Seite 2 Freikag, 10. August 1034 Rr. 185 Woran scheuerte diese Politik? Bor allem an der Tatsache, daß der eine Partner, das zaristische R u ß l a n d, sei­nerseits sehr bald zu aggressiven Absichten über­ging. Rußland hatte eS darauf angelegt, seine Bundesgenossen zum Vorspann seiner, imperia­listischen Balkanpolitik zu machen. Damit gab eS einer zunächst friedlich gerichteten Koalition einen offensiven Charakter und eS hinderte vor allem, daß den Plänen Eduards VII. entspre­chend Oesterrcich-Ustgarn in die Einkreisung des kriegerischen Deutschland einbezogen wurde. Erst wenn sich derart der Ring um Berlin gcschlos. sen hätte, wäre eine Garantie für die Friedfer­tigkeit Deutschlands geschaffen worden. Mit der Rückendeckung durch Oesterreich-Nngarn, dessen militärische Kraft man in Berlin wohl auch überschätzte, glaubte Wilhelm sich der Koalition der übrigen Großmächte gewachsen. Die Triple- Entente hat also ihre friedliche Mission nur er- fiillt, solange eS der Londoner und der Pariser Politik gelang, Rußland im Zaum zu halten. Jlls das nationalistische Frankreich PoincaröS 1914 die Russen von der Kette ließ, hörte der Dreiverband auf ein Friedensinstrument zu sein. Entscheidend war in letzter MinuteallerdingSLondon. Die eng­lische Regierung hatte eS in der Hand, sowohl Rußland als auch Deutschland zu bändigen. Sie ließ aber die Dinge laufen und versäumte es insbesondere, in Berlin am 80. Juli 1914 dezi­diert zu erklären, daß England auf jeden Fall an der Seite Frankreichs stehen würde. Mit die­ser Drohung wäre Wilhelm zurückzupfeifen ge­wesen. DieEinkreisung" Deutsch­ lands seit 1938 ist ebenso wie die vor 1914 einWerkderdeutschcnPolitik selbst. In Notwehr schließen sich Frankreich und Rußland zusammen, aus Notwehr gegen den Wahnsinn der deutschen Aufrüstung und der pangermanistischen Pläne dcS Dritten Reiches einigt sich Europa gegen Deutschland . Die Ge­fahr, daß auch das neue antideutsche BiindNiS sich aus einem Instrument des europäischen Friedens in ein Offensivbündnis verwandelt, ist wesentlich geringer als vor dem Weltkrieg. Denn in Rußland regiert heute keine erobe­rungslüsterne Grobfürstenpartei, sondern ein Regime, welches das größte Interesse an der Erhaltung des Friedens hat. Frankreich , das vor 1914 immerhin von einem Krieg den Gewinn Elsaß-LothringenS er- hassen konnte, hat heute kein Interesse an einer Vffenfivaktion. Der gefährliche Faktor ist lediglich England. Wenn es weiter eine Politik treibt, mit der eS einerseits Frank- reich und Rußland in Sicherheit wiegt, anderer, teils Deutschland dauernd zu Borstößen gegen die heutige europäische Ordnung ermuntert, wird eS nicht nur ein unsicherer Kantonist in der gro- ßen Entente, sondern der eigentliche Friedens­störer auf dem europäischen Festland. Das ist allerdings die historische Rolle» die England seit nahezu 300 Jahren spielt. Bandervelde weist also mit seiner Forde- rung nach Zusammenschluß aller von Deutsch - land bedrohten Mächte auf ein taugliches 2V FRITZ ROSENFELD: , Mtk Cbqutta BIN BOMAN ZWISCHEN TRAUM UND TAQ Da sah Pal Ala Cddin fest an. Fast wankte Ala Eddin unter diesem Blick. Dann aber blieb er der Stärkere. Wer war dieser Mann?, ging eS Pal durch den Kopf. Wer gab ihm diese Macht? Wer setzte ihn über Garten und Kerker, über das Leben von Tausenden? Wer lehrte ihn das Spiel mit Glück und Tod? Er war ein Mensch wie andere, ein Magier vielleicht, aber kein Dämon, er konnte sterben wie andere Menschen. Pal griff nach dem Schwert, hob eS und wollte auf Ala Eddin einhauen. Steil stand das Schwert in der