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Auto gegen Auto

Spielende Kinder tödlich verletzt

Samstag, 2. Juni 1934

Eine 80jährige Gänsehirtin

zu Tod überfahren Sillein, 1. Juni. Der Sekretär des bandes der slowatischen Eisenbahner und Redat­teur Franz Zavodsky reiste gestern mittels Auto von Rajecke Teplice nach Kunerad. Auf der Straße von Rajecke- Teplice trieb die 80jährige Rosalie Vachutova aus Konsta Gänse. Sie wurde von dem Automobil erfaßt und schwer verleßt, so daß sie tot auf der Stelle liegen blieb. An Ort und Stelle ist eine Gerichtstommission aus Sillein eingetroffen, die den Fall untersucht und die Ob­duktion der Leiche anordnete.

Preis des auf Karten gelieferten Brotes zu er höhen( es wird bisher, wie im vorhergehenden Aufsatz geschildert, um 10 Stopeten pro Kilogramm verkauft, also tatsächlich fast umsonst geliefert), wobei gleichzeitig die ausbezahlte Lohnsumme in werden soll.

Kuttenberg , 1. Juni. Gestern gegen 14 Uhr| Komplikationen einstellen, mit dem Leben davon der Sowjetunion um 650 Millionen Rubel erhöht rannte das Personenauto des Fleischhauers Milo- fommen wird. flav Miškovity aus Nové Dvory in der Gemeinde Netřebi in einer Straßentrümmung so heftig gegen das Personenauto des Ing. J. Vlček aus Tichas­lau, daß dieser Wagen an den rechten Straßen­rand geschleudert wurde, eine Gruppe spielender Kinder überfuhr und schließlich nach einem Anprall auf eine kleine Brüde mit einem Salto auf den Zaun eines Gehöftes stürzte und liegen olieb. Drei Kinder wurden schwer verletzt, und zwar die zehnjährige Helene Jedličkova, die zwölfjährige Jarmila Martinkova und der sechs jährige Jaroslav Martinet, alle drei aus Netřebi. Das Auto Miškovskys blieb in der ursprünglichen Fahrtrichtung, woraus ersichtlich ist, daß dieses Auto mit einer fleineren Geschwindigkeit gefahren ist als das des Vlček. Die drei verletzten Kinder wurden in das Krankenhaus nach Tschaslau ge­bracht, wo die Helena Jedličkova furz nach der Einlieferung ihren Verlegungen er Ia g. Das Befinden des Knaben Martiner ist hoffnungslos; der Zustand der Martin­fova läßt die Aerzte hoffen, daß sie, falls sich keine

