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men, müsse solcherart allerdings ausbleiben. Denn Strasser sei durch seine rebellisch. zerstörerische Saltung in einen nicht mehr rücknehmbaren Gegensatz zum National sozialismus gedrängt worden.

Von solchen Klageliedern bis zur Forde­rung, den Goebbels in Prag sprechen zu lassen. ist es nicht mehr weit. Die Henleinleute sind in rührender Weise darum besorgt, daß für das neue Deutschland " Verständnis geweckt werde. Und die tschechischen Agrarier, die den Henlein zu Vorträgen einladen, sind berückt von dem schönen Geficht des sudetendeutschen Geburts. tagsfindes oder aber sie läßt die Begeisterung über das Senleinsche Geifern gegen die Emigra tion aile Bejinnung verlieren.

Donnerstag, 10. Mai 1934

Agrarkapitalistische Sehnsucht nach dem Ständestaat

tes anderswo ist und auch bei uns sein will:| Großfapitalisten, Wolfsfcinde aller Grade!?

Mr. 108

Gauverbandstag des Verbandes

der Gewerbetreibenden und Kaufleute

Sonntag, den 6. Mai 1934, fand in Saaz im Reſtaurant zur Glode" der erste Gauverbands

Und ist nicht aufs deutlichste sichtbar, daß die Bestrebungen Henleins, Janauschs und ande rer, die Arbeiter für den Ständegedanten einzu fangen, lediglich den Interessen der Katag des obenerwähnten Verbandes statt. Die Orts= gruppen des gesamten Gaugebietes waren ziemlich itarf vertreten. Im halb 11 Uhr vormittags schrei tet Verbandsobmann Gen. Grimm zur Erledigung der Tagesordnung. 1. Ziel und Zwed des Verbandes. 2. Wahlen in die Gauleitung. 3. Allgemeines.

In der diesjährigen Vollversammlung des Verbandes der deutschen Groß- pitalistentlasse dienen? grundbesizer" zu Prag hielt Herr Dr. Friedrich Westphalen laut Bericht in den Mitteilungen des obigen Verbandes einen nicht uninteressanten Vortrag über Wirtschaftswege". Der Wortführer des deutschen Großgrundbejizzes erzählte da u. a.:

Eine so weitgehende staatliche Beeinflussung| der Wirtschaft, wie wir sie heute sehen, ist als Dauererscheinung undenkbar. Sinn gemäß muß die Entwicklung von der freien zu einer geleiteten organisierten Wirt schaft führen, in der für willkürliche Eingriffe der Staatsgewalt fein Blas mehr ist. Ansätze eines solchen Wirtschaftsaufbaues find in einzelnen Staaten Europas schon zu finden. In denke hier

