Mr. 102

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Sowjetrußland

Außenhandel

im Welthandel

Donnerstag, 3. Mai 1934

Die Riefendefraudation in der Wrschowizer Postautobusverkehrsstelle

Zwei Jahre schweren Kerker für eine Viertelmillion

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rungsfeiern stattfinden; der Ausschuß des Inter­ nationalen Gewerkschaftsbundes wird in diesem Jahre in Dorsetshire tagen, um die Kämpfer von 1834 chren. Er wird gleichzeitig die Märty­rev von heute chren. Die verskiavien Arbeiter in Dentahland und Stalien, die Belden Oesterreichs , alle Freiheitstämpfe: Europas , das im Begriffe ist, das Rad der Geschichte um 100 Jahre zu rückzudrehen und zu einem großen Tolpuddle zu werden, das eines Tages wieder Erinnerungss feiern haiten wird wie heute die britischen Gewerk­fchaften!

In diesem Jahre wird gleichzeitig gefeiert

Für die Bereinigung unseres handelspolis tischen Verhältnisses zu Sowjetrußland ist die Brag, 2. Mai. Heute wurde vor dem Senat, von Jahr zu Jahr zu und stieg schließlich über Kenntnis der Stellung dieses Landes im Welt- udom a der im Winter begonnene Prozeß 3 0 0 im Jahre 1930. handel von Interesse. Der Einbruch der Wirt- gegen den 3öjährigen Poſtaiſiſtenten Wengel Mareda behauptete, wie bei der ersten Verhand­schaftsfrise und der ſtart rückläufigen Entwick a r e da zu Ende geführt, dem von der An- lung so auch heute ſeine ll us chuid und er lung des Welthandels in den Außenhandel der aacbehörde Unterschlagungen in der öhe flärte, er wiſſe zwar ſelbſt, daß ein Defizit vor­von fast einer Viertel million liege, doch sei dieses feineswegs seiner bösen Absicht Sowjetunion erfolgte erst im Jahre 1982. Segt zu Schaden des Postärars sur Last zuzuschreiben. Er sei derart überlast ct man den rujjiſchen Außenhandel und den Welt gelegt wurde. Mareda war, wie bereits seinerzeit newvejen, daß er einen Teil seiner" genda fremden und gefämpft! Dessen sind sich vor allem die bris handel im Jahre 1929 gleich 100, so ergibt sich berichtet, in der Verwaltung der ehemaligen Post Personen anvertrauen mußte und habe ich on fischen Kameraden bewußt. W. W. Citrine, der ab 1930 das folgende Bild:" autobusverfehrsstelle in Wrs choim Jahre 1930 feststellen müssen, daß die Generalsekretär des Britischen Gewerkschaftsbun 1930 1931 1932 1933 ifcit 1922 als Stellvertreter des Amisvor- Rechnungen um etwa 100.000 nicht stimmten. des, gibt diesem Gedanken in überzeugender Weise 98.6 70.4 17.5 42.6 tandes angestellt und hatte so ziemlich die ganze Er habe sich aber nicht getraut, Weldung zu eritat Ausdruck in einem vom Pressedienst des Britischen Welthandel laufende Agenda zu besorgen. Er führte die Lohnten, weil er überzeugt gewesen sei, daß man ihm Gewerkschaftsbundes veröffentlichten Artikel, dem listen für Vertragschauffeure und Arbeiter und feinen Glauben schenken und als den Schuldigen b. Sowjetunion 116.1 106.2 70.9 46.8 ahlte die Löhne aus; ebenso hatte er die Abzüge anſchen werde. Alle weiteren Machinationen in den wir folgende Stellen entnehmen: Während also der Welthandel ſchon 1930 für die Sozialversicherung und Einkommensteuer Büchern hätten dann nur den Zweck gehabt, die ge Das Jahr 1934 ist ein Schick= um nahezu 30 Prozent abgenommen hatte, hielt durchzuführen. Da die Postautobusverwaltung neben fürchtete Entdeckung zu verhindern und die Fehl falsjahr für die Arbeiter Groß jich