greifet, 10. August 1934 «eite 5 Kinder im Alter passierten jeden Kontrollpunkt der tschechoslowakischen und dabei immer wieder behauptet, daß in ganz I gleichen Jahre gestorbene einem Jahr:- der letzt» schlechtes, auf deren sträfliches Oesterreich Ruhe und Ordnung herrsche, doch die Tatsachen waren wesentlich anders l Mit der Sprengung der Geleise der Südbahn und Zer» störung der Strasten fing es an. Leoben hatte we­der nach Graz noch nach Wien zu mehr Verbin- düng. Auch Briefkästen flogen in die Luft. Daraufhin wurden BundeStruppe» nach Leoben mit Kraftwagen gebracht. Ihr Erscheinen war das Signal zu blutigen Kämpfen. Bon Kirchtürmen, Fenstern und Dächern wurde daS Militär' heftig beschaffen. ES tobte ein wahrer Bürgerkrieg. In zwei einander gegenüber liegen­den Hausern beschoß man sich z. B. gegenseitig mit Maschinengewehren. Alle Häuser muhten ge­schloffen werden, niemand durfte sich an einem Fenster zeigen, wer eS dennoch aus Neugierde tat, wurde niedergeknallt. Personen, die das Pech hatten, von den Schießereien austerhalb der Woh­nung überrascht zu werden, konnten oft erst nach vielen Stunden unter groher Gefahr, mitunter auf dem Bauche kniend, ihr Heim erreichen. Wer unbedingt eine Straste passieren muhte, durfte die-"nur unter Hochhaltung eines weißen Tuches im raschen Laufe tun. Die Menschen waren verängstigt volle 24 Stunden in irgend einen: Winkel versteckt, um von den einschlagenden Kugeln nicht getroffen zu Wetter» Pogrome In Algier Pari-. Nicht nur in Constantine , sondern auch in anderen Orten von Algerien ist eS zu judenfeindlichen Ausschreitungen gekommen. In Ain-Brida buhten dabei, wie derStatin" be­richtet, elf jüdische Bewohner, sechs Frauenundfün(Männer, daSLeben c i n. Sämtliche Leichen weisen wie in Constantine SalSschnitte auf. Gerüchtweise verlautet, dah Truppen nach einer Stelle in Inner-Algerien ab- gcgangen sind', wo man Unruhen zu befürchten scheint. Paris . Bon den bei den Unruhen in Con­stantine Festgenommenen sind bisher 144 Perso­nen in Haft behalten worden, die der Plünderung, des Diebstahls, des unbefugten WaffentragenS, der Hehlerei und des Mordes beschuldigt werden. Mit ihrem Verhör ist bereits begonnen worden, doch lehnen die meisten Beschuldigten ihre Mit­täterschaft an den Unruhen ab. Obgleich die Ruhe in den Strahen Constantines lvieder hergestellt zu sein scheint, bleiben die Truppen vorläufig noch in der Stadt. Seit zwei Tagen wird an der Aus­räumung der Strahen gearbeitet, in denen sich die Zusammenstöhe abgespielt haben. Ganze Last­kraftwagen voll zerbrochener Möbel, Glas und Kleidungsstücke sind bereits fortgeschafft Ivorden, und doch bleibt noch immer viel zu tun übrig. Die Beerdigung der 24 Todesopfer von Constantine fand im Beisein des Bürgermeister- und von Bertretern der Behörden statt. Erschossen aufgefunden. In der Nähe der EinschichtU Zakku" in der unmittelbaren Um­gebung der Gemeinde Plavska wurde diese Woche ein Mann namens Jan Hanta erschaffen aufge­funden. Man vermutet, dah er Selbstmord be­ging. Die Polizei untersucht den Fall. Ein kostbarer Buckel..Jüngst nahm die Po­lizei in Toulouse ? einen buckligen Vagabunden fest, einen Italiener nämienS Redün. Die Beamten