Luft. Der Anführer der Wache eilte herbei, doch ein Wink Ala Eddins gebot ihm zurückzutreten. Die Männer standen mit offenem Mund. Das Schwert erhoben gegen den Pro­pheten Allahs , den Herrn über Paradies und Hölle I Ala Eddin lachte. Nun, mein Sohn, hau doch zu. Hier stehe ich. Habe keine Waffe. Bin ein schwacher, alter Mann. Lerne mit dem Schwerte umgehen: hau doch zul" "Dieses Lachen und diese Blicke-lähmten Pal. Er konnte das erhobene Schwert nicht mehr hal­ten, so schwach wurden seine Arme. Es war, als strömte alles Blut aus den Gliedern, als würden sie leer wie auSgeronnene Schläuche» die zusam« Wenfällen. Das Schwert sank, schwer lag es in Pal» Hand. Da sprach Ala Eddin wieder: 'Nimmst du das Schwert, gehorsam bis in de« Tod?" Ich nehm« das Schwert, gehorsam bis in den Tod," sagte Pal, aber er dachte nicht an das Schwert, er dachte an Axjutta, an ihr helle» Haar, Fs r i c d e n s i n st r u m o n t hin, eS muß aber crgüiizond bemerft werden, daß dieEntschei- Lung bei England liegt und- ohne einen nicht nur taktischen, sondern säkularen Umschwung in der Politik Eng­lands gegenüber dein europäischen Kontinent eine Sicherung des Friedens auf die Dauer kaum möglich sein" wird.. Schweiz fordert Schadenersatz für seine kriegSbrschädigten Angehörigen Per«, 9. August,(SDA.) DaS General­sekretariat de» Völkerbundes stellt den Regierun­gen eine Denkschrift mit Bemerkungen des schwei­zerischen Bundesräte», zum Konflikte zwischen der Schweiz und anderen Staaten betreffend die Ent­schädigung schweizerischer Kriegsbeschädigter Staatsbürger zu. Die betroffenen Staaten sind Deutschland , Großbritannien , Frankreich und Italien . Der Bundesrat ist! der Meinung, daß das Problem gelöst werden müsse, und zwar nicht nur im Interesse der Beschädigten, sondern auch im Interesse derjenigen RechtSgrundsahe, die die Lage neutraler Staatsangehöriger in Kriegsfällen regeln sollen. Der Bundesrat ersucht den Bölker- bundrat, bei dem Ständigen Internationalen Ge­ richtshof im Haag ein Rechtsgutachten über diese Rechtssätze nachzusuchen, welches Klarheit darüber bringen Holl, ob das Begehren der Kriegsbeschä­digten berechtigt ist. Der Antrag de» Bundesrates gelangt vor di« nächste Tagung des Bölkerbund- rates. Futschau wird geräumt Tokio , S. August. Das japanische Auswär­tige Amt hat den japanischen Konsul in Futschau angewiesen, alle Maßnahmen zu treffen, die für den Abtransport der sich in Futschau aufhalten­den japanischen Staatsangehörigen notwendig sind. Die japanischen Geschäfte stehen unter stän­digem japanischen Militärschutz. Nach den Wahlen In Island Sozialdemokrat« in der Regierung Das Endergebnis der allgemeinen Wahlen in Island ist folgendes: Mandate Stimmenzahl Sozialdemokraten 10 11.229 Fortschrittspartei 15 11.313 Unabhängigkeitspartei 20 21.934 Bauernpartei 3 8.316 Kommunisten 0 8.082 Nationalpartei 0 363 Unabhängige 1 596 Das Ergebnis ist schon deshalb besonders be­deutsam, weil mehr als 80 Prozent der Stimm­berechtigten an der Wahl teilnahmen. Die So­ zialdemokratische Partei erhöht ihre Stimmenzahl gegenüber dem Vor­jahr die Sozialdemokraten erhielten damals 6864 Stimmen nahezu aufs Doppelte. Gewählt sind unter anderem der Parteiführer Jon Baldwinsson und der Parteisekretär Stefan Joh. S t e s a n s s o n. Wie, nun aus Reykjavik gemeldet wird, ist zwischen der Fortschrittspartei und den Sozial­demokraten eine Einigung über die Regierungsbildung zustande gekom­men. Die Fortschrittspartei stellt den Ministerprä­sidenten und den Finanzminister, die So­zialdemokraten den Minister für Handel