Nr. 238
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Donnerstag, 11. Oktober 1934
Sette 3
feflfe ein und begab sich sofort zur Präfettur, wo bfe Leiche des Königs aufgebahrt ist. Sie war Während der Fahrt vom Präfekten von Resancon in schonender Weise von der Ermordung ihres .Gatten verständigt worden. Während der Weiterreise fiel sie einige Male in Ohnmacht. In Lons le Saulnier mußte der Zug eine halbe Stunde halten, bis ein herbeigerufener Arzt ihr Beistand gewährte. In Lyon stieg die Gattin des Ministers Herriot zu und begleitete die Königin nach Marseille an die Bahre ihres Gatten.
Der elfjährige Kronprinz Peter, der fest kurzem als Zögling der Sandroyd-Schule in Surrey bei London weilte, wurde erst Mittwoch früh von bem tragischen Ableben seines Vaters verständig Seit dem Eintreffen der Todesnachricht stand die Schule unter polizeilicher Bewachung, um eventuelle Anschläge zu verhindern. Der Prinz begab sich sofort nach London zu seiner Großmutter, der Königin-Witwe von Ru mänien , die dort zu Besuch weilte. Am Nachmittag fuhren beide in Begleitung des jugoslawischen Gesandten Dr. Djuric nach Paris , wo sie mst der Königin Marie von Jugoslawien zusammentreffen werden... LVoriä-Bahnbof, von dem aus die Abreise erfolgte, hatte die'Polizei außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen. Zahlreiche Polizeibeamte in Uniform und Zivil überivachten die Bahnsteige. Vor dem Bahnhof hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. Kronprinz Peter hätte in der Sandroyd-Schule noch zwei Jahre als Zögling verbringen sollen. Als der Schuldirektor durch einen telephonische^ Anruf von dem Mord verständigt wurde, nahm de? Prinz gerade an Schulspielen teil. Es wurde beschlossen, ihm die große Aenderung, die in seinem Leben eingetreten ist, erst am Mittwoch vormittag bekanntzugeben. Prinz Peter ging daher völlig ahnungslos zu Bett-
NationalbegrSbnif Barthous am Samstag Das Rationalbegräbnis Barthous' wird Samsla- nachmittags stattfinden. Die sterdliche« Ueberreste Barthous' werden ad heute im sogenannten Uhrensaal des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten ausgestellt werden. Samstag vormittags wird der Sarg auf den Platz vor dem Jnvalidendom überführt werden. Die einzige Rede wird vom Ministerpräsident Doumergue gehalten werden. Dann wird der Sarg auf den Friedhof Pöre-Lachaisc überführt werde«. Um die Nachfolge Bis zur endgültigen Lösung der Nachfolgerschaft wird der Vorsitzende der Regierung Doumergue das Ressort des Außenministeriums verwalten. Aus Pietät zu dem Verstorbenen wird vor dessen nationalen Begräbnis, das am Samstag erfolgt, keine Entscheidung über seine Nachfolge getroffen werden. Man nimmt jedoch an, daß der definitive Nachfolger Barthous entweder Ministerpräsident Doumergue oder Staatsminister Herriot werden könnten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Wahl» des Nachfolgers Barthous eine weitere Aenderung in der f r a n z ö s i s ch e n R e g i e r u n g zur Folge haben wird. Barthous letzte Augenblicke Im Laufe der Nacht wurde auch. die. Leiche des Außenministers Barthou nach der Präfektur gebracht, wo sie an der Sette König Alexanders auf einem Katafalk aufgebahrt wurde. Außenminister Barthou war vor einigen Jahren Witwer geworden, und sein Haushalt wurde von seiner Schwiegertochter geführt. Ueber die letzten Augenblicke des französi schen Außenministers Barthou wird noch bekannt, daß er sich gleich nach der Einlieferung in das Krankenhaus erkundigte, wie es dem König von Jugoflawien ergangen ist. Man verheimlichte ihm natürlich den wahren Stand und Barthou gab seiner großen Freude Ausdruck, daß dem König nichts geschehen sei. Barthou ist offenbar unter großen Schmerzen gestorben. Seine letzten Worte waren:»Ich leide Schmerzen, ich dürste." Ausländerhetze als Folge des Attentats Der Deputierte Ta i t t i n g e r teilte mit, daß er die Regierung darüber dringend interpellieren werde, welche Sanktionen sie gegenüber denjenigen zu ergreifen gedenke, welche auch nur die moralische Verantwortung für die Marseiller Anschläge tragen. Auch andere Pariser Blätter dringen auf durchgreifende Reformen der Staatspolizei und insbesonders auf eine strenge Kontrolle aller Ausländer und auf die sofortige Ausweisung aller unerwünschten Individuen in Frankreich . Der Präfekt von Marseille erklärte Mittwoch früh dem Berichterstatter des Reuterbureaus, daß ganz außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen, für die es kein Beispiel gäbe, getroffen worden wären, um das Leben des Königs zu sichern.
