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Samstag, 13. Oktober 1934
Nr. 240
Tagcsncuighcittn Z» den Tod getrieben Eine Frau als Geisel Seit 18 Monate« wurde, wie der»Neue Vorwärts" meldet, die Frau des emigrierten so- zialistischen Bürgermeisters W o r ch von Lange­wiesen in T b ü r i n g e n als G e i s e l für ihre» Mim« in Haft gehalten, mit ihr ihre Tochter. Am 1. Oktober wurde Frau Worch von ihrer Tochter getrennt und inS Gefängnis von Gräfentonne ge­bracht. Dort hat sich die unglückliche Fran er­hängt! Sie ist systematisch in den Tod getrieben worden. Das schändliche Verbrechen, eine Frau als Geisel anderthalb Jahre in Haft zu halten» ist zum Mord geworden. Die volle Verantwortung für dies neue Verbrechen fällt auf das Haupt der Machthaber des Systems! Japanisches Schiff bei Neu-Guinea  angehalten Besatzung verhaftet London  . Einer Meldung derDaily Herald" aus Canberra   zufolge ist auf Grund eines Befeh­les der australischen Bundesregierung am Don­nerstag ein japanisches Fahrzeug an der Küste von Neu-Guinea   innerhalb der britischen Zone aufgegriffen und angehalten worden, wobei die Besatzung von 25 Mann verhaftet wurde. Diese Maßnahme hängt mit dem vor einigen Tagen ge- meldeten Ucberfall auf die Insel Heggerston in der Torres-Straße   zusammen, bei dem japanische Seeleute den Landungssteg zerstört, Häuser ge­plündert und Kokosplantagen in Brand gesteckt haben sollen. Das angehaltene Schiff heißtDocikinc Maru", soll aus Formosa stammen und keine ord­nungsmäßigen Papiere haben. Die Besatzung wird beschuldigt, das EinwaNderungs- und Qua­rantäne-Gesetz verletzt zu haben. Nach denTimes" seien viele Berichte über ein geheimnisvolles Auftreten japanischer Sam­pans an den Küsten von Queensland   und Nord­australien eingelaufen. Jetzt sei eS zum ersten Mal möglich, den Gründen für die Anwesenheit japanischer Schiffe in australischen Bewässern nachzugehen. Man glaubt, daß die Sampans mit starken Maschinen ausgerüstet stnd, so daß sie große Geschwindigkeiten entwickeln können.
Blnttge Snfeiftenvevfamntlntm in Plymouth  London  . In Plymouth   kam es am Donners­tag abends bei einer Faseistenversammlung, an der 10.699 Personen teilnahmen, zu Ruhestörungen. Zwei Schwarzhemden versuchten, Reden zu hall­ten, wurden aber unaufhörlich unterbrochen. Nach einer halben Stunde brach unter den Zuhörern eine wilde Schlägerei aus. Die Ver­sammlung wurde bei dem allgemeinen Durchein­ander geschloffen. Polizeiverstärkungen trafen bald an Ort und Stelle ein und nahmen Verhaf­tungen vor, von denen fünf aufrecht erhalten ivnrdcn. Ein Mann wurde schwer ver­letz t in ein Krankenhaus gebracht.
