Nr. 93

Samstag, 21. April 1934

Amtliche Zahlen u lar über deutsche Greueltaten

Das Reichsjustizministerium hat Ende des vers gangenen Jahres durch Sonderbeauftragte die Zahl der Schutzgefangenen in den Konzentrationslagern und in den Polizeigefängnissen ermitteln lassen. Die Ergebnisse dieser Feststellungen sind niemals vollstän dig veröffentlicht worden, sie waren nur für den ausgebrauch" derjenigen bestimmt, die die öffents liche Meinung in Deutschland machen. Durch einen zuverlässigen Gewährsmann sind uns jetzt diese Zah­len zugängig gemacht worden. Wichtiger noch als die Gesamtzahl der Gefangenen, die der Oeffentlichkeit

festgestellten Zahlen über das Schicksal vieler Gefan­gener, die bisher noch nicht veröffentlicht werden fonnten.

het letten& anten it, the die honden Ermittlern

Die Erhebungen des Spezialbeauftragten des Reichs juſtizminiſteriums erſtreckten sich nur auf die Zeit vom 15. März bis 31. Juli. Die au gegebenen Zahlen waren nur vorläufige und in ihnen sind noch nicht die ganzen Greuel, vor allem die direkt von der SA in den SA- Kasernen ver übten, nicht enthalten. Nach den also noch vollkom­men unzulänglichen Zahlen wurden in der ange aebenen Berichtszeit folgende Abaänge" aus den Konzentrationslagern festgestellt: 1956 Schutz haftgefangene infolge Erkrankung ins Kranten haus, 67 infolge natürlichen Todes, 71 infolge Selbstmordes, 193 infolge lleberführung in Heil und Pflegeanstalten, 37 infolge Erschießung beim Fluchtversuch, 26 infolge schwerer Verwundung beim Fluchtversuch. Registriert werden noch 772 Fälle von Selbstmordversuch und 543 an Flucht­versuch.

Natürliche Bevölkerungsbewegung

im 4. Vierteljahr 1933

Im Laufe des vierten Vierteljahres gab es in der Tschechoslowakei 36.507 Eheschließungen, 68.119 Geburten, davon 1636 totgeborene Kinder, und 48.289 Todesfälle. Der natürliche Zutvachs beträgt

untergebrachten Schußhäftlingen wurde festgestellt, leber den Abgang von in Gefängnissen a ausscheiden: 13 infolge Selbstmordes, 28 in­folge natürlichen Todes, 9 infolge Erschießung beim Fluchtversuch auf dem Transport, 343 in­folge Ueberführung in Seil- und Pflegeanstalten, 52 infolge Altersschwäche. Angeführt werden noch 82 Selbstmorde und 194 Fluchtversuche sowie drei Erschießungen bei der Verhaftung.

Nicht unerwähnt soll bleiben, daß dieselben Spezialbeauftragten eine Zusammenstellung aller als vermißt Gemeldeten zusammenzutragen hat ten, und errechneten, daß zwischen dem 15. März als vermißt gemeldet worden sind. Vergleichsmög und 31. Juli nicht weniger als 8700 Personen lichkeiten sind uns Teider nicht gegeben, aber jovick ſteht fest, daß eine derart hobe Ziffer die amtlichen Vermintenliſten vom Jahre 1932 auch nicht im entfernteiten aufzuweisen hatten.

Nach diesen amtlichen Zahlen sind im Zeit raum von vier Monaten in der Gefangenschaft nicht weniger als 137 Menschen totgequält wor= den, 156 sind durch Selbstmord" umgebracht oder auf der Flucht erschossen" worden, 2299 sind so mißhandelt worden, daß sie in Kranten­häuſer überführt wurden und 220 landeten aus den Händen der Peiniger im Irrenhaus. Eine furchtbare Statistik, eine grauenhafte Anklage gegen das in Deutschland herrschende System, dessen Schändlichkeit durch diese Zahlen angepran gert wird, die sicher noch weit hinter der Wahrheit zurückbleiben.

Röhm widerlegt sich selbst Berlin , 20. April. ( Inpreß): Zu den Er­klärungen des Stabschefs Röhm, Minister ohne Portefeuille, vor Vertretern der ausländischen Presse, daß die SA eine rein politische Truppe sei, veröffentlichen wir heute einen Geheimerlaß von also 18.194 Personen. Im Vergleich mit dem gleichen Wert den Erklärungen führender Nationalsozia Röhm selbst, der dokumentarisch beweist, welcher liſten beizumeſſen iſt. Der Erlaß, der sich an alle Führer der SA , SS, richtet und sogar die Führer laut:

Zeitraum des Vorjahres haben sich alle Zahlen der natürlichen Bevölkerungsbeivegung vermindert. Die

Kinderfreunde Prag

Sonntag, den 22. April, Tagesaus­flug nach Roztok in die Baum­blüte. Zusammenkunft 9 Uhr vormittag im Baumgarten Endstation der Linic 6.

