Seite 2DienStaq, 14. Anyust 1934Sr. 188IImiNam CmmImWllmSCv jpUIIIWIAMloRomleMadrid, 18. August. Gestern hat der Kon-fMt zwischen der Madrider Zentralregierungund den baskischen Provinzen, der fich bereits seitlängerer Zeit hinzieht, eine bedeutende Verschärfung erfahren. ES handelt sich hiebei um die Wahlder Mitglieder in einen Sonderausschuß zumSchutze der Verfassung. Die baskischen Provinzensind hiebei in der Hauptsache bestrebt, die vollständige administrative und politische Autonomiezu erlangen. Die Wahlen in den erwähntenAusschuß, die von der Madrider Regierung verboten worden waren, wurden gestern in einigenStädten trotzdem durchgefilhrt.Die Gouverneure und Vertreter der Regierung liehen daher— wie das spanische Innenministerium mitteilt— die Bürgermeister von 28Gemeinden der Provinz Bilbao verhaften. Außerdem wurde noch eine Reihe anderer Personen verhaftet. Im Zusammenhang mit diesen Meldungensind auch Gerüchte aufgctaucht, denen zufolge alsProtest gegen dieses Vorgehen in den baskischenProvinzen der Generalstreik verkündet werden soll.ist die Verteidigung der politischen Rechte undFreiheiten der Arbeiter sprechen, so ist da- nachder Erkenntnis der Kommunisten nur ein„lin-kes Manöver".»Ist doch schon die Errichtung der fascistischen Diktatur inder Tschechoslowakei unter derLosung der Verteidigung der De-m o k r a t i e ein solches großzügiges.linkes'Manöver, durch das der Sozialfascisnius denontisascistischcn Stimmungen der Arbeiterschaftentgegenkoninit und sie voin rechten Wege ab»lenkt." Es soll damit nur„das westere rascheTempo der Fascisierung der Sozialdemokratieverhüllt werden."Die tschechischen Kominunisten haben ent-deckt, daß der„Sozialfascisnius die wichtigstesoziale Stühe der bürgerlichen Herrschaft über-Haupt ist und daß er in der Tschechoslowakei einebesonders entscheidende Rollo bei der unmittel,baren Verwirklichung der offenen fascistischenDiktatur spielt. Es ist ganz klar, daß die Der-nichtung deö Einflusses der sozialfaseistischenParteien, dieser sozialen Hauptstützen der fasci-Nischen Diktatur, auf die Massen die Voraus-setzung des Sturzes der fascistischen Diktaturist" Wohlgemerkt: Damit ist immer die Sozialdemokratie gemeint! Das S y st e m d e r fas-ristischen Diktatur wird in der Tschccho-slowakci„hauptsächlich durch die heutigeRegierung repräsentiert".Nach dieser VerlcumdungSflut ist die So-zialdemokrätic abgeschlachtct! Trotzdem hat dasZentralkomitee der Kommunisten in der Tschccho-slowakei nicht vergesse», der Resolution aucheinen Abschnitt über die Einheitsfront einzu-fügen darin heißt cS:„Die Einheitsfront ist keine Politik des Blök-les der 5k o m m u n i st i s ch c n Parteimit der Sozialdemokratie,...darum muß in der Einheitsfront unbedingt dieführende Nolle der Kommunistischen Partei...dnrchgesctzt werden. Die Tendenz, die Einheitsfront über die Partei zu stellen, die Orieutie-rnng auf die spontane Führung der EinheitS-tzeont durch die Massen selbst, das alles hemmtund erschwert de« Nebergang der Massen zumKommunismus!"Heute kluge» die kommunistischen Kam-mentare zur Einheitsfront ganz anders. Dienoch vor ein paar Monaten als Zwillingsbruderdes FasciSmus verleumdete Sozialdemokratiewird heute zur EinhettSfront gegen den Faseis-mus eingeladen! Wie kommen die Kommunisten zu dieser Haltung, dieihrer Einstellung von gesternsovollkommeninSGesichtschlagt?Die Antwort ist