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Samstag, 27. Oktober 1934
Nr. 2V?
Maschinen Knechte der menschenfressrnden Maschine sind die Proleten der Welt. Ans der zuckenden Fleischlawine macht die Maschine Geld. Räder treten in Stand die Leiber, Stanzen stampfen blutigen Takt. Ohne Erbarmen,— was Kinder, was Weiber! Menschenfleisch wird in Stücke gehackt. DaS ist die Schlacht der großen Entscheidung für die Proleten der Welt, daß die fklavrnfressende Maschine selber in Knechtschaft fällt. Spielende Muskeln halten in Fessel Wasser und Feuer und Funke und Licht. Räder und Riemen und Kolben und Kessel, die find die ewigen Diener.— Wir nicht! DaS ist die große Macht der Maschinen, fie produzieren daS Geld. Der kann euch kaufen, dem müßt ihr dirnru, der die Maschine in Händen hält! ES gibt kein Maß für dir Macht der Maschine, uud keine Moral für fie, Gut»der Schlecht. Nur deine Faust an Kurbel und Hebel, entscheidet allein für dich: Herr oder Knecht. Kurt Doderer.
Vie Tätigkeit der Arbeitsgerichte
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den
bald zu dieser sehr richtigen Er-
kommen
18775 36868 18008 46660
mit der
feuchtungsanlagen im Brüxer Gebiete von Interesse. Die heurige Trockenheit wär allen Landwirten dieser Gebiete eine traurige Lehre und sie bereiten sich deshalb eifrig für die Bekämpfung der katastrophalen Folgen des Bewässerungsmangels vor. Die Richtlinien dieser Arbeiten werden in einer Sonderberatung beschlossen werden, die in der allernächsten Zeit durch die volkswirtschaftliche Vereinigung des Erzgebirges zusammen der Zentrale der regionalen Propaganda TSR einberufen werden wird.
90884 13396 89886 62486 23686 33716 76335 63811 84973 83497 93197
überwiegenden Zahl der Fälle waren es Arbeitnehmer, die gegen ihre Arbeitgeber den Schutz des Gerichtes in Anspruch nahmen: 16.700 Klagen oder 05.2 Prozent stammen von Arbeitnehmetn, 100 Klagen oder 0.69 Prozent von Lehrlingen, aber nur 700 Klagen oder 4.2 Prozent von Arbeitgebern gegen Arbeitnehmer. Schon daraus ist zu ersehen, daß die Arbeitsgerichte eine Jnstitu- tion sind, die für die gesamte Arbeiterschaft große Wichtigkeit besitzt. Was betreffen nun die bei den Arbeitsgerichten eingebrachten Klagen? Selbstverständlich ging es meistens um die Auszahlung des Lohnes, der Provisions- oder anderen Dienstbezüge. 12.000 Klagen, also ungefähr zwei Drittel der Agenda der Arbeitsgerichte betreffen dieses Gebiet. 3000 Klagen beziehen sich auf den Eintritt, die Fortsetzung oder Auflösung des Dienstverhältnisses, 3500 Klagen beschäftigen sich mit anderen geldlichen Ansprüchen der Arbeitnehmer, so mit der Rückerstattung von Kautionen usw. In 360 Fällen hatten die Arbeitsgerichte über die Ausstellung und den Inhalt von Dienstzeugnissen zu entscheiden, in 350 Fällen über Streitigkeiten wegen Naturalwohnungen. Ist nun ein erheblicher Prozentsatz der gefallenen Entscheidungen für den Arbeitnehmer günstig? Bon 100 durch Urteil erledigten Fällen wurde der Klageanspruch in 63 Fällen vollständig zuerkannt, in neun Fällen teilweise und nur in 26 Fällen wurde der Kläger abgewiesen. Dazu kommt noch, daß etwa 30 Prozent der anhängig gemachten Fälle durch Vergleich erledigt wurden, der den Arbeitnehmer sicherlich wenigstens zum Teil befriedigte, so daß wir sehen, daß wir es bei der Arbeitsgerichtsbarkeit mst einer Einrichtung zu tun haben, bei der der rechtsuchende Prole-
Zwei Rembrandt-Bilder verschwunden. Aus dem Palais des Lord Peel in der englischen Grafschaft Hampshire sind zwei Meisterwerke Rentbrandts, und zwar„Der Bibelleser" und „DaS Porträt eines Adeligen" verschwunden. Wie diese Werke gestohlen werden konnten, ist vollkommen rätselhaft.
