Nr. 50

Dimitrow!

Görings Todeszellen stehen leer,

Und die Galgen seiner dunklen Träume Finden niemals ihre Opfer mehr,

Werben Ohnmachtspläne. Fieberschäume...

Jener Mann, der ihm vor aller Welt

Seine Schande in die Ohren schrie,

Der den Schuldigen gestellt

Und der Wahrheit seine Stimme lich-,

Er ist seinem Mlordbereich entrüdt

Stärker als der Blutgier Haßgefchrei,

Die das Henferfeil bereits gezädt,

War das Weltgewissen. Dimitrow ist frei!

Und die Fessel, die am Boden liegt

Jit Symbol, das zu Millionen spricht, Nicht ein Mensch, die Menschheit hat gefiegt, Denn die Weltgeschichte wurde Weltgericht!

Pierre

Entführungsverfuch nach amerikanischer Methode

Donnerstag, 1. März 1934

Die Fabritaniens gattin J. Steinová aus Semily   erhielt in der vori gen Woche einen Brief, demzufolge sie Samstag zwischen 3 und 4 Uhr in der ehemaligen Digschen Bulverfabrik bei Semily   in einem Kuvert 15.000 deponieren sollte. In dem Brief wurde ihr an­gedroht, daß, wenn sie jemandem gegenüber von dem Briefe Erwähnung täte, ihr einziges Söhnchen entführt und getötet werden würde, wie das Kind Lindberghs. Als Beweis dafür, daß die Drohung ausgeführt wurde, würde ihr die Hand des getöteten Kindes eingeschickt werden. Frau Steinová ver ständigte jedoch die Gendarmerie und deponierte zur angegebenen Stunde tatsächlich das Kouvert an dem geforderten Orte. Sofort darauf fam tat- Künstler bestimmt ward, ob er schon 10, 20 oder Mörders Nachtlager. Dienstag abends fam sächlich um das Kouvert die Arbeiterin Glas 30 Jahre in diesen freien" Berufen ehrbar rová, die Frau eines Angestellten der Fabrit und rechtschaffen tätig war er kann auf der Stein und wurde sofort von den Gendarmen, die Leipziger Messe Baumwolle, Spielwaren oder itch verborgen gehalten hatten, verhafiet. Auf der Gendarmerieſtation gestand sie, daß ihr Mann Schnürsenkel verkaufen! Wer sie ihm abfaust Brief geschrieben habe. Der Vorfall rief in der ist uns gleich, sei es ein Franzose oder Aegyp­ganzen Umgebung große Erbitterung gegen Gla­ter, ein Tscheche oder ein Russe! Wir fragen auch ser hervor. nicht nach der Rasse des Käufers, auch nicht, ob schon etwa seine Großmutter getauft ward oder gar noch Nichtarierin gewesen ist! Fern sind solche Erwägungen unserem Denkfreis! Wir forschen auch nicht nach der Parteizugehörigkeit der Messebesucher oder Mieter von Meisever. faufsplätzen! Das Geld aller Rassen und aller Parteien ist uns willkommen! Nur immer heran, ihr noch nicht gleichgeschalteten Ausländer!- Juda verrecke!" Von allen Plakatsäulen grüßt aber noch immer dieser humane Ruf, in tausen. den Zeitungen über die ganze Breite berricht den Leser der Befehl an: Stauft nicht beim Zu den! Wer beim Juden kauft, schädigt das deutsche Volk!" Von den Punkten des nationalsozialisti. schen Programms ist keiner so vollendet ver wirklicht worden, wie der Judenpunkt". Die Humanität" zeigt sich der Leipziger Messe zu spät. Das Objeft ist verschwunden, nur die Operateure sind noch da. Ihre blutigen Messer haben ganze Arbeit geleistet. Wenn's Juden. blut vom Messer sprißt, gehts uns noch mal so gut". Dies sollte die Reklameparole für die Leipziger Messe des Dritten Reiches   sein. Es ist das Lied, das die deutsche Jugend auf ihren Märschen singt.

