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Keine Kapitalsbildung durch Inflation

Englis   über aktuelle Wirtschaftsfragen.

Counting, 24. Juni 1934

Der Notstand der Landwirte

Fahrt durch das deutsche   Agrargebiet

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beraubt, tvenn sie jetzt ihr ganzes Bich verschlen­dern müssen. Hierzu ist einmal unerläßliche Not­wendigkeit, daß sofort dic 3ölle für Futtermittel jeder Art ermäßigt werden und die Einfuhr aus dem Auslande in

Auf dem gestern stattgefundenen Spars kassentag, an dem über 170 Vertreter bon Wer eine Reise durch die deutschen   rand die Leute gehen nun daran, das jeder Hinsicht erleichtert wird. Daß nun die Sparkassen aus dem Gebiete der Republik   teilwirtschaftlichen Gebiete unternimmt, dem bietet völlig verfümmerte SommergeSpetulanten glauben, eine günstige Konjunktur nahmen, hielt der Gouverneur der tschechoslo sich watischen Nationalbant, Dr. Englis, einen tre ide für Futterswede abzuvor sich zu haben, ist klar und wird bewiesen durch ein erschütterndes Bild der Verwüstung an Vortrag über die Erneuerung des Geldmarktes. mähen. In vielen Gebieten sät man neuer das sprunghafte Anwachsen der Preise sur Fut den Feldkulturen, Er führte u. a. aus: bings Mischling aus, um wenigstens in den spätermittel und Futtergetreide an den Börsen. Für die die unerhörte Trockenheit und Fröste anrich- teren Monaten noch etwas zur Fütterung zu Safer wurden am letzten Dienstag schon 170 Die Welt zerfällt in den Block der Gold- und tete. Meine Reise führte mich durch das ganze ernten. Der angerichtete Schaden wird hier bei gezahlt und heute bereits 200, Seu wird mit Nichtgoldländer. Zwischen diesen herrscht eine Dis füdwest, west, nordwest- und nordböhmische Beizen und Sommerfrucht auf 80 bis 90 Pro 90 gehandelt, Mais foftet 120. In feiner parität in der aufkraft des Goldes, was ein Hin- Gebiet, und wenn man die Eindrüde zu fildern sent, bei den Mees und Grasbeständen auf 80 Mühle find Kleie oder Futtermehle aufzutreiben. dernis für den Austausch der Güter zwischen ihnen versucht, weiß man nicht, wo man früher begin- Brozent und bei Roggen auf 70 Prozent geschäßt. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften in Prag  ist. Die Goldländer schüßen sich vor der billigeren nen soll. Die Zerstörung der Kulturen durch die Martoffeln und Hopfen könnten durch einen aus- benötigen dringend 150 Waggons Delkuchenfut Konkurrenz und erschweren die Einfuhr. Dadurch Trodenheit erstredt sich auf weite Gebiete, hat giebigen Regen noch gerettet werden, ebenso die termittel und können nichts auftreiben. Der größte sind in den Goldländern höhere Preise als in den aber doch nicht überall die gleiche Auswirkung Buderrüben, die trotz der Umstände noch teilweise Lieferant von Delkuchen, die Firma Schicht in Richtgoldländern. Die Goldländer passen sich dem gezeigt. Deflationsprozeß allmählich an. Auch wir haben einen schönen Bestand haben. Ueberall sieht man Aufsig, begründet den Mangel mit der durch das Sart mitgenommen ist das Biliner Wagen mit Wasserfässern auf die Felder fahren, Margarinegeses herbeigeführten geringen Ver wo man opfenpflanzen begießt, dabei mug das arbeitung von Deffrüchten. Das scheinen wohl Wasser oft sehr weit geholt werden. In vielen mehr Ausflüchte zu sein, deren Wahrheitsgehalt Gemeinden herrscht eine ungeheuere Wassernot, untersucht werden müßte. Es ist eher anzunehmen, ganze Bäche sind ausgetrodnet, die daß die vorhandene Konjunktur von vielen Fut­Eger ist ein feichtes Bächlein termittellieferanten durch Zurückhaltung der Vor­geworden, das man an den meisten Stellen räte ausgenügt wird. Hier ist keine Milde am durchwaten lann. Playze, die Spekulation droht tausende und aber tausende ohnedies von der Wirtschaftskrise geschä­digte arbeitslose Kleinlandwirte und Häusler um ihre letzten Eristenzgrundlagen zu bringen und der furchtbarsten Not auszuliefern.

Hafer, Gerste und auch teilweise Weizen find furchtbar schütter und werden oft nicht einmal das Saatgut abwerfen und natürlich auch kein Stroh.