der Außenhandel Sowjetrußlands noch mit der normalen periodischen Personen- und Güterbeträge von einem Jahr zum anderen durch neue mehr als 6 Prozent über dem Umfang des Jah- beförderung auch aan totransporte deblbuchungen zu mastieren. Diese Verteidigung britanniens, die sich des Ernstes des Augens auf besondere Bestellung durch erflärt allerdings nicht, wie der defraudierie Betrag blicks durchaus bewußt und entschlossen sind, jede res 1929. Grit 1932 erfolgt ein jäher Absturz; der Rückgang in dem genannten Jahre gegen hatten, nahm er auch diese Anzahlungen entgegen. fen fonnte. führte, wobei die Kunden Anzahlungen zu erlegen su seiner später festgestellten enormen Höhe anwach Einschränfung ihrer Rechte zu befämpfen und alles zu tun, um die Welle der Barbarei, die bereits über 1931 übertrifft sogar den des Welthandels. Erstaunlich ist, daß die vorgefesten Stellen nie einen Vollends wurde die Verantwortung des Ange einen großen Teil von Europa überflutet, zurüd Diese Entwicklung hat sich 1933 verſtärkt fortge Anstand gegen die Amtsführung Maredas erhoben flagten durch die heute als Zengen gehörten Rech jekt. Der Welthandel nimmt nur noch um knapp und aufgrund immer lauter werdender Gerüchte nungsrevisoren widerlegt, die zwar einzuhalten. Wir haben die Aufgabe, Europa für die Freiheit und den Geist der Demokratie zu retten. 5 Prozent ab, der russische Außenhandel aber um endlich das Oberste Rechnungsfonräumten, daß Mareda tatsächlich in den Jahren 24.1 Prozent. Es betrug in Millionen Rubel trollamt im Jahre 1932 eine eingehende 1928-29 außerordentlich überlastet war, daß aber or 100 Jahren retteten die britischen Arbeiter, Revision anordnen mußte, die De fra uda der größte Teil der betrügeridie damals den gleichen Gefahren genüberstan= 1932 tionen in der Höhe von 247.000 K čichen Manipulationen in die den, Freiheit und Recht durch eine Tat, die zum zutage brachte. pätere Beit fällt, da Mareda schon Grundstein für die Entwicklung eines ganzen Es zeigte sich im Verlaufe der weiteren Unter in feinen Amtsgeschäften bedeutend erleichtert war Jahrhunderts wurde. Im Jahre 1834 lag der fuchung, daß Mareda hauptsächlich mit als chund ein entschuldbares Versehen infolge lleberbür größte Teil, Europas , wie heute, im Schatten eines 1 d un en operiert hatte, indem er z. B. dung nicht angenommen werden fönne. Weiter be Sespotentums, das so schamlos wie fest veranfert eingelaufene Gelder überhaupt nicht eintrug, Geld lastet den Angeflagten, daß er ein ziemlich fostspieli trafen und andere Abzüge der Angestellten zwar ein ges Leben führte, das mit seinen Einnahmen in schien. Die Reaktion fühlte sich ihrer Sache sicher: faffierte, aber nicht verrechnete, Buchungen fingierte feinem Verhältnis ſtand. selbst in England schreckte sie nicht davor zurück, 1. dgl. m. Diese Machinationen ſetzten im Jahre Die Verhandlung dauerte bis in die Nachmit zu den schärfsten Unterdrückungsmaßnahmen zu 1928 ein, vorerst in relativ bescheidenen Ausmaßen. tagsstunden und endete damit, daß Wenzel Mareda schreiten. Insbesondere war sie auf der Sut ges In diesem Jahr sind., nur" etwa 50 nicht im vollen Umfange der Anklage schuldig er gegenüber der Gewerkschaftsbewegung, die sich eingetragene Rechnungsbeträge fannt und zu zwei Jahren schweren Kerkers ver damals auf dem Felde des Kampfes für die so­festgestellt. Aber die Zahl der Malversationen nahm urteilt wurde.

