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Sozialdemokrat"
Mittwoch, 31. Oktober 1934. Nk. 255
PBAGER ZB1TBMG
Am Staate Streichers oder Mafaryks? Ein Buchhändler in der Hybernergaffe lei­stet sich gegenwärtig ein Stückchen, das verdient, der Oeffentlichkeit bekanntgegeben zu werden: In seiner Auslage, in der noch in der vorigen Woche die schwarz-weiß-rot gebundenen kriegshetzerischen Näzibücher neben den Romanen der H. Courts- Mahler prangten, bietet er nun in großer Auf­machung ein Buch an, das er anscheinend aus Nürnberg   importiert hat: Die Protokolle der W'e i s e n b o n I i o n. Sie sind ins Tsche­chische übersetzt, damit dem tschechischen Volke ja kein Kulturgut entgeht und der Prager   Buch­händler rät:Kauft und lest, bevor das allmäch­tige Juden- und Freimaurertum das Buch ver­bietet." Dann folgt, geschmackvoll arrangiert, eine Bilderserie aus diesemPrachtwerk", blond­gelockte Christinnen von krummnasigen Juden Umringt, ein widerwärtiger Semite, der im Schatten der Republik   friedlich lächelnd ruht ruhen und ruhten die r e i ch e n Juden im Schat­ten der Diktaturen oder der Monarchien vielleicht schlecht? und ähnliche zeichnerisch wie geistig hochwertige" Produkte. Darüber prangt die Auf­schrift:Leset die Protokolle der Weisen von Zion aus den Jahren... und vergleicht, wie es in unserer heutigen Welt aussieht". Geht der Be­schauer dieses Schmutzes ein paar Schritte wei­ter, danir steht er vor der ernsten Büste Masaryks, die, derselbe Buchhändler zu Ehren des Republik­tages in seiner Auslage ausgestellt hat. Ist ihm dabei nicht eingefallen, daß es derselbe Masaryk ist, der im Hilsnerprozeß mutig für die verfolgten Juden eingetreten ist? Oder doch? Will er damit Unserem Präsidenten Unrecht geben? Will er da­mit die Oeffentlichkeit zu einer Entscheidung ver­anlassen: Masaryk oderStreicher? Die Ocffentlichchkeit wird ihm die Antwort nicht schul­dig bleiben. Gcrkhtssaal Um den Ehebruch einer Detektivsgattin Kronzeugin wird zur Berdiichtigten Ein grotesker Prozeß Prag  . Der Geheimpolizist Pokorny hat seinerzeit gegen seine Frau die Anzeige wegen der Uebertretung des Ehebruchs erstattet, worin sie be­schuldigt wurde, mit einem gewissen Anton Mares ehebrecherische Unzucht" betrieben zu haben. Mares wurde als Zeuge einvernommen und hat, trotz der Belehrung des BezrrksrichterS, er könne sich der Aus­sage entschlagen, wenn ihm diese Schande bringen würde, aufs entschiedenste bestritten, mit der Detek­tivsgattin jemals etwas zu tun gehabt zu haben. Auf Grund dieser seiner Erklärungen war Mares vor dem Senat Pazdersky des Ver­brechens der falschen Zeugenaussage angeklagt. Denn es traten Gegenzeugen auf, die ihn der Unwahrheit bezichtigten. Vor allem ein« Elisabeth S r a j e r, die als Untermieterin bei, dem Detektiv wohnte, und in ihrem Zimmer, ihren Freund Wenzel P a v empfing. Diese Zeugin be­hauptete mit aller Bestimmtheit, Augenzeugin aller­intimster Szenen zwischen Mares und der Detektivs­gattin gewesen zu sein. Sie führte so genaue Daten an, daß der Vorsitzende sie