Crite 5

Verbot der Erwerbstätigkeit der verheirateten Frau in Luxemburg

Wir entnehmen die folgenden Stels len einem Artifel von Carmen Ennesch im Brüsseler Peuple" vom 8. Mai: Vier Wochen vor der Wahl hat im Groß­Jedenfalls ersieht man aber aus dieser Schil herzogtum Luremburg, inspiriert vom österrei Bundeskanzler Dollfuß , eine lebhafte derung, daß man bei allen Rubelziffern sehr vor chischen Versichtig sein muß. Eine Zeitlang operierten die west- Propaganda für einen christlichen autoritären europäischen Kommunisten mit den hohen Rubel- Sorporationenstaat eingesetzt... Die Lugem berdiensten, die sie einfach auf Goldrubel umrech burger Klerikalen sind schon fest überzeugt von neten, womit sie zu betveisen trachteten, daß die ihrem Wahlsieg, der ihnen eine überwältigende Verdienste der russischen Arbeiter wesentlich über Mehrheit bringen soll. Ihre Presse verhehlt denn jenen der westeuropäischen Arbeiter lägen. Man auch nicht mehr ihre Absicht, die Jugend aller ist ihnen dann mit den hohen Preisen der Waren sozialen Schichten den liberalen, sozialistischen entgegengetreten, die man ebenfalls auf Gold- und neutralen Organisationen zu entreißen. Den rubel umrechnete, wodurch sich ganz unmögliche liberalen Pfadfindern wurde offen der Krieg er­Wertvergleiche ergaben. Bei den gegenwärtigen flärt... So wurde auch das famose Gesetz über Valutaverhältnissen Sowjetrußlands muß man das Verbot der Lohnarbeit für verheiratete Frauen unbedingt eine reinliche Scheidung zwischen Gold in Luxemburg schon angenommen, während es und Papierrubel durchführen, wenn man ein Bild in Belgien noch im Stadium des Entwurfes ist. Paris , 1. Juni. In den Abendstunden des über die Lohn- und Preisverhältnisse gewinnen Dieses Gesetz beschränkt die Erwerbsmöglichkeiten Donnerstag stießen unweit von Mencon( Departe will. Dann ergibt sich aber, daß das Verdienst der Frau auf die Berufe der Hausgehilfin und ment Orne ) in einer unübersichtlichen Biegung niveau des russischen Arbeiters beachtlich unter der Toilettefrau. Im Zusammenhange damit iſt es ein vollbesetzter Kraftomnibus und ein jenem seines westeuropäischen Kollegen liegt. Das bemerkenswert, daß für die Wahl eine eigene schwerer Lieferwagen zusammen. 18 Perist keine Kritik, sondern eine notwendige Feststel Frauenliste eine Kandidatenliste, ausschließlich fonen wurden schwer verletzt. Der Kraftomnibus lung, die ihrerseits gar nichts mit der Anerten aus Frauen zusammengesetzt ganz unabhängig wurde vollständig zertrümmert. nung der Tatsache zu tun hat, daß der russische von den Parteien aufgestellt werden soll. Arbeiter heute um ein Vielfaches besser lebt als unter dem Zarismus. Gerade dieser Umstand muß aber für jede Beurteilung der russischen Verhält nisse maßgebend sein, weil man eben Rußland und die dortigen Lebensbedingungen nicht mit West europa vergleichen kann, sondern nur mit dem, was dort früher war und was jetzt ist. Jede gänzlich falsches Bild. andere Betrachtungsweise ergibt so oder anders ein

Ruffifche Reife

IV. Das Währungschaos

Von Josef Bělina

Das Reisebureau hatte uns geraten, fran-| Eindruck, daß Metallgeld sogar lieder genommen zösische Franken mitzunehmen, da diese gegenwär- wird und es ist auch vorteilhafter, sich mit solchem tig in Rußland zu den gangbarsten Valuten ge- einzudecken, da man dann seine Einkäufe viel ein­hören. Gleichzeitig waren wir gewarnt worden, russische Rubel einzuwechseln, da ihre Einfuhr, ebenso übrigens auch die Ausfuhr, in Rußland streng verboten ist. Die meisten Reiseteilnehmer hatten diesen Ratschlägen gehorcht, so daß fast alle mit 50- Franten Noten ausgerüstet waren, einige hatten auch Dollarnoten mit.

In Negoroloje mußte sich jeder Reiseteil nehmer die mitgebrachten Waluten bestätigen las sen, da man nur auf Grund dieser Bestätigung wieder irgendwelche Valuten ausführen fann. Es gab auch eine Wechselstube da, doch erhielt man Rubel nur über eine besondere Aniveisung des Reisebureaus Intourist" gewechselt. Von rechts­wegen soll nämlich ein Ausländer überhaupt keine Rubel in der Hand haben. Manche Teilnehmer fonnten indessen dem Reiz der Neuheit nicht wider­stehen und handelten Rubel ein, die sie zum regu­lären Zwangslurs, d. h. zirka 14 französische Franten pro Rubel bezahlen mußten. Man fann nicht sagen, daß dieses Vorgehen seriös wäre, denn später fonnten sich diese Leute überzeugen, daß sie für die so erstandenen Rubel ein Zehntel dessen erhielten, was sie sonst bei Bezahlung in Valuta erhalten hätten.

Politik oder Theater?

Etwas aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten.