93584 39770 2840 48208 48983 37096 36796 68203 102860 20244 106134 88918 29849 84713 93877 98999 14862 106109 88426 68721 92714 107831 29824 79727 83719 30812 107388 29683 7988 84458
Zwei Schulkinder zu Tode gefahren. In Spiskä Nova Ves fuhr der Chauffeur Josef B I y ch t a mit einem Lastautomobil rücklings aus dem Tor der füdischen Schule unvorsichtig auf die Straße hinaus und riß eine Mauersäule um, die auf den elfjährigen Schüler Jager und den neunjährigen Glimberger fiel. Jäger wurde sofort getötet. Glimberger ringt im Krankenhaus in LevoLa mit dem Tode. Ter Chauffeur ist nach dem Unfall verschwunden. Die Flieger. Aus Melbourne wird gemeldet, daß die Flieger Cathcart und Waller, die die 11.350 Meilen betragende Strecke London — Australien in nicht ganz fünf Tagen bewältigten, also in einer Zeit, die noch vor einer Woche die Ueberbietung sämtlicher bisheriger Rekorde bedeutet hatte, den Versuch eines neuen Schnelligkeitsrekords bei dem Rückfluge nach England unternehmen wollen, um damit einen neuen Rekord für einen Flug England- Australien und zurück aufzustellen.— Der„Petit Parisien" teilt mit, daß in Frankreich im nächsten Jahre ein großer internationaler Flugwettbewerb von Paris nach Hanoi organisiert werden wird. Die Entfernung ist ungefähr die gleiche, wie die von Lon don nach Melbourne , d. i. 18.000 Kilometer. Die Flugstrecke wird über Rom , Korfu und Bagdad nach Saigon und Hanoi führen. Ein Australien -Flugzeug verbrannt. Wie aus Allahabad gemeldet wird, ereignete sich beim Start des Flugzeugs der Holländer AsjeS und Geysendörfer, die auf dem Fluge nach Australien wegen eines Maschinenschadens in Allahabad zurückbleiben mußten, ein schwerer Unglücksfall. Das Flugzeug stieß mit einem Kraftwagen zusammen, der Brennswff transportierte. Beide Fahrzeuge gingen sofort in Flammen auf. Die beiden Flieger und die Mechaniker sprangen auS den Kabinen und kamen mit leichten Verletzungen davon, während der indische Kraftwagenführer schwer verletzt wurde. Das Flugzeug brannte in wenigen Minuten vollständig nieder. Eine ehemalige Geliebte Stawiskys verhaftet. Die Pariser Polizei verhaftete Donnerstag die Mörderin der Frau C o r m o n, einer reichen Privaten; die Mörderin ist ihre ehemalige P e d i k ü r e, die zu ihr in die Wohnung zu kommen pflegte und gut wußte, wo sie Geld und Schmuck aufbewahre. Die Verhaftete war vor Jahren die Geliebte Stawiskys. Ein Brandstifter und Einbrecher namens Alois S a i l e r, der kürzlich vier Bauernhöfe in einer Ortschaft Niederösterreichs niederbrannte, um während der Verwirrung Einbrüche zu verüben, wird langsam zum Schrecken des nordöstlichen Niederösterreich . Schwerbewaffnet dringt er in kleinere Bauernhöfe ein, plündert und raubt und versteckt sich wieder in den Wäldern. Am Donnerstag verübte er drei Einbrüche, zunächst einen bei seinem Vater, dann einen in der Ortschaft Niederkreuzstetten und einen dritten in der durch seine Brandstiftung ohnehin so schwer heimgesuchten Gemeinde Obcrkceuzstetten. In den in Betracht kommenden Bezirken Niederösterreichs wurden zahlreiche Gendarmen zusammengezogen, um die Verfolgung in ganz großem Maßstab aufzunehmen. An dieser Verfolgungsaktion werden außerdem noch Schutzkorpsleute und bewaffnete Bauern teilnehmen. Saazer Weihnachtsscha«. In Saaz findet in der Zeit vom 12. bis 28. Dezember 1934 in der a^gewerblichen Fortbildungschule eine Weihnachtsschau statt. Der Anmeldetermin endet am 15, N.minder 1934.