In vielen Dörfern sind die Leute von einer Banifftimmung erfaßt.

Das Bich wird verschleudert,

Die Regierung würde sich der schwersten Ber­antwortung aussehen, wenn sie nicht mit allen Mitteln trachtete, zur Erhaltung des Bichbestandes dieser Bevölkerungsschichten billige Futtermittel zu beschaffen.

das getan und find nun mit unserem Preisniveau Be den, wovon wiederum das Staaber Gebiet auf der Höhe der Weltpreise. Dadurch haben wir am meisten gelitten haben dürfte. Ausgebrannte die Grundlage für den Wiederaufbau der Wirt- Biesen und Kleefelder, teilweise völlig verküm schaft im Inlande geſchaffen. Im Verhältnis zum merte Sommerfrucht bieten hier den Besuchern Ausland wird uns der Weg in die nicht abgeschlos- einen ungewohnt häßlichen Anblick. fenen Länder frei. Tatsächlich ist unsere Ausfuhr nach einer Reihe von Jahren wieder zum ersten Male in aufsteigender Linie begriffen. Auch im Inland gibt es Anzeichen, daß der Rückentwidlung der Wirtschaft Einhalt geboten wurde. Dem inne­ren Markt muß um so größere Aufmerksamkeit zu Roggen steht im allgemeinen etwas günstiger da, gewandt werden, je größer die Schwierigkeiten der doch gibt es auch schüttere Bestände infolge des um es nur aus dem Hause zu bringen, da das Ausfuhr sind. Notwendig ist auch die Anpassung ungünstigen Windes, teilweise ist er durch die notwendige Futter nicht vorhanden ist. Für schöne des Umfanges der Staatswirtschaft an die neue Erodenheit zur Notreife getrieben worden und Rinder zahlt man 400 bis 600. Jm urch Lage, das Gleichgewicht im Staatshaushalt ist die zeigt immer wieder Flede in den Feldern mit schnitt 1 per Kilogramm, Gänse werden mit Voraussetzung auch der Erneuerung des Geld- leeren Aehren. Die Kartoffeln find wohl durch die 8 und Jungschweine mit 10 per Stüd marftes. Fröste start beschädigt worden, doch haben sie sich verkauft, Hithner fann man um 4 haben. In Wir haben in den Jahren der Krise viel Ka- stellenweise wieder gut erholt, ein ausgiebiger einem Dorfe bei Saaz   wollte ein Bauer in seiner Es muß möglich gemacht werden, daß auf Kosten pital verloren. Das Ausland hat hier arbeitende Regen fönnte immerhin noch eine gute Mittelernte Verzweiflung sein Vich vergiften, weil dieser Eristenzen, daß von der Not dieser Zeute furzfristige Gelder abberufen. Dadurch ist die bringen. Der Ernteausfall wird in den betroffe es ihm niemand ablaufte und es im Stalle ver- eine Handvoll Händler und Kapitaliſten ſich be­kommerzielle Grundlage der Banken verengt wor- nen Gebieten des Pilsner Bedens bei Weizen auf hungern muß. 3wangsihlatungen reichern. In einer Interpellation unserer Abge­den. Auf dem Geldmartte ist ein Mangel sowohl 70 Prozent, bei Roggen auf 25 Prozent, bei nehmen in allen Gemeinden einen riesenhaften ordneten Leibl, Schweichhart, Jakſch und Haden­von langfristigem als von turzfristigem Kredit. Sommergetreide auf 60 bis 70 Prozent, Det lee Umfang an. Die arbeitslosen Kleinlandleute und berg wurden die Wege gezeigt, die beschritten Um wieder Kapital zu schaffen, muß vor allem die und Heu ebenfalls auf 70 Prozent geschäßt. Häusler bangen um ihr einziges Nahrungsmit- werden müssen, um die Katastrophe zu verhin= Aufsaugung des auf dem Geldmartt vorhandenen Aehnliche Verhältnisse trifft man in den tel: die Kartoffeln. Wenn nicht bald ausgiebiger dern, die ein grausames Naturereignis heraufbe­Kapitals durch den Staat aufhören. Ferner muß Bezirfen Mie 3, Plan bis TepI an. Heber Regen fällt, stehen diese Leute im Herbst vor hun schworen hat. das vorhandene Kapital durch Mobilisierung aus all schüttere Getreidebestände, die stellenweise auch gertragödien. genützt werden. Die Staatspapiere müssen liquid noch unter dem Frost gelitten haben. Immerhin fein. Man erwägt auch einen furzfristigen Lom- fonnte man hier feststellen, wie auch im Pilsener bard der Staatspapiere, was eine Erleichterung Becken, daß in den Niederungen, entlang den des Marktes für kurzfristige Gelder wäre. Kapital durch Inflation werden wir nicht schaffen. Das fonnte, auf tiefgründigen Feldern mit Ledmboden Bächen, einigermaßen Heu geerntet werden Kapital muß sich im Laufe der Wirtschaftsperioden reproduzieren. Langfristige Investitionen treten sind auch gute Kornbestände anzutreffen, hic und mangels an Mitteln in den Hintergrund. da auch eine schöne Gerstenfrucht.