und'Unterricht. Die Sozial« demokraten haben Haraldur Gudmundsson zu ihrem Vertreter in der Regierung getvählt. Er ist gegenwärtig Bankangestellter, 42 Jahre alt, gehört der Partei seit 1922 au und ist seit 1927 ein« der Hauptstützen der sozialdemokratischen Fraktion im Althing . Bon 1926 bis 1931 war Gudmundsson Redakteur des sozialdemokratischen Mtydirbladet".,... Nur eine kWWng FreiheU Die Labour-Party Uber Oesterreich DerLabour Preß Service", der offizielle Pressedienst der Arbeiterpartei Großbritanniens , schreibt in seiner Ausgabe vom 1. August: Die reaktionäre und mitunter auch die libe­rale Presse Europa » hat in unverantwortlicher Weise Dr. Dollfuß als den Mann verherrlicht, der sich gegen Hitler wandte und Oesterreich vor den Nazi rettete. Er überlieferte Oesterreich einer anderen Art Nazi-Diktatur und ein« Nazi­kugel tötete ihn unter aufreizenden Umständen. Die Art seines Todes enthüllt die Gefahren seiner Politik. Sein Nachfolger muß der er­wählt« Führer eine sfr eien Volkes sein oder d i e gleiche Gefahrlau- s c n. Niemand kann Oesterreich gegen den Wider­stand von zwei Dritteln der Bevölkerung regieren. Niemand kann Oesterreich vor Hitler retten ohne die Unterstützung der Sozialdemokratie. Wir wünschen, die Grabschrift des Dr. Dollfuß möge lauten:Die größte Tat. seines Lebens wurde gutgemacht durch seinen Tod." Die Mitschuld der Hitlerleute bei dem Nazi­putsch ist unbestreitbar. Am Tage nach dem Putsch haben sich dieTimes" bemüht, die deut­sche Regierung von jeder Verantwortung frei zu erklären. Heut« sind sie überzeugt, daß ein vor­bereitetes Komplott bestand, die Dollfußregie­rung zu stürzen, und daß die deutschen Behörden cs unterstützten und förderten. Wer wurde nicht in den gleichen Spalten im Feber 1934 die ita­lienische Mitschuld an den damaligen tragischen Ereignissen übersehen und wurden nicht die So­zialisten und die Architekten von Wien der Mit­schuld in einem lang geplanten Komplott bezich­tigt, die Wiener Wohnhausbauten aV Festungen zu entwerfen und aufzubauen? Italienische Truppen stehen an der österrei­ chischen Grenze. Jugoslawische Truppen sind be­reit, ihnen entgegenzüwirken. Weder die Trup­pen Hitlers noch die des Königs Alexander oder Mussolinis haben das leiseste moralische Recht, in Oesterreich einzudringen. Die österreichi­schen Nazi in München stehen politisch auf der gleichen Stufe wie die be­zahlte Heimwehr in Oesterreich , deren Führer Fürst Starhemberg Vizekanzler ist. Die Hauptlehre aus diesen Ereignissen ist die, daß Oesterreich allein gelassen und dem österreichischen Volk die Freiheit gegeben werden soll, seine Wünsche auS- zusprechen. Die Habsburger werden Oesterreich nicht den Frieden bringen. Da» Programm der österreichischen Sozialisten war die Rentralifie» rung Oesterreich». Es ist unerreichbar, solange da» Bolk von Oesterreich in Ketten liegt. Oesterreichs Unabhängigkeit In der Hand der Arbeiter ImPariser Tageblatt " schreibt ein französischer Politiker: Nun haben ihn die guten, österreichischen Na­zis, mit denen er sich immer noch eines Tages auS- zusöhnen hoffte, ermordet, ohne ihm auch nur noch den ausdrücklich von ihm erwünschten geistlichen Beistand zu holen. Tags zuvor hatte Dollfuß zum ersten Mal da» jüngst von ihm erlassene Dekret, daß alle bewaff­neten Attentäter mit dem Standgericht und dem Tod bedroht, zur praktischen Anwendung ge­bracht: durch Erhängung des zweiundzwanzig­jährigen arbeitslosen Goldschmiedegehilfen und sozialdemokratischen ehemaligen Schutzbündlers Gerl. Mein Ideal steht mir höher als mein Le­ben! Ein