schließlich fragte, wie sie sich so genau zu erinnern wisse. Die Zeugin er­klärte, über diese pikanten Dinge Buch geführt zu haben, worauf der Vorsitzende sie aufforderte, diese Aufzeichnungen vorzulegen. j Die Zeugin er­klärte, sie habe di« Notizen zu Hause und der Vorsitzende trug ihr auf, nach Hause zu gehen und diese Beweisstücke zu holen, denn sie wohnt in Nusle, unweit des Justizpalastes. Zur Vorsicht schickte man ihr aber einen Aufseher nach, der die famose Zeugin beobachtete und feststellen mußte, daß sie keineswegs nach Hause ging, sondern lediglich einen Spazier­gang in der Nachbarschaft des Gerichtsgebäudes unternahm und dabei eifrig Eintragungen in ein Notizbuch macht«. Dieses eben fabrizierte Beweis­stück legte sie dann triumphierend dem Gerichtshof
Die letzte Botschaft aus dem Eis Schon wieder ei« Lager verschollener Rord- polforscher entdeckt Nach 21 Jahren Nachdem erst vor kurzem aus Moskau   berich­tet wurde," daß es einer sowjetrussischen Expedi­tion in der Tscheljuskin-Bucht gelungen sei, eine Hütte Amundsens   und darin wichtige Notizbücher seiner später ums Leben gekommenen Begleiter Gessem und'Knudsen zu entdecken, kommt jetzt die Meldung von der Auflichtung einer Arktis  -Tragö­die, die sich vor 21 Jahren, im Frühjahr 1913, abgespielt hat. Im Jahre 1912 war der SchonerHerku­les" mit einer Besatzung russischer Wissenschaft­ler unter Führung des Arktisforschers Russanow in. die nördlichen Gewässer vorgedrungen. Die Expedition sollte die Ost-West-Passage zu erfor­schen und zu durchfahren versuchen. Offenbar ist das Schiff gescheitert. Suchexpeditionen, die schon im Jahre 1913 aufbrachen, um das Schicksal der Verschollenen zu erkunden und, lvenn möglich, die kühnen Forscher in ihre Heimat zurückzubringen, sanden an der Pomorskaja-Bucht auf Nowojo Semlja eine Flaschenpost mit einem Zettel von der Hand Russanows. Er war datiert vom 18. August
vor, ohne zu ahnen, daß sie bei deren Herstellung beobachtet worden war. Der durch den beobachtenden Aufseher infor­mierte Gerichtshof empfing die Zeugin aber recht unfreundlich und zeigt« gar kein Interesse an den frisch fabriziertenBeweisdokumenten", die die Zeugin sietzessicher auf den Richtertifch legte. Auf Antrag des Staatsanwaltes Dr. K a b r l e verfügte der Gerichtshof vielmehr die sofortige In- Haftnahme der bisherigen Kronzeu­gin wegen dringenden Verdachtes der wiederholten falschen Zeugenaussage. Das Blatt hat sich also in unerwarteter Weise gewendet. Die Hauptzeugin gegen einen der falschen-Zeugenaussage Verdächtig­ten ist nun selbst dieses Verbrechens dringend ver­dächtig. Und mehr als das: der Staatsanwalt be­hielt sich auch die Strafverfolgung des Geheimpoli­zisten Pokorny vor, der im Verdachte steht, die ganze Sache fachmännisch arrangiert zu haben. Die Verhandlung wurde hierauf vertagt. rb.
Arbeiterfürsorge Winterhilfswerk Der Bezirksverein Arbeiterfürsorge Prag fordert auf» die Spenden an Kleidern und Wäsche für unsere Winterhilfsaktion vorzubereiten. Der Tag der Einsammlung wird noch bekanntgegeben werden.