einfach: so, wie sie mst der Resolution ihres Zentralkomitees, aus der wir alledie vorstehenden Züate entnommen haben, dagute Zeugnis eine- gelehrigen Schülers vonMoskau erwerben wollten, so jetzt mit ihren Einheitsangeboten an die Sozialdemokratie undihrem offenen Brief an die Arbeiter. Es ist leider nicht eine über Nacht gekommene bessereEinsicht, daß die proletarische« Interesse» und derinteryationale Kampf der Arbeiterklasse hie Zu-sammenfaffnag der Kräfte erheische», sondernes find dir»»ssische» Staatsinteressen, die derKommnistische» Internationale ihren Sektionen>diese Schwenknag befehlen laßt.In den führenden Kreisen der russischenBolschewisten stellt man sich immer mehr aufdie Unvermeidbarkeit eines Krieges im FernenOsten ein. Unter dieser Perspektive haben sie inden letzten zwei Jahren«ine erfolgreiche diplo-matische Offensive zum Abschluß von Bündnis-und Nichtangriffspakten mit einer großen Reihevon Staaten geführt. In diesen Bemühungenwurden sic vorwärts getrieben durch die Aggressivität, die Hitler gegen den Osten hin entwik-kelte, und durch das enge Bündnis, daö Polenmit dem fascistischen Deutschland eingegangen ist.Es liegt daS furchtbare Eingeständnis desvollständigen Zusammenbruchs der gesamtenTätigkeit der Kommunistischen Internationaleund aller bolschewistischen RevolutionSplänedarin, wenn das bolschewistische Rußland in dieser gefahrdrohenden Situation sich nicht an daSinternationale Proletariat wendet, sondern seineZuflucht bei den kapitalistischen Regierungenaller Länder und im Völkerbund, den es fünfzehn Jahre lang herabgesetzt und als kapitalistisches Instrument verschrieen hat, sucht. Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund scheint dieFrage einer nur noch sehr kurzen Zest zu sein.Sowjctrußland ist dann, und durch seine engenBündnisse nut den bürgerlichen Regierungen,nicht mehr ein selbständiger Faktor in der Welt-Politik, sondern nur eine unter den Mächten, di«die Entwicklung den Interessen der herrschendenKlasse entsprechend vorwärts treiben wollen.'In dieser Situation, in der nicht die Arbei-ter, sondern die bürgerlichen Regierungen diegegebenen Bundesgenossen der nissischen Bol-fchewisten sind, hat die Kommunistische Internationale kein Interesse mehr an der„revolutionären Propaganda" ihrer Parteien. EineRechtsschwenkung wäre ihr durchaus erwünschtund insofern stellt auch die neue Einheitsfront-Strategie nichtanderes als ein Manöver dar,hinter dem d-iese Rechtsschwenkung verborgen werden soll.Der Sinn des 30. JuniWer wii den Reichstagsbrand wuBte, wurde ermordetUnter den Münchener Opfern de»80. Juni befand sich, Dr. Fritz Gerlich, derseit der„Machtergreifung" im März 1888sich in Haft befand. Auf Grund de» Berichtes eines früheren Mitgefangenen werden jetzt nähere Einzelheiten Wer dasMartyrium, dem dieser Vorkämpfer desKatholizismus in Bayern feit eineinhalb'Jahren ausgesetzt war, bekannt.»In der Nacht vom 30. Juni 1934 ist inMünchen der' Schriftsteller Dr. Fritz G e r l i chermordet worden. Dr. Fritz Gerlich war da- ersteOpfer de» Umsturzes vom 9. März 1933 in München. Er wurde am Abend des 9. Marz 1938verhaftet und in das Polizeigefängnis in derLöwengrube gebracht. Ich wurde wenige Stunden später festgenommen und in die Zelle Nr. 36im dritten Stock geworfen. Dort traf ich Dr.Gerlich an.Er war mit Striemen und Blutergüssen übersätund konnte sich vor Schmerzen auf dem ganzenKörper kaum aufrechterhalten. Ich verbrachte mitihm einige Tage in gemeinsamer Hast, dannwurde er von mir getrennt und in die Einzelzellevon Nr. 35 nebenan gesteckt. In dieser dunklenkleinen Zelle blieb er bis zum 28. Juni 1938,kam auf einige Tage in schreckliche Haft nach Sta-delheim und wurde" dann wieder in seine alteZelle Nr. 35 in die Löwengrube in München übergeführt.In der Morduacht des 30. Juni 1934 wurdeer mit anderen Opfern des Terrors in die ZelleNr. 