76170 93833 22112. 6467 10119 17464. 85308 85821 84255 88692 37182 57911 7693 48531 103247 104687 92120
Ein In beamter Umnachtung sechs Menschen tötet und zwei weitere verwundet. Unter seinen Opfern befinden sich drei Postbeamte, seine beiden Schwestern imAlter von 62 und 63 Jahren, eine Nichte und zwei Neffen.
Irrer tötet sechs Mensche» Q u e e b e e hat ein früherer Postanscheinend meinem Anfall griffiger g e-
Verschwundene Teiche, die wieder
In der Hauptversammlung der volkswirt schaftlichen Vereinigung des Erzgebirges in Brüx wurde die Notwendigkeit unterstrichen, neue Richtlinien in der Agrarproduktion von Nord- und Nordwestböhmen einzuführen. Die überraschenden Resultate, die durch die Bewäffe- rungswirtschaft in Südböhmen erreicht wurden, geben den BolkswirtschaftlerN aus den Kreisen der Agrarkrise Veranlassung, ähnliche Methoden auch in den Gebieten des Erzgebirges einzuführen. Eines der bemerkenswertesten Objekte bildet die Wiedererneuerung der seinerzeit ausgelassenen Czerninschen Teiche bei Peters burg bei Saaz . Diese großen Teiche werden den Kern für die Errichtung umfangreicher natürlicher Wasserreservoire für das ganze Gebiet des Goldbaches bilden, das Ls«..... II»....«...’.il~ Weiter ist bei dem neuen Plane die Bildung eines: Hoffen wir, daß es zum Heil der Menschheit hei Netzes von raketenartigen Dungbe-^der neuen Methode bleibe!
Vom Rundfunk ■mpfehlenswertes au* den Programmen! Sonntag: Prag , Sender L.: 7: Blaskonzert, 10.40: Neber- tragung vom Platz der Republik: Festrede, StaatS- hymne etc., 11.30: Chorkonzert, 18.45: Sozial- infounationen, 17.55: Deufiche Sendung: Gemein- schastsprogramm der Prager , Brünner und Mähr.« Ostrauer Deutschen Sendung am 16. Jahrestag der Tschechoslowakischen Republik: Staatshymne, Einleitung— die hunderttürmig« Stadt. 16 Jahre Demokratie— Heimische Landschaft usw., 18.55:» Deutsche Presse, 20: Uebertragung aus dem Smetana- saal des Repräsentationshauses: Konzert des fiche- chosiowakischen Rundfunks, 22.20: Dvoräk: Lieder, 22.25: Deufiche Presse. Sender S.: 14.30: Deufiche Sendung: Landwirtschaft, 14.45:Deutsche Arbeitersendung: Dr. E. Strauß: Die deutschen Arbeiter und die Tschechoflowafisch« Repu blik . 15: Lieder.
Wie bekämpft man den Fascismns? Diese Frage beantwortet überaus eindeutig die„H o s p o d ä r s k ä p o l i t ik a", die auf das Vorhandensein einer starken fasciffischen Strömung im sudetendeutschen Lager hinweist und die Auffassung vertritt, daß dagegen Verbote nichts nützen. Wenn man hierzulande den Nazifascismus wirksam bekämpfen will, so erklärt das Blatt, dann müsse man „die Produktion in Nordböhmcn b e- leben, sich kümmern, daß die FabrikSkamin« wieder rauchen und die Erwerbslose» wieder Arbeit erhalten. Die StaatS- führnng dürfe niemals zulasscn, daß der Lebensstandard in Nordböhmen niedriger ist als im benachbarten Deutschland ." Das kann man nur unterstreichen. Hoffentlich kommen auch alle verantwortlichen tschechischen Politiker kenntnis.