Vorträge Hans Multerer Hans Multerer las am Sonntag in der Urania  Ernstes und Heiteres aus eigenen Werken". Die.ernsten" Proben seines Schaf­fens fielen spärlich aus, hier kann man nur tastend resümieren: Multerer scheut das Pathos. Er wird sentimental aus einer gewiffen Herbheit heraus, die mit Scheu vermählt ist, die Unkompliziertheit des Stils ist dem Thema nicht ganz gewachsen, hier stören gefallene psychologische Maschen. Schön, weil einfach, ganz klarsichtig und schlicht das Finale die­ser Arbeit: eine Schubert-Skizze. Ein kleines Stück aus einem werdenden Bauernroman zeigte des Künstlers eigentliches Metier auf: das Land und seine seelische Landschaft. Hier, in der Schilderung der Nacht eines Bauernhauses, wird in holzschnitt­haft-herben Strichen Atmosphäre gezeichnet, jene dumpfe, vernebelte und eigenwüchsige Stimmung, die aus der leeren Modephrase vonBlut und Boden  " das Gesicht eines lebendigen geistigen Schick­sals zu sonnen versteht. Dann folgt«, breit-ausladend, das Schwänkisch- Poffenhaste, Schnurren, kleine, nicht allzu anspruchs­volle Menschlichkeiten, mit viel psiffigem Humor ge­strichelter Alltag aus dem Dörflerleben. Neben allzu Harmlos-Leichtem, das der Vortragende oft ein wenig schr kärikistisch-mätzchenhaft gab, sinnvoll Phi­losophisches, aris d«n ein kluger, wacher Verstcmd sprach. Hier seien die drei Tier-Anekdoten von derC- geiz, dem Raben und dem Stier" erwähnt, in denen der Humor Behäbigkeit und bäurisch-beschauliche Fülle verliert, um in? Satirische und verhaltne Weltkritische umzubiegen. In diesen Anekdoten bewies Multerer, die Routine zum Possischen übersteigend, seine Anlage zum Weltweisen. Den Barometerstand des land­läufigen Humor-Schemas hinter sich lassend, nahm er hier den wesentlichen Platz klar erkennbarer Ori­ginalität ein. Das Publikum, nicht enthusiasmiert, aber sicht­lich erwärmt, zeigte sich beifallsfreudig. P.
Ist der Pazifismus tot?" lieber dieses Thema spricht heute Mittwoch um 7/ 2 Uhr im Gewerk­schaftshause, Perstyn, der bekannte Kulturpolitiker Kurt Hiller  . Kurt Hiller   war in Deutschland  viele Monate lang seiner Gesinnung wegen in einem Konzentrationslager festgehalten. Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. Mit dieser Veranstaltung eröffnet die Deutsche Gesellschaft für sittliche Er­ziehung ihre diesjährige Vereinsperiode.
1912 und enthielt die Mitteilung, daß der Scho­nerHerkules" seinen^Weg nach Osten nehme. Weitere Spuren konnten trotz angestrengtester Suche nicht ermittelt werden, und so fand man sich schließlich damit ab, daß Russanow und seine Begleiter, wie so viele Polarfahrer vor ihnen und nach ihnen, den Tod in der eisigen Wildnis ge« ftmden haben. Von der Richtigkeit dieser Vermutung konnte man sich im September dieses Jahres überzeugen, als eine sowjetrussische Expedition auf der Weisel- Insel auf einen Pfahl mit der InschriftHerku­les ,1913" stieß. Augenscheinlich hatte der Scho­ner in der Nähe dieser Insel Schiffbruch erlitten. Man durchforschte selbstverständlich die Insel nach weiteren Spuren der unglücklichen Expedition und konnte jetzt tatsächlich Ueberreste eines alten Lagers aus dem Schnee ausgraben. Cs enthält einen Kompaß, eine Harpune, Ueberreste von Kleidungs­stücken, Patronen, einen Photoapparat, eine Füh­rungsbescheinigung auf den Namen Pachow und einen Seemannsausweis auf den Namen Tschuk- schin. Da diese beiden Männer zu der Besatzung derHerkules" gehörten, besteht kein Zweifel, daß man eipe neue Spur der vor 21 Jahren umgeb kommenen Expedition gefunden hat.