1933

ges. Warenverk. d. Sowjetunion 1,278.968 843.874-34% Einfuhr der Sowjetunion Ausfuhr der Sowjetunion

704.040 348.216-50.6% 574.928 495.658-13.8% Da Sowjetrußland bei dem industriellen Aufbau seiner gesamten Produktion auf eine starke Einfuhr von Halbfertigwaren und Verbrauchs­gütern angewiesen ist, so ist der starke Rückgang der Einfuhr vom Standpunkt der Gesamtinter essen der russischen Wirtschaft aus feinesfalls ein günstiges Zeichen. Bemerkenswert ist die Verschic

bung des Anteils der Industrie und der Land­wirtschaft an der Ausfuhr. Die industrielle Aus­fuhr drängt den Ausfuhr- Anteil der agrarischen Produkte immer mehr zurück. An der Gesamtaus­fuhr waren beteiligt in Prozenten die 1929 1932 1933 . 44.6 68.1 71.1

Industric Landwirtschaft 55.4 31.9 28.9 Am gesamten Welthandel hat die Sowjet­ union einen für ihren gewaltigen Umfang vor läufig noch geringen Anteil. Er konnte sich zwar bis 1932 mehr als verdoppeln, hat aber im Jahre 1933 wieder eine starke Verringerung er fahren. Der Anteil betägt in Prozenten

1929 30 31 32 38

am Ges. Welthandel 1.3 1.9 2.5 2.7 2.0 an der Welteinfuhr 1.3 1.9 2.7 2.8 1.6 an der Weltausfuhr 1.4 2.0 2.2 2.6 2.5 In der Nichtung des sowjetrussischen Außen­handels ist seit 1933 gleichfalls eine Aenderung

Der ägyptische Josef

Eine neue Bauernlegende aus den österreichischen Alpen

Mitgeteilt von Julius Mariin.

Scids so nur ihr schuld, ihr Bauern, daß alles so sündteuer ist" sagte zu meinem obersteiri­schen Gastgeber, nachdem er mich über die paar schmalen Necker seines bescheidenen Anwesens ins niedere Haus geführt hatte...Js' ch wahr, weil wir schon so viel Sachn haben" gab er zurück und madelte zweideutig mit dem grauen Kopf. Dann schob er mir den Blechlöffel über die gescheuerte Tischplatte, wies auf die Schüssel mit der ſauren Milchsuppe und sagte einladend: ,, Und das wär halt die Sommerfost, wenns Euch nit zu schlecht

ist."

rb.

34 verzeichnen. Der Warenverkehr mit Deutsch - hundert, im Feber 1834, wurden in diesem

ziale Gerechtigkeit mit Erfolg bemerkbar zu ma chen begann. Die Gewerkschaften siegten, deshalb feiern wir heute Tolpuddle!"

land, England, Italien , Schweden ist start rüd- fleinen Dorfe am frühen Morgen sechs Landar- Ueber die Feier selber sagt Citrine u. a.: gängig, während der mit Belgien , Polen , Finn beiter verhaftet. Sie wurden in Dorchester ins Die Feiern finden vom 30. August bis 2. Sep­land, Holland , Dänemark und Frankreich eine Gefängnis geworfen und später zu 7 Jahren tember im Hauptort von Dorsetshire, in Dorches Besserung aufweist. Die Tschechoslowakei rangiert Deportation nach einem überseeischen Lande verster, statt. Sie werden so organisiert, daß sie zu unter den russischen Handelspartnern weit hinten, urteilt. Weshalb diese barbarische Strafe, die einem großen Appell an die Arbeiterbewegung und Die Einfuhr Rußlands aus der Tschechoslowatei sonst nur für die schlimmsten Verbrecher anstelle die ganze Deffentlichkeit werden. Es sind sportliche fiel von 10.3 Millionen Rubel 1932 auf 4.9 der Todesstrafe vorgesehen war? Diese armen Veranstaltungen vorgesehen( internationale Fuß­Millionen Rubel 1933, während die russische Tagelöhner, von denen vier verheiratet und die ballwettspiele, Tennisturniere, Wettbewerbe für Ausfuhr nach der Tschechoslowakei im gleichen alle evenso fromm wie arbeitsam waren, hatten Blasorchester usw.). Es wird ein von einem be= Beitraum von 1.4 Millionen Rubel auf 1.1 Miles unternommen, eine Gewerkschaft zu gründen! lionen Rubel zurückgegangen ist.