durchsuchten Reduti und entdeckten, dah der Buckel falsch war. In diesem Buckel versteckt fanden sie fünfzehntausend Francs in Banknoten. Ei» weiterer Tram-port Brünner Putschisten »och Bartz. In der Nacht auf Mittwoch wurden weitere 21 Personen, die seinerzeit an dem Ueber« fall auf die Schimiher Kaserne teilgenommen ha­ben, mit einer starken Gendarmeriebedeckung von Brünn nach Bory transportiert. Der Transport Halle in Jglau Mei Stunden Aufenthalt, wäh­rend welcher Zeit die Häftlinge in einem Amts­raum de- Jglauer Bahnhofes untergebracht wur­den. Die kanadischen Flieger James Ayling und Leonhard Reid, die am Mittwoch' in Wasaga Beach(Ontario ) mit dem ZweideckerTrail of the Caribou" zu dem Ozeanflug gestartet sind, haben am Donnerstag um 18 Uhr 5 Minuten den Londoner Flugplatz Hendon erreicht. Freie Stellen für Längerdienende. Im Amts­bereiche des Landesmilitärkommandos Prag sind für längerdienende Unteroffiziere Stellen frei, bei den Jnfanterieregimentern Nr. 1, 2, 4, 6, 11, 18, 22, 28,. 80, 38, 88, 42, 44 und 46, beim Kampfwagen­regiment(Koch, Elektromechaniker, Automonteur, Radiotelegraphisten, Maschinenschlosser), beim Rad­fahrerbataillon Nr. 1.(Radiotelegraphist, Radfah­rer), bei den Grenzerbataillonen Nr. 1, 2, 8 (auch Nadl.telegraphist), 6 und 6, beim Jnstruk» tionSbataillon, bei den Artillerieregimentern Nr. 1, 2, 4, 8, 81, 88, 101, 102, 104, 108, 181 und 184, bei den Artillerieabteilungen 282 und 288, bei der Militärautomobilschule(Metallarbeiter, geschulte Militärchauffeure), beim Fliegerregiment Nr. 1 (Photographen, Hilfswaffenschmiede, Koch), beim Fliegerregiment Nr. 8(Mechaniker, Hilfswaffen­schmiede, Photograph), beim Fliegerregiment Nr. 6 (Photograph ober Photomechaniker, Radiomechani­ker, Radiotelegraphisten, Koch), beim Kavallerie­regiment Nr. 1(Radiotelegraphist, Sappeur, Ma- ichinengewehrschützen) beim Telegraphenbataillon Nr. 1(Hughist, Telegraphisten, Radiotelegraphisten, Radiomaschinist und Radtomechaniker), beim Tele­graphenbataillon Nr. 8(Radiomaschinist, Radio­mechaniker, Radiotelegraphist. Hufschmied), beim LandeSarsenal Nr. 1(HilfSloaffenschmied, geschul­ter Büchsenmacher) und beim DivlsionSproviant- lagerRr. 1(Bäcker, Müller, Zuckerbäcker). Allge­meine Bedingungen für die Annahme: Absolvierung der Unteroffiziersschule und Charge mindestens eine» Gefreiten in der Reserve. Die näheren Bedingungen werden auf Ersuchen von der zuständigen Militär­formation bekanntgegeben. Die Bewerber mögen ihre Gesuche durch Vermittlung ihrer Stammfonna- tionen einsenden. Eisentahn-Persenenverkehr i» der Tscheche- flewatei. Der soeben erschienenen 18. Nummer der Nachrichten des öffentlichen technischen Dienste» ent­nehmen wir folgende Angaben: Der Umfang de» Personenverkehr» nimmt ständig zu. Durchschnittlich DaS Jahr 1932 ausgenommen, ist dem­nach in unserem Staate die Säuglingssterb­lichkeit seit 1927 zurvckgegangen. Sie ist bi- 1933 um fast 3 Prozent gesunken. Auch diese Statistik ergibt zwischen den ein­zelnen Ländern wieder recht erhebliche Unter­schiede. Auf taüsend Lebendgeborene kamen 1983 geswrbene Kinder im ersten Lebensjahr: Böhmen 119,6» Mähren -Schlesien 103,8, Slowakei 148,3, Karpathoruhkand 169,7. ES