Nr. 178Donnerstag, 2. August 1934Seite 8Genoss« Wilhelm Brodeckh sechzig Jahr«.Der Führer der tschechischen Eisenbahner, GenosseAbgeordneter Brodeckh, hat soeben sein sechzigstesLebensjahr vollendet Brodeclh ist ein Prager"Kind, er ist in Katolinenthal am 1. August 1874geboren worden und erlernte das Lackiererhand-werk. Frühzeitig kam er schon zur Sozialdemokratie und im Alter von 20 Jahren stand er bereitsnitf der Rednertribüne. Zum Sekretär des Ver-vnndcs der tschechischen Eisenbahner berufen, hater dieser Organisation sein Bestes gegeben undzu ihrem Wachstum und zu ihrer Eirtfaltung bedeutend beigetragen. Im Borjahre ist er alsSekretär der Eisenbahyerorganisation zurückge-trcten, um Jüngeren Platz zu machen. Er ist aberauf Wunsch seiner Eisenbahnerkollegen weiterMitglied des Abgeordnetenhauses geblieben, woer sachkundig und energisch die ihm anvertrautenInteressen des Eisenbahnpersonales vertritt..Kampf gegen das Dengafieber. Aus Athenwird uns geschrieben: In Athen wurde eine Konvention unterzeichnet, durch die die Verbreitungdes gefährlichen„Denga-FieberS" hintangehaltenwerden soll, das zlvar keinen tödlichen Verlaufnimmt, jedoch imstande ist, bei seiner Ansteckungsgefahr das gesamte öffentliche Leben zu hemmen,wie dies bereits im Jahre 1028 in Athen der Fallwar, wo 90 Prozent der Bevölkerung an diesemFieber erkrankt waren. Die Konvention^ unterzeichneten folgende Staaten: Griechenland, Jugoslawien, Rumänien, die Türkei, Bulgarien, Albanien, Italien, Rußland, England, Frankreich,Spanien und Aegypten. Die Krankheit wird voneiner Fliege übertragen und wurde im Jahre1027 nach Griechenland aus Syrien eingeschleppt.DaS Jahr 1018 verschlafen. Das„Prager Abendblatt", ein Regierungsblatt,dessen überschwängliches Lob für Dollfuß wir schoneinmal als taktlos angeprangert haben, leistet sichin einem Leitartikel vom 1. August wieder einganz tolles Stückchen. Es verhimmelt den Monarchisten Schuschnigg. Er sei, heißt es nachanderen Lobsprüchenein absolutgeistige r, österr ei chischerMensch von hohem Niveau, mit dem Willen,auf der Grundlage einer alten Traditionan die komplizierten Probleme einer heißen, gärenden Zeit heranzugehen.Man müßte in der Geschichte der tschechischenPublizistik schon sehr weit zurückblättern, um einBeispiel für die Gleichsetzung des„österreichischen"mit dem„geistigen" Menschen zu finden. Der„österreichische Mensch", war das nicht der Kerkermeister HavliLek-BorovskyS, der AusnahmSrichterdes Weltkrieges, der Scharfrichter Lang? Aber eSkommt noch besser, Schuschnigg— ein erklärterMonarchist und alter Antisemit— werde am Dollfuß-Kurs festhalten, dessen„L i ch t s p u r" starkerkennbar fei. Die gebrochenen Ehrenworte, die,zweideutige Haltung der Fey, Starhemberg undSchuschnigg, von denen man nicht weiß, auf welcher Seite sie am 28. Juli eigentlich standen, dieGalgen im Wiener Landesgericht, sie fetzen allerdings die Lichtspur der blutigenFebertage fort. Das tschechoflowakische Regierungsblatt redet dann dem neuen Kanzler, dersich mit einem gebrochenen Wort und zwei Hinrichtungen eingeführt hat, noch zu, eine„hart eFaust" zu zeigen, und versteigt sich zu folgendemgeschmacklos albernen Vergleich:Der„Faust" Goethes, zu dem sich der geistigeMensch Dr. Schuschnigg bekennt, und die Faust,deren Ballen heute unerläßlich ist, müßen sich nunVereinen; der„Faust" als