Sine furchtbare Sekunde Rom  . Die Hochwasserwelle der Flüsse im mittelitalienischen Küstengebiet an der Adria   ist nunmehr verebbt. Die Schäden in den Provinzen Pescara   und Chieti   sind beträchtlich. Menschen­leben stnd jedoch nicht zu beklagen. Die Eisenbahn-, liitien PescaraRom und AnconaBari waren zeitweise unterbrochen. Die Brücke über den Fluß Froro stürzte in dem Augenblick ein, als ein Schnellzug sie gerade paffiert hatte. Der letzte Wagen, der Speisewagen, hing einen Augenblick lang mit der lebten Achse im Leeren, ohne daß jedoch ein Unglück geschah. Die Fluren längs der Flnßtäler sind größtenteils verschlammt, die Zahl der Obdachlosen ist beträchtlich. Rcichenberger Schrei»ach Rassriimtern! Sonntag, den 7. Oktober 1934, nachmittags, fand in Rcichenberg, laut Bericht derR e i. chenberger Zeitung" vom 8. Oktober lAbendausgabe) der erste Familientag Kaspar statt. Zu dessen Begrüßung führte dort Herr Dr. Walter König-Beyer, der auf allen Familientagen das große Wort führt, laut ..Rcichenberger Zeitung" u. a. aus: Wir haben in unserer Heimat bis heute noch keine Gesetze für Volksaufartung, Eheberatung, noch keine N a s s e ä m t e r u. dgl. So sei es Pflicht ein es jeden einzelnen, der unsere Bestrebungen sudetendeutscher Familien- forichung als wertvoll erkennt, hiefür zu werben. Es ist unser aller Pflicht, der Fami­lienforschung tagtäglich neue Freunde zuzufüh. ren, denn wir wollen heute die Erhaltung und Vermehrung aller gesunden und die rascheste Ausschaltung aller kranken Erbanlagen. Der Familientag sei ein Tag der Besinnung und Einkehr. Die Sehnsucht des Herrn Dr. König- Beyer und seiner Familienforschung nach den Rasteämtern, deren Nichtvorhandensein in un- sercr Republik   er so bedeuert, ist wirklich sehr auf­schlußreich. Die Tatsache, daß man es im Drit­tln Reich bereits schon so herrlich weit gebracht hat, läßt ihn nicht mehr schlafen. Die Volksauf­artung, die man seit der Machtübernahme Hit-
Nordprozess Vyletdlek Heute vormittags Lokalaugenschein In der Wohnung der Vylettleks Das Urteil der psychiatrischen Sachverständigen Urteil erst am Dienstag
Prag  . Nach Eröffnung der freitägigen Ver- handlung richtete der Vorsitzende an das Publikum die Mahnung, sich im Gerichtssaal eines anständi­gen Benehmens zu befleißigen, insbesondere nicht die Verhandlung durch das Knistern aufge- wickelter Frühstückspakete zu stören, und überhaupt nicht den Gerichtssaal mit einem Früh- stückslokal oder einer Barietebühne zu verwechseln. Unsere schon vor Eröffnung dieser letzten großen Prozesse geäußerte Befürchtung, daß die SrnfationShyänen, vorwiegend weiblichen Ge­schlechts, jede- primitive Gebot menschlicher Anständigkeit hintansetzen würden, ist weitaus übertroffen worden. Es fehl­ten tatsächlich nicht die.Damen" mit dem Opern- gl a s, es fehlten nicht die sensationslüsternen Para­siten, die im Gerichtssaal frühstückend, sich gleich­zeitig durch die krassen Verhandlungsdetails in an­nehme Erregung versetzen lassen. Es ist erfreulich, daß der Vorsitzende gegen solche Individuen mit aller Strenge einschreitet. Donnerstag kam es bekannt­lich zur Räumung des Gerichtssaales. Dr. M e l l a n als Verteidiger Jarosiav V y- lekäleks stellte den Antrag auf Lokalaugen­schein in der Kleinseitner Wohnung des Ehepaa­res. In der Jndizienkette spielt der Umstand eine Rolle, daß die Frau allein nicht imstande ge­wesen sei, den Leichnam ihres Vaters in die Nische hinter dem Küchenherd zu zwängen. Der