37, einen Stock höher, geführt und' dort mit einem Gewehrkolben erschlage».AlS er sterbend am Boden lag, gab ein SS-Mannm eh r e r e S chü f f e auf chn ab... Dr. Ger-lichs Gefangenschaft war ein grausames Martyrium. In der Nacht zum 18. Mai 1933 Mrdeer aus der Zelle geholt, angeblich zum„Verhör".Es war der erste Mordversuch, der gegenihn unternommen, wurde. Er wurde unmenschlichgeschlagen und trug schwere Verletzungen davon.Dr. Gerlich war viele Jahre lang, bis 1928,Thesredakteur der„Münchener Neuesten Nachrichten", dann Herausgeber der katholischen Wochenschrift«Der gerade Weg". In dieser Zeitschriftbekämpfte er Hitler und seine Bewegung sehrscharf und warnte unaufhörlich davor, HitlerGsauhe» zu schenken; denn er kannte ihn, die Ent-stehmig seiner Bewegünamid seine intime Anhängerschaft gänz Dessau.''^Gerlich»ar außerdem in dem Besitz von Dokument«gelangt, die Hitler, Goering und Röhmschwer belastet«,und hatte diese Dokumente zum Teil im«GeradenWeg" veröffenüicht.Ich verbrachtet wie bereits erwähnt, dieersten. Tage im Gefängnis gemeinsam mit Dr.Gerlich, vom 10. bis zum 17. März 1933. Ichhatte Gelegenheit, ihn nach der Schreckensnachtdes 16. Mai zu sehen und zu sprechen. Ich sahund sprach ihn zum letztenmal während einesSpazierganges im Zuchthaus in Stadelheim am6. August 1988. Ich kannte Dr. Gerlich vonfrüher her, und er brachte mir ein freundschaftliche» Vertrauen entgegen/ das auf dem gemeinsamen polittschen Kampf und den Erlebnissenim Gefängnis begründet war.Am 12. März 1933 sagte er mir, getreumeinen täglichen Eintragungen:„Ich weiß, man wird mich ermord«.Ich weiß, daß Hitler erklärt hat— Informationdurch Dr. Georg Bell(der damals noch HitlersVertrauen hatte, am 5. April 1933 aber auf Hitlers Befehl in Durchholzen bei Kufstein, auf österreichischem Boden, von einem SA-Kommando erschossen wurde),— ich würde zu denjenigen zählen, die, wenn er. zur Macht kommt, aufgehängtwerden. Geben Sie mir das feierliche Versprechen, falls ich hier den Tod finde, und falls Sielebend aus dieser Hölle kommen, die Oeffevtlich-keit Wer folgendes aufzuklären:„Ich weiß durch Dr. Georg Bell, Nachricht vom 5. März 1933, daß Goebbels de»Reichstagsbrand inszeniert hat und daß Goeringdie Ideen verwirklicht hat."Dr. Gerlich sagte weiter:„Geben Sie mir Ihr Ehrenwort, in derOeffentlichkeit zu erklären, daß ich, wie immer dieNachricht von meinem Tode lauten möge, alsüberzeugter Katholik den Selbstmord verabscheueund niemals SeGstmovd begehen tverde."Am 6. August 1938, als ich Dr. Gerlich zumletztenmal sah— es war bei einem Spaziergangauf dem Gefängnishof zu Stadelheim—, konnteer mir folgendes zuflüstern:„Wir komm« nicht mehr lebend»ns diesenManern.Man will uns einen Hochverratsprozeß machenund uns hinter Zuchthausmauern verschwindenlassen. Wenn Sie— Sie sind Ausländer undhaben vielleicht doch die Chance— herauszukommen, vergessen Sie nicht, was ich Ihn« in