Dieses Verlangen hat Stöß, dung: Erwin Janetschef: Muſikaliſche Zeitge Willy Kaiser getötet und zwei weibliche Hausner auf die sehr schöne und unbestreitbar an- fchichte, 15.40 Stulturrelief, 15.50 Dents dj c angestellte verlegt wurden. Die Betriebsräume schauliche Formel gebracht, daß fünftig in Pressenachrichten.- Brünn : 11.00 Wor mittagskonzert, 17.50 Schallplatten, 18.25 Deut­wurden zerstört, eine Hausmauer stürzte ein. Die Deutschland neben jeder Hafenkreuzsche Sendung: Kinderkonzert, 22.15 Nachtkon Fensterscheiben der benachbarten Gebäude wur- fahne eine Windel wehen mitsse! sert. Presburg: 12.35 Mittagstonzert, 17.15 den zertrümmert. Die Ursache ist unbekannt. Ein Das fann wundervoll aussehen. Man kann es Marionettentheater, 21.25 Tramplieder. Preß­durch die Explosion hervorgerufener Benzinbrand sich auch umgekehrt denken: neben jeder Windel burg : 12.30 Orchestertonzert. 16.00 Mandolinenkon fonnte gelöscht werden. gert, 17.00 Orchesterfonzert, 19.00 Verühmte Te­eine Sakenkreuzfahne. Dann werden in Deutsch nöre, Schallplatten, 20.05 Frau Suttner, Drama land die Flaggenparaden überhaupt kein Ende von Schönherr, 22.10 Abendkonzert.

Irrede ta mit Zigaretten Ein Lokomotivführer der ČSD. in Verbindung mit Ungarn .

übergegangen. Bemerkenswert ist der Passus des fchriftlichen Sachverständigenreferates, das den verantwortlichen Banffunktionären vorwirft, sie seien in leichtfertiger Art und gegen allen Ge­schäftsgebrauch bei diesen Kreditoperationen vorge­gangen und hätten durch ihre unbegreifliche Kaschau, 1. Feber. In der letzten Zeit wur Fahrlässigkeit die Machinationen ermöglicht. den im größeren Ausmaße in Orlová in der Ost So wurde ein eingeräumter 50.000- Dollar- Kredit flowafei ungarische irredentistische Zigaretten Le­vor der Zentrale der Bank geheim= vente" verbreitet. Es wurde festgestellt, daß sie der gehalten! Direktor Pesta fommt in diesem Lokomotivführer der Staatsbahnen Jan Pet­Gutachten sehr schlecht weg und die Sachverständigen bezweifeln, daß Baičiek ohne Miteney in Umlauf setzt. Die Polizei verhaftete wisser bei der Bant die gefälschte ihn bei seiner Nückkehr vom Dienst. Bei einer Unterschrift des Dr. Larisch auf der Hausdurchsuchung wurden bei Petseney 204 Bi­erneuerten Bankvollmacht überhaupt garetten dieser Marte, sowie zwei Pässe vorge­hätte verwerten können. funden, von denen der eine auf ihn selbst und der Nach Abschluß der Brotokollverlesung wurde andere auf seine Frau ausgestellt war. Die Päſſe 81: Mittag die Verhandlung unterbrochen. Nach der erbringen den Beweis, daß beide Ehegatten in der Pause begannen Teßten Zeit 110 Reisen nach Ungarn absolviert die Plädoyers. hatten und daß sie in einigen Fällen sogar zweimal Staatsanwalt Dr. Stanet begründete in an einem Tage nach Ungarn reisten. Beiseney einer mehr als halbstündigen Rebe die Schuld des An­wurde in die Haft der Kaschauer Staatsanwalt= geklagten und forderte zum Schlusse seiner Rede. schaft eingeliefert. daß der Angeflagte im Sinne der Anflage verur teilt werde. Als erschwerende Umstände führte der Staatsantvalt den Vertrauensmißbrauch gegenüber dem Arbeitgeber und der Bant, ferner den außer­ordentlich großzen Schaden, sowie den Umstand an, daß Dr. Bajicef ein Mensch von höherer Bildung ist und daß ihn zu seiner Tat nicht Not, sondern seine Genuß und Spetulationssucht verleitet habe.

Eisenbahnunfall be Kriegern

Auto fährt in einen Zug. Podersam, 1. Feber. Gestern um 6.45 Uhr morgens kam es beim Wächterhause zwischen den

Greaciberichte über Konzentrat.onslager

Die gleichgeschaltete Essener ,, Nationals| lassen jedem die Laune vergehen, einen luchtver Seitung" verſchafft in ihrem Bericht" Ab- ſuch zu unternehmen... drohe SA - Lieder marsch ins Emsland " folgenden Einblick in die schallen in die dunkle Nacht, die Gefangenen ha­Zustände, die in den Konzentrationslagern Hitler- ben etwas gelernt:" Im Wuppertal marschieren Deutschlands herrschen: wir, für Adolf Hitler fämpfen wir...." Eiwas ,, Konzentrationslager om na aufgelöst unpassend; zutreffender ist schon das Lied: Glüd­., Glücklich ist, wer vergißt..."... In den lich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern großen Schlafsälen sind die Nussen ", wie die iſt..." Häftlinge hier heißen, angetreten... Sturm- Auf der ersten Seite bringt der Hugenberg­bannführer Wolters läßt die Gefangenen noch sche Tag" einen Bericht über das Konzentra einmal singen: Lore, Lore, schöne Mädchen" tionslager Da cha u, in dem bei der Wahl" usw. Um 7 Uhr wird das Licht ausgedreht, außer vom 12. November bekanntlich angeblich" nahezu dem besteht Redeverbot... Ein SA- Mann, alter 100 Prozent aller Stimmen für Hitler abgege= Kämpfer und das Fattotum des Lagers, betet vor, ben wurden. 2400 Gefangene befinden sich in dem ein rauhes SA- Gebet... Masch werden die Li- Lager. Die meisten der Gefangenen gelten als sten geprüft. Die Wachmannschaften können ihre politisch verstockt, nur ein geringerer Teil wird als Pappenheimer. 80 Mann, die schwersten Jungen, harmlos und gut angesehen... Gottesdienst werden aussortiert. Sie sollen beim Transport in wird im Lager jeden Sonntag abgehalten, aber Zellenwagen befördert werden. Die Fußtranten die Gefangenen, die wohl meist auch den Gottlo= kommen in einen Lieferwagen... Es ist stock senverbänden angehört haben, zeigen dafür wenig dunkle Nacht, aber die fröhlichen Worte. Interesse..." die der Sturmbannführer an die Häftlinge richtet,