Riesige Arbeitslosendemonstration in London  

Die Arbeitslosen Englands haben sich aus allen Teilen des Landes in großen Demonstrations zügen von Männern und Frauen nach London   aufgemacht, um dort gegen die neue Gesetzgebung der Regierung auf dem Gebiete der Arbeitsbeschaffung und der sozialen Abgaben zu protestieren. Die erste Riesenfundgebung in London  , an der über 100.000 Personen teil­nahmen, fand am 26. Feber im Sydepark statt.

200.000 Dollar- Raubmord Kansas City  , 28. Feber. Gestern überfielen am hellichten Tage Räuber in einer Gaffe einen Bankboten, ermordeten ihn und ve­mächtigten jich 190.524 Dollars in Wertpapieren.

Schnürsenkel Verkauf gestattet. Die Leip­ziger Messe wirst ihre Schatten voraus. Für die politischen und wirtschaftlichen Drahtzieher aber gelten ihre Presseartifel feineswegs als Schat, ten. Vielmehr sollen ihre Nufe in den internatio­nalen Blätterwald als belebende Strahlen wir fen. Die neuen gesetzlichen" Bestimmungen über die mildere Handhabung der Nichtarierausschal tung aus den freien Berufen und aus dem Han­del" sollen der Welt, die ihre Schritte und Blicke zur Leipziger Messe richtet, zeigen, welch humaner Geist im Sakenkreuzreich; herrscht. Wohlon, ihr Völker, ſehet, wie gerecht wir mit unseren Nichtariern umgehen! Sie sind wie an­dere in Handel und freien Berufen zugelassen! Greuelmärchen sind es, was anders lautet! Auch) der Ausgestoßene, gleichviel ob er zum Rechts anwalt oder Arzt, ob er zum Gelehrten oder

Wienerinnen

Nicht zu zählen sind die Lieder und Gedichte, die Operetten und Lustspiele, die Romane und Geschichten, in denen die Wienerin gepriesen wird. Die süße Schlankheit des jungen Mädchens( so g'wachſen mi a Bamer! im schönen Biener­wald!"), das bezaubernd Mollige" der jungen Frau, die Tanz- und Kußfreude, die Liederfroheit, der Charme, die zarte Grazie der Wienerin, ihr Lebenslustiger Leichtsinn alle diese Eigenarten und Eigenschaften sind der Wienerin angedichtet worden, eine Idealgestalt der Wienerin entstand, die durchaus keine war, aber als Verkörperung der Wienerin einging in die Unsterblichkeit der Ope­rette, der Schlager und der Nitschfilme.

So kennt die Welt die Wienerin. So ſicht man sic in Berlin   und New York  , so sieht man sic auch bei uns in den sentimentalen Operetten­filmen. Dent- Klischees, festgeronnene Vorstel= lungen sind schwer zu zerstören. Auch Menschen, die Durchaus nicht unfritisch sind, erliegen der Magie Volcher allgemeingültiger Vorstellungen. Es gibt auch bei uns nicht wenige Arbeiter und Arbeiterin nen, die, auch wenn sie genug von den harten so­sialen Kämpfen der Wiener   Proletarier wissen, sich doch die Wiener   als leichtlebigere, leicht­blütigere Menschen denken, besonders aber die Bienerin nach dem oft geschauten, im Film oft geschauten, durch das Radio oft geschilderten " Idealgestalten" formen.

Auch jetzt noch?

Im Film und in der Operette wird, als ob nichts geschehen wäre, als ob Bien nicht die Stadt der Heimwehrbanditen wäre, als ob noch immer der Himmel, was doch auch oberhalb Wien   nie seine besondere Eigenart war, voller Backhendel hinge und die Wienerin zeitlebens nichts anderes zu tun hätte, als zu tanzen und zu singen und zu füssen, diese Wienerin weiter über die Bretter und die Leinwand zu hüpfen. Die Arbeiter aber

die Arbeiter außerhalb Wiens  , denn die Wiener  Proletarier fannten ja längst ihre Frauen und Töchter anders werden jenes Idealbild" zer­reißen und ein anderes, ein weniger süßes", ein ganz und gar untitschiges sehen und lieben, und ganz anders, tiefer, inniger lieben, es lieben mit der wortfargen, unsentimentalen, aber echten und starten Liebe des Proletariers: das Bild der Wiener   Arbeiterfrau.