Tschechische Sozialdemokratie über aktuelle Wirtschaftsfragen Zum ersten Programmspunkt hält Gen. To= Zwangsdiftate Zuckerwirtschaft. biasch( Somotau) ein anderthalbstündiges Re ferat. In seinen Ausführungen schilderte er vor­Die volkswirtschaftliche Kommission des Partrefflich die jetzige Mißlage der fleinen Gewerbe­teivorstandes der tschechischen Sozialdemokratie treibenden und Steinkauftente, welcher Stand bereits hielt. wie das" Právo Lidi:" berichtet, Montag, durchwegs proletarisiert erscheint. Er fritisiert dann den 7. Mai, unter Vorsitz des Direktors der tsche weiters die Genossenschaften und Gremien, und stellt Daß Henlein die Terminologie von den chischen Großeinkaufsgesellschaft Veselý eine fest, daß diese Körperschaften in ihrer jebigen Zu Sigung ab. in der sie zu verschiedenen aktuellen sammensetzung nicht berufen sind die Interessen der deutschen Fascisten ausgeborgt hat, daß er so wie Stleingewerbetreibenden und Kleinkaufleute zu ver wirtschaftlichen Fragen Stellung nahm. sie von den verlorenen letzten vierzehn oder fünf­treten. Zum Schluß verweist er dann darauf, daß Die Sigung beschäftigte sich zunächst mit dem nur durch die Zusammenfassung aller Gewerbetrei zehn Jahren spricht, mag nicht nur ein Beweis Referentenentwurf über die Schaffung von venden und Kaufleute im Verein mit der Arbeiter für die Ideenarmut sein, die seine Bewegung vor allem an die bemerkenswerten Versuche einer Zwangssyndikaten, wozu sie einen schaft dieses Staates beiden Teilen geholfen werden auszeichnet: es ist eine Aeußerung der aftiven ständischen Organisierung, wie sie heute in Defter positiven Standpunft einnahm. Sie erblickt in den fann. Nach einer längeren Debatte findet dann auch reich gemacht werden, wie sie in Italien in den Liebe, die es zu Sitler und seinen Propaganda­Zwangssynditaten ein Mittel, welches uns bis zu Korporationen bereits anfangen zu wirken und wic der zweite Punft der Tagesordnung seine Erledi methoden hegt. Daß er, der seine Bewegung als einem gewissen Grade alten sozialdemokratischen fie auch bei uns zur Erörterung stehen... gung und es wurde eine Gauleitung gewählt, mit Partei fonstituierte, weiter auf die Varteien Forderungen annähert, daß nämlich Erzeugung Genoffen Tobiasch als Obmann. schimpft und die durch sie repräsentierte Demo­Nun ist der Herzenswunsch der deutschen und Verbrauch im Allgemeininteresse organisiert In der zur Annahme gelangten Resolution fratic schmäht, daß er sich den äußeren Notwen Agrarkapitalisten dieses Staates heraus: der werden. Die Zwangssymbifate fönnen eine der fordern die anwesenden Gewerbetreibenden und An­Stände staat nachfascistischem Mu Brüden sein, welche den llebergang von der vergehörigen des Handels Erefutionsschuß im digkeiten der Demokratie unterordnet, um ſie ſter! Wie denn auch sonit? Wenn die italienifallenen liberalistischen Wirtschaft zur Planwirt aleichen Ausmaße wie er bereits den Bauern und besser untergraben und vernichten zu können und schen, österreichischen und reichsdeutschen Groß schaft ermöglichen. Damit die Zwangssyndikate Arbeitslosen gewährt wurde. Ferner die Einbezie daß er das gefährliche Spiel im Namen des grundbejizer mit Recht im Fascismus ihr Heil diese Sendung erfüllen, ist es notwendig, daß die staatliche Brotfartenaftio n, die Auf­hung der Gewerbetreibenden und Kleinhändler in Volles treibt, das ihm kein Mandat dazu gab, erblicken warum sollten die tschechoslowakischen durch sie nicht nur die Unternehmer gestärft. bebung der Um sa ste u er bis zu einem gewissen daß sich Parteien und Kräfte staatserhal Großzgrundbefizer deutscher Zunge anders denten? sondern daß auch die Interessen der beschäftig Eriſtenzminimum. Novellierung des Gefeßes über tende sogar! finden, die ihm die Mauer Ihnen erscheint der Fascismus mit seiner bruten Arbeiter wie auch der Konsumenten gewahrt die Versicherung der selbständigen Erwerbstreiben­talen unterdrückung der Arbeiter werden. Die Volkswirtschaftliche Kommission den, gewerblichen Stredite und für alle gewerblichen machen dies alles sind verblüffend genaue flaise, der völligen Beseitigung hält es für notwendig, daß der Schaffung von Erzeugnisse und Arbeiten; Mindestpreise Varallelen zur Entwicklung des Sitlerfascismus. jeder Demokratie und aller so Senlein fann sein Kiferifi zur Sammlung sialistischen Ansätze als der endgültige Institution für Planwirtschaft in wel­Zwangsjyndifaten vorangehe die Errichtung einer gefeßlich festzusetzen. aller gemeinschaftsbildenden" Kräfte von sich Retter aus der ihnen so unangenehmen politischen cher Unternehmer, Arbeiter, Konsumenten, die Der Landesausschuß für Böhmen hat in sci­geben, weil die Demokratie seine früheren ein- und wirtschaftlichen Situation. Im