Mary Pickford , die die Reklame ebenso abgöttisch liebt wie ihre hohen Filmstargagen, soll von der republikanischen Bartei in Kalifornien auf­gefordert worden sein, bei den nächsten Wahlen für die Republikaner zu fandidieren.

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gnügungswelt" und Politik interessiere sie zwar". aber auf diesem Gebiet Erfolge" zu erzielen, fei nicht ihre ernstliche Absicht". Mit einem solchen Brogramm" fann man in 11. S. A. vielleicht wirk lich Erfolg erzielen.

Nehmen wir einmal an, daß die vom Washingtoner Korrespondenten der Daily Mail" gebrachte Mel­dung stimmt, und daß die Republikaner Kaliforni ens tatsächlich beabsichtigen, mit einen reflametüch tigen, populären Filmstar einen Stimmenbande! facher erledigen kann. Es ergibt sich nämlich oft, abzufchließen. Wenn Mary Pickford auf diese Weise daß, wenn man für einen halben Dollar Waren ihr nächstes Engagement reflametechnisch vorberei kauft und mit einem Papierdollar zahlt, dann ten will, so zeugt das vielleicht für einen Mangel an gutem Geschmac, aber es ist ihre Sache. Peinlich fein Kleingeld zum Zurückgeben da ist. In der aber ist, daß die Politiker aus simpelster Spekula Regel soll in derselben Valuta zurückgegeben tion den verfitſchien Geschmad einer gewissen Sorie werden, in der man bezahlt hat und da findet man Bublifum als Politifum auszumünzen versuchen! eben oft genug nicht das Retourgeld oder will es Amerila ist das Land der unbegrenzten Möglich­nicht finden. Dann versucht man den Käufer zu feiten, aber diese Möglichkeiten sollte felbst für überreden, daß er eben mehr kaufe. Bleibt er stand­die verwegenen Parteimanager des amerifani haft und ist tatsächlich fein Retourgeld vorhanden, Die endgültige Nominierung der Kandidaten schen Bürgertums eine glatte Unmöglichkeit sein! so gibt man ihm das zurüd, was man gerade bei findet var erst im Auguſt ſtatt, doch sollen die Eine phantasievolle Dame, die gewisse Schrullen Chancen Marhs für eine plögliche politische Karriere fultiviert, fann an sich durchaus erheiternd sein. der Hand hat. So tam es, daß ich einmal neuner­lei verschiedenes Metallgeld in der Tasche hatte: merkwürdige Meldung nicht, sondern fommentiert die göttliche Mary nach erfolgtem Wahlfieg dankend sehr hoch sein. Die Schauspielerin dementiert diese Aber es wäre doc) gar zu banales Hollywood , wenn tschechoslowakische, schwediche und norwegische sie in einer höchst sonderbaren Weise. Sie füble, so verzichtete und, den vielstelligen Abfindungssched in Stronen, schweizer und französische Franken, pol- sagte sie den Reportern ihren Play in der Ver- der Hand, in ihre Ateliers zurüdfchrte. nische Bloth, österreichische Schillinge, deutsche Mark und amerikanische Dollar. Selbstverständlich muß man dann schon sehr aufpassen, um nicht irgendwie hineinzufallen. Ein Rat also an alle Touristen, die etwa die Sowjetunion besuchen wollen: vor allem leine Rubel laufen, weil man tatsächlich am besten ohne Rubel wegkommt und awweitens sich mit möglichst viel Kleingeld aller Sorten eindecken, damit man vorhandene Rech­nungen ohne langes Herausgeben bezahlen tann. Allgemeine Parität für den Goldrubel sind 2.14 Mart.