Die Wiener   Arbeiterfrau war in den großen proletarischen Kampftagen, da Kanonen gegen Ge­wehre standen, schwere Haubißen gegen Arbeiter wohnungen feuerten, würdige Gefähriin, echter Kamerad des Mannes. Sie stand an seiner Seite im Feuer, sie harrte bei ihm aus in Tagen und Stunden schwerster Gefahr, sie war, wie es in so hohem Sinne des Wortes faum je eine Bürger­frau sein kann, sein Weib.

Die Männer standen im Kampf. Die Frauen brachten ihnen, den schon Erschöpften. Trant und Nahrung: Wasser und Kaffee und Brot. Sic reichten ihnen die Munition zu. Sie pflegten die Verwundeten, sie betrauten die Sterbenden. Und manche wurde in diesen Schicksalsstunden aus der Dulderin zur Kämpferin.

Ein Simmeringer   Schußbündler erzählte: Als ein Angriff der Heimwehren abgewiesen war, die Fey- Männer die Flucht ergriffen hatten, ein Maschinengewehr zurücklassend, da stürzte aus dem verteidigten Hause eine Gruppe Frauen, um die Verwundeten zu bergen, die verwundeten Feinde. Sie schleppten sie ins Haus und ver­banden sie. Aversie zerrten auch das verlassene Maschinengewehr ins Haus!

Ein Schutzbündler war tödlich getroffen wors den. Seine Frau schleppte ihn zurück, buſſelte" ihn ab, drückte ihm die Augen zu und reichte den Weiterkämpfenden Munition, brachte den Dür­stenden Wasser.

So war es in Simmering  . So war es aber auch in Ottakring   und in Floridsdorf  . So war es

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lastete. Die Gesamtschulden des Grafen Esterhazh werden nach Berichten der Budapester   Blätter auf

8 Millionen Pengö geschätzt. Als Gläubiger kom­men u. a. auch Wiener   und Prager Geld­geber in Betracht.

Spionage in Ungarn  . Wie das Ungarische Telegraphen- Korrespondenzbüro mitteilt, haben die ungarischen Behörden eine weitver zweigte Spionage organisation aufgedeckt, deren Mitglieder verhaftet und unschäd lich gemacht wurden. Unter den Verhafteten, die Spionagedienste für einen benachbarten Staat Ungarns   betrieben, befinden sich Ange­hörige der verschiedensten Gesellschaftsflaffen. Ihre Aufgabe sei gewesen, nach der Art der Aus­bildung der militärischen Kräfte zu forschen, die Ungarn   durch den Friedensvertrag von Trianon zugebilligt wurden.

Nach 1300 Jahren Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen. Nach einer Times" Meldung wird der persische Konsul in Karachi  , Hussein Ostavan, auf Anordnung seiner Regie­rung anfangs April als persischer Konsul nach Shanghai   gehen. Nach einer Pause von rund 1300 Jahren werden also wieder direkte Beziehungen zwischen Persien   und China   aufgenommen. Die Schlacht bei Nehavend im Jahre 641 n. Chr., durch die die Eroberung Persiens   durch die Araber abgeschlossen wurde, führte auch zur Unterbrechung der politischen Beziehungen der Sassaniden- Dyna stie zu anderen Ländern.