demokratischen staatliche Administrative und das Parlament ver der Angelegenheiten erledigt, 96 Gemeindebudgets deutigen Liebeserklärungen an das Dritte Reich tschechoslowakischen Staate haben sie nicht nur trefen find. ihre einst überragende politische Machtstellung vergessen zu haben scheint und anscheinend auch Einen weiteren Gegenstand der Verhandlun durchberaien und 218 Gemeinden die Einhebung eingebüßt, sondern auch durch die Bodenreform bestimmter Abgaben und Gebühren bewilligt. Wei­darauf verzichten will, die entscheidende Frage gen der Kommission bildete der Entwurf einer einen erheblichen Teil ihres Bejizzes verloren. ter billigte der Landesausschuß den Beschluß der an ihn zu stellen, von deren Beantwortung alles Früher in der Verwaltung des Staates als Mini­Regierungsverordnung über die Regelung der Zentralvertretung der Hauptstadt Brag bezüglich andere abhängt. Wir wiederholen sie, wir wer ster, Statthalter, Bezirkshauptleute usw. maß­3uderwirtschaft. In dem Entwurf, der des Grundstückverkaufes in Motol an den Prager vom Handelsministerium ausgearbeitet ist, wird strankenhausfonds zwecks Erweiterung des Allge­den nicht müde werden, sie zu wiederholen. Sie gebend, hente politisch auch nicht mehr als ge­beantragt, daß fünftighin Zuckerfabriken nur mit meinen Stranfenhauses und der Kliniken und be­lautet: Wie stehen Siezusitler, Sen. wöhnliche Rotblütige: man fann jich den Haß Lein? Antworten Sic! behördlicher Bewilligung errichtet werden können. schloßz, der Landesvertretung den Antrag auf Er­ der Enteigneten gegen die demokratische Republik ungefähr vorstellen. Da haben es die geehrten Die Verordnung ist der Ausdruck der Furcht des richtung der Landeskrankenhäuser und Ausarbei Standeskollegen in Italien , Desterreich und Buderfartells vor der Errichtung neuer Zuder- tung eines Krankenhausprogramms in Böhmen Der Krieg in Chinesisch- Turkestan Deutſchland doch hundertmal beſſer! Dort werden fabriken, welche den Zucker billiger als das Kar- zur Annahme zu empfehlen. Landespräsident Dr. sie noch als bevorzugte Blaublütige samt ihren tell liefern fönnten. Die volkswirtschaftliche Kom- Sobotta teilte mit, daß die Landesvertretung fin Simla, 9. Mai. ( Reuter.) Den hier ein Adelstiteln anerkannt, spielen in der Politik die mission empfiehlt daher dem Parteivorstand der den 5. Juni d. J. zur Tagung einberufen wird. getroffenen Meldungen wütet der Kampf in gewohnte Rolle der von Gott gesandten Führer tschechischen Sozialdemokratie, diese Vorlage abzu-| Sigung des Senats. Für Dienstag, den 15. Chinesisch- Turkestan mit unverminderter Stärke des Voltes, haben ihren Vejis ungeschmälert bei- lehnen und schlägt vor, über die Verlängerung des d. M., um 16 Uhr ist eine Sibung des Senats fort. Der fampfluſtige Tangun- Stamm bejeiste sammen und erhalten vom Staate ihren ge- Gejeses 105/1932 zu verhandeln unter der Be- mit folgender Tagesordnung einberufen: 1. Be­am 12. April die Stadt Jangihschar, worauf unter bührenden" Lohn. Daß es die deutschen Groß- dingung, daß das Zuckerfariell den Preis des richt über den Milchausgleichsfonds; 2. Bericht der Bevölkerung ein Blutbad angerichtet grundbesißer mächtig zu Mussolini . Dollfuß und Zuders für den Inlandsfonsum um 1 per über das Massagegeset; 3. Immunität Hajnik: wurde. Der Emir von Janghischar Nurahmad Hitler hinzieht, ist von ihrem Standpunti aus Kilogramm herabsetze. 4. Wahl des Infompatibilitätsausschusses.- Am und eine große Zahl seiner Ratgeber sowie vollauf zu verstehen. Die Herrschaften werden Montag finden folgende Ausschußßißungen statt: hervorragender Bürger fanden hiebei den To d. aber hoffentlich begreifen, daß andere die Sozialpolitischer Ausschuß; um 14 1hr, Gewerbe­Die Tunganen setzten sodann ihren Marsch nach Mehrheit des Volles dahingegen nicht die und volkswirtschaftlicher Ausschuß um 15 Uhr, Sarfand sort, doch räumte der Kommandant der mindeste Sehnsucht nach irgend welcher Budgetausschuß um 16 hr. Stadtverteidigung, Hadschi Sthodschanias, lampf- fascistischer Spielart hat. los die Stadt, nahm aber den Führer der Defai- Wir möchten gern wissen, was die heimischen tisten Sabitadam- llah und einige andere füh- Vorfämpfer des Ständeſtaates, vom Minister Dr. rende Persönlichkeiten der Stadt, die mit den vor- Spina angefangen bis zu Henlein und dringenden Tunganen einen unehrenhaften Frie Gayda zu der Liebeserklärung Dr. Westpha­den abschließen wollten, mit. Nach der Beseßung lens im Namen der deutschen Großgrundbejizer Jarlands haben sich die Tunganen sofort zur Versagen? Fühlen sie sich nicht einigermaßen fom folgung der weichenden Truppen Khodschanias promittiert, wenn flar ersichtlich wird, wer der aufgemacht. eigentliche Nuznießer des Ständestaa-|

