Mr. 162

Samstag, 14. Juli 1934

Stabschef Röhm fei und 4. schließfilich, daß Herr dankengänge des Generals von Schleicher einzu­von Papen zu entfernen fen und er, Stabschef willigen. Röhm, bereit wäre, die Stelle eines Bizekanzlers Vor allem aber: die oberste Spitze der Armee aufzunehmen. Es waren auch andere wesentlichen ist der Generalfeldmarschall und Reichspräsident. Veränderungen des Reichskabinetts vorgesehen. Ich habe als Kanzler in seine Hand meinen Eid ab­Nun begann die Suche nach den Männern für die gelegt. Seine Person ist für uns unantastbar. Mein nene Regierung immer unter der Annahme, daß ihm gegebenes Versprechen, die Armee als unpoli­ich in meiner Stellung belaffen würde. Die Durch- tisches Instrument des Reiches zu bewahren, ist für führung dieser Vorschläge mußte schon im zweiten mich bindend, aus innerster Ueberzeugung und aus Bunkt auf meinen nie zu überwindenden Wider- meinem gegebenen Wort. Es ist mir aber weiter eine stand stoßen. Es wäre mir nie möglich gewesen, solche Handlung auch menschlich unmöglich gewesen, meine Einwilligung zum Wechsel im Reichswehr­gegenüber dem Reichswehrminister des Reiches. Ich ministerium zu geben und die neue Beschung durch und wir alle sind glücklich, in ihm einen Ehren Röhm vorzuschlagen. mann sehen zu können.

Erstens aus sachlichen Gründen: ich habe seit 14 Jahren unentwegt versichert, daß die Kampforgani­sationen der Partei politische Inſtitutionen find, die nichts zu tun haben mit dem Heer. Es wäre er mei­nen Augen eine Desavonierung dieser Auffassung und einer 14jährigen Politit, an die Spitze des Heeres der Führer der SA. zu berufen. Zweitens wäre es mir menschlich unmöglich gewesen, jemals in die Ge­

Er hat die Armee bereits versöhnt mit den rung von heute. Es gibt im Staat nur einen Macht­Revolutionären von einst und mit der Staatsfüh­träger: die Wehrmacht und nur einen Träger des politischen Willens die Nationalsozialistische Partei.

Schleichers wäre aber auch eine Undankbarkeit gegen Hitler   erklärte, die Befolgung der Pläne die Offiziere, die Soldaten und die Männer des 30. Jänner gewesen.

Der Plan der Verschwörer

Da Stabschef Röhm selbst unsicher war und lager in Westfalen   abbrechen mußte, um mich für mußte, daß er bei mir auf Widerstand stoßen würde, alle Fälle bereitzuhalten. Um 1 Uhr erhielt ich aus wurde der Plan zur Beschleunigung dieser Ent- Berlin und München   zwei dringende Alarmnachrich­wicklung gefaßt. Erstens sollten die planmäßigen ten, 1. daß für Berlin   um 4 1hr Alarm ange­psychologischen Voraussetzungen für den Ausbruch ordnet sei, daß die Stoßformationen Lastkraftwagen einer zweiten Revolution geschaffen werden. Zu die- requiriert haben und Schlag 5 Uhr mit der Be­fem Zweck wurde durch nengegründete Propaganda segung der Regierungsgebäude begonnen werden stellen in die SA.   selbst die Behauptung eingefchmug- sollte. Ernst war deshalb in Berlin   zurückgeblieben. gelt, die Reichswehr   beabsichtige die Auflösung der In München   war die Revolte für 9 Uhr angeord­SA., und ich selbst sei dafür gewonnen worden.[ net, die SA.  - Formationen waren nicht mehr nach Eine ebenso traurige wie niederträchtige Lüge! Hause gelassen, sondern in ihren Quartieren behal­Zweitens die SA.   mußte diesem Angriff zuten worden.

vorkommen und einer zweiten Revolution alle dieser Das ist Meuterei, denn SA.  - Befehlshaber bin Biderstände beseitigen. Zu diesem Zweck sollte die ich und sonst niemand." SA.   alle notwendigen sachlichen Vorbereitungen in türzester Frist treffen. Es ist Stabschef Röhm ge­lungen, unter der Tügenhaften Angabe, soziale Hilfs­maßnahmen für die SA.   durchzuführen. Und noá die nach seinem Abgang vorgenommene Revsion er gab ein Geheimfonto von 12 Millionen Mark für diese Zwede.

