Seite 1Mittwoch, 14. November 1934Nr. 267Das Schlachtfeld der ArbeitRoftmanith contraVulsärsozlalismusoder:Der richtige Mann am richtigen Plata,„Unsere Sozialdemokratie trifft, wie wir inder Parlamentsdebatte hören konnten, alle Vorkehrungen, das alte, ihr an den Leib gewachsene,in Fleisch und Blut übergegangene lieberalistischeSystem durch einen künstlichen Verlängerungshebel in Form von neuen Anleihen, groß angelegten öffentlichen Investitionen, umfangreicher Kreditausweitung, mit einem Wort, durch neue Schulden Äoch einmal neu zu stützen. Das ist vom Gesichtspunkte einer vulgär-marxistisch-sozialistischenPolitik verständlich und vollkommen folgerichtig.Die Soziirldemokratie wurde von der Entwicklungder Dinge überrascht. Sie ist unvorbereitet unddaher willens, das in seinen Grundfesten wankende liberal-kapitalistische System, dessen Doppelläufer sie ist, noch einmal, koste es was es wolle,und mögen die Arbeitslosen hungern wie siewollen, zu stützen und zu erhalten."Das ist der neueste Bannfluch, den der HerrRoßmanith— wer denn sonst— gegen den„Vulgärmarxismus" schleudert. Es ist natürlichnicht nötig, sich mit dem Inhalt dieser Philippikazu beschäftigen. Denn daß e r den Arbeitslosendient, indem er gegen Arbeitsbeschäf-fungspläne zu Felde zieht, wird Herr Roß-manith in seinem treuherzigen Innern wohl selbstnicht glauben! Aber intereffant ist immerhin dieFeststellung, daß eine solche Anklage just vonHerrn Rotzmanith ausgeht, der unseren parlamentarischen Klub wochenlang u b e r l a uf e nhat, damit er einen Antrag auf Ankurbelung derWirtschaft durch eine Milliarden-An-leihe einbringe...Die arbeitslose Jugendund das Land BöhmenDie Vertreter der deutschen und tschechischensozialdemokratischen Jugend sprachen am 13. November beim Landesfinanzreferenten Dr. K u-b i ft a vor. Di« Intervention betraf eine grötzereAktion für die arbeitslose Jugend im Rahmen derLandes- und Bezirksarbeiten. Es handelte sich vorallem darum, daß der Landesfinanzreferent denAntrag der beiden sozialdemokratischen Klubs inder böhmischen Landesvertretung unterstützt, welcher im Wesen verlangt:DaS Land errichtet bei hiez« geeigneten Arbeiten Arbritsgemeinschaftrn jugendlicher ArbeitS-leser nach den Grundsätzen deS Ministeriums fürsoziale Fürsorge. In die Bergabebedingnngcn dervom Lande durchgeführten und unterstützten Arbeiten wird die Vorschrift ausgenommen, daß wenigstens 15 Prozent der Arbeiter de« Altersklassenvon 18 bis 24 Jahren angehören müssen. Denandern SeltstverwaltungSkirpern werden dieselbe«Maßnahme« empfohlen.Dr. K u b i st a anerkmmte, datz die Forderungen der sozialdemokrktischen Jugend und dieim Antrag angeführten Grundsätze berechtigt sindund betonte hauptsächlich auch, datz die Kollektivverträge sowie überhaupt das soziale und Arbeitsrecht der durch diese Aktion Erfaßten gesichert werden müssen.Die Vertreter der sozialdemokratischen Jugend machten aufmerksam auf di« Notwendigkeit,den Antrag noch in der Dezembersitzung der Landesvertretung positiv zu erledigen, denn die.Ver-'ögerung bis zur nächsten Märzsession würde bedeuten, datz auch ein günstiger Beschlutz der Lan-desvertretung praktisch nicht in Erscheinung tretenkönnte. Dr. Kubista anerkannte auch die Be-r'ckitigung dieses Wunsches und sagte zu, datz erin diesem Sinne eingreifen werde.Dr. Kramäfs ruhiges GewissenDr. Kramak hatte in den„När. Lisch"vom Sonntag in einer Antwort an Pröf. Hora,der wegen des Zusammengehens mit Sttibrny, wieviele andere aus der nationaldemokratischen Partei ausgetreten ist, u. a. den. Satz geprägt:Ich konnte mit ruhigem Gewisien der Parteidie Zusammenarbeit mit der Liga empfehlen zurRettung des Staates aus der furchtbar