Seite 4 Dienstag, 13. November 1934 Nr. 266 Kindcrfrcundebcweging Die Weihnachtssolidarttätsaktion wird auch in dieseni Jahre wieder durchgeführt. Die Rot der Kinder in den arbeitslosen Familien ist größer geworden, die Fallen wissen dies und wollen sich um io mehr anstrengen, um die diesjährige Aktion noch größer zu gestalten. Die erwachsenen Genoffen und Genossinnen bitten wir, dies eifrige Bemühen und diesen herrlichen Willen zur proletarischen Soli­darität unserer Falken auf das tatkräftigste zu unter­stützen. Weist unsere Falken nicht ab, wenn sie in den nächsten Tagen und Wochen kommen sollten, um ver­schiedene!-, Altmaterial zu sammeln, um euere Mit­hilfe bei der Aktion zu erbitten. Jede Unterstützung wird von unseren Fallen mit Dank angenommen werden, und in ihnen das Gefühl wecken, daß auch die erwachsene Arbeiterschaft bereit ist, Solidarität mit den arbeitslosen Klassengenossen zu üben. Ihr Väter, Ihr Mütter, Ihr Großen und Kleinen, helft mit, um daß die Parole unserer Weihnachtsaktion erfüllt wird. Tagcsncmgkcncii Sturm und Flut 1300 Fischer vermißt Tokio . Wie die Telegraphenagentur Rengo meldet, liegen bei den koreanischen Hafenverlval- iungen weitere Berichte über die Zahl der Opfer der letzten Taifunkatastrophe vor. Demnach be­trägt die Zahl der vermißten Fischer 1300. Ver­schiedene Schiffe haben etwa 300 Fischer, die in Gefahr waren, gerettet. Nach einer amtlichen Mel­dung sind etwa 30 Fischer nach dem Hafen Tsche- mulpö gebracht worden. Paris . Aus zahlreichen Gebieten Frankreichs , hauptsächlich vom Küstengebiet, werden orkan­artiges Wetter und große Stürme auf dem Meere gemeldet. Die größten Schäden waren bei der Mündung der Loire in den Atlantischen Ozean sowie in der Nord-Bretagne zu verzeichnen. Sovdel« fahre« über de« Markusplatz Brnedig . Die Meeresflut erreichte am Sonn­tag in Venedig eine solche Höhe, daß sie den gan­zen Markusplatz überschwemmte, der mit Gondeln befahren werden konnte. Das letzte Mal war die Flut im Jahre 1916 mit einer solchen Stärke aufgetreten. Arber Borb gespült Veracruz . Zwei Ausslüglerboote, die in die offene See hinausgefahren waren, mußten wegen hohen Seegangs zurückkehren. Von den 44 In» fassen des einen Bootes wurden 14 über Bord gespült und kamen in den Fluten um. Der Nachoder Mörder verhaftet Nachod . Am 5. d. M. um 9 Uhr abends hatte der 21jährige Knecht Josef Hlavääek die Bäuerin Franziska Jirmanovä durch Schöffe aus einem Jagdgewehr getötet. Rach der Tat hatte Hlavcköek die Flucht ergriffen. Sonntag stellte die Nachoder Polizei fest, daß sich der Mör­der im Hause seines Onkels Wenzel Basiäek in Nachod aufhalte. Unter Hinzuziehung von Gen­darmerie umstellte sie das Haus und drang in die Wohnung ein. Als Hlabäcek sich der Uebermacht gegenübersah, ließ er sich ohne Widerstand verhaf­ten. Man fand bei ihm das Jagdgewehr, scharfe Munition und zwei leere Patronenhülsen, die von den Schüssen gegen die Jirmanovä herstammen, lieber Befragen nach dem Hergang der Tat gab Hlabäcek an, daß er vor kurzer Zeit eine Kopf­verletzung erlitten habe und n i cht g e w u tz t habe, was er tue. Der Mör­der wurde unmittelbar nach seiner Verhaftung an den Tatort geführt.' Eine abenteuerliche Geschichte Oesterreichische Gräfin von einem Brünner Studenten bestohlen Die Brünner Polizei wurde im August des heurigen Jahres von der Salzburger Polizei er­sucht, einen Studenten der Brünner deutschen Technik wegen Diebstahlsverdachtes zu verhaften. Der junge Mann, der auch Tennistrainer ist und einer angesehenen Brünner Familie entstammt, weilte im heurigen Sommer in Salzburg , wo