DER NEUE

Seite 5

Berson Concav 790

ABSATZ

verhindert chiefe Absätze

PRAGER ZEITUNG

Prager Stadtrat

es sich um sam mlungen für ein Jirás setdentmat, wobei etliche Tausender in recht rät­In der gestrigen Stadtratsjigung wurde u. a felhafter Art verschwunden waren. So wie damals, beſchloſſen, die zuständigen Aemter um Normalis ionalierte Herr Saf vor dem Strafgericht auch heute sierung des Brotgewichtes zu ersuchen und mit diesem St in st I er! I u b", der als Unter eine Intervention wegen Herabseßung des Zufnehmer vorgeschoben wurde, während Herr Sat nur ein unmaßgeblicher Angestellter dieses Klubs ge­ter preis es einzuleiten. Angenommen wurde der Vorschlag der Gewesen sei. Nun sprachen freilich verschiedene Umstände dafür, daß dieser Klub nicht viel mehr war als ein ſangsvereinigung der Prager Lehrer, anläßlich Aushängeschild für die Verdienerpraris des Herrn der Smetana - und Dvokát Feiern im Mai achi Stonzerte für die Schuljugend zu veranſtalten.

Mit dem Ministerium für öffentliche Arbei ien wurden Verhandlungen wegen Ueberlassung eines Baugrundes für eine Zentralmart t- halle auf den Manina- Gründen eingeleitet.

Gerichtssaal

Saf. Der Klubjekretär or á ef erklärte, froh zu sein, daß er mit Herrn Saf nichts mehr zu tun habe. Er vermochte in feiner Weise zu bestätigen, daß die 10.000 wirklich in der Klubkasse hinterlegt wor den feien.

Der Einzelrichter OGR. Kaisler fällte schließ lich einen Freispruch. Strafrechtlich ist der Schuldbeweis für die Betrugsabsicht schwer zu erbrin gen. Auch in dieser Urteilsbegründung wird betont, daß ein starker Verdacht bestehen bleibt weisen ausgesprochen wurde.

Das geprellte Karlsbader Orchester und das freisprechende Urteil lediglich mangels Be­

Wieder einmal ein Betrugsprozeß gegen den

Konzertunternehmer V. V. Sak.

Prag, 20. April. Der Herr V. V. Sat, nach offizieller Lesart Dirigent und Musiklehrer, neben­bei Unternehmer verschiedener musikalischer Unter­nehmungen, ist schon verschiedenemal vor dem Straf gericht erschienen. Die Anflagen lauteten entweder auf Ver untreuung oder auf Betrug und es muß eingeräumt werden, daß der Herr Dirigent stets freigesprochen wurde, wobei allerdings in den Urteilsbegründungen sich zuweilen der fatale Pajjus findet, daß der Freispruch lediglich mangels Beweisen erfolgt sei und der Verdacht feineswegs widerlegt wurde.

Der Film

rb.

Zwei englische Kriegsfilme

Wenn das, was diese Filme an entschlichem Grauen und rohen Scheußlichkeiten zeigen, nicht historisch beglaubigte Striegsszenen wären, dann bätte es die Filmzenfur vermutlich verboten. Denn die Zensoren sind allgemein der Ansicht, daß; Rohci­ten, die öffentlich gezeigt werden, auch öffentlich vers rohend wirken. Und die Hersteller dieser Stricas filme, die sich in lester Zeit auffallend mehren, find offenbar ähnlicher Ansicht: daß die Zurichaustellung von Striegsszenen friegsbegeisternd wirft.

Eheschließungen sind um 437(-1.2 Prozent), die des Stahlhelms einbezieht, hat folgenden Wort- dung mit Herrn Saf mit einem schweren Defizit be- cher: wird pazifistischer Abschen, bei manchem revo

Geburten um 5411( d. i. um 7.3 Prozent) und die Todesfälle um 4340( d. i. um 8.2 Prozent) zurück­gegangen. Infolgedessen hat sich auch der natürliche Zuwachs um 5.6 Prozent verringert.