Tolpuddle ist ein Signal für die ganze Welt!

Citrine über die Jahrhundertfeier der Dorset­shire Labourers und die Rolle Großbritan­ niens im Kampf um die Freiheit in Europa .

Tolpuddle? Tolpuddle ist ein kleiner Ort in Dorsetshire im Süden Englands. Vor einem Jahr­

Aber es hört mit auf, fonträr, alle veil ärger| wirds und richtig, faum daß des Gschrei ein paar Jahr dauert, wacht auch schon der Gottvater auf, reibt sich den Schlaf aus den Augen und sagt: Fir Laudon, die beten aber schon rechtschaffen träftig! Also, was ist denn?"

Sagt der Petrus : Beten heißt das der Gottvater? Ha! Die Hallodri schimpfen ja!"

,, Schimpfen tun's? Ja wegen was denn? fragt der Herrgott und macht gleich ein strenges

Gesicht.

Also Horcht der Petrus recht scharf, und wie er verstanden hat, was sie wollen, sagt er: Ein' Hunger haben's, deswegen schreiens so dantisch. Stein' Arbeit ist, und nir a'fressen habens und teuerer wird alles, und da dadrüber fluchens, daß eine Schand ist. Der Gottvater, mein' ich, solli ein rechtes Donnerwetter schiden, daß er ihnen das Maul stopft den safrischen Fluchern!"

Dann schaute er zu, wie ich vorsichtig löffelte, Schreit der Herrgott:..Kehr du vor deiner und als ich fertig war, nicht mit der Milchschüssel, sondern mit dem Appetit, und von Neuem anhob: eignen Tür, alter Sünder, grauslicher übereinand! Na, und was soll denn schuld sein, daß schon gar Weißt du nit, daß ich der allgütige Herrgott bin? nig mehr zu erzahlen ist? Einen Grund wirds doch Wenn das so ist, und die da unten nir mehr zum haben!", da schmunzelte er, nickte und meinte: Eſſen haben, dann muß da schleunigst Ordnung Freilich wohl, freilich wohl! Ein' Grund hats 8'macht werden, denn so was leid ich nit und so schon, un chvor sich nit der ägyptische Josef ablösen laßt, chvor wirds nit besser!"

,, Was ist mit dem ägyptischen Josef?" Der Herr wird doch den ägyptischen Josef fennen, der was ein Minister worden ist beim Pharao?"

Schon, aber was hat denn der mit der Teuerung, mit der Weltkrise zu tun?"

Der? Viel hat er z'tun damit, nig hat er ' tun damit. Ist ja doch so der heilige Petrus mehr schuld dran, oder wohl gar der Teufel." Und der alte Steinleitner Hans lächelt verschmitt.

,, Erzählt!" Ünd der Steinleitner erzählte: Sist da der Gottvater im Himmel auf sein' gött lichen Thron und schlaft ein wenig. Der Erzengel Michael steht dabei und droht den ausbündigen Engeln mit sein' feurigen Schwert, daß sie den Gottvatern nit aufweden mit ihrn Glachter. Auf einmal hebt ein unbändiges Gschrei an.

..Das ist ja auf der Erden!" sagt der heilige Petrus .