st en Situation, die ich mir vorstellenkann.Das„Pravo Lidu" stellt fest, datz Dr.Kramäk ivohl gegen jeden anderen Politiker, der soetwas zu sagen sich getraute, den Zensor zu Hilfegerufen hätte, und fragt dann, wie die„Rettung"der Republik durch den Zusammenschlutz einer zerfallenen Partei von zwölf Mandaten mit dem Grüppchen des Herr Sttibrny aussehen soll. Wenn Kramäkerkläre, alles würde er für die Nation opfern, nurnicht die Ehre und seinen guten reinen Namen, sobrauche er sich deshalb keine Skrupeln mehr zumachen: Er habe die.Ehre und den guten Namen bereits geopfert, allerdings nicht der Nation, sondern d e in H e r r n S t i i b r n y.. Das„Nar. Osv." erinnert daran, datz Dr..Kramär seinerzeit selbst gesagt hat, Sttibrny sollejemandem anderen erzählen, datz er von diesen Dingen nichts gelvutzt habe- Wenn Dr. Kramäk sich jetztdie Rettung des Staates so vorstellt, datz seine Parteiin Verbindung mit Sttibrny zu einer„elementarenKraft" heranwachsen lverde, welche„das jetzige poli-rische System stürzen und es erzwingen werde, datzin der Politik der Staat und alle sein« Bevölkerungsschichten und nicht die herrschenden Parteien entscheidend sind", so sieht das„N ar. Os v." darin einetypisch fascistische Entwicklung.Das„Ceskt Slovo" schreibt u. a.: Einearme Partei, die ihr Führer Dr. Kramäk soweit gebracht hat, datz er jetzt nicht ohne Sttibrny auskommt.Arm der Staat, dessen moralische und politische Ret-ying von der Hilfe eines Stribrny abhängig wäre!Sechs Arbeiter verbramttA v a i l o n(Kalifornien). Beim Umladenvon 7500 Pfund Sprengpulver aus Kanistern in Säcke in einem Steinbrnch ereignetesich aus bisher ungeklärter Ursache eine E r p l o-s i o n. Die Kleider von neun Arbeitern, die mitdem Umlade« beschäftigt waren, fingen Feuer.Sechs Arbeiter verbrannten bei lebendigem Leibe,zwei trugen lebensgefährliche Verletzungen davon. Ein Arbeiter konnte sich da-TagcsnculgiKiftii„Demokrat.« für das Kind"Eine Kundgebung im Prager RathausDer gemeinsame Rat aller sozialen und so-zial-sanitären Landesorganisationen in Böhmenveranstalten gemeinsam mit der deutschen Landesjugendfürsorge und dem Landeszentralkulturverband Sonntag, den 18. d. M. um 9 Uhr45 Minuten im Sitzungssaal des Altstädter Rathauses in Prag eine Kundgebung für die„Demokratie für das Kind" für das Land Böhmen, diedie Einleitung zur Eröffnung einer ausgedehntenAktion für die notleidende Jugend sein soll. DieFest r e d e wird der Minister für soziale Fürsorge Dr. M e i tz n e r halten.Im Rahmen der Aktion„Demokratie fürdas Kind" hat die Arbeiterschaft der BrünnerWaffenwerke einmütig beschlossen, am Donnerstag, den 15. d. M., eine Stunde zu Gunsten dervon Hunger und Kälte gefährdeten Kinder zuarbeiten und den Lohn für diese Arbeitsstundeder tschechischen Landes-Jugendfürsorge in Brünnzu übergeben. Diese Stiftung wird 25.536.35 Köbetragen und wird auf die Bezirke aufgeteilt werden, aus denen die Arbeiter der Waffenwerkestcnnmen. Aus diesem Betrag werden einen Monathindurch 2040 Kinder gespeist werden, denen täglich% Liter Milch und Brot zugeteilt werdenwird.Der letzte BogenstrichProfessor Herold stirbt während der KonzertprobePrag. Gestern mittags starb plötzlich imStudio des Radiojournals während derProbe Firi Herold, Mitglied des Böh mi-schen Quartettes und Professor der Kammermusik am Prager staatlichen Konservatorium.Herold hielt gerade Probe zu dem für heute anberaumten Auftreten im Radiojournal. DerProbe wohnte auch seine G a tst i n bei. Plötzlichsetzte er im Spiele ab und wurde von einer Ohnmacht befallen. Die sofort herbeigerufenen dreiAerzte gaben ihm eine Injektion, doch erwachte ernicht mehr aus der Ohnmacht. Die Probe