Nr. 191

Neue Spannung Rußland- Japan

Freitag, 17. August 1934

Wolken in Fern- Ost

Die Charbiner Affäre-

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Japan   provoziert

Ist Berlin   im Komplett?- England und der, Tanaka- Plan"

Die amtliche Telegraphenagentur der USSR gibt folgende Meldung aus Chabarowſt( Amur­proving) aus:

striellen heftig angegriffen und sieht sich von seiten der Arbeiter mit großen Streits bedroht. Er hat Kirzlich die pazifische Flotte in den Atlantic be­rufen. Es ist möglich, daß Japan   dies als Zeis chen der Schwäche deutet. Es ist natürlich auch denkbar, daß Roosevelt   tatsächlich im Augenblick feine attive Politit treiben kann. Andererseits wäre vielleicht die Versuchung für ihn groß, die inneren Schwierigkeiten durch einen Krieg zu be­seitigen, den die Bourgeoisie als nationalen und Rassentrieg, die Arbeiter als Aftion zum Schuße der Sowjetunion   begrüßen würden. Der Schlüssel zur Lage liegt also, da Amerita ein unsicherer Faktor ist, doch kaum in Washington  .

es Wandschutuo nicht will und daß es seine An­teile an der Bahn zu verkaufen bereit ist, aber es hat ebenso entschieden erklärt, daß es sich nichts abpressen und nichts rauben läßt.

Die Japaner verfolgen bei ihrer Politik den sogenannten Tanala- Plan", der in jüngster Zeit wieder sehr eifrig in der Weltpresse, allem in der englischen diskutiert wird. Es läuft darauf hinaus,

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cin inner asiatisches Reich zn schaffen, das die Mandschurei  , die Mongolei  und Turkestan   sowie das innere China   umfas­sen würde. Es würde sich zwischen Ruß­ land   auf dessen turkestanischen Besitz und auf dessen Siedlungsgebiete in der Acußeren Mongolei   es abgesehen ist, und zwischen In­ dien   und die persisch- afghanische Interessen­sphäre Englands einschieben. Es würde ne­ben den oftchinesischen Kohlen-, Erz- und Del­lagern, die von den Sowjets erschlossenen Baumwollgebiete Turkestans erfassen und selbstverständlich unter der politisch- militäri­schen Vorherrschaft Japans   stehen. Verhandlungen, die in den letzten Tagen zwischen Japan   und dem Marschall Tschia ng­taischef geführt wurden, sollen anscheinend die Beteiligung der mittelchinesischen Regierun gen und aller Kuomintang- Streise an dem Pro­