Amerikanische   Gäste

Ein Vertrauensmann des Kleinbauernverban­des ist gezwungen, sein einziges Pferd, das er im Jahre 1928 um den Preis von 7000 erstanden hat, um den Pappenstiel von 1000 zu verlaufen. Ein anderer Landwirt des Sanger Gebietes bettelte einen bekannten Händler, er möge ihm Pferd samt Wagen um 1000 abnehmen, damit er es nicht verhun gern laffen muß.

Für diese jo arg betroffenen Notstandsgebiete muß ausgiebige Hilfe gebracht werden, um die notlei­dende Bevölkerung vor Verzweiflungsschritten zu behüten.

Daneben muß Vorsorge getroffen werden, daß der Absaß des Viches geregelt wird, um ein Massenangebot zu verhindern, bzw. zu mildern. mit aller Entschiedenheit muß gegen die Vor­schläge der tschechischen Agrarier im Ventov" Stellung genommen werden, wonach aus den be: vorstehenden Gewinnen bei den mit Staatsgel­dern im Vorjahre aufgekauften Getreide die Einen trostlosen Anblick zeigen die Wiesen Grundsteuer für die gesamte Landwirtschaft be= des Tepler Hochlandes bis nach Petschau  . zahlt werden soll, die etiva 90 Millionen aus zur Arbeiterolympiade Durch die Trodenheit ist der Graswuchs zurüd­macht. Das würde den Großgut, und Reſtgutbe­geblieben und der Rest vom Frost vollständig zer jibern in den Gebieten mit guter Ernte passen, wenn sie auf diese Weise von der Grundsteuer Prag  , 23. Juni. Heute gegen 22 Uhr trai stört worden. Auf weiten Strecken können die befreit werden, für die Kleinlandwirte bedeutet in Prag   eine weitere Erfursion von 67 amerifa- Wiefen überhaupt nicht gemäht werden. Das Groß sind auch die Schäden an den Kul der Nachlaß der Grundsteuer einen Pappenstiel. nischen Tschechoslowaten ein, von denen die Mehr: Sommergetreide ist hier verspätet im Wuchs und zahl an der Arbeiterolympiade teilnehmen wird. fönnte durch einen ausgiebigen Regen noch halb turen längst des Erzgebirges, in den Bezir Damit kann sich mancher heute kaum mehr zehn Die Gäste wurden auf dem Wilsonbahnhof für den wegs gedeihen. Am ärgsten mitgenommen finden Brür, Dug und Tepliz. Auf den Stilo Safer laufen. Diese Forderung zeigt, daß Verband DTZ vom Obmann Abgeordneten Sum- die Getreide, und Futterbestände auf sandigen Erzgebirgshängen trifft man immer wieder ver- sich auch schon wieder andere gemeldet haben, die melhans, für das Außenministerium vom General, Böden und auf den südöstlichen Berghängen. bronnie Wiesen und Kulturen, nur in den Tälern auf Kosten des Notstandes und der Geschädigten tonjul Dr. Novát, für den Klub der amerikanischen   Ueberall trifft man immer wieder starte Frost- und ganz oben am Kamm sieht man Früchte in profitieren möchten. Die Kleinlandwirte in den Tschechoslowaken und das Amerikanische Institut schäden an den Waldkulturen an. Die jungen besserem Zustande. Ein Teil des Brüger Gebietes, Motstandsgebieten brauchen neben der Beschaffung bon Kapitän Bosta, sowie vom Senatspräsidenten Fichtentriebe, teilweise auch die Laubbäume, sind und zwar gegen das Mittelgebirge  , zeigt beſſere von billigen Futtermitteln gänzliche Steuerbe­Dr. Soutup begrüßt. ganz rotbraun gefärbt. Dies ist besonders in Bestände. Hier gingen vor einigen Wochen Gefreiung und eine angemessene Unterstüßung aus Namens der Erfurfion dankte ihr Führer manchen Gebieten des Böhmerwaldes der Fall, witter nieder, die zu einer träftigen Erholung der den Elementarſchädenfonds, weiter Frachten­Jindra Weber aus Chicago   für den herzlichen wo stellenweise die Kälte sechs Grad unter Null Pflanzen beitrugen. Sic atmen und leben wieder ermäßigungen für Futtermittel und Beistellung Empfang. anzeigte, hingegen trifft man im Böhmerwalde auf. Hier