es ihm gelang, in der Familie des Besitzers des Schlaffes Glanegg ausgenommen zu werden. Er lebte dort bald wie zu Hause. Bald nach seiner Abreise wurde konstatiert, daß der Gattin des Schloßbesitzers aus ihrem Zimmer ein Brillant­ring im Werte von 16.000 Schilling, das sind ungefähr 70.000 Xc, abhanden kam. Der junge Mann ivurde seinerzeit in Brünn angehalten, leugnete aber jede Schuld und da ihm tatsächlich nichts nachgewiesen werden konnte, wurde er auf freien Fuß gesetzt. Dieser Tage wurde die Brünner Polizei­direktion aber wieder von den österreichischen Be­hörden dringend ersucht, den jungen Mann neuer­lich zu verhaften, da nur er der Dieb sein könne Der Student wurde zur Polizei gebracht, leug­nete zuerst, erzählte aber dann folgende merk­würdige Geschichte: Als er von Schloß Glanegg nach.Hause fuhr, habe er sich in Wien aufgehal- tcn und dort eine hübsche junge Dame kennen­gelernt, die ihm schließlich den betreffenden Ring Große Gauner in aller Wett Ein neuer großer Finanzskandal, der dm Staat viele Millionen Francs gekostet z« haben scheint, beschäftigt zur Zeit die Staatsanwaltschaft von Rouen . Dir gesamte Pariser Presse greift hmte die Angelegenheit auf. Es handelt sich um umfangreiche Brtrügereim eines Unternehmers für öffentliche Arbeiten, das aus einem Steinbruch bei Roum das Material für Hafenanlagm und andere Arbeiten an der Seine liefert. Dieses Untemehmen hatte große Rechnungen für nicht ge­liefertes Material vorgelegt. Die Millionen des Generals Dumitrescu Bukarest. Gegen General Dumi­trescu, den ehemaligen Kommandanten des rumänischen Gendarmeriekorps ist von der zu-, ständigen Kommission des Bukarester Appell- gerichts auf Grund der Bestimmungen des Ge ­setzes zur Ueberprüfung des Privatvermögens öffentlicher Funktionäre das ordentliche Verfah­ren eingeleitet worden. Die gegen Dumitrescu erhobene Beschuldigung lautet, daß er die Her­kunft eines Vermögensteiles von acht Millio­nen Lei nichtrechtfertigen kann. Aus dem Privatvermögen des Generals Dumitrescu sind einzelne Teile zur Sicherstellung des ange­führten Betrages mit Sicherheitssequester belegt worden.(General Dumitrescu ist der Vater des ehemaligen Privatsekretärs des Königs, Piju Dumitrescu.) Wien . Wie derMorgen" meldet, ist der be­kannte Industrielle Baron Viktor Sui« mann-Gelse in Agram wegen Devisen­vergehens verhaftet worden. Gutmann-Gelse ist ein Bruder des Barons Otto Gutmann-Gelse, der vor einiger Zeit in Wien verurteilt worden war. Westböhmischer Arbeitersport gegeben habe, damit er ihn versetze. Er habe den i Ring tatsächlich in einer Wiener Pfandleihanstalt! versetzt z unb das Geld mit dem Mädchen ange­bracht. Zwei. Brünner Polizisten fuhren nun mit dem jungen Mann nach Wien , wo konstatiert wurde, daß er tatsächlich den Ring im vierten Be­zirk versetzt, daß er aber' keine Dame bei sich ge­habt hat. Die Inhaber der Pfandleihanstalt, die nun auch verhaftet wurden, teilten den Ring in zwei Teile, die sie zu verkaufen trachteten. Ein Teil des Ringes durchwanderte ganz Europa , bis er endlich in Frankfurt a. M. verkauft wurde. Dort wurde er auch jetzt beschlagnahmt. Heber den zweiten Teil des Ringes ist bisher nichts be­kannt. Die Polizei nahm nun eine Haussuchung in der Brünner Wohnung des Studenten vor und fand dort eine silberne Tabatiere, die dem Salz­ burger Schloßinhaber gehört. Damit ist wohl kein Zweifel mehr vorhanden, daß der junge Mann auch den Ring entwendete. Der Student wurde dem Brünner Kreisstrafgericht cingcliefert. Kolportiert das Arbeiter Jahrbuch 1935 Da* bllligile Bucht Ar bei ter«Jahrbuch 1935 208 