Seite 4

Kreis Olmütz - Sternberg Sternberg

.

Eingeleitet wurde unser 1. Mai mit einem ein drudsvollen Fadelzug am Vorabend gemeinsam von den Kinderfreunden, Jugendlichen und Turnern ver anstaltet. Am Maitag selbst wurde bei herrlichstem Frühjahrswetter in aller Morgenfrühe der Beruf vorgenommen. Die rote Neife beherrschte das Stadt bild. Am Nachmittag formierte sich der Demonstra tionszug, der von den Kindern eröffnet wurde. Auf dem Martiplaße wurde in Stolonnen Aufstellung gc­nommen, von der Musit die Internationale" into niert und die Kundgebung, bei der etwa 2500 Menschen waren, sodann von Genossen Kladroba eröffnet. Das Referat erstattete Abgeordneter Gen. Häusler. Die Kommunisten veranstalteten eben falls eine Versammlung auf dem Marktplatz. Als der Redner zu sprechen begann, waren ganze zwan= zig Männlein anwesend, die durch zufällig des We­aes fommende Bassanten auf 100 Personen an­

wuchsen.

Olmütz .

In der gemeinsamen Kundgebung sprach auf dem, Majaryfplak vom Balkon des Rathauses Ge nofie Schloßnikel, bei den tichechischen Genoiſen sprach Redakteur Genosse Fialfa aus Prag .

Die Kommunist en, die heuer einen beden tenden Ausfall an Demonstranten zu verzeichnen hatten, versuchten, nach der Versammlung beim Kreisgericht für die Freilassung des verhafteten Se­fretärs Stučera zu demonstrieren, wurden aber von der Polizei zerstreut, wobei einige Demon stranten Verletzungen davontrugen. Römerstadt.

Donnerstag, 3. Mai 1934

Fahnen, Böller, Dynamon

Verhindertes Nazi- Attentat in Schönlinde

Nr. 102

Bon Begeisterung war bei den riesigen Sol. Tonnen marschierender Sflaben nicht eine Spur zu bemerken.

Auf dem Tempelhofer Feld, auf dem über cine Million Menschen versammelt war, hiel! Die Sakenkreuzfer entfalteten in Schön- Quantum Dyna mvn gefunden. Ferner wa­Hitler vor den erschöpften Massen eine Ansprache, in de feit einigen Tagen eine fieberhafte Tätig ren Siegel, Balken und Ketten bereit in der er weder neue politische Gedanken ent feit. Aber erst am Abend des 30. April erfuhr gestellt, um den Kamin zu blockieren. Offentlicht wickelte, noch auch nur anzudeuten vermochte. die Gendarmerie, daß die Nazis eine Aktion" lich ging die Absicht dahin, eine Art von Selbst- wie er den Arbeitern helfen wolle. Er pries sein: planen. Der Umſicht und Energie des Gendar- schüssen anzulegen, so daß bei dem Versuch, den Arbeiterfreundlichkeit, schimpfte wieder einmol meriepostens, dem unsere R.W. in ausgezeichneter Kamin zu öffnen und den Fehen herunterzuholen, wie besessen auf die überwundenen politischen Weise assistierte, gelang es, um Mitternacht die die Bomben explodiert wären. Das hätte unter Gegner und verteidigte im übrigen die geringen Fascisten in flagranti zu fassen. N.W. - Genoffen Umständen übel ausfallen können. Dank der Erfolge des Regimes. entdeckten die Nazis, wie sie in einem Fabriks rechtzeitigen und energischen Abwehr kam es an- Die Bewohner Berlins waren durch Dres Schlot nächst dem Marktplatz eine große Saken ders. Es wehte keine Hakenkreuzflagge über treuzfahne hißten. Drei Täter wurden Schönlinde und drei der Bombenhelden wanderungen aufgefordert worden, die Häuser zu schmücken. Dieser Aufforderung sind sie selbst. verhaftet, die wahren Anstifter werden hof ten, während die Arbeiter auf dem Marktplay fentlich noch gefunden werden. Bei den Verhaf- demonstrierten, nach Böhmisch- Leipa in die Hasi verständlich nachgekommen. teten wurde eine zweite Fahne, Papierböl des Kreisgerichtes. ler, Stinkbomben, aber auch ein größeres