Der Geschäftsträger des Generalfonsulates in Charbin Faiwid protestierte beim diplo­matischen Kommissär des Mandschutuo- Staates wegen der Beleidigungen, die sich ein mandschurischer Beamter, ehemaliger Weißgardist Rostomarow, gegen den sowie trussi­schen Generalfonful in Charbin Slawucti au schulden kommen ließ. Rostoma row, der der Inspektor der mandschurischen Kri­minalpolizei ist, brang in angetrunkenem Zustand in die Station Buchedu mit lautem Schreien und beleidigenden Reden in den Dienstwagen Sla­wuckis, der sich auf der Reise nach Moskau   befand, Dagegen wird immer wahrſchienlicher, daß ein, und forderte ihn auf, feine Dokumente vorzu- die japanische   Politik auf einem Ein verne h- jeft sichern. legen. Slawucki begab sich in das Abteil, um sei- men zwischen Tokio   und Berlin   be­nen Paß zu holen, und ersuchte den Polizisten, im ruht, an dem eventuell auch Warschau   be- rade der Tanaka Plan die Freundschaft mit Eng­Bedrohlich für Japan   ist freilich, daß ge­Gange zu warten, weil im Abteil Kinder schliefen. teiligt ist. Es gibt zahlreiche Argumente für diese land gestört hat und daß England nicht daran Kostomarow lehnte es aber ab au warten, ging Auffassung, angefangen von den gegenseitigen denkt, die Gründung eines innerasiatischen Rei­ins Abteil und setzte seine Beschimpfungen fort. Sympathtieerklärungen, die einander die deutsches der gelben Rasse an seinen indischen Grenzen Trogdem Slawucki seinen Schußbrief der man- schen und die japanischen Rassenforscher abgeben, ruhig hinzunehmen. Fühlt sich England, das bis dschurischen Behörden und seinen diplomatischen bis zu den Waffenlieferungen und der vor etwa zwei Jahren Japans   Politit fast be= Paß vorlegte, sezte Kostomarow seine beleidigen Zustimmung, die alle Schritte Japans   in War- dingungslos unterstützt hat, ohnehin im Pazi­den Reden und seine groben Beleidigungen fort schau und Berlin   finden. fischen Ozean bedroht( daher der gewaltige Aus­und benahm sich ungemein herausfordernd. Das Vor allem dürfte die Weigerung bau Singapores, das heute wohl die lausbübische Benehmen des weiß- Bolens und Deutschlands  , den stärkste Scefestung der Welt sein dürfte), so er­gardistischen Polizisten gegenüber Dit pakt zu unterzeichnen, doch sehr scheint die Aussicht, daß an der indischen Grenze Slamucki verfolgte anscheinend provokative eng mit der japanischen Offensivpolitik gegen Teil betrifft, islamitische Großmacht entsteht, der eine mongolische und, was den turkestanischen Biele und nur dank der großen Selbstbeherr Rußland   zusammenhängen. Berlin   und War­schung Slawuctis fam es au feinem Zwischenfall englischen Politik als eine weit größere Gefahr und zu feinen weiteren Komplitationen an Ort schau rechnen sichtlich mit einem baldigen für Indien  , als es die Nachbarschaft der Sowjets und Stelle. Krieg im Fernen Oſten und es ist mehr als war. Aber vielleicht ist gerade die Erwägung, wahrscheinlich, daß sie sich bemühen, diesen daß die britische Politit derzeit noch nicht ganz Krieg so rasch als möglich zu entfesseln. Für antijapanisch eingestellt, mindestens nicht russo die in die Sackgasse geratene deutsche   Po- phil ist und daß England in absehbarer Zeit eine litik erscheint nach der Niederlage in Dester- russenfreundliche Labour Regierung ha reich und den Drohungen Mussolinis vermut- ben könnte, für Japan   ein Grund mehr, rasch lich ein russisch  - japanischer Krieg uzugreifen. als einziger Answeg. Nur so fönnte der Ring nm Dentschland gesprengt werden. Japan   wie Dentschland haben dabei ein großes Interesse daran, den Konflikt zu entfesseln, che Rußlands   Eintritt in den Böl­

Ein Zwischenfall, wie es deren viele an allen Grenzen gibt. In normalen Zeiten sind sie in zwei Tagen vergessen. Daß die Affäre von Charbin   in der Sowjetprasse und darüber hinaus vor allem in England schr große Beach= tung findet, hängt damit zusammen, daß im Osten wieder einmal Gewitter­stimmung.herrscht und daß der Zwischenfall von Charbin anscheinend nur eines der vielen An­zeichen dafür ist, daß die Japaner und ihre Tri­butäre in Mandschukuo in der jüngsten Zeit vie= der provozierend auftreten. Wie ernst Rußland   die Dinge nimmt, geht aus einer Nede hervor, die der russische   Vizedirektor der mandschurischen Bahn an die Angestellten gehalten hat. Er sagte, daß Rußland   nicht bereit sei, die Bahn billig zu ver­faufen". Wenn Japan   oder Mandschufuo ver­fuchen sollten, die Bahn wegzunehmen, so würde

"

Rußland ſie militärisch ſchüßen und in dieſem Fall

dic Hilfe eines dritten Landes erhalten.

Von japaniſcher Seite wird eine Meldung

mierende Nachrichten:

Wir haben allen Grund, die Vorgänge in Fern- Ost mit Besorgnis zu beobadj. ten. Es sprechen sehr starke Anzeichen dafür, daß Berlin  , Warschau   und Tokio   zu cinem Schlag ausholen, der ihre Gegner überra­schend treffen soll. Das entschiedene und ge­schlossene Auftreten der übrigen Weltunächte würde den drohend erhobenen Arm der Fric­densstörer aber wohl aufhalten können.

Sie trotzen

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der..Vernünftelei"

und kämpfen mit Hitler für - ,, Freiheit und Ehre"

Berlin  , 16. August. Die unterzeichneten Pers fönlichkeiten richten folgenden Aufruf an die

Deffentlichkeit:

Volksgenossen, Freunde!