Heute stand Herr Dirigent Sat wieder einmal lage des Betruges. Diese Angelegenheit feit dieſer Todesraferei zu Wasser und zu ande vor dem Einzelrichter OGR. Kaisler unter An Aber sie fönnen sich täuschen. Die Furchtbar­geht auf eine Strafanzeige des Karlsbad er wird nicht bei allen Zuschauern Sehnsucht nach ihrer Orchester s zurüd, das eine acidiftliche Verbin Wiederholung in der Wirklichkeit erweden: bei man zahlen mußte. Im Jahre 1931 veranstaltete Sat in lutionäre Empörung, und nur bei einem Teil fatali­" Verbot von Berichten über Wehrsport von Un. Bran ein Konzert, zu dem er die Mitglieder des ſtiſche oder heroische Bejahung die Antwort sein. tergliederungen in der Preise. Marlsbader Orchesters zu gewinnen trachtete. Der Immerhin: jeder, dem die Wirklichkeit des Krieges Vorsitzende des deutschen Musikerverbandes Georg wieder vor Augen gestellt wird, wird wissen, wie hoch Immer wieder wird gemeldet, daß einzelne A. Sinn und Verbandssekretär Eduard Schwarz der Einsatz ist, den das blutige Spiel von allen Be­Die Leiſtungen der ſowjetrufſiſchen Geiten Berichte über Geländeſpiele und vereinbarten mit Sat, daß diefer, mit Rüd ji di teiligten foment sportliche Uebungen an die Presse geben, die bei ihrer auf gemachte schlechte Erfahrungen, So fönnen also Kriegsfilme aufklärend sein, Veröffentlichung vom Ausland dem diplomatischen das Honorar von 10.000 fchon vor dem wenn sie echt sind. Und die beiden englischen Filme Bie aus Mostan gemeldet wird, wird auf Korps und als Beweis einer fogenannten mittari. Se on aert erlegen solle. Sat erzählte den Unters von 3eebrügge 1918"( dem deutſchen U- Boot­dem Gipfel des erloschenen Vultans Alages ifchen Ausbildung der SA. benust werben winnen, händlern, daß der Betrag beim in itler flub" bafen, den die englische Flotte im lebten Striegs­in Armenien in einer Höhe von 4100 Me- Verweigern die Schriftleitungen wie es nach An- in it I e r t I u b" ist nun ein sehr myſteriöſes Ge- die Dardanellen"( o die Cngländer unter in Prag bereits erlegt sei. Dieser jahr überfiel und zerstörte) und vom..Se ampf um tern über dem Meeresspiegel eine kosmische weisung der Reichsregierung Pflicht ist die Auf Bilde; alles in allem genommen scheint dieſe Inſti­furchtbaren Verlusten die Türken besiegten) hätten Station" errichtet werden, die die Verteilungnahme derartiger Einsendungen, so werden ihnen von tution eine Art Firmatafel für die Geschäfte des ihre Aufklärungsarbeit erſchredend qut leiſten födie der kosmischen Strahlen nach Richtung und Höhe den entsprechenden Dienststellen vielfach ungerecht Herrn Saf zu sein, von denen es dann in den Urnen, wenn sie sich streng an das dokumentarische in den südlichen Breitegraden erforschen soll. Mit fertigterweise Verhaltungen gemacht. der Errichtung der Station wurde eine vom Physikalisch- Technischen Institut entsandte Son Ich erwarte von allen SA( SS und ST) Füh der- Expedition unter Leitung von Prof. Sforern, daß fie alle Einsendungen an die Presse fünf­beltzin betraut. Außerdem wurde beschlossen, tig hinsichtlich ihrer Eignung für die Deffentlichkeit am Ufer des 1825 Meter über dem Meeresspie- schärfstens prüfen. Zuwiderhandelnde werde ich in gel gelegenen Gebirgssees Sewan ein astro- physi- der Folge unnachfichtlich zur Verantwortung ziehen." talisches Observatorium zu errichten. Berlin, 28. Feber 1934. Der Chef des Stabes: Röhm."

Franzöfifches Echo der Mánes­

Affäre

Paris, 20. April. Das heutige Journal" berichtet über die Proteste, deren Gegenstand die Prager Karikaturen- Ausstellung bildete, und veröffentlicht eine der Karikaturen, die über Einschreiten der deutschen Regierung aus der Ausstellung entfernt worden war.

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Sozialdemokratische Frauenorganisation Prag

teilsbegründungen heißt, daß der Verdacht einer strafbaren Handlung nicht widerlegt sei.