von der begeisterten Zuhörerschaft unterbrochen. In Klein- Mohran marschierte ein stattlicher Demon­ſtrationszug zum Versammlungsjaal, der bald bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Kundgebung wurde durch den Chor des Arbeitergesangvereines eingeleitet. Unter dem Vorsitz des Genossen Bartsch hielt Genosse Bierer das mit starkem Beifall auf genommene Referat. Die Bezirksbehörde in Freu benthal hatte einen Regierungsvertreter entsandt, der Genossen Bierer zweimal ermahnen ließ, sich zu mäßigen, als er das Hitler- Regime und insbesondere die Vorbereitungen zu einem neuen Kriege einer heftigen Kritit unterzog.

Die Maifeier in Deutschland hat gezeigt. daß der Maigedanke lebt und daß Hitler , der ihn jetzt noch für seine Zwecke zu mißbrauchen vermag, feine Ursache hat, sich dessen zu freuen. Die deutschen Arbeiter wurden für diesen Tag der ten jedoch der Wache Widerstand entgegen, worin sie Schwerarbeit außer durch den Lohn durch das auch von anderen Manifestanten unterstützt wurden. icbei fam es zu einem 3 u samme nito B. bei Bewußtsein entschädigt, daß an dem, was groj; welchem ein Wachmann in Uniform und ein und unsterblich an dem 1. Mai iſt, Hitler dereinst achmann in Zivil verletzt wurden. Acht Ber- zugrundegehen wird. sonen wurden verhaftet. Die fommuniſtiſche Bolfsversammlung auf dem Republik - Blab wurde bei der Rede der Referentin Holečková aufge löst. Wegen Widerstandes gegen die Wache wurden 13 Personen verhaftet. Im ganzen wurden 21 Per­fenen verhaftet und der Polizeidirektion vorgeführt. Die übrigen Manifestationen verliefen ruhig.

Maifeier in Augsburg

Sängerhalle angezündet.

Augsburg , 1. Mai. In der Nacht ist die Sängerhalle vollständig niedergebrannt. Wahr­scheinlich handelt es sich um Brandstiftung. Für die Ergreifung der Täter wurde vom Polizei­

den Arbeiterfängern mit einem Chor eingeleitet. Das lenberg. Die Begeisterung über den Verlauf der Große gemeinsame Kundgebung präsidium eine Belohnung von 10.000 RM. aus­

Die Kundgebung auf dem Marktplatze, an wel­cher sich 1500 Menschen beteiligten, wurde von Referat erstattete Gen. Bierer, für die sozialistische Jugend sprach Genojie Gefieri di aus Braun­feifen. Mit der Internationale" wurde die impo­fanie Sundgebung geschlossen. Die Kommuni­sten, die nach uns die Maifeier ebenfalls auf dem Martiplake abhielten, hatten wohlgezählte 70 Leute aus dem Bezirke in ihrem Zuge. Die Christlichsozia­Ten marschierten mit Musik in die Kirche. In pro­vozierender Weise verkauften Nazibuben Sorn­blumen. In dieser Sache wird ein ernſtes Wort mit der Behörde gesprochen werden müssen.

Freiwaldau .

Bautsch .

In Freudenthal sprach vor einer gewaltigen Massenversammlung Abgeordneter Genosse at Feier war groß. An dem Umzug in der kleinen Stadt Brannseifen beteiligten sich mehr als 400 Arbeiter und Arbeiterinnen. In dieser Versammlung sprach Hadenberg.

Mährisch- Schönberg

-

In Preßburg

gefcht.