Kunst und Wissen Wien   feiert Schiller  ...Anläßlich des 175. Geburtstages Friedrich Schillers sindet in der Stäatsoper am Sonntag, den 11. November,' eine .Festvorstellung statt, die mit einer von Clemens Krauß   dirigierten Ouvertüre eingeleitet wird. Hier­auf wirddas Lied von der Glocke  " als Kantate mit Chor vertont von Romberg zur Aufführung ge­langen. Hierauf wird Franz Lehar   mit den Philharmonikern einen Akt aus einer sei­ner Operetten zu Gehör bringen. Den Schluß macht ein Wiener   Tanzdivertissement, das die schönsten Stücke von Johann Strauß  und einen neuen von Professor Karl Alwin   komponierten symphonischen Walzer bringt." So lautet di« offizielle Mit­teilung aus dem Büro der Bundestheater. Daß ein gewisser Beethoven Verse Schillers komponiert hat, scheint man nicht zu wissen, obschon geradedie Neunte" in die Staatsoper gehört; freilich ist diese hymnische Symphonie daS Lied der Freiheit I Wochenspielplan des Neue« Deutsche« Theaters. Heute Mittwoch 8 Uhr: Die Schaukel. Gast­spiel Werbezirk, BI. Donnerstag halb 3: Sen­sationsprozeß, halb 8: DieHugenot- ten, neuinszeniert, CI. Freitag 7: Peer Ghnt, D 2. Samstag 8: Die Schaukel: Gastspiel Werbezirk. C 1. Wochenspielplan der Kleine» Bühne. Heute, Mittwoch habb 8: Das lebenslängliche Kind, Gastspiel Kramer. Donnerstag 3: B u nb ur h, 8: Nacht vor dem Ultimo. Freitag 8^: Hoch klingt das Lied vom bravenMann. Samstag halb 8: Das lebenslängliche Kind, Gastspiel Kramer.
Par Film Die Lchlotzherrirr von Liba»»« Man muß immer wieder daran erinnern, daß in Frankreich   im vergangenen Jahre interessante Fil­me hergestellt wurden. Da hat G. W. Pabst di« SatireVon oben nach unten" und Fritz Lang  «inen Liliom"-Film geschaffen, da ist Anatol Frances Crainquebille" und Victor Hugos Roman  Les Miserables  " verfilmt worden, da gab es dasPa- quebot Tenacity" und da gibt es jetzt den neuen Rene Clair  . Aber unsere Präger Filmverleiher schei­nen von alledem nicht viel zu halten. Sie ziehen ein« Detektw-Komödi« wie den kürzlich gezeigtenIndex" und eine herkömmliche kriminalistisch- erotische Spionagegeschichte wie dieseChateleine du Liban" vor, die teils im Schwß und teils in der Wüst« und ganz und gar im Reiche billiger Phantasie spielt. Unter den Darstellern fällt Jean Mur a t auf, ein nobler Schauspieler der auch sonst viel Geschmack hat, denn er hat sich Annabella   als Ehefrau ausgesucht. Schade, daß er mit soviel Geschmack nicht Filmverleiher in Prag   geworden ist.eis /__________ Morgenrot Die Hersteller dieses in seiner Haltung sehr humanen tschechisch-nationalen Films berufen sich (außer auf ihre nationale Gesinnung) auf die Autb- rität eines literarisch beratenden Univerfitätspro- fessors und des Romanautors Smilovskh, der sich sei­nerseits wieder auf den Nachruhm des tschechischen Vorkämpfers Dobrovskh berief. Das alles mag dem Film'eine besondere Bedeutung und Würde geben, aber, als künstlerische Lesstung betrachtet, hat es ihm nicht davor bewahrt, eintönig, altmodisch und unbeholfen zu sein. Daß Abbe Dobrovsky ein guter Mensch war, der den Armen half, ein Waisenkind glücklich und einen diebischen Bauern ehrlich machte, daß er unter dem Schutze seines mächtigen Freundes Gras Czernin, gegen Bosheit und Verbohrtheit eines Pfarrers vorging, daß er sich für alte hussitische Bücher interessierte, über die Erneuerung der tsche­chischen Schriftsprache nachdachte, den Geist d«S böh­mischen Landes pries und sogar einen Gottesdienst in tschechischer Sprache abhielt, das ist noch keine Filmhandlung. Zumal dann nicht, wenn diese Ein­zelheiten ohne Ausbau und Gliederung wie ein Bil­derbogen vor uns abrollen und wenn die historische Echtheit durch phrasenhafte Sprache und steif« Be­wegungen ersetzt werden soll. Das wahrhaft Künstlerische an diesem Film sind die schönen Naturaufnahmen, als deren Meister sich der Regisseur