trifft man auch herrliche Fluren an, bon billigem oder unentgeltlichem Saatgut aus wieder große Gebiete mit prächtigen Roggen die nach dem gräßlichen Anblid des Saazerlandes den vorhandenen Beständen, insbesondere aber die beständen, insofern sie nicht von der Stälte be- dem Auge wohltun. Hingegen sind viele Niederun Bereitstellung von Streu- und Futtermitteln aus schädigt worden sind. Die Trockenheit hatte dort gen im Mittelgebirge  , im Elbetal und bei Zeit- den Großforsten. Die Gewinne aus dem 22 freigesprochen wieder günstige Auswirkungen und den Getreide meris wiederum arg mitgenommen worden. Auch Interventionsgetreide müssen Brünn  , 28. Juni. In dem die ganze Woche wuchs in diesen feuchten Gebieten gefördert. In der Obstbau hat unter der Trodenheit sehr hindurch andauernden Prozeß gegen die 24 Fasci manchen Tälern, besonders aber in den Tälern gelitten und weist einen großen Ausfall auf. Bei der Besichtigung der Notstandsgebiete sten wurde heute vom Senat des Kreisstrafgerich von Wallern   haben die Wiesen schwer durch die tes in Brünn   das Urteil gefällt. Der Angeklagte Kälte gelitten und man rechnet hier mit einem fonnte man in einzelnen Gegenden immer wieder Streifen finden, die einen guten Stand ver Kul­Karl Iousef wurde wegen Verbreitung be- Ausfall bei Seu von 50 Prozent. schlagnahmter Flugblätter zu zwei Monaten ver Aehnliche Erscheinungen sind bei den Kulturen zeigten, was meistens auf totale Regenfälle schärften Arrestes und zu einer Geldstrafe von turen und Wiesen im Erzgebirge  , besonders zurückzuführen ist. Oftmals tann man zwischen den zerstörten Kulturen auch wieder eine schöne aweimal 1000, im Nichteinbringungsfalle zu bei Neudek   zu beobachten, hier haben auch die Frucht sehen. Die Ursache liegt gewöhnlich in der weiteren zweimal zehn Tagen Arrest verurteilt. Kartoffelbestände arg unter der& älte und ausreichenden Düngung oder an der Vorfrucht. Die Strafe ist unbedingt. Der Angeklagte Franz der Trockenheit gelitten, Bei einer früheren Reise, die durch Ost­Chladet wurde wegen Uebertretung des Waffen die Heinen Landwirte wollen retten, was zu ret- böhmen und West mähren führte, fonnte patents zu einer Woche ſtrengen Arrests, gleichten ist, und fahren Wasser in äffern ich feststellen, daß dort die Ernte in den meisten falls unbedingt, verurteilt. Alle übrigen Ange= flagten wurden freigesprochen. Der Staatsanwalt auf die Felder, um den dürftenden Star Gebieten halbwegs günstige Aussichten hat, auch toffelpflanzen das notwendige Naß au bringen. ein Futtermangel ist nicht vorhanden, wenn auch legte Berufung ein. Hier wie auch in ganz Westböhmen haben infolge die Heu und Meernte nicht jener der früheren des Futtermangels zahlreiche Viehber Jahre gleichfommt. Halbwegs günstige Nachrich­Barthou fährt nach Belgrad   täufe stattgefunden. Die westböhmischen Konten liegen aus dem Riefen und Abler­Bukarest, 23. Juni. Der französische   Außen- sumbereine erhalten da Maſſenangebote. Bielfach gebirge ſowie aus der Reichenberger Möglichkeiten in der wirtschaftlichen Entwicklung. minister Bar thou hat heute früh Bukarest   im bringen die Leute das Vieh selber geführt und Gegend bor. Sonderzug verlassen. Am Bahnhof war die ge- betteln um Abnahme, wobei sie sogar auf eine so­samte Regierung zur Verabschiedung erschienen. fortige Bahlung verzichten. Die Futternot swingt An der jugoslawischen Grenze stieg er auf einen die Leute dazu, das Vich auszuräumen, da sie es Donaudampfer um, an dessen Bord er morgen zu Hause nicht mehr ernähren fönnen. nachmittags in Belgrad   zu einem offiziellen Staatsbesuch eintreffen wird.