Woher kam der Mörder?
Die folgende Information ist uns zugekommen als noch die Meinung vorherrschte, Kclemann sei Kroate. Sie behalten aber ihre Bedeutung auch unter der Voraussetzung, daß es sich um einen Terroristen anderer Richtung handelt. Die einzige genaue Angabe,, die bisher über den, Mörder von König Alexander und von Barthou gemacht werden konnte, ist die, daß es sich um einen kroatischenTerroristen handele. Bei dieser Feststellung darf man aber nicht stehen bleiben. Es ist nötig, sich zu erinnern, welche Rollen diese kroatischen Terroristen gespielt haben, und, wie man sieht, noch spielen. Es wäre auch verfehlt, aus der Tatsache, daß der Täter ein Jugoslawe ist, zu folgern, daß die Mottve der Tat allein auf dem Gebiete der jugoslawischen Innenpolitik zu suchen sind. Wie steht es um die kroatischen Terroristen? Man hat in diesem Jahre schon sehr viel von ihnen gehört! Schon einmal hatten sie ein Attentat auf König Alexander versucht! Am 16. Dezember 1833 hatten die Terroristen O r e b und Genossen im Auftrage der kroatischen Terroristenorganisation U st a s e ein Attentat auf König Alexander vorbereitet, bei dem ein Polizist getötet und einer verwundet wurde. Sie veranstalten militärische Uebungen an der jugoftawischen Grenze und halten untereinander enge Verbindung. Ihre Führer sind die Kroaten P a v e l i c und P e r c e c, die auch Pässe und Waffen für die Terroristen besorgen. Die Seele der Bewegung ist der Kroatenführer ^0 8 r a n k, der auch die Organisation „Mlade Jugoslawe" gegründet hat. Dort werden die einzelnen Terroristen mit falschen Dokumenten ausgerüstet. So besaß der Terrorist Wilhelm ® k r^nchten ungarischen Patz auf den falschen Namen Wilkin Guttmann, der
Terrorist Podgorolec hatte ebenfalls eine falsche Reiselegitimation. Eine zeitlang hatten Pavelic und Percic ihren Sitz in Wien , von wo aus sie die Tätigkeit ihrer Organisatton in Ungarn , Italien usw. dirigierten. Ihr Protektor war dort General Sarkotic, der immer noch in der Vorstellung lebt, daß Kroatien eines Tages wieder den Habsburgern zufallen müsse. Er ist im übrigen M i t-. glied der Vaterländischen Front und Mitarbeiter der „R e i ch s p o st", die bekanntlich in der letzten Zeit noch heftige Angriffe gegen Jugoslawien richtete. Nach der Machtübernahme durch die Na- tionalsozialisten verlegten Pavelic und Percic ihr Feld mehr nach Berlin , wo sie zum Außenpolitischen Amt der NSDAP und seinem Letter Rosenberg in Verbindung traten. Hier zeigt man all diesen Terroristen-Organisattonen -— in Fortsetzung der im Kriege angewandten Ttttik(Iren, Flamen, Inder)— ein großes Interesse, mögen es ukrainische Terroristen sein oder russische Weißgardisten. Berlin weiß sic alle in seine politische Berechnung einzubeziehen. Das ist doppelt wertvoll, weil es gleichzeitig der eigenen Tarnung dient. Der falsche ungarische Namen des Attentäters, der falsche Paß, alles deutet auf die bekannten Methoden dieser Terroristen. Dabei erhebt sich die Frage, ob es in erster Linie auf König Alexander oder auf Barthou abgesehen war. Gali etwa Barthou her Anschlag in erster Linie? Und verband sein Mörder damit gleichzeitig a u ß e r- d e m noch die Tat, die-in seiner eigenen politischen Linie als kroattscher Terrorist lag? Noch kann man es nicht sagen. Aber die Welt kann über diesen ungeheuerlichen Anschlag nicht so ohne weiteres hinweggehen. Das Dunkel muß durchleuchtet werden.