Rodens kh schon in seinem Film Der Fluß  " erwiesen hat. Diz Liebe, mit der hier die böhmische Landschaft ins Bild gebracht ist, wirkt nationaler und überzeugender als alles, was man in Redensarten bringen kann. Di« Gestalt des Dobrovsky wird von dem durch seine Lieder populären Karel Hasler   dargestellt, der sich als pathetischer Schauspieler der alten Schule erweist. In einer kleineren Roll«(als Kaplan) sieht man erfreut den sympathischen Frantisek S m o l i k wieder. Die übrigen, unter denen Barsky, Trebovsky, Franta Paul und die Rollovä find, bleiben so unin­teressant wie das ganze Spiel.eis-
Auf dem heMge« Hügel Die angeblich erfolgreiche tschechische Operette Na svatem kopekku" ist(unter Leitung des Regis­seurs Cikan) zu einem Film verarbeitet worden, der wie schon manche tschechischen Filme vor ihm» mit mährischen Trachten und Wallfahrten unterhal­ten will, und mit einer Handlung, bei der ein Mäd­chen auf Umwegen sein« Mutter und seinen Bräuti­gam findet. Nichts daran ist aufregend, nichts auch nur eindrucksvoll, und das einzig Interessante ist das Wiedersehen mit der jungen Schauspielerin Jirina Steimarova  , die seit demguten Tramp Ber- nasek" eine Hoffnung ist und es auch nach diesem Film noch bleibt.
Freie Bereinigung sozialistischer Akademiker Montag» den 5. November, um 20.Ahr  , im Saale der Deutschen   sozialdemokratischen Ar­beiterpartei in Prag   II.» Närodni tr. 4/11. Generalversammlung Tagesordnung: 1. Bericht des Ausschusses. 2. Bericht des Kassiers. 3. Bericht der Kontrolle. 4. Entlastung. 5. Antrag auf Auflösung der Freien Ber­einigung soz. Akademiker. Im Falle der Ablehnung dieses Antrages 5 b. Neuwahlen. 6 b. Programm des neuen Ausschusses. 7 b. Freie Anträge. 8 b. Vortrag. Infolge der großen Bedeutung dieser General­versammlung ist das Erscheinen aller Mitglieder unerläßliche Pflicht!
Sperl Spiel»Körperpflege Der Mitropa  - Boxkampf der Tschechoslowakei   mit Deutschland  , der, wie bekannt, letzten Freitag in Prag  mit einer 12:4-Niederlage endete, hat in der. tsche­chischen Presse«inen Widerhall gefunden, de! den Verbandsgewaltigen nicht angenehm sein wird. Man schreibt von einer völligen Blamage und weist darauf hin. daß sie durch bi« Absagen und die Aufstellung Siegerts mit Mehrgewicht(!) herbei­geführt wurde. Bei dieser Gelegenheit sei auch dar­auf verwiesen, daß der Brünner Gau des bür­gerlichen Boxverbandes den Beschluß faßte, kei­nen seiner Boxer mehr dem Verbände zu stellen, da diese sowieso den an Können schwächeren Prager  Boxern vorgezogen werden und auch deshalb, weil nach Brünn   nur die mit Verlust verbundenen Kämpfe gegeben werden. Das vollständige Versagen der Verbandsgewaltigen wird aber nicht nur durch das vorstehend« illustriert, sondern auch dadurch, daß nian Leute in den Kampf schickte, die abgekämpft waren.Warum hasardiert man mit dem guten Namen des tschechoslowakischen Boxrings gegen das hakenkreuzlerische Deutschland  ?" fragt man, aber die Antwort wird nicht gegeben. Wie denn auch, da der bürgerliche Sport seinen Frieden mit den Nazis aus Geschäftsgrüyden geschlossen hat. Automobilistischer Hasard mit Menschenleben. Die bekannten Reimfahrer Caracciola und Henne unternahmen auf der ungarischen Renn­strecke bei Gyon Weltrekordversuche. Ca­ racciola  (Mercedes-Benz  ) erreichte Stundenge­schwindigkeiten von über 309 Kilometern. Einen Kilometerfuhr" er z. B, in 11.22 Sek., das einem Stundknvurchschnist von über 320 Kilomatern ent­spricht! Hennefuhr" auf Motorrädern bis 500 ccm über 220, bis 250 ccm über 246 und Sidecar (1000 ccm) über 207 Stundenkilometer! Nene Frauen-Weltr^korde. Bei einem leicht­athletischen Meetin am Sonntag in Tokio   startete auch die polnische Athletin Walasiewicz  . Sie lief die 100 Meter in 11.7 Sek. und die 500 Meter in 1:17.4 Min. Beide Zeiten find besser als die bestehenden Weltrekord«.