derLöwengrube gesagt habe.Hitler wird mich ermord«.Wenn die Nachricht von meinem Selbstmordkommt, dann wissen Sie, was sie bedeutet."Ich habe das Versprechen des Ermordeten erfüllt, und wahrheitsgetreu, auf Ehre und Gewissen, zu Papier gebracht, was mir Dr. Gerlich berichtet hat.Dr. Gerlich ist am 30. Juni ermordet Word«.Ich weiß, daß das in der Zelle Nr. 37 geschehenist. Hitler hat, als er über die Morde vom 80.Juni sprach, keinen Namen genannt, er hat auchmit keinem Wort der furchtbaren Mordtat anDr. Gerlich Erwähnung getan."Goering-Methoden In ChinaNanking, 12. August. Sieben chinesischeKommunisten sind in Kanton wegen Hoch« undLandeSverrates-hingerichtet worden. Sie sollen dieAufgabe gehabt haben, in Fukien einen Aufstandzu inszenieren..23W FRITZ ROSENFELD:DD CbcjuttaEIN ROMAN ZWISCHEN TRAUM UNO TAOKunde kam an mein Ohr, daß der Teppiche seilbietet, die prächtiger sein sollen als dieTeppiche auf Illleila, Akrod und Alumat. Kundekam an mein Ohr, daß er in höhnischen Redenmeiner Herrschaft noch wenige Tage gibt. Schonsoll Asrael seine dunklen Flügel ausgebreitethaben, um die Schatten des Todes auf mich zusenken. Nun, ich lache der Worte eines Toren.Aber ich dulde nicht, daß man meiner lacht. Sohabe ich seinem Leben nur noch wenige Tage gegeben, schon breitet Asrael seine Flügel aus, umAbu Usias Auge zu verdunkeln. Das Schicksaleines jeden Menschen ist um seinen Hnl» gebunden, lehrt der Prophet. Abu Ussa hat durchseine Worte den Tod gewählt' Du, Pal, und du,Schagin, ihr zwei Tapferen aus dem Heer derLssassinen, bringt mir seinen Kopf."Pal biß die Lippen aufeinander, seine Blickegingen dem Muster auf dem Teppich nach. EinenMann sollte er erschlagen, der nichts verbrochenhatte, nur ein paar böse Worte über Ala Eddi»waren sein Vergehen.„Ich gebe euch diesen Dolch mit," sagte AlaEddin und zog eine lange spitze Klinge au» seinemGürtel.„Er öffnet euch alle Wege. Zeigt ihn,wenn eure Pferde ausgepumpt sind, zeigt ihn,wenn ihr Kamele braucht, zeigt ihn in den Schenken, wenn ihr hungrig seid. Sagt: Mester AlaEddin»!"Schagin faßte den Dolch. Kostbar war seinGriff, haarscharf seine Klinge. Das Räucherwertbohrte im Hirn, biß in die Augen.„Run schärft euch meine Worte ein," sagteAla Eddin.„Dieser Dolch wird, wenn die Sonnedreimal gesunken ist, in der Brust Abu Ussasstecken, dort, wo sein Herz schlug. Mit diesemDolch im Herzen wird man Abu Ussa auf demMarkt von Rai treffen, und alle werden wissen,wer den Dolch in Abu UssaS Herz gestoßen. Ihraber werdet heimkehren, an diesen Ort, und mirberichten. Ich werde euch belohnen oder bestraf«,wie ihr euer Amt verwaltet habt."Die Blicke Ala EddinS, diese Micke! WieNadeln stachen sie, wie Gift drangen sie in denKörper und beherrscht« chn.Zu Tula sprach Ala Eddin:■„Gib ihnen Pferde. Gib ihn« estwn KrugWein. Gib ihnen grüne Mäntel. Es ist kalt in denBergen."Pal und Schagin neigten fich, Tnia undAmur küßten die Pantoffel de» Alien.Pal und Schagin tranken einen Krug Weinleer, starker, roter Wein war e», der schläfrigmachte und die Gedanken lähmte. Dann stiegensie auf ihre Pferde und ritten in die Richtung,die Tula ihnen wie».Gegen Rai, Abu Ussa zu bestrafen.Eine Nacht ritten sie schweigsam, es war keinMond, es waren keine Sterne am Himmel, Wolkenburgen standen über den Berggipfeln, tief hingen Wolken bi» ins Tal herab. Die grün« Mäntel zogen sie eng um den Leib, e» war kalt, AmMorgen waren ihre Pferde ausgepumpt, sie gingen in eine Schenke. Als der Wirt die grünenMäntel sah, hob er die Hände, als er den Dolchsah, neigte er sich bis zur Erde, als Pal sagte:„Reiter Ala Eddins," kam ein Wortschwall über,seine Lippen, der die Rester seiner Dienstbereitschaft versichern foHie.