Filmmaterial der englischen Admiralität gehalten hätten, das ihnen zur Verfügung stand. Aber sie haben diese dokumentarischen Schredensszenen mit Fest steht soviel, daß die Karlsbader Musifer stitich umgeben, mit nationalistischen Redensarten, schwer hereingelegt wurden. Von dem vereinbarten mit sportlicher Begeisterung und mit familiären Bri­Honorar vermochten sie nur 1000 für sich zu vatgefühlen und sie lassen die Schlacht von Zee­retten. Den Rest des Eintrittsgeldes in der Höhe von brügge mit einem Freudentanz und das Blutbad 8600 blieb err Satschuldig und seine bei den Dardanellen mit dem stolzen Grabspruch der Behauptungen von dem beim Se in st lert I u b" Thermopylentämpfer schließen. Daß sie nach Ulr erlegten Honorar von 10.000 eriviesen sich als sachen und Folgen der Kriegsgrenel nicht fragen, sei erfunden. Die Staatsanwaltschaft erblidte in diesem ihnen verziehen. Aber daß sie heute, da die Welt 252 Vergehen den Tatbestand des Betruges, von neuer Barbarei bedroht wird, ruhmredige Sic weil der Sak durch listige Vorspiegelungen die fünst- gesberichte schmettern, das fann ihnen nicht verziehen lerische Ausübung der Karlsbader Musiker erschli- werden. chen" habe. Zur Beleuchtung des Sachverhaltes muß noch erwähnt werden, daß der erwähnte Künstler= flub", der den Herrn Sat zu seinem Vorsitzenden er­hoben hatte, einen Vereinsausschuß hatte, dessen Mit­glieder zum großen Teil gar nicht wußten, daß sie die Ehre hatten, eine solche Funktion einzunehmen. Sie waren ohne ihr Wissen und ohne ihre Ein wiligung in diesen famosen Ausschuß eines ebenso famosen Slubs gewählt worden.

Der nächste Frauen- u. Mädchenabend ist am Montag, den 28. April, abends 8 Uhr im neuen Parteiheim, Prag II., Národní třída 4, 3. Stod, ( neben dem Národní divadlo). Genosse Stern spricht über das Thema:

Gibt es eine fascistische Gefahr in der Tschechoslowakei?"

Drei billige Italien- Reisen vom 19. bis 30. Mai, 30. Juni bis 11. Juli und 4. bis 21. Juni ( Teẞztere mit viertägiger Seereise Neapel, Palermo, Patras, Cattaro, Ragusa, Venedig, Triest), bei wel- 52525252 chen Venedig, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Pom­ peji, Insel Capri und Riccione besucht werden, so­wie billige Aufenthalie in Abbazia, Grado, Riccione an der Adria, Bled am Veldessee, Velden am Wör­ thersee, Neukirchen am Großvenediger, Franzensbad, Marienbad, Karlsbad, Konstantinsbad und Tham mühl veranstaltet ab Prag das URO- Reisebüro Bo­denbach a. E. Verlangen Sie kostenlose Prospette!

Thälmanns Auspeitschung bestätigt

London, 20. April .( Inpreß): Der Storre­spondent des ,, Manchester Guardian" meldet:

Dieser Künstlerklub" hat bereits in einer sehr 525 Häßlichen Affäre eine Rolle gespielt. Damals handelte

Der Industrietod im Böhmerwald

Auch die Glasfabrik Stankau soll dauernd stillgelegt werden

Wir lesen in der Zukunft":

Während die Arbeiter und Angestellten von Holeischen qualvolle Wochen der Ungewißheit mitmachen, vollzieht sich in unmittelbarer Nähe eine neue proletarische Tragödie.

Die Glasfabrik Stantau gehört der­felben belgischen Firma wie Holeischen und ist die einzige Fabrik in dem Hungerbezirk Bischofteinių.

Arbeiter würden bei Inbetriebseßung des Werkes tadelloses Glas erzeugen und der Betrieb würde dabei wieder rentabel sein.

Wie wir hören, hat aber tapitalistische Pro­fitgier bereits ein wirtschaftliches Vernichtungs­urteil über die 92 Glasarbeiterfamilien von Stan­fau gefällt.

Sorrell und Sohn

-cis­

Das ist ein Film der bürgerlichen Wohlanstän­digkeit also ein recht altmodischer, historischer oder richtiger jagenhafter Film. Nur in England, wo man sich in Literatur und Gesellschaft eine Art Natur­schutzpart für Gentlemen hält, konnte er noch heute entstehen, ohne lächerlich zu werden. Er wirkt im Gegenteil sehr ernst und rührend, beinahe imponie rend in dem ruhig- naiven Eifer, mit dem er Ideale einer aussterbenden Generation betont( und am Ende sogar mit Drgelflang vertont).