ein Beweis, daß alteKultur Europas in uns Oesterreichernlebendig ist, und die Faust als ein Beweis, daßwir vor der Welt Hitlers nicht zurückschrecken.WirOesterreicher? Der Artikel ist keineswegs von Wien aus basiert. Es scheint, daß derLeitartikler des Regierungsblattes das Jahr 1018verschlafen hat und wie E. E. KischS berühmterRedakteur Löwy nicht weiß, daß es eine Republikgibt, weil man ihm„in der Redaktion doch nixsagt" I Es ist schon allerhand Tobak, wenn eintschechoflowakischer Staatsbeamter so schreibt. ESscheint, daß er wie andere.Schwarzgelbe„Tradition" und Morgenluft wittert. SeinBerfahren unddas des Schuschnigg ist allerdings der sichersteWeg, uns so rasch als möglich der Welt Hitlerseinzuverleiben IRaturalsteuer. Aus Sofia wird uns geschrieben: Die Regierung gestattete den Bauern, dieSteuerrückstande für das Fiskaljahr 1988/84 sowie auch die Verpflichtungen an die landwirt»schaftlichen Genossenschaften in Weizen, Roggenund Gemenge zu bezahlen.Vom Rundfunk«mpfehlmwweetr» am den ProgrmMMUFreitagPrag, Send« L.: 8: Gymnastik. 10: Schallplatten. 10.20: Deusiche Nachrichten. 12.10: Märsche.12.80;. Konzert. 18,80: Arbeitsmarkt. 15.16: Konzert de» Salonorchesters. 17.40: Spanische Musik.18:20: Josef Franz: Stifters Roman„Witiko" unddie.Gegenwart. 18.46: Arbeitersendung:Ernst Paul: Aktuelle. zehn Minuten. 18.66:Deutsche Presse. 10.46:! Opern auf Swallpsatten.22.16: Tanzmusik.— Sender S.: 14: Liederkonzert. 14:26: Deutsche Sendung: Für di«Frau-, 15: Deutsche Presse.— Brünn: 11: Schall?platten. 18.80: Arbeitsmarkt und" Sozialinformatto«nen. 18: Touristische Nachrichten. 18.20: DeutscheSendung:-20-45: Aus der Lierwelt.— Mährisch»Ostrau: 10.80: BlaSkonzert.— Pretzburgr. 19-10:Liederkonzert.— Kasch«,: 16.15: Zigeunermufik.Der Gaiaen-Jrcund“!Höchst seltsame Entdeckung der„Reichspost".Die„Reichspost", das mehr oder weniger offizielle Organ der klerikalen sascistisclen Blutsäufer, hat etwas Seltsames entdeckt! In seiner Mitt«wochnumincr kommt das ehrenhafte Organ, dessenJubelschrcie anläßlich der schmachvollen fascistischcnKanonade gegen die Wohnungen der Wiener Arbeiter noch unvergessen sind, zu der Ueberzeugung,daß die österreichischen Arbeiter plötzlich erkannthätten, welch warmen, selbstlosen, rührendenFreund sie in dem erschossenen kleinen Blutkanzler besessen haben! Die rührende Freundschaftdrückte sich ja vor allem in den Galgen aus,an denen der einzigartige„Freund" die Bestender Arbeiterschaft aufknüpfen ließ.Wie kommt die leichenschänderische„Reichspost" zu dieser kuriosen Erkenntnis? Sie relltnicht zu Unrecht fest, daß die österreichische Arbeiterschaft eS abgelehnt hat, in den Konkurrenzkampfder braunen und weißen Fascisten einzugreifen.und folgert daraus, entweder riesig, naiv oder ungewöhnlich verlegen jäh erwachte Gefühle derArbeiter für den erschossenen Kanzler der blutigenDiktatur.Selten wohl gab eS eine plumpere unddurchsichtigere Demagogie. Die Arbeiter werdenden Fascisten aller Grade bestimmt nicht den Gefallen tun, sür ihresgleichen auch nur einen Knochen zu riskieren. Sie nehmen es mit grimmigerFreude zur Kenntnis, daß sich das„autoritäre"Gelichter gegenseitig zerfleischt.Wie wenig diese scheinbare Zurückhaltungder Arbeiterschaft mit Sympathien für den und dieSchuldigen an der viehischen Ermordung eine»Wallisch, eines Münichreither, eines Weißel undeine» Gerl, um nur einige Namen zu nennen, zutun hat, werden die Wiener Galgenchristen.ochfrüh genug, jedenfalls zur rechten Zett erfahren!