„Neue Pferde," befahl Schagin.Der Wirt führte sie in seinen Stall, gabihnen seine besten Rappen. Gab ihnen Speise undTrank, hüllte die Pferde, auf denen sie gekommenwaren, in Decken. Pferde Ala Eddins!.Durch ein Tal ging der Weg. Sie konntendie Rappen traben lassen.«Hast d« je von Ab» Ussa gehört?" fragtePal.„Nein," sagte Schagin.„Hast du je von Rai gehört?"„Nein."„Und wir müssen Rai in Schrecken setz« undAbu Ussa töten. Weil er es will."„Sein Wille ist Gesetz."„Wie ich ihn hasse."„Er hat dm Schlüssel zum Garten," sagteSchagin.So ritten sie weiter.Das Tal mündete in, die Wüste. Hoch war derSand, mit den Pferden kamen sie nicht durch. Daliehen sie Kamele: der Dolch, die grünen Mäntel,das Wort:„Retter Ala Eddins" erschloß ihnenjeden Stall.Zwei Tage ritten sie durch die Wüste. Dannstanden die Minarette von Rai wie Spielzeugein der Ferne.Am Tor von Rai, in einer Schenke, ließensie die Tiere, die Mäntel.Als zwei Wanderer, bestaubt, müde, kamensie in die Stadt. Nach dem Haus Abu Ussas fragten sie. Neben dem Bazar liegt es, sagte manihnen, am Fuße des Minarett». Teppiche hängenan den Türen.vor dem Haus Abu Ussas standen sie. DerAbend dämmerte, die Silhouette des Hauses zeichnete sich scharf auf dem durchsichtigen, blaßblauenHimmel ab.Schagin faßte den Dolch:„Wer stößt zu?"Pal sagte, die Hände zu Fausten geballt:Du bist gewohnt, das Schwert zu führen,stoß zu!"Schagin nickte. Sie klopften an die Türe,'sie sagten, Teppichhändler wären sie, ihre Karawane lagerte vor der Stadt, Abu Ussa wollten siesprechen, einen Handel abschließen mit ihm.Man ließ sie eintreten. Abu Ussa kam: einhoher Greis, mit sehnigen Häikden und einerguten, milden Stimme.Er hieß sie niedersehen, er bewirtete sie. Palsprach: er log, er log gut. Er log von Ländern,die er nie gesehen. Schagin fühlte nur den Griffde» Dolches. Auf dem Markt mußte Abu Ussaliegen, diesen Dolch im Hxrzen.„Seht euch unsre Waren an," sagte Schagin.„Morgen, morgen," sagte Abu Ussa.„Esist dunkel, meine Augen sind trüb."„Morgen reis« wir"weiter. Du mußt nochheute unsre Teppiche besehen."„Müde bin ich vom Tag. Bringt sie her!"„Es sind ihrer guviele. Unsre Tragtiereschlafen schon. Kurz ist der Weg bi» zum Tor.Komm mit uns!"Da erhob sich Abu Ussa, und verließ seinHaus, das er nicht Wiedersehen sollte.Sie gingen über den Markt, vor dem Minarett fragte Schagin:„Kennst du Ala Eddin? Er soll mit seinemHeer heute wieder eine Karawane gefangenhaben."„Allah wird ihn strafen," rief Abu Ussa.„Den Mörder, den Räuber, den Feind des Frieden»! Meinen Sohn hat er erschlagen, weil seinWeib ihm gefiel. Meine Tochter hat er geraubt.Allah zerschmettere ihn, den Feind aller Guten."Die Worte standen im Raum, erfüllten denPlatz. Schon wollte Schaglns Hand einhalten, dochda dachte er an den Platz der Feste, an den Palastmit der nackten Frau. Und da sagte er: er hatte e»schreien wollen, aber er sagte e» nur leise:„Einen Gruß von Ala Eddin— und die»!"Die Hände Abu Ussa» griffen an» Herz, einSchrei gellte aus seinem Mund. Der Schrei wecktedie Stadt. An den Fenstern zeigt« sich Köpfe,(Fortsetzung folgt.'