Setten Text, 16 Setten Kunstdruck nur K110-» Belehrung, Unterhaltung, Ermunterung durch das Arbeiter-Jahrbuch 1935 Zwölfeinhalb Millionen Schaden Vor dem Reichenberger Schwurgerichte be­gann am Montag nach mehr als einjähriger Un­tersuchung der Prozeß gegen den ehemaligen! Direktor der Friedländer Kreditgesellschaft W. Neumann u. Co., den fünfzigjährigen in Deutsch - Pankraz geborenen und nach Reichenberg zustän­digen Wenzel Neumann, der sich wegen fahrläffiger Krida zu verantworten hat. Im Mit-. telpuntte der Verhandlung steht die von Neumann gegründete Kreditgesellschaft, deren Geschäfts­führer und verantwortlicher Leiter Naumann war. j Nach der Anklage hat Neumann durch leichtsinnige* Kreditgewährung sowie durch gewagte und uner­laubte Privatspekulationen einen Schaden von rund 12.8 Millionen Xc verursacht und dadurch den Zusammenbruch des Unterneh­mens herbeigeführt. Ziehung der Klassenlotterie (Unverbindli ch.) Prag . Bei der Montag-Ziehung der 8. Klasse der 81. Tschechoslowakischen Klaffenlotterie wurden nachfolgende Gewinne gezogen: 90.000 XL das Los Nr. 77356. 80.000 XL das Los Nr. 42097. 40.000 XL das Los Nr. 98870. 20.000 das Los Nr. 19127. 10.000 XL die Lose Nr. 69595 2884 60851. 5.000 XL die Lose Nr. 17176 42159 50349 76567 6912 11451 50240 61105 28197 13588 65316 39542 107800 83414 2542 69586 51856 79865 61166 34110 30619 80534 7794 42726 15448 96907 52816. 2.000 XL die Lose Nr. 17778 31285 2847 83960 21936 14356 28375 29651 44838 35346 79874 67965 69463 67302 63711 68809 37116 34190 41449 20758 25238 90691 47242 29539 19896 46453 35867 93691 97383 32941 89268 14636 72869 51548 25001 14440 18893 44488 38314 13143 41042 1670 29558 69051 96207 28212 43378 44606 79844 31190 76668 51413 45293 4342 32963 55758 34859 19490 97590 71973 357 60363 88780 21592 77097 46554 12370 54457 72194 94009 42117. Ei« zwanzigjähriger Mörder Görlitz . Am Freitag gegen Abend wurde der Chauffeur Pietsch in Seidenberg in der Ober­ lausitz von einem Bäckermeister»Schubert ange­rufen unter dem Vottvatzd, nach Kosymr zu kom­men uni Schubert^bzuholen. Dff Pjetsch bis Samstag mittags von der Fahrt nicht zurück­gekehrt war, wurden von der Polizei Nachforschun­gen angestellt. Sonntag früh fand man den Wagen in der Nähe der Kreisgrenze bei Laubahn auf. Der Wagen war verschlossen. Bei seiner Durchsuchung wurden Blutspritzer und eine mit Blut stark besudelte Flasche gefunden. Etwa 15 Meter vom Tatort entfernt fand mün später die L e i ch e des Pietsch. Von Neu-Kretscham aus war früher schon namens Pietschens bei einer Görlitzer Rcparaturwerkstätte angerufen und ge­beten worden, den Wagen abzuschleppen. Nach der Reparatur fuhr der Unbekannte, der sich als Neffe des Toten ausgegeben hatte und seine Papiere vorwies, in der Richtung Löbau davon, ohne die Reparatur bezahlt zu haben. Nun wurde der Wagen und die Leiche aufgefunden. Als Mör­der wurde der 20jährige Kurt Iw h n festge­stellt, der zuletzt in Stolzenberg bei seinen Eltern wohnte und zur Zeit flüchtig ist. 3« höchster Seenot Moskau . Die Funkstattonen von Wladiwo- stock und von Nikolajewsk am Amur haben SOS- Rufe eines britischen Dampfers empfangen, der auf dem Wege von Japan nach Wladiwostock ist. Infolge Doppel- schraubenbruches ist dieser Dampfer in der höchsten Seenot. An Bord sind 6 8 M a n n Besatzung.» Mehrere Schnelldampfer sind dem bri- ttschen Dampfer zu Hilfe geeilt. Aussiger Advokat tödlich verunglückt Aussig . Am Sonntag ereignete sich in den j frühen Morgenstunden in der Gemeinde Soboch- leben bei Auffig ein Automobilunglück, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Der