„Meine Begegnungen mit I. Dillinger"Sei«»Kollege" erzähltWie konnte der Verbrecher so lange der Polizei Trotz biete«?In Amerika ist bekanntlich John Dillinger, Volksfeind Nr. 1, der berüchtigteBandenführer und Bankräuber, nach langer Verfolgung von der Polizei erschossenworden.Eine Schilderung der BerbrecherlaufbahnDillingers und der von ihm bei seinen ungezählten'Ueberfällen und Ausbrüchen angewendetenTechnik zu geben, erübrigt sich. Seit Monaten istdie Weltpresse voll von Berichten über seineueuesten Gewalttaten und über die so lange vergeblichen Gegenmaßnahmen der Polizei. Es wirdaber interessieren, wie seine„Kollegen" aus deramerikanischen Unterwelt über ihn urteilen.Spike O'Donnel, der ehemalige Bierbaron vonChicago, der schon vor mehreren Monaten in Interviews auffehenerregende Bekundungen überVolksfeind Nr. 1 gemacht hatte, würde jetzt nachdessen Tode selbstverständlich abermals von Journalisten nach weiteren Einzelheiten über seineErlebnisse mit dem Gangsterfürsken ausgcfragt.,»Ich. habe da» längst prophezeit!".Spike O'Donnel kennt sich aus in der amerikanischen Unterwelt. Als die Prohibition für dieBootlegger noch reiche Gewinne abwarf, war erder große Rivale von Al Capone, mit dessen Bandeer mehr als einmal im Feuergefecht stand.»Inkluger Voraussicht hat er sich jedoch schon imJahr« 1981 von der Schmuggelei zurückgezogenund lebt jetzt nach kurzer Gefängnisstrafe als ehrsamer, legaler Biethändler. Me Beziehungen zufeinen ehemaligen„Kollegen" hat er aber, nichtabgebrochen; denn er bemüht sich, mit mehr oderweniger Erfolg, die Gangster zu„belehren".„Ich habe das längst prophezeit!" rief er,als man ihm die Nachricht vom Tode Dillingersüberbrachte.«Eines Tages mußte ihn sein Schicksal erreichen; denn er war nichts weiter als einbluttoller, verrückter Mörder, der sich seinen Wegohne Ueberlegung geradewegs in den Tod schoß.Gewiß, einzelne Verbrecher und auch mancherallzu romantisch veranlagte Bürger wird ein leichtes Bedauern verspüren, wenn man seine Leilbeauf dem Mördcrfriedhof verscharrt. Ich aber teilediese Gefühle nicht. Ich kenne Dillinger, wie erwirklich ist.Mord um ein Mädchen.Zum erstenmal traf ich ihn in der Spielhölle„Würfel"-Rudas in South Dearborn. ESwar anfangs des vorigen Jahres. Ich kam zufällig vorbei und ging hipeiy, als, ich laute Stimmen hörte.- Das ganze-Lokal. War in Aufruhr:Eine Bände von Gangstern Hielt mit ihren Pistolen die Besucher in Schach. RudaS 18jährige rSohn war soeben erschossen worden und ein Gangster trat gerade dem armen Jungen ins Gesicht,als ich eintrat. Das war John Dillinger, wie ich"später erfuhr. Er war noch nahezu unbekannt inder Unterwelt, und ich kann nicht sagen, daß ihmsein erstes Auftreten große-Sympathien verschaffte. Ich wartete, bis die Bande abfuhr. Sienahm ein hübsches rothaariges Mädchen mit, dasoffensichtlich nur widerstrebend folgte.Um dieses Mädchen war der Mord geschehen.Dillinger hatte es während des Spieles bemerktund war sofort zudringlich geworden. Der Sohndes Geschäftsinhabers hatte sich das" verbeten.Darauf wurde der Gangster tätlich. Der Jungezog seine Pistole, aber Dillinger kam ihm zuvorund schoß ihn nieder. Alle Anwesenden warenempört. Was aus dem verschleppten Mädchen geworden ist, weiß ich nicht.