Verteidi­ger will diese Meinung an Ort und Stelle wider­legen. Das Gericht gab dem Antrag statt, so daß das Gericht mitsamt dem Geschworenenkollegium sich Scynstag um 9 Uhr früh in der Kleinseitner Woh­nung am Ujezd versammeln wird, worauf die Ver­handlung gegen Mittag in Pankraz fortgesetzt wird. Nach Einvernahme zweier vom Verteidiger des Jarostav Vylekälek geführter Zeugen, welche verschiedene dunkleAndeutungender Marie Vylekälek bestätigten(solcher Zeugen gibt es eine Fülle), folgte das umfangreiche Gutachten der Gerichtsspychiater Prof. Dr. Bondy und Knobloch, di« das vor­her verlesene Protokoll des ArzteS Dr. Lenz, der mit der Mari« Bylekäl verschiedentlich zu tun hatte, übereinstimmend ergänzen und vervollständigen. Schon das Gutachten des Dr. Lenz kennzeichnet die Vylekälek als schwere Hysterikeri» und erwähnt u. a. eine Reihe von Selb   st Mordversuchen der Marie Vylekälek, die aber und dies ist charak­teristisch für Hysterikerinnen gar nicht ernst ge­meint und von vornherein auf Mißlingen angelegt waren. Sie wollt« sich in einem Bottich erträn­ke«, Mit Giftfarbe umbringen, sich erhän­
gen aber inaner so, daß der Selbstmord ver­eitelt werden mutzte. Obwohl sie wußte, datz sie von ihrem ersten Mann mit Syphilis infi­ziert war, hat sie sich doch keiner regelmätzigen Heilung unterworfen. Von ihrem ermordeten Vater sprach sie als von einemtollen Hund". Aber hinter dem zur Schau getragenen Zynismus scheinen schwere Gewiffensqualen zu stehen. So äutzerte sie sich einmal:W e n n ich nicht in diesen Monate»(d. h. in der Zeit, wo die Leiche ihres Vaters hinter dem Küchen­herd lag) verrückt geworden bin, so halte ich es auch weiter aus, ohne ver- cücktzuwerde n." Das Gutachten führt neben den verschiedenenSelbstmordversuchen" zahlreiche Beispiele hysterischer fixen Ideen an. Einmal kam sie z. B. mit verbundenem Kopf nach Hause und erzählte, sie habe eine schwere Kopfopera­tion hinter sich, wobei ihr ei» Knochensplit­ter aus dem Gehirn entfernt worden sei. Am nächsten Tag hatte sie diese vollkommen erfundene Erzählung bereits vergessen. Marie Vylekälek erklärte weiter, Tanz und Musik seien ihr« Leidenschaft und sie würde im Kriminal beides am ällerfchwersten vermissen. Das Gutachten stellte abschließend fest, Marie Vylekälek sei hysterisch und von her­abgeminderter Vernunft, aber nicht in solchem Grade, daß daraus strafausschließende Unzurech­nungsfähigkeit abzuleiten sei. Sie ist also im Ginne unseres Strafgesetzes voll verantwortlich! Zu dem gleichen Resultat gelangten die psy­chiatrischen Sachverständigen auch bei Jaroslav Vy­lekälek, als einem Menschen von verhältnismäßig hoher Intelligenz und völlig klarem Urteilsvermögen. Auch Jaroslav Vylekälek war bekanntlich Sy­philitiker, hat sich aber ordentlich kuriert und kann als ausgcheilt gelten, wie auch die letzten Blutpro­ben bestätigen. Bemerkenswert ist, daß Vylekälek den hysterischen Einfällen und Vorspiegelungen seiner Frau zunächst Glauben schenkte. Später kümmerte er sich freilich überhaupt nicht mehr darum und reagierte überhaupt nicht mehr auf ihre Selbstmord- drohrmgen u. dgl. Diese Zwischenfälle aber seien es geivesen, die ihm das Zusammenleben mit seiner Frau schließlich so verleideten, daß er sie verließ. Und gerade dieses Verlassen hat dann bekanntlich zu ihrer Anzeige geführt. Die Verhandlung wird, wie erwähnt, am Samstag mit einem Lokalaugenscheln fortgesetzt werden, so daß das Urteil erst für Dienstag zu erwarten ist. rb.