als Advokat in Aussig wohnhafte JUDr. LeopoldStern fuhr in Begleitung des Kanfmannes Bloch mit feinem Automobil von Teplitz-Schönau nach Auffig. Hinter der Gemeinde Sobochleben, wo sich eine fehr starke Kurve in Form eines Achters be­findet, wollte Dr. Stern, der den Kraftwagen lenkte, einem dort stehenden Lastwagen ausweichen, verlor jedoch die Herrschaft über den Wagen und fuhr gegen eine T e l e- gr aphenstange. Hiebei wurde Dr. Stern sehr schwer, sein Begleiter, der Kaufmann Bloch, bloß leicht verletzt. Dr. Stern wurde in das allgemeine Krankenhaus nach Teplitz- Schönau geschafft, wo er in den frühen Morgen­stunden seiner Verletzung erlag. Drei tödliche Schüsse a»S dem Fenster. In Villeneuve-sur-Lot (Frankreich ) wurden aus einem Hause heraus mehrere Schüsse auf die Straße abgegeben, wodurch drei Personen tödlich verletzt wurden. Der Täter konnte noch nid)t er­mittelt werden. Bücher sehen Dich an. Wer Gelegenheit hat, öfter in die sudetendeutschen Provinzstädte zu kommen und wer durch die Straßen dieser von > Eger bis Reichenberg, und von Trautenau bis Troppau bei allen kleinen Varianten im Charak- ! ter einander so ähnlichen Städte mit sehenden | Augen geht, dem wird bald eine sehr charakteri- sttsche Einzelheit auffallen: die G l e i ch- ärtigkLit der Buchhandels-Aus- Klagen. Man wende nicht ein, die Mode, der - Weltmarkt, der Zeitgeschmack bedinge diese I Gleichartigkeit. Das ist nicht das Wesentliche, > daß man in Karlsbad und in Bodenbach , in Saaz und in Leipa die gleichen Bücher ausstellt, verkauft, liest. Das Interessante daran ist, daß ' sich diese Auslagen wesentlich unter- scheiden von denen in Prag (auch den deut­ schen ) aber sicher kaum von denen in Dresden oder Chemnitz . Da blicken den Beschauer von den Schutznrnschlägen immer wieder an H i n d e n b u r g derrote Kampf­flieger" Richthofen, Gesichter unter deutschen .Stahlhelmen und deutschen Marinekappen, > deutsche Kanonen, deutsche Panzerschiffe. Es gibt Ein großer Kampftag der Turner war der letzte Sonntag. Bereits Samstag versammelten sich in Falkenau alle Bezirksobmänner und Bezirkstechni­ker mit der Kreisleitung und den KreisspartenletterH Die Berichte der zehn Krcispartenleiter wurden in einer zweistündigen Debatte behandelt Das Kreis? Turn- und Sportfest wurde für Pfingsten. 1935 fest­gelegt und wird in Eger ftattfinden. Die Kreislei­tung des dritten Kreises der DTJ hat bereits, die aktive Teilnahme zugesagt. An der sonntägigen Kreisvorturnerittmde in Falkenau nahmen bereits drei Kreistechniker der DTJ aus Pilsen teil. Sonn­tag nachmittag sand in Falkenau in der städtische» Turnhalle der Kreis-Endkampf der Gerätettirner im Mannschafts-Serien-Wettkampf statt. Vier Be­zirke waren mtt je einer Turner- und Turnerinncn- mannschaft am Platze. Das Ergebnis: Kreismrister bei den Turner,»: N e u d c k»nit 187 Punkten, zwei« ter: Eger mit 179.5, dritter: Schlaggen­wald mit 172.5, vierter: Eibenbergbei Gras­litz mtt 160.5 Punkten. Kreismeister der Tur­nerinnen: Altrohla« mit 198, zweite: Eiben- berg bei Graslitz mit 189, dritte: a und b: C h o d a u und Eger mit je 174 Punkten. In der Fußball-Serie der ersten Klaffe haben sich bereits beinerkenswerlc Verschiebungen ergeben. Mit dem überzeugenden Sieg Meierhöf em s über den Kreismeister Falkenau hat der Meister des Karlsbader Bezirkes sc:ne Qualität neuerlich be­wiesen. Meierhöfen steht derzeit mit 14 Punkten aus sieben Spielen an der Spitze der Herbftscrien. Es folgen: ÄSB Altrohlau mit 12 und AS? Eger mit 10 Punkten. Die letzten Spielergebniist der erster: Klaffe: Unterreichenau