Mit dem Gesetz vom 4. Juni 1931 wurde — einer jahrelang erhobenen Forderung der ge samten Arbeitnehmerschaft Rechnung tragend— als eines der großen legislatorischen Operate, die der Regierungsteilnahme der Sozialdemokratie ihre Gesetzwerdung verdanken, die Judikatur über die Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis aus eine moderne Grundlage gestellt. Die bisherigen Gewerbegerichte wurden in Arbeitsgerichte um- getvandelt, denen es nun obliegt, in Senaten, in denen Arbeitnehmer und Arbeitgeber paritätisch vertreten sind, ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes über alle Streitigkeiten aus dem Arbeüs-, Dienst- und Lehrverhältnis, soweü es auf einen privatrechtlichen Vertrag gegründet ist, zu entscheiden. Dort, wo es die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse erforderten, wurden neue Arbeitsgerichte, 19 ay der Zahl,(und zwar in Asch, Budweis , Tefichen, Königgrätz, Gablonz, Karlsbad, Kaaden , Kolin, Jungbunzlau , Nachod, Pardubitz , Trautenau , Jglau, Neutifichein, Ol- mütz, Troppau, Preßburg, Sillein und Kaschau ) geschaffen, die an die Seite der bisherigen 11 Ge werbegerichte in Prag, Pilsen , Reichenberg, Tep- litz-Schönau, Aussig , Brünn, Mährisch-Ostrau , Proßnitz , Sternberg, Mährisch-Schönberg und Jagerndorf traten. Bei 83 weiteren Bezirksgerich ten wurden arbeitsgerichtliche Abteilungen errich tet, für die dieselben prozessualen Vorschriften be stehen, wie für die Arbeitsgerichte. Nun liegen zum ersten Male stafisfische Zah len vor, die die Tätigkeit der Arbeitsgerichte be leuchten. Sie beziehen sich auf das erste Jahr ihrer Wirksamkeit, auf das Jahr 1932. In diesem wur den im ganzen Staate bei den Arbeitsgerichten und arbeitsgerichtlichen Abteilungen über 16.000 Klagen anhängig gemacht, von denen 14.000 noch, im selben Jahre ihre Erledigung fanden. In der i tarier auch tatsächlich sein Recht findet.
Ziehung der Klassenlotterie (Unverbindlich .) Prag. Bei der Freitag-Ziehung der 5. Kasse der 31. tschechoslowafischen Kassenlotterie wurden nachfolgende Gewinne gezogen: 80.000»5: 66686 62622. 20.000 KO: 10.000 KO: 5.000 KO: 1541 63592 33898 13058 10968 73936 49365 18803 99194 33282 74082 98019. 2.000 KO: 32826 51538 80224 73998 7039 92329 28307 3020 23142 20304 78147 90164 91360 89695 26341 49928 39473 528868 70689 104215 72826 80350 77437.
Ein Greisler als Falschmünzer Aus Neuhaus wird gemeldet: Einige Marktfahrer stellten fest, daß sie g e- falschte Zehnkronenmünzen einge- löst haben. Die Nachforschungen ergaben, daß die falschen Münzen der GreiSlerei-Besitzer Schwin« g e n s ch l e g e l in Umlauf gesetzt hatte. In seiner Wohnung wurden zwei weitere Falsifikate gefunden, Schwingenschlegel stammt aus einer vor dem Umsturz nach Niederösterreich gehörenden Gemeinde und es besteht daher der Verdacht, daß die gelungenen Falsifikate auf österreichischem Gebiet erzeugt wurden. Schwingenschlegel wird auch des Sacharin-Schmuggels verdächfigt.
Der Soh« des Abg. Schollich beim tSdttch verunglückt . dra«.(Min. f. Nat.-Vert.) Beim Werfen n scharfen Handgranaten wurde Donnerstag der W des Abgeordneten Dr. Schollich, Dr. Kurt .Frequentant der Offiziersschule M Anstmterreregunent Nr. 48 m B e n e s o v, wdnch verletzt. Die Uebung fand auf dem modernen, allen Anforderungen der Sicherhett entsprechenden Schießplatz statt und das Handgrana- * e., n ,ff. e 1 T e n wurde vorher zwei Tage hindurch mu Attrapen geübt. Außerdem wurden die Teilnehmer noch vor der Uebung neuerdings belehrt, wre sie sich beim Werfen von scharfen Handgranaten zu Verhalten haben. Die ersten acht Frequen- „uten warfen Handgranaten, ohne daß sich ein Unfall ereignet hätte. Die Granate des Frequentanten Dr. Schollich explodierte nicht vorzeitig, sondern wurde auf eine verhältnismäßig kleine Entfernung(zirka 15 Meter) geworfen. Leider "* x Tw' SchollichnachdemWurs n r ch t in die Betondeckung, wie dies vorgeschrieben ist, trotzdem der unweit von ihm stehende Instruktor und sein Kamerad ihm zuriefen» sich zu decken. Ein Granatsplitter traf Dr. Schollich, der den ganzen oberen Körper nicht gedeckt hatte, in den Kopf und verursachte tödliche Verletzungen. Dr. Schollich erlag, obwohl er so- fort in das Ortskrankenhaus geschafft wurde und obwohl ihm jede Hilfe zuteil wurde, in den Mittagsstunden seinen Verletzungen. Die Einzelheiten des Unfalles bilden den Gegenstand weiterer Untersuchung.