Die Satra" sagt der Erzengel Michael venn sie mir nur nit unsern Großbattern auf­

wecken!"

was duld ich nit, wo ich doch so viel wachsen las auf der Erden, daß alle satt werden können da von. Alsdern, du machst dich stante pede auf die Strümpf' und schickt den Josef auf die Erden, der versteht sich auf solche Sachen. Und der wird die große Teurung und die Arbeitslosigkeit fugs ab­schaffen, sonst soll er sich anschaun! Denn ich fann ein solches Glend nicht mitanschen, weil ich der all­barmherzige Herrgott bin, und meine Ruh will ich auch haben..."

No, macht sich halt der heilige Petrus auf und sucht g'schwind den heiligen Josef. Wie er so auf der Straßen vom siebenten Himmel, wo der Thron Gottes steht,' nuntergeht zu den Himmeln, wo die geringeren Heiligen einlogiert sind, wer fommt da daher? Niemand besserer als der Teu­gel!

,, Schön guten Morgen, Herr heiliger Petrus ! Wohin denn die Reis? jagt er und macht so ein recht süßes G'sicht, als wenn er dem Petrus sein bester Freund wär'.

Der Petrus macht aber einen weiten Bogen um den Schwarzen und schreit ihn an: Was haft denn du da zu suchen? Sebe dich weg, Satanas, und schau daß d' abfahrst!"

Die Geschichte von Tolpuddle wiederholt sich heute. Nicht sechs, sondern Tausende von Menschen stecken in Konzentrationslagern, Hunderttausende haben sich wie gejagtes Wild zu versteden, weil sic freien Gewerkschaften angehörten!

fannten Dramatiker verfaßtes Festspiel aufge= führt. Es findet die Einweihung von sechs Ar­beiterhäuschen statt, die die Namen der Märtyrer von Tolpuddle tragen. Die Feier ist jedoch mehr als ein Fest. Sie wird symbolisch den festen Willen der arbeitenden Frauen und Männer zum Aus­druck bringen, für das Ideal zu kämpfen, das die Arbeiter von Tolpuddle vor 100 Jahren bea seelte und das heute mehr als je der Unterstüßung jedes wahrhaften Freundes von Freiheit und

Die britische Gewerkschaftsbewegung und mit ihr alle freien Gewerkschafter der Welt ge­denken in diesem Jahre der Märtyrer von Tol­puddle. In Dorsetshire werden große Erinne- Fortschritt bedarf!"

..Nur nit so stolz, Herr von Petrus ! Laß ihm g'raten haben, und hat nur sinniert und spe­doch einen armen Teufel, der so nit in die himma fuliert, wie ers denen recht macht. Mit dem ist lische Seeligteit, nein darf, ein bissel frische Luft aber nir besser worden, und der heilige Petrus ist ſchöpfen! Wohin geht denn der Herr heilige Petrus vor Angst und. Verlegenheit ohne Aufhören von so eilig, wenn ich fragen darf?" ein' Fuß auf den anderen treten, wie er g'merft ,, Du Satra! Jst gewiß alles so nur wieder hat, daß das Hungergeschrei nit aufhört und alle­wegen dir, Höllteufel ganz schlechter!" greint der weil wilder und wilder wird. Mit den Händen Sanft Peter. Bist alleweil nur du schuld, wenns hat er g'wunken und Bscht, bscht" hat er den Leuten auf der Erden spottschlecht geht, daß g'macht. Aber es hat niy g'holfen und so dauert's Hungernot ist überall. Aber jetzt wird dir das gar nit lang und der Gottvater wacht richtig wie­Handwerk schon gelegt werden! Grad geh' ich und der auf und sagt: Ja was ist denn das Jcht, hol den Josef, daß er Ordnung macht und die wird denn feine Ruh nit werden. Hast g'wis Teuerung abschafft und überhaupt die schlechten vergessen, alter Petrus, daß du den heiligen Jo­Beiten." sef zu den Menschen schicken sollst, daß er nach dem Rechten schaut.

