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Sosialdemokrat

ZENTRALORGAN

DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATISCHEN ARBEITERPARTEI

IN DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN REPUBLIK

ERSCHEINT MIT AUSNAHME DES MONTAG TÄGLICH FRUH. REDAKTION UND VERWALTUNG PRAG XII., FOCHOVA 62. TELEFON 53677." ADMINISTRATION TELEFOR- 53676. HERAUSGEBER: SIEGFRIED TAUB. CHEFREDAKTEUR : WILHELM NIESSMER. VERANTWORTLICHER REDAKTEUR: DR. EMIL STRAUSS, PRAG .

14. Jahrgang

Zusatzabkommen unterzeichnet

Baris, 11. April. Der französische Außen­minister Barthou und der tschechoslowakische Ge­jandte in Paris Dr. Osusth unterzeichneten heute nachmittags das Zusakablommen zum französisch­tschechoslowakischen Handelsvertrag, das bekannt lich vergangenen Samstag paragraphiert worden ist. Gleichzeitig wurden die Noten über die Re­gelung des Einfuhrregimes und der Ergänzungs­fontingente ausgetauscht. Zu gleicher Zeit wurde auch die Frage der Kompensationseinkäufe in der Tschechoslowakei für diese Kontingente gelöst. Dic Beröffentlichung der Dekrete, durch die die höheren Säße der Umsatzsteuer aus der Einfuhr auf­gehoben werden und die am 10. April erfolgen jollte, wurde wegen technischer Schwierigkeiten im Finanzministerium um einige Tage auf­gehalten.

Kein Aufenthalt

in Berlin

Baris, 11. April. Außenminister Barthou hatte gestern abends eine Unterredung mit dem deutschen Botschafter Koester.

" Hiezu schreibt Petit Parifien", diese Un­terredung sei schon einige Tage vorher vereinbart worden und habe die aktuellen außenpolitischen Fragen, eineswegs aber einen Aufenthalt des französischen Außenministers in Berlin bei seiner Reise nach Polen betroffen. Außer der Reise nach Warschau und Prag und im Mai nach Genf plant Außenminister Barthou vorderhand Teine andere Reise ins Ausland.

Schwere Anklagen gegen Oberstaatsanwalt Pressard

Baris, 11. April. Der parlamentarische Untersuchungsausschuß für die Stawisty- Angele­genheit verhörte gestern den Ersten Präsidenten des Kassationsgerichtes, Le 3 couv, der bekannt­lich vom Justizministerium betraut worden war, die Verantwortlichkeit des Pariser Gerichtes zu untersuchen. Präsident Lescouve nahm den ehe= maligen Vorstand der Finanzabteilung beim Pa­ riser Gericht und Obergerichtsrat Prince in Schuß und, erklärte, dieser sei ein außergewöhn lich gelvissenhafter Beamter gewesen und habe durch sein spontanes Beispiel die Anregung zu

Donnerstag, 12. April 1934

Einzelprets 70 Holter

( einschließlich 5 Heller Porto)

Präsidentenwahl am 24. Mai Maiaufmarsch

Im Wladislaw- Saal auf der Prager Burg

Prag , 11. April. Hente fand eine gemeinsame Sinng der Präsidien beider Hän ser der Nationalversammlung statt, der Kammerpräsident Dr. Staněk präsidierte. In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Malypetr als des Vertreters der Regierung wurde über die Dispositionen für die kommende Wahl des Präsidenten der Republik verhandelt, dessen Amtszeit am 27. Mai d. J. ablänft.

Nach einer ausführlichen und eingehenden Debatte wurde vereinbart, daß die Wahl des Präsidenten und seine Eidesleistung am Donnerstag, den 24. Mai, um 10 Uhr vor­mittags stattfinden soll. Während die letzte Wahl und auch die Eidesleistung, zu der der Präsident durch den Ministerpräsidenten im Wagen von der Burg abgeholt wurde, im Sit­zungsfaal des Abgeordnetenhauses im Rudolfinum stattfand, soll die Nationalversammlung diesmal anf der Prager Burg in dem historischen Wladislaw- Saal, der erst kürzlich reno­viert wurde, zur Präsidentenwahl zusammentreten und anch die Eidesleistung des Präsiden ten soll an dieser historischen Stätte erfolgen.

