Serie 6
PRAGER ZEITUNG
Wo ist der geheimnisvolle Schazz?
Frau Krejči wird an ihren Geisteszustand untersucht.
Der Fall der 77jährigen Gastwirtswiiwe Josephas rejci, die gestern in Prag II. von der Polizei verhaftet und nach Pankrac überführt wurde, gestaltet sich immer mysteriöser. Frau Krejči gelang es, wie wir bereits gestern berichteten, auf die Vorspiegelung einer zu erwartenden Millionen erbschaft hin, von verschiedenen Leuten mehrere hunderttausend Kč zu erschwindeln. Aus der Tasche des Kleinbanern Wenzel Riegel, der auf seinem Besis in Vytan erhängt aufgefunden wurde, förderte man Wechsel zutage, die von Josepha strej či, Gastwirts frau in Prag II. ausge stellt waren. Da man den Selbitmord des Meinbauern mit diesen Wechseln in Zusammenhang brachte, intereffierte sich die Polizei jest näher für die Persönlichkeit der 77jährigen Ausstellerin. Die Untersuchung hatte ein überraschendes Ergebnis: denn nich nur Riegel war von der Greisin um einen so hohen Betrag geprellt worden, sondern auch andere Leute, zum Teil aus Prag , zum Teil aus der Ilmgebung, waten Opfer ihrer Leichtgläubigkeit geworden und hatten Frau Krejči große Summen zur Verfügung gestellt.
,, Sozialdemokrat"
Die Zahl ber Lupus- Kranken. Im Monate
Freitag, 2. Feber 1934 Nr. 27
Jänner wurden in der Beratungsstelle für Lupus Soeben erschienen! Strante in Prag II., Kateřinská 34, 21 Frauen
und 7 Männer in Heilbehandlung gezählt. Be- Lili Körber : Mitgliedschaft im besonderen eine mehr als deut- strahlung wurde 78 Frauen und 35 Männern ge=
liche Lehre ſein könnte. Es ſtand nämlich u. a. zur währt, insgesamt alfo 118 Bestrahlungen. In Eine Jüdin erlebt das
Debatte, ob die Sagibor- Schwimmer an den Europameisterschaften in Magdeburg teilnehmen sollen. Einstimmig wurde beschlossen, an dieser Veranstaltung nicht teilzunehmen und der Schwimmverband in einer Resolution aufgefordert, von einer Aufstellung der Hagibor- Schwim mer Abstand zu nehmen. In der Resolution heißt es u. a.:
„ Jüdische Sportler fönnen es mit ihrer Ehre nicht vereinbaren, in einem Lande an den Start zu gehen, in wel chem Juden vollkommen entrechtet und von der Ausübung des Sports im offenen Wettfampfe ausgeschlossen sind."
Der anwesende Verbandsvertreter erflärte, daß infolge der derzeit in Deutschland herrschen den Verhältnisse tein jüdischer Sportler gezwungen werde, für den Verband in Magdeburg an den Start zu geben, trotzdem man gerade auf einige jüdische Schwimmer angewiesen sei.
Stellungnahme dieses jüdischen Sportklubs gegenSo begrüßenswert jedoch die entschiedene über dem heutigen Deutschland und seinen Ge walthabern ist, so ist doch zu bedauern, daß in die ser Resolution nicht für alle der vielen Tausenden von Entrechteten, Gefnechteten und blutig Mißhandelten in ebensolcher mannhafter Art eingetreten wurde. Die Haltung des Prager Schwimmklubs Hagibor hebt sich jedoch immerhin wohltuend von jener des Prager D.F.C. ab, wel der es nicht unter seiner Ehre fand, in NaziDeutschland zu spielen.