Noch immer blutiger Kampf Klerikale Im Bunde mit Fasdsten gegen die revolutionäre Arbeiterschaft
Madrid. (Tsch. P.-B.) I« Madrid wurden am Dienstag abends einige Aufständische festgenomme«, die aus dem Hinterhalt auf Polizeipatrouillen feuerten. Im Laufe des Dienstag wurdem insgesamt 270 Verhaftungen in Madrid vorgenommen und zahlreiche Waffenlager beschlagnahmt. In Cordoba und Bilbao kam es zu kleinerem Feuergefech- t e n zwischen Aufständischen und Polizisten, wobei die Polizeistreifen vondenDä- cher» aus beschossen wurdem. Das Ergebnis sind mehrere Tote und Verwundete. In San Sebastian find zwar die Geschäfte wieder geöffnet und die Straßenbahnen haben ihren Betrieb wieder ausgenommen, doch fand in einem Arbeiterviertel noch ein heftiges Feuergefecht mit aufständischen Streikenden statt, das sechs Todesopfer forderte. In Alicante verhaftete man den dortigen sozialistischen Bürgermeister, in Valencia desgleichen einige sozialistische Stadträte. Mittwoch wurde das erste Urtell vor dem Kriegsgericht gefällt. Der Aufständische Garcia Martin wurde wegen bewaffnete« Angriffes auf die Bollzugsgewalt zu zwölf Jahre« schweren Kerkers verurteilt. Wie aus Barcelona gemeldet wird, wurde der verhaftete A z a ü a an Bord des Kreuzers „Uruguay " gebracht. Die Madrider Regierung ordnete die sofortige Ueberführung des verhafteten Azaüa nach Madrid an, wo er vor Gericht gestellt werden wird. Während die sozialistischen Arbettersyndikate versuchen, den Generalstr e i k mit allen Mitteln weiterzuf ü h r e n, hat fich hier rin Ausschuß a n t i Marxist i s ch e r Arbeiterverbände gebildet, dem vor allem die Arbeiterorganisationen der katholischen Bolksaktion und die erst in letzter Zeit ins Leven gerufenen Arbeiterverbände der Fasei st en gehöre«.
Indiiien gegen Fey!