Blutiger Mai in Paris

Die bisherigen Erhebungen haben ein posi­Das herrliche Preßburg stand an diesem 1. gleichfalls unter stürmischer Zustimmung Genosse ai vollkommen im Zeichen der sozialdemokrati tives Ergebnis noch nicht gezeitigt. Die Sach­fchen Kundgebung, die wiederum, wie alljährlich, verständigenuntersuchungen auf dem Brandplas von der tschechoslowakischen, der deut haben ergeben, daß ein Anschlag durch Spreng­ichen und der magyarischen Sozialdemo- förper oder Höllenmaschinen nicht in Frage fratie gemeinsam veranstaltet wurde. An dem kommt, da sonst bestimmt irgend welche Beſtand­Dem herrlichen Morgen folate am Vormittag tem Aufschen durch die Stadt bewegte, nahmen mehr Demonstrationszug, der sich vormittags unter größteile gefunden worden wären. Im Laufe des Vormittag wurden 48 Per­eine noch herrlichere Maifundgebung. Der impo- als sechstausend gezählte Arbeiter und sonen, die oppositionellen Parteien angehört sante Demonstrationszug, der gemeinsam mit den Arbeiterinnen teil. Das Meeting fand auf dem haben, in Haft genommen, ferner im Bereich des tschechischen Genossen veranstaltet wurde, hielt die großen Platz vor dem Stadttheater statt, ganze Stadt im Banne. Viele hunderte Radfahrer von dessen Balton herab die Ansprachen gehalten Bezirksamtes Augsburg 24 Personen. eröffneten den Zug, den tschechische Genoſſinnen wurden. Zuerst sangen dort hintereinander tschechi Unsere diesjährige Maifeier, die wiederum auf und Genossen und sodann Tausende von deutschen sche, deutsche und magharische Arbeiterfänger das dem Ringplage veranstaltet wurde, gestaltete sich zu Arbeitern und Arbeiterinnen. Jugendliche und Tur- Lied der Arbeit" und die Internationale", so­einer großen Sundgebung, an der sich, troß strömen nern formierten. Einen gewaltigen Zug bildeten Sann eröffnete Genoise e II ner in drei Spra den Regens, über 1000 Zeilnehmer aus dem die Genofsinnen und Genossen von Heinrichsthal chen die Versammlung. Das erste Referat erstattete Paris , 1. Mai. Der Anblick von Inner­Bezirle beteiligten. Selbst aus den entlegenſten mit ihrer starken R.- W.- Gruppe. Auf dem Markt der Generalsekretär der tschechoslowakischen Sozial Paris blieb während des ganzen Tages und Gegenden unseres Gebietes waren Abordnungen der plake sprach von der Rathausrampe zu mehr als bemofratic, Senator Genoffe Du n d r- Prag, während des Abends des 1. Mai ruhig. Nachmit­fozialdemokratischen Arbeiterſchaft gekommen, um an 6000 Teilnehmern, Kreissekretär Genosse dann sprach namens der deutschen Sozialdemokratie tags fuhren bereits die Autotaris. Dagegen stell der Maifeier teilzunehmen, der sich diesmal auch die 8ischta aus Sternberg . Zu den tschechischen Redakteur Genosse Goldschmidt- Prag und ten die Verkehrsmittel gegen Abend den Betrieb tschechischen Genossen anschlossen. Nach dem Genoffinnen und Genossen sprach Gen. No vh ausschließlich ungarisch Genosse Schu I cz Preßburg. cin. In den Vorstädten herrschte regeres Leben. imposanten Festzuge durch die Stadt erstatteten die Olmüß. Die Kundgebung leiteten die Arbeiter Die Redner wurden wiederholt von Zustimmungs- Die Arbeiter der größeren Fabriken arbeiteten Genossen Fischer aus Freudenthal und Göbelhänger des Bezirfes mit einem wuchtigen Frei- fundgebungen und Beifall unterbrochen, insbesondere nicht. Vor den Fabriken kam es zwischen Arbei­aus Freiwaldau das Referat. Die Menge brachyeitschor ein. Abgeschlossen wurde die Sundgebung die Anflage gegen den österreichischen Meritofascis wiederholt in Freiheit!"