Der rasende Chauffeur und die blutüberströmte Frau im Auto
Die Frage, was sie mit dem vielen Geld a n- gefangen habe, hat die Greisin bis zu dieſem Augenblick noch keinem der vernehmenden Beam ten beantwortet. Es ist völlig rätselhaft, two fie das viele Geld, insgesamt fast eine Million Kč, geLassen hat, Frau Strejči eine fleine bagere Frau, mit stumpfen, eingefallenen Gesicht, die in ihrer verräucherten düsteren Gastwirtsstube wie in einer Höhle hauste, galt in der Nachbarschaft als außergewöhnlich fromun und wenig redselig. Nur wenn sie auf ihre Erbschaft zu sprechen kam, die sie anGestern alarmierien Passanten aus Mich I c geblich von einem Verwandten aus Amerifa erdas Sicherheitsbüro der Prager Polizeidirektion inattete, konnte sie nicht aufhören, zu erzählen. und teilten Folgendes mit: wenige Minuten vor Wegen ihrer Frömmigkeit und weil sich sonst nichts gegen die alte Frau einwenden ließ, borgten ihr ihrem Anruf sei ein Auto in rasender, das die Leute Geld. Da auch der Bruder der Verhaf- erlaubte höchstmaß weit über teten, nur um wenige Jahre jünger als seine reitender Geschwindigkeit, an Schwester, behauptet, daß diese in ihrer Lebens- ihnen vorübergefahren. In diesem Auto aber saß eine blut über strömterau, die I aut führung außerordentlich bescheiden und anspruchslos gewesen sei, bermutet man, daß die Greisin das bernehmbar um i If ef dyr i e. Man habe versucht, durch Zurufe den Wagen zum Stillstand zu bringen, aber der Mann am Steuer sei unbeküm= mert in seinem unerhörten Tempo weitergefahren.
Geld irgendwo vergraben hat.
Die Polizei judyt jieberhaft nach dem verborgenen Schatz. Es haben sich schon Geschädigte gemeldet, die zu wissen glauben, wo das Geld sein
der Pflege der Beratungsstelle standen 126 Lupuserkrankte, hievon 64 Männer und 62 Frauen.
Kunst und Wissen
313 Seiten, in Leinen gebunden Kč 40.Rabattgruppe D. Auslieferung durch die Zentralstelle für das Bildungswesen
Arbeitervorstellung„ Der eingebildete Kranke", Lustspiel von Moliere. Vorher: Les petits riens". Prag XII., Sieszká 13. Ballett von Mozart. Sonntag, den 4. Feber, um halb 8 Uhr im Neuen Deutschen Theater. Starten täglich von 8-2, 4-6 Uhr bei Optiker Deutsch, Gra
ben, Soruna.
Wanda Landovfka, die weltberühmte Cembalo virtuofin, wird alie Meisterwerfe im 3. Konzert der Mozartgemeinde am 15. Feber im Smetanajaal vortragen.
Freitag, 18:„ Die bertaufte Braut", D2, Wochenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. Bankbeamte und freier Verlauf. Samstag, 7% Uhr: Goldenes Prag, AA. Sonntag, 2 Uhr: Arbeitervorstellung: Les petits riens, Der ein gebildete Kranke; 7 Uhr: Boris Godunow, Erstaufführung,& 1,
Vereine(+24) und 21.629(+8472) Spieler. Schiedsrichter find 560 vorhanden. Der stärkste Gau ist der Nordwestgau mit 6623, dem der Westgau mit 5532 Spielern folgt.
Stiwettkämpfe des Verbandes der tschechischen Feber, in Gersdorf im Erzgebirge( bei StommoArbeitertouristen werden am Sonntag, den 4. tau) ausgetragen. Samstag abends findet in der Naturfreunde- Hütte die Auslosung der Wettkämp fer und ein Freundschaftsabend statt. Am Sonntag gelangen folgende Wettkämpfe zur Durchführung: Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Freitag, 6- Stilometer für Frauen, 25 und 15- Kilometer für 8 br: Die andere Seite". Sonntag, Männer, 5- Kilometer für Jugendliche und AltersSa d". Erstaufführung. 8 1hr: Desiree"; halb 8 11hr: Kaye im flasse, sowie ein Hindernislaufen über 4 Kilometer. Start und Ziel: Naturfreunde- Hütte Gersdorf. An den Wettkämpfen werden außerdem noch Mitglieder der Naturfreunde, der DTJ. und des Aius teilneh
Vereinsnachrichten
Klub deutscher Buchdrucker in Brag. Samstag, den 3. Feber, im Saale des Handwerkervereins Fasching ball, zu welchem Masken erwünscht sind. Eintritt im Vorverkauf 10 Kč, an der Stassa 13 Kč.
Sport Spiel Körperpflege •• •
bei weitem nicht so einheitlich und gefestigt dafteht, wie es nach außenhin ben Anschein habe."
men.