füllt sofort der außerordentliche hohe Anteil der Slowakei , vor allem aber Karpa- thorußlandS, an der Säuglingssterblichkeit auf, der weit über den Durchschnitt für daS gesamte Staatsgebiet liegt! Das Bild wird fiir die südöstlichen Länder unserer Republik noch ungünstiger, wenn lvir die Bezirke mit der höchsten und die mit der geringsten SäuglingSstellilichkeit lesen. Auf tausend Lebend­geborene entfielen im ersten Lebensjahr gestorbene Kinder.: MukaLevo- Stadt 238,6, Berezny Betty 204.4, Zilina 203,6 Mirovice 200,0, Bhstriea Povajjska 196,7, Sabrnov 190,4, Postelberg 189,3, Rachov 188,7, Sevluü 187,9, Gobea 187.5. Diesen zehn Bezirken mit anherordentlich hohen Ziffern der Säuglingssterblichkeit stehen die folgenden Bezirke mit der geringsten Säuglings­sterblichkeit gegenüber: Neustadt d. d. T. 33,7, Grulich 45,8, Senf- tenberg 47,9, Römerstadt 55,2, Starkentach 57,2, Brod Zelenh 57,6, Gablonz a. d. R. 60,8, Zda- nicc 61,7, ZlabingS 63,4, Kunötadt 63,7, Eine recht auffällige Differenz ergibt Ujho« rod-Stadt und UZHorod -Land. Während der Landbezirk auf tausend Lebendgeborene 162,7 Säuglingssterbefälle meldet, werden für den Stadtbezirk nur 80,9 angegeben. Diese fiir Kar« pathoruhland außerordentlich niedrige Ziffer wird allerdings erheblich korrigiert dadurch, dah der Anteil der Totgeborenen an de» Geborenen in UZHorod -Stadt genau doppelt so hoch ist wie in Ujhorod-Land. Im ganzen lehrt die Statistik der Süug- lln-Ssterbkichkrit, datz in den südöstlichen Län­der» unseres Staates noch viel für den Aus­bau rineS wirksamen Säugling». und Mut­terschutzes getan werden muh. Bürgerrriegs-Erlebniffe auf der Urlaubereife Da war eine junge Angestellte in irgend einem Bodenbacher Geschäft, die zum ersten Male eine größere Reise zu Verwandten unter­nahm ausgerechnet nach Leobe n, in der grünen, hitlerverseuchten Steiermark. Mit bösem Omen " einer starken Zugsverspätung begann die Reise. Unterwegs, im schönen steirischen Selz­tal, gabs ein erstes deutliches Anzeichen, daß man sich schon in einem politisch unsicheren Gebiet be­fand." Ein gewaltiger losgesprengter Steinblock hatte knapp vor Passieren des Zuges die neben dem Gleise befindliche Straße zerstört. Offenbar wollte man das Äahngeleise beschädigen, doch der Steinblock übersprang dasselbe. Kaum in Leoben angekommen, das zur Einflußsphäre der von den Nazi beherrschten Alpine Montangesellschaft ge­hört, ging der Rummel schon los. Die falsche Nachricht des besetzten Wiener Senders vom 25. Juli, daß Rintelen die neue Regierung bilde,, wurde zwar später ave halbe Stunden dementiert WMll ui Umiiiik Trotz Krise unverminderte Dividenden Gewinne im Kohlenbergbau Die Grubenbesitzer beklagen sich ständig, dgß es um ihr Kohlengeschäft schlecht stehe und daß sie nichts mehr verdienen. Mit dieser Begründung haben sie im vergangenen Jahre an'die Bergar­beiter auch ihre bekannten Lohnabbauforderungen gerichtet, die auf eine durchschnittliche Lohnherab­setzung von zehn Prozent hinausliefen. Die trei­benden Kräfte zu-einem Abbau, der ohnedies viel zu niedrigen Bergarbeiterlöhne(der jedoch von den koalierten Bergarbeiterverbänden verhindert werden konnte) waren nebst den Brücher Kohlen­werken