wurdesofort abgebrochen und das Radiojournal teilte denHörern die traurige Nachricht mit, worauf dieSendung zum Zeichen der Trauer unterbrochenwurde. Um 12.25 Uhr wurde im Rundfunk einpietätvolles Gedenken für den Verstorbenen übertragen. Mittwoch wird das Radiojournal anstelleder angekündigten Symphonie, in welcher Heroldauftreten soUte, eine Trauerkundgebungfür den Verstorbenen im Rundfunk senden.Jiri Herold war 1875 in Rakovnik geboren.Nach Absolvierung des Prager Konservatoriumswar er zuerst Musiklehrer, dann Konzertmeisterder Lemberger Oper, seit 1913 Konzertmeisterder Tschechischen Philharmonie. Im Jahre 1903hatte er das Quartett gegründet, dessen Primarius(später Bratschist) er war und das seinenNamen trug. Bis zum Jahre 1906 unternahm ermit ihm zahlreiche Konzerttournee« und reihte sichso unter die ersten Kammermusik-Ensembles derWelt ein. Seit dem Jahre 1922 war er Professorder Kammermusik am Prager Konservatorium.Herold war aber auch ein ausgezeichneter Geigenbauer.Ein Spion in Pilsen abgeurteiltPilsen. Der Senat des Pilsner Kreisgerichtsverhandelte Dienstag unter dem Vorsitze desObergerichtsrates Elleder in nichtöffentlicher Verhandlung den Fall des Bürgers deutscher Natio-! nalität N. Lau g, der der Spionage, zugunsteneines N a ch b a r st a a t e s angeklagt ist. N.Lang wurde zu d re i Ja hr en K e r k e rs,vierteljährlich durch einen Fasttag verschärft,verurteilt.Eine GiebzehnjShrige erschient sichMontag abends erschoß sich in der Wohnungdes Weinstubenbesitzcrs Sochor in P r a g XI. die17jährige Rosa S. Das Mädchen war in derWeinstube seit ungefähr drei Jahren beschäftigt,anscheinend nicht nur als Dienstmädchen, sondernauch als Kellnerin. Mit dieser Tätigkeit dürftenauch die bisher nicht ganz bekannten Motive desSelbstmordes Zusammenhängen. Es wird Sacheder Polizei sein, festzustellen, ob ein Delikt desArbeitgebers vorliegt.Sa*vergift««gBudapest» In einem Bäckereibetrieb der StadtJaszberery entströmten einem mit Holzkohle geheizten Ofen Kohlenoxydgase. Bier Angestellte, diedurch retten, daß er mit brennendenKleidern ins Meer sprang.Drei Arbeiter lebendigbegrabe«Madrid. In einer Grube in der Nähe vonC o r d o b a entstand durch eine verfrühte Explosiv n bei einer Sprengung ein E r d r u t sch.Eine Reihe von Arbeitern wurde verschüttet. Dreivon ihnen konnten nur noch als Leichen geborgenwerden, zwei weitere erlitten schwereVer-l e tz u n g e n.in dem Betriebe übernachteten, fanden hiebei denTod. Einer der Gasvergifteten lag unter dem Fenster. Offenbar hatte er sich noch zum Ofen geschleppt, hatte aber nicht mehr die Kraft, das Fenster zu öffnen.Fascisten-Berbrüdernng im Film. Wie die„Neue Züricher Zeitung" berichtet, finden gegenwärtig bei der Insel Elba unter Mitwirkung deritalienischen Kriegsflotte Aufnahmen zu einem großen Napoleon-Filmstatt, dessen Regie Giovacchini F o r z a n o führt,der mit M u s s o l i n i zusammen das Bühnenstück„Napoleons hundert Tage" verfaßt hat, das auch dem Film zugrundeliegt. Besonders bemerkenswert ist, daß dieser Film initalienischer und deutscher Fassung gedreht wird,zu welchem Zwecke sich die staatlich-italienischeFilmgesellschaft„Consortia Vis" mit dernazideutschen„Rota-Filmgesell-schäft" verbunden hat. Die deutsche Regieführt Franz Wenzler, und die Rolle des Napoleon(die auf italienisch Corrado Rocca spielt)hat in der deutschen Fassung WernerKraußinne: Damit aber auch die österreichischeKolonie Mussolinis nicht zu kurz komme, werdendie Szenen vom Wiener Kongreß an der historischen Stätte, im Schlosse Schönbrunn bei Wien,ausgenommen werden(während die Schlacht beiWaterloo nicht auf dem historischen belgischenSchlachtselde, sondern auf dem Campo Maggioregedreht wird). Im Film scheint also schon jenefascistische Verbrüderung erreicht zu sein, um diesich in der Diplomatie noch die Herren Gömbös! und Papen angestrengt bemühen.Genosse Franz Görgner, Kaaben, gestorben.Genosse Görgner gehörte mit zu den ältesten Parteigenossen. Er war von Beruf Porzellanarbeiterund arbeitete später in der Egerer Dezirkskranken-kasie. Bald kam er alsLeitet! in die KaadetkerKrün-kenkaffe. Hier baute er nicht nur die.Kassa aus,sondern stellte sich auch ganz in den Dienst derPartei. 