Bor einigen Tagen ist in Oesterreich eine kleine Schrift unter dem Titel„Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Julirevolte" erschienen. Die dort veröffentlichten Mitteilungen stützen sich auf amtliche Quellen; die Verantwortung für den Inhalt der Broschüre hat Herr Schuschnigg dem Bundeskommissariat für Heimatdienst übertragen, in dessen Verlag sie erschien. Die Welt hat von dem mit großen Eifer angekündigten„B r a u n b u ch" der österreichischen Regierung erwartet, daß es die nationalsozialistischen Machenschaften enthüllen werde. Mer die österreichische Regierung hat sich auf die Wiedergabe einiger Beiträge zur Geschichte der Julirevolte beschränkt, soweit diese Beiträge die Regierung oder einzelne Regierungsmitglieder nicht selbst belasten. Aber gerade das, was verschwiegen wird, ist das bedeutende an dieser Broschüre. Es ist so viel, daß es sich zwischen die Zeilen drängt und immer wieder deutlich erkennbar wird. Was über die Vorgeschichte der Julirevolt« gesagt wird, ist eine einzige Anklage gegen die Negierung Dollfuß . Sie, He die sozialdemokratischen Arbeiter...niederkartätschte, weil sie für das Recht und die Verfassung kämpften, hat noch nach der Kette von nationalsozialistischen Attentaten immer wieder erkennen lassen, wie gerne sie sich mit den Nazi-Banditen versöhnen möchte. Sie gab diese Bereitschaft bis zum Ueberdruß der Hitlerregierung kund, deren Verlogenheit und Doppelzüngigkeit sie in der eindringlichsten Weise belegt. Eine solche Haltung mußte die Nationalsozialisten ermuntern. Di: VersohnungSbereitschaft des Dollfuß ist so wett gegangen, daß er sich von Hitler eine Zusammenkunft mit dem von der österreichischen Regierung gemaßregelten Landesleiter Habicht aufschwatzen ließ. Dollfuß hat sich vor den Leuten, die zu bekämpfen er vorgab, ununterbrochen gedemütigt; er hat mit ihnen verhandelt und gepackelt, um sich im Kampfe gegen die Sozialdemokraten den Rük- ken freizuhalten. Die Schuld für das Großzüchten des hakenkrenzlrrischen Banditentums fällt in vollem Maße auf Dollfuß . ES scheinen allerdings andere Mttgsieder des österreichischen Kabinetts mit den Nationalsozialisten noch gewisse Sondcrgeschäfte gemacht zu haben. Das geht aus der Darstellung der Juli-Ereignisse schlüssig hervor. Da. erfährt man, oaß die Polizei schon von einem für den 24. Juli geplanten Putsch gewußt hat. Es wird gewissenhaft verryerkt, daß ein Polizeikommissär diese Meldung in die Akten eingetragen, hat. Der Putsch hat nach dem vorliegenden„Braunbuch" nicht stattgefündcn, weil der angesagte Ministerrat an diesem Tage nicht stattgefunden hat, also die Aussicht, die ganze Regierung gefangenzusehen, nicht zu verwirklichen war. »Die Zahl der Personen, die von der Absage wissen konnten, ist so groß, daß weitere Erhebungen in dieser Richtung keine Aussicht auf Erfolg bieten"— wird behauptet. Wie wenig stichhaltig eine solche Darstellung ist, liegt auf der Hand. Wenn aber die Polizei schon am 24. Juli von einem Putfchplan gewußt hat, so hätte sie natürlich müssen für den 25. Juli alles vorgekehrt haben. Aber die Anzeige gelangte nicht einmal der Regierung zur Kenntnis. Die Anzeige über die Putschvorbereitungen für den. 25., Juli, die merkwürdigerweise noch einmal nötig geworden war, gelangte auf den tollsten Umwegen zur Kenntnis erst einzelner Regierungsmitglieder und dann her gesamten Regierung.■ Es geht aus den Angaben des„Braunbuchs" hervor, daß der Fey schon um 10.30 Uhr offiziell von dem Komplott erfahken hat. Er wurde dann noch einmal von seinem Adjutanten, dem Gcndarmeriemajor W r a b e l,„unterrichtet". Dieser Wrabel spielt überhaupt eine merkwürdige Rolle; aber er ist heute noch der ■ Vertrauensmann Feys. Jnteressanterweifc hat der frühere Polizei-Revierinspettor Döbler, der