,, Tust mir Unrecht, fust mir schwer unrecht" sagt der scheinheilige Teugel. Schau, schau! Den Da hat sich der heilige Petrus am Kopf Josef sollst nunterschicken, daß er die schlechten Bei fragt, ganz weiß ist er worden vor Schrecken und ten abschafft! Schau, schau! Ah nachher muß es sein Heiligenschein ganz bleich und er stottert: freilich wohl besser werden, nachher wohl! Aber Den heiligen Josef, sagst, Gottvater, den hei­hat dir der Hergotivater nit auch gſagt, den wel- ligen Josef? Ich mein vom heiligen Josef hast chen Joſef du schicken ſollſt? Ihr habt ja Stücker vorch niy g'sagt, und da hab ich mir denkt... biere in euerem Simmel drin."

Jetzt haut sich der Petrus mit der Faust vor die Stirn und schreit: Jessasmarandana, heilig und wahr! Jetzt weiß ich nit den welchen Josef der Gottvater eigentlich g'meint hat! Jekt, was heb ich nur an?"

Han!" macht der Teufel und zwinfert den Petrus recht treuherzig an: Welchen denn sonst als den ägyptischen Joſef? Das ist doch derselbe, der was schon dem Pharao bei einer Teuerung gut g'raten hat und der' 3 Körnel jo fleißig aufge­spart hat. Wird der heilige Herrgottvater g'iviß nur den ägyptischen Josef g'meint haben?"

und da hab ich halt den ägyptischen Josef... Weiter ist er nit fommen.

,, Du Trottel!" schreit ihn der Gotivater an,

den ägyptischen Josef hast g'schickt? Das mus dir rein der Teugel eingeben haben! Wie kannst du denn glauben, daß ich den armen Leuten den alten Körndljuden auf den Hals schicken werd, der nir fönnen hat als billig laufen und teuer ver­faufen und den armen Aegyptern die Haut über die Ohren' zogen hat für sein geizigen Pharao. Den Nährvater hättst schicken müssen, der selber eine arme Haut war sein Leblang und weiß, wies armen Leuten ums Herz ist und wo sie der Schuh Da war der Petrus voller Freud, daß ihm druckt. Augenblicklich löst mir den ägyptischen Jo­der Teufel aus der Verlegenheit geholfen hat... Bist sef wieder ab, denn der ist imstand und verscha­ein Streuzföpfel", sagt er zu ihm und schmunzt chert mir die ganze Erden an die Höll, wenns und ich dant dir auch schön, mein liebes Belzebu- zahlt. Augenblicklich nimmst die Füß über die berl, und ich werd schon dazuschauen, daß ich mich revanchier und dir bald ein paar feiste Seelen zu kommen laß zum Braten und Backen auf Num­mero Heiß!"

Achsel und rennst, und unterstehst did) nit chen­der dich vor mir blicken zu lassen, bevor du nit den ägyptischen Josef wieder eing'sperrt hast in der ewigen Seligfeit, wo er gut aufg'hoben ist." Und mit dem ist er g'rennt und hat richtig Ja grad so hat der Herrgott g'sagt. Aber den ägyptischen Josef auf die Erden g'schidt. was nußts, daß der heilige Petrus jetzt überall Der hebt gleich zum Regieren an, und weil den ägyptischen Josef sucht, er findet ihn ihn nit, er selber ein Minister und ein großer Herr g'we- Denn der Aegyptische ist bei seinen guten Freun sen ist im Aegypterland, ist er jest auch immer den, den Großkopferten einlogiert und da kommt umeinander g'schloffen bei die Großkopferten, bei so ein gewöhnlicher, armer Fischer, wie der Be­die Fürsten , bei die Generalinger, bei die Fabri- trus ist, nit dazu!" fanten und hat alles afturat so eing'richt, wie die