- Rufe aus und sang am durch die Internationale" und das Lied der Ar- mus und gegen die Hitlerdiktatur, sowie die Be­tern, die sich zur Arbeit begeben wollten und Schlusse der Kundgebung entblößten Hauptes die beit". Die Kinder- Wai fcier war eine ge- kenntnisse und Appelle sur wehrhaften Demokratic ſtreifenden Arbeitern zu Zuſammenſtößen. In ..Internationale". waltige Sundgebung für sich. Wohl 1600 Kinder fanden immer wieder lautes Echo unter den Ver­St. Denis wurde der Stellvertreter des Bürger­Die Sudetendeutsche Heimatsfront, die gleich marschierten mit Freundschaftsrufen, vor dem sammelten.-Innerhalb der deutschen Gruppe war meisters verhaftet, der den Kindern den Schul­falls zu einer Maifeier aufgerufen hatte, konnte eigentlichen Demonstrationszug durch die Stadt. die starke Beteiligung der Jugendlichen weg verivehrte. Die Manifestationen der Sozia faum 200 Menschen zusammenbringen. Bei unserer Sundgebung, waren mehr als nochein auffallend. mal jouiel 3 ab fahrer allein als bei den Koming. - Die Stundgebung verlief ohne jede listen, der Syndikalisten und der Kommunisten gingen ruhig vorüber. Die Polizei hatte überall munist cn überhaupt Teilnehmer! Handlova Bereitschaft, ebenso das Militär in den Kaser­nen, hatte aber feinen Anlaß zum Einschreiten. Nach dem ruhigen Verlaufe der Maifeier am Tage und am Abend kam es in der Nacht auf Mittwoch zu ernsten Ereignissen. In dem bevölferten Arbeiterviertel des 13. Pariser Be­zirtes, der sogenannten Cité Jeanne d' Arc , ver­anstalteten die Kommunisten abends Kundgebun­gen zum Zeichen des Protestes gegen die Verhaf­ung eines fommunistischen Deputierten. Auf die Polizisten, welche die Ordnung herstellen woll­ten, gaben sie Revolverschüsse ab und warfen aus den Fenstern der Wohnungen verschiedene Gegen­stände. Einige Polizisten wurden hiebei verletzt. Serbeigerufene Polizeiverstärkungen umzingelten die Häuser vollständig und beleuchteten sie mit Reflektoren. Die belagerten Kommunisten, die sich vorher verbarrikadiert hatten, steckten gegen Mor­gen die Barrikaden in Brand und gaben auf die anrückenden Polizisten Schüsse ab. Als die Erze­denten die wiederholte Aufforderung, sich zu er geben, unbeachtet ließen, nahm die Polizei um halb vier Uhr das Viertel im Sturm und führte in den Wohnungen Hausdurchsuchungen durch. In Alfortville in der Umgebung von Paris fam es zu Schießereien. Zwei Polizeikommissäre, neun Polizisten und 15 Kommunisten wurden veleßt. Berhanftet wurden im ganzen etwa 100 Personen. Aus 2iIIe werden Zusammenstöße zivischen Sozialisten und Sommunisten gemeldet. In Nancy hißten die Kommunisten auf dem Turm der St. Peter- Kathedrale die Rote Fahne. London im Zeichen des 1. Mai