„Würfel"-Rudasschwor mir. er werde Dilling« unter allen Umstanden umlegen. Nun kann er doch nicht mehrseinen Schwur halten; denn die Polizei ist ihmzuvorgelommen".Dillinger entschuldigt.sich.„DaS zweite Mal begegnete ich VolksfeindNr. 1 in einem BergnügungSrestaurant in'Cicero.Hch war dort mtt meiner Ftau und einigen'Freunden zusammen, um das Nachtmahl einzunehmen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen undJohnny mit sieben von seiner Bande trat ein. Ersetzte sich an einen Tisch uns gegenüber und bestellte Getränke. Die acht Männer benahmen sichäußerst ungeniert.. Sie forderten den Kapellmeisterauf, er solle keine'Pause machen, sonst werde manihn das Geigen lehren. Dann begann sich dieBande nach Mädchen umzuschen. Sie wurdenzwangsweise an ihren Tisch geholt, und ihre Begleiter, die zu protestieren wagten, bekamen„Kopfnüsse" mit den Pistolenschäften.Plötzlich packte mich meine Fraü am Arme.Einer der Gangster wollte sie von meiner Seitereißen. Ich liebe keine Zankereien und Balgereien.Während meiner Laufbahn als Bootlegger habeich keinen Mann nicdergeschoffen, und wenn ichschon einmal schoß, dann nur in Notwehr. Aberwenn eS darauf ankommt, dann bin ich so flinkwie jeder andere. Ich hatte keine Pistole in derTasche, so griff ich nach der nächsten Bierflascheund schlug sie dem Banditen mit aller Kraft überden Schädel. Er sank wie vom Blitz getroffen zuBoden und hatte ein Andenken für viele Wochen.Die übrigen Banditen hielten sofort ihre Waffenauf mich gerichtet, aber Dillinger, der mich vomSehen gut kannte, kam an meinen Tisch und entschuldigte sich sehr höflich. Es sei ein Versehen,erklärte er, das ich nur allzu berechtigt bestrafthätte. Damit war die Angelegenheit, soweit sicmich betraf, erledigt.Der Don Juan der Unterwelt.>Dillinger hatte alle Schwächen hemmungsloser Krimineller. Er war ein„Cokey", einRauschgiftsüchtiger, der ständig Riesenmengen vonGiften einnahm. Sein„Mut" war in Wirklichkeit nichts als Rauschgiftkoller I Bekannt war auchseine Vorliebe für Alkohol. Aber die größteSchwäche scheint er für Frauen gehabt zu haben.Dillinger ohne Frau war unvorstellbar, und dieZahl seiner Freundinnen war niemandem bekannt.Seine Favoritin Ivar Pearl Elliot, eine be kannte Erscheinung in der Unterwelt von IChicago. Nicht weniger als 18 Gangsters habensihre Küsse mit dem Tode bezahlen müssen. Immer,wenn sie eines Liebhabers überdrüssig wurde, versprach sie einem anderen ihre Liebe, wenn er denLästigen tötete. Aber dann kant Dillinger underoberte für immer ihr Herz. Sie wurde seine„Kanonenbraut", seine Waffenträgerin und ständige Begleiterin auf allen seinen vqrwcgeircu Fahrten. Der-Ponzer rsk'eS'bisher noch'nicht'gelungen:ihrer habhaft zu werden.Da» Grheimni» der Tifnana-Zigarette.Als einen schönen Mann konnte man Dillinger, den„Don Juna der Unterwelt", nicht bezeichnen. Er war von kleiner Statur, mit blutarmem. schmalen» Gesicht und einer Nase, die voneiner Maschinengewchrkugel übel zugerichtet worden war. Seine wasserblauen Augen mit ihrengesenkten Lidern verrieten den Rauschgiftsüchtigen. Sein Mund war schmal und stets leicht geöffnet. Die Zigarettenspitze mit der Tijuana-Ziga-rette kam niemals von seinen Lippen. In derTijuana-Zigarctte steckt ein starkes Gift, das dieNerven bi» aufs äußerste aufpeitscht. Sie