Leben in einem Staat, in dem es keine Freiheit gibt, ist nicht wert gelebt zu werden", er­klärt Gerl auf die Frage des Vorsitzenden de» StandcsgerichtS, ob er gewußt habe, daß auf die von ihm begangene Tat die Todesstrafe steh«. Daß Dollfuß als österreichischer Bundeskanzler eS nicht verstanden hatte, mit so herrlich-mutigen Men­schen, wie sie die österreichische Sozialdemokratie zählte, zu einer Verständigung zu gelangen, um das Hakenkreuz zurückzuschlagen, daran ist er zu Grunde gegangen, daran läuft Oesterreichs Unabhängigkeit Gefahr, zu Grunde zu gehen. Eine Bombenfabrik entdeckt Linz , 9. August. In Schwanenstadt in Ober­ österreich wurden drei nationalsozialistische Waf­fenlager entdeckt: eines im Zentrum, der Stadt, das andere in der Badeanstalt und das dritte in der Vorstadt Steig. Fünf Nationalsozialisten, darunter der Hausbesitzer Karl Bodingbauer, wur­den verhaftet. Außerdem wurden bei dem Mecha­niker Anton Willcit sowie auch im GasthausZur Linde" Werkstätten zur Erzeugung von Spreng­mitteln entdeckt. Bereits seit geraumer Zeit wur­den hier Bomben angcfertigt, die dann nach ganz Oberösterreich und Salzburg versandt würden. Der Mechaniker Willeit und die Besitzerin des Gasthauses sowie drei weitere Personen wurden verhaftet. Turnerabzeichen verboten Wien , 9. August. An vielen Orten wurde die Wahrnehmung gemacht, daß Anhänger der nationalsozialistischen Arbeiterpartei,. welcher jede Betätigung in Oesterreich verboten ist, daS Abzei­chen des Deutschen Turnerbundes tragen, in wel­chen, die vier großen F in einer hakenkreuzähn» lichcn Form angeordnet sind, als Ersatz für daS verbotene Parteiabzeichen zu tragen pflegen. Da» Bundeskanzleramt hat daher angcordnet, daß die­ses Abzeichen als verbotenes Parteiabzeichen an» zuschen ist. Kufstelner Bürgermeister abgesetzt Innsbruck , 9. August. Der Bürgermeister der Stadt Kufttein Herold wurde seiner Funk­tionen enthoben, weil er sich in der Gemeindever­tretung gegen den Antrag auf Umbenennung einer Straße in Dollfuß-Straße ausgesprochen hatte. und an den kleinen Glückagott, den er unter dem Kleid trug. Ala Eddin stieg wieder auf seinen Thron. Der Anführer erhob die Hand, neigte sich tief zu Boden, berührte den Teppich vor Ala Eddins Sih, küßte-seinen Pantoffel, und wies die Rich­tung, in die die Knechte den Zug der Männer führen sollten. Der Zug der Männer setzte sich in Be­wegung. Stumm schritten sic aus dem Saal, das Schwert in der Hand, furchtlos» jedem Befehl ge­horsam. Gehorsam bis in den Tod. Ala Eddin sah ihnen nach. So wuchs sein Heer, so wuchs das Heer der Assassinen . So wuchs es Tag und Tag. Bald mußte es das ganze Land überschwemmen, bis zu dem großen Salzsee hin­auf und bis tief nach Persien und Indien . Der Tag war nicht fern, an dem die ganze Erde unter seinem Schwerte stand. Länder sah er, durch die seine Reiter fegten, Meere, über die seine Galeeren glittest. Nicht Berg noch Meer leisteten Widerstand» wenn er kam, keine Grenze war ihm gezogen. Die Fahne mit dem goldnen Halbmond, mit der goldenen Sichel, die die Köpfe der Menschen mähte, flog über die halbe Erde, an der Spitze seines Heeres. Bon Tag zu Tag wuchs das Heer der Assassinen . Unvergleichlich war e-, unüberwindbar. Kein Fürst konnte sich mit ihm messen, dem Propheten Allahs , der den Willen de» Herrn vollzog und ein­gesetzt war auf Erden als Geißel über die Menschen. Ein Kämmerer stand zittemd vor Ala Eddin und wartete, bis der Gewaltige au» feinen Träu­men erwachte. Langsam nur wichen die Bilder von Ala Eddins Augen. Al» sein Kopf sich hob und zur Mitte