Friedrich Nietzsche  wurde vor 90 Jahren, am 15. Oktober 1844, in Röcken bei Lützen   geboren. Seine Persönlichkeft und sein Werk sind ebenso fesselnd wie sie widerspruchs­voll sind. Auf chn berufen sich die Völkischen und zugleich ihre schärfsten Gegner. Er war ein Euro­päer, er war ein Hasser fast aller deutschen Rassen­eigentümlichkeiten, die von den Nazis gepriesen wer­den, er grenzte sich, wo er nur konnte, gegen das Deutschtum energisch ab. Er haßte die ganze preu­ßisch-lutherische Denkart, aber er hat andererseits auch die Bewunderung derblonden Bestie" in die Welt gesetzt, mit seinemAntichristentum  " der Hit- lerbarbarei wirkungsvoll vorgearbeitet und über­haupt den deutschen Größenwahn genährt, nicht zu­letzt deshalb, weil er selbst anderthalb Jahrzehnte an Größenwahn litt und in geistiger Umnachtung starb. Aus der Geistesgeschichte unserer Zeft ist er als Philosoph und Dichter nicht wegzudenken. Sein Einfluß war so groß wie. er verheerend war, denn er wird immer zu den Männern gehören, die jeder, der sie versteht, zugleich mißversteht, weil sie den Zwiespalt in sich tragen.
stert« Lehnen und eine Konstruktion haben, die das Schütteln verringert. Das Publikum kann nur hoffen, datz all das stimmt. Nach der Enttäuschung über den so hochtrabend angekündigten Blauen Pfeil ist man skepftsch geworden. Der korsische Bandit Pardischi, der nach der Er­mordung eines Landsmannes in die Berge entflohen war und seither die Gegend von Caldane terrori­sierte, ist am Donnerstag von der ihn verfolgenden Gendarmerie erschossen worden. Die Gendar­men hatten den Banditen in einem Schafstall um­stellt. Die Schüsse, die Pardischi gegen die Gendar­men richtete, verfehlten ihr Ziel.
lerS im Driften Reich betreibt, kann einem De­mokraten nicht erwünscht sein. Wenn sich aber die Familienforscher in Reichenberg der Ter- minölogie des Dritten Reiches in vollem Aus- maß bedienen, so dürste man wohl nicht fehl­gehen, wenn man daraus schließt, daß dem Dr. König-Beyer und Konsorten der Mund über­geht von allen dem, dessen ihr Herz voll ist... Die Feier des Staatsfeiertagrs au den Schu­len. Um den Schülern zu ermöglichen, sich an den öffentlichen(nichtpolitischen) Feiern des Staats­feiertages vom 28. Oktober 1934, der auf einen Sonntag fällt, zu beteiligen, hat der Minister für Schulwesen und Volksaufklärung ganz ausnahms­weise gestattet, daß di« entsprechenden Feiern des 16. Jahrestages des Bestandes der Tschechoslowa- kischen Republik an allen Schiften zu einer geeig­neten Bormittagsstunde bereits am 27. Oktober veranstaltet werden. Die Staatsflaggen wer­den von der zehnten Bormittagsstundc des 27. Ok­tober bis 8 Uhr früh des 29. OftlBer 1934 ge­hißt sein. Hungerstreik ungarischer Bergarbetter. In dem 200 Meter unter der Erde gelegenen Stollen des Pecser Kohlenbergwerkes der Donaudampf­schiffahrtsgesellschaft sind 350 Bergleute wegen Lohnforderungen in den Hungerstreik getreten. Die Arbeiter verschiedener anderer Gruben der Pecser Umgebung sind in den Sympathiestreik getreten, sc daß sich die Zahl der Hungerstreikenden am Freitag nachmittags bis auf über 1000 erhöht hat. Die eigene Familie ausgerottet. In Abbe­ ville  (Nordfrankreich) erschoß ein Landwirt seine Frau und fünf Kinder, worauf er sein Gut anzündete und sich erhängte. Innere Anleihe der Schweiz  . Der schwei­zerische Bundesrat beschloß, zur Deckung der schwebenden Schuld und der laufenden Bedürf­nisse eine vierprozentige innere Anleihe im Ge­samtbeträge von 100 Millionen schweizerischen Franken auszuschreiben. Der Emissionskurs be­trägt 98.65, die Rückzahlfrist zwölf Jahre. Eine Kühlanlage explodiert. In einem vier­zehnstöckigen Wolkenkratzer in Chicago   ereignete sich am Freitag ein schweres Explosionsunglück, durch das zwei Personen getötet und 15 andere mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Die Explosion erfolgte in einer Kühlanlage, in der sich AmoniakdäMpfe gebildet hatten. Der in dem be­troffenen Gebäude beschäftigten Angestelltenschaft bemächtigte sich eine furchtbare Erregung, so daß die Reitungsarbeiten außerordentlich erschwert wurden. Brand. In der Nacht zum Freitag brach in einer Autokarosserie-Fabrik in Lyon  ein Grotzfeuer aus. Der ganze Gebäudekomplex wurde«in Raub der Flammen. Die Feuerwehr konnte nur mit größter Mühe ein Ausbreiten des Brandes verhindern. Der Sachschaden wird auf über eine Million Franken geschätzt.
Unwissenheit oder böser Wille? In einem auch sonst recht schnoddrigen Essay über den im Vorjahr verstorbenen Architekten Adolf Loos  schreibt Franz Blei  : Dann kam der Krieg und damit hatte auch das Bauen für Loos   ein Ende. Er begann immer häufiger zu schreiben. Vieles davon ist voll Geistes. Oft rennt er offene Türen ein. Schließlich begann er zu malen. Und fuhr noch zwei Jahre fort zu malen. Mir ist nichts davon zu Gesicht gekommen. Man erzählt sich, daß er kurz vor seinem Tode alle seine Bemühungen auf diesem Gebiete vernichtet habe. Man erzählt sich auch, das Feucrchen hätte nicht länger als sechs Minu­ten gebraucht, um alle seine Studien in Asche zu verwandeln. Jedenfalls hatte Adolf Loos  , was man einen heiteren Le­bensabend nennt. Nicht nur Eingeweihten, sondern auch dem größeren Publikum ist bekannt, daß LooS jah­relang gelähmt, daß er durch Taub­heit geplagt war und daß diesen wahrhaft dü­steren Lebensabend die Wiener   Polizei noch ver­schönte, indem sie dem verhaßten Rebellen Loos noch einen Sittlichkeitsprozeß aufhalste. Es wäre nicht uninteressant zu erfahren, ob Herr Blei sich selbst solch einen Lebensabend wünscht. Auf HgnptmannS Spuren. Im Laufe der Untersuchung über das Vorleben und die Vorstrafen Richard Hauptmanns begab sich der amerikanische  Detektiv Johnson am Freitag von Dresden   nach Kamenz  , wo er zunächst einen Freund Hauptmanns, den 34 Jahr« alten Fritz Petzöld, vernahm. Petzold gab an, nicht mehr mit Hauptmann in Verbindung zu stehen. Er habe von ihm lediglich drei oder vier Ansichtskarten aus Amerika   erhalten, auf die er je­doch nicht geantwortet habe. An den Absendeort der Karten könne er sich nicht mehr erinnern. Johnson begab sich dann in das Kamenzer Amtsgericht und nahm Einblick in die Akten über Hauptmann. Später suchte Johnson noch eine Familie Heine auf, deren Söhn« nach Amerika   ausgewandert sind. Der eine, ein Schlosser, arbeitet gegenwärtig in einer Fabrik bei New Dork. In einem Briefe hat dieser mitge­teilt, datz er den Hauptmann der ihm zur Last ge­legten Straftaten nicht für fähig halte. 