Lieferungskorruption mit Einbanddecken

Zwei Obersektionsräte, zwei Kanzleibeamte und ein Firmenvertreter vor dem Schwurgerichte

Brag, 1. Juni. Zweitägiger Korruptionspro-| sie hätten lediglich deshalb die gefälschten Rechnun mit fünf Angeklagten. Vor den Geschworenen gen widerrechtlich liquidiert, um ihren Untergebenen igen: der Oberfettionsrat des Aderbau eine Entschädigung für geleistete Ueberstundenarbeit ministeriums Dr. Adolf Ludwig Krejčit, 57 Jahre zukommen zu lassen, die eben damals von Amts alt; Oberjeftionsrat Wenzel Brochazka, 61 wegen eingestellt worden sei. Auch die Anklage ist Die geschilderte Währungstattik hat auch im Jahre alt; ftuarsadjunkt Ladislav No- der Ansicht, daß die beiden Räte sich nicht bereichert Inlandverkehr für das Regime einen großen Vor- votny, 29 Jahre; Stanzlei offizial Franz fondern das Geld unter die Intergebenen verteilt teil. Ich sprach schon von den staatlichen Torg- Schneller, 46 Jahre sämtlich angeflagt des Ver- haben. Eine andere Frage ist, wohin eine Staats

sollte doch die Flasche Bier etwa 35 französische rechens der mißbrauchten Amtsgewalt, der legiges verwaltung fommen müßte, wenn die Methoden, die

im

Die erste Bekanntschaft mit den Geheim nissen des sowjetrussischen Valutawesens machten wir im Speisewagen Minst- Moskau. Dort ver­langte man für eine Flasche Bier 2.50 Rubel. Bei der Umrechnung stiegen einem die Haare zu Berge; nannte Schneller außerdem noc) der An hier von hohen Beamten angewendet wurden, allge­Franken fosten. Als wir aber in Valuta zahlten, gazinen( in Mostau Oos- Lorg, in Charlow Rasnahme von Geschenken in Amt 3 fa dhe n. meiner Brauch werden sollten. Jedenfalls hat Arm­zufällig in, teilte man uns einen ganz anderen Torg, in Siew Ki- Torg usw.) durchaus einheit- jährige Josef Armbruster, Geschäftsführer der den Sektionsräten ausgezahlt. Als Fünfter steht vor dem Schwurgericht der 49- bruster den gesamten erschwindelten Betrag den bei­Preis mit, nämlich 30 Sopeken, so daß die Flasche liche Preise gibt, die für das ganze Land gelten. Buchbinderfirma Perfeft" unter der auf etwas über sechs oder rund vier französische Diese Preise sind außerordentlich billig. So fostet Anklage des Vergehens nach§ 2 des Storruptions- Fall Nr. 2= 258.000 Franken zu stehen fam. Ein anwesender Schweizer hier ein Kilogramm Mehl 10 bis 11 Ropefen, in bezahlte wieder einen Schweizer Franken . den übrigen Magazinen aber 4 bis 5 Rubel, ein Bei Valutazahlungen wird ein Goldrubel­preis berechnet, der annähernd den in Westeuropa Kilogramm Zuder 25 bis 30 Stopeten, sonst 15 bis 18 Rubel, 1 Kilogramm Butter 40 bis 50 üblichen Preisen entspricht. Manche Artikel sind in Kopeken, sonst 20 Rubel, 1 Sg. feinen Konfelt 55 dieser Berechnung billiger, so hauptsächlich die Er­Ropeten, sonst 18 Rubel, eine Flasche Wein 25 bis zeugnisse des Landes, wie Belze, Teppiche, manche 40 Sopeten, sonst 6 bis 10 Rubel usw. Doch be­Lebens- und Genußmittel, hier besonders Wein, tommt man diese Waren nur dann, wenn man Wodka, Saviar, Fisch- und Obstkonserven u. dal. mehr, andere wieder teurer, so hauptsächlich Indu­strieerzeugnisse. Im Durchschnitt dürfte sich aber das Preisniveau ausgleichen.

gesezes.

Fällen

Gegenstand der Anflage bilden in sämtlichen

fingierte Rechnungen über gar nicht aclieferte Einbanddecken für Bücher, deren Honorierung nach der Anklage durch die Zusammenarbeit der Ange­flagten ermöglicht wurde.