dürftedas Geheimnis seiner vermeintlichen Verwegenheit gewesen sein.Sein Anzug hing locker über einen magerenKörper. Stets trug er«in' Weißes, seidenes Hemdund«inen schlechtgebundenen Schlips. Unter denbeiden Achselhöhlen, an der bekannten„Gangsterschlinge", hingen seine beiden Pistolen, die somanches Menschenleben auf dem Gewissen haben.Er sah ständig den Tod vor Augen. Darum-betäubte er sich unausgesetzt mit Rauschgift. Daßer der Polizei so lange Trotz bieten konnte, istzum größten Teil auf deren uncinheii'ichc Organisation zurückzuführen." H. I. F.Ausweis für den Monat ZM1V84Die erste Zahl bedeutet Parteifonds, die eingeklammerte Wahlfond».Bodenbach 8800(1400) XL, Brünn 80(20) XL, Karlsbad 2800(880) XL, LandSkro»468'(114) XL, Pilsen-BudwciS 920(280) XL,Preßburg 48(12) XL, Sternberg 2892(888)XL, Teplih-Saaz 2000(500) XL, Trautenau1380(340) XL, Troppau 1200(300) XL.Abenteuerliche Flucht. Wie aus Kalkutta berichtet wird, sind am Dienstag vier wegen revolutionärer und terroristischer Betätigung angeklagte Eingeborene aus dem dortigen Gefängnisentkommen. Ihre Flucht wurde begünstigt durcheinen heftigen Regenschauer, während dem dieWächter in dem Gebäude selbst Zuflucht suchten.Sieben Gefangene benutzten diese Gelegenheit,um sich an einem aus zusammengeknüpsten Lendentüchern hcrgcstclltcn Tau aus einem Fensterin den Hof hinabzulassen. Dort erstiegen sie dieGefängnismauer, indem sie einander auf dieSchultern kletterten. Die Wächter konnten dreiHäftlinge, die sich noch innerhalb der Mauer befanden, festhalten. Die sieben Häftlinge gehöreneiner Gruppe von 42 Terroristen an, gegen die> fest März 1934 verhandelt wird.XV. Reichenterger Mustermesse. Obwohl sichunsere WirtschaftSveichältnisse nicht so weit geänderthaben, daß von einer wesentlichen Besserung gesprochen werden könnte, ist die XV. ReichcnbergerMesse(18. bis 24. August 1934) im Vergleich zuden Vorjahren trotz der noch immer ungünstigenWeltmatttlagc von Ausstellern des In« und Auslandes gut beschickt. Diese Stabilität, welche sich trotzder vergangenen Krisenjahrc erhalten hat, gibt neuerlich davon Beweis, daß sich die Anziehungskraft derReichcnberger Mess« als günstiger Absatz- und Ein-taufSmarkt in feiltet Weise vermindert hat. DieAllgemeine Mu st ermesse umfaßt 21 Warengruppen mit den verschiedensten Erzeugnissen derTextilindustrie, GlaS- und Porzellanwaren, Galanterie-, Holz,.und Spielwaren, Bckleidungsartikel,chcmifchtcchnische Erzeugnisse, Gebrauchs- und Luxusartikel usw. Der Technischen Messe si«o diebereits gut eingeführten Spczialgruppen„Tech,..tim Gewerbe,„Elekttotechnik",„Tcxtilmasch:.,en".„Biiromaschinen und Bürobedarf".„RationelleHauswirtschaft",„Erfindungen und Neuheiten" usw.ongegliedert. Vielseitig und mannigfach sind dieausgestellten Erzeugnisse der M ö b e l- undKla»v i e r i n d u ft r i«.ausnehmend reich beschickt ist auchdie R a d i o m e s s e mit den führendsten Typen deram Markte befindlichen Rundfunkgeräte. Ebensozeigt die Nahrungs» und Genußmittel»brauche mit fiihrcnden Markenartikelneine große Auswahl qualitativ hochsteheuder Erzeug-uisse. Besonders sehenswert und interessant wird dieim Rahmen der Messe stattfindende SonderauS-st e l l u n g„D e r K a u f m a n n" für jeden Geschäftsmann und kaufmännischen Angestellten sein.Der. Zweck, dieser. Ausstellung ist'.'alles äufzuzcigen,was für