insbesondere die Brüxer Kohlenbergbauge- sellschast und die Nordböhmffche Kohlengewerks­gesellschaft. Die Grubenherren wollten' den armen Bergarbeitern das geringe Einkommen um ein volles Zehntel schmälern, damit die Aktionäre der Bergbaugesellschaften lvomöglich noch höhere Divi­denden erhielten, als vorher. Wie aber aus den veröffentlichten Bilanzen der Brüxer und der Nordböhmischen hervorgeht, war das Kohlengeschäft, besonders bei genannten Gesellschaft, durchaus kein Die Brüxer Kohlenbergbaugesellschaft, Nelsonschacht 142 Menschen für ein Sparsystem mit dem Leben zahlen mußten, hat im Staatseisenbahnen im Jahre 1919 nur 1778 Züge, im Jahre 1926 bereit» 4867, im Jahre 1929 8188 und im Jahre 1984 6289 Züge. Diese Vermehrung der Personenzüge erfolgt in letzter Zeit hauptsächlich durch die Motorisierung, die im Jähre 1928 ihre Anfänge hat. Der Prozentsatz der motorisierten Züge wird im Laufe de» Jahre» 1984 voraussichtlich auf ein ganze» Viertel ansteigen. Die Zahl der Schnei^ und beschleunigten Züge auf den tschechoslowakisch?!, Hauptstrecken(Prag Pilsen , Reichenberg, König- grätz, Olmütz , Mähr.-Ostrau , Brünn , Kaschan , Bratislava , Böhm.-Budwei») stieg von 89 im Jahre 1919 auf 69 im Jahre 1928 und auf 98 sm Jahre 1984. Auf diesen Strecken wurde die Gesamtsahrzeit fast ein Drittel verkürzt, wogegen die Reisegeschwin­digkeit um fast die Hälfte erhöht- wurde. In einzel­nen günstigen Abschnitten nähert sich die Fahrtge- schwindjgkeit bereit» 90 Stundenkilometern. Die Staatseisenbahnen planen aber noch eine weitere Beschleunigung de» Personenverkehr» mittel» beson­derer Motorschnellzüge mit höchster Fahrt- schwindigkeit bereits 96 Stundenkilometern. Die Fahrt nach Bratislava wird damit, auf viereinhalb Stunden, nach Brünn auf drei Stunden, nach Pilsen auf eineinviertel Stunden und nach Reichenberg auf nicht' ganz zwei Stande» herabgesetzt werden. Diese neuen Eilwagen, von denen bereit»«einige bei hei­mischen Firmen bestellt wurden, werden im Jcchre 1988 auSgeprobt und im Jähre 1986 jn den Fahr­plan eingereiht, werden. Totgeburtenund Säuglingssterblichkeit iw der rschechoflowakei Im Jahre 1983 gab es in der Tschechoslowa. kischen Republik 287.455 Lebendgeborene und 6600 Totgeborene. Im ganzen Staatsgebiet ent­fielen auf je hundert Geborene 2,24 Totgeborene. Für die einzelnen Länder beträgt der Anteil der Totgeborenen auf je Hundert Geborene: Böhmen 2.61, Mähren -Schlesien 2,02, Slo- wakei 2,12, Karpathorutzland 1,59, Tschechoslo­wakische Republik zusammen 2,34. Gegenüber dem Jahre 1932 ist ein« ge-- ringe Zunahme deS Anteils der Totgeborenen festzustellen, und zwar für daS gesamte Staatsgebiet von 2,20 auf 2,24. Ist schon die Differenz zwischen den ein­zelnen Ländern nicht unerheblich, so schivankt der Anteil der Totgeborenen bei einem Vergleich der Bezirke in noch viel weiteren Grenzen. Den höch­sten Prozentsatz an Totgeborenen auf hundert Ge­borene hatten die folgenden zehn Bezirke aufzu­weisen: Bysokk n. Jizerou 8,9, Braunau 7,60, Dup- pau 7,33, Bucha « 7,19, Katharinenberg 6,90, Weipert 5.60, Dux 5,31, Zuckmantel 5,10, Kratza« 5,08, Rochlitz a. d. Jser 5,96. Den niedrigsten Anteil der Tot­geborenen wieder auf je hundert Geburten