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Planwirtschaft und Industrie Es ist vielleicht noch in Erinnerung, daß seinerzeit der Glasindustrielle Ing. Fris vel­Ier, in einem Vortrage planwirtschaftliche Maß ein junger Mann auf die Polizeiwache in Stra- nahmen als die Lösung der Wirtschaftskrise be koniß und bat, man möge ihm doch ein Nacht zeichnet hat. Nun fommt ein zweiter Induſtriefler. lager geben. Die Beamten sahen ſich den Bitt- der Papierfabrikant Walter Fürth, der einen steller genauer an und erkannten in ihm einen Entwurf zur planmäßigen Lösung der Wirt­Yanggefuchien Mörder. Es war der 25jährige schaftstrise ausgearbeitet hat. Fürth   geht von der arbeitslose Alois Maresta aus Bilin  , der Tatsache aus, daß internationale Lösungen gegen vor furzem an seiner jungen Frau einen Mord- wärtig nicht möglich sind, sondern daß vor allem versuch begangen hatte. Die Frau liegt jetzt noch innerhalb jedes Staates an der Beseitigung der im Krankenhaus. Nach der Tai war Maresta Wirtschaftstrise gearbeitet werden muß. Er ist zuerst in die Wälder geflüchtet und später nach dafür, auf evolutionären Weg zu sozialer en Prag   gekommen. Hier, ohne Arbeit, ohne Obdach, Formen der Kapitalwirtschaft ohne Brot, entschloß er sich zu dem gewagten zu gelangen und verficht eine demokratische Form Schritt, die Behörden, die nach ihm fahndeten, um der Planwirtschaft, die jedem Arbeitswilligen Silfe zu bitten. einen Arbeitsplay zu sichern in der Lage ist. Er ist dafür, planwirtschaftlich Preise und Löhne fest­Der Lemberger Frauenmörder Cybulski, der zuseßen und auf diese Weise sowohl den Indu seinem Zaden ein Mädchen ermordet und den Arbeitern das Leben möglich zu machen. Das Mit­Besitzer eines Tabakladens, der vor furzem in striellen die Führung ihrer Betriebe als auch den Leichnam in fleine Elüde zeritüdelt hatte, die er tel dieser Planwirtschaft sollen Zwangsfartelle. instematifa in einem Part wegzuwerfen versuchte. landwirtschaftliche Zivangsgenossenschaften wurde vom Standgericht zu lebenslänglichem Ker- dementsprechende Arbeiterorganisationen sein. In­fer verurteilt. Die Todesstrafe wurde nicht ver- nerhalb einer solchen Planwirtschaft wird durch hängt, da Cybulski   im Krieg eine Kopfverlegung Berfürzung der Arbeitszeit den erhalten hatte. heute Arbeitslosen Arbeit beschafft werden und Graf Esterhazy   als Millionenbetrüger. Ge- auch jene Elastizität des Stapitalmarties hervorge gen den Grafen Thomas Esterhazy   in Budapest   rufen werden können, welche der Induſtric Kre­haben seine Gläubiger, denen Graf Esterhazh dite beschafft. 300.000 Pengö schuldet. Strafanzeige wegen Was Fürth vorschlägt ist also eine Art fapi­rreführung bei der Aufnahme des Geldes erstattalistischer Planwirtschaft, die tet. Es heißt in den Anzeigen, Graf Esterhazy   sicherlich überlegen ist der anarchistischen Kapital­habe die Streditbetrügereien dadurch wirtschaft, wie wir sie jekt haben, Freilich stößt begangen, daß er Geld in Empfang nahm, obwohl er im voraus wußte, daß er die ausgeliehenen Be­träge nicht werde zurüd zahlen fönnen und ſeine sowieso schon überschuldeten Güter noch mehr bes

überall, wo die Arbeiter kämpften. Mann und Weib verschmolzen in den belagerten Häusern, unter dem Donner der Geschüße, im Sugelgeprasiel su innigster ehelicher Gemeinschaft.

In der Inneren Stadt saßen die süßen" Wienerinnen in den Staffeehäusern und flirteten. in den Arheiterbezirken litten und starben die Proletarierfrauen an der Seite ihrer Männer und

Söhne.

Wienerinnen!