Unsere diesjährige Maifeier wurde durch eine sozialistische Vorfeier am Vorabend des 1. Mai cin­geleitet. Die Maitundgebung nahm um 9 Uhr vor­mittags ihren Beginn. Die Musit intonierte die ..Marseillaise " und die Sänger brachten einen Kampfchor zum Vortrag. Unter dem Vorsitz des Ge­noffen Seidler referierte Genosse Ondřejka, deffen Ausführungen mit Beifall aufgenommen wur­den. An die Kundgebung schloß sich ein Demon ſtrationszug durch die Straßen der Stadt an, an dem sich rund 450 Personen beteiligten. Für die Kinder wurde im Arbeiterheim eine eigene Feier veranstaltet.

Bärn.

Kreis Troppau Oderberg.

war lange cine kommunistische Hochburg. Der Sput ist vorüber, auch in dieser deutschen Sprachinsel der Slowakei hat die Vernunft über die hohle Phrase gejiegt. Um Handlova bestehen noch etwa 15 deutsche Die Maifeier wurde hier mit den tschechischen Ortschaften mit 80.000 Deutschen , zumeist Berg­und polnischen Genossen gemeinsam veranstaltet. arbeitern, Bauarbeitern und kleinen Landwirten. Ein farbenprächtiges Bild bot der über einen Stilo Die gemeinsame Demonstration war stark besucht. meter lange Festzug. Am Festplate sprachen die Ge- Auf dem Marktplab sprach slowakisch der frühere noffen Kowalik, Koudella und Gromnica zu über Miniſter Genofie Dr. Mark o vi è aus Breß­3000 Proletariern. Alle Maifundgebungen der übri- burg und deutsch Genosse se u pIent aus Rei­gen Parteien einschließlich der kommunistischen chenberg. Am Umzug nahmen etwa 2000, an der wiesen eine bescheidene Teilnahme auf. Bersammlung 4000 Personen teil, darunter etwa 70 Prozent Deutsche waren. Die kommunistische Mai­feier in Handlova zeigte den vollständigen Verfall der kommunistischen Bewegung. Zirka 200 bis 250 Personen hörten dem Referenten zu.

Ostrau ufgelöst.

-

Wie alljährlich wurde auch heuer unsere Kund­gebung auf dem Marktplatz abgehalten. Genosse Ondřejka hielt das mit großem Beifall aufgenom 1. Mai.( Tsch. P. B.) Die 1. Maifeiern in Mährisch- Ostran waren heuer sehr gut besucht. Die mene Referat. Zwischen unsere Teilnehmer hatte sich ein Nazi birschchen eingeschlichen, dem von tschechischen, die polnischen und die deutschen So­einem unserer Ordner ein Gummifnüppel und sialdemokraten veranstalteten wiederum eine gemein­cine Icere& laiche abgenommen wurde. As ſame Feier. Zu Zwischenfällen kam es, als sich der dieses..geistige" Argument unseren Versammlungs Bug der radikalen Kommunisten aus den schle­teilnehmern gezeigt wurde, bemächtigte sich ihrer eine fischen Gemeinden auf den Versammlungsplaß am ungeheure Empörung. Nach Abschluß der Kundge- Viajaryf- Bahnhof in Mährisch Dstrau begaben. bung spielte die Musit die Internationale", worauf mehrere Personen des kommunistischen Umzuges in geordnetem Zuge wieder ins Arbeiterheim marwurden wegen verschiedener Ausrufe verhaftet, set Sundgebungen. schiert wurde, wo eine fleine Feier abgehalten wurde.

Mährisch- Neustadt.

Die heurige gemeinsame Maifeier war stärker als die des Vorjahres besucht. Im Zuge marschierten mindestens 800 Teilnehmer. Die Kundgebung auf dem Markiplatz wurde von Genossen Maher eröffnet, sodann spielte die Musik die Interntaionale", wor auf die Genossen Abgeordneter Häusler in deuts scher und Genosse Nites aus Olmüß in tschechischer Sprache unter großem Beifall referierten. Nach Ab­schluß der Kundgebung erfolgte der Rüdmarsch durch die Straßen der Stadt zum Aufstellungsorte.