Znr detaillierten Vorbereitung der technischen Seite der Wahl und der Eidesleistung wurde ein Komitee eingesetzt, dem die Vorsitzenden der beiden Kammern, der Ministerprä­sident, die Burgverwaltung und die znständigen Referenten der beteiligten Aemter ange­hören.

Grosse Spionage- Affäre in der Slowakei

Student und Lehrer als Rädelsführer- Zehn Verhaftungen

psch an, 11. April. ( Tsch. V.-V.) Die, dienst in Uzhorod im Jahre 1923 verbracht. Fe Organe der Polizeidirektion in Kaschan verhaf- bad gab Toth Material, das dieser nach Ungarn teten bei der Rückkehr der Demobilisierten zu weiter schaffte. Auf Grund ihrer Aussagen wur­Ende März d. J. auf dem Kaschauer Bahnhofe den verhaftet: der 37jährige Landwirt Stephan den 25jährigen Studenten der Prager Uni- rabovský, der 23jährige Landwirt Michal

Nr. 85

der Sklaven

Die Gangster des Dritten Reichs befehlen ihre Sklaven zur Feier des 1. Mai. Mit noch mehr Aufwand an Geldmitteln und Prunt als im Vorjahre soll heuer die Maifeier gefeiert werden. Hunderttausende Bedürftige wurden vom Bezuge der Arbeitslosenunterstützung aus. geschlossen, aber für Feste wird nach wie vor das Geld mit vollen Händen verpulvert. Wäh. rend der gierige Heuschreckenschwarm der Nazi­Bonzen die Gefilde des Dritten Reiches ratten­ tahl zu fressen sich abmüht, hat das glorreiche Hitlerregime den arbeitenden Massen nur er. höhte Arbeitslosigkeit, drückendere Abgaben und vermehrten Hunger eingetragen. Dazu hat es ihnen jede Möglichkeit geraubt, frei zu denken und frei zu atmen. Wo das Brot fehlt, ist das Opium der Spiele zur Ablenkung vom Elend umso notwendiger. Hoch wird es hergehen und sämtliche deutschen Sender werden die einzelnen Phasen des Festes in den Aether schicken. Uni 7 Uhr Festzug mit allegorischen Darstellu gen der deutschen schaffenden Arbeit", um 9 Uhr: Erster Staatsaft im Berliner Zustgarten unter Teilnahme des diplomatischen Korps, fo. weit dieses Lust haben wird, bei der Komödie Staffage zu bilden. Um 12 Uhr wird der Osaf Arbeiterabordnungen empfangen, die mit Flug­zeugen nach Berlin geschleppt werden sollen, unt 14 Uhr wird bei einem Festakt in der Berliner Staatsoper der Propaghandi Dr. Goebbels die Hörer mit einer Rede heimsuchen, von 16 bis 17 gibt es auf dem Tempelhofer Feld einen neuerlichen großen Staatsatt", bei dem Hitler zu den Arbeitern herabsteigen wird und so wird

verſität Joſef Toth, der aus Kroměříž , wo er Toth, der 24jährige Hörer der mediziniſchen es in allen Städten ähnlich bis 1 Uhr nachts feine aktive Militärdienstzeit verbracht hatte, nach Fakultät Ladislaus Magyar y, fein Bruder Michalany zurückkehren wollte. Toth gestand Ludevit, der 35jährige Maurermeister Ste- fortgehen. Der ganze Rummel soll angeblich der beim Verhör, daß er bereits seit dem Jahre 1931 phan Laczko, sämtliche aus Michalany, ferner Ehrung der deutschen Arbeit und des deutschen gegen Belohnung für den ungarischen Nachrich der Chauffeur Alexander Eze hlar aus Belaty Arbeiters dienen. tendienſt arbeitet und zwar gemeinsam mit dem und der 24jährige J. Bodnar aus Lastovce. Dav Vergnügen, dem obersten Bandenfüh 26jährigen Stefan Ernest edad, staatlichem der eben demobilisierte. In Prag wurde im rer gezwungenermaßen ein feierliches Gelöbnis" Lehrer an der Kirchenschule in Lastovce bei Zusammenhang mit diesem Vorfall der Hörer der abzulegen, was eben bei dem Staatsaft" auf Michalany. Feback hatte seinen aktiven Militärmedizinischen Fakultät Adalbert Budal verhaftet. dem Tempelhofer Feld geschehen soll, muß von