Jetzt treiben sich die Reporter der über Nacht gleichgeschalteten bürgerlichen Presse, die Feder­helden, die gestern noch linte  " Journaliſten waren, in den zerschossenen Gemeindehäusern herum und sammeln Eindrücke" und interviewen die Witwen und verarbeiten ihr Leid zu Feuille­tons. Sie interviewen aber nie werden sie er­fahren, was die Wiener   Proletarierfrauen denken. Die öffnen ihre Herzen nicht den situationsge­wandtejten Schmöcken. Keinem dieser Interviewer hätte die alte Genossin erzählt, was sie einem Ver= trauensmann, eben weil er ihr Vertrauen besaß, nach den Kampftagen jagte:

Sie wissen, daß mein Hans mein Einziger ist. Daß ich nichts und niemanden hab als ihn, seit ich meinen Mann im Krieg verloren hab. Wie er am Montag fortgegangen ist, wie er von mir Abschied genommen hat, da hab ich gewußt, wohin er geht. Aber fein Wörtel hab ich gesagt, um ihn zurückzuhalten. Ich hab gewußt, warum er geht!" Die Werber der Vaterländischen Front  " brechen in die Arbeiterwohnungen ein. Die Re­gierung umschmeichelt und umheuchelt die Arbeiter, die braven", bloß verführten" Arbeiter. Dumpfer Terror begleitet die Werbereden. Und die Regierung wird wirklich Erfolg haben: Sie wird Arbeiter in die Vaterländische Front  " und in die Christlichen  " Scheingewerkschaften bekom­men. Durch Zwang. So wie sie durch Zwang den Kirchenbesuch und den Religionsunterricht auch der fonfessionslosen Kinder erzielt. Dollfuß  - Agenten und schwarze Weiber werden die Seelen der Ar­

jede Planwirtschaft an die Schranken des Sapita­lismus und die überwiegende Mehrheit der Kapi taliſten wird aus ihren Profitintereſſen heraus stets planwirtschaftliMaßnahmen bekämpfen.

beiterfrauen erkaufen und erschwindeln wollen. Aber fein Arbeiter, der in die Vaterländische Front  " gepreßt wird, hört auf, Sozialdemokrat und wilder Hasser des Dollfuß- Regimes zu sein. und keine Arbeiterfrau, feine der Tapferen, die an der Seite ihrer Männer im Kampfe standen, er liegt innerlich den Werbungen der Dollfuß- Emiſ­färe. Die proletarischen Wienerinnen bleiben So­zialdemokratinnen.

Die Wiener   Arbeiterfrauen sind ja nicht bloß Sozialdemokratinnen, weil ihre Männer der Par­tei angehörten. Die Wiener   Proletarierin ist recht tritisch veranlagt, jie vermag sehr gut selber zu prüfen und zu urteilen. Sie hat in anderthalb Jahrzehnten miterlebt, was die Sozialdemokraten für die Arbeiter geschaffen haben, für die Kinder der Arbeiter! Sie hat sich selber als Mitschöpferin gefühlt! Das Wien  , das die Schußbündler ver­teidigt und die Fey- Banditen zerschossen haben, das war ihr Wien  ! Und diesem Wien   bleibt sie treu!

Dollfuß   weiß zwar, wie man auf wienerisch draht" und wie man auf budapesterisch mulla­tiert" und der Starhemberg wird gewiß schon manches süße" Wiener   Mädel kennen gelernt haben. Vom Wesen der Wiener   Proletarierinnen wissen jie, ahnen sie nichts! Diese von ihnen nicht gefannte, nicht einmal geahnte Wirklichkeit macht alle ihre Vorstellungen, macht alle Vorstellungen von der Leichtlebigkeit und Oberflächlichkeit der Wienerin zuschanden: Diese Wienerinnen ber mögen treu zu sein! Wie treu! Ihre Klassentreue. ihre Liebe und Treue zum Roten Wien  , denen gleichwertig ist nur ihr Haß gegen die Mörder dic­ses geliebten Roten Wien, hält allen Lodungen und Verheißungen stand, sie wird den Dollfuß und den Fey überleben.

Diese Wienerin, die proletarische Wienerin, werden wir vor uns sehen, wann und wo von der Wienerin gesprochen wird und dieser Wienerin gehört unsere Liebe!

J. H.