In Hof marschierte wie alle Jahre so auch Heuer die sozialdemokratische Arbeiterschaft von Hof in einem attlichen Demonstrationszuge mit den Radfahrern, Musik an der Spiße, durch die Stadt zum Arbeiterheim. Dort fand eine gut besuchte Seund­gebung statt, bei welcher Genosse Schön aus Stern berg referierte. In Stadt Liebau fand die Kund­gebung, an der 300 Personen teilnahmen, im Arbei­terheim statt. Der Referent, Genosse Schwarim ger, gedachte in erster Linie der Opfer in Wien. - Die flaffenbewußte Arbeiterschaft von Müglit und Umgebung hat am 1. Mai dem fascistisch eingestell­ten Bürgertum deutlich gezeigt, daß die Sozialdemo fratie nicht nur noch lebt, sondern im Aufstieg be­griffen ist. Ueber 600 Genoffen nahmen an dem Demonstrationszug teil. Genoffe Seittel aus Mähr.- Schönberg referierte und wurde des öfteren

Der 1. Mai in Karpathenrußland Užhorod, 1. Mai. Die Feiern des 1. Mai in Karpathenrußland nahmen einen ruhigen Verlauf. Die sozialistischen Parteien veranstalteten in allen größeren Städten Stundgebungen in Verbindung mit Voltsversammlungen und zeitlichkeiten. Die sozial­demokratische Partei veranstaltete in 24 Orten

Die Maifeiern im Ausland

Der Maigedanke marschiert

Gerade die Maifeier in den fascistischen Ländern ist ein Beweis für die Stärke der sozialistischen Idec, ein Beweis für die Unsterblichkeit des Maigedankens. So tief ist der rote Mai in den Herzen der Arbeiter verankert, daß sowohl Hitler als auch Dollfu ihm Ehrerbietung erweisen müssen. Dollfus kündigte an, daß der 1. Mai in Desterreich als ein Tag der Fürsorge für die arbeitenden Volksgenossen gefciert werde, Hitler zwang die Unter­drückten auf das Tempelhofer Feld. Sie verfälschen den 1. Mai, aber sie nehmen Notiz von ihm, nehmen zur Kenntnis, daß er der Tag der Arbeit, der Tag der Arbeiter ist. Auch in den Herzen der zu den fascistischen Maifeiern kommandierten Arbeiter glüht der alte Maigedanke weiter; die Form, die ihm der Fascismus läßt, zerstört ihn nicht, sondern hilft ihn bewahren.

Deutschland

In Deutschland ist die fascistische Maifeier allgemeinen ruhig verlaufen. In A u g 3= burg wurde die Sängerhalle angezündet. Das erinnert die Hunnen daran, daß die Begeisterung über ihr Tun nicht allgemein ist. Besonderen Wert hatten die Fascisten auf die Ausgestaltung der Berliner Maifeier gelegt, mit der sie beiveisen wollten, daß die Massen hinter ihnen stehen.

Herr Hitler war von der Begeisterung der Arbeiter so überzeugt, daß er gegen den Wider stand der Unternehmer die Bezahlung des 1. Mai als Arbeitstag erwirkte, dafür aber von den Arbeitern verlangte, daß sie auch tatsächlich Ar­beit Teisten:

nur wer sich schriftlich mit ausreichender Begründung entschuldigte, durfte zu Hause bleiben. Alle übrigen wurden von den ,, Be­trichsführern" registriert und durch Berlin getrieben.

London , 1. Mai.( Reuter.) Der 1. Mai ging in London in aller Ruhe vor sich und war durch die Veranstaltungen des linken Flügels der Labouristen charakterisiert, die nach dem Hide­park zogen, wo Ansprachen gehalten u. Resolutio­nen angenommen wurden. Die Ruhe wurde nir­gends gestört.

Der 1. Mai beherrscht Spanien

Madrid , 2. Mai. Der sozialistischen Ba­role folgend, wurde der 1. Mai in ganz Spanien durch Arbeitsniederlegung gefeiert. Lediglich die Arbeiter der lebenswichtigen Betriebe blieben im Dienst. In Madrid und in den übrigen großen Städten ruhte der Straßenbahn-, Kraftwagen­und Omnibusverkehr. Die Kaffee-, Gast- u. Licht­spielhäuser sowie die Geschäfte waren geschlossen. Bu Zwischenfällen kam es lediglich in einem Dorfe