4000 Kinder in den Wiener   Komensky-Schulen. In den Völks-, Haupt-, Fach- und Mittelschulen des Vereines Komensky in Wien   wurden zum 1. Oftober 1984 im ganzen 3096 Kinder, d. s. um 97 mehr als im vergangenen Jahre eingeschrieben. Diese 3096 Kinder sind auf 112 Klassen gegenüber 109 Klassen im Vorjahr aufgeteilt. DerBlaue Pfeil" in besserer Auflage? Die­ser Tage wurde von den Staatsbahnen«in neues Modell der Skoda  -Werke vorgeführt, das in fünf Wagen die Type des Blauen Pfeils öhne dessen be­rüchtigte Fehler ersehen soll. Die neuen Wagen werden nur 56 statt 70 Sitze, eine angeblich an­ständige Heizung, Wasserspülung im Klosett, gepoi-
Bananen gegen Glas. Auf der Grundlage eines Kompensationsvertrages sind sett Feber Bananen im Werte von 9.5 Millionen Kc gegen tschechoslowakisches Glas ausgetauscht Wort»». Das Glas geht hauptsächlich nach England und seinen Kolonien. Wetterübersicht. Der Westwind, welcher in den böhmischen Ländern am Freitag eine leichte Erwär­mung gebracht hat, ist sehr feucht und erhält stärkere Bewölkung mit strichweise» leichten Regen­fällen auftecht. Der Sturm am Kamm der, Sudeten  hat sich noch verstärkt. Unsere Gegenden werden voraussichtlich auch weiterhin am Rande der vom norwegischen Meer gegen die baltischen Staaten wandernden Störungen verbleiben, so daß der gün­stige Einfluß deS Druckhochs über dem Westen bei uns vorläufig nicht zur Geltung kommen dürfte. WahrscheinlichesWetter von Sams­tag: Vorwiegend bis wechselnd bewöltt, strichweise etwas Regen, West- bis Nordweftwind. Kein« wesentliche Temperaturänderung. Wetter» aussichten für Sonntag: Andauer des herrschenden Witterungscharakters.
Vom Rundfunk Das Rnndfunkprogramm Samstag und Sonntag Das Begräbnis Barthous im Rundfunk. Heute, Samstag, überträgt der tschechoslo­wakische Rundfunk nur Nachrichten. Um 14.50 | wird die Uebertragung der Beerdigungszeremo- ! nie» aus Paris   beginnen, welche bis 17 Uhr dauern werden. Um 21 Uhr wird Liblitz aus Bukarest   einen Vorttag des Ministers Titulescu  über Barthou   übernehmen. Auch das Programm für Sonntag wird wesentlich geändert. Aufrecht bleiben nur die ern­sten Relationen. Die Station Straschnitz wird nicht senden.
Empfehlenswertes aus den Programme«: Sonntag Prag  : Sender L.: 6.45 Gymnastik. 8.50 Viola- Konzert. 13.45 Soziale Informationen. 17.45 Arie« aus Opern von Puccini  . 17.55 Deutsche   Sen­dung: Kotzebue  :Die deutschen Kleinstädter  ". 19.05 Blasorchesterkonzert. 20.50 Konzert für zwei Klaviere. 22.30 Tanzlieder tschechischer Autoren. Sender Str.: 14.30 Deutsche   Sendung: Land­wirtschaft. 14.45 Arbeitersendung: Luwmg Spitzer: Reportagen. 15.00 Käthe Walter vom Deut­ schen   Theater singt wenig bekannte Chansons von Oftenbach. Brünn: 9.45 Slawische Arien. 11.00 Orchesterkonzert. 17.55 Deutsche   Sendung: Ein Tageskreis in deutschen Volksliedern. 20.50 Beet­ hoven  : F-Dur-Sonate. Mähr.-Ostrau: 17.55 Deutsche   Sendung: Wir stellen vor! Bunter Abend. 20.06 Orchesterkonzert.. Preßburg  : 20.50 Kla­vierkonzert.