Wenn man die einzelnen Posten der Anklage fum­

miert, ergibt sich ein

Fall Nr. 1= 11.270

==

Obersektionsrat Dr. Krejčil war Direktor des Staatlichen Landwirtschaftlichen Archivs". zu gleich auch der Slowakischen Landwirtschaftlichen Bentralbibliothef" und der Lesehalle der Landwirts fchaftsakademie". Als solcher war er technischer Lei­er, hatte aber nicht das Recht, Auslagen zu liqui

Dieren.

Der vierte Angeflagte Franz Schneller , Ad junkt des Landwirtschaftlichen Archivs", machte im

In diesem Punkt der Anklage handelt es sich gleichfalls um gefälschte Rechnungen. Als Kom pagnon Armbrusters fungiert hier der dritte Ange flagte Novotny, Bibliothekar der Bücherei des Landwirschaftsministeriums. Hier fand eine..Ap­probation höheren Ortes" nicht statt. Novotny und Armbruster verabredeten sich einfach, gefälschte Rech nungen mit den amtlichen Stampiglien und dem ge fälschten Vermerf zu versehen, daß die Rechnungen als Forderungen an das Aerar bei Geldinstituten be= Tehnt werden fönnten. Tatsächlich wurden

die gefälschten Rechnungen bei verschiedenen Spar­Yaffen zu 80 Prozent csfompiert.

Vier Sparkassen haben auf die Fälschungen etwa 258.000 geliehen und derzeit ist ein Prozeß zwi schen diesen Instituten und dem Staat darüber an­hängig, wer den Schaden zu tragen haben wird.

Beide Angeklagte sind geständig, bringen aber allerhand Entschuldigungen vor.