1907 kandidierte er in den Reichsrat undkam in die Stichwahl. Er war der unermüdlicheAgitator der Bewegung im Kaadner, Podersamerund Duppauer Gebiete. Außerdem schrieb GenosseGörgner auch regelmäßig für die„Saazer Volkszeitung". Nach dem Kriege hat Görgner seelischschwer gelitten. Er sah, wie. die Organisation, dieer mit unendlichen Mühseligkeiten mit aufbauengeholfen hatte, der kommunistischen Ideologie erlag. Er wurde persönlich beschimpft. Und die Vernichter seines Lebenswerkes waren seine ehemaligen besten Freunde. Mit Genossen Görgner istnicht nur einer der ältesten Parteigenossen, sondern auch ein guter Mensch und ein Freund derArmen zu Grabe getragen worden. Sie werdenfein Andenken immer in Ehren halten.„Honigwoche". Die Sektion für die Expfoi-tierung der Produkte der Bienenzucht bei der Landeszentrale der Jmkervereine in Böhmen hat dieAnregung zur Abhaltung einer allstaatlichen Honigwoche vom 2. bis 8. Dezember d. I. gegeben.Der Verband der Landeszcntralen hat diesen Antrag angenommen. Die Aktion wird sich auf dieganze Tschechoslowakei erstrecken. Die Jmkerper-eine veranstalten in der erwähnten Woche Propagandavorträge, Kurs« für Honigverwendung undsonstige Reklame-Aktionen.Der„rasende Reporter" darf nicht nachAustralien. Nach einer Meldung des DeutschenNachrichten-Büros aus Melbourne, habe derSchriftsteller. Egon Erivin Kisch, dem dieaustralische Regierung verboten habe, in Australien zu landen, am Dienstag den'Versuch gemacht, von dem Dämpfer, auf dem er zurückbehalten wurde, an Land zu. entkommen. WenigeMinuten, bevor der Dampfer abfahren sollte, seiKisch vom Deck auf den Kai hinuntergesprungen,habe sich aber dabei den Fuß verstaucht. Die Polizei habe ihn sofort wieder festgenommen undihn trotz seines Protestes, er sei auf dem Landverhaftet worden und unterstehe daher der Landgerichtsbarkeit, an Bord des Dampfers zurückgebracht, der kurze Zeit darauf abgefahren fei.Fünf Opfer. Der Flugzeugunfallvon Cherbourg hat sich jetzt als noch schwerer herausgestellt, als ursprünglich" gemeldet wurde. Nichtdrei, sondern vier der Insassen sind als das abstürzende Flugzeug beim Ausprallen auf einerDüne Feuer fing, ums Leben gekommen.Der letzte Ueberlebende mußte mit schweren Knochenbrüchen und Brandwunden ins Krankenhauseingeliefert werden. An seinem Aufkommen wirdgezweifelt.ArtagnanS Schloß verbrannt. Unweit von Tar-bes in Südeftfraiikreich wurde durch einen Brand dasSchloß, welches seinerzeit dem Geschlecht Artagnaugehörte, vernichtet.Deutsche Postler Achtung!Pensionisten und Witwe« behebet noch heute oder morgen beim Postamte, das euch die Pension auszahlt, die Kandidatenlisten zur Wahl in den Postheilfonds. Pen-ionsdekret oder Eisenbahnlegitimation mitnehmen!Aktive: Das Ergebnis der Wahl in dieUnfallversorgung ist maßgebend für dir Besetzungder Pensonalkommissioncn, daher ist jede Stimmewichtig!Am 15. November gibt jeder deutschePostler bei seinem Postamte in die v. e r-siegelte Wahlurne dit WMeinzige deutsche"iKandidatenliste Nr. VKandidatenlisten mit Streichungen, Aende-rnngen oder Zusätzen.sind ungültig. I« den Umschlag darf nur eine Kandidatenliste