Literatur
P. Diner- Dénes:„ Proč podlehla sociální demokracie v Německu"( Warum ist die deutsche Sozialdemokratie unterlegen?) Bentralarbeiterdrude rei und Verlagsanstalt( 1. D. K. N.) Anton Svěcený. Unter diesem Titel ist eine fleine Bro schüre erschienen, die nach dem Vorwort des Autore Der Verbandstag des DFB. fand am ver- feineswegs eine verspätete und fruchtlose Anklage gangenen Sonntag in Sa az statt. Es ist sehr in- vegen begangener Fehler, sondern eine objeftive teressant, was einige deutschbürgerliche Zeitungen Analyse der Vorbedingungen und tieferen Gründe über diese Tagung zu berichten wissen. So steht der Statastrophe der SPD. ſein will. Wie immer man in der" Bohemia" zu lesen, daß zu dem Begrü sich in einzelnen Bunfien zu den Ansichten des Autors stellen magtein sozialistisc) Denkender ßungsabend u. a. auch die Saazer Brauerei ihr Schärflein beitrug. Stonnte in dieser Stimmung und Fühlender wird diese fleine Schrift gleichgültig aus der Hand legen. Die lebten Ursachen des furcht der Verbandstag einen anderen Ausgang nehmen, baren Zusammenbruches siebt Diner- Dénes ſchon in als den erwarteten?" fragt noch die„ Boh." Daß gewissen Symptomen der Vorfriegszeit angedeutet. aber doch nicht alles durch das Bierglas gesehen Eine verhängnisvolle Verkennung der Wirklichkeit fei wurde und vieles doch anders" war, das fann der Partei immer wieder zu schwerem Schaden ge man wieder im Montagsblatt" herauslesen. Da worden. Der Autor folgt der Entwidlung der Verhältnisse dann von den Umsturztagen über die Aera beißt es u. a.,„ daß unser Fußballverband Rosle, die Zeit der Stompromisse mit den Bürger die Hindenburgwahl bis zum Einbruch des braunen blodregierungen, die Politik des einen llebels". Terrors und der völligen Vernichtung der Partei und Gewerkschaftsorganisationen. Bei aller Schärfe Der Chauffeur N. hatte am Nachmittag, als in dem Berichte weiter- die der sams- der Stritif sucht der Autor doch den großen Schwie galanter, jung verheirateter Ehemann. seine Frau tägige Begrüßungsabend" erzeugte. ging rigkeiten, mit denen die Partei zu fämpfen hatte, zu einer Heinen Spazierfahrt eingeladen. Dabei bei der folgenden Vorberatung in Trümmer" und ihrem chrlichen Wollen, gerecht zu werden, und geschah es, daß., als er an eine Kreuzung fam, und machte einer gereizten Stimmung" Blak. vollen Auswirkungen der kommunistischen Eval bergißt auch nicht, die schwerwiegenden und unheildicht vor sich eine Frau sah, die gerade mit einem Bei der Haupttagung am Samstag gab es Verleitungsarbeit ins rechte Licht zu sehen. Die Arbeit ge Kinderwagen den Damm überqueren wollte. Um hungen von Ehrennadeln und Ehrenmitglied- langt in logischer Konsequenz zu der Parole, über die einen Zusammenstoß zu verhindern, brem ste der schaften für jene, die teine Lust zur Mitarbeit mehr es heute muter Sozialisten feine Meinungsverschie Ehauffeur so star!, daß seine Frau, im bejizen. Dieser„ Att" nahm über eine Stunde in denheit gibt: Müdsichtsloſeſter, kompromißloser, um Innern des Wagens, mit den stopf an die Anspruch das übrige benötigte nur drei Stuns nachsichtiger Kampf gegen den Fascismus! Dr. Bg. Borderscheibe geschleudert und in den. Die Neuwahlen brachten die Wiederwahl des folge der großen Erschütterung von überaus he fObmannes Heller. Der Verbandsspielleiter tigem Nasenbluten befallen wurde. St. glaubte nun wiederum, daß der Frau etwas Schlimmes geschehen sei; deshalb gab er in höchster Angst Vollgas und fuhr so schnell wie möglich zum nächsten Arzt. Dort stellte sich dann heraus, daß der jungen Frau gar nichts weiter passiert war.
Was tut unsere Polizei? Sie seht ihren ganfönne. Geſtern waren Beanie ben im Sommer es ihr auch, ben raſenden Chauffeur zu ermitteln. zen Apparat in Bewegung, und natürlich gelingt wo die Greijin freis einige Wochen berbracht hat, um Nachforschungen anzustellen. Bum Glück stellt sich die so aufregend begonnene Bis jetzt haben diese Nachforschungen zu feinem Angelegenheit als eine sehr harmlose Geschichte Ergebnis geführt. Im übrigen vermutet man, daß heraus. die alte Frau ihre Betrügereien unter dem Einfluß einer geistigen Ertran tung begangen hat. Es erweckt den Anschein, als habe die Greisin stets gefürchtet, ihre legten Tage in Not und Armut zu verbringen und unter diesem ständigen Gemütsdrud die Taten verübt. Auf jeden Fall wird Josepha strejči auf ihren Geisteszustand von einem Bindiater untersucht werden.