Einen ähnlichen Beschluß hat der Zentral­verband der tschechoslowafischen Genossenschaften in Prag gefaßt.

Internationaler Lehrerkongreß aus Wien nach Brag verlegt.

Paris , 9. Mai. Die internationale Födera­tion der Lehrerverbände beschloß, den heurigen ur sprünglich nach Wien anberaumten internationa­len Kongreß für den 20. August nach Prag ein­zuberufen.

Von diesem Tag an sind mir keine Hafen­freuze auf meine Wohnungstür mehr gemalt sagte zu der Toni: worden. Ich

Unsere Töchter, ben batte ja das Hatentreuz im Haus, die Nazinen

Roman von Hermynia Zur Mühlen

Zehn Tage nach diesem traurigen Abend hatte ich eine kleine Freude: der alte Mann, auf den wir unser Vertrauen gesetzt hatten, schien ja doch seinen Eid auf die Verfassung halten zu wollen, freilich war von der Verfassung recht wenig übrig geblieben, aber wenigstens schickte er den Hitler fort, als dieser mit seinen unver schämten Forderungen dahertam. Das wäre ja noch schöner gewesen: eine Dittatur solcher Menschen!

Die Nazis lachten nur höhnisch und sagten: ,, Wir wollen die ganze Macht, oder nichts. Und wir werden sie bekommen."

Einmal fonnte ich mich nicht beherrschen und ..Sichst du denn nicht, was für ein feiges Pad das ist? Ueber Wehrlose fallen sie her, in der Nacht schießen und stechen sie. Und zu diesen Leuten gehörst du!"