Vcrclnsnadnriditcn Genossinnen! Genosse«! Heute, Mittwoch, 31. Oktober, um 8 Uhr abends halten wir im Hotel Monopol, Prag   II.. Hav- lidkova 5(gegenüber Masaryk- Bahnhof) unsere Generalversammlung die Teilnahme aller Mitglieder: SPD  -Emigration Prag  . Donnerstag, den 1. No­vember, von 5 bis 7 Uhr: Arbeitsgemeinschaft Jaksch; 7 bis 9 Uhr: Arbeitsgemeinschaft Organisations­fragen; Desap-Heim, Narodni tk. 4.
Filme in Prager   Lichtspielhäusern bis einschließlich Donnerstag» 1. November. Adria: ,Lm Morgenrot"(Tsch.) Alfa:H ej rupl"(Tsch. Voskovec und Werich). Avion:Aus dem heiligen Berge"(Tsch.). Beranek:Musik der Herzen"(Tsch.). Fenix:Der Mann zweier Wel­ten"(A.). Flora:Versuchung der Frau Anwnie" (Tsch.). Gaumont:SÄang Du eine Mutter hast..." Hollywood  :Solang Du eine Mutter hast..." (Tsch.). Hvezda:Auf dem heiligen Berge"(Tsch.). kinema: Journal«, Groteske, Reportage(hach 2 bis halb 8), Koruna:Auf dem heiligen Berge" (Tsch.). Kowa:Im Morgenrot"(Tsch.). Lucerna: Im Morgenrot"(Tsch.). Metro:Solang Du eine Mutter hat..."(Tsch.). Praha  :Die Schloßherrin vom Libanon  "(Fr.). Radio:Musik der Herzen" (Tsch.). Skaut:Die Schchßherrin vom Libanon  " (Fr.). Svetozor:Skandal im Atlantic-Hotel" (D). Alma:Musik der Herzen"(Tsch.). Belve­ dere  :Drei Schritte vom Leib"(Tsch.). Beseda: Leise flehen meine Lieder"(D.). Carlton:Musik der Herzen".(Tsch.). Favorit:Chu-Chin-Chou" (Engl  .). Lido:Helden desEismeereS d i e Tscheljuskin! e u t e"(Ruff.). Roxy: Musik der Herzen"(Tsch.). Sport:.Der schwei­gende Mund"(A.). Urania  : ,Lbie Töchter Ihrer Exzellenz" mit Niese, Fritsch, von Nagy. Auf der Bühne: Die Comedia» Singers. U Bejvodu:Ein Lied geht um die Welt"(D.). Baldek:Die Versu­chung der Frau Antonie"(Tsch.).
B-'u«s.beding u n g e n: Bet Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich Kd 16., vierteljährig Kd 48., halbjährig Kd 96 ganzjährig Kd 192.. Inserate werden (aut Tarif bringst berechne. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.  - SftiKfftdlung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Telegraphendlrektton mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1980 bewilligt. Druckerei:.^OrbiZ". Druck-, Verlags- und Zeitungs-A.-G., Prag  .