Boykott über Nazi- Deutschland
a
Der Prager jüdische Schwimmberein gibor hielt vor einigen Tagen seine Jahresver jammlung ab. Das wäre an sich nichts bemerkens wertes. Aber in dieser Versammlung wurde ein Beschluß gefaßt, dessen Inhalt für manche bürgerliche Vereine im allgemeinen und mit jüdischer
Der Zeuge
Es war gegen Mitternacht. Dr. Nikolai und Dr. Piscator befanden sich auf dem Seimweg aus einer Pflichtversammlung des gleichgeschalteten Merzteverbandes. Als sie ungefähr fünfzig Schritte tief in der Straße waren, in der sie beide wohnten, hörten sie hinter sich den harten Tritt von Soldalenstiefeln und das laute Sprechen von Betrunkenen. Dr. Nikolai sah sich um und erkannte gegen das helle Lichttor, welches ihre buntle Straße bei der Mündung in die erLeuchtete Hauptstraße bildete, die Gestalten von vier S.- Leuten. Auch) Dr. Piscator hatte sich umgesehen. Und als die vier jept eines ihrer Lieder, das vor einem Jahr noch Kommunisten lied war, zu singen anfingen, bemerkte Dr. Piscator: Das ist eine Jugend! Voller Kraft und Lebenslust."
Nicolai, der sich die ganze Zeit Yang über diesen blöden Nachhausetveg geärgert hatte, antwortete nicht. Er war froh, als er sich vor dem Hause Piscators endlich verabschieden konnte.
ihn eingeschlagen, bis er wie ein erschlagenes Tier zusammenbrach.., Warte, Du Mistvich! Meine Frau hast Du wie einen Hund behandelt, ich werde Dir zeigen, wie man mit solchen Vichtreibern umgeht! Auf diese Gelegenheit warte ich schon lange!" leuchte der eine, padte den Bufammengebrochenen abermals und hob ihn auf. Schade, daß ich keinen Strid habe. Hier, vor Deiner Tür würde ich Dich an der Laterne aufhängen!" Nach dem letzten Wort stieß er ihn von sich, daß der Stürzende mit dem Kopf auf die untere Granitstufe der Treppe aufschlug, einen furzen Schrei ausstieß und regungslos liegen blieb.
"
Bei diesem Schrei schloß Nicolai erschrect die Augen. Auch die vier Burschen, die die ganze Beit über gelacht hatten, wie eben nur Betrun tene lachen können, verstummten und einer sagte: Der ist alle! Abhauen!"
"
Dr. Nicolai, der im Schatten eines Baumes stand, hatte nicht einmal mehr Zeit, beiseite zu treten und wurde von den Flüchtenden beinahe umgerannt. Zweie blieben sofort stehen und einer griff den Doktor an: Hast Du die ganze Zeit hier gestanden? Hast Du etwa etwas gesehen?"
..Lassen Sie mich los! Ich werde mich hüten, etwas gesehen zu haben."
Die friedliche Stimmung"
-
-
heißt es
Döl legte sein Amt nieder; daran mag wohl die Desavonierung bei dem seinerzeit viel„ Ge rede" verursachenden Spielabschluß mit der Wie ner Profifußballer- Gewerkschaft sein. Seine Stelle wird nun Urban( Saaz) versehen. Der DFV. umfaßte im abgelaufenen Berichtsjahr 246
Der Erste steckte den Revolver ein. Aber gnade Dir. Du hältst Dein Maul nicht!" drohte und lief seinen Kameraden nach.
Jetzt begab sich Nicolai sofort zu seinem Stollegen. Gerade als er sich über ihn büdte, trat aus dem Nebenhaus ein Mann im Bademantel. Im gleichen Augenblic fam auch das Auto des leberfallkommandos die Straße herausgesaust. und kaum war der Kommandoführer abgesprungen, als auch schon der Krankenwagen eintraf.
Für Sie ist hier nichts zu tun," wandte sich fort die Verfolgung der Mörder auf." Nicolai an den Polizeioffizier... Nehmen Sie so
,, Wer sind Sie, daß Sie mir Weisungen geben?" fragte beleidigt der Angesprochene. ,, Nicolai, Arzt."