Wir haben einen der Größten deutscher   Ge­schichte zu Grabe geleitet. An seinem Sarge sprach der junge Führer des Reiches für uns alle und legte Bekenntnis ab, für sich und den Zukunfts­willen der Nation. Wort und Leben setzte er zum Pfand für die Wiederaufrichtung unseres Volfes, das in Ehre und Einheit leben will und Bürge des Friedens sein will, der die Völfer verbindet. Wir glauben an diesen Führer, der unseren heißen Wunsch nach Eintracht erfüllt hat. Wir vertrauen seinem Werke, das Hingabe fordert, troben aller fritelnden Vernünftelei, wir seyen unsere Hoffnung auf den Mann, der über Mensch und Ding hinaus in Gottesvorschung steht. Weil der Dichter und Künstler nur in gleicher Treue zum Volt zu schaffen vermag und weil er von der gleichen und tiefen Ueberzeugung fündet, das das heiligste Recht der Völker ist, in der eigenen Schicksalsbestimmung, gehören wir zu des Führers Gefolgschaft. Wir fordern nichts anderes für uns, als wir anderen Völkern ohne Vorbehalt zuge­stehen, wir müssen es für dieses Volk, das deutsche fordern, weil seine Einheit, Freiheit und Ehre unser aller Wille ist.

Volt

Der Führer hat uns wiederum aufgefordert, in Vertrauen und Treue zu ihm zu stehen. Nie­mand von uns wird fehlen, wenn es gilt, das zu bekunden.

Werner Beumelburg  , Erich( Ernst?) Var­lach, Hans Friedrich Blund, Verleger Alfred Brudmann, Richard Euringer  , Prof. Emil Jah­renkamp, Erich Feyerabend  , Gustav Frenjien, Wilhelm Furtwängler  , Gustav Havemann  , Erich Heckel  , Prof. Eugen Hönig  , Heinz Johst, Georg Kolbe, Erwin Kolbenheher, Werner Kraus, Franz Lent, Heinrich Lersch  . Prof. Karl Lörcher. Arch. Walter March, Agnes Miege 1. Börries Freih. v. Münch hausen, Emil Nold e. Paul Pfund. Hans fißner, Prof. Dr. Wilh. Pindel, Prof. Haenfstengel, Richard Strauß  .

Deutsche   Geistesführer

einmal!

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die gibts nur

gen

kerbund vollzogen iſt.- pozicem Spiellojine che Wabkirk Den Japanern geht es in diesem Spiel feineswegs nur um die Mandschurei und die Bahnlinien. Rußland   hat wiederholt erklärt, daß

"

Das Das Testament" Hindenburgs England lacht

Helfe, was helfen kann!

Versailles  , Gleichberechtigung. Sicherheit, Frieden wählt Hitler  !

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Berlin.  ( DNB). Reichsaußenminister Frei­die besondere außenpolitische Bedeutung des 19. herr von Neurath gab, vom Tag" gebeten, August zu würdigen, folgende Erklärung ab:

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verbreitet, derzufolge ein Konsulatsbcamter der Sowjets in Pogranitschnaja wegen Teilnahme an In der letzten Zeit hat das Dritte Reich einer Verschwörung gegen das Leben mandschu­mit seinen Anbiederungen an England reichlich rischer Amtspersonen verhaftet worden sei. Die offizielle Pressestelle der Sowjets dementiert diese Bech. Seit dem 30. Juni hat sich in England Meldung in sehr scharfer Weise und spricht uns wie übrigens auch in großen Teilen Amerikas  , Im Mittelpunkt unserer gegenwärtigen Außen­zweideutig von den Provokationen gewisser Streise, die bis dahin nicht hitlerfeindlich waren, ein politik steht die Frage der Gleichberech die mit der Verschärfung der Beziehung zwischen Umschwung vollzogen. Man glaubt deutschen   tigung. Der Versailler Vertrag Japan   und Rußland   zusammenhängen. Meldungen grundsäßlich nicht. Wie Hitlers   gro- hat uns in dieser Hinsicht diskriminiert, am ve­Zu diesen Meldungen lommen weitere alar- fies Interview an die Adresse Englands mit den sentlichſten dadurch, daß er uns eine einseitige zahlreichen Friedensbeteuerungen nur ein iro- brüstung auferlegt. Solange wir uns in dieſem An der Ostlinie der mandschurischen nisches Echo gefunden hat, so wird auch das Bustand einseitiger Abrüstung und Wehr= Bahn haben Massen verhaftungen Testament" des Reichspräsidenten mit Seiter. Io figte it befinden, sind wir nicht gleich berechtigt unter den Völfern und unsere außen­von Angestellten eingesetzt, die durchwegs keit aufgenommen. Während die französischen politische Handlungsfreiheit ist wesentlich be­Sowjetrussische Staatsbürger sind. Unter ihnen Morgenblätter sich anscheinend düpieren ließen schränkt. Wir würden auch in Zukunft den größ­befinden sich zahlreiche Stationsvorstände. und an der Echtheit des Dokuments zwar zweiten Gefahren ausgesetzt sein, wenn sich unsere Die Russen wollen wissen, daß weitere Ver- fein, es aber doch ernsthaft, diskutieren( die Rage auf dem Rüstungsgebiet nicht ändern würde, haftungen und ein Handstreich auf die Bahn Abendblätter sind bereits kritischer), gibt es in denn die anderen Staaten das haben die Ab­unmittelbar bevorstehen. England von den Konservativen bis zur Linken rüstungsverhandlungen in Genf   tlar erwiesen- tein nenneswertes Blatt, das nicht mit höh vollen offenbar selbst nicht abrüsten. Jedenfalls nischen Gloffen zu dem angeblichen Testament nicht in absehbarer Zeit. Unsere Lage in Mittel­Stellung nähme. europa   und inmitten hochgerüsteter Staaten er­laubt es uns nicht, waffenlos zu sein. Denn immer, wenn wir schwach waren, wurden wir der militärische Tummelplatz Europas  . Weil wir unsere höchste nationale Pflicht darin sehen, unse­em Wolfe einen Frieden in Ehre und Freiheit zu sichern, deshalb fordern wir Gleichberechtigung. Trotzdem wird diese Forderung von einem Teil des Auslandes maandes immer noch bekämpft und abgelehnt.

Andere russische Meldungen aus Chaba­rowks bezeichnen die Verhängung des Kriegszustandes über die Gebiete an der chinesischen Ostbahn durch Japan   als unmittelbar bevorstehend.

Das ist umso bitterer für die Nazi, als der Ansager des Deutschlandsenders Alle diese Meldungen sind Beweise dafür. Mittwoch abends ausdrücklich betonte, daß die daß die seit Wochen erwartete Verschärfung im Veröffentlichung des Testaments in der Welt, Fernen Osten tatsächlich eingetreten ist und daß vor allem in England, cinen sehr gu sich die Ereignisse dort anscheinend viel rascher ten Eindrud gemacht habe und daß die vollziehen als man gehofft hatte. Die Veruhi­gung, die nach dem Rücktritt des japanischen Engländer jeht überzeugt ſeien, daß Hitler der Kriegsministers A r a ti, eines Haupthegers unter richtige Mann sei, da Hindenburg   ihn empfoh- gibt sich der trügerischen Hoffnung hin, wir wür­der kriegerischen Militärtamarilla, eingetreten len habe. Die Engländer waren aber nicht so war, ist einer überaus gespannten Situation ge- gefällig, das zu schreiben, was die deutschen   Pro­wichen. Wie soll man sich diesen Stimmungs- pagandastellen ihnen vorzeitig in den Mund leg. wandel erklären? Der Rücktritt Aratis ist unter ten oder in die Feder diktieren wollten. England dem Eindruck der russisch- amerikanischen Verhand lacht ganz einfach. lungen erfolgt. Als sich die Japaner bewußt