eingelegtwerden.Dir Wahl ist geheim, dafür sorge«die Wahlordnung und unsere Bertrauensmänner.Die japanischen Fischerfast alle gerettet?Tokio. Wie von der Halbinsel Korea gemeldet wird, ist ein großer Teil der bei der kürzlichen Meerrsflut vermißte« Fischer zurückgekehrt,doch werden noch 356 Fischer, die in 65 Rettungsbooten ausgenommen waren, noch vermißt, dochwird ihr Eintreffen noch im Laufe des DienstagAbends oder des Mittwoch erwartet.Schadenfeuer in Arnsdorf. Am Sonntagin den frühen Morgenstunden brach im Hause desGlasschleifers Sulak aus noch nicht geklärterUrsache ein Brand aus, der ziemlich rasch um sichgriffund denDachstuhl vollständig vernichtete. DemEingreifen der Wehren von Arnsdorf, Haida u. a.war es zu danken, daß größerer Schaden nicht entstanden ist. Der Schaden ist durch Versicherunggedeckt...Die Korruption in Polen. Der Staatsanwalt des Warschauer. Bezirksgerichts hat sich apden Sejmmarschall mit der Forderung auf Auslieferung des Abgeordneten des RegierungsblocksWojciechowski gewandt. Der saubere Herr Regierung sabgeordnete hat im Verband derEisenbahnschaffner, dem er'als Präses bevorstand.Unterschlagungen begangen.Gasanlage explodiert. Im Kriegshafen vonCharleston explodierte«ine Azetylen-Gasanlage.Hiebei kam ein Matrose ums Leben. Ein großer,,in unmittelbarer Nähe des Unglücks befindlicherBenzintank blieb wie durch ein Wunder verschont.Die Erschütterungen des Erdbodens konnte« imUmkreis von acht Meilen wahrgenommen werden.Mord auf der Straße. Unweit der. Börse inMarseille erschoß Montag abends ein Marseiller Kaufmann einen Industriellen durch siebenRevolverschüsie. Der Mörder, der bereits einmal in-einer Anstalt für Geisteskrcmke interniert gewesenwar, hatte die Ueberzeugung, daß ihn der Industrielle beleidigt hatte, wofür er sich Genugtuungverschaffen wollte. Lediglich durch das Einschreitender Polizei wurde verhütet, daß der Mörder vonder Menge an Ort und Stelle gelyncht wurde.Der Riesenftaudal von Rone«. Die PariserZeitungen melden, daß das Unternehmen füröffentliche Arbeiten, das die öffentlichen Bautenim Hafen von Rouen durchführt, dem französischen Staat einen Schaden von Hund e r tMillionen Franken verursacht hat. DasMinisterium für öffentliche Arbeiten gab bekannt,daß die Angelegenheit bereits untersucht ist.. Eswurde festgestellt, daß der Staat nur ein V i e r-t e l der angegebenen Summe von hundert Millionen Franken ausgezahlt hat, daß aber in dieAngelegenheit über eventuelle Betrügergien vollesLicht gebracht werden wird.Dauerregen in England. Die Zeit von 72 Stunden von Donnerstao bis Sonntag früh war dieregenreichste Periode in Südengland in den letztensieben Jähren. Die Niederschläge in einigen Landstrichen überschritten während dieser drei Tage diedurchschnittlichen Niederschläge während des ganzenMonats November. In der angeführten Zeit zwischenDonnerstag und Sonntag regnete es fast ununterbrochen.Vom RundfunkImpfehlenswertes au* den Programmen»Donnerstag:Prag, Sender L.: 6.15:'Gymnastik, 10.05:Deutsche Nachrichten, 11.05: Konzert deS Salonorchesters, 12.10: Unterhaltungsmusik, 17.55: DeutscheSendung: Jugendstunde, mit Musik, 18.20!'/ Dr.Moucha: Neue Bücher, 18.55: Deutsche Presse,19.15: Wir lernen russisch, 22.15: Konzert des Prager Shmphoniejazzor^-kterS. Sender S.: 14.35:Violincellokonzert, 15.05: Deutsche Sendung: Dr.Simon: Die sudetendeutsche Wirtschaftsstruktur,15.25: Opern-Arien, 18.20: Schrammelkonzert.-—Brünn 12.35: Orchesterkonzert, 16.55: Musik fürKinder, 17.50: Deüffche Sendung, Dr Brügel:Steigt die Kriminalität? 19.30: Schallplatten:Verdi.— Mährisch-Ostrau 17.50: Deutsche Sendung: Liederkonzert.— Preßburg 17.20: Arien ausitalienischen Opern.