Und was haben Sie mit der Sache hier ..Nichts."
Bu tun?"
Aber da mischte sich der Mann im Bademantel ein und erklärte, daß er Auskunft geben könne, er habe fast den ganzen lleberfall beob: achtet. Und er sei es auch, der das lleberfalltommando und die Rettungswache gerufen habe Nachdem der Offizier die ganze Sache sich hatte erzählen lassen, forderte er Nicolai auf. mitzugehen.
Urania Kino, Klimentská 4.
Ab Freitag
Und wer küsst mich
Cin reizendes Spiel mit Georg Alexander. Felir Breffari. Marion Zaal, Margot Lyon.
ber die SA.- Uniform?- Verkleidete Stommunisten. Und der Dottor, der mehr wußte, als die Deffentlichkeit erfahren durfte? Was war das für eine Oeffentlichkeit?!- Immerhin...- Doch da erhob ein Salomo seinen Beigefinger: Und was ist das mit dem Burschen, dessen Namen der saubere Doktor nicht nennen will? Mir scheint, er kennt die Umstände des Verbrechens besser, als er uns guiwillig mitteilen wird. Wahrschein lich hängt er irgendwie mit drin. Beides sind Aerzte. Nachbarn, Konkurrenten..."
Der Zeuge im Bademantel durfte nach Hause gehen.
Und jetzt wußte Nicolai, in welcher Gefahr er sich befand. Und er sagte sich: Wenn es mir in der nächsten halben Stunde nicht gelingt, aus dieser Falle zu entkommen, bin ich erledigt. Sein Gehirn arbeitete wie ein Gebundener an seinen Fesseln. Er war sich darüber im Klaren, was seiner wartete, wenn er den samen des Täters nennt: seine Kameraden würden ihn ,, erledigen". Andererseits durfte er es nicht wagen, den Verlauf der Dinge hier in der Hand der Polizei abzuwarten. Vorläufig ist der Verdacht, er sei irgendwie an diesem gemeinen Verbrechen be teiligt, nur eine Drohung, ihn zum Schweigen zu zwingen. Müßte er aber hierbleiben und die Polizei fände Lust und Zeit, Beweise gegen ihn terial genug enthalten, woraus sie ihm den Strid, zusammenzutragen, so würde sein Vorleben Ma mit dem sie ihn aufhängen möchten, drehen könn ten. Es gab jetzt keine andere Notwendigkeit, als die, hier herauszukommen. ( Schluß folgt.)
Er wohnte nur fünf Häuser weiter. Aber er war noch nicht bis zu seiner Haustür gekommen, als er hörte, wie die Nazis ihren Gesang abbrachen und einen Tumult begannen. Er Der Nazi glozte ihn eine Weile stumm an. wandte sich um und sah, daß einer von den vieren Seine Augen glißerten von Alkohol und Erre- Auf dem Präsidium konnte Nicolai aus der die Stufen hinaufgesprungen war und Piscator gung. Dann riß er den Revolver heraus und hinuntergeworfen hatte. Und noch bevor er sich aischte: Besser ist besser..." entschließen konnte, dem Ueberfallenen zu Hilfe Da aber drängte sich sein Kamerad dazu eilen, war dort, im trüben Licht der Straßen- zwischen: Bist Du verrüdt!? Laß ihn. Er ist laterne, folgendes geschehen: ein anständiger Kert. Ich kenne ihn. Er hat Die Burschen hatten den Hingestürzten nichts gesehen. Und wenn schon? Er kennt uns wieder auf die Beine gestellt und so lange auf ja nicht!" Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Poft monatlich Kč 16.-, vierteljährig Kč 48.-, halbjährig Kč 96.-, ganzjährig Kč 192.-. billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rüdstellung von Manuskripten erfogt nur bei Einsendung der Retourmarlen. Die Beitungsfrankatur wurde von der Post- und Telegraphen direktion mit Ering Nr. 13.800/ VII/ 1930 belvilligt. Druderei:„ Orbis", Drud, Verlags- und Beitungs-.- G., Prag.
Art des Verhörs sehr bald schließen, daß es sich nicht darum handelte. herauszubekommen, wer die Banditen sind, sondern lediglich darum, sest zustellen, daß der Ueberfall nicht von SA.- Leuten ausgeführt wurde. Sie hatten auch schon einen Beweis dafür: das Opfer war ja ein Nationalsosialist. Also waren die Täter Margisten.
--
-
-
Inserate werden laut Tarif