den Kaufmann und seine Angestellten für dieBerufsausbildung und kaufmännische Praxis wissenswert ist, mit dem Hauptthema: Dienst am Kundendurch-Waren- und Vcrkaufslunde— zweckmäßigeKundenwerbung t- richtige Kundenbehandlung usw.Eine besondere Sehenswürdigkeit wird die Ä u s-stellung der Csl. Tabakregie sein, indcrcm Stande eine Mcffezigarette erzeugt wird,welche während der Messe käuflich ist. Weiters zu erwähnen ist eine Ausstellung„Das Amateur-lichtbild" mit hervorragenden Leistungen heimischer Amateurphotographen und eine Ausstellung„Die Siedlung". In Anbetracht der Bedeutung der Reichcnberger Messe wurde den Einkäufernund Messcbcsuchern in diesem Jahre wieder eine88prozcntigc Fahrpreisermäßigung zugcbilligt. wodurch der Besuch der Messe und der Besuch der vielenNaturschönhciten rings um Reichenberg wesentlich erleichtert wird.Matrosen meuter«. Im Hafen von Livornokam es an Bord des griechischen Dampfers„Eftykya Bergothy" zu-schweren Ausschreitungen.Der Kapitän wurde von der Besatzung schwer mißhandelt. Die Ursache soll in Pohnstreitigkeiten zusuchen sein. Die, italienischen Hafenbehörden entsandten einen Offizier mit Polizisten und Marine-soldaten an Bord, die auf Anweisung des ebenfalls erschienenen griechischen Konsuls 13 Mannder Besatzung wegen Meuterei, verhafteten.Hochwasser in Spanten. Ueber dem Städtchen Mota del Marques in der Provinz Balla»dolid(Spanien) tobte ein-heftiger Gewittersturm„durch den der die Stadt durchquerende kleine Flußaus seinen Ufern trat. Neun Häuser stürzten infolge der UeberschweMMung ein. Die bereits eingebrachte Ernte wurde völlig vernichtet. Zahlreiches Kleinvieh ertrank. Der Schaden ist außerordentlich hoch. Zwei Bauernd die sich aus ein,Hausdach geflüchtet- hatten» konnten im letzten,Augenblick unter Lebensgefahr gerettet werden.Da die Wässermassen auch die Landstraßen auf-'gewühlt haben, ist jedeh Verkehr unterbrochen.Die StälttStahndleKtti,» in Prag veranstaltetnachfoweyde S o n. de rzüge mit Verpflegungund Führungen: In den Tagen vom 4. bis 5. Aug.nach Hoitte zur dortigen Ausstellung zum Preisevon" Xi 80(ohne Verpflegung für Xi 40). In denTagen vym 4. bis 10. August einen Ferienaufenthalt im Jodhad Darkau für Xi 880, in Stubniaü-fki Teplitze für Xi 870, in Bojnieke Küpeli fürXL 720, in den Tagen vom 18. bis, 27. August i»die. Hohe Tafra für Xi 580, in den Tagen vom25. bi» 28. August zu den Jiräsek-Feierlichkeitennach Hronov für XL 185, in den Tagen vom 20August bis, 20, September zu dreiwöchigem Kuraufenthalt nach Sliai für Xi 1040, in den Tagenvom 1. bi» 18. September zum Weinerntefest nachJugoslawien, nach Kupart und die jugoslawischeRiyiera für XL 1100, am 2. September zu tatLausitzer Serben nach Bautzen und Radwor fürXL,115, in den Tagen vom 8. bi» 23. Septemberzum Schwarzen Meere für XL 1080, in den Tagen vom 15. bis 25. September nach Karpatho-rußlanh für XL 519, in den Tagen vom 27. bi»80. September zum Weinlesefest in Bratiflava füretwa Xi, 200, iy den Tagen vom 8. Septemberhi-, 1. Oktober zu dreiwöchigem Kuraufenthalt inLuhaLovie«, Tte»L. Teplice und Pieötany für etwaXL 960, in- den Tagen vom 27. Oktober bi» 1.November,, zu, den Oktoberfeierlichkeiten nachBäyern für XL 775. Jnformattonen und Anmeldungen bei Erlegung einer Angabe täglich von 8bis 17 Uhr im Referat der AuSslugSzüge im Bazar-neben dem Wilfonbahnhof.