Zwel verurteilt,

Deutsche   Unterhändler nach London London  

, 23. Juni. Der Berliner   Reuterfor­respondent erfährt aus kompetenter Quelle, daß Deutschland   den britischen   Vorschlag annimmt und

Am ärgsten ist es in den Gebie ten von Saaz  , Podersam, teilweise auchin Komotau  , Kaaden   und Bilin  . Der Jammer geht einem an, wenn man die ver wüsteten Stulturen erblidt. Weite Streden hina durch sieht man nur

weiße und braune Getreidebestände, von der Trockenheit und vom Frost verbrannt.

Was nun?

Die Lage in den einzelnen Notstandsgebieten ift nach dem Geschilderten derart, daß sie unver zügliche und weitgreifende Hilfsmaßnahmen er= forbert. Es darf keinen Tag mehr länger gewar­tet werden.

Das Aergste ist wohl die ungeheure Futtermittelknappheit,

die heute schon Tausende von Landwirten zwingt, ihr Vieh um jeden Preis zu verkaufen. Der Kon sum ist andererseits infolge der herrschenden Ar­

in erster Linie zur Beschaffung von billigen Futtermitteln verwendet werden. Dazu ist notwendig, daß eine groß­zügige Arbeitsbeschaffung für die in so schwere Not geratenen Kleinlandwirte einsetzt, damit sic wenigstens ihr Fortkommen friſten können.

Noch wichtiger aber ist, die Vorsorge gegen die Hungersnot bei jenen, die keine Einkommensmög lichkeiten infolge der Mißernte und infolge der Arbeitslosigkeit haben. Ihnen gilt es zu helfen, damit sie in ihrer Verzweiflung nicht den Mut zum Leben verlieren. Wenn die Witterungsver­hältnisse nicht umschlagen, so ist leider zu befürch ten, daß in diesen Gebieten das Hauptnahrungs­mittel, die Startoffeln, ebenfalls ausbleiben wer den, was natürlich die Katastrophe restlos ver­vollständigen würde.

So trostlos auch momentan die Lage sein mag, so eröffnet sie andererseits doch manche

Bereits jest rechnet man mit einem Einfuhr­bedarf von 90.000 bis 100.000 Waggons Brot­getreide. Der Futtermittelbedarf dürfte an­nähernd in der gleichen Höhe sein und muß eben= falls durch die Einfuhr gedeckt werden. Aber selbst wenn diese Zahlen zu hoch gegriffen wären, so wird immer noch eine ungeheure Menge an Ge­treide und Futtermittel eingeführt werden müssen, was andererseits Ausfuhrmöglichkeiten von In­dustrieprodukten im Kompensationswege wieder bringen wird. Größere Ausfuhr müßte wiederum eine bessere Beschäftigung der Induſtric bringen und eine Erleichterung am Arbeitslosenmartie.

eine Delegation von Bantiers nach England ent- Auf der Straße von Wittoseß nach Saaz   schweift beitslosigkeit nicht in der Lage, das Maffenange Daher würde eine vermehrte Einfuhr nicht nur ſenden wird, um über die Transferfrage zu be- der Blick über eine riesige ausgebrannte Steppe bot von Fleiſch aufzunehmen. Die Hilfsmaznah- Silfe für die hungernden Menschen und das hun­raten. Die Delegation wird nur aus Vertretern mit winzig grünen Streifen in den Niederungen, men müſſen in der Richtung gehen, daß den Klein, gernde Vich bringen, ſondern auch eine beſſere der Regierung zusammengestellt sein. Nicht ange- Das Sommergetreide hat größtenteils überhaupt landwirten und den Landwirten überhaupt ihre Beschäftigung in der Induſtrie herbeiführen. I hören werden der Delegation Bankiers. Weder nicht ausgeschoßzt, die Nehren   sind in den kurzen, Bichbestände, wenigstens größtenteils, erhalten diefer Richtung müßten heute alle Bemühungen ber Reichsbankpräsident Dr. Schacht noch Finanz- oft nur zehn Zentimeter langen Salmen steden bleiben. Die Viehzucht bildet heute für viele ar- in Regierungstreifen gerichtet sein, um hier nad miniſter Strojfigt werden die Delegation beglei- geblieben. Futtermittel find ſtellen beitslos gewordene Häusler und Kleinlandwirte beiden Seiten hin dem Wirtschaftselend zu steuern. weise gar teine geerntet worden, die einzige Eriftensmöglichkeit. Sie werden threr

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Adolf Schmidt.