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entweder selbst Valuta hat oder von ausländischen Befannten an die dafür zuständige Bank Valuten Gesamtschaden von 331.746. überwiesen bekommt oder wenn man schließlich Die Methode war in allen drei Fällen( bai. Grup­ über Gold , Silber oder Brillanten verfügt. In pen von Fällen), die die Anklage anführt, die gleiche. Interessanterweise gibt es aber feine Gold­rubel im Lande, ihr Wert wird vielmehr nach dem diesem Falle wird der Goldrubelwert der so abge­lieften Wertgegenstände festgesetzt und der Ueber­Zwangsturs errechnet, den die Sowjetregierung bringer bekommt einen Gutschein mit abtrennbaren infolge der Ein- und Ausfuhrsperre der Papier Wertabſchnitten, die er dann im Torgjin gegen rubel aufrecht erhalten kann. Da es auf den aus­Waren eintauschen tann. Ebenso werden jenen, die aus dem Ausland Geld angewiesen erhalten, ländischen Börsen teine legalen Rubel gibt, kann auch kein Kurs gebildet werden, wie es für die die Valuten in Goldrubel umgerechnet und ihnen übrigen Valuten der Fall ist. Die Sowjetregierung die entsprechenden Gutscheine verabfolgt. Fall Nr. 3= 4950 erhält einfach eine bestimmte Parität für die auss In diesem spielt wiederum der Adjunkt Franz ländischen Zahlungsmittel und schüßt den Aus- Dieses System führt dazu, daß bei dem all­länder vor den Folgen der durch die inländische gemeinen Warenmangel so ziemlich alle Wert Jahre 1929 die Bekanntschaft des Geschäftsführerschneller die treibende Rolle. Wiederum fin Inflation hervorgerufenen Teuerung der Waren gegenstände oben bezeichneter Art in den Besitz des Armbruster von der Buchbinderfirma Perfekt". gierte Rechnungen für nicht gelieferte Arbeiten. Audi durch die Berechnung der imaginären Goldrubel", Staatsschabes gelangen und gegen Lebensmittel mit der er als Archivbeamter natürlich viel zu tun hier hat der Erstangeklagte Dr. Kreičik approbiert gleichzeitig schüßt sie aber das Land vor dem Aus- oder sonstige Bedarfsartikel eingetauscht werden. hatte. Dieser treffliche Staatsbeamte machte Arm- und die ungerechtfertigte Auszahlung veranlaßt verkauf, wie es aus den Inflationszeiten in Man sieht auch tatsächlich kaum irgendwelche bruster eingestandenermaßen alsbald den Vorschlag, aber hier wohl in gutem Glauben. Die Betrüger Deutschland und Oesterreich noch in guter Erinne- Schmuckstücke, wie Ninge, Arm- und Halsbänder. ihm fingierte Rechnungen vorzulegen, für versuchten auch hier die fingierten Forderungen an Eine unserer Intourist" Führerinnen wies mit deren Honorierung er sorgen werde. Das geschah das Aerar bei Geldanstalten in bare Münze umzu rung ist. Man kann die Sache vielleicht am besten einem gewissen Stolz auf diese Tatsache hin und und Armbruster legte auf Rechnung der Abtei seben, was auch gelang, aber später aufflog. Set­Tung für Landwirtschaftliche Schu- tionsrat Krejčit dedte dann freiwillig den Schaden. meinte, daß diese Dinge ohnedies überflüssig seien, Ien" vier Rechnungen für gar nicht gelieferte Ein- Im Verlaufe der Verhandlung ergab sich folgen­ertlären, man sagt, daß­ihre Ablieferung aber dem Staate helfe und ihn banddecken auf insgesamt 11.270 vor. Schmel des Bild: Die beiden Sektionsräte geben Stärke. ler bersah sie mit der erforderlichen Richtigkeits- Verfehlungen zu, allerdings mur Verfehlungen aus Hauptursache der Inlandsinflation scheint bestätigung und trat sie seinem unmittelbaren humanen Motiven, nämlich die Beschaffung der Mit­Vorgesezten, dem Erstangeflagten reičit, tel zur Ueberstunden- Entlohnung der Untergebenen. ab. Dieser fügte seine Approbation" hinzu und Armbruster ist fast völlig geständig und erflärt. leitete sie an den Sektionschef Prochaska als der Gegenstand schamlosciter Ausbeutung Chef der zuständigen Abteilung weiter, den zweiten feitens Schnellers gewesen zu sein, der von Angeklagten, feinen alten Kameraden und Freund. ihm für mindestens 20.000 Gefdjente und Bar­geld erpreßt habe. Dagegen erklärte sich dieser An­Der Adjunkt Schneller ist geständig, bezich geklagte als reinsten Unschuldsengel. Dieser veranlaßte die Auszahlung. tigt aber den Sektionsrat Krejčit der Anstiftung. Novotny, der mit Armbruster die größte Schwin­Diefer erklärt wieder seinen Freund Prochazka delei( mit den estomptierten Fälschungen) auf dem als intellektuellen Urheber der ganzen Sache. Gewissen hat, verantwortete sich mit Notlage. Eigenartig ist die Begründung der zugegebenen In der siebenten Abendstunde wurde der Prozeß

so

in Rußland eine Doppelwährung besteht: für den inländischen Tauschwerkehr der Inflation Papierrubel, der einer starken ausgesetzt ist, für den Auslandsverkehr der tatsächlich Goldrubel, der schon seit der Einführung der Tschervonzen auf einem stabilen Kurs gehalten

"

der bestehende Warenmangel

wird. Die Rußland besuchenden oder mit Rußland zu sein, der eine erhebliche Verteuerung des Preis­Handel treibenden Ausländer sind damit gezivun niveaus mit sich brachte, worauf man gezwungen gen, der russischen Volkswirtschaft Auslands- war, die Löhne zu erhöhen, was dann seinerseits valuta zur Verfügung zu stellen, deren sie drin- wieder erneute Preissteigerungen hervorrief usw. gend bedarf, um ihre Verpflichtungen decken zu Daß dieser Prozeß noch keineswegs beendet ist, er­fönnen. Genommen wird jegliche Valuta, weist eine der letzten Nachrichten aus Rußland , u. zw. sowohl Papier wie Metall. Man hat oft den wonach die Sowjetregierung beſchloſſen hat, den Enigleisungen. Die beiden Sektionsräte erklären, schließlich auf morgen verta gt.

rb.