dem Wrabel und über diesen dem Fey den geplanten Putsch„verriet"-— von dem sie ja ohnehin schon wußten—, am 29. Juli— „unter nicht ganz geklärten Umständen", wie das„Brannbuch" bemerkt'— Selbstmord verübt hat. Diesxr wichtige Zeuge kann znr Freude des Fey nicht mehr reden. Als Fey und die ganze Polizeidirektion vott dem geplanten Anschlag schon wußten, ja, als schon festgestellt war, daß in der Turnhalle in der Siebensterngasse etwas vorgeht, begnügte man sich mit der Entsendung— zweier Beobachter. Das war noch um 11.45 Uhr! Erst um 12 Uhr gab der Fey die erhaltenen Meldungen an Dollfuß weiter. Da bestand schon die Gewißheit, daß die Aktion in vollem Gange ist. Um 12.10 Uhr berichtete der Fey dem Dollfuß, daß der Wrabel einen Kriminalbeamten in hie Siebensterngasse enffendet habe. Dann wird bemerkt:„Staatssekretär Zehner erhielt nun vom Bundeskanzler den Auftrag, sich sofort in das Landesvcrteidi- gungsministerium zu begeben und das Bundesheer bereitzustellen." Es geht in der Zeit des Telephons manchmal recht gemütlich zu, insbesondere dann, wenn gewisse Putsche bevorstehen l Dieser Wrabel hat die Polizeidirektion überhaupt erst auf dem'Umweg über"den Feh'unterrichtet Trotzdem berichtet das Braunbuch, daß er über einen Kriminalbeamten verfügt hat. Es war jener, der auszukundschaften hatte, ob die Aktion in Ordnung gehe. Noch um 12.40 Uhr begnügte man sich, den Polizeirat Penn mit Kriminalbeamten in die Siebensterngasse zu- entsenden und einen Teil der Bereitschaft irr der Marokkanerkaserne zur Verstärkung des Wachzimmers in der Hofburg zu entsenden. Wenn es auch richtig ist, daß in der Polizeidirektion Nazis saßen: rS wurde von den maßgebenden Leuten in der Regierung, insbesondere aber von Fey nicht einmal veranlaßt, daß die Polizei bereitgestellt wird! So konnte und muhte der Ueberfall gelingen. Die Vorgänge in Wien erscheinen auch bei der Gegenüberstellung der polizeilichen Maßnahmen und Vorbereitungen in der Provinz in einem eigentümlichen Licht, In dem weit entfernten Kärnten war z. B. die Polizei über alle Ein- zelhetten des geplanten Putsches unterrichtet und hat die Abwehraktion, die in Wien erst nach dem Gelingen des Ueberfalls nach dem Geständnis des Braunbuchs„allmählich" in Fluß kam, sofort begonnen. Begreiflich! In Kärnten war nicht Fey der Mittelsmann. Die ganze vorliegende Veröffentlichung trägt den Stempel der Unwahrhaftigkeit. Sie verschweigt die entscheidenden Teile der Putsch-Vorgeschichte, insbesondere aber die wiederholten Versuche des Dollfuß , die österreichische „Unabhängigkeit" unter gewissen Bedingungen an die Nazis zu verschachern. Sie verschweigt aber insbesondere, welche Rolle Fey in den Tagen gespielt hat, die dem Putsch unmittelbar vorausgingen. Sie stellt auch die Rolle des Fey während des Putsches im dunkelsten Lichte dar. Man erfährt, daß es dem Fey gelungen sei, in einem unbewachten Augenblick den Rebellen durch eine Tür zu entwischen. Eine so wertvolle Geisel hätten die Nazis in der verzweifelten Situation, in der sie sich nach 5 Uhr nachmittags befanden, Wohl keinen Augenblick aus den Augen gelassen, geschweige denn, daß sie sie hätten entwischen lassen. Für dieses„Entweichen" gibt es einen anderen Grund: die Ueberlegung der eingeschlossenen Nazis, daß dieser wertvolle Bundesgenosse in-der seiner Eigenschaft als Mitglied der Regierung znr LebenSrtttung der Eingeschlossenen einiges brittagen könnte. Er hatte es ihnen versprochen; er hat seine Zusage dann verraten. Die österreichische Regierung, die durch die vorliegende Veröffentlichung alle Schuld für die blutigen Ereignisse im Juli auf die Nazis wälzen möchte, ist selbst mit der Blutschuld für die Feber- iage belaste'