Dollfüßler kontra Starhemberg

der zweiten Untersuchung gegeben, die ein für Aus dem, Haus der Leidenschaften", genannt christlicher Ständestaat seinen Vorstand Pressar d ungünstiges Ergebnis zeitigte.

Ununterbrochen wird gemeldet, daß sich 3 i- Lescouv erklärte weiters, Presfard habe sich vil front und ehrfront in Desterreich in seinem Amte ernste Nachlässigkeiten zuschulden wieder einmal geeinigt haben, woraus erhellt, daß fommen lassen, die große Unordnung zur Folge sich der grün- weiße und der schwarz- gelbe Flügel hatten. Wenn er ordnungsgemäß gehandelt der Feber- Sieger ständig in den Haaren liegen. hätte, wäre Stawisty schon im Jahre 1930 ver- Wie weit die neue ,, Totalität" in Desterreich ge= haftet worden. Lescouve beschuldigte Pressard dichen ist, beweist der nachfolgende Tert eines gut direkt, daß er das gerichtliche Verfahren gegen die vaterländischen Flugblattes, welches in Wien mas­Betrügereien Stawistys zurückgehalten habe. senhaft verbreitet wurde und uns im Original vor­Heute wird Oberstaatsanwalt Pressard, liegt:

der mittlerweile vom Dienst suspendiert wurde, berhört werden.

Minderheitenschutz für alle

Staaten verpflichtend?

Ein Antrag Polens in Genf Genf

, 11. April. Der ständige polnische De­legierte beim Völkerbunde, Graf Raczinsky, übersandte dem Sekretariate des Völkerbundes ein Schreiben, in welchem er über Anordnung der polnischen Regierung ersucht, daß auf das Verhandlungsprogramm der kommenden Session des Völkerbundes die Frage der Verpflichtungen aller Mitgliedsstaaten in Sachen des Min­derheitenschubes gesetzt werde.

In Genf wird versichert, daß diese polnische Initiative bloß dem bekannten Bestreben Polens entspringe, welches dahin abzielt, daß das Re­gime des internationalen Minderheitenschußes in allen Staaten ein allgemeine 3 werde. Diese Forderung vertritt Polen in Genf bereits feit längerer Zeit.

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Oesterreicher !

Seit Monaten fämpft unser Führer und Bundeskanzler Dr. Dollfuß um den Wiederauf­bau unserer geliebten Heimat und in den Blut­tagen des 12. Feber erkämpfte er mit seiner bra­ven Exekutive einen großen Sieg über den bluti­gen Aufruhr des roten Margismus. Unser Vater­land ist nun innerlich gefäubert, der Margismus liegt zerschmettert am Boden, die Bahn des Wie­deraufstieges unter Führung unseres Bundeskanz= lers ist frei.