stellen diese zehn Bezirke: Postelberg 0,00, Mister Krälovi 0,55, Ho» henfurt 0,62, PkelouL 0,64, Stronkov 0,70, Brod Lesky 0,71, PereLin 0,75, Pieitkany 0,75, Rasavrky 0,76, BoSkovire 0,79. AlS Kuriosum fällt Postelberg bei Saaz auf, da» bei 206 Geburten nicht üne Totge­burt aufweist. Sonst aber ist der Anteil der Totgeborenen gerade in den industriell durchsetzten Teilen un­serer Republik teilweise recht hoch. Die Säuglingssterblichkeit ist für die ganze Tschechoslowakei im Jahre 1988 ge­genüber dem Vorjahre zurückgegangen. Ihre Ent­wicklung nahm in den letzten zehn Jahren diesen Verlauf: Auf tausend Lebendg^orene entfielen im unter Ran»! Bekanntmachung im Dritten Reich: Sollte die Boykottierung derjeni­gen Geschäftsleute, deren Söhne der SA angehören,' nicht innerhalb 24 Stunden feiten» gewisser Kreise eingestellt werden, sehe ich mich veranlaßt, die städtischen Lieferungen nur mehr den durch den Boykott Geschädigten zukommen zu lassen. Stadtrat Altötting 1. Bürgermeister und Ortsgruppenleiter E. W. Fandreh. Au« dem.Oettinger Anzeiger'." Soweit ist es also schon I Vom Judenboykott zum SA-Boykott I So ändern sich die Zeiten. 1924 147,9 1929 146,8 1295 144,9 1930 137,4 1926 153,9 1931 134,5 1927 156,7 1982 127,7 1928 146,3 1933 127,1 vergangenen Jahre einen Reingewinn von XL 2,890.298 erzielt(im Vorjahre 3,789.295 XL) J und die Nordböhmische Kohlenwerls-Gesellschast" einen solchen von 2,154.415 Ai (im Vorjahre 2,276.318 XL). Infolge dieser schönen Reinge­winne waren beide Gesellschaften in der Lage, ihren Herren Aktionären Dividenden in derselben Höhe auszuzahlen, wie im Vorjahre. So erhielten die Aktionäre der Brüxer wiederum 20 XL und jene der Nordböhmischen wiederum 25 XL auf jede Aktie. Jn derselben. Zeit also, wo die Berg­arbeiter für ihre schwere und lebensgefährliche Ar­beit die unerhört niedrigsten Wochenlöhne aus­gezahlt erhielten und in jeder Beziehung schwere Opfer bringen mußten, haben die Herren Koh­lenaktionäre das Vergnügen, trotz aller Krise, un­gekürzt hohe Dividenden einzustecken. Die Staatsbahnen im Mai 1984 Prag , 9. August. Die TranSporteinnnhmen der tschechoslowakischen Staatsbahnen aus dem Personen« und Güterverkehr zeigen im Mai d. I. einen Zuwachs um 9.8 Mill. XL, d. s. 5.1 Pro­zent gegenüber dem April dieses Jahres, hingegen blieben sie gegen den Mai des vorigen Jahres noch immer um 1.6 Mill. XL, d. s. 0.77 Prozent, im Rückstände. Die Einnahmen aus dem Personen­verkehr sind wohl gegen Mai des vorigen Jahres höher gewesen, doch reichte dieser Zuwachs nicht hin, um den Einnahmenrückgang aus dem Waren­verkehre, hauptsächlich infolge der geringeren Zahl der Arbeitstage zu decken. Die gesamten Betriebs­einnahmen verringerten sich um 16 Mill. Xi (6.45 Prozent), während die gesamten Betriebs­ausgaben einen stärkeren Rückgang um 21.5 Mill. Xi(8.0 Prozent) erfahren haben. Im einzelnen stellten sich die finanziellen Ergebnisse wie folgt: Die Einnahmen aus dem. Personen- und Gepäcktransport betrugen 58 Mill. XL, d. s. gegenüber dem vorjährigen Mai um 1.2 Mill. Xi mehr(plus 2.16 Prozent), wogegen die Einnahmen aus der Eilgutbeförderung und dem Frachtgutverkehr auf 144.5 Mill. XL zurück-' gingen und gegenüber