Ich sah sofort, daß meine Worte der Toni weh getan hatten; die Tochter meines Anton fonnte ein solches Verhalten ja nicht verteidigen. Sie versuchte es auch gar nicht, sondern schwieg nur bedrückt.

ner Sibung vom 9. Mai 1934 eine Reihe Taufen­

Aus dem Abgeordnetenhaus. Sibungen hal­ten ab: Dienstag, den 15. Mai, der verfassungs­rechtliche Ausschuß um 10 Uhr vormittags, der Interausschuß des verfassungsrechtlichen Aus­schusses nach der Plenarsizung, der Gewerbeaus­schuß um 1 1hr nachmittags, der sozialpolitische Ausschuß um 1 Uhr nachmittags, und Mittwoch. den 16. Mai, der Kulturpolitische Ausschuß um halb 9 Uhr vormittags.( NS.).

vor: meist waren es ältere Frauenzimmer, die Teinen Mann gefunden hatten, oder Witwen; die jungen unter ihnen aber hatten bestimmt einen Schatz, der Nazi war. Also das fonnte man doch nicht leberzeugung nennen. Es war mein einziger Trost, daß die Toni nicht wegen eines Burschen und nicht wegen eines Vorteils in die Partei ein getreten war. Bei ihr war das feine Gemeinheit, sondern nur Verblendung.