gegen Sportbruder Eibenberg 1:3, Atus Chodau gegen RRK Falkenau 3:4, Atus F l e i ß e n gegen Atus Theußau 2:2, ASB N e u d e k ge­gen Atris Fischern 7:1, ASB A l t r o h l a u ge­gen ASK Egei 4:1, Atus Franzensbad gegen Atus Karlsbad 3:1, Atus T raho» w i tz gegen ASB Meierhöfen 1:9, AST M e i' r h ö f e n gegen FFK Falkenau 6:2, Atus Drahowitz gegen Aws Fran­ze n s ü a d 9:4, Atus E h o d a u gegen Atus Karlsbad 4:2, ASB Altrohlau gegen Atus Un t e r r e i ch e n a u 3:1, Sportbrüder Eibenberg gegen ASK Eger 5:2. neben der verbotenen Literatur eben Dutzende. Hunderte von Büchern, die der preußisch-hitleri- schen Weltanschauung Ausdruck geben, aber, io vorsichtig, daß man sie nicht verbieten kann und doch so deutlich, daß sie zur Propaganda taugen. Schon in der Auslage, noch unverkauft und un­gelesen, wirken sie propagandistisch, schon durch das Faktum, daß nicht Masaryks Bild, sonderli das Hindenburgs in den Schaufenstern der deutschböhmischen Buchhändler vorherrscht, wird Propaganda gemacht. Wie dem abzuhelfen wärel Wir plädieren nicht für Massenverbote. Abck da der Staat durch die' DevisenkommissioV ohnehin die Büchereinfuhr regelt hätte er es in der Hand, Bedingungen zw stellen. Nur müßte die Regelung nicht nach dem Ge­schäftsinteresse gewisser allmächtiger Firmen, sondern nach kulturell-demokrati­schen Grundsätzen vorgenommen und in der Hand von Volksbildnern demo­kratischer Gesinnung konzentriert sein. Und im übrigen konnte ein Wink an die Buchhändler, ihren Auslagen ein weniger preu­ßisches Gesicht zu geben, auch nicht schaden!. In der Nähe von Cherbourg stürzte ein fran­zösisches Wasserflugzeug ab und geriet in Brand. Von der fünfgliedrigen Besatzung sind drei Mann verbrannt. Der 16. Jahrestag des Waffenstillstandes wurde in ganz Großbritannien durch ei» Zweiminuten schweigen gefeiert. Der Zeremonie beim Kenotaph , dem Denkmal für die im Weltkriege Gefallenen, wohnte der König, be­gleitet von seinen Söhnen, bei. Durch Kohlengase erstickt. In einem Abba» in einer Umzäunung der Prager Vorstadt vo» PilsM wurde, am Montag der 50jährige Brücken­bauer der Skoda -Werke Friedrich Frank aus Pil­ sen erstickt aufgefunden. Frank wollte den Anba» mtt einem kleinen Ofen, den er mit Koks heizte- trocknen, hatte jedoch keine Vorkehrung für das Entweichen der Gase getroffen. Er übernachte»! in dem Anbgu und erstickte im Verlaufe der Nacht, Für Juden keine Blutspender. Das Jüdische Krankenhaus in Berlin empfing bisher Blutspen­der vom Virchow-Krankenhaus, bei dem der Dienst für Bluttransfusionen in Berlin zentralisiert ist- Jetzt hat das Virchow-Krankenhaus dem Jüdischen Krankenhaus mitgeteilt, daß es sich vom 30. No­vember ab seine Blutspender selbst verschaffen müsse. Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen* Mittwoch: Prag , Sender L.: 10.05: Deutsche Nachrichten, 11: Schallplatten, 11.05: Konzert des Salonorche­sters, 12.10. Leichte Musik, 13.45: Deutscher Ar- bettsmarkt, 15.55: Blasorchesterkonzert, 17.30: Schallplatte», 18.20: Deutsche Sendung: Abg. Dr- Bacher: Wirtschaftliches Relief, 18.30: Arbeiterfunk: Franz Rehwald: Die wirtschaftlichen Hintergründe der polittschen Spannung im Fernen Osten, 18.50: Sozialinformattonen, 18.55: Deutsche Presse. Sen­der S.: 14.15: Die Jungen sprechen, 15.05: Deut­sche Sendung: Ebrmann: Humoristische.Vorlesung, 15.15: Kinderstunde. Brünn 16.45: Theater für Kinder, 17.50: Deutsche Sendung: Der Maidenstein, Hörspiel, 21.05: Tanzmusik. Mährisch-Ostrau 18.05: Schallplatte», 19.10: Das Leben des jüdi­schen Volkes im Osten Auropas. Preßburg 18.10: Violinkonzert.