dem Vorjahre um 2.8 Mill. XL(1.89 Prozent) geringer waren. Die- sonstigen Betriebseinnahmen einschließlich der Zu­weisung an Berkehrssteuern betrugen 30.3 Mill. XL(d. i. um 14.5 Mill. Xi oder 32.3 Prozent.. weniger als im Vorjahre). Insgesamt betrugen- die Petriebseinnahmen 232.8 Mill. XL gegen: (minus 16 Mill. XL gleich 6.45 Prozent). Die Betriebsausgaben zeigten auch diesmal wieder eine absteigende Tendenz, sie betrugen 247.1 Mill, X, d. i. um 21.5 Mill. XL oder 8 Prozent weni­ger. Die Personalausgaben sanken um 18.4 Mill, (minus 7.55 Prozent), die Sachausgaben waren um 8.1 Mill. XL(8.85 Prozent) geringer. Die Zahl der beförderten Personen betrug im Mai 17.6 Mill., d. i. um 1.5 Mill.(8.99 Prozent) mehr als im Vorjahict.- Für die Monate Jänner bis Mai betrugen^'' die Einnahmen aus dem Personen- und Gepäck­verkehr 267.1 Mill, XL(minus 18.6 Mill. XL 6.51 Prozent gegenüber dem Vorjahre), aus dem Eilgut- und Frachtgutverkehr resultierten Einnahmen von 718.2 Mill. XL(plus 36 Mill. XL 5.31 Prozent), sonstige Einnahmen ein­schließlich des Anteiles- an der Transportsteuer 138.1 Mill. XL(minus 34.1 Mill. XL 19.79 Prozent). Insgesamt- beliefen sich die Betriebs­einnahmen auf 1118.4 Mill. XL(minus 16.7 Mill. XL 1.45 Prozent). Die Betriebsaus­gaben betrugen 1324.2 Mill. XL(minus 95 8 Mill. XL 6.74 Prozent). Kampf am die A«»fuhr In der Internationalen Rohstahl-Export- Gemeinschaft, der die Schwerindustrie fast aller mitteleuropäischen Länder, auch, die der Tschecho- sloivakei, angeschlossen ist, gibt es zlvischen den einzelnen nationalen Produzentengruppen sortge- setzt Reibungen. Zur Zeit sind Verhandlungen im Gange, um eie befriedigende Lösung zu einem Antrag zu finden, den die tschechoslowakischen Rohstahl-Erzeuger gestellt haben, und in dem sie größere Bewegungsfreiheit im Außenhandel for­dern. Dahinter steht also das Verlangen nach einem größeren Anteil an dem Weltexport, dem jedoch nur entsprochen werden kann, wenn andere nationale Gruppe» zugunsten der Tschechoslowa­ kei von ihrer bisherigen Quote etwas Nachlassen. werden. Da vielfach keine Eßvorräte da waren, kam zur Aufregung und Angst noch der Hunger. Das Rattern der Maschinengewehre und die gleichzeitig i erfolgte Sprengung dreier Brücken erregte am meisten die Nerven. Endlich wurden die Truppen und die Heimwehr Herr der aufstän­dischen Hitlerleute. Aber immer noch herrschte Kriegszustand. Die Behörden und Truppen gin­gen sehr scharf vor. An vielen Häusern und den Kirchen sah man massenhafte Sputen eingeschlagener Kugeln. Die Zensur war rigoros. Nur ganz harmlose Mittei­lungen gingen durch. Um nur ein Lebenszeichen ihren Verwandten geben zu können, mußte unsere Landsmännin schreiben, daß cs ihr sehr gut gehe. Wieviele Tote und Verwundete eS in Leoben gab, konnte man natürlich nicht erfahren, ihre Zahl muß jedoch sehr groß gewesen sein. Leute, die im Weltkrieg waren, erklärten nachher, der Bürgerkrieg sei weit schlimmer. Diese Erkenntnis und die Versicherung, daß eS auch weiterhin in Oesterreich keine Ruhe geben werde, war die wirklich ganz ungewollte Erfahrung, die unsere jugendliche Reisende mit heimbrachte. Daheim in der demokratischen Republik ist doch besser zu leben!