den deutschen Arbeitern über dem Werte dieses Vergnügens bezahlt werden. Solange sie den 1. Mai unter dem demokratischen System erho benen Hauptes als ihr Fest feiern konnten und sie zu keinen Treugelöbnissen für ihre Sklaven­vögte gezwungen wurden, fiel ihre Stimme noch ins Gewicht im öffentlichen Leben, sie durften einmal, die Bilder unferes Bun noch offen für ihre Ideale kämpfen und unge­deskanzlers berkleben und be. schminkt ihrer Meinung Ausdruck geben. Das schmieren zu lassen und seine Leute be­ginnen bereits Händel mit friebliebenden Bürgern war eine wesentlich andere Ehrung des deutschen und Angehörigen unseres braven Hilfskorps. In Arbeiters, als sie der regierende Nationalsozia allen seinen Reden der letzten Zeit bedroht er lismus ihm erweist, der ihn zum recht- und wil. den Frieben unseres Landes und versteigt fich fo- lenlosen Staatssklaven degradiert hat. Im gar zu Beschimpfungen unserer Bundesregierung, öffentlichen Leben hat er in Hundetreue zu alles, nur um selbst in den Vordergrund zu kommen. Dabei ist Herr Starhemberg mora. tuschen, versucht er es dennoch, seiner Empörung lisch taum berechtigt irgend eine Füh über das verbrecherische Bonzenregime auch nur rung zu leiten, Männer wie er, die im vertrautesten Kreise Lust zu machen, erwar fich nähtelang in den verkommentet ihn das Konzentrationslager. Er zählt nur ften Stätten des Lasters, wie z. B. im Haus der Leidenschaften, ge- als Heil- Hitler- Schreier, die Entscheidungen in nannt a de 2c" berumtreiben, Politik und Wirtschaft werden ausschließlich von haben tein Recht in Oesterreich den Führern", die sich durch elendesten Betrug Unfrieden zu stiften, oder gar sich in den Besitz der Macht gesetzt haben, getroffen. cine Führerrolle anzumaßen. Oesterreicher , Ihr

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werdet auch diesem Anschlag gegen Euren Frieden Der Arbeiter darf Treue schwören, jedes andere und Eure Ruhe zu begegnen wissen, Euer Platz Recht ist ihm genommen. Die versprochene Bre­ist hinter Eurem Führer Dr. Dollfuß und in sei chung der Zinsknechtschaft", die Verstaatlichung ner überparteilchen Front, daher für Friede und der Banken und Trusts, die Verteilung der Gii­Wiederaufstieg, hinein in die Baterländische Front, ter alles hat sich als Lüge entpuppt. Die stärkt die Reihen und sichert Desterreichs Aufstieg! monopolistische Futterfrippenpartei rafft alle Die Kreisleitung der V. F. Stellen und Pfründen zusammen und verteilt sie unter sich als Beute, die Kapitäne der schwe Schmidts, sind die Herren über die Wirtschafts­ren Industrie, die Thyssens , Krupps und führung geworden, die Millionenmasse der deut. schen Arbeiter aber ist rechtloser als jemals ein unterworfenes Kolonialvolt in Afrika oder Asien gewesen ist.

Der hier gebührend gekennzeichnete Herr Aber schon wieder versuchen unglückse Starhemberg dürfte wahrscheinlich mit einer ſafti lige Elemente unseren schwer errungenen Frieden zu stören. Diesmal ist es verr Star- gen Antwort nicht gespart haben und er kann sich Hemberg , welcher mit einer unsauberen schließlich darauf berufen, Agitation für seinen Heimatschutz Volk und Stant beunruhigt. Starhemberg will den Sieg unferer Bundesregierung für sich in Anspruch braven

nehmen, er ihänbet anfére ör Toten und auch die feiner eigenen Reihen, wenn er heute die blutigen Tage m den 12. Feber als Agitationsmittel feiner eigenen Machtgelüfte aus. zunützen bestrebt ist. Er scheut sich nicht

daß Dollfuß anläßlich seines B..dapester Besu­ches bei Czardas und Sigeunerweisen dem Schampus freudig zugesprochen hat, indes zu Hause die leßten Vorbereitungen zur blu­tigen Niederwerfung der Arbeiter getroffen worden sind. Sie haben einander wahrlich nichts vorzu­werfen, die christlichen Befreier" Desterreichs."

Bei den anbefohlenen Aufmärschen wird in allen Orten durch Lautsprecher vom Führer" den Arbeitern vorgebrüllt werden, wie glücklich sie nun im Dritten Reich geworden sind und