des Saale » wandte» gewahrte' er den Kämmerer. Das willst du?". Einer deiner Diener, allmächtiger Fürst, bsitet um eine Gnade". Spricht" .Im Garten ist ein Mädchen mtt hellen Haaren und hellen Augen. Sie ist nicht wie di« anderen." Ala Eddin legte die Stirn in Aalten. Ich erinnere mich ihrer. Sie ist vom Mond besessen. Es ist nicht gut, ihr zu begegnen. Wa» ist mit ihr?" Sie liebte einen deiner Soldaten, allmäch­tiger Fürst, und blieb im Garten, als er aus­zog, dir zu dienen. Einer deiner Diener liebt sie und will sie beschützen, Ala Eddin". Wer?" Jv, der Zwerg." Da brach Ala Eddin in ein gewalttge» Ge­lächter aus. Jv, der Zwerg, will die Helle? Er mag sie behalten, sic sei sein für alle Jahre seine» Le­bens," lachte Ala Eddin. Der Kämmerer zog sich zurück, nachdem er den Boden vor Ala Eddins Thron mit der Stirn berührt hatte. Ala Gddin blieb einsam. Die Helle, die der Mond in seinem Arm fast getötet. Die Magier hatten ihm die Erscheinung nicht zu deuten ver­mocht. Ihr Haar war wig Mondlicht, vielleicht war sie dem Mond vermählt. Ihre Augen waren die Sterne. Ihr Leib wie eine Blume. Die Helle und der Zwerg? Ala Eddin lacht. Der Zwerg hatte den Garten gebaut, die Tore und Paläste. Er sollte die Helle haben, Jv, der Zwerg! Die Diener vor den Türen zitterten:«in hohles, tiefes Lachen gellte durch den Saal. Es war wie das Grollen eines Gewitter», wenn Ala Eddin lachte. VII. Wie Grollen eine» Gewitters ist da« Heer der AssaffineN, wenn feine Pferde den Boden stampfen. Akrod und Alumat sind die Burgen der As- saffinen, steil in den Fels gebaut, uneinnehmbar, Hier liegen, sie, wie Bluthunde an der Koppel. Tula , Omak und Amur sind ihre Führer. Ein Wort der Führer, und über den steinigen Weg rast das Heer der Assassinen zu Tal. Ihre Schwer­ter klirren, ihre Lanzen blitzen. Hoch gereckt hal­ten die Schützen den Bogen. Mit wildem Geschrei jagen sie dem Führer nach. Hinter einem Hang sammeln sie sich. Kaum hält es die Pferde. Sie wiehern» zerren am Zaum, zerscharren den Boden. Reihe hinter Reihe stehen die Assassinen . Tula hat sich im Sattel erhoben, das Schwert hängt tief in seiner Hand, fast berührt es die Erde, so lang ist eS. Er späht nach den Kund­schaftern«US : stößt dreimal die Lanze mit dem goldenen Mond auf grünem Grund zur Sonne empor, hat das Heer der Assassinen freie Bahn; dann stürzt eS auf die Beute. Nur Aug ist Tula , fast hat er den Blick«la CddinS. Da sticht drei­mal die Lanze mit dem goldenen Mond auf dem grünen Grund in die Sonne. Da hebt Tula sein Schwert, da wiehern tausend Rosse, da brüllen tausend Kehlen, da klirren tausend Schwerter. DaS Blut erstarrt in den Adern der Kara­wanenführer. So brüllen nur die Assassinen , und wer da» Heer der Assassinen erblickt, ist dem Tode geweiht. Die Peitschen knallen über die Rücken der Kamele, Lasten fallen in den Sand, die Tie« müssen schneller vorwärts kommen. Der Kaufherr schart die Knechte um sich, heißt sie di« Schwerter umgürten, die Dolche bereit halten. Doch sie sind nicht Knechte de»- Kriege»; Knechte de» Frieden» sind sie. Sie sind nicht ge­wohnt, da» Schwert' zu tragen; Ballen und Ki­sten auf ihren Rücken zu schleppen sind sie ge« wohnt. DaS tausendfältige Brüllen macht.die Tragtiere irre. Staub-wirbelt'vor ihnen auf, aus dem Staub schlägt Gebrüll. Der Kaufherr blickt um sich. Dort ragt, ein Hügel. Ist Rettung hin­ter diesem Hügel? Er winkt, er schreit, die Trei­ber reißen die Tiere in eine andre Richtung, ein Kamel knickt ein» man-läßt es liegen, nun gitt «» nicht mehr die Last, nun gilt es da» Lebe«. (Fortsetzung folgt»)