Nur einen Entschluß konnte es für mich geben. Wenn die Rebellion noch zu verhindern war, mußte blitschnell gehandelt werden. Nur ein rück­jichtsloses Zugreifen war vielleicht noch in der Lage, die Revolte zu erstiden. Es fonnte feine Frage sein, daß es besser war, wenn hundert Meuterer, Ver­schwörer und Konspiranten vernichtet wurden, als Um den entscheidenden Schlag rücksichtslos wenn zehntausende Unschuldige verbluten mußten führen zu können, wurden eingeschworene Terror-\ Um 1 Uhr nachts, fuhr Hitler   fort, erhielt ich gruppen unter dem Titel Stabswachen" gebildet. Die letzten Alarmdepeschen, um 2 Uhr morgens flog Der Charakter diefer Leute ging schon aus ihren ich nach München  . Ministerpräsident Goering   hatte geradezu furchtbaren Straflisten hervor. Der unterdessen von mir schon vorher den Auftrag be­zweite größere Kreis der SA.  - Führer erhielt nur lommen, ebenfalls im Falle der Reinigungsaktion allgemeine Mitteilungen des Inhalts, daß eine die analogen Maßnahmen in Berlin   und Preußen sweite Revolution fein anderes Ziel befize, als mir zu treffen. felbft die Handlungsfreiheit zurückzugeben.

Schleicher hat seine außenpolitischen Bezie.

hungen durch den General von Bredow als Ru­

rier aufrecht erhalten. Auch Gregor Straffer

biente als Vermittler.

Berfon vorbereitete.( Rufe: Pfui Röhm!)

Ein Besessener tobt

ſeine Stifme, le baß fie fich mehrfach überschlägt folgenden Teil seiner steigert Hitler  und schlägt an Stellen heftiger Erregung mit der Faust auf den Tisch.

Ich beschwor Röhm zum lehtenmal und for ber die restlose Ausmerzung diefer Elemente aus ,, Hierbei handelte ich nach ewig gleichen Ge­der SA. Röhm beendete die Unterredung mit der feßen. Wenn mir jemand den Vorwurf macht, wes­Versicherung, die Befchuldigungen feien teils un halb ich nicht die ordentlichen Gerichte herangezogen wahr, teils übertrieben. Er werde alles tun, um habe, dann sage ich: In dieser Stunde war ich ver­nach dem rechten zu sehen. Das wahre Ergebnis antwortlich für das Schicksal der deutschen   Nation aber war, daß Röhm nun die Beseitigung meiner und damit des deutschen   Voltes oberster Gerichts­herr.( Die Versammlung bricht in dreimalige Heil­Es wurde die Ansicht verbreitet, als ob Hitler   rufe aus. Minutenlange stürmische Zustimmungs­hinter der Aktion stünde, aber nach außen hin von fundgebungen.) ihr nichts wissen wollte. Hitler   sollte 24 oder 48 Meuternde Divisionen hat man zu allen 3ei­Stunden in Haft genommen werden, um durch die ten durch Dezimierung wieder zur Ordnung ge­vollzogene Tatsache der Verantwortung enthoben zu rufen. Ich habe den Befehl gegeben, die Hauptschul­fein. Standardenführer Uhl gestand kurz vor seiner digen an diesem Verrat zu erschießen und ich habe Hinrichtung die Bereitwilligkeit, Hitler hinzurichten, weiter den Befehl gegeben, die Geschwüre unserer wie er sich bei den Beratungen verpflichtet hatte. Der inneren Vergiftung und der Vergiftung des Aus­erste Plan führte zu einer Beurlaubung der SA. Bu landes auszubrennen bis auf das rohe Fleisch. dieser Zeit sollten Tumulte ausbrechen, die Hitler ( Hitler   schlägt mehrmals auf das Pult, die Ab­Avingen sollten, den Stabschef zurückzuberufen und geordneten brechen in dreimalige Heilrufe aus.) thn mit der vollziehenden Gewalt zu betrauen. Nach dem sich ergeben hatte, daß Hitler nichts mie diesem Blan zu tun haben wollte, wurde beschlossen, Hitler zu verhaften und durch wilde Aktionen Regierungs­gebäude in Berlin   zu beseßen.