66666 34420 40311
lagcsncuiglfcittii Zwei Arbeiter durch Starkstrom getötet Beim Austausch der Drähte der Elektrizitätsleitung bei der Gemeinde Panenske Btezany ereignete sich Donnerstag ein schreckliches Unglück. Sieben Arbeiter, welche den neuen Draht zu legen hatten, zogen ihn entlang der Betonträger, auf welchen er befestigt werden sollte. Plötzlich riß der Draht, ein Ende schnellte hoch und berührte dabei die alte Leitung, welche eine Spannung von 22.000 Volt hat. Die Folgen waren grauenhaft. Alle sieben Arbeiter wurden betäubt und nur mit Mühe gelang es, fünf wieder zum Bewußtsein zu bringen. Die Arbeiter Adalbert Pall und Franz Trk starben auf dem Transport ins Krankenhaus. Zwei Arbeiter durch Starkstrom getötet.
Zweierlei Methode«. Es sind zwischen Attentaten von Marseille und Sarajewo viele Parallelen gezogen worden. Die Vergleiche lagen auf der Hand und es ergeben sich täglich neue. Nicht nur bei den Opfern, nicht | nur zwischen dem zukünftigen Kroaten-König I Franz Ferdinand, den serbische Verschwörer, und dem Serbenkönig Alexander, den kroatische Mörder fällten, auch in der Technik des Attentats, | im Aufbau der Verschwörung ist die Tat von 1934 fast eine Kopie der voit 1914. Die Rolle, die damals Oberst Dragutin Dimitrijeviö und Major Tankosie gespielt haben, übernehmen 1934 die Pavelic und KV ater- n i k, der Militärschießplatz von T o p ä j d e r als Schießstätte wird vom Lager in Janka Puszta ersetzt, und der Mann, den eine ge- wisse Polizei verhaften soll und nicht findet... alles ist wieder da. Auch für den russischen Militärattache, der sich für die hoffnungsvollen Aspiranten der Verschwörerkunst so sehr interessierte, daß er sich einen vorstellen ließ, würde sich un- schwer ein Pendant finden, denn es sind ja nicht nur Kleinstaaten, die Beziehungen zu Janka Puszta unterhiellen. Nur einer scheint vorläufig zu fehlen und das ist gut so. Der übereifrige Wiener Hofrat, der 1914 von Sarajewo aus mit unfertigen und zu drei Vierteln unwahren Ergebnissen seiner Untersuchung den Brand legen half. Diesmal ist man ruhiger, geht man besonnen vor— und es geht auch. Wie sich denn von dem Augenblick an, i da der Kreuzer „Dubrovnik " in Split anlegt(da- mals war es das Schlachtschiff„Viribus Unttis" und der Hafen, den es anlief , Triest) daS Bild ändert. Während die jugoslawische Regierung dem toten König ein würdiges Begräb- n i s berettet, die Anwesenhett so vieler Trauergäste benützt, um dem geprüften Land neue Sympathien zu erwerben, die Urheber des Mordes moralisch zu ächten, und so eine Atmosphäre schafft, die einem friedlichen Ausgang günstig ist, haben die Leute um Montenuovo, hat die ganze Wiener Hoflamarilla und mehr noch die Budapester Herren alles getan, um den Ermordeten, der ihnen so gelegen starb, sang- und klanglos zu bestatten. Das„Begräbnis dritter K l a ss e" zeigte Österreich in seienem moralischen Verfall. Das tragische Ereignis brachte nicht die erwarteten Sympathien des Auslandes ein, denn | man zeigte der Well zu deutlich, daß man es j selbst nicht tragisch nahm. Kein Besucher kam. ■ i Der russische Großfürst, der schon reisefertig , I war, mußte wieder auspacken, denn die Wiener Machthaber wollten nicht Beileid und Befrie- berühmt geworden ist durch seine Hopfenkulturen.§bung, sondern Krieg. Das war diesmal anders.