Der Vater: ein Gentleman, der als Er- Offi­zier nach dem Kriege auf Arbeitssuche geht, seine Frau an einen Reicheren verliert, zum Hausdiener wird, sich für den Sohn aufopfert und schließlich zum Portier und Hotelbesiver aufsteigt. Der Sohn: ein Musterknabe, ein fleißiger Student, ein vernünftiger Bräutigam und schließlich ein hoffnungsvoller

Chirurg, der seinem Vater am Sterbebette das er­lösende Mittel reicht und seine treulose Mutter nicht haßt, sondern forrekt verabschiedet.

mühungen des an Galsworthy geschulten Roman­Daß diese schönen Lebensläufe troẞ aller Be­schreibers, der die Vorlage lieferte, bei näherem Zu schen nicht Folgen einer vorbildlichen Moral und Der Betrieb soll unter den Hammer kommen. Tüchtigkeit, sondern Folgen eines seltsamen Zufalls sind, der das schlechtbesuchte Hotel durch einen Auto­Er wird jedoch nur unter der Bedingung ver- unfall von Filmstars zur rechten Zeit berühmt macht, kauft, daß in Zukunft in Stantau fein Glas mehr nimmt dem Film für fritische Buschauer freilich jede erzeugt wird. Das Glastartell hat angeblich be- Reberzeugungstraft und jedes fachliche Interesse. Es schlossen, die Fabrit dauernd ihrer Bestimmung bleibt, was die Handlung betrifft, eine vornehme zu entziehen und in dem industriearmen Süd- Langveile, aber immerhin eine vornehme, wie sie in westböhmen eine weitere induſtrielle Lebensquelle Filmen ſelten iſt. der Bevölkerung zu verschütten.

,, Stürzlich wurde berichtet, daß Thälmann, der Führer der KPD, Torturen unterworfen wor­den ist. Ihr Korrespondent ist in der Lage, diesen Bericht zu bestätigen. Thälmann wurde mehrere Stunden lang ununterbrochen mißhandelt. Die Die dortigen Rohglasmacher sind schon seit Mißhandlung geschah mit Peitschen; der Zweck drei Jahren arbeitslos, 1932 folgien war, daß Thälmann bekennen sollte, was die deut- ihnen die Veredelungsarbeiter und jetzt soll der schen Behörden wünschen, das er bekenne. Er Betrieb dauernd stillgelegt werden. Die Ma­wurde in drei verschiedenen Gefängnissen unterge- schinen will man als altes Eisen verkaufen und bracht: Im Polizeipräsidium, wo er von SA. be- es war diesbezüglich bereits ein Käufer aus Pil­Das eigentlich Imponierende ist die Darstellung. wacht und anständig behandelt wurde; in einem sen in Stantau. An dem Stanfauer Betrieb hängt Damit erreicht die kapitalistische Konzentra- die man ganz ohne Ironie als gentlemanlike bezeich­der Gefängnisse der Geheimen Staatspolizei, wo das Schicksal von 92 Familien. tionspolitik den Gipfelpunkt des Wahnsinns. nen tann: sehr zurückhaltend, sehr gekonnt, sehr be­er ausgepeitscht wurde und im Moabiter Unter­Dieses Vorgehen ist weder vom sozialen, noch vom müht um lebensivahre Charakterisierung. Der Regij­suchungsgefängnis, wo er sich jetzt befindet.Gene- Diese Menschen setzten bisher alle ihre Hoffnungen Staatsintereſſe aus tragbar. Ueber diesen neuesten lichkeit und der Hauptdarsteller H. B. Warner, seur Jack Raymond ist sorgfältig bis zur Umständ ral Goering, der preußische Ministerpräsident und auf die Wiederaufnahme des Betriebes. Ein ein- Streich der Kartellritter wird noch ein sehr ernſtes ist erfüllt von seiner Vater- Rolle, die er mit feſſeln­Chef der Gestapo, ist informiert worden, daß geweihter Fachmann hat vor vier Wochen dem Wort zu reden sein. Die Herren mögen ihren dem Ausdruck und dabei in würdigster Haltung spielt. Thälmann mißhandelt wurde." Präsidenten des Verwaltungsrates versichert, die Uebermut nicht auf die Spitze treiben!

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-cis­