Weiter gab ich den Befehl, bei jedem Versuch des Widerstandes der Meuterer gegen ihre Verhaf­tung, diese sofort mit der Waffe niederzumachen. ( Dreimalige Heilrufe.)

Jeder Nationalsozialiſt muß wissen, daß fein Rang und teine Stellung ihn seiner persönlichen Ver­antwortung und damit seiner Strafe entzieht. Dann sagte Hitler  :

Ihr Leben, das so schlecht geworden, wie das Leben derjenigen, die wir im Jahre 1933 überwun den und abgelöst hatten. Das Auftreten dieser Män= ner hat es mir unmöglich gemacht, sie bei mir cina Ein ausländischer Diplomat erklärt, daß die zuladen oder das Haus des Stabschefs in Berlin   Zusammenfunft mit Schleicher und Röhm selbstver: much nur einmal zu betreten. Die größere Gefahrständlich ganz harmloser Natur gewesen wäre. Ich wurde erwiesen, durch die Feststellungen, die vom habe mich darüber mit niemandem zu unterhalten. Ausland nach Deutschland   kamen. Englische und Die Auffassungen über das, was harmlos ist und französische   Zeitungen begannen immer häufiger von was nicht, werden sich auf politischem Gebiet niemals einer bevorstehenden Umwälzung in Deutschland   au decken. Wenn aber drei Hochverräter in Deutschland  reden und die Mitteilungen ließen immer mehr er mit einem auswärtigen Staatsmann eine Zufam lennen, daß eine planmäßige Bearbeitung des Aus- menkunft vereinbaren und durchführen, die sie selbst landes in dem Sinne vorgenommen wurde, daß die als dienstlich bezeichnen unter Fernhaltung des Per­eigentliche Revolution des Nationalsozialismus vor senals und mir durch strengsten Befehl verheim­der- Türe stehe und das augenblickliche Regime nicht lichen, dann lasse ich solche Männer totschießen ( dreimalige Heil- Rufe), auch wenn es zutreffend Die eigenartige plößliche Verlängerung des sein sollte, daß in der vor mir so verborgenen Be­Dienstes der Sal. vor dem Urlaub erschien mir beratung nur über alte Münzen und so weiter ge­dentlich und ich entschloß mich, Samstag, den 30. sprochen wurde. Juni, Röhm seines Amtes zu entheben und in Ver= Darauf nennt Hitler   zum erstenmal die Zahl wahrung zu nehmen und einzelne SA.  - Führer zu der Todesopfer. berhaften. Da es zweifelhaft war, ob angesichts der Zuspigung der Lage Röhm überhaupt noch nach Berlin   gekommen wäre, entschloß ich mich, zu der Besprechung der Führer nach Wiessec zu fahren.

mehr zu handeln fähig sei.

Durch die Autorität meiner Person wollte ich mm 12 Uhr mittags Stabschef Röhm seiner Stellung entheben, die schuldigen SA.  - Führer verhaften und an die anderen einen eindringlichen Appell aur Bflichterfüllung richten.

Leuthner und Allina aus Wollersdorf entlassen

Wien  , 13. Juli. Aus dem Konzentrations­

lager in Wöllersdorf   wurden heute die ehemali­gen fozialdemokratischen Abgeordneten Heinrich Alina und Rarl Leuthner entlaffen. Aus der Untersuchungshaft des Landesgerichtes in

Hitler   war nicht in Wiesseel Bien wurde das ehemalige Gemeinderatsmitglied

Brecavner entlaffen. In Wöllersdorf   befen­Am 29. Juni erhielt ich aber so bedrohliche den fich u. a. noch die ehemaligen Stadträte W e Nachrichten über die lesten Vorbereitungen aur Alber und Speiser und General a. D. Karl on, baß ich mittags die Besichtigung der Arbeits- Schneller

Nach der Olympiade:

Der Dank der Partei

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Alle stehen wir noch unter dem gewaltigen Eindruck der III. Arbeiter- Olympiade, der herrlichen Manifestation für Demokratie, Frieden und Sozialismus. Diese grandiose, erhebende Kundgebung konnte in der Zeit der fürchterlichsten Not, des schrecklich­sten Elends nur zustandekommen dank dem Idealismus, dank der beispiellosen Opfer­willigkeit, von der die Mitglieder der DTJ., des ATUS, der RW und der sonstigen Kul­turorganisationen beseelt sind. Wir alle sind stolz auf die Ergebnisse der Olympiade; und wir erachten es als unsere Pflicht, de m DTJ, dem ATUS, der RW und allen Kulturorganisationen den herzlichsten Dank für die herrlichen, unvergeßlichen Tage, die sie uns bereitet haben, zum Ausdruck zu bringen. Wir wollen aber auch diese Gelegenheit benützen, um der Bevölkerung der Hauptstadt Prag   den innigsten Dank für den überaus herzlichen Emp­fang zu sagen, den sie unseren Arbeitern bereitet hat, wir wollen der Verwaltung der Hauptstadt Prag   für das außerordentliche Entgegenkommen, das unseren Teilnehmern an der Olympiade während der ganzen Dauer des Prager   Aufenthaltes bewiesen wurde und allen Organen, die sichtbar bemüht waren, sich trotz dem schweren Dienst, den sie durch den Massenbesuch mit in Kauf nehmen mußten, den Teilnehmern der Olym­piade mit Rat und Tat zur Verfügung zu stellen, danken.

Durch die III. Arbeiter- Olympiade ist die beste Antwort erteilt worden an jene, die nicht müde werden, von dem Niedergang der Sozialdemokratie zu sprechen. Diese unvergeßlichen Prager   Tage werden uns allen ein Ansporn zur erhöhter Tätigkeit in allen Zweigen der Arbeiterbewegung sein.

Der Parteivorstand

der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiterpartei

England empfiehlt in Berlin  Abschluß eines Ost- Locarno

Berlin  , 13. Juli. Der englische   Botschafter Sir Eric Phipps   besuchte heute den Reichs­minister des Aeußern von Neurath und teilte ihm mit, daß sich die englische   Regierung der An­sicht der franzöfifchen Regierung angeschlossen habe und den Abschluß eines Ost Locarno  empfehle.

In diesem Zusammenhange wird mitgeteilt, daß der deutschen   Regierung drei Doku­mente überreicht wurden, und zwar: 1. Vorschlag eines osteuropäischen Locarno  ,

2. Bündnisvertrag Sowjetrußland- Frankreich,

3. Entwurf eines allgemeinen Vertrages( Holding Vertrag), wodurch die Verbindung des westeuropäischen, osteuropäischen und Mittelmeer   Locarnos, sowie des Völkerbund= pattes hergestellt werden soll.

Der Entwurf des Mittelmeerpaktes wurde in Berlin   nicht überreicht.

eine große außenpolitische Aussprache statt. Dem Streitkraft, insbesondere einer internatio London  , 13. Juli. Im Unterhaus fand heute, Schaffung einer internationalen Führer der liberalen Opposition, Sir Herbert naten Luftmacht führen. Es sei zu o grüßen, daß Samuel, antwortete der Außenminister Sidie englische Regierung den Beitritt Rußlands   in mon. Er berichtete über die Besprechungen mit den Völkerbund unterstütze. Deutschland  gegölten hätten. Der Plan beziehe ſtay auf Ruß  - insbesondere in der Zuſt ergriffen. Die deutsche Barthou  , die der Schaffung eines Ost- Locarno hätte bereits Aufrüstungsmaßnahmen, und zw. land, die baltischen Staaten, Polen  , die Tsche Zivilluftfahrt sei gigantisch und es sei nicht un­choslowatei und Deutschland  . Großbritan- möglich, daß die deutsche Luftfahrt nächstes Jahr nien würde in teiner Weise seine Verpflichtungen um erweitern. England begrüße den bevorstehenden werde. diese Zeit stärker als die englische sein Beitritt Rußlands   zum Völkerbund sehr herzlich. Der geplante Paft und die TeilnahmeDeutschlands an einem System gegenseitiger Garantien würde zwei oder drei Männer an der Spike der Politit. die veste Basis zur Erneuerung der Abrüstungs- Es gäbe teine öffentliche Meinung und kein Far­verhandlungen sein. Die Unterredung der fran- lament. Nach seiner Meinung fönnten Männer zösischen mit den britischen Regierungsvertretern in diefer Lage versucht sein, sich von einer großen hätten Uebereinstimmung ergeben und Deutsch  - Gefahr im Inneren zu befreien, indem sie sich land sei davon verständigt worden. Die Unab- in ein ausländisches Abenteuer gefährlichster und hängigkeit Belgiens   bleive für England auch in fataſtrophalster Art stürzten. Es beſtehe tein aller Zufunft unantastbar. Sweifel, daß in Deutslchand sehr feindselige Ge­