Sie ist zu mir getreten und hat mich füssen wollen. Das tut sie sonst nur an meinem Ge­Das kleine Städtchen war nun ,, politisiert". burtstag. Sie ist schon als Kind nie zärtlich ge­Ueberall standen fleine Gruppen umher und debat­ Es war ein seltsames Leben, das wir zu fierten. Nur der Doktor Feldhüter sagte nie etwas, wesen. Wie sie sich über mich gebeugt hat, sie ist sammen führten. Tagsüber sprachen wir fast nicht das ihn festgelegt hätte. Er humpelte mit seinem fajt einen Stopf größer als ich, hab ich wieder das miteinander, wir hatten vor jedem Wort Angst. Klumpfuß und seinem bösen Gesicht über die Hafenfrenz gesehen, und wenn die Toni hundert­mal mein Kind ist, mein Kind, das ich von Herzen Oft mußte ich Toni verstohlen anblicken, mit Straße, er grüßte alle ebenso höflich wie immer, wehem Herzen, weil ich bei mir dachte: das Mnd die Bürger, die Arbeiter, die Christen und die lieb habe, ich hätte sie jest um nichts auf der Welt tüffen können. Ich hab den Stopf weggedreht, als Sie wurden immer frecher, und es gehörte über jeden Schlag, der uns trifft. Die Toni ist haßte. Die Frau Doktor jedoch lief aufgeregt erfehnt den Sieg unserer Feinde, es freut sich Juden, ja sogar den Doktor Bär, den er doch wollte ich auf die Uhr schauen. Aber sie hat es fajt Mut dazu, mit den drei Pfeilen auf die blind, aber was wird geschehen, wenn sie wieder herum wie eine vergiftete Ratte. Sie horchte hier doch verstanden und ganz leise geseufzt. Straße zu gehen. Ich tat es troßdem, aus Liebe sehend wird? und dort jedem Gespräch auf der Straße und Mir ist noch etwas eingefallen: jezt geht die zur Partei, und auch ein wenig, weil mir jetzt Um diese Zeit liefen viele zu den Nazi über, machte jedesmal ein zustimmendes Gesicht, wiver Toni in ihre Stube, und dort über dem Bett alles gleichgültig war und es mir nichts aus- aber bei den meisten wußte ich, daß sie es nur tun, auch immer etwas gesagt hatte. Wie war wie ihr hängt die Photographie von ihrem Vater. Und gemacht hätte, von unseren Feinden erschlagen zu weil sie sich davon einen Vorteil erhoffen, und die Mann: sie wollie es sich mit niemand verderben. plöglich hatte ich das Gefühl, als würde das tote werden. Ich hatte nur noch eine Angst, doch die jungen Burschen taten es, weil es ihnen Freude Ihre Tochter Lieselotte hatte einen Schats nach Bild meines toten Mannes das Hakenkreuz sehen war furchtbar quälend: wenn die Toni einmal bei machte, in einer Uniform zu paradieren und groß- dem anderen, aber immer nur reiche Burschen. einem Umzug mit den Unsern zusammenstößt, artig zu tun. Ich weiß ja nicht, wie das in ande- Sie war jetzt neunundzwanzig Jahre alt, und wenn ihr etwas geschieht, ihr von der Hand der ren Ländern ist, aber wenn bei uns einer eine im Städtchen wurde viel darüber gesprochen, Unsern etwas geschicht... Und die Toni, das Uniform sieht, wird er rein verrückt. Als ob die warum sie, die doch ein schönes Mädel war, nicht weiß ich, fühlte die gleiche Angst um mich. Sie Uniform und der Krieg unserem armen Land nicht heiratete. Vor neun Jahren war sie verlobt ge= fand immer wieder einen Vorwand, um mich nicht schon genug Böses angetan hätten. ausgehen zu lassen, sie erbot sich, statt meiner in wesen, mit einem Ingenieur, aber die Eltern Sie hat si chauf einen Sessel gesetzt und ich die Häuser scheuern zu gehen, jie wollte um jeden waren, fonnte ich es zur Not begreifen. Das war nieur ein armer Schlucker war. Die Frau Doktor Auch bei vielen, die seit Jahren arbeitslos hatten die Heirat nicht zugegeben, weil der Inge= bin rasch in ihre Stube gegangen und habe das Preis die Wäsche abholen und hinbringen. Aber eben die Verzweiflung, die sie zu den Nazis trieb: wollte hoch hinaus mit ihrer Tochter; am liebsten Bild von der Wand genommen. Dann habe ich das war nicht möglich, denn obgleich ich für Bür vielleicht können die uns Arbeit geben. Aber wes- hätte sie für sie einen Adeligen gefunden. Deshalb es unter einem Tuch versteckt, damit sie nicht merft, ger wusch und scheuerte, waren sie doch alle gegen halb Studenten und hochgebildete Menschen zu war sie auch so böse darüber, daß die Gräfin was ich getan have. Wir hatten einander an die Nazis und hätten die Toni mit ihrem Saten ihnen gingen, das verstand ich nicht. Der Sohn Agnes nicht mit ihr verfehrte, obzwar sie dort kei­diesem Abend schon so viel Böses angetan; ich freuz wahrscheinlich hinausgeworfen. Uebrigens des Notars Fachinger lief in einer alniform nen Menschen fennen gelernt hätte, weil die wollte ihr nicht noch einmal weh tun. Aber mein war bei Tag die Gefahr nicht so groß, man wurde herum und hob auf der Straße die Hand hoch. Gräfin Agnes seit dem Tode ihres Mannes nie Anton durfte nicht in einer Stube sein, wo das wohl mit den unflätigsten Worten beschimpft, wenn er seine Parteigenossen sah. Dabei war er iemand vei sich fab. Die fleine Villa in dem gro­Safenfreuz liegen wird. aber tätlich wurden die Nazis immer nur bei ein fluger junger Mann, der in Berlin studierte; en Garten, der bis zum See reicht, war wie ein So, Toni, jetzt geh schlafen. Gute Nacht." Nacht, wenn sie eine Möglichkeit hatten, in der der hätte es doch besser wissen können.. Was die verwunschenes Märchenschloß, so still und verein­,, Gute Nacht, Mutter." Dunkelheit zu entkommen. Weiber anbelangte, so famen sie mir recht fomisch| samt. ( Fortsetzung folgt.).

und sich fränken.

..Wart noch einen Augenblick, Toni." Sie hat mich fragend angesehen. ..Nein, ich schimpf nicht mehr mit dir. Wart nur hier einen Augenblick."