sucht unsere Absichten zu verdächtigen und den in unseren Bemühungen um die Durchseßung unserer Forderung erlahmen. Dabei spielt die Hoffnung auf Gegensäße innerhalb unseres Vol­fes eine wichtige Rolle. Unter diefem Gesichtswinkel sicht man( wer?) die Entscheidung, vor der das deutsche   Volt am wurden, daß sie in einem Krieg mit Rußland In Deutschland wird trokdem die Falsch 19. b. M. steht. Steht das deutsche   Volt noch wahrscheinlich auch auf den Eintritt Ameritas in meldung, England frene sich des Testaments  " ebenso geschlossen hinter Sitler und der Politit den Krieg rechnen müßten, als zugleich die eine gewisse Wirkung auslösen, da ja der der Gleichberechtigung und Freiheit(!) wie Sprache der seit Jahr und Tag provozierten Rus   Deutsche   keine ausländischen am 12. November? sen sehr energisch wurde, Tenften sie ein und be- 3eitungen mehr zu Gesicht bekommt( feit

riefen Arati ab, was ohne Zweifel eine friedliche bem 30. Juni sind sie fast ausnahmslos ver. Die Kämpfe in Fukien  Geste bedeutete. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die boten) und nur hört, was Goebbels ihm sagt. Shanghai  , 16. August. Die hiesigen fapani­rita werbe infolge seiner wirtschaftlichen Schwie- Es müßte denn sein, daß die" Bohemia" schen Blätter melden, daß die kommunistischen  rigkeiten nicht in der Lage sein, in einen Konflikt sich entschlicht, in ihrer Auslandsansgabe die Truppen in der Provinz Fufien mit einer Di: einzugreifen. too fe belt teht vor der Wahrheit über das britische Echo des Testa vision der chinesischen Regierungstruppen bei ahllampagne, er wird von den Inbu-| ments zu vermelden... Taotschan eine Schlacht hatten.

Der deutsche Wahlzirkus

Berlin  , 16. Auguſt.  ( DNB.) In allen großen Städten Deutschlands   fanden gestern Masscuver­sammlungen statt, in denen fast sämtliche Mitglieder des Reichskabinetts und die Reichsleiter der NSDAP  Ansprachen über die Bedeutung der Voltsabstimmung am 19. August hielten. In Königsberg   erklärte der Stabschef der SA Luze u. a.: Sätte schon vor zwanzig Jahren Adolf Hitler   an der Spitze des dent­wäre ein ganz anderer geworden. Die Männer, die schen Volkes gestanden, der Ausgang des Krieges

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- In Bremen   erklärte

damals an der Spike des Reiches standen, wußten nichts anzufangen mit dem Gnadengeschenk der Ein­heit des deutschen   Volkes." Zur SA gewendet, er­lärte Luke: Es gilt die Scharte auszuweisen, die Verräter in unseren Reihen hinterließen. Auch heute wieder hat seine Gültigkeit das alte Wort: Ueber den Gräbern vorwärts! Reichsleiter Rosenberg u. a.: Keine Revolution des Weltgeschehens jei würdiger verlaufen und größer und tiefer geweien als die deutsche. An anderer Stelle erklärte er: Während andere Völker den Unbekannten Soldaten eingesargt haben und die alten geblieben sind, hat Deutschland   den Unbekann ten Soldaten zu seinem Führer erforen." Verhaftungen im Saargebiet Saarbrücken  , 16. August. Meldungen der Havas  - Agentur zufolge verhaftete die Polizei des Saargebietes gestern nachmittags neun Funt­tionäre der Unterpräfeftur in Homburg  , die troß des Verbotes der Regierungsfommission Beziehun gen zu den Verwaltungsbehörden eines fremden Staates aufrecht erhielten. Außerdem wurde der Polizeikommissär einer Saarbrückener Vorstadt namens Graber unter dem Verdachte passiver Bestechung verhaftet.

Block spanischer Linkspartelen

Madrid  , 16. August. Die spanischen   repu= litanischen Lintsparteien werden sich zusammen­schließen, um nach ihren eigenen Worten die Re­ publik   zu erobern. Gestern faßten die radikal­demokratische und die radikal- sozialistische Var-, tei den Beschluß, sich zu vereinigen, und werden versuchen, auch weitere Gruppen, u. zw. die national- republikanischen Parteien hiefür 311 ge= winnen. Die neue Partei wird nach Durchführung dieser Fusion mit dem ehemaligen Ministerprä­Linten, zivecs Schaffung einer Föderation der sidenten Azana  , dem Führer der republikanischen Linksparteien in Spanien   in Fühlung treten. Diese Föderation würde dann auch ein Einver= nehmen mit der fatalanischen Linten zu erreichen

bersuchen.