In Deutschland  , so sagte Churchill  , ständen

Von großem Interesse waren die gegen fühle gegenüber England herrschen. England Deutschland   gerichteten Ausführungen Winston müſſe aufrüſten und dürfe nicht von der Unter­Churchills. Seiner Ansicht nach solle der Völter- stützung Frankreichs   abhängig ſein. bund die Bildung von Regionalpatten für die ge- Lordsiegelbewahrer Eden dementierte die genseitige Sicherheit gegenüber Angreifern un- Gerüchte über den Abschluß eines Militärver­terſtüßen. Dieser Prozeß tönne alsbald zur trages zwischen England und Frankreich  ).

Dollfuß   beseitigt

Landbund zögert

In Klagenfurt   fanden dieser Tage Beratun­gen des Landbundes statt, wobei die Frage des Eintrittes des Landbundes in die Vaterländische Front   und die Rekonstruktion der Regierung Doll­fuß crörtert wurden.

Attentat auf Kärntner  Heimwehrführer

die Betriebsräte Wien  , 13. Juli. Eine breite Bresche in die sozialen Errungenschaften der österreichischen Arbeiterschaft wurde durch die Abschaffung der Betriebsräte geschlagen, die der gestrige Minister­rat beschlossen hat. An ihrer Stelle werden von dem ehemaligen Vizekanzler Winkler aus­Infolge des Widerstandes, der besonders Werksgemeinschaften" errichtet, in denen Vertreter der Arbeitnehmer neben Bertre- faßt werden. Die Beratung wurde auf furze Frist gcht, konnten endgültige Beschlüsse nid) t gc­Vorsitz der Unternehmer siten werden. Es ver­tern der Unternehmer und womöglich unter dem vertagt. fchwindet damit die wichtigste Errungenschaft der Nachkriegszeit, die aus Destereich von vielen an­deren Staaten mit Erfolg übernommen wurde. nerhin gewahrt werden, ficht man aus der Tat­Wien, 13. Juli. Ein Bombenattentat auf fache, daß nach amtlichen Meldungen in letter den Kärntner   Heimwehrführer haben heute früh den und bei den unter Patronanz der gleichge= unbekannte Nationalsozialisten durchgeführt. In Seit über 100 Kollektiv- Verträge gekündigt wur= das Schlafzimmer des Heimwehrführers Lee schalteten Wiener Arbeiterkammer   abgeschlossenen wurde eine Handgranate geworfen, die knapp ne­ein Lohnabbau von durchschnittlich 10 Prozent ben dem Bett des einjährigen Söhnchens erplo­durchgeführt wurde. Der amtliche Bericht befagt dierte. Es wurde großer Sachschaden angerichtet. aber nicht, daß auch die übrigen Kollektivverträge feit Feber nicht mehr eingehalten werden, so daß in einzelnen Branchen bereits ein Lohnabbau von 20 bis 25 Prozent durchgeführt wurde.

Wie die Interessen der Arbeitnehmer fer­

Flughalle in Swinemünde  fliegt in die Luft

Berlin  . Zn Swinemünde   hat sich ein neuer Sabotageatt ereignet. Eine große Flug: halle   ist Mittwoch in die Luft geflogen. Dabei follen ze hu große Flugzeuge vernichtet wor­ben fein

das Kind blieb wie durch ein Wunder unversehrt. Der Vater wurde, als er die Handgranate zurüd­werfen wollte, schwer verleßt. Auf Lee wurde be­reits der vierte Anschlag unternommen.

Noch mehr Mörder!

Berlin  , 13. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichstanzler hat auf Vorschlag des Reichs­ministers der Justiz gemäß Art. III,§ 10, des Gefeßes zur Aenderung von Vorschriften des Strafrechts und des Strafverfahrens vom 24. April 1934 auf die Dauer von fünf Jahren die Mitglieder des Volksgerichtshofes ernannt.